Liebe Freunde des OSM,
wie vor sechs Wochen an dieser Stelle versprochen mache ich mit der detaillierten kreativen Durchleuchtung meiner Schreibarbeit im Dezember des Jahres 2011 weiter. Das gesamte Jahr stand ich gewissermaßen unter Strom, und das habt ihr bei den letzten Teilen dieser Artikelreihe schon gemerkt.
Im Dezember des Jahres 2011 befand ich mich nach wie vor im „Amtsträger“-Projekt und arbeitete vom Staatsarchiv in Wolfenbüttel aus – ein äußerst angenehmer Arbeitsplatz mit sehr netten Kollegen… wer weiß, vielleicht verschlägt es mich dorthin arbeitstechnisch mal wieder. Kreativ lebte ich in ganz anderen Welten.
Das begann, während ich noch die Schreibmaschinen-Episoden des KONFLIKTS 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ abschrieb, im gleichen Universum, in dem man das Jahr 2081 irdischer Zeitrechnung schrieb. Hier verfolgte ich die Crew des Schaufelraddampfers MISSOURI, der sich unvermittelt in ein Raumschiff verwandelt und in einer so genannten NISCHE den fliegenden Kontinent Shonta-Land angesteuert hatte. Sie ankerten im Hafen der Piratenstadt Gondaur, und in der Episode 62 „Chaos in Gondaur“ hatte ich die traurige Aufgabe, den höchst dramatischen Schlussakkord dieser phantastischen Stadt darzustellen. Tat mir in der Seele weh… aber ich spürte, dass der Folgeband „Gekapert!“ noch deutlich schlimmer werden würde. Mit dem konnte ich allerdings in diesem Monat nur anfangen. Es sollte geschlagene drei Jahre dauern, bis ich daran die letzten Zeilen schreiben konnte.
Nahezu den ganzen Monat befand ich mich in diesem Universum – schrieb Episoden ab, formatierte digitale Episoden neu und druckte sie aus… oder arbeitete eben an weiteren fragmentarischen Episoden. Und an Werken, die mit der Serie in ursächlichem Zusammenhang stehen.
Was das für Werke waren? Lasst mal schauen… da hatten wir „Auf Space“, eine phantastische, teilweise sehr erotische Geschichte, die auf der Venus spielt (aber bis heute ein Fragment geblieben ist). Ich tauchte ein in den Sonnengarten der Galaxis Milchstraße, kam da aber auch leider nicht wirklich voran. Dann war da „Eine scharf geschliffene Waffe“, die inzwischen mehrere hundert Manuskriptseiten besitzt. Und natürlich nicht zu vergessen die im Januar 2011 begonnene Story „Ein Alptraum namens Koloron“… na, sagen wir, ich vermute, dass das eine Story werden wird. Sie hat aber unzweifelhaft das Potenzial für einen Roman. Also vielleicht wird das auch was Längeres, sobald ich wieder Muße und Inspiration verspüre, daran weiterzuarbeiten.
Ansonsten machte ich einen halbherzigen Versuch, am Glossar des KONFLIKTS 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) weiterzuschreiben. Ich kam nicht wirklich weit. Der ganze Monat stand definitiv unter dem Bann von KONFLIKT 19. Der Archipel war vollständig abgemeldet. In einer gewissen Weise war das fast angenehm.
Im anschließenden Januar 2012 überschritt ich mit Band 17 der Serie „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO), also KONFLIKT 9, den Band 1600 des OSM. Und wie das halt immer so ist: es drängte mich durchaus, zu neuen Ufern aufzubrechen. Die Abschrift des KONFLIKTS 19 war annähernd vollendet, Band 1600 des OSM, „Vektoren der Vernichtung“ lag hinter mir. Was also setzte ich mir für neue Ziele?
Nun, da gab es auch weiterhin die Abschrift des KONFLIKTS 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS) wo ich mit Band 14 „Maaraans Geheimnis“ noch sehr am Anfang stand. Ich dachte einfach: Hey, die TI-Serie ist doch vom Ausdruck her ein wenig altbacken… wenn hier derselbe Effekt greift wie bei „Oki Stanwer – Der Missionar“, d. h. KONFLIKT 19, wenn also das Neuformatieren dazu führt, dass ich an der Serie weiterarbeite, dann gehe ich das doch an.
Gesagt, getan.
Ich unterschätzte allerdings zwei Sachverhalte. Zum einen hatte das tiefe Eintauchen in den KONFLIKT 9 – via OSM-Band 1600 – das Verlangen ausgelöst, hieran weiterzuschreiben. So entwickelte ich das Fragment „Die automatische Stadt“ weiter. Zum anderen sah ich schielend zu KONFLIKT 21 hinüber, also zu der Serie „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ (FvL), wo die Struktur sehr ähnlich aussah wie bei KONFLIKT 19: Ein erheblicher Teil der Episoden lag noch nicht digital vor. Ehe ich mich also versah, fuhr ich auch hier zweigleisig: begann mit der Abschrift von Episode 1 der Serie, „Tempel der Götter“, während ich auf der anderen Seite mit der Neuformatierung der Episoden (beginnend mit Band 12 „Jagd nach einem Alassor“ fortfuhr.
Dies zog dann die Arbeit am Serienglossar für KONFLIKT 21 nach sich und führte völlig unerwartet dazu, dass ich auch an dem Glossar für KONFLIKT 17 weiterschrieb… und so kam es, dass ich die meiste Zeit des Monats Januar 2012 mit FvL beschäftigt war.
Und weil das solchen Spaß machte, diese Episoden nachzuformatieren – und leichte Arbeit war es noch dazu – , sprang ich fast automatisch noch eine Serie weiter und behandelte KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj) auf die nämliche Weise bzw. begann zumindest damit. Und was es da nicht für aufregende Episoden gab, die ich euch leider noch ziemlich lange vorenthalten muss: „UFO-Alarm in Nevada“ etwa (Bd. 26), „Tote von den Sternen“ (Bd. 27) und „Die Totenkopf-Mission“ (Bd. 28).
Ja, ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wer die „Toten von den Sternen“ sind. Aber wenn ihr meint, diese Leute hätten irgendetwas mit den Totenköpfen gemeinsam, die ihr in der Story „Heimweh“ oder „Mein Freund, der Totenkopf“ bzw. der derzeit etappenweise erscheinenden Romanfassung von „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“ (in dem Fanzine „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA)), dann seid ihr sehr schief gewickelt.
Faktum ist jedenfalls, dass dieser Monat mit angenehmen 24 mehrheitlich dem OSM entstammenden fertigen Werken abschloss und ich damit durchaus zufrieden sein konnte.
Auch im Februar 2012 arbeitete ich gewissermaßen zweigleisig – sowohl an der Abschrift und Neuformatierung von KONFLIKT 28 als auch an der Abschrift und Neufassung (!) in KONFLIKT 21. Hier trat tatsächlich der Effekt der induzierten Neukreativität in Aktion. Mit Band 40 „Sinuu, die Rebellin“ trat eine aparte neue Hauptperson in Erscheinung – ein reptiloides Berinnyermädchen namens Sinuu, das in Bytharg versucht, eine Revolution auszulösen… indem es untote Berinnyer, also Totenköpfe, gegen TOTAM aufzuhetzen sucht.
Ein Wahnsinnsplan? Ja.
Ein Wahnsinnsplan ohne Aussicht auf Erfolg? Na ja… würde ich so nicht sagen. Die Situation ist, um es vornehm auszudrücken, einigermaßen verrückt im Bytharg der Handlungsgegenwart. Und es gibt eine Menge rebellische Totenköpfe… das ist das reinste Pulverfass. Aber Sinuus Irrsinnsplan gibt dem ganzen noch ein ganz besonderes Geschmäckle der Verrücktheit und ist so crazy, dass er schon wieder charmant ist. Beizeiten erzähle ich euch mehr dazu… es machte jedenfalls einen wahnsinnigen Spaß, das zu schildern. Band 41 der Serie heißt ja wohl nicht umsonst „Aufstand der Totenköpfe“.
Glaubt mir – bei dem Aufstand wollt ihr wirklich nicht im Weg stehen. Zumal eine legendäre Gestalt dort die Regie führt: der Totenkopf-Prophet. Wer den Roman „Mein Freund, der Totenkopf“ schon kennt, dem läuft es bei diesen Worten sicherlich schon eisig über den Rücken – und mit Recht!
Ansonsten stand der Februar wieder voll im Zeichen der Neuformatierung und der Abschriften: KONFLIKT 2, KONFLIKT 19, KONFLIKT 21, da blieb echt kein Auge trocken. Und es blühten neue Bilderblenden auf. So etwa für Band 71 der DM-Serie, die den programmatischen Titel „Rückkehr nach Feuer-Terra“ trägt.
Auch hatte ich Ende Februar endlich meinen ersten Quasi-OSM-Roman wieder entdeckt, „Der stählerne Tod“ (1979/80), und ich fing mit einer kommentierten Abschrift an… leider bin ich damit noch nicht mal entfernt so weit gekommen, wie ich wollte.
Kurz blitzte gegen Monatsende dann mit „Shayas Bestimmung“ eine Archipel-Idee durch. Aber wirklich behaupten konnte sich der Archipel gegen den übermächtigen OSM definitiv nicht.
Wie das dann im März 2012 weiterging, berichte ich im nächsten Abschnitt dieser Artikelreihe. Wohin wir in der kommenden Woche an dieser Stelle reisen, da lasst euch mal überraschen.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.