Liebe Freunde des OSM,
ich hoffe, sieben Wochen Nägelkauen waren nicht zu viel der Geduldsprobe, bis diese Fortsetzung der Artikelreihe nun endlich vorliegt. Wenn doch: dann müsst ihr noch ein bisschen Geduld trainieren, meine lieben Leser. Im Oki Stanwer Mythos erfährt man einfach nicht alles auf einmal, manchmal nicht innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten, bisweilen – siehe etwa die Kosmologie-Lektionen, von denen ich schon einige veröffentlicht habe – kann das sogar eine Frage von mehreren Jahren sein.
Im Laufe von rund 38 Schreibjahren bin ich mit einer Vielzahl von sehr komplexen Sachverhalten im OSM konfrontiert worden, und wie ich gelegentlich bereits erzählt habe, sind manche bis heute nicht restlos durchschaut. Betrachtet mich darum nicht als eine Form von Orakel, das alles weiß, sondern als einen Wissenssucher, der euch lediglich das voraus hat, dass ich im Rennen schon länger dabei bin.
Ich habe euch im Teil 27 dieser Artikelreihe im verwirrenden Jahr 2005 meiner kreativen Vita verlassen, wo ich bis Mai mich gründlich in KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ verheddert hatte. Im gleichen Monat schloss ich die kommentierte Abschrift des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ (1981-1984) ab. Das war am 16. Mai 2005. Und da ich wusste, wie groß das Potential an „Baustellen“ im OSM ist, begann ich wirklich am gleichen Tag mit der kommentierten Abschrift der nächsten wichtigen OSM-Serie, nämlich mit KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ (1983-1986). Weniger Episoden, ja (vgl. dazu die Übersicht im Wochen-Blog 100 vom 1. Februar 2015), aber: die Serie war mit Schreibmaschine geschrieben, die in KONFLIKT 15 sämtlich handgeschrieben.
Und dann war ich zugleich noch in KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) zugange, wo ich inzwischen nach nur knapp anderthalb Schreibjahren bereits Band 30 erreicht hatte. Und „Das Kriegernest“, so der Titel der Episode, der wies dann doch deutlich Bilderspuren von Peter F. Hamiltons „Armageddon-Zyklus“ auf… ihr werdet es erleben, wenn ihr beizeiten diese Episode lest. Außerdem wucherte dann parallel ein weiterer Roman „Aus den Annalen der Ewigkeit“ heran, der fast wie „Annalen 4: Heiligtum der Shonta“ wirkte.
Gegen Ende Juni ereignete sich dann der „Zeitenwandel“ im Reich der Yantihni… und ratet mal, wohin es mich dann wieder verschlug!
KONFLIKT 28, völlig richtig.
Und, wie schon im letzten Beitrag dieser Reihe gesagt, erneut ein völlig anderer Schauplatz, mit dem ich eine alte Handlungsspur aufnahm. In Band 42 der Serie mit dem Titel „Monicas Odyssee“ rollte ich die gespenstische Geschichte von Klivies Kleines´ Geliebten auf: Monica Bascia, so der Name dieser Frau, war mit dem Helfer des Lichts Klivies Kleines auf der Erde des Jahres 1999 in Venedig zusammengetroffen. Er folgte ihr dann zu ihrem schottischen Familiensitz in der Nähe von Oban und wurde mit ihr zusammen schließlich auf dem entsetzlichen „Schädelfriedhof“ (ein Matrixfehler, der schon in KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (1983-1985) und KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (1984-1989) existierte) durch ein magisches Grab auf die Kristallwelt gesogen.
Die Kristallwelt, einer der sieben Planeten in direkter Nähe zum Dämonenplaneten TOTAM, wurde zu diesem Zeitpunkt von einer magischen Spezies beherrscht, die man die MASKEN nennt und deren Zentrale die so genannte „Zentraleinheit“ darstellte. Hier machte man Kleines zu einer MASKE… und dabei ereignete sich ein SIEGEL-magischer Überschlagblitz, der es Monica Bascia ermöglichte, zu flüchten – hinaus in eine absolut tödliche Welt, in der es quasi nur magisches, kristallines oder kristall-affines Leben gab.
Dummerweise wurde sie einer Metamorphose unterworfen und war später imstande, eine Art von Kristallklingen auszuprägen (erst wesentlich nach diesem Schreibprozess entdeckte ich dann einen gewissen X-Men namens Wolverine, bei dem die Klingen allerdings aus Metall bestehen… eine verblüffende Koinzidenz).
Monicas Odyssee begann, aber der Bilderstrom riss ab.
Das lag nahe, denn die TI-Impressionen wurden immer stärker und stärker. Im Juli entstand der oben erwähnte Roman und eine TI-Episode um die Shonta… dann kam ein kurzes Intermezzo in der stagnierenden Ebene 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR), und dann rutschte ich unvermittelt ab in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM) ab. Dort traf ich überraschend in Oki Stanwers direkter Umgebung ebenfalls auf Shonta… allerdings sehr verschieden von den Shonta des KONFLIKTS 2. Und hier konnte ich den Jahrmilliardenplan ausbreiten, in den sie verstrickt waren.
Faszinierend, aber der Slalomkurs zwischen verschiedenen Universen verwirrte mich ebenso wie euch vermutlich an dieser Stelle auch. Noch wilder wurde es, als ich Ende des Monats Juli eine Stippvisite in KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ (FvL) einlegte und am Schluss jählings auf die Zentralwelt des KONFLIKTS 4 geschleudert wurde. Mitten hinein in ein hyperenergetisch aufgeladenes Gewitter, in dem ein Forscher aus dem Volk der Kleinis „Das Mädchen aus dem Nichts“ rettete. Am Monatsende wusste ich auch ihren Namen bereits – Jaleena. Eine bildhübsche, junge Frau… und unabweislich seit etwa zehn Milliarden Jahren mausetot.
Denn Jaleena war eine Yantihni, und dieses Volk gab es nicht mehr. Ihr werdet mehr von ihr im fünften „Annalen“-Band erfahren. Damals ging ich noch davon aus, es würde eine Story werden. Das änderte sich im Laufe der kommenden Zeit gründlich.
Für eine Weile verharrte ich auch Anfang August 2005 im KONFLIKT 4 und besuchte ein neues OSM-Volk, die insektoiden Jinminqui, die von tödlichen Geistern heimgesucht und schließlich durch eine Baumeister-Blockade unter Quarantäne gestellt wurden. Vermutung der Baumeister: dies ist TOTAMS lange erwarteter Generalangriff.
Mir war, während ich das allerdings schrieb, schon völlig klar: Nee, Leute, völlige Fehlanzeige. Aber davon hatten die Baumeister keinen blassen Schimmer… ich leider schon.
Ebenfalls im Monat August schlitterte ich in eine neue Story des Oki Stanwer Mythos hinein, die in KONFLIKT 2 spielen sollte, nämlich in „Verderben auf Tuwihry“. Wie man in der OSM-Wiki nachlesen kann, ist diese Geschichte inzwischen fertig und ein Roman geworden.
Tja, und damit befand ich mich dann unabweislich wieder in KONFLIKT 2. Erst bei den Shonta, dann beim „Krisenherd Xoor’con“. Aber der Slalomkurs ging immer noch munter weiter. Heute bei den Yantihni und Shonta in KONFLIKT 2, gleich darauf in KONFLIKT 19 (in einem Text, den ich auch noch für eine Story hielt – ihr wisst aber besser, dass „Ian und der Stein der Götter“, der in diesem Monat begann, längst als Roman das Licht der Welt erblickt hat).
Ach ja, und Ende August rutschte ich dann außerdem wieder in KONFLIKT 21 zurück, auf die rückständige Welt Höolyt mit ihren käferartigen Bewohnern, den Oheetirs, die sich dem Ewigen Reich angeschlossen haben, d. h. TOTAM, und die nun das Problem bekamen, dass die aus ihren Reihen entstandenen Soldaten, die Totenköpfe, „Heimweh“ bekamen und illoyal wurden. Symptomatisch dafür ist der Band 33 der Serie mit dem prägenden Titel „Die Bäuerin und die Toten“.
Haarsträubend war das Mindeste, was man dazu sagen konnte.
Wirkliche Konzentration auf einen klaren Handlungsstrom konnte ich nicht ausmachen. Heute halte ich das für eine Auswirkung höchst disparater Einflüsse. Ich las sehr viele Comics aus dem CrossGen-Universe, nebenbei steckte ich durch die Arbeit an der kommentierten OSM-Ebene 17 „Drohung aus dem All“ (17Neu genannt) in Handlungsmustern der frühen 80er Jahre, wissenschaftlich in historischen Artikeln einerseits, im 18. Jahrhundert im Umfeld des jüdischen Aufklärers Moses Mendelssohn andererseits… das war eine Mischung, die mich wie im Stop-Motion-Verfahren nur ruckweise vorankommen ließ. Unangenehm, eindeutig, und sehr schwer zu beschreiben.
Dennoch – ich KAM voran, soviel lässt sich nicht leugnen. Langsam und zäh, aber ich kam vorwärts.
Freilich überschattete mein Plan, auch die Comics zu rezensieren, nahezu alles andere. Ich meine, die Comics waren es absolut unbestreitbar wert, rezensiert zu werden, aber ihr könnt euch das vielleicht denken – es handelte sich dabei ja nicht um MEINE Handlungsstrukturen, und Rezensent bin ich im Grunde immer nur so nebenbei, wenn mir Geschichten auffallen, die ich gern weiterempfehlen möchte. Ebenso, wie ich heutzutage eigentlich nicht hauptberuflich Blogger bin, würde ich mich auch nicht primär als Rezensent verstehen.
Gegen Ende 2005 wurde ich dies beinahe. Und das hatte nachteilige Auswirkungen auf den Oki Stanwer Mythos.
Ehe ich weiter auf den Schluss des Jahres 2005 und den Beginn des Jahres 2006 eingehe – das wird das Thema des nächsten Abschnitts dieser Reihe sein – , werde ich für ein paar Wochen auf andere Schauplätze des Oki Stanwer Mythos umblenden. Lasst euch einfach mal überraschen, was ihr in der kommenden Woche an dieser Stelle hier findet… interessant wird es allemal sein.
Soviel für heute, was den historischen Abriss meiner kreativen Vita angeht. See you later…
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.