Liebe Leser des Oki Stanwer Mythos,
der Traum davon, nicht allein im Kosmos zu sein, ist ein Traum, der nicht nur der Menschheit zu eigen ist, sondern auch anderen Nationen in den Weiten des Universums. Naturgemäß starten alle Völker des Weltraums von einer singulären kleinen Welt, auf der sie sich im Laufe der allgemeinen Evolution entwickelt haben. Und sobald sie Kulturen schaffen, die übermächtige Kraft archaischer Kulte und Gottesvorstellungen überwinden und zu den modernen Naturwissenschaften vorstoßen, beginnen sie sich unweigerlich zu fragen: gibt es intelligentes Leben nur hienieden, oder ist dort draußen in den Weiten des Alls nicht auch noch so etwas Ähnliches daheim wie hier bei uns, Brüder und Schwestern im Weltraum, intelligente Lebensformen gleich der unseren?
Dieser Gedanke ist natürlich auch im OSM daheim. Ich wende ihn stellvertretend für den Rest der zahlreichen Geschichten, die in Zukunft noch publiziert werden (und zum größten Teil natürlich längst geschrieben sind; einen kleinen Einblick erhaltet ihr dazu in den Blog-Artikeln der Serie „Was ist eigentlich der „Oki Stanwer Mythos?“), jetzt einmal auf die Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) an, die ihr wahrscheinlich eifrig lest.
Wie ich schon berichtete (vgl. Wochen-Blog 5), haben die humanoiden Yantihni anfangs nach Jahrtausenden der kontinuierlichen wissenschaftlichen Aufwärtsentwicklung schließlich mit Hilfe des genialen Erfinders Yolaan das Tor zu den Sternen aufgestoßen. Dieser Zeitpunkt markierte dann den Beginn einer neuen Zeitrechnung, und von diesem Moment an wurde aus der bislang eher hypothetischen, ja, philosophischen Vorstellung an extrayantihnisches Leben etwas, was man wirklich erforschen, begründen und belegen konnte.
War früher der Himmel die Grenze gewesen und ein Flug zu anderen Sternsystemen nichts als ein Traum und eine metaphysische Spekulation, so sah das nun anders aus. Die Spiralakademie und die Raumfahrtakademie auf Rilecohr bildeten denn auch rasch Raumfahrer aus, die besten von ihnen flogen dann als Sternenforscherinnen und Sternenforscher in die Tiefen der Galaxis Twennar und suchten nach genau dem, was immer vermutet worden war: extrayantihnisches Leben.
Wie ihr nach Lektüre der ersten drei Bände wisst, war diese Suche 419 Jahre lang erfolglos. Im gestern erschienenen Band 4 „Der Schiffbrüchige“ (E-Book 6) wurdet ihr dann eher kursorisch Zeuge, wie ein Vorstoßunternehmen von Forschern zum Planeten Hushhin im Tush-Nebel die ersten Spuren einer rätselhaften Kultur zum Vorschein brachte.
Die Hushhiner. So werden sie fortan genannt.
Natürlich war den Yantihni immer klar, dass diese extrayantihnischen Lebensformen nicht wie sie selbst sein würden. Alle Wissenschaftler sagten klar aus, dies würde von den jeweiligen planetaren Umweltbedingungen abhängen, und selbstverständlich glichen sich ferne Planeten nicht wie eineiige Zwillinge und brächten identische Lebensformen hervor, wenn auch die Natur zumeist wohl recht ähnliche Spezies entwickeln würde.
Und so erwiesen sich die Hushhiner als riesenhafte, sechzehnbeinige Spinnenwesen… und leider schon als sehr lange ausgestorben. Alles, was man auf Hushhin finden konnte, waren phantastisch ausgedehnte, völlig versiegelte unterirdische Städte. Schriftliche Zeugnisse im strengen Sinne konnten in den bislang 21 Jahren der Forschung nicht ausfindig gemacht werden, aber machen wir uns nichts vor: die Hushhiner-Forschung steht noch ganz am Anfang.
Dass sie ungeahnte Rätsel birgt, kommt ebenfalls in TI 4 zum Vorschein. Wer den Band noch nicht gelesen haben sollte, dem möchte ich an dieser Stelle nicht vorgreifen. Der Handlungsstrang wird schließlich im kommenden Monat und anschließend in TI 11 weiter erzählt. Und nein, was dazwischen kommt, darüber möchte ich mich aktuell noch ausschweigen.
Ebenfalls in Band 4 der Serie stoßen die Yantihni durch einen abenteuerlichen Zufall auf ein weiteres extrayantihnisches Lebewesen, diesmal sehr lebendig und sehr schwer verletzt: den Schiffbrüchigen namens Gwensh, ein sehr fremdartiges Wesen, das dem Volk der Tassaier entstammt. Die OSM-Leser werden sein Volk später auch unter der Bezeichnung „Schlangenarme“ kennen lernen, soviel kann ich hier bereits andeuten.
Tassaier sehen von außen aus, als bestünden sie allein aus schuppigen Tentakeln, die von einem kugelförmigen Zentralkörper ausgehen. Ihre Wahrnehmungsorgane fahren sie ähnlich wie Stielaugen von dort aus. Unter welchen Umweltbedingungen die Tassaier entstanden sind, ist aktuell noch unklar, das Heimatsystem Xoor’con, aus dem sie kommen, ist derzeit einer schrecklichen Bedrohung ausgesetzt, über die in Band 5 der Serie („Wenn der Sternenhammer fällt…“) mehr nachzulesen ist.
Außerdem wird in dieser Episode 4 der TI-Serie ein weiteres Volk extrayantihnischer Natur erwähnt, die so genannten „Cestai“. Was es mit ihnen auf sich hat, wie sie aussehen und was genau sie mit den Tassaiern zu tun hatten, ist derzeit noch undurchsichtig. Ein klein wenig lüftet sich der Schleier in Band 5 der Serie. Bis die Leser aber Cestai tatsächlich ansichtig werden, vergeht noch geraume Zeit. DASS das geschieht, ist aber ein sicheres Ereignis, ich habe die entsprechenden Episoden schon vor Jahren geschrieben.
Ihr ahnt zudem auch, dass in der Serie in Bälde die Schatten der sinisteren „Troohns“ zu entdecken sein werden. Auch dabei handelt es sich naturgemäß um ein extrayantihnisches Volk, und insofern ist Twennar ganz in Übereinstimmung mit den philosophischen Vermutungen und wissenschaftlichen Theorien im yantihnischen Reich außerordentlich reich an fremden Intelligenzvölkern. Ich deute nur einmal an, dass die Yantihni ebenso wie die Leser recht bald die Bekanntschaft weiterer Spezies machen werden, mal im Guten, mal im Bösen.
Und es wird immer klarer zutage treten, was die Pessimisten auf Rilecohr – oder beispielsweise auch eine übervorsichtige alte Sternenforscherin wie Sianlee, die die ersten Spuren solcher Völker entdeckte – konstatierte: wir hier auf Rilecohr leben in der Provinz, wir sind arglose, schlichte Geister, die nur das Gute sehen und im Gegenüber zu sehen wünschen. Aber wenn die Welt auf uns zukommt und uns ihr rauhes Gesicht zeigt, tun wir gut daran, unsere Sanftheit abzulegen und uns zu wappnen für die Stürme, die von draußen an uns herangetragen werden.
Nein, daran denkt zurzeit natürlich noch niemand.
Noch fliegt ein Expeditionsschiff der Yantihni, die GHANTUURON, draußen in fremden Gefilden und macht erschreckende Entdeckungen, findet Spuren, die einstmals extrayantihnische Wesen im System Sianlees Rast hinterlassen haben.
Noch denken die Archäologen auf der abgeschiedenen Wüstenwelt Hushhin, sie hätten lediglich einen gestrandeten Raumfahrer zu verarzten, der womöglich sogar deliriert (vgl. dazu Bd. 5 im nächsten Monat). Doch ich warne euch, Freunde, die ihr die Serie weiter verfolgt: seid gewiss, dass die lieben Yantihni sich täuschen. Sie kratzen an der Oberfläche eines gefährlichen, vielleicht tödlichen Geheimnisses, wenn sie ihrer Neugierde nachgeben und mehr erfahren wollen über das extrayantihnische Leben in der Galaxis Twennar.
Manche von ihnen werden einen hohen, schrecklichen Preis für ihre Wünsche bezahlen müssen. Und letztlich kommt die ferne, fremde Welt kosmischer Wesen direkt zu ihnen… bald, sehr bald…
Ihr werdet es erleben, demnächst.
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.