Rezensions-Blog 458: Perfect Passion 6/E – Berauschend

Posted Mai 29th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wie ich ja jüngst schon andeutete – dieser Roman ist zwar der Abschlussteil der sechsteilige Serie „Perfect Passion“, aber wie so viele Autorinnen, die ihr Personal lieb gewonnen haben (vgl. dazu beispielhaft Lauren Rowe und ihre Romane oder Julie Ken­ner und ihren ausufernden Personenkosmos), ist das natürlich nicht der Schlussakkord in dieser Angelegenheit. Am Ende deu­te ich ja an, dass es in der mehrteiligen Serie „Perfect Touch“ weitergehen wird. Die Rezensionen kommen beizeiten, aber fürs erste werde ich mich nach diesem Zyklus zunächst anderen Au­torinnen widmen.

Wohin verschlägt es uns diesmal in dem Bestreben Jessica Cla­res, noch einen Milliardär unter die Haube zu bringen? In das grelle Showbusiness Amerikas mit all seinen Exzessen und nicht zuletzt Drogenauswüchsen, zudem wird die Schwindel erregen­de Kluft zwischen Superreich und den Leuten, die sich gerade so am Existenzminimum entlanghangeln und jederzeit vom Ab­sturz bedroht sind, überdeutlich und kritisch gezeichnet.

Ich gestehe, ich zögerte ein wenig vor der Lektüre. Daphne Pet­ty als unbelehrbare und drogensüchtige Künstlerin fand ich schon vorher in der Serie beunruhigend, und sie nun wieder im Zentralfokus zu sehen, schmeckte mir, offen gestanden, nicht recht.

Glücklicherweise geht es nicht nur um Daphne, sondern eine weitere Frau betritt die Bühne. Und damit fängt das Chaos dann unerwartet wie eh und je mal wieder an.

Wie das genau ausschaut? Einfach weiterlesen:

Perfect Passion 6/E – Berauschend

(OT: One Night with a Billionaire)

von Jessica Clare

Bastei 17409

352 Seiten, TB (2016)

Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke

ISBN 978-3-404-17409-6

Alle fünf Milliardäre des Geheimclubs der Milliardäre, über deren Leben Jessica Clare in ihrer Serie „Perfect Passion“ geschrieben hat, sind inzwischen fest mit Frauen liiert, die sie im Laufe witzi­ger, chaotischer Abenteuer kennen gelernt haben. Nur der bravste von allen, der auf dem Sektor der Wohltätigkeitsorgani­sationen tätige Cade Archer, findet einfach keine Ruhe. Das liegt nicht daran, dass er ein notorischer Weiberheld wäre, das ist er durchaus nicht.

Cade ist unglücklich verliebt, und dies schon seit fünfzehn Jah­ren.

Einen deutlichen Eindruck davon bekamen die Leser im dritten Band der Serie, als Audrey Petty versuchte, ihren Jugend­schwarm Cade endlich zu verführen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass ihre Jetset-Zwillingsschwester und Sängerin Daph­ne Petty von ihrem ständigen Drogentrip herunterkam. Be­kanntlich hat das nicht richtig funktioniert. Während Audrey da­bei über Reese Durham stolperte, Cades Milliardärskollegen, und sich letztlich von ihrer hoffnungslosen Schwärmerei für Cade löste und mit Reese glücklich und schlussendlich schwan­ger wurde, stürzte Daphne einmal mehr durch eine Überdosis ab. Und wer saß an ihrem Bett und litt mit ihr? Cade, der immer noch nicht von diesem einstmals so schönen und lebhaften Mädchen lassen kann, das inzwischen ein ziemliches Wrack ist. Den Leserinnen und mir tat er dabei unendlich leid.

Aber Daphne hat ihm versprochen, clean zu werden. Scheinbar hat sie aus diesem inzwischen 8 Monate zurückliegenden De­saster gelernt. Da beginnt eine neue Konzerttour durch die Staaten. Und Daphne meldet sich einfach nicht mehr.

Cade macht sich natürlich Sorgen und reist ihr hinterher. Und trifft die Sängerin in einem so desolaten Rauschzustand an, in dem sie ihn nicht einmal erkennt. Er ist völlig erschüttert und betrinkt sich, was sonst gar nicht sein Stil ist.

Tja, und dann ist da diese verwirrend aufregende Frau, die Cade daran hindert, volltrunken in sein Auto zu steigen und ihn statt­dessen selbsttätig und fürsorglich ins Hotel fährt.

Kylie Dawson.

Eine eher etwas dralle, vollbusige Person, die zu Daphnes Tross gehört und ihre Visagistin ist – und von ihr herablassend „dicke Marilyn“ genannt wird. Ist das wohl allein dem Alkohol zuzu­schreiben, dass sie auf Cade Archer so starken Eindruck macht? Sie scheint das vollständige Kontrastprogramm zu Daphne zu sein. Drogenabstinent, weich, rund, fürsorglich, mitfühlend – und zu ihrer beider Überraschung haben sie dann im Hotel lei­denschaftlichen Sex, dessen Initiative von dem betrunkenen Cade ausgeht.

Am kommenden Morgen ist er total verkatert und Kylie ver­schwunden. Ohne Telefonnummer oder dergleichen hinterlassen zu haben. Ohne irgendwelche Ansprüche anzumelden.

Konsequenz: Cade verliebt sich in sie.

Kylie hat die Nacht auch genossen, aber ihr ist zunehmend klar geworden, dass ihre Chefin Daphne Ansprüche auf ihn anmel­det. Und dass, sobald diese Nacht herauskommt, sie ihren Job los sein kann – aber sie braucht das Geld, das sie mit dieser Tournee verdienen kann, extrem dringend. Sie sollte sich also von Cade besser fernhalten. Das kann alles kein gutes Ende nehmen.

Die folgende Begegnung mit Cade Archer scheint ihr da Recht zu geben: diesmal ist sie es, die ebenso betrunken wie er im Hotelbett in Las Vegas landet, und als sie am kommenden Mor­gen aufwacht, hat sie nicht nur einen Kater, sondern auch einen protzigen Ring am Finger. Und sie ist Cade Archers Ehefrau.

Aber das alles ist erst der Anfang des Alptraums, der ihr ganzes Leben zum Entgleisen bringt. Und nicht nur ihrs …

Der Abschlussband der Serie „Perfect Passion“ zieht in der Tat insofern einen Schlussstrich unter den Club der Milliardäre, als nun am Schluss alle ihr Liebesglück gefunden haben. Selbst für die bis ganz zuletzt dramatische und selbstzerstörerische Daph­ne Petty findet sich eine Lösung, die nicht darin besteht, dass Cade Archer die Grabrede auf sie halten muss (aber ehrlich, das konnte man sich als Leser auch schlecht vorstellen).

Es mag sein, dass Jessica Clare hierin das Popbusiness etwas zu drastisch schwarz in schwarz malt – mit tyrannischen Stars, ängstlich kuschendem Dienstpersonal, drogensüchtigen Be­rühmtheiten, kriminellem Management usw., aber vieles ist zweifellos Realität. Kylie ist tatsächlich eine sehr bodenständige Persönlichkeit mit ganz normalen Sorgen und Nöten, und vieles von dem, was hier durch die Seiten durchklingt, ist leider be­merkenswert plausibel. So etwa die Sorge, dass Kylies Großmut­ter beim Aussetzen der Zahlungen für ihre Unterbringungen kurzerhand auf die Straße gesetzt werden könnte (vgl. dazu etwa Michael Moores Film „Sicko“ über das Gesundheitswesen in den USA!). Auch dass Menschen von kriminellen Anwälten um ihre Ersparnisse und Verdienste gebracht bzw. Menschen kurzer­hand unter der Brücke zu nächtigen gezwungen werden können und Eigentum verkaufen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, ist leider in den USA alles andere als unrealistisch, das alles gibt es – und es macht die krasse finanzielle Kluft zu den idealistisch gehaltenen Milliardären durchaus deutlicher, als das etwa in Deutschland möglich wäre.

Was ich allerdings ein wenig überzogen fand, war Cade Archers schlussendliche Reaktion, mit der er die Probleme schließlich in Ordnung bringt. Den Gedanken hatte ich schon wenigstens 150 Seiten früher und dachte mir: warum macht er nicht DAS? Er ist Milliardär, nicht wahr? Da hat die Autorin doch aus purer Dra­maturgie und auch, um ein wenig Seiten zu schinden, die auf der Hand liegende Lösung etwas sehr verschleppt.

Ansonsten fand ich, dass der Band eine gelungene Abrundung der Milliardärs-Serie war… und der Schluss ist echt supersüß, vor allen Dingen die Sache mit den rosafarben gestrichenen Wänden! Das sollte man gelesen haben.

Tja, und dann gibt es zum Schluss ja die Ankündigung, dass Lo­gan Hawkings und seine Freundin Brontë Dawson nun endlich heiraten wollen. Aber das geschieht nicht mehr in diesem Ro­man. Darum dreht sich dann der erste Band der neuen Serie „Perfect Touch“, mit dessen Lektüre ich schon begonnen habe. Rezension wird folgen, versprochen…

© 2019 by Uwe Lammers

Ich musste beim Namen „Kylie“ immer schmunzeln. Es ist, glau­be ich, kein Geheimnis, dass ich die quirlige Pop-Prinzessin aus Downunder sehr mag und gern höre. Und es ist schätzungswei­se kein Zufall, dass die Autorin ihrer Heldin dieser Geschichte diesen Namen verlieh.

In der kommenden Woche machen wir mal wieder einen kras­sen Zeitsturz, diesmal reisen wir ins 19. Jahrhundert zurück … in UNSER 19. Jahrhundert? Nein, nicht so richtig. Dieses hier hat bizarre neumodische Auswüchse und ist im Wesentlichen unter Dampf stehend.

Wie ich das meine? Erfahrt ihr nächste Woche.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

also wirklich, der zurückliegende Monat September hatte es echt in sich, in vielerlei Weise. Zum einen – und das merkt ihr gleich deutlich an meinem kreativen Output – habe ich wieder zu arbeiten begonnen, was sich deutlich auf das zur Verfügung stehende Zeitbudget auswirkte. Es fühlte sich auf der anderen Seite aber auch echt gut an, wieder mal eigenes Geld zu verdie­nen und zunehmend mehr mit Menschen umzugehen, die auf einer ähnlichen Wellenlänge schwangen wie ich.

Zum anderen hielten mich die Ämter auf Trab, damit meine ich sowohl die Behörden als auch meine eigenen Ämter: Chefredak­teur des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW), seit jüngstem 1. Vorsitzender des Fördervereins Phantastika Raum & Zeit e.V. Außerdem begann wie jedes Jahr die Geburts­tagssaison, das wird von Oktober bis Ende Dezember weiterhin anhalten.

Zum dritten zickte die Technik herum, sowohl daheim als auch im beruflichen Sektor … in letzterem musste ich mich sowieso mit bislang unbekannten Herausforderungen auseinanderset­zen. Der Lernprozess dauert noch an, ich würde sagen: es bleibt spannend.

Aber das sind hier nur so die Randparameter, auf die ich an die­ser Stelle nicht weiter eingehen werde. Es schien mir nur wich­tig, dies als beschränkende Faktoren zumindest zu erwähnen, damit ihr nicht denkt, ich wäre irgendwie krank gewesen oder so und hätte deshalb einen solchen kreativen Einbruch erlebt … wenn die Technik und die Zeit mitgespielt hätten, davon könnt ihr ausgehen, wäre die schiere Menge fertiger Werke deutlich höher ausgefallen.

Schauen wir mal, was ich ungeachtet all dessen, was ich eben erwähnte, doch noch geschafft habe im verstrichenen Monat:

Insgesamt kam ich auf 20 Werke, was im Vergleich zum Vormo­nat ein deutlicher Rückgang ist. Ob sich das auf diesem Level in den kommenden Monaten stabilisieren wird, bleibt abzuwarten.

Blogartikel 560: Work in Progress, Part 129

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

(VvD 25: Das Monster von Dyllawaar)

Anmerkung: Oh, Freunde, ich sage euch … wenn ich die Ruhe dazu gehabt hätte, hätte ich hieran energisch weiter geschrie­ben. Aber die besaß ich leider nicht, und dabei brachte doch ge­rade diese neue Episode meine Kreativität so zum Wallen, dass es die reinste Freude war. Meine Gedanken galoppierten aller­dings viel zu weit voraus – thematisch wohl bis in die 40er-Bän­de der Serie – , dass ich mich da einfach sehr stark drosseln musste. Zum Zeitpunkt, als ich an diese Episode geriet, befand sich die geschriebene Serie gerade bei Band 16, und da musste ich diese riesige Lücke unbedingt vorher aufholen, ehe ich mit dem Dyllawaar-Abenteuer weitermachen durfte … aber ihr könnt mir glauben, es fiel mir VERDAMMT schwer!

20Neu 9: Wall der hundert Sonnen

(Gabriela – Erotic Empire-Story)

(Glossar des Romans „Eine scharf geschliffene Waffe“)

Anmerkung: Ja, ich weiß, der Roman ist schon seit Jahren voll­endet. Aber das Glossar ist es bedauerlicherweise nicht. Das hat damit zu tun, dass die Druckversion – weil ich sie mit einem anderen Gerät ausdruckte, was die Seitenränder verschob (durchaus vorteilhaft übrigens) – Seitenzahlen aufweist, die mit dem Glossar nicht kongruent sind. Ich habe hier also nicht nur noch Begriffserklärungen nachzufügen, sondern muss auch jede einzelne Stelle nachschlagen. Da das Glossar schon in der um die Begriffserklärungen reduzierten Fassung 29 Seiten um­fasst, könnt ihr euch vorstellen, dass das nicht eben eine schnell zu erledigende Aufgabe ist. Als ich dann mit dem Arbei­ten anfing und meine heimische Technik rumzickte, da geriet diese Aufgabe wieder etwas ins Hintertreffen. Deshalb konnte ich sie noch nicht abschließen … vielleicht im Oktober? Schauen wir mal.

16Neu 74: Das All-Hüter-Problem

16Neu 73: Die Doppelköpfigen

Blogartikel 567: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (LX)

(16Neu 75: Das Königreich der Dämonen)

Anmerkung: Mit diesem Band gleitet KONFLIKT 16 dann endgül­tig in den Abgrund des Schreckens ab, ihr werdet davon in der nächsten Woche lesen. Und von jetzt ab, kann man wohl mit Fug und Recht sagen, folgt Abenteuer auf Abenteuer … wie, ihr meint, es sei doch schon spätestens seit dem Kirrongar-Zyklus abenteuerlich genug? Ach, Freunde, ihr habt ja noch gar keine Ahnung, was euch da noch erwartet … das wird die reinste Ach­terbahnfahrt, vertraut meinen Worten!

(16Neu 76: FEINDNEST)

(16Neu 78: GOLEMS Falle)

(20Neu 11: Verschlagen in die Violett-Zone)

Anmerkung: Im Vergleich zu KONFLIKT 16 sind diese Episoden des KONFLIKTS 20, die ja über zehn Jahre früher geschrieben wurden, geradezu niedliche Fingerübungen und manchmal so unbeholfen, dass ich beim Digitalisieren grinsen muss. Und dann stolpere ich wieder über Inhaltsfehler, die mir später frag­los beim Überarbeiten den kalten Schweiß auf die Stirn treiben werden. Der „Schwarztod“ etwa ist so ein Ding. Ein Alptraum ganz besonderer Art.

(16Neu 77: Dämonenjagd und Chaos)

20Neu 10: Der entscheidende Impuls

VvD 17: Die Stimme der Hoffnung

20Neu 8: Der Schwarztod

Anmerkung: Tja, und da war er nun, der „Schwarztod“. Eine mörderische Waffe, soviel ist sicher. Lässt sie sich OSM-physika­lisch erklären? Ehrlich, ich bin mir noch nicht sicher. Chronolo­gisch befinden wir uns hier im Herbst des Jahres 1984, und ich erinnere euch daran, dass der OSM, wie wir ihn heute kennen, eigentlich erst 1985 richtige Konturen gewann … folgerichtig hatte ich hier zwar dramatische Bilder im Kopf, aber von einer konsequenten OSM-physikalischen Erklärung war ich wirklich sehr weit entfernt.

So, wie ich manchmal in der Frühzeit Phänomene, die ich heute mit der OSM-Physik erklären kann, mit „Magie“ vage wabernd umschrieb, so ähnlich verhält es sich auch hier. Und hier kommt erschwerend die Sache mit der Urheberschaft hinzu … nein, das müsst ihr an dieser Stelle noch nicht verstehen können. Ich schreibe dazu beizeiten mehr, wenn die Serienabschrift sich weiter entwickelt hat, mutmaßlich also im Frühjahr 2024.

(16Neu 84: Milliarden Jahre tief)

Anmerkung: „Hey, wieso macht der Uwe auf einmal so einen Sprung mit den Episodenabschriften? Das ist doch etwas kuri­os“, mögt ihr sagen. Und damit habt ihr natürlich recht. Aber ich konnte einfach nicht anders. In gewisser Weise ist das eine historische Wiederholung.

Inwiefern? Nun, als ich 1996 den Zyklus um das Königreich der Dämonen mit DMadN-Band 78 abrundete, juckte es mich – sehr ähnlich übrigens wie in diesem Jahr mit dem Dyllawaar-Aben­teuer, das ganz oben genannt wird – einfach unglaublich, Oki Stanwers weitere Erlebnisse zu schildern. Und so sprang ich schon in diesem Jahr von Band 78 zu Band 84, um dort weiter­zuschreiben. Diesmal anno 2023 erging es mir ganz genauso.

Wenn wir mit den Close Up-Einträgen an diese Stelle kommen, werdet ihr das vermutlich besser verstehen – die folgenden Epi­soden um Oki Stanwer und seine Gefährten an Bord der LIBERA­TOR sind einfach toll geraten und absolut mitreißend. Sie bein­halten, das sei hier kurz angedeutet, eine Landung auf RANTA­LON und einen direkten Kontakt mit den legendären Baumeis­tern. Außerdem lösen sie ein historisches Rätsel des KONFLIKTS 16 und präformieren den Finalzyklus, der freilich erst nach DMadN-Band 100 beginnt.

Mann, ich freue mich wahnsinnig darauf, diese Folgen nach 27 Jahren endlich digitalisieren zu können, dafür fehlen mir echt die Worte …

(Glossar der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“)

(Lexikon der Serie „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“)

(OSM-Wiki)

(20Neu 12: Landung auf Thor-gil)

(20Neu 13: Planetenbasis Grat-ban)

(Verspielt – Erotic Empire-Story)

(20Neu 14: Gejagte der MACHT)

(20Neu 15: Eine Königin in Ketten)

Anmerkung: Hiermit entwickelte ich ein paar weitere Leerfor­mate für die entsprechenden Episoden, um daran im Monat Ok­tober weiterschreiben zu können. Mir fiel doch deutlich auf, dass ich mich ein wenig zu einseitig auf KONFLIKT 16 versteift hatte und zog hier nun nach. Mit Band 15 erfolgte außerdem 1986 der technische Sprung auf meine zweite mechanische Schreibmaschine, und ich geriet thematisch erstmals in den Dunstkreis der Baumeister-Galaxis Arc. Damit nahm dann alsbald die Serie OuC an Geschwindigkeit zu.

Blogartikel 561: Close Up – Der OSM im Detail (53)

(VvD 18: KONFLIKT-Angst)

Anmerkung: Spätestens hieran merkt ihr, dass von Ideenlosig­keit bei mir auch in diesem recht stressigen Monat keine Rede sein konnte. Ganz im Gegenteil. Band 17 stellte noch – ein biss­chen – eine kleine Blockade dar, aber als ich erst mal wieder ei­nen Bilderstrom sah, schrieb ich die Episode mühelos innerhalb eines Tages zu Ende … und sah eine ganze Menge faszinieren­der Bilder, die ich noch nicht umsetzen konnte. Das wird diese Serie in den kommenden Monaten aller Wahrscheinlichkeit nach ziemlich gut von der Stelle bringen. Und das hat nicht nur mit Yiviin, dem dritten Helfer des Lichts, zu tun, sondern auch mit dem vierten, mit den Dämonen von TOTAM, Kristallwahnsinn und vielem anderen Interessanten … das ist wirklich ein in je­derlei Weise spannender und inspirierender Kosmos. Ich glaube, zuletzt ging mir das so beim Beginn von KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“, also anno 2004 … toll. Einfach nur toll!!

(VvD 19: Rebellin der Sternenfeen)

(VvD 22: Vorstoß in die Fehlerwüste)

Anmerkung: Ja, und da ging es dann ans Eingemachte – leider sehr spät im Monat, sodass ich hier kaum mehr auf einen grü­nen Zweig kam. Aber das wird sich bald ändern. Reehn Ohf Ty auf großer Fahrt ins Innere der Galaxis Demor … mit den Din­gen, die er finden wird, rechnet er definitiv nicht. Und ein paar von den eben angedeuteten Bildern werden hier auf grässliche Weise konkretisiert werden.

Mann, ich freue mich darauf, hierfür Zeit zu finden!

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

Anmerkung: Das war dann nur noch so eine Stippvisite zum Mo­natsende, die keine sonderliche Kraft aufwies. Ich verließ die Romanbaustelle denn auch schon nach einem Tag bereits wie­der.

Damit hatten wir dann das Ende der Fahnenstange für diesen Monat erreicht. Aber ihr seht hieran wohl deutlich: Von Lange­weile oder Einfallslosigkeit kann wirklich keine Rede sein. Ganz im Gegenteil, die Bilder sind mitunter von solcher Eindrücklich­keit, dass ich überhaupt keine Lust habe, irgendwas zu lesen oder mir Filme anzuschauen … stattdessen surfe ich sehr viel lieber durch meine eigenen bunten Gedankenwelten, die alten wie die neuen, und freue mich darauf, diese Werke so aufzube­reiten, dass sie zunehmend leichter für die Allgemeinheit zu­gänglich sind.

Nächste Woche werden wir uns wieder in das Chaos des KON­FLIKTS 16 stürzen, und Oki Stanwer erfährt von einem schockie­renden Pakt und stößt in ein bislang unsichtbares Schreckens­reich vor, das „Königreich der Dämonen“.

Natürlich sagt euch das noch nichts … aber vertraut mir, das ändert sich sehr bald.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 457: Der Tod ist nur der Anfang

Posted Mai 21st, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wem sich bei solch einem Titel sofort gewisse Filmassoziationen aufdrängen, der ist höchstwahrscheinlich genau im richtigen Setting gelandet. Genau, es geht um einen legendären Ge­heimagenten, der sich mit lässiger Nonchalance stets vorzustel­len pflegt:

Mein Name ist Bond. James Bond.“

Und damit sind wir genau im vorliegenden Roman. Wir befinden uns im klassischen Romankanon von Ian Fleming und müssen von den filmischen späteren Eindrücken deutlich abstrahieren. Sehen wir die Hauptperson also als den jungen Sean Connery vor uns, wie er vor dem Dreh des Films „Man lebt nur zweimal“ dargestellt wurde, und wir gewinnen einen guten Eindruck von der Intention des Autors.

Es gibt klassische Schurken mit finsteren Absichten und egoma­nischen Höhenflügen. Es gibt skrupellose Verbrechen. Es tau­chen schöne, geheimnisvolle Frauen auf und undurchsichtige Verbündete … ergänzt um farbenprächtige Settings insbesonde­re des Iran während des Schah-Regimes haben wir das Panora­ma des Romans vor uns.

Machen wir uns auf, den brutalen Dr. Julius Gorner und seinen wahnsinnigen Plan kennen zu lernen, das britische Empire zu vernichten … oder vielleicht auch die ganze Welt, wie wir sie kennen:

Der Tod ist nur der Anfang

(OT: Devil May Care)

Von Sebastian Faulks

Heyne 43414

352 Seiten, TB, 2009

ISBN 978-3-453-43414-1

Aus dem Englischen von Jürgen Bürger

Mit diesem klassischen James Bond-Roman begeben wir uns in die turbulenten 60er-Jahre und in den Kanon der alten Bond-Abenteuer, die noch Ian Fleming schrieb. Das ist deshalb als Vorbemerkung wichtig, weil bekanntlich die Verfilmungen den alten Romanstoff gründlich verändert haben, hier ist es essenzi­ell wegen zahlreicher Querverweise im Roman, den klassischen Kanon im Blick zu halten. Bond tritt hier relativ bald nach sei­nem Fall in Japan, den Fleming in „Man lebt nur zweimal“ the­matisierte und in dem Bond bekanntlich sein Gedächtnis verlor und er völlig ausgebrannt und vom Dienst demoralisiert war, als gründlich desillusionierte Person in Erscheinung. Vom Agenten­leben möchte er eigentlich nichts mehr wissen und hält sich in Paris auf, um sich weiter zu erholen, derweil er unter ärztlicher Kontrolle steht.

M will ihn zurück. Bond ist zögerlich und eher unwillig.

Die weltpolitische Lage entwickelt sich derweil unschön, vor­sichtig gesprochen. In Fernost eskaliert der Vietnamkrieg. Die amerikanische Regierung versucht mühsam, die Briten mit zu engagieren, aber die Krone möchte mit derlei Verwicklungen nichts zu tun haben, sie haben hinreichend Konflikte mit den Russen und dem Kalten Krieg in Europa.

In diesem Klima trifft der unwillige James Bond zunächst auf die attraktive Russin Larissa Rossi, die seine Libido wieder weckt. Und dann auf den brutalen Dr. Julius Gorner mit seiner missge­stalteten Hand, der die Skepsis des britischen Geheimdienstes auf sich gezogen hat. Vom Dienst auf Gorner angesetzt, erweist sich eine erste, eher sportliche Konfrontation mit Gorner schon mal als durchaus unschön. Allerdings hilft ihm eine faszinieren­de Frau namens Scarlett dabei, Gorners Trickmanöver zu dessen Nachteil ausfallen zu lassen.

Scarlett handelt nicht uneigennützig, wie sie James Bond bald gesteht: Sie hasst Julius Gorner abgrundtief und hat jeden Grund dafür – nach ihren Worten ist er tief in internationalen Drogenhandel verstrickt und hat ihre Schwester Poppy zu seiner gefügigen Sklavin gemacht, die er mit Drogen in Abhängigkeit zwingt. Seit Monaten, so erklärt Scarlett, sei der Kontakt zu Pop­py abgerissen, und sie fürchtet das Schlimmste … und würde gern Bond engagieren, ihre Schwester zu befreien und Gorner, den sie beide für ein Ungeheuer halten, angemessen zu bestra­fen.

So funktioniert das Geheimagentenleben aber natürlich nicht. Interessanterweise zeigt sich im Fortgang des Romans aber, dass es der Dienstauftrag des MI-6, Julius Gorner auszuforschen, möglich macht, auch Scarletts Wünschen durchaus nachzukom­men.

Alsbald reist Bond in das Persien des Schahs, das sich von dem heutigen Iran noch grundlegend unterscheidet. Hier prallt er dann mit einem amerikanischen Agenten namens Silver zusam­men, der ihm dringend nahe legt, die Finger von Gorner zu las­sen. Und dann taucht überraschend Poppy auf und erklärt ihm hastig, sie sei der Überwachung kurz entkommen, und Bond sol­le unbedingt Gorner umbringen, sobald es möglich sei, da er ei­nen furchtbaren Plan habe, den er alsbald in die Tat umsetzen wolle.

Nur ist es für derlei Handlungsweise zu spät, als sowohl Bond als auch Scarlett nun ebenfalls in Gorners Gewalt geraten und dieser ihnen seinen sinistren Plan enthüllt, der sich aus fanati­schem Hass auf das britische Empire speist – und sehr leicht den Dritten Weltkrieg auslösen kann …

Am Anfang dieses Romans ist wirklich noch nicht absehbar, wie dramatisch er sich in der hinteren Hälfte entwickelt, infolgedes­sen brauchte ich auch wirklich lange, um ihn durchzuschmö­kern. Aber mit der Zeit stellt sich beim Leser eine gewisse Faszi­nation ein. Wenn die Kritik sagt „Ein Rendezvous mit einem Sean Connery auf Papier“, so ist das durchaus treffend. Das Ge­fühl hatte ich beim Lesen auch. Wir finden hier einen Bond vor, der reichlich dem Tabak und Alkohol zuspricht, jemand, der eine nüchterne, fast desillusionierende Sichtweise auf das Agenten­leben hat, ganz so also, wie Fleming einst den 007-Agenten be­schrieben hat.

Wer natürlich die Filme kennt, wird deutlich sehen, wo sich Se­bastian Faulks hinsichtlich der Topoi bedient hat. Das manipu­lierte Tennisspiel Bond – Gorner erinnert nicht ohne Grund an die betrügerischen Spiele eines Auric Goldfinger, auch die spä­tere Flugzeugkampfszene ist unübersehbar davon inspiriert. Der Zug-Zweikampf trägt überdeutliche Anleihspuren an „Liebesgrü­ße aus Moskau“ oder „Leben und sterben lassen“. Felix Leiter wird hier so beschrieben, wie er nach dem Haiangriff im Film „Lizenz zum Töten“ war … allerdings hat er hier tatsächlich Gliedmaßen verloren und trägt Prothesen, was seine Kampffä­higkeiten doch beeinträchtigt.

Das Ende geriet mir dann allerdings doch ein wenig zu sehr aus dem Gleichgewicht. Da zeigte sich, dass der Autor von Atom­waffen zu wenig verstand. Und so manche raffiniert eingefädel­te Winkelzüge, die besonders die Frauen in der Geschichte be­trafen, erwiesen sich am Schluss als so durchsichtig, dass ich beim Lesen lächeln musste und sie nur bedingt zu überraschen vermochten.

Gleichwohl handelt es sich, hiervon abgesehen, um einen schön durchdachten, mit ausgezeichneter Kenntnis des jeweiligen Lo­kalkolorits durchgestalteten Agentenroman, der das Flair der 60er-Jahre und die intrigante, durchaus paranoide Einstellung der Geheimdienstwelt von einst passend einfängt. Wer die klas­sischen Bond-Romane von Ian Fleming geliebt hat, wird mit die­sem hier sicherlich durchaus zufrieden sein. Warum es der Ver­lag allerdings notwendig fand, zu schreiben „Sebastian Faulks schreibt als Ian Fleming“ auf das Titelblatt zu drucken, bleibt rätselhaft, ebenso der in jeder Hinsicht unpassende Titel, der einfach nur modernen Bond-Filmtiteln angepasst wurde. Das rote Mohnblütenhaar der Frauenfigur auf dem Cover hingegen ist äußerst angemessen.

Eine eindeutige Leseempfehlung für Fans des klassischen Bond!

© 2023 by Uwe Lammers

Das war schon ziemlich dramatisch, hm? Versprochen, so ist es natürlich nicht immer. Nächste Woche folgt dann die Beruhi­gungstablette, damit ihr wieder besser schlafen könnt. Dann führe ich euch in den Abschlussband von Jessica Clares „Perfect Passion“-Zyklus, wo sie wieder einen der Milliardäre unter die Haube bringt.

Ist es das dann gewesen? Witzigerweise: Nein. Aber dazu sage ich beizeiten noch mehr. Es gibt schließlich noch einen ganzen Strauß weiterer unterhaltsamer Romane dieser Autorin, die ich gelesen und rezensiert habe.

Soviel als Andeutung für heute.

Macht es gut und bis zur nächsten Woche!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

es ist, glaube ich, ein allgemein bekanntes Sprichwort, dass man sich sehr hüten sollte, unbedacht etwas zu wünschen … möglicherweise könnte der Wunsch dann in Erfüllung gehen und sich als etwas vollkommen anderes erweisen, als man ursprüng­lich annahm. Und vielleicht ist das Resultat dann auch in gar keiner Weise mehr erstrebenswert.

Im Erotic Empire – meine Bezeichnung, die Leute dort verwen­den diesen Begriff nicht – passieren solche Dinge recht häufig, und so entstehen bisweilen romanlange Fallstudien, die sich mit den Schicksalen abenteuerlustiger Raumfahrerinnen befassen oder mit denen solcher Frauen, die von falschen Voraussetzun­gen ausgehen und in nicht minder bizarren Lebensumständen landen.

So ist das auch im vorliegenden Langzeitprojekt, an dem ich im­mer mal wieder weiterarbeite und nachfeile. Wie bei zahlrei­chen anderen Werken ist der Handlungsbogen quasi geschlos­sen, in diesem Fall reicht er fast 20 Jahre in die Zukunft, aber er ist nur an einigen Stellen halbwegs solide ausgearbeitet. Das gesamte Skript von „Brittanys Abenteuer“ ist nach wie vor in 14.-Schrift geschrieben (die klassische Entwurfs-Schreibgröße). Es umfasst 83 Textseiten und erfüllt damit schon die Vorausset­zungen für eine klassische Novelle. Für eine Story wäre es jetzt schon eindeutig zu lang.

Bislang habe ich an dem Werk vom 16. Februar 2011 bis ges­tern (1. Dezember 2023) gearbeitet, mit seeehr langen Pausen dazwischen. Das bedeutet also: klassisches Format für eine Langzeitprojekt-Geschichte.

Schauen wir uns den Inhalt mal genauer an, über die obigen kursorischen Andeutungen hinausgehend.

Der Zeitpunkt der Geschichte ist noch nicht festgelegt. Aber da erstens Raumreisen über größere Distanzen alltäglich geworden zu sein scheinen und der Handlungsort, der Dschungelplanet Salvage Mountain, schon wenigstens fünfzig Jahre lang mensch­liche Besiedelung aufweist (vermutlich bereits deutlich länger, wie sich im Laufe der Geschichte nach und nach annehmen lässt, wenn man die recht fest etablierten Dorfstrukturen an­schaut), aufgrund dieser Parameter würde ich schätzen, dass die Novelle in der zweiten Hälfte des 23. Jahrhunderts anzusie­deln ist.

Salvage Mountain ist eine Welt, die bereits vor Jahrzehnten ei­nem gründlichen Terraforming unterworfen wurde. Dabei kam genmodifizierte irdische Vegetation zum Einsatz, die mit massi­ven Wachstumsbeschleunigern unterstützt wurde.1 Aber wie so oft, wenn Menschen massiv in die Ökologie eingreifen – wir ken­nen das hinreichend von der Erde – , ging es auch hier letztlich schief.

Um das hypertrophe Wachstum nachträglich zu nivellieren, wur­den so genannte „Hemmer“ eingesetzt … aber nach einer ge­wissen Weise verloren sie ihre Wirkung (analog zu Impfstoffen und Medikamenten, gegen die die zu bekämpfenden Organis­men Resistenzen entwickeln). Was bedeutete das? Die Welt ent­wickelte sich zu einem unglaublichen Urwald und machte die Besiedelung und Erschließung nahezu unmöglich.

Straßen anzulegen, war bald ausgeschlossen. Siedlungsland wurde im Rekordtempo von neuem überwuchert, der Kampf ge­gen die Natur artete zu einer niemals endenden Strapaze aus. Mit der Konsequenz, dass Unternehmen sich immer mehr scheuten, dort zu investieren und ihr Kapital abzogen … wie auf der Eiswelt Voskinnen (vgl. dazu das Langzeitprojekt „Saskia bei den Nomaden“) fielen die Kolonisten zunehmend in ein prekäres Stadium zurück.

Auf Salvage Mountain machten die Siedler das Beste daraus – sie kehrten quasi zur Natur zurück und passten sich an. Die Fol­ge ist eine Welt, auf der Flüsse als Verkehrswege genutzt wer­den, low tech Normalität ist und die einzelnen kleinen Siedlun­gen, die selten mehr als 200 Seelen umfassen, weit verstreut im planetaren Urwald liegen, isolierte Inseln einer bescheidenen Zivilisation.

220 Lichtjahre von der Erde entfernt entwickelt sich also eine Art Aussteigerparadies, in dem man von Luxus und zivilisatori­schen Annehmlichkeiten weit entfernt ist. Und es beginnen abenteuerliche Geschichten zu kursieren, nicht zuletzt, weil die Kolonisten, die sich gelegentlich bis zur 12 Lichtjahre entfernten Kolonialwelt Endeavour verbreiten.

Was für Geschichten?

Nun, die etwa von den kernigen, vitalen Siedlermännern, die in den Wäldern der Jagd nachgehen und die eine schier unbe­zwingbare sexuelle Präsenz haben sollen. Da die Gesellschaft auf Endeavour eher als verklemmt und puritanisch anzusehen ist, fühlt sich die junge Highschool-Absolventin Brittany Bailey, gerade 21 Lenze alt und extrem hormongesteuert, durch solche Gerüchte animiert, diese Welt einmal aufzusuchen und sich von den enttäuschenden Liebhabern ihrer Heimatwelt gründlich zu erholen. Sie hat für sie wenig positive Worte übrig, sondern be­schreibt sie schamlos als „weich gekochte Nudeln, schlaff, pas­siv und wenig inspirierend“. Männer, die das Licht im Schlafzim­mer ausmachen und nun wirklich genau das Gegenteil von dem leidenschaftlichen heißen Sex sind, den sie sich hitzig ersehnt.

Also erfindet sie den Eltern gegenüber eine Legende und schifft sich insgeheim auf einem Raumschiff nach Salvage Mountain ein, um hier ein erotisches Abenteuer zu erleben. Sie schafft es sogar, den Piloten durch erotische Bestechung dazu zu bringen, keinen Passagiereintrag ins Logbuch vornehmen zu lassen … und da die Registrierungsbedingungen auf dem einzigen Raum­hafen des Zielplaneten, einem echten Hinterwäldlerkaff namens Port Stellaris, auch nicht eben streng gehandhabt werden, wird sie auch dort nicht als eingereist registriert.

Dass das alles fatale Fehlentscheidungen sind, wird ihr erst deutlich später klar.

Die ersten Eindrücke von Salvage Mountain sind gleichwohl eine einzige Zumutung: Wild wuchernde Vegetation. Tägliche – wenn auch warme – Regenfälle. Port Stellaris ist ein heruntergekom­mener Ort ohne nennenswerte Attraktivität.

Die haarsträubendste Zumutung ist aber eine Bemerkung der Portbewohner, sie solle sich möglichst zügig besser neu einklei­den. Da sich Brittany, eine langbeinige, fesche Blondine, aber extra Tropenkleidung organisiert hat, versteht sie das nicht recht … und kann erst recht nicht glauben, was als Argument vorgebracht wird: alle externen Textilien, die nicht auf dem Pla­neten hergestellt und mit monomolekularen Fasern verstärkt wurden, würden binnen Tagesfrist geradezu am Körper vermo­dern. Und sie wolle doch wohl nicht nackt herumlaufen, oder?

Das ist zwar ein aufreizender Gedanke, aber nein, das hat sie im Grunde genommen nicht vor. Also kauft sie sich pflichtschuldig neue Kleidung … die aber so ekelhaft kratzt und zudem bizarr paramilitärisch aussieht, dass sie die alten Sachen wieder an­zieht.

Dann macht sie die Bekanntschaft von vier männlichen Kolonis­ten Kevin, Hadley, Aaron und Hendrik, deren Siedlung tief im Ur­wald liegt … und das sind vielleicht gestandene Mannsbilder, die zweifellos bestens verstehen, sie zu köstlichen Orgasmen zu geleiten. Dass sie sich schnellstens in erotische Wunschträume­reien verstrickt, ist wohl ganz unvermeidlich.

Bald danach ist sie dann wohl gelittener Teil der kleinen Reise­gruppe und über einen schlammigen Fluss tagelang unterwegs in die Wildnis von Salvage Mountain. Als sie dann, weil es – ver­meintlich – nicht mehr weit bis zur Siedlung sei, den Fluss ver­lassen, glaubt Brittany ihnen arglos. Und vergisst die neu ge­kaufte Planetarierkleidung auf dem Boot.

Anfangs fällt ihr das gar nicht auf … aber dann beginnt tatsäch­lich das, was die Leute in Port Stellaris gesagt haben: ihre Klei­dung beginnt sich zunehmend aufzulösen. Ungläubig muss Brit­tany schnell realisieren, dass die Bewohner von Salvage Moun­tain völlig recht haben – ihre Kleidung zerfällt im Rekordtempo, und schnell sieht sie aus wie die letzte Bettlerin.

Ihren Gefährten scheint das gar nichts auszumachen. Je mehr Haut das Mädchen – zwangsweise – zeigen muss, desto mehr gefällt es ihnen. Die Folge ist dann auch, dass sie wenig später bei einem kleinen Wasserfall nach dem Erfrischen von den Män­nern nacheinander köstlich lustvoll vernascht wird … Gott, und diese Kerle haben vielleicht eine Ausdauer!

Alle Legenden über die kernigen Siedler von Salvage Mountain scheinen in vollem Umfang zuzutreffen.

Leider ist das erst der Anfang.

Die vier Männer schenken ihr nämlich im Anschluss an den köst­lichen Sex schöne Schmuckketten, die Brittany gern im nackten Naturzustand entgegennimmt und trägt.

Sie ahnt nicht, dass sie damit einen kulturellen Fehler von enor­mer Tragweite begeht. Niemand klärt sie darüber auf.

Die Ketten sind so genannte familiengebundene Besitzketten. Eine Frau, die sie bereitwillig und vor Zeugen annimmt und an­legt, geht damit in den Besitz desjenigen über, der sie ihr über­reicht hat.

Sie wird, genau genommen, zu seiner Sklavin.

Und der Zustand, in dem sie sie empfängt, legt zudem nicht nur ihren künftigen Bekleidungszustand fest, sondern auch explizit die Rolle, die sie in der Dorfgemeinschaft einnehmen soll.

Die schöne Brittany Bailey hat die Ketten nackt angenommen.

Sie „will“ also, so werden alle Zeugen aussagen, künftig auch nackt bleiben – klimatisch ist das absolut kein Problem.

Und Brittany hat sich doch auch sehr bereitwillig und enthusias­tisch vögeln lassen, nicht wahr? Also ist doch offenkundig, was für eine Beschäftigung sie sich für die Zukunft vorstellt … abge­sehen davon möchte sowieso jeder gestandene Mann, der sie im nackten Naturzustand sieht, umgehend mit ihr in die Kiste steigen und das mit ihr machen, was ein viriler Mann eben mit einer attraktiven nackten Frau nun einmal so zu tun pflegt. Also erfüllt Brittany ahnungslos die schönsten Wunschvorstellungen der vier Männer – und an deren Verwirklichung wird sie nun ge­wiss niemand hindern.

Dass das alles überhaupt nicht ihren Langzeitplänen entspricht, interessiert von diesem Moment an niemanden mehr. Sie ist nun keine Reisebegleiterin mehr, sondern, genau genommen, nacktes Eigentum der Männer. Und sie können mit ihr machen, was immer sie wollen. In Anbetracht ihres Bekleidungszustande oder besser: Nicht-Bekleidungszustandes ist das ziemlich ein­deutig.

So liegen die Dinge auf Salvage Mountain.

Brittany hält das anfangs alles noch für ein irres erotisches Abenteuer, zumal sie ja dazu bewegt wird, nach dem Zerfall ih­rer Kleidung den vier Männern nackt in den Urwald zu folgen.

Aber sie hat nicht die mindeste Ahnung, was für eine Funktion die Ketten haben, was es bedeutet, als andere Männer im Dorf später dazu angehalten werden, „keine neuen Ketten zu legen“ … und ganz abenteuerlich wird es dann, als man ihr die Ketten abnimmt.

Dann beginnt für Brittany ein unglaublicher Alptraum, der zwar unglaublich viel wirklich geilen Sex im Gefolge hat, aber auch abenteuerliche Zumutungen.

Und erst sehr spät wird ihr klar, dass dieser Abenteuerurlaub durchaus nicht nach drei Monaten vorbei sein wird und sie dann heimfliegen kann … er ist vielmehr auf Dauer angelegt …!

Man kann das eine tragische Geschichte nennen oder eine, in der aus einem Abenteuer eine völlig neue Lebensspur entsteht – das steht später im Belieben der potenziellen Leser, das zu beurteilen.

Ich kann aktuell wirklich noch nicht sagen, wann diese Ge­schichte tatsächlich ausgearbeitet werden wird. Zurzeit tendiere ich dazu, eher einmal die beiden Romane „Die Kolonie Saigon II“ und „Saskia bei den Nomaden“ weiterzuschreiben, die deutlich mehr in der Realisierungsphase stecken. Erst dann kann ich mich an dieses obige Projekt machen, in dem auch Brittanys fernere Zukunft auf Salvage Mountain berichtet wird. Darüber habe ich gentlemanlike den Mantel des Schweigens ge­breitet. Der schon referierte Teil der Geschichte ist meines Er­achtens bereits heftig genug.

Aber das ist ja bei Erotic Empire-Werken generell der Fall, weil es hier ständig um expliziten und sehr ausgiebigen Sex geht.

Im nächsten Langzeitprojekt-Blog, den ich für den 18. August 2024 geplant habe, werden wir uns wieder auf die Archipelwelt begeben und dort ein sehr spezielles Kloster besuchen.

In der kommenden Woche berichte ich dagegen davon, was ich im September 2023 kreativ so alles geschafft habe, dem ersten Monat, in dem ich die Geschäftsstelle der KreativRegion e.V. besetz­te.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Erinnert euch an das Desaster auf dem im gleichen Universum angesiedelten Planeten Saigon II, das im frühen 22. Jahrhundert spielt und dazu führte, dass der Planet wegen des omnipotenten Mikroorganismus, den man den „Beschleuniger“ nannte, für Besie­delung im Anschluss sperren musste. Es hat sehr den Anschein, als hätte man die dort gewonnenen Erfahrungen auf molekularbiologischem Gebiet später auf Salvage Moun­tain angewendet … leider mit verheerenden Konsequenzen, wenn auch nicht ganz so arg wie auf Saigon II.

Rezensions-Blog 456: Devotion

Posted Mai 14th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

eine kleine Vorwarnung vorweg scheint mir heute angebracht – wer annimmt, hier dem Titel gemäß gewissermaßen einen „klassischen“ BDSM-Roman a la Fifty Shades of Grey vor sich zu haben und diese Annahme in die Lektüre einbringt, der dürfte rasch reichlich ernüchtert werden. Es ist zwar nicht so, dass der Titel vollkommen irreführend ist, aber der wesentliche Schwer­punkt der Darstellung ist doch ein völlig anderer.

Ich fand bei der Lektüre, dass der Verlag hier offensichtlich den Titel als verkaufsförderndes Argument ins Feld führte und so den Absatz zu steigern suchte … nicht schön, wenn es stimmte.

Bedeutet dies, dass die Geschichte uninteressant ist? Das kann ich nun wiederum nicht behaupten. Anderenfalls hätte ich das Werk kaum rezensiert. Ich neige in der Regel nicht zu ausge­sprochenen Verrissen von Romanen, sondern solche, die mir gar nicht zusagten, fallen wortlos dem Verdikt zum Opfer und ent­schwinden aus meinen Buchregalen. Und zwar gemäß dem Dik­tum, das sich immer wieder bewahrheitet: Es gibt wirklich gute Werke wie Sand am Meer.

Warum habe ich diesen Roman dann also rezensiert? Um das zu verstehen, schlage ich vor, dass ihr einfach weiterlest:

Devotion

Von Isabelle Richter

Plaisir d’Amour

324 Seiten, TB (2014)

ISBN 978-3-86495-110-7

Preis: 12,90 Euro

Es ist schon nicht so einfach, wenn die Eltern drei abenteuerlus­tige Töchter haben und keine einzige von ihnen Anstalten macht, in den Hafen der Ehe einzulaufen. So ist das bei den Schwestern der Familie Carter, Tessa, Susan und Lauren Carter. Bei Lauren, der einen Hauptperson des vorliegenden Romans, gibt es noch ganz andere Schwierigkeiten – sie möchte in der Werbebranche Karriere machen und wechselt munter von einer Firma zur nächsten. Ein bisschen mehr Ruhe wäre schon sehr schön, finden ihre Eltern.

Lauren Carter denkt nicht daran. Sie ist in jederlei Beziehung auf dem Sprung, ungebunden und zugleich doch erotischen Abenteuern nicht abgeneigt. Auf diese Weise kommt sie im „Dark Angel“ in Kontakt mit gleich zwei attraktiven Männern – mit Ryan und seinem Freund Connor. Und zu ihrer Aufregung bekommt sie dann beide. Heiß gemacht durch die Bemerkung „Das ist dein erstes Mal mit zwei Männern, oder?“ erwartet sie eine grenzüberschreitende sexuelle Erfahrung … und die be­kommt sie auch, aber anders, als sie sich das vorstellt.

Denn der Mann, der tatsächlich mit ihr schläft, ist Connor. Ryan sitzt bequem dabei und schaut ihnen zu, wie sie Sex miteinan­der haben. Und das ist dann auch schon so ziemlich alles, was Ryan tut … sehr zu Laurens Unwillen. Denn es ist gerade der at­traktive Ryan, der sie mehr reizt.

Es bleibt bei dieser einen verwirrenden, wenn auch aufregenden Nacht … bis Lauren Wochen später in der neuen Firma Coltrane Public Relations ihren Erstkontakt mit ihrem Chef hat – mit Ryan Coltrane persönlich.

Dem Ryan.

Naturgemäß besteht ihre erste Reaktion aus Wut, weil sie arg­wöhnt, er habe sie nur deshalb angestellt, um sich noch öfter mit ihr amüsieren zu können. Doch das ist verkehrt, er hat sie tatsächlich wegen ihrer professionellen Fähigkeiten angestellt … was aber nicht bedeutet, dass er nicht die Erfahrungen des One-Night-Stands mit ihr auffrischen möchte.

Lauren fühlt sich herausgefordert und von den Geheimnissen ihres neuen Chefs mehr als nur angezogen. Nach einigen aufre­genden Intermezzi, die stets zusammen mit Connor stattfinden und stets nur zum Sex mit Connor führen, während Ryan sich mehr oder weniger auf Küsse und Zuschauen beschränkt, er­klärt sich Lauren schließlich bereit, einer zeitlich befristeten mé­nage à trois zuzustimmen.

Sie merkt allerdings schnell, dass beide Männer gemeinsame Geheimnisse vor ihr haben. Ryan ist rasch verschlossen wie eine Auster, er hat geradezu panische Angst vor Berührungen, und Connor ist nicht viel redseliger. Während ihre besorgten Schwestern der Ansicht sind, dass diese Art des Beisammen­seins doch ziemlich unnatürlich ist und alles andere als zu­kunftsträchtig, fühlt Lauren Carter sich herausgefordert. Ryan Coltrane wird ihr persönliches Projekt, sie will ihn unbedingt öff­nen, erobern, mit Haut und Haaren verschlingen … nicht zuletzt, weil sie deutlich spüren kann, dass er das auch will, sich aber aus irgendwelchen rätselhaften, peinigenden Gründen nicht ge­traut, auch nur den ersten Schritt zu gehen.

Es wird eine anstrengende, Nerven zehrende Reise, bis es Lau­ren endlich gelingt, hinter den finsteren Schleier von Ryans Ver­gangenheit zu blicken und zu begreifen, was damals tatsächlich mit ihm geschehen ist …

Wer „Fifty Shades of Grey“ gelesen hat, wird in der Darstel­lung von Ryan Coltrane ziemlich unschwer eine weitere Persön­lichkeit a la Christian Grey erkennen, jemanden, der schon in der Kindheit tief traumatisiert wurde und nun diese Verletzun­gen mit einer eigenartig verschobenen Form von Sexualität kompensiert. Doch während Christian Grey, dem romantisieren­den Faible von E. L. James entsprechend, keinerlei Problem mit Sex an sich gehabt hat, sondern ihn eben nur mit Schmerzen kombinieren musste, zeigt Isabelle Richter meiner Ansicht nach ein realistischeres Bild eines solcherart problembeladenen Man­nes. Jemand, der geschäftlich zwar extrem erfolgreich ist, bei sexuellen Kontakten aber vollkommen verunsichert bleibt.

Im Gegensatz zu E. L. James steht dann aber die sehr charakter­starke und energische Persönlichkeit von Lauren Carter, deren Geduld und Nervenkraft bis zum Äußersten beansprucht wer­den, ehe sie Schritt um Schritt Land gewinnt und in die dunklen Zonen von Ryan Coltranes Seele vorstoßen kann. Der Roman verlangt dem Leser also ebenfalls einiges an Geduld ab. Wer hier damit rechnet, schnell zu explizit erotischen Szenen oder gar BDSM-Szenen zu kommen, wird sicherlich enttäuscht. Den ganzen Roman hindurch oszilliert der Roman zwischen den Po­len Attraktion einerseits und (meist verzögerter bzw. unvollkom­mener) Erfüllung andererseits hin und her, und es ist eine tur­bulente Berg- und Talfahrt der Emotionen, mitunter tränenreich und zornerfüllt, was aber glaubwürdig vermittelt wird.

Zugegeben, wenn es sich nicht um einen Roman, sondern um ein alltägliches Szenario meiner Erlebniswelt gehandelt hätte, dann hätte ich in der Haut von Lauren Carter sicherlich frühzei­tig kapituliert und gesagt, Ryan solle sich zum Teufel scheren mit all seinen Komplexen. Ich habe eben lange nicht ihre Aus­dauer und Geduld. Vermutlich ist das ein wesentlicher Grund, warum dem Roman die abschließende Realitätskomponente fehlt – Lauren kapriziert sich vollständig auf Ryan, Alternativen stehen nicht mehr zur Debatte, andere Männer kommen quasi nicht mehr vor. Es wäre vermutlich sehr reizvoll gewesen, das insofern anders zu gestalten, als ein Konkurrent Ryans die Ge­schichte noch deutlich belebt hätte. Gewiss, auch so kann man nicht sagen, dass die Story unspannend ist. Aber sie hatte doch in der zweiten Hälfte schon gewisse Längen, das ist nicht zu leugnen. Für einen Roman mit mehr als 300 Seiten geschieht ei­gentlich deutlich zu wenig. Vielleicht ist das ein Grund, warum mir mehr als dieser eine Roman von Isabelle Richter bislang nicht bekannt geworden ist.

Das Titelbild führt übrigens ebenso in die Irre wie der tiefsinnige Titel des Buches. Davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Wer indes auf komplexe, schwierige Männerpersönlichkeiten, gebrochene Seelen und eine weibliche Samariterseele steht, die sich von Widrigkeiten nicht einmal entfernt abschrecken lässt, der ist hier genau richtig.

© 2017 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche machen wir eine reizvolle kleine Zeit­reise. Sie führt nicht weit zurück, gerade mal in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts. Aber wir unternehmen sie Seite an Seite mit einer legendären Filmikone: James Bond.

Und was bei dieser Lektüre herauskam, die ich äußerst bemer­kenswert fand, erfahrt ihr in der nächsten Woche.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

heute erzähle ich – stets unter dem primären Blickwinkel der Projekte aus der Rubrik „Aus den Annalen der Ewigkeit“ – über meine Schreibfortschritte der Monate April, Mai und Juni 2021. Dabei wird es, ich deutete das im vergangenen Artikel bereits an, notwendig sein, auf eine alte Serienbaustelle einzugehen, die überraschend zu neuem Leben erwachte und dementspre­chend einiges Aufmerksamkeitspotenzial von meiner sonstigen Schreibzeit ablenkte.

Die Rede ist von der Fantasy-Serie Horrorwelt, an der ich eigent­lich von 1983 bis 1998 gearbeitet hatte und die auf insgesamt 172 Episoden kam, ehe ich dann in einer ausgesprochen verfah­renen Situation aufsteckte, die Baustelle einfach Baustelle blei­ben ließ und mich anderen Ufern zuwandte. Das kann man wörtlich verstehen, denn ich intensivierte nun meine Arbeit in der tropischen Archipel-Welt und kam auf wunderbare Weise von der alptraumhaft entgleisten Serie Horrorwelt fort.

Die Digitalisierung der Serie, mit der ich jetzt im April 2021 ab­schließen konnte, hatte meine kreativen Gedanken soweit akti­viert, dass ich tatsächlich mit der Weiterarbeit an der Serie handfest weiter fortfuhr. In diesem Monat entstanden neben den letzten Digitalisaten die Bände 173 und 174 neu, Teil 1 und 2 einer Trilogie. Doch dazu später mehr. Schauen wir uns jetzt erst mal an, wie die Gesamtausbeute dieser drei Monate des zweiten Quartals 2021 aussah.

Mit 39, 20 und 23 Werken kann sich das durchaus sehen lassen. Auch hier muss man natürlich einbeziehen, dass ich die sehr kurzen Episoden der Serie „Erotische Abenteuer“ fortwährend digitalisierte (bis Ende Juni erreichte ich Band 45 der Serie). Aber was passierte noch?

Beispielsweise fuhr ich auch fort, an der Serienbaustelle von KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ weiterzuarbei­ten, wo ich mit Band 57 die Trilogie um die im Magmafeuer ver­sinkenden unterirdischen Mörder-Städte vollendete und mit der Dämonenwaffe Sardoon einen der most famous villains des OSM wieder auf der Bühne des Schicksals erscheinen ließ.

Und dann tauchten, noch im selben Monat und in der gleichen Serie, vier tote Protagonisten aus KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ quicklebendig nach einer Absenzzeit von ziemlich genau 60 Milliarden Handlungsjahren wieder auf. Da ihr sie noch nicht kennt, macht es wenig Sinn, hier in die Details zu gehen. Ich kann nur sagen, dass Band 58 der NK-Serie, der außerplanmäßig eingeschoben wurde, einen Mordsspaß machte und sich quasi von selbst an einem Nachmittag schrieb.

Für BWA bearbeitete ich die jüngere Annalen-Geschichte „Kon­trollverlust“, die dann dort in drei Teilen veröffentlicht wurde.

Ebenfalls aktualisierte ich – eine Ergänzungsarbeit zu meinen Schreibfortschritten in KONFLIKT 24 – das NK-Lexikon, was drin­gend geboten war. Sonst war ich in diesem Monat nur bei Blog­artikeln, gelegentlichen Stippvisiten in Erotic Empire-Fragmen­ten und bei Digitalabschriften des KONFLIKTS 12 zugange.

Im Mai wandte ich mich verstärkt den Digitalisaten des KON­FLIKT 12 zu, die nach Band 110 in eine dramatische Phase der Serie gelangten, was mir das Schreiben und Kommentieren sehr erleichterte.

Es mag verblüffen, dass ich in diesem Monat auch einige Ener­gie auf das Lexikon der OSM-Serie 28 „Oki Stanwer – Der Siegel­jäger“ verwandte. Das wird verständlicher, wenn ich erhelle, dass ich in diesem Monat den Band DSj 56 „Die Mauern der Offenbarung“ schrieb, den Mittelband einer Trilogie, die man durchaus als Ballung von Schicksalsbänden des OSM bezeich­nen darf.

Oki Stanwer besucht in diesen Bänden die Leiche TOTAMS, be­wacht von den RETTERN, verwitterten Totenköpfen in martiali­schen Rüstungen, die mit monströsen Quasi-Segelschiffen durch TOTAMS Vorhof segeln und dabei sind, die fragmentierte Dämo­nenwelt wieder zu regenerieren. Dabei unterstehen sie einer rätselhaften Instanz, der „Flamme“, die, wie diese Episoden er­weisen, sehr eng mit Oki Stanwer verwandt ist.

Infolgedessen erhielten die Bände 56 und 57 (letzteren konnte ich noch nicht im Berichtszeitraum fertigstellen) enormen Um­fang und nicht minder gewichtige Inhaltsschwere. Dass der letztgenannte Band OSM-Band 2050 werden sollte, ahnte ich natürlich hier noch nicht.

Gegen Ende Mai versuchte ich, an der Annalen-Geschichte „Auf Sklavenjagd“ weiterzukommen … aber mit wenig Erfolg, lei­der. Ehe ich das wirklich substanziell schaffe, werde ich deutlich mehr Energie auf KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schatten­fürst“ anwenden müssen. Beizeiten werde ich diese Andeutung gerne näher erläutern, jetzt würde sie zu weit ablenken.

Ebenfalls Ende dieses Monats – und vermutlich zur Kompensati­on der Tatsache, dass ich an obigem Projekt nicht so weit voran­kam, wie ich es wünschte – versuchte ich mich an einem weite­ren Fragment, was natürlich nur bedingt besser war. Diesmal versuchte ich, deutlich besser am im KONFLIKT 19 angesiedel­ten Romanfragment „Licht und Schatten auf Dawson“ vor­wärts zu gelangen … ihr ahnt schon an der Wortwahl, dass das ein leider wenig aussichtsreicher Plan war. Er führte denn auch nicht sehr weit.

Der Monat Juni, in dem es schon signifikant wärmer wurde und die berufliche Ermattung zunehmend ihren Tribut forderte, ver­suchte ich zwar noch, an KONFLIKT 28 voranzukommen, na­mentlich am erwähnten Band 57, aber die Energie reichte we­der hierzu noch für die Weiterarbeiten an den Bänden 58 und 64, von denen schon ebenfalls seit Jahren Fragmentversionen existieren.

Ich tat, was sinnvoll war: Ich las recht viel (und rezensierte, weil der Zyklus, den ich am Wickel hatte, mir wirklich enorm gefiel … beizeiten findet ihr ihn in meinem Rezensions-Blog, aber das wird noch eine ganze Weile dauern), rezensierte viel, und ich di­gitalisierte, was das Zeug hielt. Denn sowohl Digitalisate wie Blogartikel und Rezensionen sind Dinge, die mich nicht sehr viel kreative Eigenleistung kosten und sich auch meist im relativ starken Erschöpfungszustand schreiben lassen.

Auch arbeitete ich den OSM-Roman „Kämpfer gegen den Tod“ (ein definitives Annalen-Projekt!) in mehrere Teile um, da­mit er im BWA veröffentlicht werden konnte, was dann auch zeitnah geschah.

Ja, ich schaffte es sogar, ein wenig am E-Book „BdC 2 – Ge­strandet in Bytharg“ weiterzuarbeiten. Ich kam nicht allzu weit, eingestanden, aber der Wille ist ja auch schon etwas wert.

Vielleicht lag es an meiner Stippvisite auf dem Planeten Daw­son, dass ich auch versuchte, in diesem Monat gegen Ende Juni an dem Novellenfragment „Ein Alptraum namens Koloron“ weiterzuschreiben. Möglicherweise wird es auch ein Roman … das ist alles noch nicht klar.

Tatsache ist, dass die Bilder dieses Fragments verschwommen sind, besonders die Timeline der Geschichte ist verwirrend. Sie hat Anknüpfungspunkte zu den beiden Ghani-Romanen („Eine scharf geschliffene Waffe“ und „Licht und Schatten auf Dawson“) als auch zu der Senyaali-Handlungsschiene („Ian und der Stein der Götter“, „Der Platz der Steine“, „Das Versteinerungs-Spiel“, „Ungleiche Freunde“) und zur OSM-Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM, KONFLIKT 19).

Ob, wie mir das manchmal scheint, in der Koloron-Geschichte Senyaali und Ghani aufeinander treffen werden, kann ich zurzeit wirklich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Man merkt viel­leicht, dass chronologisch hier noch ein paar wichtige Markstei­ne fehlen. Der Direktanschluss an KONFLIKT 19 ist durchaus ge­geben, aber bei den anderen beiden Handlungsschienen (Senyaali und Ghani) sieht das noch nicht danach aus. Was zur Folge hat, dass ich diese erst weiter entwickeln muss, ehe ich bei „Koloron“ vorwärts komme. Und ihr kennt das ja: Wenn die Bilder nicht fließen … dann herrscht da erst mal Schreibpause.

Wie man allerdings an Horrorwelt sehen kann, kann sich das auch rasant ändern, quasi von heute auf morgen.

Ende Juni steppte ich noch in ein weiteres OSM-Universum, nämlich in den KONFLIKT 9, also das Universum, in dem die Serie „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ spielt. In der näheren Serienzukunft ist das Fragment „Die automatische Stadt“ angesiedelt, die das Schicksal einer Alli-Kolonistengruppe schil­dert, die auf einer Welt stranden und sich verloren glauben … bis sie auf diese seltsame Stadt treffen. Aber auch hier versieg­ten die spärlichen Bildblenden leider sehr rasch, und ich musste das Fragment ruhen lassen.

Seufz.

Ihr merkt schon, wirklich weit kam ich bei keiner dieser Baustel­len. Vielleicht ist es deshalb so interessant, was sich bei der Horrorwelt-Serie tat.

Denn hier hatte sich ja Ende der 90er Jahre eine ausgesproche­ne Apokalypse ereignet. Und ich dachte, es gäbe kein Licht mehr zu sehen … wie ich beim Schreiben der ersten beiden neuen Bände schnell erkannte, war das ein Irrtum. Das inzwi­schen auf wundersame Weise gereifte Mädchen Firona, das zwanzig Jahre lang auf dem Niveau eines zwölfjährigen Mäd­chens fixiert war, bekam nun nämlich Kontakt mit mystischen Kristallgeistern, die sie ins Innere eines magischen Reiches un­ter der Erde mitnahmen, wo sie eine legendäre Gestalt treffen sollte – HOOGHYL. Ein Wesen, von dem eine Feenkönigin erzähl­te, deren Geist mit Firona mental Zwiesprache hielt, das so alt wie die Welt war und das einen uralten Jahrtausendplan reali­siert hatte, in dem gerade sie, Firona, eine zentrale Rolle spielen sollte.

Während ich das so niederschrieb und an der Schwelle des Jubi­läumsbandes 175 (der den Titel „HOOGHYL“ tragen würde, wie ich schon seit über 20 Jahren wusste) aus begreiflichen Gründen zögerte, wirkte sich hier augenscheinlich das moderne OSM-Konzept des transuniversalen OSM-Zeitkrieges aus … das klingt jetzt etwas weit hergeholt, ist aber nicht völlig abwegig.

Warum? Nun, im oben genannten OSM-Konzept geht es wesent­lich darum, dass der Faktor Zufall zu einem guten Teil durch In­terventionen aus der Zukunft unterlaufen wird. Das, was also unsereins als blanker Zufall erscheint, ist in Wahrheit, wie es im ersten Ghani-Roman so klar gesagt wird, „gute Planung“. Dort sind es freilich die AUTARCHEN, die sinistren Gegenspieler der Basis der Neutralen, die so reden. Aber auf der Seite der Basis der Neutralen, wo die geheimnisvollen TUURINGER wirken, könnte man dasselbe sagen.

In der Quintessenz führt das dazu, dass lang gestreckte Pläne mit sehr weit ausgedehnten Handlungselementen in ihrer Ge­samtheit kaum zu erkennen sind. In Band 175 der Horrorwelt-Serie erweist es sich, dass das Mädchen Firona ebenfalls Teil ei­ner solchen Langstreckenplanung ist. Eines der wesentlichen Ziele: die Lebenden und die Toten zu einer Allianz zusammenzu­schmieden, die ich in den 90er Jahren noch für unmöglich hielt. Glücklicherweise ist sie das nicht – und ihr wisst ja aus den er­gänzenden Horrorwelt-Blogartikeln, die ich schon veröffentlicht habe, welche bizarren Konsequenzen diese Neuorientierung im Horrorwelt-Handlungskonzept daraus inzwischen erwachsen sind. Das fing alles im zweiten Quartal 2021 an.

Im nächsten Teil dieser Artikelserie erzähle ich vom dritten Quartal 2021, wo sich für mich einiges grundlegend änderte. Nächste Woche berichte ich dann aber erst mal wieder von ei­nem der Langzeitprojekte.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 455: Jäger des gestohlenen Goldes

Posted Mai 8th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ja, hier kommt nach langer Zeit mal wieder eine Geschichte über das Schatzsucher-Ehepaar Sam und Remi Fargo. Lange, lange ist es her, dass ich zuletzt von ihnen an dieser Stelle er­zählte, ich weiß. Konkret war das am 17. Juni 2020.1 Die Fargos sind eigentlich ein reiches Unternehmerehepaar, das sich nun gewissermaßen als zweite Karriere um Schatzsuche kümmert und dabei – in Indiana Jones-Manier – nicht schießwütig agiert, sondern die Gegner, auf die sie bei ihren Suchen stoßen, in der Regel raffiniert-feinsinnig ausmanövrieren.

Hier haben wir es wieder mit einem solchen Fall zu tun, der in den Wirren der russischen Revolution 1917 beginnt und schließ­lich nach Nordafrika führt. Wer Indiana Jones oder meinethalben auch die Streaming-Serie „Blood & Treasure“ gemocht hat, kommt hier voll auf seine Kosten.

Also mal auf ins Abenteuer:

Jäger des gestohlenen Goldes

(OT: The Romanov Ransom)

Von Clive Cussler & Robin Burcell

Blanvalet 0639; 2019, 9.99 Euro

544 Seiten, TB

Übersetzt von Michael Kubiak

ISBN 978-3-7341-0639-2

Man schreibt das Jahr 1918, als das zaristische Herrscherhaus in Russland der Revolution zum Opfer fällt. Die Romanov-Familie wird in Jekaterinburg eingesperrt und soll für den verlorenen Weltkrieg bestraft werden. Die noch in Freiheit befindliche alte Zarenmutter Maria Fjodorowna entschließt sich dazu, ein fürstli­ches Lösegeld zu zahlen, um ihre Familie zu retten – doch dieses Lösegeld kommt niemals bei den Revoluzzern um Lenin an, son­dern verschwindet spurlos.

Blende ins Jahr 1947 nach Südamerika – der Altnazi Ludwig Strassmair ist der Fährte des Zarenschatzes näher denn je, und er will ihn dazu verwenden, nach dem verlorenen Zweiten Welt­krieg den Aufstieg einer neuen Nazibewegung zu finanzieren und so einen neuen Krieg zwischen den Alliierten zu entfachen … aber es geht etwas schief, und das Dunkel der Geschichte deckt alles zu. Der Plan wird nie umgesetzt.

In der Gegenwart wird das vermögende Schatzsucher-Ehepaar Sam und Remi Fargo, das auch historische Forschungsprojekte betreut und finanziert, von einem Freund angerufen. Bei Albert Hoffler handelt es sich um den Cousin der Fargo-Angestellten Selma Wondrash. Die Fargos haben seinen beiden Söhnen bei einer Forschungsmission über die so genannte „Rattenlinie“ nach dem Zweiten Weltkrieg geholfen. Über diese Untergrund­verbindung wurden nach 1945 untergetauchte Nazis primär nach Südamerika geschmuggelt. Die beiden Hoffler-Söhne stecken nun offensichtlich in Nordafrika in irgendwelchen Schwierigkeiten.

Da die Fargos sich nie der Verantwortung entziehen und stets bereit sind, wenn ein Abenteuer zu locken scheint, versprechen sie, umgehend zu helfen und reisen nach Marrakesch, um die inzwischen verschollenen Brüder Karl und Bernd Hoffler zu su­chen. Sie folgten, kristallisiert sich rasch heraus, der Fährte ei­nes Piloten, der den Absturz eines Flugzeugs in den 40er Jahren über den marokkanischen Bergen überlebte. Dummerweise ent­wickelt die Geschichte eine dramatische und unerwartete Eigen­dynamik, das hat nicht nur mit den beteiligten Personen zu tun, sondern damit, dass sie unvermittelt bei der Suche nach den Verschollenen und dem Flugzeug in eine lebensgefährliche Schatzsuche verwickelt werden.

Nun, das ist gewissermaßen das Elixier des Lebens für die Far­gos, insofern ist das, was folgt, eigentlich nur konsequent: statt sich davon abhalten zu lassen, dass man ihnen Handtaschen auf dem Markt stiehlt oder in ihr Hotelzimmer einbricht, versu­chen Sam und Remi viel eher, herauszufinden, worum es ei­gentlich geht. Und warum offensichtlich zwei Interessengruppen dabei sind, nach dem zu suchen, was sich in dem Flugzeug be­fand und wohin die dort zu findenden Hinweise sie führen wer­den.

Es dauert aber eine ganze Weile, ehe sich langsam das Dunkel der Geschichte lichtet. Geraume Zeit geht es nur um eine rät­selhafte Kuriertasche und ein Flugzeuglogbuch, später kommen Metalldosen mit Schreibmaschinenfarbbändern hinzu.2 Eine Fraktion, die den verstreuten Hinweisen nach dem verscholle­nen Romanov-Lösegeld sucht, besteht aus Neonazis, die sich als so genannte „Wolfsgarde“ international organisiert haben und die überall ihre Augen und Ohren besitzen – sie gehen skrupel­los über Leichen und stehen unter der Leitung des rücksichtslo­sen Leopold Gaudecker, der schon sehr bald seinen größten Wunsch ausspricht: Er will die Fargos und ihre Gefährten tot se­hen.

Dummerweise ist sein Finanzier und Geschäftspartner, der deut­sche Geschäftsmann Rolf Wernher, nicht seiner Ansicht. Er möchte, dass die Fargos für ihn die Sucharbeit erledigen und anschließend den Lohn ernten, nicht zuletzt, um sich selbst fi­nanziell zu sanieren. Die Nazis sind ihm Mittel zum Zweck und ideologisch völlig egal.

Aber da ist noch eine andere Fraktion, die von der russischen Geschäftsfrau Tatjana Petrow angeführt wird, die ihren mafiösen Vater beerbt hat und ebenfalls sinistre Ziele zu verfolgen scheint. Als sie merkt, dass sie allein nicht vorwärts kommt, ver­bündet sie sich mit Gaudecker und Wernher.

Die verzwickte Suche nach den historischen Hinweisen führt die Fargos von Marokko nach Kaliningrad, früher Königsberg (wo kurzzeitig der Mythos des Bernsteinzimmers ventiliert wird), dann zu NS-Stollen unter polnischen Bergen, schließlich auf ein Adelsschloss in Deutschland, ehe sie dann gezwungen sind, in den südamerikanischen Dschungel einzutauchen und sich auch dort mit der „Wolfsgarde“ herumzuschlagen.

Aber wo, um alles in der Welt, fragen sie sich während dieser langen, über mehrere Kontinente führenden Reise, befindet sich eigentlich der Schatz selbst? Und wem in ihrem Umfeld können sie trauen? Denn immer wieder sickern Informationen an die Feinde heraus, die ihnen gnadenlos auf den Fersen bleiben …

Der zweite Roman von Robin Burcell um das Schatzsucher-Ehe­paar der Fargos erinnerte mich wirklich von der Struktur der permanenten Suche und der bisweilen sehr vertrackten Hinwei­se sehr an die frühen Romane um die Fargos, die Grant Black­wood noch schrieb („Das Gold von Sparta“). Dennoch ließ ich mir fünf Tage Zeit, um ihn geduldig durchzulesen – und zweifel­los nicht allein aufgrund der Tatsache, dass er wieder von Stamm-Übersetzer Michael Kubiak übertragen wurde (der letzte stammte Wulf Bergner), hat er mir deutlich besser gefallen als der Vorgängerband. Dort spürte man noch recht deutlich, dass die Autorin sich an das Setting und die Personen gewöhnen musste, hier agiert sie schon deutlich gelassener.

Beim Personentableau am Anfang wird mal wieder gründlich übertrieben. Ich meine, warum man selbst eine Helga aufnimmt und als „Chefin eines Partyservice“ apostrophiert, erschließt sich ebenso wenig wie die Aufnahme von Pete und Wendy aus dem Fargo-Team, die überhaupt nicht signifikant in Erscheinung treten. Da wurde wohl mal wieder zu viel des Guten getan.

Wohltuend sind dagegen ein paar andere Details – die Länge der Geschichte, die der Komplexität durchaus angemessen ist, zum einen, zum anderen der zumindest diesmal hergestellte In­haltsbezug des Titelbildes (auch wenn das unübersehbar aus mehreren digitalen Komponenten zusammengeschustert wur­de). Auch gefiel mir die gelegentliche thematische und perso­nelle Anbindung an frühere Romane der Serie, die sich so be­mühte, ein Kontinuum zu erzeugen. Natürlich blieb ein gewisser Schematismus der Personencharakterisierung, der bei Cussler-Romanen nie unterbleibt. Aber die Gegner der Fargos waren die­ses Mal nicht gar so unterbelichtet wie beim „Schatz des Pira­ten“.

Auffallend fand ich allerdings die Kontinuitätslücken: Wie der Schatz der Romanovs nach 1918 in Sicherheit gebracht wird, wie die Nazis auf ihn aufmerksam werden und er schließlich dorthin gelangt ist, wo er letzten Endes gefunden wird, das bleibt verschwommen und wird nur angedeutet. In meinen Au­gen markiert das eine Plausibilitätslücke der Geschichte. Wer zu schnell liest, wird das vermutlich gar nicht registrieren, denn abenteuerlich und rasant bleibt es die ganze Zeit über.

Vergnüglich auch der Cameo-Auftritt des inzwischen verstorbe­nen Clive Cussler, der mich inzwischen stets an die Cameo-Auf­tritte des (ebenfalls verstorbenen) Stan Lee in den Marvel-Fil­men erinnerte. Wer so etwas mag, wird hier also schön bedient. Der Schluss kam mir ein wenig halbherzig vor, aber das ist mög­licherweise Geschmackssache.

Alles in allem eine durchaus solide Arbeit, die zu gefallen weiß. Hoffen wir, dass Robin Burcell der Serie länger erhalten bleibt als über den kommenden Roman. Wir wissen, dass 3 Bände ir­gendwie die Schallmauer für Coautoren bei den Fargos zu sein scheint … eine Kontinuität wie bei den Isaac Bell-Abenteuern wäre definitiv erstrebenswert. Lassen wir uns da mal überra­schen.

© 2021 by Uwe Lammers

Doch, das war ein sehr solider, äußerst unterhaltsamer Roman. Und da es noch eine ganze Reihe von Cussler-Romanen gibt, die ich bereits gelesen habe, aber hier noch nicht rezensiert vor­stellen konnte, könnt ihr euch nach und nach auf weitere Werke aus diesem Segment freuen. Dazu zählen dann natürlich auch weitere Geschichten um den Detektiv Isaac Bell sowie aus dem Bereich der NUMA-Abenteuer.

In der nächsten Woche werden wir dann wieder etwas seichter und gleiten ab in einen erotischen Parallelkosmos.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Es handelt sich, für diejenigen unter euch, die nachlesen möchten, um den Rezensi­ons-Blog 273, der den Roman „Der Schatz des Piraten“ thematisierte.

2 Dass diese Spur nicht intensiver verfolgt wird, fand ich sehr nützlich – immerhin mut­maße ich, dass die Autorin oder der Übersetzer den Unterschied zwischen Carbon- und Nylon-Schreibmaschinenband nicht recht auf dem Schirm hatten. Man muss wohl selbst mit beidem gearbeitet haben, um das zu wissen: bei Carbonbändern kann man die Schrift nachträglich noch auf dem Band erkennen, da jede Stelle nur einmal be­rührt wird. Nylonbänder laufen nonstop durch und werden mit jedem Durchgang blas­ser. Wer also gestochen scharfe Schrift benötigt, nahm in der Regel Carbonbänder, Standard, zumal im Zweiten Weltkrieg, waren aber meines Wissens Nylonbänder oder sonstige Stoff-Schreibbänder, denen man nachträglich nichts Gescheites mehr entneh­men kann.

Blogartikel 561: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 53

Posted Mai 4th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

nur ein kurzes Durchatmen am Anfang dieses Blogartikels, ehe das Chaos seine Wogen über euch zusammenschlagen lässt. Wie ich schon andeutete, überschlagen sich die Ereignisse seit Band 50 der DMadN-Serie, aber wie ihr im vergangenen Teil mit­bekommen habt, wird hier noch tüchtig eine Schippe draufge­legt.

Was vor kurzem geschah:

Oki Stanwer hat mit seinen Gefährten endlich nach Irrfahrten durch die von GOLEM verwüstete Milchstraße einen sicheren Hafen auf der Rebellenwelt SIDEWALK gefunden. Hier traf er seine Geliebte, die Helferin des Lichts, Death-Zhonya, die vor seinen Augen starb – dramatisch gealtert durch die monströsen Zeitgezeiten vor RANTALON. Hier fand er ebenfalls seinen er­wachsenen Sohn Marconius, der nun die Rebellenallianz der überlebenden galaktischen Menschheit gegen die verschiede­nen Feinde führt.

Um technologische Hilfe zu erlangen, reist Oki Stanwer mit ei­ner kleinen Gefährtenschar und einem ERKUNDER von MONO­LITH ins so genannte GRALSREICH und trifft auf die bizarren GRALSJÄGER. Doch sie sind zwar prinzipiell gewillt, Oki Stanwer zu helfen, doch verfolgen sie den ungeheuerlichen Plan, das „Imperiumsherz“ zu entführen, den Okiplaneten. Dagegen op­ponieren brutal die so genannten Shekarer, die sich als psycho­tische Plus-Okis herausstellen. So stecken Oki und seine Gefähr­ten zwischen tödlichen Fronten, und es scheint keinen Ausweg mehr zu geben …

Episode 66: INFERNO

(1995, digitalisiert 2023)

Fortsetzung von Oki Stanwers Abenteuern: Der Kontakt mit den GRALSJÄGERN zeigt, dass es sich um atemberaubende quasi-maschinelle Wesenheiten handelt, die über unfassbare Regene­rationsfähigkeiten verfügen, aber auch nach einer absolut ge­wissenlosen Rigidität handeln. Von Hilfestellung kann hier keine Rede mehr sein. Oki und seine Gefährten sind wenig mehr als Gefangene.

So ist die Lage, als auf einmal aus dem Nichts eine Energie­sphäre auftaucht, die die Situation buchstäblich temporal ein­friert – und ein nur bedingt menschliches Wesen taucht daraus auf, das Oki Stanwer schockartig erkennt: Es handelt sich um ASAAI, eine Kreatur, die ihm schon in einem früheren Univer­sum begegnete … und die ihm damals eine beispiellose Kata­strophe einbrockte und dies auch noch als „Hilfe“ verkaufte.

Diesmal erzählt ASAAI ihm, der Okiplanet werde gleich explo­dieren … und ja, er sei daran ursächlich wohl schuld. Aber Oki Stanwer solle das als Hilfestellung verstehen …

Buchstäblich in allerletzter Sekunde fängt ASAAI mit seiner bi­zarren Dimensionssphäre Oki und seine Begleiter ein und ver­schwindet aus dem GRALSREICH, das sich in einer gigantischen Explosion auflöst und zu einer riesigen entropischen Sphäre wird.

Die galaktischen Rebellen, die das Geschehen von außen beob­achten, können angesichts dieses Infernos gar nicht zu einem anderen Schluss kommen als zu dem, den sie notwendig zie­hen: Oki Stanwer und seine Gefährten haben das GRALSREICH nicht mehr wieder verlassen, sie müssen unweigerlich umge­kommen sein …

Episode 67: Das Energienetz

(1995, digitalisiert 2023)

Blende nach ELDORADO zu Thor Gordenbeyl.

Nach dem tödlichen Chaos auf der Insel der „Hermetiker“, bei dem mehrere Angehörige der VIPER-Mission ums Leben gekom­men sind, kommt es zu einem fatalen Ausfall der Bordsysteme von Thor Gordenbeyls Schiff. Jeder Versuch, die Fehlerquellen ausfindig zu machen, scheitert. Es sieht so aus, als müssten sie sich langfristig auf der unter einem Tarnschild verborgenen ein­stigen Freihandelswelt einrichten und hier zwangsweise Mitglie­der der Dorfgemeinschaft „Utopia“ werden.

Doch das Schicksal will es anders – nach wenigen Wochen taucht nämlich ein Schiff der Galaxisrebellen auf, das Oki Stan­wer von SIDEWALK noch in Marsch gesetzt hat. Kommandant Enrico Vassili an Bord der TALACH VI. erreicht ELDORADO und kann hier landen.

Somit scheint dem Abflug von ELDORADO nichts mehr im Weg zu stehen … doch dann flammt am gesamten Firmament auf einmal ein grell gleißendes Energienetz auf, das sich langsam, doch unaufhaltsam dem Boden zu nähern beginnt.

Thor und die anderen Eldoradaner und Galaxisrebellen begin­nen schockartig zu verstehen, dass sie jählings in Lebensgefahr schweben: Wenn das Netz den Boden erreicht, wird genau das­selbe passieren, was hier vor Jahrzehnten schon einmal gesche­hen ist – die gesamte Oberfläche wird eingeäschert und alle Le­bewesen vernichtet.

Die rätselhaften Installateure, die einstmals den Tarnschild ein­richteten und nun auch über eine Hypertechnikblockade die Hightech Thor Gordenbeyls zum Absturz gebracht haben, sind nun scheinbar entschlossen, endgültig reinen Tisch zu machen – und es gibt rein gar nichts, was dagegen zu unternehmen ist.

Warum das alles geschieht, ist noch sehr viel undurchsichtiger …

Episode 68: Calor-Ests Erbe

(1995, digitalisiert 2023)

Fortsetzung von Thors Abenteuern:

In ihrer Verzweiflung senden die Gestrandeten auf allen mögli­chen Normalraumfrequenzen Friedens- und Grußbotschaften, um das finale Verhängnis aufzuhalten … und tatsächlich ge­schieht das Wunder, und das Energienetz stoppt die Abwärtsbe­wegung.

Außerdem messen die Geräte an Bord der TALACH VI. ein Signal hyperenergetischer Frequenz auf ELDORADO an, von dem offen­bar die verheerende Todesmaschinerie gelenkt wird. Thor begibt sich mit einer Reihe seiner Begleiter an Bord des Galaxisrebel­len-Schiffes auf den Weg zum Ursprung … und ist gezwungen, auf den Grund des eldoradanischen Meeresbodens hinabzutau­chen.

Dort unten, in mehreren tausend Metern Tiefe, liegt ein Alien-Raumschiff, das ihnen nur zu vertraut ist – ein gigantisches Si­chelschiff der DIGANTEN! Mit mulmigen Gefühlen betreten sie das Schiff und werden von einer Computerstimme zur Zentrale geführt, wo sie einen der kegelgestaltigen DIGANTEN vorfinden … doch er ist eine im Tode erstarrte Skulptur geworden.

Sie sehen sich dem DIGANTEN Calor-Est gegenüber, einem An­gehörigen der verlorenen Generation der DIGANTEN. Der Com­puter berichtet ihnen davon, wie GOLEM einst vor vierzig Jahren die Heimatgalaxis der DIGANTEN besuchte und das Volk zur Hilfsleistung erpresste … nach erhaltener Hilfeleistung zerstörte er einen heiligen Planeten mitsamt Bevölkerung und stürzte die DIGANTEN in eine Existenzkrise.

Daraufhin aktivierten die Schaltmeister von Ryaan-Zoor ein al­tes Programm aus kriegerischen Tagen und schufen eine Klon­generation mit eng begrenzter Lebenserwartung – und absolut psychopathischer, mörderischer Zielprogrammierung. Und diese Woge von Killersoldaten schickten sie auf GOLEMS Fährte in die Milchstraße. In ihrem fanatischen Furor kam es auch zu grässli­chen Missverständnissen und Mordtaten … so vernichtete Calor-Est im Affekt die Bevölkerung von ELDORADO. Und nur weil der Computer sich den Anweisungen des sterbenskranken DIGAN­TEN schließlich widersetzte, wurde das finale Verhängnis, das die aktuellen Bewohner des Planeten ausradiert hätte, aufgehal­ten.

Am Ende aber verweigert der Computer den Techniktransfer und leitet die Vernichtung des Schiffes ein. Voller Bedauern müssen Thor und seine Freunde das DIGANTEN-Raumschiff ver­lassen … nach seiner Zerstörung erlischt das Energienetz eben­so wie der Tarnschild und die Hyperblockadeschaltung. Sobald sich die Maschinen erholt haben, wird Thor mit der VIPER also ELDORADO wieder verlassen können, um nach SIDEWALK zu fliegen und Oki Stanwer wieder zu sehen.

Episode 69: Die Flotte der CROMOS

(1995, digitalisiert 2023)

Blende zu Oki Stanwer:

Im letzten Moment gelang es dem GRALSJÄGER (!) ASAAI, Oki Stanwer und die Besatzung der ERKUNDER 1 vom kollabieren­den Okiplaneten und aus dem in sich zusammenstürzenden GRALSREICH zu retten. Die Shekarer alias Plus-Okis und die of­fenbar mechanischen GRALSJÄGER aus dem Volk der Thaats wurden dabei ausgelöscht.

ASAAI, den Oki Stanwer mit grimmigem Hass verfolgt, möchte seine neuen Bordgefährten nun schnellstmöglich nach SIDE­WALK bringen … aber der Herr des Lichts lehnt das umgehend ab!

Sie seien ins GRALSREICH gereist, um technologische Hilfe zu erhalten – und er, ASAAI, habe diese Chance endgültig zerstört. Es sei also nun wohl nur recht und billig, wenn er ihnen Unter­stützung angedeihen lasse.

ASAAI lässt sich darauf ein und bringt sie wunschgemäß zur nächsten galaktischen Schiffseinheit … doch damit geraten sie ins nächste Abenteuer, ohne es zu ahnen.

Das Schiff nennt sich BARNARDS STERN und ist ein alter SRU-Frachter … eigentlich ein halbes Wrack, wie sie entdecken müs­sen. Und es treibt in einem bizarren Raum unterhalb des Univer­sums. Klivies Kleines kennt derartige Kontinua aus früheren KONFLIKTEN – sie befinden sich in einem so genannten unter­kosmischen Niveau, das aussieht, als sei es ein gigantischer Höhlentunnel. Allerdings ist dieser „Tunnel“ Lichtjahre lang und Hunderttausende von Kilometern weit, erfüllt von einem Quasi-Vakuum, von Trümmern und eben der BARNARDS STERN.

Aufgrund der seltsam fragil anmutenden Randbegrenzungen nennen sie dieses Kontinuum „Fragilraum“. Und an Bord des SRU-Schiffes finden sie die Reste einer grässlich niedergemach­ten Besatzung. Augenscheinlich, so schließt Klivies Kleines, war ein Kommando von CROMOS hier an Bord und hat wohl binnen von Minuten alle Besatzungsmitglieder ermordet.

Doch das Schiff lässt sich reaktivieren. Und sie finden im Log­buch Angaben, dass einst ein Trupp Soldaten an einem Ziel ab­gesetzt worden sein soll … sie können sogar diesen Ort im un­terkosmischen Niveau wieder finden – und noch mehr, nämlich ein seltsames Ringsystem, das eindeutig nicht normalen stella­ren Ursprungs ist. Direkt dabei befindet sich ein unscheinbarer Mond, der das Missionsziel der BARNARDS STERN war.

Während die eigenartige massive Ringstruktur, die eine Art Doppelsichelform aufweist, ständig aufzutauchen und zu ver­schwinden scheint, an RANTALON erinnert und dann doch wie­der nicht, beschließt Oki Stanwer, den Mond näher zu erkunden … und hier stoßen sie auf ein abgestürztes CROMO-Kampfschiff.

Jählings wird ihnen klar, dass sie hier womöglich in die Höhle des Löwen geraten sind – an jenen Ort, wo sich die entarteten CROMOS, die im Reich der Zyw-Grynoth so grauenhaft gehaust haben, sich zurückgezogen haben.

Oki, Kleines, Ekkon und die Fremdrassenpsychologin Marcia Lo beschließen, mit dem Beiboot der BARNARDS STERN, das SEAR­CHER getauft wird, dem Mond einen Besuch abzustatten.

Beim Landeprozess ereignet sich aber ein unerwarteter Trans­missionszwischenfall – die SEARCHER findet sich jählings im In­nern des Mondes wieder, in einer Art Zwielichtwüstenei, die rund 600 Kilometer hoch ist. Unter ihnen erstreckt sich ein Trümmerfeld aus Wracks, die meisten stammen von Artanern, die auch Bodensiedlungen errichtet haben. Andere sind gestran­dete CROMO-Riesenkreuzer, doch es gibt keine messbaren Le­benszeichen.

Als sie landen, ahnen sie nicht, dass sie in akuter Lebensgefahr schweben – denn der Mond ist eine gigantische Falle. Und die Person, die von ihr gefangen werden soll, ist soeben eingetrof­fen.

Oki Stanwer …!

Episode 70: Erkunder im Fragilraum

(1995, digitalisiert 2023)

Fortsetzung des Fragilraum-Zyklus und Oki Stanwers Hand­lungsschiene:

Die SEARCHER-Besatzung ist im Innern des Friedhofs-Mondes gelandet, ohne klar zu verstehen, wie sie dorthin gelangt ist. Oki Stanwer und seine Gefährtin Marcia Lo erkunden die artani­sche Siedlung, während Kleines und Ekkon im Beiboot zurück­bleiben. Die Siedlung erweist sich als verlassen – und alle Arta­ner, die hier gelebt haben, wurden von den CROMOS bestialisch niedergemetzelt.

Beklommen wenden sie sich einem CROMO-Kampfschiff zu und hoffen, auf diese monströsen Wesen nicht zu treffen … doch die Gefahr kommt von einer ganz anderen Seite.

Die uralte Falle aktiviert sich.

Ihr Ziel: Eine Ferntransmitterverbindung aufzubauen, um Oki Stanwer in die Galaxis Arc, die Heimat der Baumeister zu expe­dieren.

Grund: Oki Stanwer soll für ein Zeitverbrechen von den Bau­meistern verurteilt werden. Dummerweise hat er das Verbre­chen noch gar nicht begangen.

Die Falle lädt den gesamten Mond massiv mit Primärenergie auf … aber der Transit schlägt fehl. Daraufhin lädt die Falle erneut auf, mit noch höherer Ladung. Gebäude gehen in Flammen auf. Raumschiffsstrukturen lösen sich auf. Die SEARCHER zerbricht in Stücke … und Marcia Lo, die von allen Anwesenden das gerings­te Primärenergiepotenzial aufweist, verbrennt geradewegs in ihrem Raumanzug und kommt ums Leben.

Und die Falle lädt wieder auf …!

Oki, Kleines und Ekkon ist schockartig klar, dass sie diese Aufla­dung nicht überleben werden.

Zu dieser Überzeugung ist inzwischen auch der GRALSJÄGER ASAAI gekommen, der noch wesentlich mehr begreift als die Galaktiker. Das bizarre ringförmige Gebilde vor ihnen, das annä­hernd planetengroß ist, ist eine zeitreisende Lenkbasis der AUTARCHEN, und es oszilliert zwischen der fernen Zukunft und der Gegenwart – was der Grund dafür ist, dass der Transit der Falle nicht funktionieren kann, die inzwischen völlig außer Kontrolle geraten ist.

Wieder einmal in buchstäblich letzter Sekunde gelingt es ASAAI, Oki, Kleines und Ekkon zu retten, ehe der gesamte Mond hinter ihnen in einer gigantischen primärenergetischen Eruption zer­birst.

Doch die Erleichterung ist von kurzer Dauer: Die BARNARDS STERN ist verschwunden – sie wurde von den energetischen Schockwellen tiefer in das unterkosmische Niveau hineingetrie­ben.

Hier erwacht der Alli Sketahr als robustes Wesen als erstes nach dem Abebben der Schockwelle. Er macht Bestandsaufnahme und erkennt, dass das Schiff nun tatsächlich ein quasi manö­vrierunfähiges Wrack ist. Und es befindet sich in einer wenig be­neidenswerten Lage: Direkt voraus liegt ein Mond ähnlich dem, der die Falle für Oki Stanwer beherbergte. Wenn sie die Trieb­werke nicht aktivieren, werden sie zerschellen.

Dennoch zögern sie damit.

Denn wenn sie die Triebwerke aktivieren, stellen sie bestürzt fest, dann werden sie in diesem neuen Hohlraum, in den sie hin­eindriften, eine lebensgefährliche Gefahr aktivieren: Die Wände des Hohlraums sind mit verankerten CROMO-Kampfschiffen be­deckt, deren Besatzung offenbar im Ruhemodus verharrt … aber sie werden erwachen, wenn die BARNARDS STERN die Triebwerke aktiviert. Und dann droht Oki Stanwers Freunden dasselbe grässliche Schicksal wie der ursprünglichen Besat­zung.

Außerdem driftet hinter ihnen die Lenkbasis der AUTARCHEN heran … und ihre Oszillationskurve wird immer kürzer. Das be­deutet: In den nächsten Stunden wird sie endgültig dauerhaft materialisieren – und das ist etwas, wovor selbst ASAAI tödliche Angst hat.

Diesmal sieht es aus, als wäre alles verloren …

Wie diese dramatische Zwangslage ausgeht, das erfahrt ihr dann in der nächsten Folge dieser Artikelserie.

Bis bald, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Maiblog 2024

Posted Mai 1st, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde meiner E-Books,

ich überlege gerade, ob es intelligent ist, mit dem Verfassen dieser Zeilen in einem Moment zu beginnen, in dem ich eine heftige Erkältung final auskuriere. Aber es gibt schon mehrere Gründe, dies zu tun.

Der erste dieser Gründe ist offensichtlich: Es ist an der Zeit. Wir schreiben den 7. April, was bedeutet, dass der Text in drei Wo­chen besser fertig werden sollte, damit ich ihn pünktlich auf meiner Webseite veröffentlichen kann.

Der zweite Grund ist darin zu sehen, dass es mir – im Gegensatz zur letzten Woche – schon entschieden besser geht. Die Turbo-Erkältung ist im letzten Stadium angekommen, dem Aushusten des hartnäckigen Bronchialschleims, insofern habe ich den Kopf weitgehend frei und kann relativ unbeeinflusst schreiben.

Der dritte Grund ist womöglich noch schöner: Parallel zu diesem Text arbeite ich am Band 2300 des Oki Stanwer Mythos, der mich so vereinnahmt, dass ich für andere Dinge gar keinen Blick mehr habe: Filme? Kann man vergessen. Bücher? Von geringe­rer Relevanz. Briefe/Mails? Kann ich auch später einsehen und beantworten. Umflutet von angenehmer Musik befinde ich mich stattdessen an einem alptraumhaften Ort namens Uuridan, fechte mit einer verrückten Künstlichen Intelligenz, dem brand­gefährlichen „Revoluzzer“-SENSOR 556, während auf einer an­deren Ebene eine weitere KI, der so genannte Denkkern II, ihr Heldentum entdeckt und sich aufopfert, um Milliarden Leben in der INSEL im KONFLIKT 4 zu retten.

Das „großes Kino“ zu nennen, hieße zu untertreiben, wie ich fin­de. Es ist ein äußerst würdiger Jubiläumsband.

Soviel also zur Einstimmung. Und nun schauen wir mal zurück, was sich bei mir seit April 2023 und heute noch so alles getan hat. Wie ihr sicherlich schon vermutet habt, ist das eine ganze Menge gewesen. Das Leben hier in Braunschweig wird wirklich so gar nicht langweilig, und das meine ich im positiven wie im negativen Sinn.

Im vergangenen Jahr begann ich mit Corona-News. Die kann ich diesmal kurz halten. Die Krankheit grassiert zwar immer noch, ein wenig unter dem öffentlichen Radar … aber mich hat sie nach wie vor ein weiteres Jahr verschont. Das kann auch gern so bleiben. Nächstes Update dazu im Mai 2025.

Dann kann ich zwar noch nicht vermelden, dass ein neues E-Book erschienen wäre, aber in diesem Monat April habe ich end­lich eine Entscheidung getroffen, wo ich den Roman „Das Ge­heimnis von Church Island“ veröffentlichen werde. Ihr erin­nert euch, dass ich da mit dem Erscheinungsort lange gehadert habe. Inzwischen gibt es, wenn man sich so ein wenig am Buch­markt umhört, noch weitere Gründe dafür, die mich zögern ließen.

Der Roman, der ja bekanntlich ein Verbindungsscharnier dar­stellt zwischen den E-Books „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ und „DER CLOGGATH-KONFLIKT 2: Monsterer­wachen“, enthält sowohl sehr explizite erotische Szenen als auch ziemlich heftige Horror-Schockeffekte. Wenn ich mir so heutzutage anschaue, wie ängstlich manche Autoren reagieren und „Content Warnings“ ihren Werken voranstellen, dann wird mir da schon ein wenig anders. Ich neige nicht dazu, die Bilder meines Verstandes zu zensieren, nur damit die gegenwärtige Umwelt damit besser klarkommt, die derzeit etwas übersensibel reagiert. Vielmehr gehe ich davon aus, dass solche Tendenzen sich auch wieder normalisieren werden.

Man merkt übrigens diese übersensible Reaktion auch an ande­ren Stellen. Ich erinnere daran, dass zahlreiche Romanklassiker heutzutage zur Disposition stehen, dass man Werke von Otfried Preußler oder Michael Ende oder Mark Twain um „kritische Stel­len“ oder „problematische Worte“ gern bereinigen oder die Wer­ke gleich ganz verbieten möchte. Dabei spreche ich gar nicht mal vom Russland-Bashing, mit dem man im Zuge des Ukraine-Krieges gelegentlich davon spricht, die gesamte russische Lite­ratur auf den Index zu stellen …

Fürwahr, wir leben in einem Zeitalter der Überreaktionen, Feind­clusterbildung und Mimosenkultur, das sich tendenziell bis in die Hollywood-Filme ausgedehnt hat … und in dieses Schussfeld wollte ich mich mit meinem oben erwähnten Roman dann doch lieber nicht begeben.

Also entschied ich mich jüngst dazu, den Church Island-Roman einfach dorthin zu setzen, wo er hingehört: Als einen 170 Seiten langen Einleitungstext in das zweite CK-E-Book (hier von einem Prolog zu reden, wäre etwas absurd).

Momentan bin ich zwar noch tief im Digitalisierungsprozess des KONFLIKTS 16 des OSM „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, aber sobald das abgeschlossen ist, habe ich vor, mich dringend wieder lange brachliegenden E-Book-Projekten zu wid­men, und da stehen drei Werke natürlich ganz vorne auf der Agenda: der eben schon erwähnte zweite CK-Roman, der zweite Roman der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ und der nächste Band der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“.

Ich denke, im Herbst 2024 kann ich damit anfangen … ich halte euch auf dem Laufenden, Freunde.

Wie auch im vergangenen Jahr habe ich es diesen März ge­schafft, mich wieder auf die Leipziger Buchmesse zu begeben. Es gab einige Absprachen, wen ich dort wohl treffen könnte … und leider hat das bis auf zwei Punkte so gar nicht funktioniert. Die Autorin, die ich so gern erstmals persönlich getroffen hätte, musste kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Eine andere Brieffreundin, die zwar am gleichen Tag auf der Messe war, habe ich leider verpasst. Ein dritter Kontakt, der Organisa­tor der ersten Braunschweiger Buchmesse (August 2024!), den ich eigentlich dort sehen wollte, war mir noch so unbekannt und die Terminabstimmung derartig vage, dass daraus ebenfalls nichts wurde. Auch eine weitere Autorin aus Braunschweig, die ich kurz vor der Buchmesse noch persönlich traf, war irgendwo im Menschengewühl … aber ich entdeckte sie nicht.

Am ärgerlichsten aber war, dass ein lieber, mit mir seit Jahr­zehnten befreundeter Autor ebenfalls vor Ort war und nach mir fahndete … doch da ich damit nicht rechnete und wir uns leider im Vorfeld nicht abgestimmt hatten, erfuhr ich davon erst im Nachgang.

Auf der anderen Seite: Wenn ihr jemals mal auf einer Buchmes­se dieses Formats gewesen seid, Freunde, dann sollte euch klar sein, dass man hier ohne sehr präzise zeitlich-räumliche Abstim­mung mühelos in wenigen Metern Distanz aneinander vorbei­laufen kann, selbst wenn man weiß, wie das Gegenüber aus­sieht und in welcher Halle man es treffen kann.

Die Leipziger Buchmesse ist einfach ein unglaubliches Erlebnis, jedes einzelne Mal, wenn ich dort bin, und ich bin regelmäßig total überwältigt von all den Eindrücken … das ging mir dieses Mal natürlich ebenso. Werde ich dennoch das nächste Mal wie­der dort sein? Selbstverständlich! Diesmal ging es um wenig mehr als Flyerverteilung (auch für eine befreundete Autorin), aber ich bin zuversichtlich, wenn sich das Autoren-Nachlassar­chiv-Projekt weiter entwickelt, wird eine der nächsten Buchmes­sen hier deutliche Fortschritte bringen. Auch davon hört ihr zweifellos beim nächsten Maiblog mehr, vielleicht schon früher … immerhin habe ich ja eine entsprechende Artikelreihe, in der bislang 13 Beiträge geplant sind, und das sind nur die, die ich jetzt schon im Blick habe.

Was ebenfalls funktioniert hat, ist meine erneute Wiederwahl für den Chefredakteursposten des Fanzines „Baden-Württem­berg Aktuell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Würt­temberg (SFCBW). Zurzeit ist Ausgabe 487 in der Fertigstellung, die Titelbilder liegen bis Ausgabe 495 vor, eine Absprache für das Jubiläumsheft 500 ist bereits getroffen. Und das wird ein­deutig unter meiner Ägide entstehen. Darauf freue ich mich schon unglaublich … da bin ich wohl nicht alleine, wenn ich sehe, dass aktuell recht viele Altmitglieder in den Club zurück­kehren. Die Ausgabe 500 eines Fanzines ist ein sehr seltenes Er­eignis im Fandom, und es erfüllt mich mit Stolz, dafür wesent­lich verantwortlich sein zu dürfen.

Auch von der Arbeitsfront gibt es Fortschritte zu vermelden, ein bisschen was davon habe ich schon im Silvesterblog 2023 ange­sprochen: Im Spätsommer 2023 gelang es mir endlich, in Ko­operation mit dem Jobcenter Braunschweig, den Arbeitsvertrag mit dem Verein KreativRegion e.V. in Braunschweig unter Dach und Fach zu bringen, sodass ich seit September 2023 wieder zu­rück im Arbeitsleben bin. Es liest sich immer noch ein wenig seltsam, wenn ich schreibe, dass ich Inhaber der Geschäftsstelle der KreativRegion im Trafo Hub bin … aber das ist ein Faktum, das nicht zur Diskussion steht. Hier bin ich für die Organisation von Events verantwortlich, für die tägliche Korrespondenz, Mit­gliederinformation, und ich verteile auch Informationen an un­sere Social Media-Beauftragte, die den Newsletter der KR ver­waltet.

Ich kann wirklich sagen, dass mir die Tätigkeit (Umfang: 25 Wo­chenstunden) sehr gut gefällt. Ständig in Kontakt mit kreativen Leuten zu sein, mir ihre Ideen anzuhören, sie selbst zu Projek­ten und Events zu inspirieren, ihnen zu helfen, ihre Arbeiten be­kannter zu machen … das alles erinnert mich doch sehr an das, was ich im Rahmen meines Chefredakteursamtes im SFCBW so­wieso seit fast zwanzig Jahren tue.

Natürlich ist das nicht nur eitel Sonnenschein, es gibt da auch fordernde Aufgaben, die einfach zur Stellenbeschreibung gehö­ren, und manchmal könnte die Kommunikation mit dem Vor­stand flüssiger laufen und es weniger Leerlauf und Missver­ständnisse geben … aber alles in allem ist das eine phantasti­sche, stressarme Umgebung, in der ich mich verdammt wohl fühle. Ich hoffe sehr, dass mein Arbeitsvertrag über den 31. Juli dieses Jahres hinaus verlängert wird. Das ist schon beängsti­gend bald … auch hierzu erfahrt ihr dann beizeiten mehr, vor­aussichtlich zu Silvester 2024.

Ein weiterer Punkt, der hier zu erwähnen ist, ist natürlich die Vorausplanung für den nächsten Science Fiction-Convention in Braunschweig, der für Ende August 2024 in Kooperation mit der Perry Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) in Arbeit ist. Als neuer Vorsit­zender des Fördervereins Phantastika Raum & Zeit e.V. habe ich auch da einen verantwortlichen Posten … und zugleich geht es hier auch um die Neustrukturierung dieses Vereins. Mit den De­tails behellige ich euch hier nicht weiter, das würde den Rah­men dieser Erörterung sprengen. Aber es kann als sicher gelten, dass wir uns möglicherweise auf dieser Veranstaltung in der Neustadtmühle in Braunschweig Ende August treffen können.

Werfen wir noch kurz einen Blick auf den aktuellen Stand mei­ner Blogartikel. Gegenwärtig (wir schreiben schon den 17. April) ist der Blogartikel 558 online, bei den Rezensions-Blogs ist die Nummer 452 soeben erschienen. Wie immer bin ich mit dem Schreiben auf Vorrat schon viel weiter. Bei den sonntäglichen Blogartikeln habe ich bereits Artikel 600 verfasst (allerdings feh­len bis dahin natürlich noch jede Menge Beiträge, von denen ich z. T. noch nicht mal die Titel weiß).

Bei den Rezensions-Blogs kann ich, weil im Grunde alle Rezensionen bereits vorliegen, anders verfahren und mich kontinuierlich ausdehnen. Das bedeutet in diesem Fall, dass ich schon den Rezensions-Blog 485 fertig gestellt habe.

Einen kleinen Blick werfe ich noch auf die jüngst begonnene 11. OSM-Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“. Hier habe ich inzwischen Band 21 erreicht, der höchste Planungstitel ist hier schon Band 27, und ich arbeite grundsätzlich hier an drei Episo­den der Serie parallel … und obwohl ich momentan durch KON­FLIKT 16 und den gegenwärtigen Band 2300 noch ausgebremst werde, sprudeln die Bildideen dieser Serie weiterhin unglaub­lich. Ihr könnt sicher sein, dass jenseits von Band 2300 des OSM eine Menge Episoden frisch aus dieser Serie stammen werden.

Damit komme ich für dieses Mal zu einem Ende, meine Freunde. Seit vergangenem Mai ist verdammt viel passiert, und es sieht wirklich nicht mal entfernt so aus, als solle sich das in nächster Zeit grundlegend ändern. Zwar gibt es jede Menge Klippen im biografischen Fahrwasser der nahen Zukunft, technische Proble­me behindern mich, ökonomische sowieso … aber dafür lerne ich auf der anderen Seite phantastische neue Menschen ken­nen, wodurch sich auch neue Möglichkeitsfenster eröffnen.

Ich deute nur mal an, dass ich am vergangenen Wochenende in Helmstedt im dortigen Juleum an der Auftaktveranstaltung des Themenjahrs Wasser 2024/2025 der Braunschweigischen Land­schaft teilnehmen durfte. Die Landschaft plant bis Sommer 2025 nicht weniger als hundert Veranstaltungen, und sehr wahrscheinlich werde ich eine ganze Reihe davon besuchen und eine Menge neue Kontakte knüpfen können, die mir vielleicht beruflich oder kreativ nützlich sein können.

Ach, ich könnte noch so vieles mehr erzählen, was hier alles derzeit im Gange ist, aber es scheint mir klüger, diesen Blogar­tikel für den Moment zu schließen und euch einfach neugierig darauf zu machen, was in den kommenden Monaten noch alles auf euch zukommen mag.

Bleibt einfach gespannt und verfolgt meinen Blog auf www.oki-stanwer.de, vielleicht fühlt ihr euch auch inspiriert, das Fanzine BWA zu abonnieren oder in den SFCBW einzutreten. Das lohnt sich, und da hört ihr dann jeden Monat zusätzlich zu den Blogar­tikeln von mir.

Der nächste Rückblick erscheint dann dann am 31. Dezember 2024 in Form des traditionellen „Silvesterblogs 2024“.

Bleibt gesund und weiterhin neugierige LeserInnen meiner Bei­träge. Danke euch!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 454: Perfect Passion 5 – Fesselnd

Posted April 30th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

Serien, das habe ich schon des Öfteren angemerkt, haben mit­unter die notorische Schwäche, dass sich darin auch Werke fin­den, die schlichtweg weniger überzeugend als andere derselben Serie sind. Man braucht da nur an passionierte Vielschreiber wie Clive Cussler zu denken, um das sofort bestätigt zu sehen. Un­ter dem Verlagsdruck stehend, schnell Fortsetzungen gut an­kommender Geschichten zu entwickeln, kommen Missgriffe fast unvermeidlich vor.

Ist man dann aber eine unterhaltsame Autorin wie etwa Jessica Clare, vermag man die Schwächen solcher Geschichten durch ansprechende Gestaltung, Dialogführung und interessante Pro­blemstellungen zu umgehen und damit in der Regel LeserInnen über die erwähnten Schwachstellen der Geschichte hinwegzu­täuschen.

Im Fall des vorliegenden Romans, wo sich eine Schatzsucherge­schichte mit einer meiner designierten Lieblings-Locations ver­band, führte das dazu, dass ich ganz besonders aufmerksam las und an zwei Stellen (siehe unten) dann bedauernswert ent­täuscht wurde. An sich gesehen und für solche LeserInnen, die nicht gar so kritisch oder historisch-wissenschaftstechnisch ver­siert sind wie ich, wartet hier ein höchst lesenswertes kleines Beziehungsdrama.

Schaut es euch einfach mal an:

Perfect Passion 5 – Fesselnd

(OT: Romancing the Billionaire)

von Jessica Clare

Bastei 17408

352 Seiten, TB (2016)

Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke

ISBN 978-3-404-17408-9

Habe ich jemals schon gesagt, dass ich Schatzsuchergeschich­ten liebe? Schätzungsweise ja. Aber wer es nicht gewusst hat, ist nun im Bilde – und versteht anschließend sicherlich auch, warum ich dieses Buch in einem Rutsch binnen 24 Stunden ver­schlungen habe. Denn ja, es geht genau darum, um eine Schatzsuche. Zugleich aber, wie man das in der Romanreihe „Perfect Passion“ von Jessica Clare gewohnt ist, um die Liebes­geschichte eines Milliardärs aus dem Geheimclub der sechs Mil­liardäre.

Alles hat vor zehn Jahren begonnen, auf der idyllischen Kykla­deninsel Santorin (eine meiner designierten Lieblingsinseln und ein weiterer Grund, warum ich die Geschichte so rasant weg­las). Der Archäologe Dr. Phineas DeWitt ist zu diesem Zeitpunkt auf Santorin zu einer Ausgrabung und hat ausnahmsweise seine Tochter Violet mitgenommen. Außerdem mit von der Partie ist DeWitts junger Assistent Jonathan Lyons, der Spross der Lyons-Automobilherstellerfamilie der sich für die Fahrzeuge seines Va­ters herzlich wenig interessiert. Er ist neunzehn Jahre jung, und während der Ausgrabungsarbeiten funkt es heftig zwischen ihm und der gleichaltrigen Violet. Sehr schnell sind sie ein Herz und eine Seele und landen gemeinsam im Bett. Schließlich bittet Violet ihn, in die Staaten zurückzukehren und eine Familie zu gründen.

Jonathan hält das für viel zu früh, lacht sie aus und meint, damit müsse man doch wohl noch ein paar Jahre warten … mit der jä­hen Folge, dass Violet von der Insel in die Heimat flüchtet und brüsk jeden Kontakt abbricht. Phineas DeWitt berichtet Jonathan im wenig später, dass Violet wieder mit einem Exfreund zusam­mengezogen sei und ihn geheiratet habe. Für Jonathan stürzt eine Welt in sich zusammen. Er kann diese Angelegenheit und vor allen Dingen diese leidenschaftliche, wunderschöne Frau nie vergessen.

Zehn Jahre später kommen die beiden auf eher ungeplante Wei­se wieder zusammen. Dr. Phineas DeWitt ist gerade gestorben, und er hinterlässt beiden Umschläge. Jonathan hat aber noch ei­nen anderen Grund, warum er den Kontakt sucht – DeWitts letz­te Ausgrabung in Cadiz (erwähnt in „Perfect Passion 3“) hat wichtige Funde gemacht, und einer davon ist von ihm verun­treut worden, eine historische Stele. Jonathans einzige Chance, sie wieder zu finden, scheint der Neukontakt zu Violet zu sein.

Hier prallt er indes gegen eine massive Wand aus Ressentiment, um nicht zu sagen Hass. Während er überhaupt nicht begreift, warum diese Frau ihn nach zehn Jahren so unerbittlich ablehnt, weiß er doch auch, dass sie aufeinander angewiesen sind. Denn die Umschläge, die sie beide erhalten haben, gehören zu einer Schatzsuche, die sie nur gemeinsam durchführen können und an deren Ende Jonathan die Stele zu finden hofft. Außerdem sind da natürlich seine nach wie vor schwelenden romantischen Gefühle für sie. Es bestürzt ihn, dass sie sich ihm gegenüber vollkommen feindselig verhält und kann sich das nicht erklären.

Was er natürlich nicht ahnt, ist dies: ungeachtet aller Schutz­maßnahmen ist Violet vor zehn Jahren von ihm schwanger ge­wesen und hat wenig später in den Staaten den Embryo verlo­ren. Das trägt sie ihm begreiflicherweise immer noch nach – dass er sie in dieser Situation im Stich gelassen habe, wo sie ihm doch einen flehentlichen Brief hinterließ, er möge ihr nach­reisen. Was er nie getan hat. Was er aber erst recht nicht wissen kann, ist Violets finsterer familiärer Background. Denn verständ­licherweise hat Phineas DeWitt immer nur die positiven Seiten ihrer Zusammenarbeit betont, nicht seine depressive alkohol­kranke Frau erwähnt, um die sich Violet ständig kümmern muss­te, wenn er durch Abwesenheit glänzte und seinen Forschungen nachging. Und erst recht kann er nicht ahnen, dass Violet mit der närrischen Besessenheit ihres Vaters für Schatzsucherspiel­chen ausnahmslos enttäuschende Erfahrungen gemacht hat.

Wieso sollte das jetzt anders sein?

Jonathan hingegen hat seiner Violet eins voraus – nämlich seine nach wie vor immer noch vorhandene, bedingungslose Liebe zu dieser herangereiften jungen Frau, die er nie aus seinem Herzen vertreiben konnte. Zehn Jahre lang hat er sich nach ihr gesehnt, und nun ist er ihr endlich wieder nahe … und hofft so innig, dass sie noch mehr für ihn zeigen möge als Hass und Tritte zwischen die Beine. Er ist inzwischen Milliardär, nicht wahr? Und er ist be­reit, ihr zu zeigen, wie sehr er sie nach wie vor begehrt, koste es, was es wolle.

Unter diesen eher düsteren Vorzeichen beginnt also eine Schatzsuche, die sie in die Frühtage der gemeinsamen Vergan­genheit zurückführt …

Von der Geschichte her ist der Roman schön angelegt, die wirk­lich vertrackten Rätsel, oftmals mit Gedichten fusioniert, haben es mächtig in sich und fordern die beiden Protagonisten außer­ordentlich. Dazu kommt die sehr zögerliche, fast schon störri­sche Wiederannäherung, die in meinen Augen durchaus glaub­würdig beschrieben wird. Zweifellos ist dies auch ein Grund, warum der vorliegende Band länger wurde als der vergangene, und es ist Jessica Clare und der Übersetzerin sehr hoch anzu­rechnen, dass sie nicht den Fehler beging, der früher oftmals bei Bastei begangen wurde, nämlich den Roman auf eine Norm­seitenlänge zusammenzustraffen. Diese Tage scheinen glückli­cherweise vorbei zu sein.

Dennoch hinterlässt der Roman bei mir einen schalen Nachge­schmack. Das hat mit zwei wirklich eklatanten Logikfehlern zu tun, die mir in der Seele weh taten und die weder die Autorin noch die Übersetzerin oder der Verlag erkannt haben. Mir zeig­ten die Fehler zweierlei: erstens war die Verfasserin offenbar nie auf Santorin (ganz gewiss aber die Übersetzerin nicht!). Zum anderen hat eine der beiden Frauen von archäologischen Mess­verfahren keine rechte Ahnung.

Wieso sage ich das? Das ist keine Kleinkrämerei, sondern jeder aufmerksame Leser, der ein wenig Breitenwissen hat, wird sich durch diese Dinge gestört fühlen und ein wenig veralbert, denke ich wenigstens.

Es geht um folgende Punkte: Die Sache mit der steinernen Ste­le, die Dr. DeWitt aus Cadiz mitnimmt, wird von Jonathan (der sich in Archäologie also wirklich auskennt!), folgendermaßen dargestellt: „Dein Vater hat die kleinere Steintafel mitgenom­men, um eine Radiokarbondatierung vorzunehmen, und seit­dem wurde sie nicht mehr gesehen.“ Erstens macht die Über­setzerin hier aus einer Stele prompt eine Steintafel (vielleicht ein lässlicher Flüchtigkeitsfehler). Schlimmer aber ist, dass man an Steinen keine Radiokarbondatierung vornehmen kann, son­dern nur an organischen Fundstücken (Holz, Knochen etc.). Stein enthält keine radioaktiven Kohlenstoff-Moleküle, deren Halbwertszeit man mit dem Verfahren bestimmen kann. Wenn also nicht die Autorin hier eine andere Analysemethode erwähnt hat, die die Übersetzerin nicht begreifen konnte, dann fällt ein wesentlicher Grundstein des Plots hier schon auf Seite 52 des Romans in sich zusammen. Das tat echt weh, dies zu lesen. Denn sollte das ernst gemeint gewesen sein, könnte man dar­aufhin weder DeWitt noch Jonathan als Wissenschaftler und Spezialisten ernst nehmen.

Später, als das Paar auf Santorin ankommt, wird doch ernsthaft auf Seite 206 behauptet, Santorin sei „Überrest eines erlosche­nen Vulkans“. Jeder, der mal Reportagen über Santorin gesehen oder gelesen hat, weiß, dass sich im Innern der Caldera Néa Ka­meni erhebt, eine nach wie vor sehr aktive Vulkanspitze, die das Zentrum des alten Vulkans darstellt und gelegentlich Rauchwol­ken ausstößt. Soviel zum Thema „erloschener Vulkan“. Das ist einfach dummes Zeug und zeugt mindestens von massiver Un­kenntnis seitens der Übersetzerin und des Verlages (ich denke, im originalen Roman steht es anders).

Solche Fehler ärgern mich einfach, und ja, für mich als Histori­ker trüben sie das Lesevergnügen dann schon merklich ein. Ah­nungslose Leser, die über derlei Detailkenntnisse nicht verfügen und sich mehr auf die psychologische Interaktion der Protago­nisten konzentrieren, haben es schätzungsweise deutlich einfa­cher, den Roman zu genießen. Ihr solltet aber den deutschen Ti­tel „Fesselnd“ nicht im Sinne eines BDSM-Romans verstehen. Es gibt sage und schreibe nur eine kleine Fesselszene in der Ge­schichte. Wer danach sucht, wird zweifellos sehr enttäuscht werden und sollte sich lieber bei E. L. James, Sandra Henke, Lin­da Mignani und Co. umschauen. Für Romantiker ist die Ge­schichte indes sehr nett und geschwind zu lesen, das möchte ich nicht leugnen.

Eindeutig ein Band, der besser ist als der Vorgängerroman. Mit den oben erwähnten Einschränkungen unbedingt lesenswert.

© 2019 by Uwe Lammers

Weil das so schön ist und gerade ausgezeichnet passt, bleiben wir strukturell durchaus im Genre und kommen auch in der nächsten Woche wieder zu einer abenteuerlichen Schatzsuche, die nun freilich jedweden erotischen Anklanges entbehrt. Dafür aber treffen wir wieder das Abenteurer-Ehepaar der Fargos und folgen der Fährte eines Schatzes aus dem 20. Jahrhundert.

Neugierig geworden? Dann schaut nächste Woche doch einfach wieder herein.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.