Rezensions-Blog 56: Sprich uns von der Freundschaft

Posted April 20th, 2016 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wie ihr euch das vorstellen könnt, kann man auch als Literat nicht immer nur auf 200 % Leistung fahren, gelegentlich muss es dann auch mal Möglichkeiten geben, ein wenig die Aktivität zu drosseln, durchzuatmen und einfach ein wenig Ruhe einkehren zu lassen.

In solchen Momenten greife ich dann ganz gern zu entspannenden Werken, die mich durch ihren sprachlichen Zauber entzücken oder amüsieren. Deshalb fin­det ihr hier im Blog solche Werke wie die von Jonas Jonasson, Jon Ronson oder eben auch Khalil Gibran, von dem ich euch schon am 2. Dezember 2015 erzählt habe. Hier haben wir ein weiteres seiner Werke, das ich vor vielen Jahren mit Genuss durchgeschmökert habe und euch heute ans Herz lege.

Sprich uns von der Freundschaft

von Khalil Gibran

Kiefel-Verlag 2002

68 Seiten, kartoniert

(Kleinformat)

Aus dem Englischen von Sabine Burkard

Bezug: www.jokers.de, 1.95 Euro

Prophet,

der du auf der Suche nach den

allerletzten Dingen bist, du musst nun gehen.

Um eines aber bitten wir dich, ehe du uns verlässt:

Lass uns teilhaben an deiner Wahrheit.

Offenbare uns, was du über uns erfahren hast,

auf dass wir uns selbst erkennen und

erzähle uns alles, was dir vor Augen geführt wurde.

Und so sprach er von der Freundschaft:

Wenn euer Freund offen seine Meinung sagt,

dann fürchtet ihr weder das ‚Nein‘ eurer eigenen Meinung,

noch haltet ihr das ‚Ja‘ zurück.

Und selbst wenn er schweigt, dann hört euer Herz nicht auf,

seinem Herzen zuzuhören.

Denn in einer Freundschaft bedarf es keiner Worte:

Alle Gedanken, alle Wünsche, alle Erwartungen

werden geboren und geteilt mit einer Freude,

die nicht auf Beifallsbekundungen aus ist…“

Wahrlich, so sagt der ehrfürchtige Leser und verneigt seinen Kopf, und er blickt dabei dem am Horizont dahinschwindenden Segel auf dem blauen Spiegel der See nach, wahrlich, dies ist die Wahrheit des Herzens, und der sie aussprach muss weise genannt werden. Nicht jeder ist berufen wie Almustafa, ein Prophet zu sein, und manche brauchen ein Leben, wofür er nur zwölf Jahre brauchte, die er in der Stadt Orphalese zubrachte.

Almustafa der Prophet beobachtete nur die Leute und genoss die Einsamkeit der Berge, manchen schien er ein menschenscheuer, ja, menschenfeindlicher Gesell zu sein, undurchschaubar und rätselhaft. Doch als er am Tage seiner Ab­reise von den Stufen des Tempels von der Freundschaft sprach, da gingen die Herzen all jener auf, die vorher misstrauisch und verbittert gewesen waren. Und letztlich bedauerten sie alle, dass er fortreisen musste.

Zum Schluss sprach er noch einmal die Hoffnung aus, dass die Saat seiner Weis­heit aufgehen würde, und er schloss:

Die Mittagsflut ist aufgelaufen, und es heißt Abschied nehmen. Sollten wir uns im Zwielicht des Erinnerns noch einmal begegnen, dann werden wir wieder mit­einander sprechen, und ihr werdet mir ein tiefgründigeres Lied singen. Und soll­ten in einem anderen Traum unsere Hände einander begegnen, dann werden wir einen weiteren Turm bauen, der bis in den Himmel reicht.“

Dann wurden die Anker gelichtet, die Leinen gelöst, und das Schiff glitt davon. Die Saat des Propheten aber, niedergelegt in diesem Buch, sie bleibt zurück und ist von zeitloser, erlesener Schönheit und tiefgründiger Ehrlichkeit, die die Her­zen erbeben und die Seelen erkennen lässt.

Solche Weisheiten sind unbezahlbar.

Doch glücklicherweise sind sie ausgesprochen, niedergeschrieben und erhält­lich. Genießt sie.

Anmerkung zum Autor:

Khalil Gibran, geboren 1883 in Becharré im Libanon, gestorben 1931 in New York, gehört zu den bekanntesten Dichtern des Orients. Zeit seines Lebens setz­te er sich für die Verständigung zwischen Christentum und Islam ein. Sein popu­lärstes Buch, „Der Prophet“, aus dem diese Sammlung entnommen ist, wurde millionenfach verkauft und in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Man sollte ihn lesen. Er ist ein reiner Genuss.

© by Uwe Lammers, 2003

Tja, und schon ist dieser Rezensions-Blog beendet – denn dieses kleine, wun­derschöne Büchlein braucht keine intensivere Werbung, nicht mehr Worte… und die meinen sind ohnehin unbeholfen und plump im Vergleich zu dem, was Gibran damals so ergreifend niederschrieb.

In der kommenden Woche geht es nicht um die Erschütterung des Herzens (je­denfalls nicht in erster Linie), sondern um etwas sehr viel Gewalttätigeres: Seit dem Jahre 1906 wird in Kalifornien darum gebangt, dass dereinst das unaus­weichlich scheinende Superbeben stattfindet. Das Buch der kommenden Wo­che handelt von der Vision, wie es tatsächlich Realität wird.

Ihr könnt, vergleichsweise ungefährdet, dabei sein. Einfach am nächsten Mitt­woch wieder hierher schauen, dann seid ihr schlauer und findet womöglich ein Buch vor, das euch unbekannt ist.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 163: Der Romantikfaktor

Posted April 16th, 2016 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es gibt doch für einen Schriftsteller, noch dazu einen Phantastik-Autor wie mich, kaum etwas so Interessantes wie den Kontakt mit den Lesern. Denn na­turgemäß bin ich kein Telepath, und der Leser ist demgemäß ein unbekanntes Wesen. Was denkt der Leser über die Inhalte, die ich erschaffe, das hat durch­aus einigen Einfluss auf das, was künftig im E-Book-Format entsteht. Infolgedes­sen gibt es kaum eine Frage, die wichtiger ist, als eben jene: Was denkt der Le­ser?

Jüngst hatte ich eine schöne Begegnung mit einem Leser, mit dem ich abendlich ein wunderbar ausführliches Gespräch führte… der Wirt des Lokals, in dem wir uns getroffen hatten, musste uns schließlich freundlich vor die Tür geleiten, weil wir kein Ende fanden, um die Wahrheit zu sagen. Eine schöne Erfahrung, dieser Abend. Und zugleich führte das Gespräch zu eine interessanten Neubewertung der bisherigen Leserkommentare, die ich schon auf anderem Wege via Mail und Brief erhalten hatte.

Früher, z. T. nur Wochen zuvor, hatte es schon Leserkritik gegeben, die mal die Düsternis mancher Handlungslösungen kritisiert hatte, dann wieder solche, die sich darüber monierte, es gäbe einen gewissen Hang zu „herablassenden Mo­nologen“ oder zu häufiger Wiederholung von bekannten Sachverhalten.

Dieses abendliche Gespräch aber ging auf höchst interessante Weise einen an­deren Pfad und verdutzte mich doch nicht eben wenig.

Natürlich kam auch hier die Sprache auf gewisse „Längen“ in den veröffentlich­ten Episoden der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), doch war das durchaus nicht das Interessanteste. Ich wurde vielmehr gelobt wegen des Shonta-Handlungsstranges (Lesestand war Band 19 der Serie, „TRANCRAN-4462“) – und zwar deshalb, weil es hier ausdrücklich um „eine neue Form der Moral“ gegangen sei, die das Übliche, was der Leser erwarte, transzendiert habe.

Ich war doch positiv überrascht, warum soll ich das leugnen?

Dann jedoch kam – ich hätte es ahnen sollen – der kritische Nachschlag. Sinnge­mäß lautete er etwa so: „Das ist jetzt so weit in der Zukunft… und eine fremde Galaxis, ein unbekanntes Sternenvolk… und was findet man dann da? Draufgän­gerische Raumfahrer und schöne Frauen… und kaum kommen sie zusammen, da redet er sie auch schon mit ‚Schatz‘ an… also, das ist ja ganz wie bei uns!“

Da war er dann, der Romantikfaktor.

Und hier und heute darf ich verraten, dass der nicht ohne Grund existiert. Es ist nun, weil eben gerade kritisiert, vielleicht an der Zeit, darüber ein wenig aus­führlicher zu schreiben.

Der Romantikfaktor gehört gewissermaßen zu den „Kochrezepten“ der Schrift­stellerei, warum sollte man das leugnen? Wenn man aufmerksam und viel liest, taucht er fast überall auf. Der Autor mag eine packende Story haben, faszinie­rende Welten und Settings, draufgängerische Protagonisten… aber viele Leser empfinden solche Geschichten dann dennoch irgendwie als unvollkommen, wenn ihnen ein gewisser Aspekt völlig fehlt.

Der Romantikfaktor, also genau genommen: zwischenmenschliche Emotionali­tät, ist gewissermaßen eine Art von Kitt, der es dem Autor erlaubt, eine Brücke zwischen den Protagonisten der Geschichten einerseits und den Herzen der Le­ser andererseits zu erschaffen. Es mag vielleicht banal klingen, möglicherweise auch kitschig, aber es ist durchaus essentiell: ohne die starke Emotionalität, die sich besonders in Liebesbeziehungen zwischen den Handlungsakteuren der Ge­schichten ausdrückt, fällt es manchem Leser schwer, Anteil an dem Schicksal der Personen zu nehmen.

Im frühen OSM, um mal ein wenig historisch zu werden, war der Romantikfak­tor etwas, was ich vollständig links liegen ließ. Damals, in den frühen Episoden der Serie des Oki Stanwer Mythos, waren mir Liebesgeschichten völlig schnup­pe. Personen traten nahezu ausschließlich funktional in Erscheinung, und die Folge war… na ja, ständiger Mord und Totschlag wäre zu hart gesagt. Aber es gab doch nicht wirklich die Möglichkeit seitens der Leser, Gefühle für die Perso­nen zu entwickeln, die ja selbst eher schematisch und holzschnittartig erschaf­fen wurden.

Als ich mit dem Schreiben weiter voranschritt und dann ab Anfang der 90er Jah­re immer mehr merkte, dass meine Protagonisten so etwas wie ein Liebesleben hatten, so etwas wie ein Familienleben gar, da beeinflusste das notwendig auch die Geschichteninhalte immer stärker.

Spätestens in dem Moment, in dem ich dann mit hoch emotionalen Autoren wie Diana Gabaldon zusammenprallte und den sehr emotionalen Archipel schreibtechnisch zu erforschen begann, stellte ich dieses Defizit auf krasseste Weise in meinen frühen Geschichten fest und dachte mir: Verdammt, so kannst du das aber wirklich nicht lassen. Diese Eindimensionalität will doch keiner le­sen!

Ende des Jahres 2003 erschien dann, wie ihr wisst, die Galaxis Twennar auf mei­nem kreativen Radar, der Handlungsort für den KONFLIKT 2 des Oki Stanwer Mythos. Und die Yantihni.

Ein Volk von Romantikern, von Schwärmern, von naiven Suchenden, die mit großen Erwartungen ins All aufbrechen und mit kindhafter Neugierde fremde Völker erkunden wollen.

Hier war es völlig unumgänglich, dass sich der Romantikfaktor in massivster Weise durchsetzte.

Mir war außerdem dann, als ich 2012 begann, mein E-Book-Programm zu pla­nen, folgendes völlig transparent: Wenn ich meinen Lesern, euch also, dieses gi­gantische Gebilde des Oki Stanwer Mythos nahebringen wollte, dann konnte das nicht in der bislang so unterkühlten Form geschehen, in der ich fünfzehn Jahre lang geschrieben hatte. Es ging hier auch ganz zentral um Leserakzeptanz.

Und wie macht man jemandem ein riesenhaftes Leseabenteuer schmackhaft, das per se hohes Abschreckungspotential besitzt? Auch dies haben gelegentli­che frühere Leser durchaus schon kommuniziert.

Nun, ich entschied mich dafür, zwei Ratschläge bereitwillig anzunehmen, wohl wissend, dass sie die Arbeit ordentlich erschweren würden.

Ratschlag 1: Portioniere die Informationsdosis. So hoch, wie sie bislang in den Episoden ist, überforderst du die Leser ziemlich fix.

Dies führte dann zur Entwicklung und Einrichtung der OSM-Wiki auf meiner Ho­mepage, die sehr gut angenommen wird und in stetem Wachstum begriffen ist.

Ratschlag 2: Schaffe eine emotionale Verbindungsbasis zwischen den Protago­nisten und den Lesern.

Ihr seht unschwer, dass dies genau auf die Realisierung des Romantikfaktors hinausläuft… und hier hatte ich, bezogen auf die Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ natürlich einen unleugbaren Vorteil: die Yantihni waren von Anbeginn an hoch emotional. Liebesbeziehungen zwischen etwa Raumpiloten und Linguistinnen (Yerranith und Vaniyaa) oder Sternenforscherinnen und Raumpiloten (Nayeen und Alyechin) bzw. zwischen Sternenforschern (Sianlee und Vhentar) waren durchaus völlig normal.

Dieser Effekt setzte sich dann auch bei fremden Völkern fort (vgl. Xiiyin-Cuhn und seine Yiloy-Naayid)… und ich sage nicht, wo das noch seinen weiteren Raum finden wird, das werdet ihr beizeiten herausfinden.

Ich als Romantiker halte die Liebe für eine Konstante, die durchaus universal zu sehen ist, und gelegentlich kann sie eigenartige Auswüchse erfahren – wie etwa im Fall von Vaniyaa und den Shonta. Letzteres ist allerdings explizit nicht der Normalfall, das sagte ich an diesem Abend auch. Die arme Vaniyaa, die sich so unendlich grämt und nach ihrem geliebten Yerranith verzehrt, ist ein tragischer Charakter.

Und ich bekämpfte in dieser Diskussion dann auch ausdrücklich den Gedanken, der aufkam, ich habe in diesem Kontext bei Vaniyaa so maßlos übertrieben. Nein, das fand ich durchaus nicht. Ja, es mochte manisch wirken, dass sie so un­verbesserlich darauf hoffte, ihre Gefährten – namentlich Yerranith, natürlich – aus den „Sargkolonnen“ befreien zu können. Aber ich fand das äußerst ver­ständlich.

Man realisiere die Lage: sie fand sich nach Monaten, räumlich und zeitlich des­orientiert, splitternackt und physiologisch auf erschreckende Weise verwandelt, in der Gemeinschaft schwarzer Zwergenwesen wieder, die sie zu ihrem Befrem­den als „Heiligtum“ oder „Göttin“ anhimmelten.

Sonst war sie völlig alleine.

Dass sie auf so etwas in der Akademie nicht vorbereitet worden ist…!“, wurde mir vorgehalten, und ich fand den Vorwurf wirklich unpassend. Auf solch eine Situation KANN man nicht vorbereitet werden. In den besten Universitäten würde man eine Linguistin auf derlei Momente nicht vorbereiten können.

Und Vaniyaa, um bei diesem Beispiel zu bleiben, weil das auch in der Diskussion so breiten Raum einnahm, ist nun einmal zentral eins: einsam. Und je länger sie mit den Shonta um Abenteurerherz durch die Tiefen des MINEURS zieht, desto deutlicher wird ihr bewusst, dass sie vermutlich NIE WIEDER einen Yantihni se­hen wird. Dass alles, was ihr bisheriges Leben ausmacht, sich restlos in Nichts verflüchtigt hat.

Ich meine, das ist der Stoff, aus dem der Wahnsinn ist, nicht wahr? Ich würde das nicht mit gesundem Verstand überstehen, ganz gewiss nicht.

Wen wundert es, dass sie sich dann verzweifelt an die Hoffnung klammert, ir­gendwen von ihren Kameraden retten zu können? Wen überrascht es, dass sie mental so völlig am Ende ist, als es am Schluss von Band 19 misslingt?

Das ist dann die bittere, finstere Seite des Romantikfaktors – die Schwärze der Seelenverzweiflung. Und auch sie gehört zum Oki Stanwer Mythos, auch sie ist essentiell notwendig.

Es ist eine Schriftstellerweisheit, dass man nur mit den Personen mitleiden kann, zu denen man zuvor eine emotionale Beziehung aufgebaut hat, die man mit all ihren Schrullen und Eigentümlichkeiten kennen gelernt hat. Man mag sich, beispielsweise, über die ruppige Art und Weise eines gewissen Wissen­schaftlers Noshtoy echauffieren, selbstverständlich… aber schließlich sieht man als Leser, dass er tief unter der rauhen Schale einen weichen, empfindsamen Kern besitzt.

Und im optimalen Fall beginnt man diesen Sonderling zu verstehen, ihn in Ma­ßen sympathisch zu finden und so zu mögen, wie seine Soziologenkollegin Ya­saari das schließlich tut.

Dies alles sind verschiedene Ausprägungen des völlig mit Absicht eingearbeite­ten Romantikfaktors.

Da aber nun einmal die Yantihni sehr menschenähnlich sind und ich beizeiten erzählen kann, inwiefern die Yantihni eine Verbindung zu unserer heutigen Menschheit besitzen, da sollte man mir also nachsehen, wenn ich die Yantihni von ihrer emotionalen Ausstattung her so sehr ähnlich beschreibe, wie ich es mit menschlichen Protagonisten tue.

Wenn es ein gedanklicher Baufehler sein sollte, in Geschichten seine Hand­lungspersonen als emotional empfindende Wesen darzustellen, um den Lesern besser den Zugang zu ihnen zu ermöglichen und zugleich die komplexen Inhalte des Oki Stanwer Mythos genießbarer zu machen, dann nehme ich diesen Vor­wurf gern zur Kenntnis – ich denke allerdings, dass nur eine Minderheit von euch Lesern gern emotionslose Actionabenteuer von Kerlen hart wie Stahl le­sen möchte, die ohne Gewissen kämpfend und mordend durch die Seiten der E-Books marodieren.

Nein, so etwas werdet ihr im modernen OSM sicherlich nicht finden. Der Ro­mantikfaktor wirkt dann durchaus auch auf der Gegenseite… wie genau? Ach das werdet ihr noch sehen, meine Freunde. Für heute jedoch danke ich euch für die Neugierde und Aufmerksamkeit und schließe den Blogartikel für den Moment.

In einer Woche sehen wir uns hier wieder, dann berichte ich euch, wie sich der OSM in puncto Neuheiten im Januar 2016 entwickelt hat.

Schaut doch einfach wieder rein.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des Oki Stanwer Mythos,

die Überraschung ist mehr als gelungen – der geheimnisvolle Baumeister na­mens Nogon ist auf der Dschungelwelt Shookash angekommen, ganz so, wie es die reptiloiden Allis den geretteten yantihnischen Raumfahrern des Schiffes GHANTUURON angekündigt haben. Und er hat eine Zumutung unglaublicher Natur im Gepäck:

Er will allen Ernstes eine „Audienz bei Quin“, dem yantihnischen Sonnengott.

Etwas Unmögliches?

Nogon ist nicht davon überzeugt, denn er hält Quin für einen lange verscholle­nen Artgenossen… und er macht sich keine Vorstellungen davon, was diese Of­fenbarung, wenn sie denn der Realität entspricht, für eine gesellschaftserschüt­ternde Wirkung auf die Yantihni haben könnte. Oder wenigstens zeigt er es nicht.

Natürlich reagieren die Raumfahrer um die Sternenforscherin Nayeen mit Un­glauben und Ablehnung. Aber Nogon ist willens, den Beweis anzutreten – er de­monstriert seine unglaubliche technische Macht und macht sich mit einer klei­nen Gruppe von Yantihni auf den Weg, seine Audienz Realität werden zu las­sen…

Seid im ersten Jubiläumsband der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) dabei, wenn der Wind des Schicksals den Yantihni kalt ins Gesicht schlägt und Geschichte geschrieben wird.

Erfahrt, was hinter den Legenden der Yantihni steckt und besucht einen Raum jenseits der Vorstellung, ab sofort in Band 25 der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“: „Audienz bei Quin“. Er ist zum Preis von 1,49 Euro wie üblich auf Amazon-KDP erhältlich. Der einmalige Gratisdownload ist am 22. April 2016 möglich.

Ich wünsche euch angenehmes Lesevergnügen.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 55: Die geliehene Zeit (2)

Posted April 13th, 2016 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute geht es also im Abstand von fünf Wochen weiter mit dem phantastischen Leseabenteuer von Diana Gabaldons inzwischen weltberühmter Highland-Saga, die zumindest in diesem zweiten Teil auch noch weitgehend in den schottischen Highlands spielt (für spätere Bände trifft das nur bedingt zu, wie jeder Versierte weiß, da geht’s dann um karibische Piraten, amerikanische Kolonien, schwarze Magie und derlei mehr… beizeiten erzähle ich davon, und wer nicht so lange warten will, verschlingt einfach zwischenzeitlich die Bücher).

Ich habe diese Rezension zwar vor über fünfzehn Jahren geschrieben und dann im Jahre 2006 noch mal für die Neuveröffentlichung im Internetportal www.gibs.info leicht nachbearbeitet, dennoch ist diese Rezi nur wenigen Leu­ten wirklich bekannt geworden. Und wer weiß, vielleicht teilt ja der eine oder andere meine Einschätzung, die ich unten in meinen Zeilen ausdrücke.

Sehr viel mehr Vorrede möchte ich auch gar nicht machen. Stürzt euch einfach Hals über Kopf ins Abenteuer:

Die geliehene Zeit

(OT: Dragonfly in Amber)

von Diana Gabaldon

Blanvalet 35024

992 Seiten, TB

1998, 10.00 Euro

Aus dem Amerikanischen von

Sonja Schumacher, Rita Seuß und Barbara Steckhan

Ist es eine Aufgabe oder sogar eine Verpflichtung, etwas zu vermeiden, von dem man weiß, dass es entsetzliches Leiden über jene Menschen bringen wird, die man kennt und schätzt und liebt? Wiegt das Wissen darüber, was die Zu­kunft bringt, mehr als die instinktive Verpflichtung, sich nicht einzumischen in das Leben der Menschen, die eigentlich längst „historisch“ sind und seit Jahrhunderten zu Staub zerfallen?

Claire Beauchamp Randall Fraser steht vor dieser schwierigen Entscheidung.

Die junge Krankenschwester, die im April 1945 durch den magischen Steinkreis auf dem Craigh na Dun nahe Inverness in die Vergangenheit verschlagen wur­de1, weiß um die Zukunft und gilt als mit dem Zweiten Gesicht begabt. Nicht wenige halten sie ihrer rätselhaften Herkunft und erstaunlichen medizinischen Kenntnisse wegen für eine Hexe. Nur ihr Mann, der schottische Highlander Ja­mes Malcolm MacKenzie Fraser kennt die Wahrheit über ihre Herkunft und ihr Wissen. Claire, die im Jahre 1743 gelandet und in die Hände des MacKenzie-Clans geraten war, hat es geschafft, sich hier durchzusetzen und ihren von den Briten verfolgten Ehemann Jamie, nach zahlreichen Abenteuern, schwerverletzt in Frankreich in Sicherheit zu bringen. In einer Abtei schöpft Jamie neuen Le­bensmut, heilt seine Verletzungen aus… und zeugt mit Claire das lang ersehnte Kind, das nun in ihr heranwächst.

Sie hat sich dafür entschieden, mit Jamie in der Vergangenheit zusammen zu bleiben und ihren Ehemann Frank Randall in der Gegenwart zwar im Gedächt­nis zu behalten, aber nicht zurückzukehren. Weiterhin plant sie, die schreckliche Zukunft für Schottland zu sabotieren. Zusammen mit Jamie will sie Prinz Charles Stuart, der in Frankreich für eine Rückeroberung Englands im Namen der katho­lischen Kirche rüstet, daran hindern, diesen Feldzug zu führen. Denn er wird, wie sie nur zu gut weiß, zu der schrecklichen Schlacht von Culloden am 16. April 1746 führen und zum Ende aller Highland-Clans.

In der Erwartung, diese Ereignisse würden fortgesetzt, verabschiedet sich der Leser im Januar 1744 zum Ende des ersten Romans von Jamie und Claire…

…und findet sich völlig überrumpelt am Anfang dieses Romans „Die geliehene Zeit“ im Inverness des Jahres 1968 (!) wieder, wo er damit konfrontiert wird, dass Claire ihrer Tochter Brianna, die optisch eindeutig als Tochter Jamie Frasers zu erkennen ist, eine hünenhafte, katzenäugige Normannin, Schottland zeigen will.

Rasch kristallisiert sich heraus, dass Claire erschöpft, abgerissen und halb ver­hungert – und überdies schwanger – im Jahre 1948 auf dem Craigh na Dun wie­der erschien und ihren Mann Frank dann darüber aufklärte, was geschehen ist. Aber alles andere bleibt diffus. Eine Lücke von zwei Jahren Handlungszeit ist nach wie vor offen. Was geschah mit Claire und Jamie zwischen dem Januar 1744 und dem April 1746? Was geschah mit ihrem ersten Kind? Wie sahen ihre Anstrengungen aus, die Schlacht bei Culloden zu verhindern?

Als der Historiker Roger (MacKenzie!) Wakefield Brianna und Claire hilft, etwas über den Verbleib von dreißig Männern aus dem Fraser-Clan herauszufinden, die bei Culloden gekämpft haben sollen, wird sein eigenes Interesse geweckt, nicht wenig davon ist im übrigen sein romantisches Interesse an der stolzen Bri­anna. Dabei stellt er überrascht fest, dass sie über einen Mann KEINE Informa­tionen haben möchte: über James Alexander Malcolm MacKenzie Fraser, der diese Gruppe anführte. Sein Schicksal sei ihr bekannt.

Dass es sich anders verhält, merken sie alle, als Claire bei einem Besuch des ab­gelegenen Friedhofs von St. Kilda Jamies Grab entdeckt und fast einen Nerven­zusammenbruch erleidet. Sie hat das Grab bei Culloden erwartet. Nun offen­bart sie den beiden, was damals, 1945, mit ihr geschah, und was sie in der Ver­gangenheit erlebte.

Es ist ungeheuerlich genug.

Sie fährt für den wissenshungrigen Leser, der den ersten Roman kennt, genau dort fort, wo die rätselhafte Lücke beginnt. Claire erzählt die Geschichte ihres Mannes Jamie – und ihre eigene. Die Geschichte ihrer Abenteuer in königlichen Frankreich der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Jamie ist nun in Frankreich als Weinhändler, Diplomat und Geheimagent und damit betraut, Verbindungs­offizier zwischen dem Hof des französischen Königs Louis und den jakobitisch-schottischen Rebellenkreisen sowie dem recht mittellosen Prinzen Charles Stu­art zu sein. Er soll also die finanziellen Möglichkeiten schaffen, um Charles in die Heimat Schottland zurückzuführen und zugleich den Aufstand hervorzuru­fen.

Mit Claires Wissen um die schreckliche Schlacht bei Culloden muss er aber um jeden Preis verhindern, dass Charles die entsprechenden Mittel erhält! In gewis­ser Weise ist er insofern Doppelagent, zum Teil in eigener Sache.

Claire, wie erwähnt, „guter Hoffnung“, langweilt sich als sehr empfindsame Krankenschwester unterdessen schrecklich und geht schließlich ihrer Profession nach. Im Verlauf dieser Tätigkeit lernt sie den geheimnisvollen Maitre Raymond kennen und wird rätselhafterweise zu einer „Zauberin“ („La Dame Blanche“) er­höht und gerät schließlich, als Jamies tot geglaubter Todfeind Jonathan Randall in Paris auftaucht, in das gnadenlose Räderwerk von Intrigen, das fast ihren Tod zur Folge hat.

Und dann beginnen, allen ihren Anstrengungen zum Trotz, die Flammen des Aufstandes zu lodern, die Schlacht von Culloden scheint unvermeidbar zu sein. Doch wenn dem so ist, können sie es dann wenigstens schaffen, Jamie und die Angehörigen seines Clans davor bewahren, von den Kanonen der Engländer zu­sammengeschossen zu werden? Kann Claire Jamies Tod auf dem Schlachtfeld verhindern..? Bis zum Schluss des Romans bleibt diese Frage (nahezu) unge­klärt…

Wer den Roman „Feuer und Stein“ mit heißer Begeisterung gelesen hat (wie ich, zugegeben!), der kann eigentlich gar nicht anders, als sich den Nachfolge­band auch zu kaufen, allein schon wegen der klaffenden zeitlichen Lücke – und wegen der quälenden Frage, was aus ihnen allen geworden ist, aus diesen lieb gewonnenen Personen.

Obgleich diesmal drei Übersetzerinnen für den Band tätig waren (statt zwei beim ersten) und zudem keine vom ersten Band dabei ist, wäre zu erwarten ge­wesen, dass die Qualität leidet. Das merkte man allerdings noch am ehesten am sprühenden Wortwitz des Romans, wenn überhaupt. Davon kann aber absolut keine Rede sein. Im Gegenteil: die Charaktere, insbesondere natürlich Claire und Jamie, werden nahezu nahtlos weitergeführt. Anfangs ist es zwar etwas verwirrend, Claire auch mal in der dritten Person vor sich zu haben, doch dann kehrt wieder die sehr erfrischende Ich-Perspektive zurück, deren subtiler, tro­ckener Humor und pragmatische Sichtweise das Lesen äußerst leicht werden lassen. Ihre ethischen Reflexionen sind ausgeprägt, und die Gewissensqualen, die Jamie und andere Handlungspersonen umtreiben, geradezu herzzerreißend beschrieben. Der Leser, und das ist wohl das beste, was man über fiktive Figu­ren sagen kann, leidet mit den Handlungspersonen mit, sie wachsen ihm ans Herz und werden Teil der eigenen Familie… es mag seltsam klingen, aber sie sind mir sehr lieb geworden, und ich schätze sie ungemein.

Im ganzen Roman steckt die faszinierende ethisch-philosophische Frage, ob man – wenn man dazu imstande ist – die Geschichte verändern darf, wenn „un­zeitgemäße“ Menschen wie Claire Beauchamp Fraser (eigentlich Claire Beauchamp Randall) über Informationen verfügen, die das Leid vieler Menschen mil­dern oder verhindern könnten. Darf man deshalb Loyalität und Ehrbegriffe des 18. Jahrhunderts über Bord werfen? Riskiert man nicht, alles zu verlieren, wenn der Versuch, die Zukunft zu verändern, fehlschlägt…? Die alleinige Gratwande­rung über dieses Drahtseil der kontrafaktischen Geschichte macht das Buch ne­ben den vielfältigen Schilderungen der Vergangenheit außerordentlich lesens­wert – wenn man nicht ohnehin schon von den Personen so hingerissen ist, dass man das Buch ihretwegen liest.

Wie dem auch immer sei: auch mit dem zweiten Band ihrer breit angelegten Highland-Saga ist Diana Gabaldon ein Meisterwerk gelungen, das zwar haupt­sächlich sentimentale Herzen wie das meine anrührt, aber auch jede Menge Gedankenanstöße zu vermitteln vermag, die auch nüchternere Menschen in ih­ren Bann zu ziehen vermögen.

Wie stark ich ihn ihrem Bann stehe, mag man daran ermessen, dass ich „Die ge­liehene Zeit“ gestern zu Ende las und mir heute UNBEDINGT den dritten Band „Ferne Ufer“ kaufen musste. Und auch hier bin ich schon fast wieder auf Seite 200 mit dem Lesen, nach einem knappen Tag Lektüre!

Fesselnd, das ist, glaube ich, eher noch eine Untertreibung. „Absolut süchtig machend“, wie der Klappentext verheißt, ist das treffende Attribut. Es lohnt den Versuch – jedoch nicht ohne den ersten Band. Danach MUSS man ohnehin wei­terlesen, wenn man ihn liebgewonnen hat, den Jamie Fraser und all seine Ange­hörigen. Und natürlich Claire, die Unvergleichliche…

© by Uwe Lammers, 2000/2006

Tja, Freunde, ihr seht… auch heute noch kann ich den obigen Worten uneinge­schränkt beipflichten und muss sie nicht ausgiebig einleitend kommentieren. Gute Bücher sprechen schlicht für sich, und selbst wenn der eine oder andere von euch vielleicht denkt, ich trüge oben etwas zu dick auf… das ist eine Sicht der Dinge von Menschen, die deutlich nüchterner und rationaler veranlagt sind als ich. Aber ich nehme an, solche Leser greifen eher selten zu Gabaldons Büchern.

In der kommenden Woche werde ich mich dann mal wieder im Kontrast zu heu­te schön kurz halten und ein eher lyrisches Buch vorstellen. Einfach reinschau­en, wenn ihr wissen möchtet, um wen es dann geht.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. Rezension zu Diana Gabaldon „Feuer und Stein“ im Rezensions-Blog 50 vom 9. März 2016.

Liebe Freunde des OSM1,

man sagt ja gerne, bei der Religion höre die Freundschaft auf, und schon ganze Staatswesen sind an Konflikten zwischen Staatslenkung einerseits und religiöser Führung andererseits zerbrochen. Auch wenn man in die Gegenwart schaut und sich die Nachrichten ansieht oder Zeitung liest, stößt man allenthalben auf zum Teil blutige Interferenzen zwischen den Themenfeldern Politik und Religion. Wir brauchen da nicht in den Nahen Osten zu schauen, obwohl ein solcher Blick selbstverständlich nützlich ist.

Auch in der Phantastik hat es immer schon Tendenzen gegeben, dieses Span­nungsfeld auszuloten. Manchmal wurden eigens hierfür Religionen kreiert, na­türlich in der Regel angelehnt an das, was wir hienieden auf Erden kennen. Be­greiflicherweise: man nimmt sich das zum Vorbild, was vorhanden und vertraut ist. Es sei hier beispielhaft nur auf Frank Herbert und seinen „Wüstenplaneten“ verwiesen.

Ich sagte schon verschiedentlich, dass der Oki Stanwer Mythos (OSM) eine Form von ganzheitlicher Weltsicht und ein Weltentwurfsmodell sein soll, und da das so ist, das ist leicht ersichtlich, dann kann das Thema Religion hier nicht ausgeblendet werden. So ist es denn auch nicht.

Im OSM bin ich schon relativ zeitig auf einen Konnex zwischen meinen phan­tastischen Welten und spirituell-religiösen Kontexten gestoßen. Wenn sich meine Pläne so realisieren lassen, wie ich mir das für 2016/17 vorstelle, werdet ihr im kommenden Frühjahr in dem Roman „Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ schon einige Pfa­de in dieser Richtung zu sehen bekommen. Die Geschichtenvor­lage dazu stammt aus den Jahren 1987/1988.

Zuvor allerdings, das habt ihr in den vergangenen paar Monaten erlebt, geht es sehr viel heftiger zur Sache im KONFLIKT 2 und der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI). In den vorliegenden Bänden 24 „Gelüftete Schleier“, 25 „Audienz bei Quin“ und 26 „Baumeister-Pläne“ steigt ihr ge­wissermaßen in vollem Ausmaß in das KONFLIKT-Geschehen ein, und die überrumpelten Yantihni im Yinihr-System und ihrem gesamten kleinen Sternen­reich finden sich jählings in einer grundlegend veränderten Welt wieder, deren Natur sie kaum glauben können.

Ihr Sonnengott Quin – ein Baumeister?

Ein Alien, das vor mehr als zweihunderttausend Jahren im Yinihr-System auf­tauchte und die Grundlagen für die Entwicklung der yantihnischen Kultur und, noch viel heftiger, ihrer Religion legte?

Eine ungeheuerliche Vorstellung.

Mehr noch: Eine Beleidigung!

Man stelle sich so etwas bitte einmal vor auf unserer Welt – Aliens tauchen auf, ausgestattet mit einer phantastischen Supertechnik, und sie behaupten (wahlwei­se), die Götter Jahwe, Allah, Jehova und wen wir da nicht noch alles nennen könnten, die seien nicht nur keine Götter, sondern vielmehr ein und die­selbe Person, und zwar ein Alien wie sie selbst, und alles, woran sich fromme Gläubige seit Jahrtausenden orientiert hätten, beruhe im Grunde genommen auf einer spirituellen Fernsteuerung aus dem All!

Schlimmer noch: Dieses Wesen sei sogar noch da und werde nun gewisserma­ßen „auf Normalmaß“ zurechtgestutzt.

Das ist, vorsichtig ausgedrückt, der Super-GAU jeder Religion.

Natürlich kann man da – und das geht den Yantihni von der GHANTUURON ja völlig ebenso – mit Unglauben, Sarkasmus und Spott reagieren. Kann man tun. Natürlich. Das ist ein schlechter Witz und dergleichen mehr, das könnte man sa­gen.

Zu dumm, dass der Baumeister Nogon ein unfehlbares Gegenmittel gegen derlei Unglauben hat: er nimmt eine Delegation von Yantihni direkt mit und benutzt sie als „Türöffner“, um in einen Bereich der Wirklichkeit vor­zustoßen, den die Yantihni bislang für ein rein metaphysisches Konstrukt gehal­ten haben – in den legendären „Sonnengarten“ des Sonnengottes Quin.

Von all dem begreifen die verstörten Raumfahrer nur recht wenig. Nur eins ist offenkundig: diese Reise in den „Sonnengarten“ hat Konsequenzen, die man nur als weltbewegend begreifen kann. Nach dieser Reise ist wirklich nichts mehr so, wie es vorher war.

Was ich schon seit langem weiß, ihr aber natürlich erst im Laufe der Zeit, wenn ihr den Oki Stanwer Mythos weiter verfolgt, erkennen werdet, das ist folgendes: Wer Kontakt mit dem Volk der Baumeister erhält, der tut sehr gut daran, Dinge für möglich zu halten, die jedermanns Verstand sprengen. Man muss sich im Kontakt mit diesen Wesen von allen scheinbar ehernen Vorgaben freimachen, denn dieses Volk ist in einer Weise fundamental mit der Genese des Kosmos und der Entstehung von Völkern befasst, dass man gut daran tut, schlechthin alles für denkbar und möglich zu halten – so wenig es den Betroffenen auch schmecken mag.

Die Audienz bei Quin ist ein sehr gutes Beispiel dafür, aber im Rahmen des OSM durchaus nicht das einzige. Ich deutete oben an, dass es in KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (BdC), den ich mit dem Roman „Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ zu veröffentlichen beginnen möchte, noch mehr solche Konzeptionen gibt.

Ich erinnere übrigens auch an die zahlreichen ausgestorbenen Kulturen in der Galaxis Twennar (vgl. Bd. 14 „Vanshcors Flucht“). Kollektiver Suizid in Ver­bindung mit einer Art von Sonnengottkult… wer hier nicht auf seltsame Verbin­dungen zum Sonnengott Quin und den Yantihni kommt, der denkt offensichtlich nicht ernsthaft mit. Nicht, dass ich euch das verdenken könnte. Worum es hier geht, ist definitiv monströs.

Der Alli-Forscher Lhogaarin macht sich ja auch so seine Gedanken… Gedanken, die auf sehr grässliche Weise in Richtung eines möglicherweise wahnsinnigen Baumeisters gehen, der planmäßig und über einen Zeitraum von vielen Jahrtau­senden Kulturen erschafft und sie dann ebenso planmäßig in die rituelle Selbst­vernichtung treibt.

Witzig ist etwas anderes.

Und wie ich schon sagte – jählings sind wir im Berührungsfeld OSM und Reli­gion. Oder Religion und Kosmologie, wie ihr das auch immer nennen mögt. Da wir uns, bezogen auf das rätselhafte Volk der Baumeister, natürlich erst ganz am Anfang der Entwicklung befinden, wäre es überstürzt, hier sehr viel mehr zu sa­gen. Doch allein schon bezogen auf die Entwicklung, die nun dem yantihnischen Reich bevorsteht, könnt ihr euch denken, dass die armen Hauptprotagonisten der Serie, die Yantihni eben, in naher Zukunft ziemliche Kröten zu schlucken be­kommen werden. Ich deute nur mal an, dass ihr davon in Band 31 der Serie deutlich mehr mitbekommen werdet.

Ansonsten tut man gut daran, sich im Kontext Baumeister – Religion immer klar darüber zu sein, dass hier stets in ungeheuerlichen Zeitdimensionen gedacht werden muss. Wann immer also von Göttern oder mythologischen Überlieferun­gen im OSM die Rede sein wird, ist es sinnvoll, den Schatten der Baumeister zu vermuten oder Schlimmeres.

Wie jetzt, Schlimmeres? Gibt es noch etwas Verheerenderes als die Enttarnung eines Gottes als Baumeister? Ist das nicht schon die Krönung schlechthin?

Nun… vor etwa zehn Jahren hätte ich noch vollmundig gesagt: Doch, das ist das Ende der Fahnenstange. Inzwischen, und deshalb ist ja der Oki Stanwer Mythos nach wie vor ein „Work in Progress“ und in steter gedanklicher Wandlung be­griffen, manchmal auch in fundamentaler Wandlung, inzwischen kann ich das so nicht mehr ausdrücken.

Ja, es gibt da noch mehr, gewissermaßen eine kosmologische höhere Ebene. Aber dafür ist es hier und heute zu früh, darüber zu spekulieren. Da diese Ebene auf unsere aktuelle E-Book-Handlung noch keine Auswirkungen hat, lassen wir sie für heute außen vor, merken uns aber sinnvollerweise, dass es da noch eine Art totes Argumentationsende gibt. Es mag sein, dass wir darauf in voller Kon­sequenz erst in ein paar Jahren zurückkommen, aber verlasst euch darauf – ich erinnere euch dran.

Ebenfalls wichtig im Zusammenhang von Kosmologie und Religion ist der Kon­text mit spirituellen Konzepten… ihr werdet im nächsten Kosmologie-Beitrag, der schon sehr bald auf euch zukommt, sehen, dass es hier einen direkten An­knüpfungspunkt gibt, ebenfalls „OSM-Style“, wenn ich das mal so flapsig-iro­nisch ausdrücken darf.

Für den Moment möchte ich die Erörterung über den OSM und die kosmologi­schen Beziehungen zum Komplex der Religion schließen. Natürlich gibt es dar­über noch sehr viel mehr zu erzählen, doch möchte ich für den Moment mal die gewonnenen Einsichten „sacken“ lassen. Ich komme beizeiten darauf zurück, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Und wer jetzt wider Erwarten nur bedingt den obigen Erörterungen folgen konn­te, weil er vielleicht die TI-Serie nicht verfolgt hat oder meint, 25 Episoden und mehr seien doch etwas viel Lesestoff… nun, der kann sich aber durchaus jetzt, neugierig geworden, daran machen, dies alles aufzuholen. Und beunruhigt der nahen Zukunft entgegenfiebern.

Lasst euch mal überraschen, was die nächste Woche bringt, wenn ihr wieder hierher umschaltet. Daraus mache ich noch ein kleines Geheimnis.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Und ja, ich weiß, dass dieser Blogartikel etwa eine Woche zu früh kommt… das ist eben die Schwierigkeit bei Langzeitplanungen, wenn das E-Book-Programm nicht ganz so „flutscht“, wie ich es ursprünglich geplant habe. Wird aber schon funktionieren. Ich habe einen problematischen Absatz, der zu sehr spoilerte, geflissentlich rausgestrichen.

Liebe Freunde meiner E-Books,

mit „Ein Passagier der R.M.S. TITANIC und andere phantastische Ge­schichten“ liegt ab sofort meine zweite Kurzgeschichtensammlung auch im EPUB-Format für alle Lesegeräte vor. Ich nehme euch hierin mit auf eine Reise durch höchst unterschiedliche Welten und Zeiten, die ich kreativ bereist habe.

In der Titelgeschichte etwa beginnt scheinbar alles im Jahre 1911 in Ägypten, aber in Wahrheit wurzelt die Geschichte Jahrtausende in der Vergangenheit und wird schließlich verknüpft mit dem tragischen Schicksal des Luxusliners R.M.S. TITANIC…

In „Das Weihnachtsmann-Syndrom“ landen wir tatsächlich in der Weih­nachtszeit in den Vereinigten Staaten, wo es zu einem folgenschweren Zwi­schenfall bei einem Geheimexperiment kommt…

Dem „schwarzen Punkt“ zu begegnen, sollte sich niemand wünschen, weder im Traum noch in der Realität. Es könnte seine letzte Erfahrung sein…

Hüter des Shanna Djannir“ entführt euch in eine bizarre Dschungelwelt in den Weiten der Universen des Oki Stanwer Mythos, und in „das Haus ohne An­fang und Ende“…

Der Leichenvater“ ist ein schauriger Gesell, der die Weiten der Zeit durch­streift, und ihm ist nichts unmöglich…

Ergänzt wird der Band durch eine Reihe von Prosagedichten und ein Glossar für die OSM-Story.

Dies alles liegt im neuen E-Book „Ein Passagier der R.M.S. TITANIC und andere phantastische Geschichten“ bei www.beam-ebooks.de im EPUB-For­mat zum Preis von 4,49 Euro vor.

Ich wünsche euch angenehmes Lesevergnügen!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 54: Stupid White Men

Posted April 5th, 2016 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wie ich euch letzte Woche versprochen habe, gibt es diesmal wieder ein ver­gleichsweise aktuelles Werk zu besprechen. Während ich mich neulich um ein Buch kümmerte, das ja schon seine gut 75 Jahre auf dem Buckel hatte, war zu dem Zeitpunkt der Autor des vorliegenden Buches noch gar nicht geboren. Schauen wir uns heute mal einen bärbeißigen Kritiker des US-Establishments zur Zeit des damals amtierenden Präsidenten George W. Bush jr. an. Ich gebe zu, Moore zog mich auch deshalb an, weil ich Bush jr. ernstlich für einen Wahn­sinnigen hielt und im Grunde genommen immer noch halte. Der Mann gehört meiner Ansicht nach vor ein Kriegsverbrechertribunal, ganz gewiss aber hinter Gitter… und ich denke, nach dem, was er angerichtet hat im Gefolge von „9/11“, stehe ich mit dieser Ansicht wohl nicht allein da.

Michael Moore hatte Bush schon zuvor auf dem Kieker, und er nutzte dieses Buch, das damals Furore machte – wie auch viele seiner anderen Bücher, zu de­nen ich gewiss noch mehr sagen werde – , zu einer recht scharfzüngigen Ab­rechnung mit seiner eigenen Nation und ihren Absonderlichkeiten, um es vor­sichtig zu formulieren.

Und nein, zeiht mich nicht des Antiamerikanismus, ich mag einzelne Personen nicht und einige Strömungen, die dort von Zeit zu Zeit vorherrschen, sowie ge­wisse Strukturen wie etwa dieses obskure Wahlmänner-System oder die bizar­re, gesponserte Form des obsessiven Wahlkampfes. Aber gegen die Amerikaner als Volk und Nation habe ich absolut nichts. Und so solltet ihr denn dann auch das verstehen, was als Rezension jetzt folgt. Lesenswert ist es, denke ich, auch ungeachtet des Abstandes von rund 10 Jahren immer noch:

Stupid White Men

(OT: Stupid White Men… and Other Excuses for the State of the Nation!)

von Michael Moore

München 2002

Aus dem Amerikanischen von Michael Bayer, Helmut Dierlamm,

Norbert Juraschitz und Heike Schlatterer

336 Seiten, TB

ISBN 3-492-04517-0

12.00 Euro

Sie haben etwas gegen Amerikaner, weil diese Leute so blasiert und überheb­lich sind, sich aufführen, als gehörte ihnen die Welt? Weil sie einen Präsidenten gewählt haben (na ja, vielleicht gewählt haben – wir sprechen über die Wahl von 2000, die Wiederwahl war einfach nur dämlich), der nichts Besseres zu tun hatte, als seinem latenten Araberhass dahingehend Ausdruck zu verleihen, in­dem er nach dem 11. September 2001 gleich zwei Länder bombardieren ließ, mit denen er formell nicht im Krieg stand und in beiden Ländern (gemeint sind, falls das schon jemand von unseren Kurzzeit-Gedächtnis-Mitbürgern vergessen haben sollte, Afghanistan und der Irak) statt einer „neuen Weltordnung“ Chaos und Verderben installierte?1 Weil sich das Land Amerika in eine Art demokra­tisch getarnte Diktatur verwandelt hat, die nicht nur die eigenen Bürger durch ständigen Notstand und neue Terrormeldungen schikaniert, sondern auch im­mer noch exzessiv den „american way of life“ in die Welt hinaustragen möchte?

Leute, ihr wisst nicht mal die Hälfte der Gründe, die es für eine solche Haltung gibt. Ganz sicher nicht.

Was lässt sich dagegen machen? Nun, lest das Buch eines amerikanischen Re­bellen. Dieses Buch:

Michael Moore, 1954 in Flint, Michigan, geboren und nach einer wechselhaften Laufbahn, die ihn schließlich zum Helfer des Verbraucherschützers Ralph Nader, dann zum überzeugten Regisseur, Fernsehmoderator der Show „TV Nation“2 und Schriftsteller werden ließ, dieser Michael Moore ist heutzutage jemand, mit dem man in der amerikanischen Politik rechnen muss Nicht allein durch sei­nen Dokumentarfilm „Roger & Me“, sondern besonders durch seinen Film „Bowling for Columbine“, in dem er den Schüler-Amoklauf an der Columbine High School nachzeichnet und die Waffenindustrie anprangert, ist er auch in Eu­ropa bekannt geworden.

Dieses Buch hier ist aus dem Anlass der Präsidentschaftswahlen Ende des Jah­res 2000 entstanden, enthält aber weit mehr als nur den zu erwartenden „Anti-Bushism“, wie man im gängigen Jargon heute sagt. Gewiss, Michael Moore ist natürlich ein profunder Bush-Gegner, und es gibt in diesem Buch eine Menge guter Gründe dafür. Aber er bewegt sich auch in dem wechselvollen Spannungsfeld zwischen Demokraten, Republikanern und jenem dritten Präsident­schaftskandidaten der damaligen Wahl, seinem einstigen Arbeitgeber Ralph Nader. Und alle, wirklich alle, bekommen ihr Fett weg.

Wer sich Moores Film „Fahrenheit 9/11“ angesehen hat – vergessen wir mal kurz Ray Bradburys gallige Kritik daran und den vermutlich realistischen Vor­wurf des Science Fiction-Schriftstellers, Moore habe von seinem Buch „Fahren­heit 453“ einen Teil des Titels abgekupfert – und das Amerika von heute nur mit großem Unbehagen anschauen kann, wem die amerikanische Mentalität ein Buch mit sieben Siegeln ist und er die Bürger Nordamerikas abwechselnd alle­samt für strohdämlich oder latent faschistisch erklärt, der sollte sich vielleicht ein wenig um eine differenziertere Blickweise bemühen, und einige Zutaten da­für könnte er diesem z. T. sehr bissigen Buch entnehmen.

Ob es um die wirklich haarsträubenden – und bei Moore gut belegten – Schie­bereien und Mogeleien im Vorfeld der Wahl (und nach der Wahl) im Jahre 2000 geht, um schwarze Bürger, die vorsorglich aus dem Wahlregister gestrichen wurden; ob es um George Bushs rätselhafte Vergangenheit geht, die bei Moore schließlich in der inquisitorischen Frage gipfelt: „George, bist du ein Verbrecher?“ (bzw. ein Sicherheitsrisiko oder ein Alkoholiker), oder ob er sich über eine Verschwörung der Reichen zu Ungunsten der Ärmeren in den USA auslässt… etwas, was mir sehr bekannt vorkam… warum wohl nur…? Ob das was mit der Wohlstandsgesellschaft in der Bundesrepublik zu tun hat? Und HIER herrscht doch wirklich ein „Abschwung“, oder…?, es gibt eine Menge zu le­sen und zu lernen.

Arsen im Grundwasser der USA stellt eine Panikmache des Präsidentschaftskan­didaten Ralph Nader dar? Deshalb schreibt man Moore freundlich, er solle doch dem Briefschreiber einen Gefallen tun, nämlich: „Bitte fallen Sie tot um!“ Nun, der Autor denkt nicht daran. Er weist vielmehr nach, dass die Demokraten un­ter Bill Clinton von dem Arsen sehr wohl wussten, aber sich 8 Jahre lang weiger­ten, dazu irgendetwas zu sagen. Nader thematisierte es als erster, und prompt schob man ihm die Existenz von Arsen im Grundwasser in die Schuhe. Die Ge­setze dagegen wurden erst ganz kurz vor der Wahl von den Demokraten hastig beschlossen (und als erstes von der Bush-Administration sofort wieder gekippt).

Die Schwarzen sind die eigentlichen Verbrecher und Nutznießer zugleich des amerikanischen Wirtschaftssystems? Alles Kriminelle, wie man in den Nachrich­ten ständig sehen kann? Eigenartig, befindet Moore, er könne sich an KEINEN Schwarzen erinnern, der ihm jemals was zuleide getan habe. Alles Böse sei ihm stets von den WEISSEN widerfahren. Also beschließt er, einen guten Rat zu er­teilen: „Los, killt die Weißen!“

Klimaschutz? In Amerika? Unter den Demokraten, unter den Republikanern? Pustekuchen. Recycling? Was soll der Unfug? Michael Moore enthüllt, seinem eigenen Wohlstandsmüll nachgehend, schockierende Erkenntnisse über die Ab­fallwirtschaft der Staaten. Das führt unter anderem dazu, dass er fortan Mine­ralwasser aus der Schweiz einfliegen lässt. Schweineteuer, klar, aber wenn man wie er erst mal erfahren hat, was alles so in den Wasserreservoirs von New York passiert…

Wer zwischen einzelnen Bundesstaaten der USA mit dem Flugzeug unterwegs ist, sollte wirklich gut daran tun, die zahllosen Sozialhilfeempfänger gut zu be­handeln. Warum? Nun, einige davon sind möglicherweise ihre eigenen Piloten. Findet Moore schockiert heraus, als er mit einem Piloten ins Gespräch kommt. Manche der Piloten verdienen so wenig, dass sie noch nebenher zum Sozialamt gehen müssen. Bis die Fluggesellschaften das verbieten!

Land der Freien? Amerika? Wohl ein Witz, hm? Der streitbare Moore weist mit teilweise abenteuerlichen Fallstudien nach, dass es offensichtlich völlig egal ist, wie man heißt oder wo man sich aufhält, wenn die Polizei mal einen Verdacht gefasst hat, dass man schuldig zu sein hat. Da kann es sein, dass Haustüren auf­gebrochen und gehbehinderte Schwarze vor dem Fernseher fassungslos über den Haufen geballert werden, weil sich die Beamten in der Hausnummer geirrt haben; da kann es geschehen, dass Drogenkonsumenten eingesperrt werden und die Dealer frei rumlaufen und sogar noch Steuererleichterungen bekommen oder Leute verhaftet und verurteilt werden, weil sie Dokumente unterschreiben, die sie nicht gelesen haben…

Willkür pur, und es ist egal, meint Moore (mit Beleg guter Gründe), ob Demo­kraten oder Republikaner das Land regieren. Die beiden Parteien ergänzten sich so glänzend, sie könnten eigentlich zusammengehen. Und die 90 Prozent der Amerikaner, die von dieser Doppelpartei nicht repräsentiert würden, könnten dann die dritte, neu zu gründende wählen…

Das alles und noch viel mehr aus dem realen Alptraum aus Absurdistan USA be­kommt der zunehmend fassungsloser dreinschauende Leser hier geboten, von Moore alles schön mit Anmerkungen versehen, damit man auch ja seine Quel­len kontrollieren kann. Das Buch hat nicht umsonst binnen von anderthalb Jah­ren 39 (!) Auflagen erlebt (diese Ausgabe war die mir vorliegende. Es ist gut möglich, dass das Buch inzwischen 75 oder mehr Auflagen erlebt hat).

Ich denke, wer immer einen etwas präziseren und vielschichtigeren Einblick in die amerikanische Seele erleben möchte, ob es dabei nun um Regierungspolitik, Verbraucherschutz, Umweltaktivisten, Wirtschaft, Militär, Polizei, Rassenpolitik usw. geht, könnte sich hier Informationen aus erster Hand verschaffen – und dabei noch so manches ungläubige Kichern erleben.

Moore ist bissig, ja, er neigt auch zu Tiefschlägen, ja. Aber er ist nicht nur de­struktiv, sondern hat durchaus Lösungen zu bieten. Und die können sich eben­falls sehen lassen.

Das Buch ist nicht umsonst ein Bestseller geworden.

Lest es.

© by Uwe Lammers, 2006

Also, ich finde, dieser Leseempfehlung lässt sich nur recht wenig anfügen. Man mag vielleicht Anstoß an der Gegenwart von Moores Lebensführung nehmen, von der ich kursorisch mal gehört habe, aber das ändert durchaus nichts daran, dass dieses Buch kritisch, höchst lesenswert und unterhaltsam ist und eine Menge Informationen enthält, die man auf anderem Wege nur schwerlich ge­boten bekommt. Eine erstklassige Möglichkeit jedenfalls, eindimensionale Kli­schees im Kopf zu entrümpeln. Und wie ich stets zu sagen pflege: Wir leben in dem Zeitalter, in dem es uns beispiellos leicht möglich ist, umfassende Informa­tionen zu erlangen. Jedes frühere Zeitalter hätte uns darum beneidet. Wer so dumpfbackig ist, dass er Information für Anstrengung hält und sich lieber von solchen Quellen fernhält, der muss sich nicht wundern, wenn er ideologisch vernagelt wird und die Welt völlig falsch versteht.

Informiert euch, Freunde, und ich denke, ihr habt einen enormen Vorteil davon.

In der kommenden Woche hüpfen wir wieder zurück in einen opulenten Ro­man, und der fängt an in einem buchstäblich revolutionären Jahr: 1968. Aber dabei bleibt es nicht.

Mehr dazu am kommenden Mittwoch.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 By the way: im Irak hat diese Politik nach den Angaben des Deutschlandfunks bis Mitte Juli 2005 zu 39000 zivilen Todesopfern geführt, inzwischen dürfte die Zahl die 50000 deut­lich überschreiten, von mehr als 2000 amerikanischen Soldaten einmal ganz zu schweigen. Über Afghanistan liegen mir keine Verlustzahlen vor.

2 Vgl. auch Rezension zu Michael Moore & Kathleen Glynn: „Hurra Amerika! Adventures in A TV Nation“. Die Rezension ist in Vorbereitung für den Rezensions-Blog.

Liebe Freunde des OSM,

sind tatsächlich schon wieder sieben Wochen vergangen, seit wir uns hier in der Sache „Historie des Oki Stanwer Mythos“ getroffen haben? Augenscheinlich ja. Nun, die Wochen und Monate fliegen einfach so dahin… ihr merkt das ständig alle 4 Wochen in der Rubrik „Work in Progress“, und der OSM blüht und entwi­ckelt sich, derweil er mehr und mehr das Licht der Öffentlichkeit erblickt. So et­was hätte ich mir vor vier Jahren noch nicht einmal erträumen können.

Heute wollen wir aber weiter meinen biografisch-literarischen Pfaden folgen, und da ich so redselig bin, gehe ich am besten gleich wieder daran, den Faden dort aufzunehmen, wo ich ihn vor sieben Wochen fallen ließ.

Wir waren derweil im Jahre 2007 angelangt. Ich war Chefredakteur des BWA (wieder einmal), schrieb für das Fanzine die Artikelreihe „25 Jahre im Dienst der Kreativität“, beruflich gondelte ich ständig zwischen Braunschweig und Salzgitter hin und her, um den IG Metall-Aktenbestand der Verwaltungsstelle Salzgitter zu erschließen. Ich hatte also gut zu tun.

Während dieser Fahrten nach Salzgitter und zurück kam ich zu nicht besonders vielen Dingen – namentlich lesen konnte ich jede Menge, und das tat ich auch, indem ich beispielsweise Philip Pullmans Romanzyklus um den „goldenen Kompass“ verschlang. Folgerichtig schrieb ich mehrheitlich Rezensionen. Im September entstand also außer einem reflexiven Hintergrundtext („Gedanken über die Totenköpfe“) nichts weiter zum OSM, was ich fertig gestellt hätte.

Im Oktober überfiel mich eine Inspiration, die zum Non-OSM-Text „Ein Sher­lock Holmes des Roten Planeten“ führte, der erst im damaligen BWA-Mars-Themenband erschien und Jahre später sogar noch einen Wettbewerb gewann. Ihr könnt den Beitrag nachlesen in meiner ersten Storysammlung „Beide Seiten der Medaille und andere phantastische Geschichten“ (2014 erschienen).

Ansonsten schrieb ich zwar an vielen OSM-Werken weiter, aber fertig wurde auch in diesem Monat nur eine kommentierte Episodenabschrift des KON­FLIKTS 17 „Drohung aus dem All“. Der November sah nicht besser aus. Wie gesagt, die Archivarbeit fraß mich ziemlich auf, und die Fahrzeiten reduzierten mein verfügbares Zeitbudget. Es kann fast ein Wunder genannt werden, dass die Chefredaktion des BWA mich nicht vollständig absorbierte.

Auch im Dezember 2007 ging dieses Spiel weiter: Arbeit an zahlreichen Ge­schichten des OSM, von der TI-Serie über den CLOGGATH-KONFLIKT bis zum KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“, aber auch hier gelang mir gerade mal ein – zu diesem KONFLIKT passender – Hintergrundartikel, nämlich „Das Rätsel der Talather“, den ich am 30. Dezember beendete.

Ihr kennt die Talather nicht? Nun, das ist im Stadium der Publikation, in dem sich der OSM derzeit befindet, gewiss keine Bildungslücke. Ich habe ja auch noch keine Episode zu den Talathern geschrieben (nein, obwohl neun Jahre ver­strichen sind seither, hat das immer noch nicht geklappt). Aber das kommt noch, und ich freue mich schon auf dieses Reich mit den transmittierenden Wohntür­men und allem, was dazu gehört… ist ein phantastisches Garn, versprochen, und beizeiten bekommt ihr das mit.

Nun, das Jahr 2007 endete recht trostlos mit gerade mal 135 fertigen Werken, davon mehrheitlich Rezensionen, Fanzineredaktionen und Non-OSM-Werke. Ei­nes der nicht so erfolgreichen Jahre, wie ich finde… aber in Anbetracht meiner starken Beanspruchung durch die Archivarbeit ließ sich das nicht ändern.

Am Jahresende hatte ich dann noch etwas Stress, sehr kurzfristig den ABM-Ver­trag mit dem Stadtarchiv Salzgitter zu verlängern, was buchstäblich im allerletz­ten Moment gelang… und wie ihr euch vorstellen könnt, hatte das dann natürlich die nämlichen Auswirkungen auf das nächste halbe Jahr: immer noch wenig Zeit. Und dementsprechend wenig Gelegenheit, konstruktiv für den OSM tätig zu werden.

Steigen wir also ein ins Jahr 2008.

Es ging gleich gut los, mit Vorarbeiten im Monat Dezember, denn hier konnte ich endlich Band 50 des KONFLIKTS 22 schreiben, die Episode „Oki Stan­wers Auferstehung“. Zu dumm allerdings: dies war der erste Teil eines Zwei­teilers. Und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass der Folgeband bis heute nicht geschrieben ist. Das ist so ziemlich der weiteste Ausläufer der Serie bislang, seither stockt die weitere Umsetzung.

Weitere fertige OSM-Werke im Januar 2008? Fehlanzeige.

Im Februar rutschte ich wieder in den chaotischen KONFLIKT 28 ab, also in die Serie „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“, wo ich mit Band 48 „Das Sirianer-Problem“ beschrieb. Ein Band, der mit 86 Manuskriptseiten beinahe Romanfor­mat erreichte. Und damit war ich schon wieder an einem Serienrand gestrandet, denn der darauf folgende Band 49, der diesen Zyklus eigentlich abschließen soll, ist nach wie vor in Arbeit.

Damit war der Monat Februar auch schon passé. Im Monat März gelang es mir zumindest, den dritten Roman der Edward-Norden-Saga (ENS), „Der Herr­scher von Arc“ aus den Dateien zusammenzubauen und auszudrucken. Er war schon vor Jahren in überarbeiteter Fortsetzung in BWA erschienen, aber nie von mir zu einem zusammenhängenden Manuskript verarbeitet worden. Das gelang mir also jetzt endlich, wo ich sonst zu kaum etwas anderem kam. Und das war dann halt auch schon so ziemlich alles, was ich im Rahmen des OSM auf die Reihe bekam.

Ihr merkt – wenn ich bis Ende März nur insgesamt 24 kreative Werke fertigstel­len kann, und so verhielt es sich, dann habe ich wirklich SEHR wenig Zeit ge­habt.

Im April begann dann das, was ich als ständige Nachrufabfassung bezeichne, und was bis heute leider nicht nachgelassen hat. Hier traf es Sir Arthur C. Clar­ke, zu dem ich für BWA einen Nachruf verfasste. Außerdem wurde mir allmäh­lich qualvoll bewusst, dass ich im OSM vollständig einrostete, und so legte ich mich wenigstens ins Zeug, was die kommentierten Abschriften des KON­FLIKTS 17 anging. Das klappte dann ganz gut, und bis Ende April entstanden drei solche Episoden. Das war’s dann aber leider auch schon wieder.

Zum Teil lag das zweifellos daran, dass ich mich in KONFLIKT 24 „Oki Stan­wer – Der Neutralkrieger“ verlaufen hatte, um endlich im HANKSTEYN-Zyklus vorwärts zu kommen. Wie ihr wisst, wurden diese Episoden ja ebenfalls immer länger. Und NK 53 „HANKSTEYN“, den ich am 12. Mai 2008 beenden konnte (Band 1500 des OSM), der erreichte mit 95 einzeiligen Manuskriptseiten einen neuen Rekord… wohl verstanden – das ist die Episode. In der Ausarbei­tung etwa für das E-Book-Format könnt ihr euch dann später auf 200 Seiten plus einstellen.

Zwei weitere 17Neu-Episoden rundeten den Mai 2008 dann OSM-technisch ab, aber man kann wirklich nicht davon sprechen, dass ich hier sonderlich zufrieden war. Die Archivarbeit hatte mich nach inzwischen 11 Monaten ziemlich ausge­laugt, ich brauchte echt eine Auszeit – und war sehr froh, dass ein Ende der Ar­beit in Sicht war, das könnt ihr mir aber echt glauben!

Im Juni 2008 konnte ich außerdem mit Teil 12 die Artikelreihe „25 Jahre im Dienst der Kreativität“ abschließen und noch eine weitere 17Neu-Episode ver­fassen. Außerdem rutschte ich inhaltlich wieder in den Archipel zurück, was vielleicht ganz unvermeidlich war.

Am 17. Juni 2008 endete dann meine Beschäftigung im Stadtarchiv Salzgitter… und es war ein bisschen unheimlich, diese Hallen hinter mir zu lassen, den lieb gewonnenen Kollegen Adieu zu sagen. Ich bin halt jemand, der sich gern dauer­haft in einem Umfeld verwurzelt und sich dort dann richtig wohl fühlt. Und Ab­schiede, ihr kennt das sicher, fühlen sich immer dämlich und schmerzhaft an. So ging’s mir hier also auch.

Gleichwohl war es auch eine Erleichterung. Ich war nun zwar wieder auf staatli­che Hilfsgelder angewiesen, aber ich hatte eine Sache zurückgewonnen: meine zeitliche Autonomie. Und zugleich streckte ich selbstverständlich meine Fühler zu einer weiteren Arbeitsstelle aus, an der ich schon gearbeitet hatte – zum Lan­deskirchlichen Archiv.

Es sollte noch ein paar Monate dauern, bis ich hier tatsächlich Fuß fassen konn­te, aber damit begann dann ein schönes neues berufliches Abenteuer für mich. Ich nehme an, dazu werde ich in der kommenden Ausgabe dieser Reihe mehr sa­gen können. Für heute möchte ich schließen, um mich dem Juli 2008 und den Folgemonaten nächstes Mal zu widmen.

In der kommenden Woche machen wir erneut einen Abstecher in den Bereich der OSM-Kosmologie. Der Grund dazu sind natürlich die TI-Bände 25 und 26, die dann erscheinen werden. Und ohne viel zu verraten – diesmal geht es dann wirklich ans Eingemachte!

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 53: Die Rückkehr der Zeitmaschine

Posted April 2nd, 2016 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute gibt es mal zur Abwechslung einen richtigen „Shorty“ von mir… ja, damit ihr nicht denkt, ich würde euch immerzu seitenweise vollquasseln (wie, das habt ihr gar nicht gedacht, sondern genießt die Ausführlichkeit meines Blogs? Danke schön, Leute, das tut gut!). Nach den ziemlich gehaltvollen und bisweilen auch etwas schockierenden Beiträgen der vergangenen Wochen dachte ich mir, ich zeige euch mal einen beinahe vergessenen Klassiker der Science Fiction, der ein schrulliges, kurzweiliges Lesevergnügen bietet.

Ihr erinnert euch noch an die Lektüre von H. G. Wells´ „Die Zeitmaschine“? Und da blieben Fragen offen? Nun, ich glaube, die Antworten könnt ihr in dem fol­genden Bändchen finden:

Die Rückkehr der Zeitmaschine

von Egon Friedell

Diogenes 20177

96 Seiten, TB, 1974

Preis damals: 7.80 DM

Ach, hätte ich das doch vorher gewusst! Was wäre mir alles erspart geblieben!

Da musste ich erst mit Stephen Baxter in seinem bizarren Roman „Zeitschiffe“ unendlich weit in die Zukunft der Zeit reisen, um über das Schicksal des namen­losen Zeitreisenden aus H. G. Wells´ Klassiker „Die Zeitmaschine“ unterrichtet zu werden und obendrein noch seinen Namen zu erfahren. Moses, natürlich.

Aber, wie ich inzwischen feststellte, war das alles gar nicht die Wirklichkeit. Bax­ter macht keine Andeutung auf das vorliegende Werk, was zweierlei bedeuten kann: entweder kennt er es nicht (aufgrund der bewiesenen Belesenheit ist das unwahrscheinlich), oder aber, schlimmer, es enthält Dinge, die er gerne sorg­sam verschwiegen hätte. Und da gibt es genug.

Im Jahre 1908 schreibt Egon Friedell, seines Zeichens Fan des Romans „Die Zeit­maschine“, an Mr. Herbert George Wells in London und bittet ihn, ihm doch zu berichten, was mit dem Zeitreisenden geschehen sei. Denn, so legt Friedell plausibel dar, wenn es sich um ein reines Hirngespinst Wells´ gehandelt hätte, hätte er ja keinen Grund, der Welt eine fabulierte Fortsetzung zu ersparen. An­derenfalls aber sei der Zeitreisende eine zwar anonyme, aber gleichwohl reale Person. Dafür spräche, fährt der Wiener Schriftsteller fort, dass ein Brief, den er an „Time Traveller, London“ sandte, von der Post zurückgeschickt worden sei mit der Auskunft „gone on a journey“.

Statt Antwort des Phantasten zu bekommen, erhält er eine barsche, ausufernde Abfuhr von dessen Sekretärin Dorothy Hamilton. Dummerweise verplappert sie sich und gibt den Namen einer Person aus Wells´ Buch wieder, nämlich den des wortkargen Journalisten Mr. Transic.

An den wendet sich Friedell nun, und in der Tat, er weiß erheblich mehr zu be­richten als Wells. Der Zeitreisende kehrte nämlich von seiner Reise zurück, einer schrecklichen Reise, die ihn unter anderem in das schwebende London des Jah­res 1995 (sic!) versetzte und schließlich die Zeit selbst verlieren ließ…

Das Buch des Wiener Theaterkritikers, Schauspielers und freien Schriftstellers Egon Friedell (*1878, +1938), der aus verständlicher Angst vor den Nationalso­zialisten seinem Leben am Tag des österreichischen „Anschlusses“ ein Ende setzte, ist erstmalig in Deutschland posthum 1946 erschienen. Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um ein rein fiktives Werk, d. h. auch der anfängliche Briefwechsel darin ist fiktionaler Natur.

Rasch erschließt sich dem Leser, dass es sich um ein durchweg ironisches Werk handelt, das weit weniger auf wissenschaftlichem Fundament steht als durch eher wirre Pseudo-Wissenschaft Wells´ Klassiker persifliert. Das tut dem Buch aber nicht unbedingt schlecht. Solange man Friedell als ironische Fußnote zu Wells´ Werk lesen möchte, kann es für zwei vergnügliche Stunden sorgen. Wohl bekomm’s.

© by Uwe Lammers, 2004

Tja, Freunde, auch solche kleinen Perlen der Überraschung und des Entzückens hält die Science Fiction parat. Grund genug, finde ich, nicht heutzutage nur kurzatmig durch die Buchhandlungen zu hecheln und sich darüber enttäuscht zu zeigen, wie überdimensioniert für relativ neue Genres wie Vampirschmon­zetten, phantastische Jugendbücher oder überdimensionierte Fantasyschinken geworben wird und wie gering doch demgegenüber die ums Überleben kämp­fende SF-Ecke ausgeprägt ist. Die glanzvolle Vergangenheit bietet eine phantas­tische Fülle an Klassikern, und die moderne Zeit macht es eben möglich, sie auch antiquarisch relativ leicht und kostengünstig zu erwerben. Nicht umsonst mische ich in meinem Rezensions-Blog alte und moderne Werke.

In der kommenden Woche geht es wieder um ein vergleichsweise modernes Buch – allerdings handelt es sich dabei nicht um einem Roman, sondern eher um… ja, wie nennt man das? …ein politisches Sachbuch? Am ehesten. Aber der Autor darf als Garant für gute Unterhaltung verstanden werden: Michael Moore.

Wer neugierig geworden ist, schaue kommende Woche wieder rein in ein Aben­teuer ganz besonderer Art. Ich freue mich auf eure Neugierde.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

kaum ist der Monat um, ist auch schon wieder Zeit für einen weiteren Blogein­trag der Rubrik „Work in Progress“. Während ich diese Zeilen schreibe, knallen draußen die Feuerwerksböller, die Sirenen der Ambulanzen jaulen leider ebenso, und in Dubai steht, wie ich eben las, ein Hochhaus in Flammen… Glück und Schrecken liegen also auch 2016 wieder sehr dicht beieinander.

Wenden wir uns für den Moment positiveren Dingen zu – wie hat sich der OSM im Monat Dezember 2015 entwickelt?

Ihr könnt euch sicherlich ein, zwei limitierende Faktoren denken, die mich or­dentlich gebremst haben. Ad 1: Weihnachtspost schreiben und Weihnachtsge­schenke besorgen (und glaubt mir, es DAUERT, wenn man 23 Karten und 60 Mails zu schreiben hat! Mich hat das mehrere Tage gekostet… allerdings Tage, die ich gern investiert habe, sollte ich abmildernd hinzufügen).

Faktor 2 war natürlich meine Arbeit für die TU Braunschweig. Da gab es mehre­re Dienstreisen, die in der Regel den ganzen Tag verschlangen, einen Workshop und zahlreiche Telefonate, Recherchen usw. Folgendes habe ich dann aber doch noch auf die Reihe bekommen:

Blogartikel 156: Work in Progress, Part 36

E-Book 25: Audienz bei Quin

Erläuterung: Das war dann eine ganz knappe Geschichte. Ich habe dieses E-Book buchstäblich am allerletzten Tag des Monats beendet. Textlich fertig war es schon seit Wochen, aber ihr wisst ja, dass ich gegen Schluss immer einen Auszug aus dem folgenden Werk bringe – und der war noch nicht fertig. Das habe ich erst gestern Nachmittag geschafft, also Silvester. Uff!

(E-Book 23: Baumeister-Pläne)

(OSM-Wiki)

(DER CLOGGATH-KONFLIKT – OSM-Buch (Abschrift))

Blogartikel 157: Der OSM – Ein Wolkenschloss? Nein!

Blogartikel 155: Logbuch des Autors 16 – Im Dschungel

Erläuterung: Was um alles in der Welt mag DAS nun wieder bedeuten, fragt ihr euch vielleicht… ach nein, vermutlich doch nicht, denn wenn ihr diese Zeilen lest, ist der nämliche Blogartikel ja seit fünf Wochen veröffentlicht. Manchmal komme ich gegen Jahresende schon ein wenig ins Trudeln. Macht euch nichts draus.

(E-Book A 06: Mein Freund, der Totenkopf (Teil 1))

(E-Book A 06: Mein Freund, der Totenkopf (Teil 2/E))

12Neu 32: Totensektor Maran-Ghaal

(DM 64: Der Raumzeitgletscher)

(DM 65: Der Luna-Fehler)

(18Neu 72: Fürst der Weißwelt)

(18Neu 74: Angriff der Höllenritter)

(12Neu 34: Der Gegenschlag)

(18Neu 73: Der Horror-Pakt)

(Die magische Waffe – OSM-Story (Abschrift))

Erläuterung: Zu dieser Geschichte aus dem Jahre 1991 muss ich euch kurz was erzählen. Sie lag seit vielen Monaten hier herum auf einem Stapel von Texten, die ich dringend abschreiben und damit digitalisieren wollte. Gestern habe ich also damit begonnen und fand mich in diesem tippfehlergesättigten Alptraum wieder, den man im Rahmen des CLOGGATH-KONFLIKTES Irland nennt.

Das Irland des Jahres 2123 hat mit dem, wie wir es aus Fernsehsendungen oder Urlaubserinnerungen kennen, rein gar nichts mehr gemein. Das ist so seit „dem Tag“, wie die Exiliren jenen schrecklichen Augenblick im Jahre 2118 nennen, zu dem sie ihre Heimat verloren haben.

Irland ist verbrannte Erde, magisch verbrannte Erde, auf sehr ähnliche Weise, wie ihr es in „Annalen 6“ im Herbst dieses Jahres in einem ganz anderen Uni­versum erleben werdet. Und hier, in der obigen Geschichte, macht sich eine Gruppe von harten Söldnern und Kriminellen auf, in dieser Schreckensland­schaft einen Schatz zu bergen.

Ich schätze, im nächsten Jahr ist dieses Werk abgeschrieben und gründlich überarbeitet, um euch präsentiert zu werden. Dann bekommt ihr eine waschech­te Horrorstory präsentiert. Da schaudert’s mich jetzt schon, Freunde…

(Der Zathuray-Konflikt – OSM-Roman (Abschrift))

Ja, und damit hörte dann brüsk das Jahr 2015 auf. Insgesamt entstanden hier dann 306 autonome Werke, worunter freilich auch gut 100 Blogartikel, Rezen­sionen und Gedichte sowie redaktionell betreute Fanzines gehören. Wenn ich mich nicht sehr verrechnet habe, machte das zusammen rund 12.322 Kreativsei­ten… im Grunde genommen also recht viel. Ich wünschte eben nur, ich hätte auch deutlich mehr OSM-Werke fertig gestellt. Ich nehme mir das mal als Neu­jahrsvorsatz vor.

In der kommenden Woche gleiten wir wieder hinüber in meine kreative Vita, also in die Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“. Dort könnt ihr mich in die zweite Jahreshälfte 2007 begleiten und ins Jahr 2008. Spannende Zeiten, glaubt es mir.

Also, nicht versäumen!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.