Wochen-Blog 283: Der OSM in Gedichtform (8): Der tiefere Sinn

Posted August 5th, 2018 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

tja, meine Lieben… Fehler kommen in den besten Haushalten mal vor. So akri­bisch man auch in seiner Arbeit ist, irgendwas übersieht man in der Regel. In meinem Fall war es dieses Gedicht von 1986. Ich weiß, dass wir mit dem Blogar­tikel 270 eigentlich schon in den 90er Jahren angelangt waren. Jetzt muss ich noch mal ein Stück zurückreiten in die früheren Zeiten des OSM.

1986 stand ich sowohl mit den Annalen der Ewigkeit wie mit dem Oki Stanwer Mythos insgesamt noch reichlich am Anfang. Zu Beginn des Jahres 1986 hatte der OSM gerade mal bescheidene 378 Werke erreicht – im Vergleich zu den mehr als 1.850 der Gegenwart in der Tat sehr überschaubar.

Gewiss, ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehrere KONFLIKTE des OSM ab­geschlossen – KONFLIKT 15 im Jahre 1984, KONFLIKT 13 im Jahre 1985, und anno 1986 sollte KONFLIKT 17 folgen – , aber es konnte noch keine wirklich kla­re Kontur gezeichnet werden. Reiche wie etwa die INSEL, Planeten wie Dawson, Tasvaan oder Rilecohr waren noch weit jenseits meiner Vorstellung, das galt so­gar noch für die Baumeister-Galaxis Arc… lässt sich heutzutage schwer vorstel­len, aber das stellte damals die Realität dar.

Und Gedichte waren zu jener Zeit eine Form von Blitzableiter für eher unausge­gorene Planungsgedanken kosmologischer Natur. Das gilt insbesondere auch für das unten wiedergegebene Gedicht aus dem April 1986. Es war mit vollkomme­ner Absicht sehr vage gehalten und enthält in der Tat einen „tieferen Sinn“, der auf den Ursprung des KONFLIKTS an sich, des Herzens des Oki Stanwer Mythos, zielt.

Erst Ende 1988, als ich begann, an „Aktion TOTAMS Ende“ zu schreiben, fasste ich den Mut, das, was unten nur als vage Andeutung formuliert ist, tatsächlich in Geschichtenform umzusetzen. Der Erfolg, das gebe ich heute freimütig zu, ist dann doch eher bescheiden zu nennen – weil ein Stoff, der Millionen von Jah­ren umfasst, kaum auf vierzig Seiten eingedampft werden kann. Deshalb befin­det sich diese Geschichte auch seit Jahren in Überarbeitungsfassung. Von der Fertigstellung ist dieser Roman, zu dem das Werk inzwischen längst geworden ist, noch ziemlich weit entfernt.

Einen ersten kleinen Vorgeschmack auf das, was euch dort beizeiten erwartet, findet ihr also hier als Gedankenanstoß. Möge es euch gefallen:

Der tiefere Sinn

OSM-Gedicht von Uwe Lammers

Wisse, Wanderer,

dass du gefährlich lebst,

wenn du fragst nach dem tieferen Sinn.

Denn du wirst wohl belesen sein,

aber nimmer glücklich.

Aus tiefen Quellen,

jenseits von Raum und Zeit,

quillt das pure Grauen,

schlimmer als das Absolut Böse

und doch getarnt als vergängliches Leben.

Nur SIE wissen um den Sinn des Kampfes,

denn SIE initiierten ihn,

propagierten ihn und verbargen sich.

Ihr Spiel ging auf,

zwei Fronten trafen aufeinander,

und sie machten den Kosmos zum Grab.

Sadistisch scheinen SIE sich

an den Qualen der Opfer zu laben,

doch wer maßt sich schon an,

SIE zu begreifen?

SIE sind die Herren des Alls,

beherrschen und kontrollieren,

täuschen selbst ihren Schöpfer.

Zwei Mächte kämpfen endlos,

scheinbar ohne Sinn und Ziel –

DIE LICHTMÄCHTE und TOTAM.

Beide Mächte im Dunkeln,

doch eine von ihnen ist eine Marionette,

SIE halten sie in ihren Händen.

SIE sind die Schöpfer des Kosmos,

SIE sind grauenhaft in ihrem Zorn,

der Welten zerschmettert

und Sonnen verglühen lässt.

Unvorstellbar sind ihre Machtmittel,

längst der Kontrolle entglitten.

Wenn du hinter dieses Geheimnis kommst,

dann kannst du sicher sein,

dass es dich nicht mehr lange gibt,

denn SIE erfahren es IMMER.

SIE sehen jeden im Kosmos!

Suche nicht den Sinn, Wanderer,

denn auch du willst leben…

ENDE

© 1986 by Uwe Lammers

Gifhorn, den 26. April 1986

Abschrift: Braunschweig, den 29. Oktober 2015

Der imaginäre, angesprochene Wanderer sollte übrigens als potenzieller Leser des OSM verstanden werden. Und es gilt überdies zu berücksichtigen, dass das Gedicht selbstverständlich nur die Metastruktur des frühen OSM abbildet und – schon mit einigen Einschränkungen – allenfalls bis zum realen Jahr 1994 tragfä­hig ist. Danach änderten sich die Parameter grundlegend. Ich werde zu gegebe­ner Zeit dazu noch mehr sagen.

Für heute lasse ich es aber gut sein. In der nächsten Woche blende ich zurück ins Jahr 2011, dann verfolge ich weiter die Genese der Annalen.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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