Liebe Freunde des OSM,
vor sieben Wochen waren wir, was die „Annalen“ angeht – und ich subsumiere darunter ja inzwischen auch diverse andere angefangene OSM-Projekte – , im Ende April 2009 angelangt. Im Mai 2009 steckte ich historisch tief in einer Recherche zu einem Gebäudekomplex nahe Goslar, dem Haus Hessenkopf, die ich für das Landeskirchliche Archiv realisierte. Parallel dazu war ich natürlich auch weiterhin in meinen kreativen Welten unterwegs.
Mehrheitlich war das allerdings, zugestanden, Kreativzeit, die ich für den Archipel aufbrachte. Der Oki Stanwer Mythos wurde im Mai 2009 wirklich sehr stiefmütterlich behandelt. Das lag nicht zuletzt daran, dass ich in mehreren großen Romanprojekten des Archipels „feststeckte“ und mich diesbezüglich verzettelte. So blieb es bei vereinzelten Abschriften alter OSM-Episoden und vagen Weiterschreib-Versuchen bei modernen Episoden.
Dieselbe Intensität galt dann im Juni auch zahllosen Archipel-Glossaren, ich wagte mich aber auch an „Der Zathuray-KONFLIKT“ und an „Die Optimierungsfabrik“, ansonsten blieb die OSM-Arbeit doch sehr bescheiden.
Sah das im Juli 2009 besser aus? Nun, da ich endlich die Hessenkopf-Publikation fertigstellen konnte, fiel ein wesentlicher Faktor, der Zeit anderweitig band, fort. Dafür stürzte ich mich auf die Neufassung des Archipel-Gesamtglossars (Version 3, schon 319 Seiten lang), auch wurden zwei neue Archipel-Geschichten realisiert, nämlich „Meister Vansiintas Magie“ (eine Auskopplung aus dem zweiten Rhonda-Roman) und „Neelis Tränen“ (eine Auskopplung aus dem Roman „Eine Adelige auf der Flucht“). OSM? Annalen? Weitgehend Fehlanzeige. Seufz.
Auch der August stand ganz im Banne des Archipels, mehrheitlich bezogen auf Glossare. Erst im September kam ich ein wenig voran. Ein wenig in KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“, in bescheidenem Maße in KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“, außerdem ein bisschen bei KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“.
Und dann? Entstand mit „In Karcavennyos Reich“ schon wieder eine Archipel-Geschichte. Und damit war dann ab dem 19. September der OSM erneut abgemeldet, und der Archipel Hauptkreativströmung.
Es war echt ein Archipel-Jahr, ihr merkt es.
Der Oktober ging ganz so weiter, einzig eine kurze Stippvisite in KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ zeigte, dass es den Oki Stanwer Mythos auch noch gab.
Es kann nicht überraschen, dass ich, je weiter ich in dem unglaublich langen Archipel-Roman „Rhondas Reifejahre“ vorankam – inzwischen umfasste er bereits sechs volle Leitz-Ordner, mithin ungelogene 2.440 Seiten – , immer mehr von kurzen, aufblühenden Archipelideen heimgesucht wurde. Im November entstanden in kurzer Folge „Die Glut der Leidenschaft“ und „Ein göttlicher Auftrag“. Letzteres war gewissermaßen eine Parallelgeschichte zum aktuellen Handlungsstrom des Rhonda-Romans, in dem die legendären Heiligtümer von Cooriday wieder entdeckt worden waren, was jede Menge politische Turbulenzen zur Folge hatte.
Außerdem keimten weitere Geschichten auf, die ich anfangs noch als „Stories“ klassifizierte – „Antaganashs Abenteuer“ einerseits (inzwischen vollendet), „Die neue Strafe“ andererseits (die heute mehrere hundert Seiten lang ist und zweifelsohne einen Roman darstellt).
Und der Dezember 2009 blieb ebenfalls völlig im Archipel-Fahrwasser. Die Annalen waren nach wie vor abgemeldet.
Kommen wir zum Jahr 2010, das im Januar mit gerade mal 8 fertig gestellten Werken abschloss. Nicht eben glorreich? Wahrlich nicht. Wesentlicher Grund war einmal die Entwicklung zahlreicher bzw. Weiterarbeit an vielen anderen Archipel-Fragmenten. Dann kam die Fertigstellung der vierten Fassung des Archipel-Gesamtglossars hinzu (nun schon 406 Seiten). In puncto Glossare schwenkte ich nun – quasi mangels Masse, da ich alle Archipel-Werke schon erfasst hatte – auf OSM-Glossare um. Ich sagte ja bereits einmal, dass ich das, was ich im Archipel so erfolgreich umsetzte, langfristig auch für mein kreatives Hauptwerk anwenden wollte.
Ansonsten – Annalen-Werke? Fehlanzeige. Der Februar blieb ähnlich Archipel-zentriert. Das hatte den Hauptgrund, dass ich stürmisch auf das Ende von „Rhondas Reifejahre“ hinarbeitete und alles andere nur mit minderer Energie betrieb. Man merkte es: nur 6 fertige Werke für Februar.
Am 6. März beendete ich die Arbeiten am 8. Rhonda-Ordner (nun 3.250 Seiten). Ein bisschen kam ich an „Mein Freund, der Totenkopf“ voran, aber das war auch schon alles, was aus den Annalen erwähnenswert wäre.
Bereits einen Monat später, am 8. April, war der 9. Rhonda-Ordner (nun 3.615 Seiten!) beendet, was beredtes Zeugnis meines stürmischen Schreibtempos in diesem Werk ablegte. Ich hätte vermutlich Tag und Nacht daran schreiben können, aber das ließ mein Berufsleben definitiv nicht zu. Meine Beschäftigung im Landeskirchlichen Archiv in Wolfenbüttel sollte erst am 30. April enden.
Also blühte im April mit „Der Geheimbericht“ eine weitere Archipel-Geschichte aus dem Rhonda-Umfeld auf, die geradezu unweigerlich die Vorarbeiten an einer weiteren nach sich zog, die direkt darauf aufbaute: „Zwei Welten“ (bis ich sie allerdings vollendete, sollten – heute unfasslich – noch mehr als zwei Jahre vergehen). Und dann, sehr brüsk und überrumpelnd, war am 12. April Schluss mit dem langen Rhonda-II-Roman, auf Seite 3.702.
Ich war total happy. Dass ich in dem Monat nur erbärmliche 7 fertige Werke schaffte – wen kümmerte das? Ich hatte das längste Romanprojekt meines Lebens beendet! Das war es allein, was zählte.
Im Monat Mai kümmerte ich mich dann um die Aktualisierung des Gesamtglossars, was in Anbetracht des nun einzuarbeitenden Riesenromans eine Menge Zeit in Anspruch nahm. Zu diesem Zeitpunkt war mir schon klar, dass „Antaganashs Abenteuer“ keine Story, sondern ein ausgewachsener Roman sein würde. Er stand nun als nächstes auf der „Abschussliste“ der fertig zu stellenden Archipel-Werke.
Dass er in Rekordzeit fertig werden würde, konnte ich nicht ahnen – schon am 10. Juni schrieb ich die letzten Zeilen auf Seite 531 dieses turbulenten, erotischen und vergnüglichen Romans aus der Frühzeit von Asmaar-Len. Da ich zu diesem Zeitpunkt voll im Archipel-Flow war, kann es kaum verblüffen, dass ich auch gleich noch eine neue Archipel-Novelle hinterhersetzte: „Wie die Beziehungsgeister ihren Glauben verloren“.
Im Anschluss begann sich meine Archipel-„Manie“, wie ich das ironisch formulieren möchte, allmählich abzuschwächen, und das war auch verdammt gut so. Ich wollte schließlich den OSM nicht völlig „verlernen“.
Zwar tauchten auch weiterhin Archipel-Ideen auf, etwa „Begegnung mit dem Schicksal“, „Kapitän Taisanors Geschichte“, „Raubgut“ oder „Rückzug in das Liebeskloster“, aber so allmählich gewann der Oki Stanwer Mythos wieder an Boden. Ich vermute, es handelte sich dabei um einen völlig natürlichen Umschwenkprozess – wie wenn man von einer Speise zu viel genascht hat und sie dann in der nächsten Zeit nicht mehr sehen mag… dann wendet man sich anderen Dingen zu, in meinem Fall eben meinem kreativen Hauptwerk. Dass das gleichwohl nicht von heute auf morgen ging, versteht sich auch von selbst. Aber mit der vermeintlichen „Story“ „Jaleenas zweites Leben“, die ihr heute als E-Book kennt, kam allmählich eine Trendwende in Gang.
Zwar war ich im Juli 2009 dann im nächsten Archipel-Langprojekt gelandet, nämlich in dem seit dem Jahr 2000 bereits in Arbeit befindlichen Fragmentroman „Eine Adelige auf der Flucht“, bei der ich jetzt immerhin schon Seite 672 erreicht hatte, aber nebenher kümmerte ich mich um das OSM-BUCH „DER CLOGGATH-KONFLIKT“, schrieb die Annalen-Story „Der Matrixschatten“ ab und betrieb stürmisch die kommentierte Abschrift des KONFLIKTS 17 des OSM, also der Serie „Drohung aus dem All“. Auch trieb ich mich im KONFLIKT 2 des OSM herum sowie im KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“, den ich lange vernachlässigt hatte. Ich nahm sogar die 2002 begonnenen Arbeiten an der Crossover-Story „Sherlock Holmes und der Tunguska-Fall“ wieder auf… leider bis heute ein Fragment. Sniff.
Richtig mit dem OSM loslegen konnte ich allerdings erst nach dem 16. August 2010. Denn mit diesem Tag beendete ich das dritte lange Archipel-Romanprojekt des Jahres 2010 und war echt stolz wie Oskar, das könnt ihr mir glauben. Auch dieser Roman umfasste nun sagenhafte 1.242 Seiten, was ich früher für undenkbar gehalten hätte.
Meine Romane. Wow! Superklasse, kann ich euch sagen!
Nun – August 2010 – forcierte ich die Abschriften von KONFLIKT 17 und arbeitete an einer Vielzahl von Annalen-Werken weiter. Einen Überblick gefällig? Voilà: „Die Intervention“, „Quisiins letzter Fall“, „Auf Sklavenjagd“, „Mein Freund, der Totenkopf“, „Der Heiler“, „Shonkashs Neugierde“, „Sherlock Holmes und der Tunguska-Fall“, „Alltag in Shush’noyyn“, „Todesmission auf Tsaigur“ sowie „Parasiten aus dem Kosmos“.
Nein, natürlich konnte ich von alledem nichts fertig stellen… aber versteht ihr, darauf kommt es nicht wirklich an. Von zentraler Bedeutung war etwas anderes: Ich hatte mich in drei sagenhaft langen Archipel-Projekten ausgetobt und zudem eine ganze Handvoll weiterer Archipel-Geschichten abgeschlossen. Und nun wurde es Zeit für eine gründliche Wetteränderung.
Der OSM gab mir das nächste Reiseziel direkt vor: den Abschluss der kommentierten Abschrift des KONFLIKTS 17. Und dazu komme ich dann im nächsten Teil dieser Artikelreihe. In der kommenden Woche berichte ich im Rahmen der Reihe „Work in Progress“ über meine Arbeitsfortschritte im September 2017.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.