Silvesterblog 2019

Posted Dezember 31st, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute starte ich mal mit einem ungewohnten Vorsatz in diesen letzten Blogartikel des Jahres 2019: Ich möchte mich ein wenig kürzer halten als in den vergangenen Jahren an dieser Stelle. Das hat natürlich seine Gründe.

Zuvorderst ist die jüngste Entwicklung an der digitalen Front zu nennen – am 21. Dezember wurde ich aus technischen Gründen gezwungen, das Betriebssystem auszuwechseln und damit die wirklich über Jahrzehnte zu verfolgende kontinuierliche Linie zu unterbrechen, die mich mit Microsoft-Programmen verband. Je mehr ich in die digitale Welt eintauche, was vermutlich unum­gänglich ist, wenn man als Selfpublisher E-Books erstellt, desto unschöner ist es, dem permanenten Wettlauf von Programment­wicklern einerseits und ihren Antagonisten, die im Netz Viren­programme schaffen und destruktive Ziel verfolgen, ausgesetzt zu sein. Da war es nötig, mal einen recht rigiden Riegel vorzu­schieben.

Die Konsequenz erzeugte aber einige Kollateralschäden, über die ich mich an anderer Stelle ausführlicher ausgelassen habe. Und da ich selbst ja auch nicht jünger werde, muss ich mich erst mal an das neue Programm gewöhnen. Das fängt bei so kurio­sen Dingen wie der Suche nach den ursprünglichen Schriftarten an und endet vorläufig bei der Tatsache, dass ich noch nicht recht verstehe, wie das mit den automatisierten Silbentrennun­gen funktioniert.1

Außerdem sah ich mich – eben aufgrund des Systemwechsels – auch außerstande, vorzuarbeiten. Das schien mir schwierig, und die umfangreiche Weihnachtspost erschwerte das dann zusätz­lich und machte Vorarbeiten unmöglich. Gut so! Denn so verlor ich durch die Kollateralschäden nur den Blogartikel 361, den ich schon geschrieben hatte.2

Worauf möchte ich also in diesem verkürzten Silvesterblog ein­gehen? Nun, natürlich gibt es den obligatorischen Überblick über das, was ich im E-Book-Programm leisten konnte, ein we­nig Informationen über die Blogs, dann über sonstige Publikatio­nen außerhalb des E-Book-Programms. Flankiert wird das durch einen kleinen Blick in meine OSM-Episodenarbeit. Und dann will ich etwas sagen zu neuen Entwicklungen im Winter 2019, die doch schöne Hoffnungen für das neue Jahr vorzeichnen. Etwas Statistik zur Homepage und eine Vorausschau sollen diesen Sil­vesterblog dann abrunden.

Zunächst also etwas zum Thema der E-Books. Wie ihr als eifrige Leser meiner Aktivitäten sicherlich verfolgt habt, blieb die publi­zistische Tätigkeit hier erneut hinter den früheren Jahren zurück. Konkret konnte ich drei E-Books publizieren, im Frühjahr einmal mit „Die Kristalltränen und andere phantastische Ge­schichten“ meine fünfte E-Book-Storysammlung. Dann folgte mit „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ der be­reits seit einigen Jahren angekündigte erste Band des KON­FLIKTS 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, in dem ich die ersten drei Episoden um das tasvanische Reich in der Kleingala­xis Pholyar zusammenfasste und ausarbeitete. Für das Jahr 2020 plane ich den zweiten Band, der schon in Arbeit ist, „Ge­strandet in Bytharg“. Das Schlusslicht machte, auch schon lange angekündigt, Band 31 der Serie „Oki Stanwer und das Ter­rorimperium“ (TI), in dem die Yantihni endlich als Volk mit den Bediensteten des Lichts unter dem Baumeister Nogon und sei­nen Allis zusammenprallten. Auch hier ist für 2020 der nächste Band in Arbeit, „Krisenherd Xoor‘con“. Ich hoffe, dann auch die beiden weiteren Bände der Serie fertigstellen und publizie­ren zu können.

Damit hat sich für 2019 meine E-Book-Aktivität bei Amazon er­schöpft. Auch bei meinem zweiten Distributor XinXii.com war ich dann ein wenig rege, aber erst recht spät im Jahr. Deshalb kamen hier nur die „digitalen Nachdrucke“ der E-Books „TI 24 – Gelüftete Schleier“ und „TI 25 – Audienz bei Quin“ heraus. Band 26, den ich noch fertig konfigurieren wollte, schaffe ich heuer nicht mehr, das ist ein Plan für Januar 2020.

Was ich an Plänen nicht umsetzen konnte, war die Fertigstellung der Novelle „Das Geheimnis von Church Island“, die die Brücke zwischen dem E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ (CK 1) und dem Folgeband „Monstererwachen“ bildet. Ebenfalls zu vollmundig war ich in der Vorstellung, den zuletzt genannten Band im Herbst 2019 veröffentlichen zu kön­nen … aber Träume und Wünsche sind bekanntlich dazu da, no­velliert zu werden. Auch das sind nun beides Pläne für 2020.

Jenseits des E-Book-Programms ging natürlich die Arbeit am Oki Stanwer Mythos rege weiter. Insbesondere handelte es sich da­bei um kommentierte Abschriften älterer Episoden. Bei den bei­den aktuell in Arbeit befindlichen Serien, den KONFLIKTEN 12 und 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) befinde ich mich gegenwärtig in etwa in gleicher Episodenhöhe. Bei BdC habe ich Band 79 fertig erfasst, kommentiert und ausgedruckt, bei FdC arbeite ich zurzeit an Band 80. Wenn die Arbeiten hier so gut vorangehen, wie ich das hoffe, werde ich 2020 die Seri­enabschrift des KONFLIKTS 14 beenden können. Danach plane ich, mich dem ältesten noch nicht digitalisierten Serienkoloss zu nähern, nämlich „Oki Stanwer Horror“ (OSH), auf dessen Ausar­beitung die E-Books des „CLOGGATH-KONFLIKTS“ fußen.

Wie schon im Silvesterblog 2018 erwähnt, habe ich in der Tat Band 1900 des OSM erreicht und mit „Schmelztiegel Shallakhon“ (Band 4 des KONFLIKTS 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“) am 16. April 2019 fertigstellen können. Der OSM in der Gesamtzählung hat mit BdC 79 jetzt Band 1939 erreicht, so dass Band 1950 in greifbarer Nähe für das Frühjahr 2020 ist. Mit dem Erreichen des Bandes 2000 des OSM rechne ich aber erst anno 2021.

Die Blogartikelserien sind auch 2019 konstant mit einer Fre­quenz von einer Veröffentlichung pro Woche fortgesetzt worden. So erreichte der Wochen-Blog den Teil Nr. 355, und mit dem heutigen Tag (25. Dezember) hat der Rezensions-Blog auch schon die Nr. 248 erreicht. Dort sind aktuell schon alle Beiträge bis Mitte Juni 2020 fertig verfasst.

Bei beiden Artikelreihen wird mir so schnell die Puste nicht aus­gehen – bei den Wochen-Blogartikeln kann ich sogar für 2020 eine witzige aktuelle Ergänzung machen: Während ich das lange vernachlässigte Serienglossar des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ vervollständigte3, machte ich so viele amüsante Kom­mentare und Stilblüten aus, dass ihr euch auf ein paar vergnüg­liche Blogartikel freuen könnt. Den ersten, der mit dem Univer­sum und einer Chipstüte zu tun habt, habe ich schon fertig. Mehr verrate ich hier und jetzt nicht.

Manche Pläne klappen dann durchaus: So konnte im September in Zusammenarbeit mit dem Terranischen Club Eden (TCE) die zweite Print-Storysammlung das Licht der Welt erblicken. Nach­dem im Frühjahr 2019 auf den 3. Perry Rhodan-Tagen Osna­brück der Titel „Wollust, Wunder und Verhängnis“ Joe Kutz­ners Wohlwollen fand, konnte der Band als Teil 13 der Reihe „Grey Edition“ Ende September 2019 auf dem GutCon in Oelde vorgestellt werden und ist seither auf jedem TCE-Clubtisch im Bundesgebiet zu erwerben.

Weitaus überraschender kam dann die Entwicklung in Richtung Podcast und Print-Fassungen meiner E-Books: Während ersteres durch Zeitmangel meines Partners auf Eis gelegt werden muss­te, ergab sich im Oktober überraschend die Möglichkeit, mit ei­nem Salzgitteraner Startup-Gründer die Formatvorgaben für das Printprogramm Amazon-KDP-Print zu erfüllen. Auf diese Weise erblickten bis Ende Dezember 2019 zwei Printwerke das Licht der Welt – einmal das Katzenmärchen „Die Katze, die die Sonne stahl“, zum zweiten meine erste E-Book-Storysamm­lung „Beide Seiten der Medaille und andere phantasti­sche Geschichten“. Für 2020 planen wir die Übertragung wei­terer E-Books ins Printformat. Ich favorisiere dabei der Vielfalt wegen besonders die inzwischen fünf Storysammlungen, möch­te dann aber mit den „Annalen“-Bänden fortfahren und schließ­lich zu TI, BdC und vielleicht sogar zum CK vorstoßen … aber das ist ein Plan, der zweifellos nicht mehr 2020 und vielleicht nicht mal 2021 Realität werden wird. Wenn wir fünf oder sechs weitere Print-Werke 2020 schaffen, wäre das schon eine reife Leistung. Ihr werdet davon hören, spätestens im nächsten Sil­vesterblog.

Ebenfalls ein Pfad, den ich mit tatkräftiger Hilfe zu beschreiten versuchen werde, ist der einer ersten Übersetzung eines Werkes ins Englische. Anvisiert ist zunächst die „Katze“, aber wenn das funktioniert, kann ich mir auch weitere Übersetzungen ins Englische vorstellen, die mir dann eine weltweite Reichweite meiner Schriften ermöglichen könnte und hoffentlich auch eine entsprechende Erhöhung der Tantiemen bringen würde (so dass endlich wenigstens mal die Herstellungskosten hereinkämen, gegenwärtig sind die E-Books noch ein reines Zuschussgeschäft … und damit notorisch prekär, da ich außer ALG II gegenwärtig keine Einkünfte besitze und folglich keine großen Sprünge (= In­vestitionen) machen kann).

Was die Besucherfrequenz meiner Webseite www.oki-stanwer.de angeht, so kann ich mit Stand von gestern (30. Dezember) für das Jahr 2019 sagen, dass aus mir nicht klaren Gründen in eini­gen Monaten die Zahlen ziemlich durch die Decke gingen. Aktu­ell zähle ich 177.769 Klicks in diesem Jahr, was einer Frequenz von rund 14.770 „Besuchen“ pro Monat entspricht (oder etwa 487 Klicks pro Tag). Im Vergleich zum letzten Jahr ist das eine echt heftige Steigerung, da waren es „nur“ rund 5.000 Klicks pro Monat … mal schauen, wie sich das im anbrechenden Jahr 2020 verändern wird.

In Planung befinden sich neben dem, was ich oben schon er­wähnte, für 2020 oder später zwei mögliche weitere Grey Editi­on-Ausgaben, die sich mit dem OSM und dem Archipel befassen könnten. Zur TI-Serie möchte ich einige Kurzgeschichten schrei­ben, u. a. die Brückengeschichte zu den Forschern des Planeten Hushhin, zu denen ich in den 40er-Bänden der Serie zurückkeh­ren werde. An der Fertigstellung des KONFLIKTS 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR) werde ich ebenfalls arbeiten.

Also, das Auftragsbuch für 2020 ist prall gefüllt, und ich kann noch nicht sagen, was da an weiteren kreativen Abenteuern auf mich warten wird. Doch wie immer das aussehen mag, so kann ich darauf bauen, dass mich eine kleine, engagierte Crew von Freunden und Kreativen unterstützen wird. Meine Freunde vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e.V. sind da zu nennen, ohne die die Homepage nicht funktionieren würde. Für meine E-Book-Erstellung gilt mein Dank wie schon in den Vorjahren dem Team von Thrillkult-Media, ohne das es mein E-Book-Programm vermutlich nicht mehr gäbe. Zum dritten ist natürlich auch wei­terhin mein Grafiker Lars Vollbrecht zu nennen, der dem OSM optisch zu einem ansprechenden Äußeren verhilft.

Und als jüngstem „Teammitglied“ in der Runde danke ich auch Daniel Neigel vom Startup Codeularity in Salzgitter, der es er­möglicht hat, dass mein alter Traum von E-Books als Taschenbü­cher endlich in Erfüllung gehen konnte. So kommen nun also nach langer Wartezeit auch diejenigen Freunde meiner Ge­schichten auf ihre Kosten, die immer auf das haptische Erlebnis verzichten und lange Mienen ziehen mussten, wenn ich ihnen nach meinen Lesungen bedauernd signalisierte, dass es noch keine Printpublikationen von meinen E-Books gäbe. Dank Daniel gehört diese Zeit der Vergangenheit an.

Damit möchte ich für dieses Mal wieder zum Ende meiner Aus­führungen kommen. Hm … ich bin nicht wirklich sehr viel kürzer als letztes Mal gewesen, scheint mir. Das lag aber wohl daran, dass es a) so vieles Heterogenes zu berichten galt und ich b) eben nun mal „der Typ für die Langform“ bin. Mögen auch man­che Literaten damit nicht klarkommen und sich dieser Wortflut nicht gewachsen fühlen (ich hatte heute so einen bedauerlichen Fall, ernsthaft), die meisten unter euch Stammlesern oder de­nen, die dazu werden könnten, wissen vermutlich, dass ich eher zu mehr Worten neige als zu wenigen.

Ich verstehe mich halt nicht als Dichter, bin kein Hermann Hes­se, sondern rede so, wie mir der Schnabel gewachsen bin und bin schlicht geradeaus und direkt. So kennt ihr mich, und so werde ich auch bleiben, selbst wenn sich, wie zu hoffen steht, meine Einnahmen aus den Publikationen in der näheren Zukunft steigern werden. Ich bemühe mich, nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und ein bodenständiger Fan-Autor zu blei­ben.

Für das Jahr 2020 wünsche ich euch alles Gute. Bleibt neugierig und schaut wieder hier herein – etwa morgen, wenn ich meinen neuen Rezensions-Blog in die Welt sende.

Bis dann, meine Freunde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Das klingt ein wenig strange? Ja, fand ich auch, als ich heute (25. Dezember) meinen jüngsten Rezensions-Blog hochgeladen habe. Der hatte bei seiner Entstehung vor Mo­naten natürlich schon platzsparende Trennungen erhalten, aber als ich ihn heute öff­nete, waren die Trennzeichen einfach irgendwo im Text verstreut. Toll, dachte ich, jetzt kann ich das alles noch mal machen … aber das mache ich dann, wenn ich ihn in die Maske auf der Homepage eingepflegt habe.

Gesagt, getan. Witzigerweise waren daraufhin alle Trennungszeichen verschwunden, und ich hatte normalen Fließtext … wie gesagt, ich kapiere das noch nicht so richtig, aber das ist wohl nur eine Frage der Zeit. Hoffe ich.

2 Das war nachträglich von Vorteil, als ich ihn neu schrieb, denn ich fand, die Erstversi­on sei doch einigermaßen „schwafelig“ ausgefallen. Ihr werdet den neuen 361er dann 2020 zu lesen bekommen.

3 Ah, dabei muss ich natürlich sogleich wieder relativieren. Das Serienglossar ist nicht „fertig“, wie ihr hier vielleicht fälschlich annehmen würdet. Es ist so, dass ich alle Na­men und Begriffe erfasst und die Episoden-Verweisstellen erfasst habe. Jetzt muss in einem weiteren Arbeitsgang natürlich dafür gesorgt werden, dass die Begriffe auch ERKLÄRT werden. Und sofern sie nicht serien-endemisch sind, kann es sein, dass sie schon in anderen Roman- oder Serienglossaren erläutert wurden. Um die Erklärungen nicht doppelt zu machen, werde ich sie dort heraussuchen und kopieren müssen … ihr spürt schon, das ist ein zeitaufwändiger Prozess,

Liebe Freunde des OSM,

es gibt eigentlich nur ein Gefühl, das jenes toppen kann, das ich empfand, als ich am 27. September 2019 auf dem nordrhein-westfälischen Kulturgut Nott­beck von Joachim „Joe“ Kutzner das erste Exemplar unseres neuen Gemein­schaftsproduktes in die Hand gedrückt bekam: Grey Edition 13 – Wunder, Wol­lust und Verhängnis, 144 Seiten reiner Uwe Lammers, könnte man ironisch sa­gen.

Was ist noch besser als dies? Nun, das leuchtende Interesse in den Augen Um­stehender, die dann sagen, dieses Werk gern selbst besitzen zu wollen und sich schließlich herandrängen, um ein Autorenautogramm zu erhalten. Das ist mir am vergangenen Wochenende und auch gestern Abend mehrmals zuteil gewor­den, und es ist einfach ein phantastisches Gefühl, ein schöner Abschluss für den Monat September 2019, der ansonsten doch ziemlich wechselhaft verlief.

Die große, drückende Hitze hatte glücklicherweise nachgelassen, was sich un­verzüglich in meiner kreativen Produktivität auswirkte. Hätte ich nicht mit dem Magnifest 2019 am Monatsanfang und dem Gut-Con 2019 in Nottbeck, den der Terranische Club Eden (TCE) und die LWL-Literaturkommission für Westfalen ge­meinschaftlich ausrichteten und wo ich als Helfer und Programmgestalter beide Male im Einsatz war, gewisse Ablenkungen erfahren, so könnt ihr sicher sein, dass ich sicherlich noch kreativer gewesen wäre, als ich es so schon war. Denn ich sagte es ja verschiedentlich bereits – wenn die Temperaturen in einen nied­rigeren Bereich um die 20 Grad sinken, dann kann ich meinen inneren Thermo­staten niedriger „schalten“, der sonst soviel Kraft aufsaugt und mich schriftstel­lerisch absacken lässt.

Das Gesamtfazit beläuft sich für diesen Monat also auf 28 fertige Werke, von denen nur 8 auf Blogartikel entfallen. 4 waren für die Leseskripte der Events re­serviert, und da ich nur wenig las, könnt ihr mit Fug und Recht davon ausgehen, dass einiges in den OSM investiert wurde (und ein kleines Stückchen auch in den Archipel, natürlich). Woran arbeitete ich nun konkret, und was wurde fertig? Das seht ihr hier:

Blogartikel 351: Work in Progress, Part 81

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“)

(E-Book-Glossar)

Anmerkung: Das E-Book-Glossar hinkt tatsächlich noch immer ziemlich hinter den Erfordernissen her. Zur Erläuterung – ihr wisst ja, dass jedes meiner OSM-E-Books ein Glossar am Schluss besitzt, damit ihr über die wichtigsten neuen Be­griffe und Namen orientiert seid. Wohlverstanden: die wichtigsten. Das heißt also nicht alle. Um alle Begriffe und Namen zu verzeichnen, bedarf es einer gründlichen Neulektüre und Durchsicht der schon geschriebenen und publizier­ten OSM-E-Books.

Wie weit hinke ich damit hinter der Gegenwart her? Ich gebe euch mal einen kleinen Tipp: Ich habe in diesem Monat September TI 8 „Am Rand der Beben­zone“ verzeichnet.

Sagt da gerade wer „Ups, das ist aber verdammt weit zurück!“? Recht hast du! Ich trachte danach, diese Baustelle alsbald weiter anzugleichen, damit in relativ naher Zukunft (vielleicht schon Mitte 2020, mal schauen) alle Begriffe aus mei­nen E-Books wirklich wie versprochen Eingang in die OSM-Wiki finden können. Gegenwärtig ist damit noch nicht zu rechnen.

(OSM-Wiki)

(Vivica auf Abwegen – Archipel-Novelle)

(Das Los der Lady Renata – Archipel-Novelle)

12Neu 71: CROSSATHS Revolte

12Neu 72: Verbannt nach Arc

(12Neu 75: Der Schläfer)

(Die Suyenka – Archipel-Roman)

(Aktion TOTAMS Ende – OSM-Roman)

TI 48: Das graue Ei

Anmerkung: Das war dann eine echt schöne Überraschung, nach langer Zeit mal wieder einen TI-Band fertig zu schreiben und dabei tiefer in die Cestai-Welt einzutauchen. Ihr erinnert euch doch sicherlich an diese telepathischen Wurm­wesen, die die Cestai-Späherin Yiita der armen Forscherin Visinor auf den Anzug setzte … wer denkt, das sei jetzt schon das letzte Wort in dieser Hinsicht gewe­sen, der hat noch keinen blassen Schimmer, worum es in der fertig geschriebe­nen Episode geht. Den Würmern, dem „Konglomerat“ begegnet ihr dort jeden­falls wieder … und einer Menge anderer Wesen, die ihr dort sicherlich nicht im Kriegernest der Königin Achthundertvierzehn erwartet.

(TI 49: Neugierde und Mitleid)

Anmerkung: … und kaum war ich mit dem obigen Band fertig, brannte in mir die Leidenschaft, die Handlungsspur gleich fortzusetzen. Vom Band 49 existiert also auch schon ein gutes Stück. Vielleicht kann ich den Band, vorausgesetzt, die Bil­der strömen schön weiter, bis Ende des Jahres abschließen und mich dann sogar schon um den Jubiläumsband 50 kümmern, dessen Titel mir schon seit fast 10 Jahren bekannt ist.

Ja, manche Dinge brauchen bei mir echt Zeit, Freunde.

(14Neu 76: Gott der Plegg’re)

(TI 46: Brennpunkt Hushhin)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“)

(OSM-Hauptglossar)

Blogartikel 349: Logbuch des Autors 30: KONFLIKT 3 begonnen!

Blogartikel 352: „Was ist eigentlich der OSM?“, Teil 66

12Neu 73: Die Straßen der Verheißung

14Neu 74: Ein Mond vergeht!

(DM 54: Der Vergeltungskonvoi)

(FvL 42: Bei den Bytharg-Rebellen)

(12Neu 76: Spione für TOTAM)

12Neu 74: Die Totengräber von Arc

Anmerkung: Mann, bei dem Band hat es mich wirklich beim Abschreiben gegru­selt. 1990, als ich ihn in Rohform niederschrieb, war ich tatsächlich richtig heftig drauf. Man darf natürlich auch nicht außer Acht lassen, dass ich damals noch Horror in viel stärkerem Maße las als heutzutage, und dass meine Lovecraft-Phase erst langsam abebbte, die 1983 begonnen hatte. Das wirkte natürlich al­les hier mit.

Ich meine: wie würdet ihr denn einen Feind bekämpfen, der keinen Körper be­sitzt, aber mittels seiner Kräfte imstande ist, Raumschiffantriebe kollabieren zu lassen und Strahlerenergien zu reflektieren? Und der außerdem jeden verzwei­felten Raumfahrer kurzerhand auszuhungern versteht, weil er selbst keine Nah­rung braucht? Da ist guter Rat teuer … nur gut, dass die Raumfahrer Oki Stan­wer an ihrer Seite haben …

(14Neu 75: Im Reich der Plegg’re)

(Exil auf Hushhin – OSM-Story)

Anmerkung: Seit vielen Jahren habe ich mit diesem Storyfragment gehadert, weil mir der Anfang einfach nicht gelingen wollte. Nun entschloss ich mich dazu, es mal völlig anders zu versuchen … und ich war ganz verdattert, als sich die Seiten unvermittelt wie von selbst schrieben. Ich konnte den Handlungsverlauf relativ gut skizzieren und bin zuversichtlich, nach dem ursprünglich ziemlich ver­korksten Anfang in akzeptabler Zeit eine Geschichte fertigstellen zu können, die Hand und Fuß hat.

Sie wird dann das Bindeglied zwischen dem TI-Band 12 „Sternenlegenden“ und dem TI-Band 46 „Brennpunkt Hushhin“ bilden. Dieser gigantische Spagat, der im E-Book viele Jahre überbrückt (ihr macht euch aber keine Vorstellung davon, wie viele Jahre das für mich waren!), ist natürlich einigermaßen unglücklich, aber leider auch nicht zu ändern. Manche Argumentationsbögen fußen auf Sto­ry-Brückenpfeilern, die sehr weit auseinander stehen. Das muss man einfach ak­zeptieren, sowohl ihr als auch ich.

Blogartikel 355: Close Up – Der OSM im Detail (12)

Anmerkung: Mit dieser Folge der Close Ups erreiche ich bereits den Band 60 der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, was ich wirklich überraschend fin­de. Da komme ich ja kaum mit der kommentierten Abschrift der Serie hinterher (da stehe ich, wie oben zu sehen ist, aktuell auf Band 74 – den ich im „Close Up 15“ besprechen werde). Und bis zum Serienende sind es von heute an gerechnet nur noch 9 Close Up-Beiträge. Teil 21 der Reihe wird diese Serie vollständig ab­schließen, dann kann ich in den KONFLIKT 15 vorstoßen, der von mir im Januar 1984 beendet (!) wurde. Selbst das Digitalisat ist im Mai 2005 vollendet wor­den. Wird höchste Zeit, dass ihr über diese Serie mehr erfahrt, nicht wahr?

Einfach geduldig bleiben, es ist mein fester Wille, euch das alles noch zu erzäh­len. Wenn nichts Ungeplantes dazwischen kommt, wird das auch geschehen … aber ihr kennt ja das Leben, das ist durchaus unberechenbar.

Blogartikel 353: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (XXXII)

(TI 54: Die Jenseitsarche)

(TI 55: Die Anthrazitlegion)

Und damit ist dann die Übersicht über den Monat September 2019 abgeschlos­sen. Ja, ich weiß, es war wenig E-Book-Artiges dabei, auch habe ich es nicht mehr im September geschafft – insbesondere wegen des Gut-Cons – , mein neues E-Book zu veröffentlichen. Aber das geschieht jetzt Anfang Oktober 2019. Und wenn ihr diese Zeilen lest, nähert sich das Jahr 2019 sowieso schon dem Ende. In zwei Tagen findet ihr an dieser Stelle den Silvesterblog, und dann bre­chen wir in das dritte Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts auf.

Unglaublich, aber wahr.

Bis bald, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 248: Rork – Eine magische Odyssee

Posted Dezember 25th, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

grafische Abenteuer mit surrealem Einschlag sind ausgespro­chen selten, wenigstens für mich. Ich habe zwar schon einige Erfahrungen gesammelt in den zurückliegenden Jahrzehnten, was beispielsweise Marvel- und DC-Comics in den 70er und 80er Jahren angeht, und ich habe nach 2006 das phantastische Abenteuer des CrossGen-Universe (CGU) mitgemacht, das mich zu einer Vielzahl von Comicrezensionen animierte.1 Aber das war ja durchaus nicht alles. Es gab da noch ein weiteres Lese­abenteuer, das sogar Spuren in meinem kreativen Hauptwerk, dem Oki Stanwer Mythos, hinterlassen hat.

Schon in den 90er Jahren stieß ich auf einen bis zum Jahre 2003 (meines Wissens nach jedenfalls) vierteiligen Comiczyklus des deutschen Zeichners Andreas, in dem er sich eines geheimnisvollen Weltenwanderers namens Rork und seiner durchweg surrealen Abenteuer annahm. Und ja, ich war über alle Maßen fasziniert. Als ich das vierte Album erhielt, fand ich es angebracht, auch in Anbetracht meiner Faszination für die CrossGen-Comics, die allmählich begann, diese Alben zu rezensieren.

Im Vergleich zu der heutigen Schwemme zumeist hastig hingeschluderter Superhelden-Comics sind diese Alben, mindestens die ersten beiden, ein opulenter, detailreicher Zeichenwahn, in dem nicht nur mit literarischen Motiven gespielt wird, sondern sehr wirkungsvoll auch mit Perspektiven, geradezu atemberaubend arabesker Fülle mit Ornamenten, Verzierungen und Verschnörkelungen dem Leser ein wahrer Bildersturm vorgesetzt wird.

Ja, die Geschichte endet in Rätseln und Aporie, natürlich. Und das tut der Gesamtgeschichte durchaus Abbruch. Aber was Andreas bis dahin an Feuerwerk von Ideen und brillanten Bildern abbrennt, das ist höchst sehenswert.

Vorhang auf also für ein grafisches Meisterwerk, das die Wiederentdeckung un­bedingt lohnt:

RORK

Eine magische Odyssee

oder

Die faszinierenden Bilderwelten des Magiers Andreas

Alles beginnt mit der Geschichte „Ein Jahrhundert für ein Haus“: an einer Steil­küste, gegen die wütend das Meer peitscht, steht ein herrschaftliches Haus leer, zur Hälfte durch eine Katastrophe ins Meer abgestürzt, Hülle für den Rest einer rätselhaften Maschinerie. Es ist verlassen, bis der junge Schriftsteller Bernard Wright sich genau dieses Gebäude als Inspirationsort erwählt und sich nicht um die Legenden kümmert, die Anwohner um die Ruine ranken. Doch rasch wird er von entsetzlichen Alpträumen und sehr realen nassen Spuren in Angst und Schrecken versetzt, Spuren, die vom leeren Dachboden des Hauses herabkom­men. In seiner Verzweiflung ruft er einen hochgewachsenen, weißhaarigen Mann mit jungem Gesicht zu Hilfe, der Rork heißt.

Rork, ein seltsamer Name?

Auch ein seltsamer Mann mit eigentümlichen Fähigkeiten.

Rork ist, wie im Laufe dieser kurzen Geschichte schnell klar wird, ein Magier, je­mand, der mit dem Übernatürlichen so bekannt ist, dass ihm das Erscheinen geisterhafter Unbekannter, die einem kugelrunden Raumschiff den Wogen ent­steigen, kein Entsetzen einflößt.

Er ist ebenfalls, wie die zweite Geschichte dieses Bandes, „Der empfindliche Punkt“ zeigt, ein Mann mit merkwürdigen Bekannten, in diesem Fall mit einem genialen, greisenhaften Erfinder, der Adam Neels heißt und in einem dichten, alten Wald verborgen lebt und hier nach dem archimedischen Punkt sucht, mit dem man die Welt aus den Angeln heben – oder jede Kugelgestalt zerstören kann …

Und Rorks Welt ist zugleich eine der lovecraftschen Schrecken, die aus unerwar­teten Quellen aufsteigen, wie die dritte Episode „Der Fleck“ beweist – in diesem Fall ein amöbenhaftes Wesen, das sich auf einem Bild festgesetzt hat und Rorks Freund Ebenezer Awridge okkupiert.

Schließlich, und das lässt das Panorama dieser eigentümlichen, sehr detailrei­chen und opulenten Bildersphäre allmählich vollständig erscheinen, ist Rorks Welt ein Hort seltsamer Orte, die nur sehr schwer zu verstehen sind. Orte wie „Low Valley“, so der Titel der vierten Geschichte, in der es um ein geheimnisvol­les, völlig vegetationsloses Tal geht und um eine junge Frau, die vor Rorks Au­gen dort zusammenbricht. Bei dem Versuch, sie zu retten, entdeckt der Magier ein betäubendes Kräftefeld und Spuren, die zu einer von oben unerkennbaren Höhle führen. Als Rork diese Höhle betritt, entdeckt er eine Schwindel erregend tiefe Treppe und schließlich einen unterirdischen, gigantischen Saal … und rät­selhafte Fußspuren titanischer Art, die die seinen überlagern.

Die Frau, die er nach dem Tal Low Valley nennt und die ihr Gedächtnis verloren hat, bringt er zu sich mit nach Hause, wo die Probleme aber erst richtig begin­nen … Denn die schöne Low besitzt offenkundig selbst magische Fähigkeiten, wie die Titelstory „Fragmente“ beweist. Als sie schläft, beginnt ihr Geist damit, die Umwelt zu demontieren und zu fragmentieren. Dramatisch wird es, als sich Rorks Haus in zahlreiche schwebende Fragmente zerlegt und Low inmitten die­ses Chaos schlafend schwebt. Folgerichtig muss er, nachdem dieses Problem mühsam gebändigt worden ist, Low aus der Zivilisation entfernen. Doch das macht die Angelegenheit nur schlimmer.

Die Rückkehr des Flecks“, mit dem dieses erste Album von Rorks Geschichten schließt, verbindet die losen Enden mehrerer vorangegangener Geschichten, und offenkundig endet Rorks rätselhaftes Leben, als er sich in New York einem auf ihn und einen Stapel Dynamit herabstürzenden Eisenbahnwaggon gegen­übersieht.

Doch die Fragen sind damit nicht geklärt. Insbesondere die Hauptfrage nicht: wer ist dieser Rork eigentlich, der „faustische Held“, wie er im Nachwort zu Band 1 genannt wird, dieser geheimnisvolle Mann, der über Zauberkräfte ver­fügt und mit dem Phantastischen so selbstverständlich agiert? Und wie hängen diese fragmentierten Stückchen, diese kurzen Bildergeschichten zusammen? Denn DASS sie zusammenhängen, wird gegen Schluss dieses ersten Albums sehr deutlich.

Mehr Licht in dieses Dunkel bringt „Rork II: Passagen“, das Album, das ein Jahr später, 1988, erscheint. Schon das Titelbild mit einer fremdartigen, wüstenhaf­ten Welt, übersät mit gigantischen, skelettierten Kadavern, unter dem Schein einer seltsam fahlen Sonne und dem Widerschein mehrerer Monde zeigt, dass dies nicht nur eine Geschichte ist, die auf unsere Erde beschränkt ist, und dieser Eindruck ist vollkommen richtig.

Nach einer kurzen Rückblende über die bisherigen Ereignisse taucht eine neue Figur im Kosmos von Rork auf – Raffington Event, ein korpulenter Privatdetek­tiv, der diesmal die Rahmenhandlung zusammenhält: angesetzt von einem Un­bekannten, das Haus von Rork zu beobachten, der vor einigen Wochen in New York bei einer Explosion ums Leben kam (wobei rätselhafterweise kein Leich­nam zu finden war).

Bei dem Versuch, in das Gebäude einzudringen, sieht er sich auf einmal einer ganz vermummten Gestalt gegenüber, die ihn illusorisch irreführt und sich dann offenkundig als Rork „outet“, ohne indes das Gesicht zu zeigen. Event vermutet, es handele sich um Scham über eine Verstümmelung, die er bei dem Unfall er­litten habe, nicht ahnend, dass es viel schlimmer ist.

Rork erzählt ihm sein Leben, das vor rund dreihundert Jahren begann. Es macht vieles klarer, aber längst nicht alles: Rork ist nämlich ein Findelkind, das von ei­ner Schmiedfamilie vor der Haustür gefunden wurde. Binnen kürzester Zeit stellt sich heraus, dass Rork Fähigkeiten und geistige Qualitäten besitzt, die die seines Ziehvaters weit in den Schatten stellen. Und in der Nacht beginnt er schließlich, im Fieber mit seltsamen Wesen zu reden, die nur er sehen und hö­ren kann. Die wichtigste Begegnung ist die mit einem Magier namens Tanema­nar, der ihm verspricht, ihn zu holen, wenn es an der Zeit ist und Rork mehr ler­nen möchte.

Rork geht schließlich mit Tanemanar, dem „Meister der Träume“, als er auf­taucht, und er geht lange bei ihm in der Lehre. Schließlich bringt der Magier den jungen Mann an einen geheimnisvollen Ort, in eine Bucht, wie es scheint, in der gestrandete, zerfallende Schiffe liegen. Hier sollen sie den „Kapitän“ tref­fen und Rork in „das Geheimnis“ eingeweiht werden. Durch einen faszinierend visualisierten „rite de passage“ und den Tod eines halb Wal, halb Schnecke scheinenden Grenzgängers gelangt Rork schließlich in jene andere, auf dem Ti­telbild gezeigte Welt, und er erwirbt sich die Fähigkeit, zwischen den Welten zu pendeln.

Doch dies ist eine zweischneidige Fähigkeit, wie rasch klar wird. Denn es gibt ei­nen Wächter namens Pharass, der darüber wacht, dass der Übergang nicht zu oft benutzt wird. Es scheint eine Art von subtilem Gleichgewicht zu geben, das nicht gestört werden soll.

Die erste Notwendigkeit, die Passage erneut zu benutzen, ergibt sich, als sich die Wege des Schriftstellers Bernard Wright und die von Rork erneut kreuzen. Wright benutzt diesmal ein weiteres zerfallenes Haus als Inspirationsquelle, wird jedoch von übernatürlichen Mächten darin gefangen, altert und stirbt un­glaublich schnell. Als Rork ebenfalls in dieselbe Falle geht, kann er dem amor­phen Gegner nur durch den Passageübertritt entgehen.

Doch damit beginnen die Rätsel erst richtig: denn Tanemanar sagte Rork einst, wenn Pharass Rork nach dem Passageübertritt fände, würde er ihm die Erinne­rung an das „Geheimnis“ nehmen, und er könne nie wieder die Welten wech­seln. Und nach Rorks Worten ist er auch nach seinem Entkommen aus dem Trümmerhaus Wrights von Pharass entdeckt und beraubt worden.

Rork ist ziemlich klar, warum er dennoch die Welten wechseln kann, aber ich werde diese Erklärung hier natürlich nicht offenbaren. Wichtig ist nur: gegen Ende des Bandes kommt es zu einer Gegenüberstellung zwischen Raffington Event, Rork, Deliah Darkthorn (die Rork ursprünglich als Low Valley bezeichne­te), Ebenezer Awridge, dem rätselhaften Fleck und dem Wächter Pharass – und mit einem rätselhaften Kugelschiff, das sie alle in eine jenseitige Welt bringt.

Dort finden sie, schwebend in einem unwirtlichen Tal – Rork.

Und dann verlieren sie ihr Kugelschiff, was Pharass und seine Begleiter hier stranden lässt. Alle Fäden aus dem ersten Band vereinigen sich in diesem zwei­ten zu einem furiosen Finale – und machen doch ratloser als zuvor. Denn was GESCHIEHT nun mit Rork, der offenkundig von Deliah aufgeweckt wird und im Moment des Erweckens mit ihr spurlos verschwindet? Das Gleichgewicht scheint gestört, die perfekte Katastrophe eingetreten zu sein.

Pharass meint, die Chance, dass Rork und Deliah jemals wieder in ihrer Heimat­welt ankämen, sei mehr als gering.

Es dauert zwei Jahre, bis der Leser endlich erfährt, was geschehen ist, doch, das sei gleich vorausgeschickt, die Rätsel werden nur durch neue ersetzt.

Rork III: Der Friedhof der Kathedralen“, der eigentlich inspirative Band für mich, verwirrt schon durch den Titel und das Cover, und er führt eine weitere Figur ein: Professor Wallace de Wolf, der auf der Suche ist nach einer Splitter­gruppe mittelalterlicher Häretiker, die sich angeblich nach Südamerika einge­schifft haben sollen und hier eine Baumaßnahme begonnen haben, die man später den „Friedhof der Kathedralen“ nennt. Nur spärliche Hinweise deuten darauf hin, wo dieser Ort sein soll, und als de Wolf mit seinem Sohn Sidney und der Begleiterin Fay McKee endlich im tiefen Dschungel dem Ziel nahekommt, entgehen sie dem Tod durch Indianer nur, weil direkt neben ihnen ein ausge­mergelter Mann in zerlumpter Kleidung und wallendem Bart buchstäblich aus dem Nichts erscheint – Rork.

Wochenlang ringen sowohl die von einem vergifteten Pfeil getroffene Fay als auch der entkräftete Rork mit dem Tod, dann können sie sich auf den Weiter­marsch machen und endlich ihr Ziel finden, den legendären Friedhof der Kathe­dralen.

Er scheint verlassen und menschenleer, doch leider beherbergt er noch zwei Le­bewesen, die seit Jahrhunderten innig aufeinander angewiesen sind. Den un­menschlichen Yosta und seinen wahnsinnigen Widerpart Levec. Beide sind von magischen Kräften, die von einem unterirdischen Steinkreis ausgehen, der di­rekt unter den Kathedralen existiert, extrem langlebig geworden, und die Aus­einandersetzung, in der Rork, Sidney und die magischen Kräfte des Steinkreises aufeinanderprallen, fordert eine Reihe von Opfern.

Als sie endlich den Friedhof wieder verlassen, geht Yosta mit ihnen – und er ver­spricht Rork, dass sie sich in einem Jahr bei Rork treffen wollen. „… und wir wer­den nicht allein sein“, meint Rork kryptisch.

Womit die Welt um Rätsel reicher ist. Neue Gestalten, neue Geheimnisse, rät­selhafte Verbindungen … und niemand weiß, wie sie aufzulösen sind.

Doch es gibt noch einen vierten Band.

Was genau mag das sein – „Sternenlicht“? Rork wird auf dem Cover wirkungs­voll gezeigt, mit weißer, wehender Mähne, eingerahmt in ein Bündel aus selt­sam abgestuftem Licht.

Rork verließ Südamerika mit einem Schiff Richtung Mexiko, und hier angekom­men, erhält er durch ein kleines Mädchen ein Pergament, bedeckt mit rätsel­haften Schriftzeichen. Der Weg führt ihn mitten in die Wüste hinein, in eine un­wirtliche Gegend und zu einer Mesa, unter deren Felsüberhang eine alte Pue­blo-Siedlung von Indianern neu besiedelt worden ist.

Hier leitet eine alte, grauhaarige Frau den Stamm, doch ihre Vorherrschaft ist nicht unumstritten. Es gibt Intriganten, die versuchen, hinter das Geheimnis ei­nes Ereignisses zu kommen, das in zwei Tagen eintreten soll. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Personen Bagat, Shamah, Auge und Juacho sowie der etwas verrückte Erfinder Blei.

Rork kommt gerade rechtzeitig, um den Versuch von Blei mitzuerleben, sich mittels eines Flugapparates in die Luft zu erheben – doch der Versuch scheitert und Blei stürzt ab. Und der Magier, der sich im Vergleich zum Band 1 quasi kaum verändert hat, erkennt die alte Frau erschüttert wieder, die ihn mit dem Pergament hierher gerufen hat: Low Valley. Sie hat im Gegensatz zu ihm in ei­ner anderen Welt ein halbes Leben zugebracht und in diesem Pueblo das Ge­heimnis entdeckt, das sie ohne Mithilfe von anderen Menschen nicht enträtseln konnte – das Mysterium des Sternenlichts, eines Lichts, das alles verwandeln wird, wenn es zur vorausberechneten Zeit eintrifft.

In der Tat verwandelt das Licht, aber die Dinge, die entstehen, sind einfach schrecklich und unverständlich … und zum Ende hin offenbart Low Valley Rork, weshalb sie seine Hilfe braucht – es geht um Low Valleys Tochter Syra, die wie Rork nach dem Passageübertritt hilflos und besinnungslos im Raum schwebt. Als sie sie schließlich dem Magier anvertraut, meint er nur: „Komm in neun Mo­naten zu mir. Ich brauche dich dann …“

Und die seltsamen beiden Eulen, die sowohl den Band 3 als auch den Band 4 von Rork einleiten und beenden und kryptische Sprüche von sich geben? Was ist mit ihnen …?

Niemand weiß es bisher. Dies ist alles, was ich zu sagen weiß, und ich muss ge­stehen, je länger man auf die Vollendung des Kreises zu warten hat, desto faszi­nierender wird das Gesamtbild. So wenigstens empfinde ich es. Bedauernswert ist lediglich, dass die feine Zeichenstruktur der ersten beiden Bände inzwischen abgeschält und verschwunden ist und breiten Flächen und starken, kräftigen Farben Platz gemacht hat. Die Detailtreue hat nachgelassen, bedauerlich nach-gelassen.

Doch kann man als sicher annehmen, dass der 1951 in der DDR geborene An­dreas, der Grafik studierte und schließlich zur Comickunst kam, noch mehr und intensiver in dieser Welt arbeiten wird und vielleicht sogar schon gearbeitet hat. Denn es ist nun schon fast zehn Jahre her, dass ich diese Alben geschenkt bekam… es wird Zeit, den Rest zu suchen, der womöglich schon erschienen ist. Oder Andreas auf die Füße zu treten, um den Rest endlich einzufordern (grins).2

Für den Comicfreund lohnen sich diese Alben auf jeden Fall, wenngleich es auch schwierig sein könnte, sie zu bekommen. Immerhin sind sie, gemessen an der Schnelllebigkeit des Zeitgeistes, schon „uralt“.

Alle vier Alben sind im Alpha-Comic-Verlag erschienen, präsentiert von Schwer­metall:

Rork I: Fragmente

Rork II: Passagen

Rork III: Der Friedhof der Kathedralen

Rork IV: Sternenlicht

© 2003 by Uwe Lammers

Viele Worte für ein paar Comicalben? Ja, das ist wahr. Aber ich denke, sie sind absolut erforderlich gewesen. Andreas´ Rork-Zyklus steht seit damals ziemlich singulär auf weiter Flur (lassen wir mal viele CrossGen-Comics und deren eben­falls höchst detailreichen Stil außen vor). Nichts, was ich in jüngerer Vergangen­heit so zu sehen bekam, vermochte mich auf diese Weise zu fesseln wie diese Alben … hab sie irgendwo tief verwühlt, ich sollte sie mal wieder heraussuchen und lesen. Das lohnt sich ganz ohne Zweifel.

Das Schöne an solchen grafischen Meisterwerken ist einfach, dass sie zeitlos be­eindruckend sind. Während vieles, was man heutzutage auf dem Markt findet, schlicht nur Gebrauchskunst ist, mit hastig hingeworfenen, skizzenhaften oder kaum ausgeformten Gesichtern, flüchtigen Hintergründen, schiefen Perspekti­ven und einfallslosen Panels, sieht das hier völlig anders aus und überschreitet sehr mit Recht die Grenzen zum Kunstwerk.

Das kann man natürlich auch anders sehen, aber so ist wenigstens meine eige­ne Meinung.

In der kommenden Woche besuchen wir nach langer Zeit mal wieder das Ehe­paar Sam und Remi Fargo, die – wie überraschend – mal wieder einem Schatz nachjagen. Wohin es sie diesmal verschlägt und womit sie es zu tun bekommen, erfahrt ihr in sieben Tagen.

Bis dann, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Ihr findet sie bei Interesse in den Ausgaben des Fanzines „Baden-Württemberg Aktuell“ aus den nämlichen Jahren im Bereich zwischen BWA 275 und etwa 350.

2 Nachtrag von 2019: Wie mir inzwischen bekannt wurde, gibt es in der Tat Folgealben, die in einer zweibändigen Gesamtausgabe zusammengefasst worden sind. Ich sollte sie mir beizeiten besorgen.

Wochen-Blog 355:

Posted Dezember 22nd, 2019 by Uwe Lammers

Wochen-Blog 355:

Close Up: Der OSM im Detail

Teil 12

Liebe Freunde des OSM,

heute bespreche ich in Form von Kurzrezensionen die Episoden 56 bis 60 des KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, womit wir die Halbzeit die­ser insgesamt 105 Episoden langen Serie überschritten haben. Kurz zur Einlei­tung wie immer, was zuletzt geschah:

Rückblick: Eigentlich soll Oki Stanwer als Feldherr den insektoiden Cranyaa in der Galaxis Hun’arc beistehen, die von der Macht TOTAM und deren Dienern at­tackiert werden. Aber davon ist er gegenwärtig weit entfernt. Fast 600.000 Jah­re weit in die Vergangenheit geschleudert befindet sich in einem unheimlichen Weltraumabschnitt, dem Zeituniversum, das voller Gefahren und Fallen steckt – und ein Mysterium aufbietet: denn der Kosmos scheint vor der Zeit zu erlöschen, was klar der Realgegenwart widerspricht. Irgendwie muss es ihm also nicht nur gelingen, den Zeitsprung zu wiederholen und in die Gegenwart zurückzukehren, sondern auch den vorzeitigen Untergang des Universums zu verhindern.

In der Realgegenwart zerfällt derweil das geschwächte Cranyaa-Reich in einem Bürgerkrieg, aufgestachelt durch den Usurpator Thom-Ke, einen Cranyaa-Vasal­len TOTAMS. Sein letzter Schachzug war die Gefangennahme der Kaiserin Sini-Ag und ihre Verschleppung auf seine Zentralwelt Kareton. Der Ursprungsplanet der Cranyaa, Wislyon, wurde von TOTAMS Schergen durch einen Atombrand ausgelöscht …

Episode 56: Duell der Cranyaa

(4. März 1985, digitalisiert 2018)

Üblicherweise wird im Reich der Cranyaa die Regentschaft matrilinear weiterge­geben, es gibt also nur Königinnen. Thom-Ke, der geniale männliche Cranyaa-Programmierer von Kareton, durchbricht diese Reihe und ruft sich zum Kaiser von Kareton aus und nimmt Königin Sini-Ag gefangen, um sie auf seine Seite zu ziehen.

Sie erkennt jedoch, dass er wahnsinnig und ein Vasall TOTAMS ist. Daraufhin be­steht er auf einem rituellen Kampf auf Leben und Tod. Er ist sich sicher, ihn auf­grund größerer physischer Kräfte und durch TOTAMS Rückhalt gewinnen zu können.

Buchstäblich im letzten Moment greift jedoch der Matrixkoordinator dieses KONFLIKTS, der untergetauchte WÄCHTER, in das Geschehen ein. Indem er sei­nen Geist mit dem Sini-Ags austauscht, kann er den Kampf zu seinen Gunsten entscheiden und Thom-Ke töten. Dieser Kampf bricht den aufständischen Cranyaa Karetons das moralische Rückgrat, und sie anerkennen nun die neu ernann-te „Kaiserin Sini-Ag“. Es schlägt die Geburtsstunde der Neuen Cranyaa, aber es bleiben große Probleme und krisenhafte Zustände. Es ist nur eine Atempause im Kampf um Hun’arc erreicht worden.

Episode 57: „Sucht Leben!“

(18. März 1985, digitalisiert 2018)

Blende ins Zeituniversum: Oki Stanwer und seine Getreuen befinden sich auf ANTI-TOTAM in der STELE DER EWIGKEIT und oberhalb davon in der angeschla­genen Lichtfestung OREOC sowie dem Transmittermond der Plegg’re in einer trostlosen kosmischen Region, die Distanz nach Hun’arc ist unklar, wird aber als­bald mit gut 24 Millionen Lichtjahren beziffert. Aber Beobachtungen machen auch deutlich, dass sich die Gefährten in der tiefen Vergangenheit befinden. Entgegen ihren bisherigen Vermutungen sind sie der Sterbenden Zone nicht entronnen, sondern befinden sich mitten in ihr.

589.419 Jahre tief in der Vergangenheit gefangen gibt es für Oki Stanwer nur eine logische Option: Ein Aufbruch nach Hun’arc ist vollkommen witzlos. Da die Dämonen von TOTAM für diesen Zeitsog verantwortlich zeichnen, müssen sie hier irgendwo aktiv sein. Und sie werden Zeittransmitter besitzen – die einzige Chance, wieder schnell in die Gegenwart zurückzukehren.

Er beschließt also, den Transmittermond über ANTI-TOTAM zurückzulassen und bricht selbst mit der STELE auf, um Funksignalen nachzugehen. Auch OREOC wird auf die Suche nach Leben geschickt.

Eine Schlussblende führt den Leser dann in die 2,3 Millionen Lichtjahre entfern­te Galaxis Srakkonar, wo der Dämon Craathava von TOTAM auf einer Welt na­mens Kalamaar residiert. Er ist siegessicher, auch als er von Oki Stanwers An­kunft erfährt – schließlich hat er schon Fallen etabliert …

Episode 58: Eine Welt negiert!

(21. März 1985, digitalisiert 2018)

Blende zur Lichtfestung OREOC: Bemannt mit dem Soogrer Goonex, dem Calna­rer Zephir-Gort und dem raubtierhaften Helfer des Lichts Gruhl steuert die von den Synox schwer beschädigte, mit vorhandenen Mitteln aber nicht reparable kristallene Kampfbasis einen Raumsektor an, der 12.590 Lichtjahre von der wei­ßen Sonne „Point Zero“ entfernt ist, um die jetzt ANTI-TOTAM kreist. In diesem Raumsektor scheint die Struktur des Universums grundlegend manipuliert zu werden – recht eindeutige Anzeichen für intelligente technische Kulturen.

In der Tat finden sie ein Sonnensystem, aber sie kommen zu spät: Das Sonnen­system mit der Welt Ceqqolar ist von gigantischen Kegelschiffen einem verhee­renden entropischen Experiment unterzogen worden und grundlegend negiert worden, wobei nahezu alles Leben ausgelöscht wurde.

Ehe OREOC einfliegen kann, geschehen in kurzer Folge zwei bizarre Ereignisse – zum einen verliert Gruhl die Kontrolle über sich und wird zu einer wahngesteu­erten Mordmaschine, die über Goonex herfallen will (wie erinnerlich sind die Soogrer als Genforscher die Entwickler des Kunstvolkes der Moogs, der „geneti­schen Armee“, die auf dem Planeten Suriloom im Auftrag der Dämonenwaffe Rookax gezüchtet wurde. Gruhls Helferseele besetzte damals einen der Moog-Körper, die animalischen Blutlust-Triebe sind aber offenkundig nur temporär verschüttet worden). Ehe er gefährlich werden kann, wird er paralysiert und in eine Stasiskammer eingeschlossen, wo er kein Unheil mehr anrichten kann.

So wird er auch nicht Zeuge, wie OREOC von einem Raumgeschwader von Schif­fen angefunkt wird – zu Goonex´ Fassungslosigkeit von einem Toten! Denn der Rufende ist niemand Geringeres als Timor-Dol, der DIGANT und Herr der NEGA­TIVEN … aber Timor-Dol ist bekanntlich in der Todeszone umgekommen, in der Zukunft … (vgl. dazu Bd. 47 der Serie)

Als Leiter der Genwächter von Zykhor warnt Timor-Dol davor, das Sonnensys­tem anzusteuern. Es sei „negiert“ worden von Wesen, die die ERNEUERER ge­nannt werden. Timor-Dol fliegt nach dem kurzen Funkkontakt weiter zu einem Sonnensystem, das er das „Ovahaan-System“ nennt.

Goonex und OREOC entschließen sich allerdings dazu, auch weil sie wissen, dass Oki Stanwer derzeit anderweitig unterwegs ist, ungeachtet der Gefahr der Spur der ERNEUERER zu folgen …

Episode 59: Auf der Suche nach Klivies Kleines

(3. April 1985, digitalisiert 2018)

Blende in die Handlungsgegenwart zur Galaxis Hun’arc: Auf der durch die Licht­roboter-Attacken vor langer Zeit verwüsteten Heimatwelt der Soogrer (vgl. Bd. 22), auf Senaax, empfängt die soogrerische Forscherin Loree seltsame Funksignale aus dem Reich der Calnarer, das ansonsten funktechnisch tot ist. Da sie schon eine Weile über den Ritter vom Goldkristall Yorrok in Verbindung mit den Cranyaa steht, übermittelt sie diese Information zu deren neuer Zentralwelt Kareton.

Niemand kann etwas mit den Funksignalen anfangen – bis Yorrok darin das terranische SOS erkennt. Er hat davon im letzten Universum Kenntnis erlangt, als er auf der Erde im Einsatz war.1 Die einzige Person, die als Sender in Frage kommt, ist … Klivies Kleines!

Nun gilt Kleines seit dem katastrophalen Gigant-Syndrom als tot (vgl. Bd. 38). Aber Yorrok erinnert profund daran, dass Kleines schon öfter als tot galt und wie ein böser Traum immer wieder von neuem seine Lebendigkeit unter Beweis stellte. Natürlich kann das alles auch eine perfide Falle TOTAMS sein. Aber der WÄCHTER lässt sich überzeugen, dass sie es nicht riskieren können, sollte Klei­nes noch leben, ihn in TOTAMS Hand fallen zu lassen.

Mit einer kleinen Streitmacht, Yorrok und Loree an der Seite, bricht der WÄCH­TER nach Runix auf, um das Rätsel zu klären und, falls möglich, Kleines zu ret­ten. Als sie im System Le-Konji ankommen, entdecken sie voller Schrecken, dass Runix´ Oberfläche von kilometerdicken Kristallpanzern überkrustet ist – und in die Sonne zu stürzen droht!

Episode 60: Der neue Kleines

(4. April 1985, digitalisiert 2018)

Es bleibt nicht viel Zeit, um das Schlimmste zu verhindern. Das Cranyaa-Schiff mit dem WÄCHTER, Yorrok und Loree an Bord landet in der Nähe der Signal­quelle, um herauszufinden, ob es sich dabei tatsächlich um den um Hilfe rufen­den Klivies Kleines handelt.

Sie laufen in einen Hinterhalt der Soldaten TOTAMS, und der WÄCHTER wird bei einer Sprengung unter einer tonnenschweren Kristalltrümmerhalde begraben. Yorrok und Loree geraten in Gefangenschaft und werden von einer Inkarnation TOTAMS direkt zum Zentrum des Geschehens gebracht – hier wächst aus einer kristallenen Schote ein neues Wesen heran: ein Humanoider, der ganz aus elas­tischem weißem Kristall besteht. Es ist Klivies Kleines. Der neue Kleines.

Das Wesen TOTAM macht Anstalten, sowohl ihn als auch die Soogrerin und Yor­rok durch einen Transmitter zur Welt des Bösen zu entführen, als überraschend der WÄCHTER wieder auftaucht, der sich aus der Schutthalde befreien konnte. Bei dem sich entspinnenden Kampf kann er zwar jede Menge untote Cranyaa vernichten, aber Yorrok und Loree werden durch den TOTAM-Transmitter fort­gerissen. Auch der gelandete Cranyaa-Kreuzer attackiert und zerstört.

Alles, was der WÄCHTER noch tun kann, ist ein Griff hinüber zu Klivies Kleines und die Aktivierung seines Ego-Transmitters, mit dem er sie beide in Sicherheit bringt. Dann stürzt Runix in die Sonne und vergeht.

Ja, die Dinge stehen definitiv nicht gut, weder im Zeituniversum noch in der Handlungsgegenwart. In der nächsten Folge der „Close Ups“ kümmere ich mich vollständig um den Handlungsraum des Zeituniversums mit seinen vielfältigen Gefahren.

Bleibt neugierig, Freunde.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Vgl. dazu das E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“, 2018 erschienen.

Rezensions-Blog 247: Lust und Gefahr

Posted Dezember 18th, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

üblicherweise rezensiere ich an dieser Stelle Romane oder Kurzgeschichten­sammlungen bzw. Anthologien (wenn es um Sammlungen mit verschiedenen Verfassern geht). Dass ich einen Novellenband rezensiere, also ein Mittelding zwischen diesen drei Varianten, kommt eher selten vor. Ich schätze, dass solche Novellenbände noch häufiger vorkommen können, obwohl ich aktuell keinen „Kandidaten“ dafür an der Hand hätte, um ihn zu benennen.

Natürlich gibt es z. B. bei dem unten erwähnten Label Plaisir d’Amour inzwi­schen auch Novellen als handliche Printformate, also Bände, die gerade mal 100-130 Seiten Umfang haben und sich geradezu enttäuschend an einem Nach­mittag lesen lassen (und selbstverständlich immer zu kurz sind). Aber das sind Ausnahmen. Etablierte Verlage neigen doch eher dazu, ein Seitenlimit von 200 Seiten nicht zu unterschreiten, da sind die Verhältnisse heute anders als noch in den 1980er-Jahren, wo 146-160 Seiten üblicherweise das untere Seitenlimit für Taschenbücher darstellte (man schaue sich beispielhaft die Terra Fantasy-Reihe oder die Doc Savage-Serie an).

Hier jedoch hat Knaur drei erotische Kurzkrimis in einem Band zusammenge­schaltet, und ich fand das Experiment interessant. Wie ist es gelungen? Nun, seht selbst:

Lust und Gefahr

(OT: Baddest Bad Boys)

3 Novellen von Cate Noble, E. C. Sheedy und Shannon McKenna

Knaur 50689, Juni 2010

400 Seiten, TB

Aus dem Amerikanischen von Tine Mey

ISBN 978-3-426-50689-9

Man findet es eher selten, ein solches Mittelding zwischen einer Kurzgeschich­tensammlung (ein Verfasser) oder einer Anthologie (verschiedene Verfasser) und einem Roman. Hier haben wir eine Sammlung von drei längeren Novellen vor uns. Jede einzelne wäre – vor dem Zeitalter des E-Books – zu klein für ein Buchformat gewesen, zusammengeschaltet ergeben sie aber eine respektable Portion Lesestoff. Der Obertitel der Novellensammlung gibt dabei den Kurs für das Ganze vor und trifft zumindest in der Übersetzung zu (der englische Titel führt in die Irre, da es eigentlich nicht wirklich um „Bad Boys“ geht): es geht hier um erotische Liebesgeschichten, die einen lebensgefährlichen Krimitouch haben. Und das erwartet den Leser:

In „Mein unmoralisches Angebot“ von Cate Noble existiert seit vielen Jahren die unterschwellige erotische Spannung zwischen dem schwerreichen Max De­Luca und der schönen Ellie. Und Max möchte in der Tat mehr mit ihr zu tun ha­ben, nur gibt es da emotionale Komplikationen – denn Ellie hat seinen Bruder Stefan DeLuca geheiratet, einen ausgesprochenen Mistkerl. Bis vor drei Jahren, bis zu Stefans Unfalltod, war Ellie damit natürlich für ihn vollkommen tabu. Aber nun geht es um Stefans Erbe und DeLucas Schiffbaufirma, an der Ellie dank der Verbindung mit Stefan natürlich Anteile hat.

Die Übernahmeverhandlung von Ellies Anteilen gestaltet sich anders, als er das angenommen hat – denn Ellie schlägt ihm tatsächlich eine gemeinsame Nacht vor. Offenbar existieren tatsächlich noch romantische Gefühle ihrerseits aus ih­rer Zeit vor der Ehe mit Stefan. Er macht ihr schließlich ein unmoralisches Gegenangebot: Eine Nacht reicht ihm nicht, er würde sie gern für eine Woche auf eine Insel vor der Küste entführen, um die sinnlichen Erfahrungen etwas ausgiebiger auszukosten. Zögernd nimmt Ellie dieses Angebot an.

Doch es gibt Komplikationen: zum einen taucht nun wie ein böser Geist Max´ verflossene Lebensgefährtin Bridgette St. Regis auf, die alle Register zieht, um wieder mit ihm zusammen zu kommen. Und auf der anderen Seite wird Ellie von einem unbekannten Stalker verfolgt, der ihr immerzu näher zu kommen scheint und schließlich akut ihr Leben bedroht …

Bei E. C. Sheedy lernen wir in der Novelle „Komm und küss mich“ bekommt die Angestellte Tommi ernste Probleme mit ihrem aktuellen Lover Reid McNeil, der in derselben Firma arbeitet wie sie selbst. Sie entdeckt, dass er in Unterschla­gungen und Betrug in großem Stil verwickelt ist und sichert die Beweise. Dann begeht sie den Fehler, ihn damit zu konfrontieren und wird von ihm nun brutal drangsaliert und erpresst. Da der Firmenchef selbst derzeit nicht im Land ist, muss sie die nächsten paar Tage irgendwie überbrücken und braucht einen sicheren Unterschlupf, ehe sie die Geschichte mit dem Chef selbst klären kann. Sie scheut sich nämlich seltsamerweise, mit den Beweisen direkt zur Polizei zu gehen und befindet sich deshalb in akuter Gefahr.

Sie wendet sich an einen alten Freund namens Hugh Fleming, der ihr eine Un­terschlupfmöglichkeit in der Wildnis von Vancouver anbieten kann – dorthin hat sich sein jüngerer Bruder Mac zurückgezogen, der mit Tommi nie warm gewor­den ist. Zögernd und ohne wirkliche Perspektivmöglichkeiten nimmt sie die Of­ferte an und landet tatsächlich mitten in der Wildnis.

Die Überraschungen, die folgen, hat sie nicht erwartet – der früher unansehnli­che, pickelige Mac ist zu einem gestandenen Mannsbild herangereift, und zwi­schen ihnen prickelt es enorm. Dummerweise machen sie einander dann fal­sche Hoffnungen und versuchen anschließend alles, um es „nur bei unverbindli­chem Sex“ zu belassen und daraus keine weiteren Verpflichtungen erwachsen zu lassen … wobei offenkundig ist, dass sie sich geradezu magnetisch zueinander hingezogen fühlen und mit dieser Entscheidung definitiv unglücklich sein wer­den.

Und schließlich wird es dann vollends dramatisch, als McNeil herausfindet, wo­hin sie sich geflüchtet hat – und er entscheidet sich dafür, das „Problem“ aus der Welt zu schaffen, und zwar mit einem Gewehr …

Shannon McKennas Geschichte „Ein echter Kerl“ handelt vordergründig von Detective Jon Amendola, der nach einem traumatisierenden Fall eines Serienkil­lers mit den Nerven ziemlich am Ende ist. Der Fall um William Geddes, den „Vo­gelei-Mann“, der die Angewohnheit hatte, junge Frauen zu entführen, zu foltern und zu ermorden, um den toten Opfern dann ein Rotkehlchen-Ei in den Mund zu legen, hat ihn gründlich geschafft. Er hat sich jetzt in eine Jagdhütte in den Wäldern zurückgezogen, um für eine Weile vollkommen runterzukühlen. Der­weil ist er vom Dienst befreit.

Doch wer beschreibt seine Überraschung, als er an der Hütte ankommt und nicht nur schon ein Fahrzeug vorfindet, sondern auch eine offene Tür – und eine junge, atemberaubend schöne Frau, die er zunächst mal mit der Waffe be­droht (Detective ist Detective, nicht wahr?). Seine Verblüffung steigt noch an, als er in der jungen, durchaus nervösen Frau Robin MacNamara erkennt – die „kleine Robin“, die er aus der Kindheit noch kennt, als er zusammen mit Danny und Mac MacNamara herumgehangen hat. Jon, das Waisenkind, hat sich schließlich zum erfolgreichen Detective hochgearbeitet, aber Robin hat er im­mer als schüchternes Mädchen mit Zahnspange und Brille in Erinnerung ge­habt … kein Vergleich mit dieser atemberaubenden jungen Schönheit, die nun auf einmal in seiner Hütte ist.

Aber warum ist sie hier? Wie konnte sie ihn überhaupt finden? Kleinlaut ge­steht sie: Sie hat sein Telefonat mit ihrem Bruder Danny abgehört, weil sie da in der Telefonzentrale der Firma saß, und anschließend eigenverantwortlich den Plan ausgearbeitet, der sie hierher führte. Und der Plan sieht so aus: Sie ist seit Kindesbeinen an in Jon verschossen und hat sich, inzwischen 25, dafür entschie­den, dass er derjenige Mann sein soll, der ihre Jungfräulichkeit beendet (etwas, was ihre überfürsorglichen älteren Brüder bislang stets verhindert haben!). Da­mit sollen aber keinerlei weitergehende Verpflichtungen verbunden sein, er soll nicht glauben, dass sie klammere oder so.

Jon reagiert mit ungläubigem Entsetzen und glaubt an einen schlechten Scherz. Gott, ja, er ist auch seit langem scharf auf sie (was er nie gesagt hat), und in ihrem jetzigen gereiften Zustand sowieso. Aber mit der kleinen Schwester sei­nes besten Freundes rumvögeln und sie entjungfern? Das geht gar nicht. Danny wird ihn umbringen.

Also: Ganz schlechte Idee.

Aber Robin kann sehr hartnäckig sein und leider auch auf natürliche Weise äu­ßerst verführerisch. Man ahnt also als Leser, was unweigerlich kommen muss, und man wird nicht enttäuscht.

Problem: Obwohl der Killer Geddes hinter Gittern sitzt, hat Jon das dumme, un­terbewusste Gefühl, dass der Fall immer noch nicht abgeschlossen ist. Und das stimmt auch. Denn er hatte eine Komplizin, die nun hartnäckig die Verfolgung aufnimmt und nun Jon Amendolas vermeintliche Freundin ins Visier nimmt, um sie nun ebenfalls auf grässliche Weise umzubringen: Robin …

Auf den ersten Blick mag es so scheinen, dass Novellen von jeweils über hun­dert Seiten Länge recht viel Zeit verschlingen könnten … aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, habe ich für jede nur einen Tag gebraucht. Dank der geschmeidigen Übersetzung und der solide dargestellten Charaktere erhält man zwar nie wirklich das Gefühl, einen ausgewachsenen Roman vor sich zu haben, aber von Langeweile kann weiß Gott auch keine Rede sein. Alle drei Autorinnen verstehen es gut, die emotionalen Turbulenzen der Protagonisten und Protagonistinnen darzustellen, ohne zugleich dabei in die „Friede-Freude-Eierkuchen“-Falle zu gehen, wie das beispielsweise ganz gern bei den mehrbändigen Zyklen des Hauses Plaisir d’Amour geschieht. Es ist hier vielmehr so, dass es nach wie vor gewisse Spannungsfelder gibt. Man merkt deutlich: die erste, vielleicht entscheidende Klippe zum Gestehen der Liebe ist überwunden, aber das ist nur der Anfang, die Sache kann langfristig durchaus immer noch schief gehen … also sehr ähnlich wie im realen Leben.

Dann ist es ebenfalls schön, dass die Frauengestalten durch die Bank nicht nur rein dekorative oder schematische Zwecke erfüllen, sondern die Personen durchaus so etwas wie einen eigenen Willen besitzen, den sie sich auch nicht nehmen lassen. Und durch die Konfliktlinien, die durch die lebensbedrohenden Umstände der Geschichten etabliert werden, erhalten die Novellen eine lese­freundliche Dynamik, die den Leser neugierig von Kapitel zu Kapitel vorantreibt.

Alles in allem eine Erfahrung, die ich gerne gemacht habe. Für Leser, die gern mal sanfte Erotik mit prickelnder Spannung verbunden wissen wollen, ist dies sicherlich eine geeignete Lektüre.

Klare Leseempfehlung.

© 2018 by Uwe Lammers

Auch in der kommenden Woche bleiben wir experimentell und reisen in die Welt der Comics. Näheres in sieben Tagen an dieser Stelle.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Wochen-Blog 354: Zahlensalat

Posted Dezember 15th, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

mit Zahlen habe ich mich immer schon schwer getan, in Mathe konnte ich nie sonderlich brillieren. Der Kosmos der Zahlen, Summenzeichen, Platzhalter, Ta­bellen und Kurvenfunktionen blieb mir immer irgendwie verschlossen, das war mir buchstäblich „zu hoch“.

Interessanterweise erfordert es aber gar keine höhere Mathematik, um mich diesbezüglich ziemlich aus der Spur zu werfen. Die Zahlen von 1-51 reichen da völlig aus … erforderlich dafür ist lediglich das dazu gehörige Ambiente, und ehe man sich versieht, befindet man sich im schönsten Schlamassel. Das stellte ich heute ein wenig ernüchtert fest, als ich mein 50. (!) E-Book fertig stellte … inter­essanterweise musste ich nämlich einigen Aufwand betreiben, um herauszufin­den, welche Nummer es in meiner E-Book-Reihung tragen soll.

Welche ist es, um mal die Preisfrage an dieser Stelle zu lancieren?

Na, Nr. 50 natürlich, mögt ihr jetzt antworten, das hast du doch selbst gerade gesagt!

Tja, Freunde, aber so einfach stehen die Dinge leider nicht. In Wahrheit bekam dieses E-Book, mein 50., soweit stimmt es, die E-Book-Ziffer 43! Jedenfalls im ersten Anlauf, sollte ich dazu sagen …

Äh, Moment mal, aber das E-Book 43 ist doch ‚DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben‘ … ich habe da extra nachgeschaut!“, mag jetzt ein Schlaumeier von euch sagen. Und auch er hätte im Grunde genommen Recht. Aber damit sind wir genau dort, wo ich heute versuche, ein wenig Ordnung zu schaffen.

Im Zahlensalat.

Die Schwierigkeiten fingen (jenseits von mir, ich hatte bis 2016 voll den Über­blick) schon sehr früh an. Erinnern wir uns mal daran, wie alles begann:

Im Jahre 2013 startete ich mit der Publikation meiner Werke im E-Book-Format. Um nicht sofort „mit der Tür ins Haus zu fallen“, wie man so schön sagt, ent­schloss ich mich dazu, zunächst abgeschlossene Einzelgeschichten zu bringen und erst mit E-Book 2 die Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), den KONFLIKT 2 des Oki Stanwer Mythos, vorzustellen. Grundsätzlich ein guter Gedanke. Er erzeugte nur die erste Turbulenz:

TI 1 = E-Book 2

Mir war klar, das würde sich intensivieren, weil natürlich durch die Zwischen­schaltung weiterer Kurzgeschichten die E-Book-Ziffer sich von der Episodenzif­fer der Serie immer weiter entfernen würde. Aber ich hielt das grundsätzlich für beherrschbar.

Dann kam ich, ebenfalls recht früh, auf die Idee, die „Annalen der Ewigkeit“ zu etablieren, schon 2013. Das sind, wie ihr wisst, weitere Novellen und Romane aus anderen Universen des OSM, der ja schlussendlich fast drei Dutzend ver­schiedene Kosmen umfassen soll, die chronologisch aufeinander im Abstand von ca. 5 Milliarden Handlungsjahren folgen. Viele solche Geschichten waren bereits fertig, und ich dachte mir: zeig doch meinen Lesern nicht nur den schmalen TI-Ausschnitt, sondern mal ein bisschen mehr vom Gesamtbild.

Ich würde sagen, das kam ganz gut an. Und um hier nicht mit der E-Book-Zäh­lung ins Gehege zu kommen, entschied ich mich dazu, den „Annalen“ eine eige­ne Zählung zu geben. Die sah dann so aus:

Parallel zu E-Book 5 „Im Zug“ erschien E-Book A 01: „In der Hölle“.

Elegant gelöst, dachte ich mir, und arbeitete weiter. Das war im Jahre 2013. Im darauf folgenden Jahr löste ich die einzelnen Kurzgeschichten-E-Books wie „Im Zug“ durch Storysammlungen ab. Die erste davon war E-Book 15 „Beide Seiten der Medaille“ im April 2014. Wie ihr seht, zählte ich hier ganz normal weiter. Kein Problem also. Alles in Butter.

Bis zum Ende des Jahres 2015 (da kam ich nur noch auf 10 erschienene E-Books) war ich bis Band 30 der E-Book-Bibliothek gekommen. Der sah so aus:

E-Book 30 = TI 23

Was nicht so völlig klar wurde, war indes Folgendes: Das E-Book 30 war eigent­lich nicht das E-Book 30, sondern – weil die „Annalen“ ja nebenher zählten, in Wirklichkeit schon Nummer 34.

Aber auch damit konnte ich noch gut umgehen.

Schiffbruch erlitt ich dann richtig im Jahr 2016, aber es dauerte geschlagene drei Jahre, bis ich das wirklich realisierte. Das Jahr 2016 brachte zwar immer noch 8 Publikationen, aber sowohl ein Wechsel der Konvertierer für die E-Books als auch ein eher schleppendes Fertigstellen der Werke, bedingt durch berufliche Inanspruchnahme, brachte mich gründlich aus dem Takt.

2017 stürzte die Produktion dann nahezu vollständig ab (3 Werke), und 2018 sah nicht schöner aus (2 Werke). Und dann hatte ich mich völlig verheddert. Bis TI 25 „Audienz bei Quin“, erschienen im April 2016 als E-Book 32 war alles noch im grünen Bereich. Und danach ging dann das unübersichtliche Chaos los. Schaut euch das mal an

TI 26 „Baumeister-Pläne“ erschien im Mai 2016 und hätte logischerweise ei­gentlich die Nr. 33 tragen müssen. Ich verpasste dem E-Book dummerweise die Nummer 35! Autsch!

Im Juni 2016 folgte meine vierte Storysammlung unter dem Titel „Als Tiyaani noch ein Kind war…“ Mitdenken, Freunde! Eigentlich wäre das Nr. 34 gewesen, nicht wahr? Aber ich hatte meinen Zählfehler nicht bemerkt und machte daraus was? Nr. 36! Autsch!

Dann ging ich den vierteiligen RHONSHAAR-Zyklus an und wollte ihn eigentlich binnen 4 Monaten über die Bühne bringen. Das klappte überhaupt nicht. Band 27 der TI-Serie, „Späherin der Cestai“, wäre also folgerichtig was gewesen? Band 35, genau. Aber was machte ich daraus? Nr. 37! Autsch, zum dritten!

Der Band wurde auch erst im September veröffentlichungsreif. Aber das hätte im Grunde nicht das zentrale Problem dargestellt, wenn ich denn im Oktober den kommenden Band 28 nachgelegt hätte. Das geschah jedoch leider erst im Dezember. „Die Sternenbaustelle“ war das – formell welcher Band? Richtig, Nr. 36. Aber die Nummer hatte ich doch schon vergeben?! Erinnerte ich mich noch daran? Nein! Ich machte daraus tatsächlich Nr. 36 (womit es die Nummer nun quasi doppelt im System gab!).

Ihr merkt, mit Zahlen habe ich es echt nicht, und das war erst der Anfang.

Auf den dritten Band dieses Zyklus hattet ihr dann leider bis Ende 2017 zu war­ten, aber zwischendrin beging ich aus Vergesslichkeit den wohl heftigsten Feh­ler überhaupt.

Ich entschloss mich, zwischendrin und außerhalb meines eigentlich vorgesehe­nen Arbeitsplanes, euch zwei weitere E-Books zu lesen zu geben. Die Rede ist von „Annalen 6,1“ und „Annalen 6,2“, nämlich „Mein Freund, der Totenkopf“, der aufgrund des schieren Umfangs in zwei Teile gespalten werden musste und im Juli und August 2017 erschien.

Wenn ihr dort ins Impressum schaut, werdet ihr vergebens die korrekte Be­zeichnung „A 06,1“ und „A 06,2“ suchen! Stattdessen beging ich nämlich den strohdummen Fehler, sie „E-Book 41“ und „E-Book 42“ (!) zu titulieren und zu zählen! Und damit war das Chaos dann vollständig. Jetzt KONNTE ja nichts mehr stimmen, und so kam es dann auch.

Na ja, fast.

Denn verrückterweise erhielt TI 29 „Die Nomaden von Twennar“, der eben er­wähnte dritte Teil des RHONSHAAR-Zyklus, korrekt die Nummerierung „E-Book 37“ (der aber auch schon für „Späherin“ falsch verwendet worden war, womit diese Ziffer nun ebenfalls doppelt existierte!). Und so obskur das auch klingen mag … das ist durchaus die richtige Ziffer.

Als ich dann im Juli 2018 endlich die Möglichkeit fand, den Vierteiler, den leider sehr, sehr schleppenden, mit TI 30 „Das Kriegernest“ abzuschließen, drehte ich völlig am Rad. Im Impressum steht nämlich „E-Book 40“, und das stimmt nun gar nicht. Es ist Nummer 38 der laufenden Zählung!

Inzwischen war ich schon arg eingerostet, was das Schreiben und Publizieren der E-Books anging, und selbst schon so durcheinander, dass das Chaos munter weiter voranschritt. Ich zeige euch das mal, wie das in den Folgemonaten aus­sah:

Dezember 2018: „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ (E-Book 43, in Wahrheit hätte es Nr. 39 sein müssen)

Januar 2019: „Die Kristalltränen und andere phantastische Geschichten“ (E-Book 44, in Wahrheit wäre es Nr. 40 gewesen)

April 2019: „BdC 1: Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ (E-Book 45, in realiter eigentlich Nr. 41)

Und während ich diesen Artikel schreibe, stelle ich einen weiteren Flüchtigkeits­fehler fest – denn schrieb ich nicht eingangs, das aktuelle E-Book TI 31 „Zeiten­wandel“ werde die Nummer 43 erhalten, also scheinbar dieselbe wie das CK-E-Book? Nun, ihr seht jetzt genau, dass es in Wahrheit die Nr. 42 sein wird und sein MUSS.

Ich hoffe, ab sofort herrscht jetzt wieder Ruhe und Ordnung in meinem E-Book-Zählsystem! Das ist ein furchtbarer Wirrwarr. Und um da jetzt noch mal final Ordnung zu schaffen (ich rechne der Einfachheit halber TI 31, weil fertig, schon mit hinein), eine kleine Übersicht über das, was es schon gibt:

TI-Serie: 31 Bände

Annalen: 6 Bände (aufgeteilt in 8 E-Books)

Autonome Stories: 4 Bände

Storysammlungen: 5 Bände

CLOGGATH-KONFLIKT: 1 Band

BdC-Serie: 1 Band

Voila, und wir kommen genau auf 50 Bände!

Das war aber eine schwere Geburt, sagt ihr? Puh, da sprecht ihr ein wahres Wort gelassen aus, Freunde! Aber wie ich eingangs sagte – ich habe echt kein gutes Gespür für Zahlen. Und ich hoffe sehr schwer, dass ich von jetzt an Ord­nung in meinem Zahlensystem behalten werde. Denn 50 E-Books sind zwar eine stolze Zahl. Aber wenn ihr berücksichtigt, dass allein der OSM heute schon 1920 (!) Werke umfasst, ist offensichtlich, dass das erst der zarte Anfang ist. Also isses doch gut, dass ich den Fehler so „früh“ entdeckt habe, gell…?

Danke für eure Aufmerksamkeit, Freunde!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 246: Die Spur der Götter

Posted Dezember 11th, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute haben wir mal wieder den Fall einer kritischen Rezension meinerseits, die sich mit dem Abstand von rund 18 Jahren beinahe ein wenig karikierend liest. Ich meinte damals aber so ziemlich alles, was ich schrieb, recht ernst. Gut, am Schluss konnte ich mir dann eine ironische Spitze echt nicht verkneifen (und da ihr diese Rezension im Dezember des Jahres 2019 lest, ist offenkundig, dass Hancock und die hypertroph ventilierte Hysterie aus Maya-Zeiten bezüglich des Weltendes im Jahre 2012 erkennbar nicht unsere Welt getroffen hat, sondern allenfalls eine Parallelwelt).

Im Grunde genommen habe ich aber schon während der Lektüre, die ich mit hoher Erwartungshaltung begann, arge Zweifel an ihrem Inhalt und ihrer Beweisführung gehegt, und die Rezension ist denn auch sehr skeptisch ausgefallen. Warum ich das Buch dennoch hier vorstelle, wiewohl die Besprechung beinahe einem Verriss gleichkommt, hat folgenden Grund: Graham Hancock ar­beitet mit sehr interessanten historischen Informationen, die er durchaus an­sprechend zusammengestellt hat. Die Schlussfolgerungen, die er daraus zieht, trage ich definitiv nicht und halte sie auch nicht wirklich für tragfähig, eben ge­rade weil sie, wie ich damals schrieb, in „esoterischen Quatsch“ münden.

Die Folgerungen entwerten aber die Fakten, auf die er rekurriert, eben gerade nicht. Und wer sich grundsätzlich für das Thema der frühen Hochzivilisationen und ihrer potenziellen Verbindungen untereinander interessiert (dass es solche gegeben haben könnte, gilt beispielsweise heutzutage für die vorderasiatischen Kulturen von Catal Hüyük bis zur Spitze der Arabischen Halbinsel als verifiziert, ebenso, dass die asiatische Seidenstraße schon seit den Hochzeiten der Indus-Kultur sehr ausgeprägte Vorläufer besaß), der kann die Grundlagen von Han­cocks Buch immer noch als interessante Materialiensammlung behandeln und von dort ausgehend und mit anderen wissenschaftlichen Gewährsmännern in anderer Sekundärliteratur zu vermutlich zutreffenderen und weniger ideologi­schen Schlussfolgerungen kommen.

Wenn man sich an die Lektüre des unten vorgestellten Buches macht, sollte man ferner wissen, dass Graham Hancock sich relativ ungeniert in die Reihe von Esoterikern, Präastronautikern, UFO-Gläubigen und anderen verläuft, die einen bisweilen engen Schulterschluss zu Verschwörungstheoretikern aufweisen. Dass da eher schlicht argumentiert, plausible Alternativen ausgeblendet und stetig mit Suggestivfragen gearbeitet wird, wie man sehr deutlich in der Fernsehreihe „Ancient Aliens“ sehen kann (in denen Hancock auch gern seinen Senf dazugibt, auf sehr „gläubige“ Weise, wie seufzend zugegeben werden muss), muss man einfach im Hinterkopf behalten.

Mit dieser kritischen und vorsichtigen Haltung im Hinterkopf solltet ihr meine folgenden Rezensionszeilen lesen. Ich wünsche euch dennoch dabei viel Ver­gnügen:

Die Spur der Götter

(OT: Fingerprints of the Gods. A Quest for the Beginning and the End)

von Graham Hancock

Gustav Lübbe Verlag

610 Seiten, geb., 1995

Übersetzt von Xenia Osthelder und Heike Rosbach

Im Jahre 1960 wendet sich der amerikanische Professor Charles Hapgood an die kartographische Abteilung der US Air Force, um Daten einer Karte zu verifizie­ren, die Umrisse der Antarktis und topographische Details der Landfläche zei­gen. Oberstleutnant Ohlmeyer ist die Verblüffung deutlich anzumerken, als er dem Historiker Hapgood gestehen muss, dass die Küstenlinie auf der Karte ex­akt diejenige ist, die erst im Jahre 1949 durch eine britische Expedition durch das zum Teil kilometerdicke Eis hindurch entdeckt werden konnte. Die über­prüfte Karte allerdings stammt aus dem Jahre 1513 und wird Admiral Piri Reis zugeschrieben.

Da die Antarktis erst im Jahre 1818 gefunden wurde, ist also absolut unerklär­lich, wie der Admiral diese Karte hat zeichnen können, zumal die Antarktis seit Menschengedenken als vereist und vergletschert gilt, somit als unerforschbar für Menschen vor dem Ende des 19. Jahrhunderts.

In Bolivien und vielen anderen südamerikanischen Regionen gibt es seit alters her den Mythos von Riesen. Es existieren zahlreiche Gräber von sogenannten Giganten, die auch anderswo auf der Welt ihre Spuren hinterlassen haben – man erinnere sich an den legendären Goliath aus der Bibel oder an die Zyklo­pen in Homers Dichtungen. Gebäude, die wie von Titanen angelegt scheinen, kann man ebenfalls an vielen Orten der Welt entdecken, von Tiahuanaco und Teotihuacan auf dem amerikanischen Doppelkontinent bis hin zu Baalbek im Li­banon und den Megalithbauten auf Malta und zahlreichen anderen Inseln im Mittelmeerraum.

Soweit man weiß, hat es keine Riesen gegeben, genetisch ist das nicht möglich. Aber die Gebäude bestehen, zum Teil mit abstrusen Maßen (riesenhaften Stu­fenabständen, gebaut aus gigantischen Felsblöcken, die selbst heute kaum be­wegt werden können usw.). Wer soll sie erbaut haben, wenn nicht eben Riesen? Und zu welchem Zweck?

In Mittelamerika lebt die Erinnerung fort an den mythischen Quetzalcoatl, ei­nen Wissensbringer und Gott der grauen Vorzeit, der einstmals vom Himmel herabstieg – beziehungsweise über das Meer kam – , um den Menschen Wissen zu geben: er lehrte sie den Anbau von Früchten, gab ihnen Kenntnis der Zeit­rechnung und der astronomischen Gegebenheiten.

Quetzalcoatl ähnelt auf bemerkenswerte Weise dem Gott Viracocha in Südame­rika, der ebenfalls über das Meer kam und Wissen vermittelte. Wie Viracocha auch soll er hellhäutig und groß gewachsen gewesen sein. Ein Riese? Einer je­ner mythischen Riesen, die jene mächtigen Steinbauten zu rätselhaften Zwe­cken errichteten?

Gab es nur einen von ihnen und sind Viracocha und Quetzalcoatl identisch? Oder handelte es sich, wie die Überlieferungen allmählich zu Tage bringen, je­weils um Anführer einer Gruppe, die von einem gemeinsamen Ursprung aufge­brochen waren, um eine rätselhafte Mission zu erfüllen?

Folgt man den Spuren der Götter, dann stößt man unweigerlich auf das Mysteri­um der Sintflut und verwandter Mythen, die kulturübergreifend offensichtlich in allen bekannten alten Hochkulturen und z. T. heute noch in den Legenden der Völker fortleben. Selbst Kulturen im andinen Hochland verfügen erstaunli­cherweise über Sintflutmythen, gepaart mit Erdbeben und dem Niedergang des gesamten Menschengeschlechts.

Und dann kommen die Götter, die die Überlebenden um sich zu scharen verste­hen, ihnen wieder Ziel und Sinn geben, eine göttliche Aufgabe zuweisen und neue Kulturen installieren.

Götter …?

Wie viel Wahrheit enthalten Mythen? Wie kann man altes Wissen aus Mythen destillieren, wenn sie denn solches enthalten? Und ist es möglich, dieses destil­lierte Wissen gegebenenfalls auf eine wissenschaftlich-empirische Basis zu stel­len, damit man die Zeit bestimmen kann, zu der jene offenbar hochbegabten „Götter“ gelebt haben?

Graham Hancock ist der festen Überzeugung, dass das möglich ist.

Seine Suche, die zunächst von unerklärlich scheinenden Landkarten ausgeht, führt den Wissenschaftler und Schriftsteller Hancock über Süd- und Mittelame­rika schließlich nach Ägypten. Hancock, der schon das sehr inspirierende Buch „Die Wächter des heiligen Siegels“ (ebenfalls bei Lübbe, 1992) über die Suche nach der legendären Bundeslade schrieb, hat eine Theorie, woher jene „Götter“, auf deren Spuren er wandelt, gekommen sein können. Und er sucht Indizien dafür, dass er recht hat.

Kurz gesagt ist seine Behauptung folgende: vor etwa 12.500 Jahren existierte eine hochgebildete, wissenschaftlich außerordentlich entwickelte Kultur, die an einem noch zu lokalisierenden Punkt der Erde ihr Zentrum besaß (oh, ER lokali­siert den Ort sehr genau!). Dieses Zentrum wurde durch eine beispiellose Kata­strophe vernichtet, die globale Auswirkungen hatte und in Sintflut- und Endzeit­mythen von Bolivien bis nach Norwegen, von Mesopotamien bis nach Nordamerika ihre Spuren hinterließen. Überlebende Wissenschaftler und Ge­lehrte jener Kultur errichteten später einen Brückenkopf und versuchten von dort aus, dem Rest der zerstreuten Menschheit, die kollektiv in die Barbarei zu­rückgefallen war, die Schrift und den Ackerbau nahezubringen, astronomische Kenntnisse zu vermitteln und zugleich eine Spur zu legen, die die fernen Nach­kommen der Zukunft einstmals auf ihre Existenz aufmerksam machen würde.

Aus Altruismus? Keineswegs, sagt Hancock. Diese sehr irdischen „Götter“ hat­ten ein sehr dringliches Anliegen, das sie der fernen Zukunft unbedingt mittei­len mussten. Eine Warnung vor einer bevorstehenden kosmischen Katastrophe …

Nachdem ich schon „Die Wächter des heiligen Siegels“ mit Begeisterung 1992 gelesen hatte (was zahlreiche Spuren in meinen Geschichten hinterließ), war ich hellauf erfreut, als ich diesen Hancock nach Jahren endlich bekam und an­fangen konnte zu lesen. Allerdings zog sich die Lektüre ab einem bestimmten Punkt des Buches (etwa in der Mitte) hin, weil mir dort erste skeptische Zweifel an der Richtigkeit oder besser: an der Begründung von Hancocks Theorie ka­men.

Erst in den vergangenen Wochen las ich das Buch zu Ende, und die Zweifel ver­dichteten sich und kondensierten in Form zahlreicher Bleistiftanmerkungen auf den letzten Seiten des Buches. Was anfangs als höchst spannendes Werk mit zahlreichen interessanten und anregenden Querverweisen und Verbindungen begann, versumpfte schließlich – um es mal drastisch auszudrücken – in esote­rischem Quark. Das finde ich sehr schade.

Hancocks Indizienführung, insbesondere in Bezug auf die Pyramiden und die Taltempel, die Pyramidentexte und Verbindungen zu Südamerika und einer ur­alten Hochkultur sind durchaus schlüssig.

Wenn er auch mit Fotomaterial dokumentiert, wie ähnlich die Taltempel der Py­ramiden von Gizeh beispielsweise den Megalithbauten auf Malta oder den in­kaischen Festungen sind, dann ist das einfach verstörend. Wenn er nachweist, auf wie dünnem Eis sich die Ägyptologen bewegen, wenn sie Bauwerke, die kei­nerlei Inschriften (!) aufweisen und bautechnisch völlig anders, quasi archai­scher sind als alles, was man aus dieser Epoche kennt, trotzdem in jene Epoche datieren, nur weil man ein paar Tonscherben oder Figuren (die man auch hin­eingetragen haben kann) dort finden, dann verdient das uneingeschränkte Auf­merksamkeit.

Spätestens dann jedoch, wenn Hancock sich in das Gebiet der Kontinentalplat­tendrift und der Eiszeiten verirrt, wird es etwas … hm … unseriös. Wenn er astro­nomische Daten anführt und den Code der Präzession als Grundstruktur jahr­tausendealter Überlieferung in Stellung bringt, dann hat das durchaus Hand und Fuß, nur leider vergisst er dann, dass die STERNBILDER zwar schier ewig gleich bleiben (die Wandlung ist im Laufe von Jahrtausenden minimal), aber die dazugehörigen STERNZEICHEN kulturellen Kontexten unterliegen.

In einem Gedankenspiel versucht er beispielsweise, zu hinterfragen, wie WIR ei­ner zukünftigen Generation in etwa 10.000 Jahren nahe bringen wollten, wann wir gelebt hätten. Er agiert dann munter mit der Bemerkung, man könne doch leicht herausfinden, wann die Sterne im „Zeichen des Fisches“ gestanden hät­ten usw., vergisst nur, wie gesagt, dass das Sternzeichen des Fisches dann durchaus unbekannt sein kann und mit tradiert werden muss, anderenfalls sei­ne schönen astronomischen Daten jeden Sinn verlieren.

Man versuche sich mal zu vergegenwärtigen, was eine zukünftige Kultur, die nur mündlich tradiert wird, mit einer Bemerkung wie „xy ist der Schlüssel zu Shake­speares Hamlet“ anfangen mag. Wenn man weder Shakespeare kennt noch Hamlet, sondern gerade mal weiß, was ein Schlüssel ist, dann wird man wohl annehmen, dass Hamlet ein Haus ist, das einem Mann namens Shakespeare ge­hört hat …

Der Leser merkt manchmal genervt, dass Hancock gegen Ende zwar durchaus diskutierenswerte Fakten auflistet und hinterfragt, aber gar zu oft alternative Erklärungen nicht mal anspricht. Das ist eine suggestive Gedankenführung, die meines Erachtens bei schlichten oder wenig informierten Gemütern zu einer Verfestigung falscher Überzeugungen beitragen kann. Dass Hancock weiterhin fast sklavisch an manchen zitierten Quellen hängt (Hapgood, griechische Histo­riker der Antike, die bekannterweise notorisch übertrieben, Rand Flem-Ath, der ins Esoterik-Lager gerechnet werden muss usw.), nur zu geringem Teil damit rechnet, dass diverse antike Autoren voneinander abgeschrieben haben oder voneinander beeinflusst waren und zum Schluss sogar noch Leute als Gewährs­männer für seine Katastrophentheorie anführt, die er besser nicht erwähnt hät­te (beispielsweise die Zeugen Jehovas!), das diskreditiert einen guten Teil des ansonsten wirklich lesenswerten Buches.

Ich denke, es steckt eine Menge Wahrheit dahinter, insbesondere über jene ge­heimnisvolle Hochkultur VOR der ägyptischen, gelegen auf einem „verlorenen Kontinent“, der nach Hancocks Worten auf … hm … interessante Weise verloren­gegangen ist und durchaus NICHT unter den Weltmeeren verborgen liegt wie das mythische versunkene Atlantis (!). Die Art und Weise aber, wie er diese Theorie schlussendlich zu beweisen versucht, wirkt ziemlich einseitig, ver­krampft und schadet seiner Sache sehr.

Wer sich für versunkene Hochkulturen und interkulturelle Geschichte interes­siert, wird aus „Die Spur der Götter“ eine Menge Stoff zum Nachdenken ziehen. Dem hinteren Drittel des Buches hingegen sollte man mit wachsender Skepsis begegnen.

Nun, vielleicht bekommen wir ja am 23. Dezember 2012 heraus, ob Hancock (und die Mythen) WIRKLICH recht gehabt haben …

© 2001/2006 by Uwe Lammers

Autsch, kann man sagen, das ist eine ziemliche Backpfeife gewesen … ja, zuge­geben. Aber nur auf der einen Seite. Auf der anderen Seite, ich sagte es einlei­tend, stellt uns Hancock auch eine Menge sehr interessanter historischer Rätsel vor, die der weiteren Betrachtung wert sind. Selbst wenn ihr das Buch lest und den Kopf über Hancocks Schlussfolgerungen schüttelt, verwerft nicht alle Infor­mationen des Bandes. Ich weiß schon, warum das Buch auch 18 Jahre nach Lek­türe immer noch in meinem Regal steht.

Nächste Woche könnt ihr euch dann wieder entspannter geben, dann behandle ich ein sehr viel angenehmeres und bekömmlicheres Thema. Vertraut mir!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

auf Schatten folgt Licht, sagt man. Auf die Nacht der Tag, das ist der natürliche Lauf der Dinge – aber wenn man mit dem Tod im engsten Familienumfeld kon­frontiert wird, fällt es mir doch zumindest schwer, wieder normal durchzuat­men und zu einer wie auch immer gearteten Normalität zurückzukehren.

Im letzten Artikel dieser Reihe berichtete ich zuletzt vom Dezember 2013, wo ich meinen Vater verlor und kreativ in der Folge ziemlich arg abstürzte. Im Janu­ar 2014 und den folgenden Monaten und Jahren, die seither folgten, hatten meine Mutter, meine Geschwister und ich uns also mit der Tatsache auseinan­derzusetzen, dass ein wesentlicher Teil unseres Lebens nicht mehr existierte, und die Folgen wirkten sich selbstverständlich auch auf mein Schreiben aus.

Wenn man allein die Zahl der im Januar 2014 fertig gestellten Werke betrach­tet, könnte man annehmen, ich hätte mich schnell wieder gefangen – es waren 29, fast doppelt so viele wie im Dezember 2013. Aber der Schein trügt, mit Be­zug auf die „Annalen“ sogar doppelt.

Ich formatierte eine Reihe alter Werke neu, schrieb einen Strauß von Blogarti­keln (7 an der Zahl), aber dass ich so völlig neben der Spur war, kann man doch nicht sagen. So konnte ich etwa am 1. Januar schon das OSM-Fragment „Mariann, die Skelettfrau“ abschreiben und als Rettungsabschrift in Sicherheit bringen (ein analoger Fall zu „Horrorsturm“, von dem ich kürzlich berichtete). Zwei Tage später gelang es mir endlich, Band 1675 des OSM fertigzustellen. Dabei handelt es sich um Band 53 des KONFLIKTS 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ mit dem Eigentitel „Fluchtziel Koloron“. Und in den heftigen Kämpfen in dieser Geschichte spiegelte sich unzweifelhaft meine aufgewühlte Seele wider. Mit über 100 einzeiligen Textseiten hatte die Geschichte auch respektablen Romanumfang erreicht.

Nebenbei und parallel zu den damals üblichen kommentierten Abschriften aus den KONFLIKTEN 12, 14 und 18 arbeitete ich ein wenig weiter an der Story „Der Zentralknoten“, begann mit Abschriften der noch nicht digitalisierten OSM-Ebe­ne 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“, sah mich um in dem Romanfragment „Die Totenköpfe 2: Durch die Ruinenwelten“… tja, und das war es schon im Januar gewesen, soweit es die „Annalen“ anging.1

Der Februar „normalisierte“ sich dann quantitativ. Ich kam auf 18 fertige Werke, darunter 5 Blogartikel. Ich feilte an verschiedenen E-Books, kam dort aber nicht schlussendlich zum Zuge. Unter anderem begann ich mit der Ausarbeitung von „Heiligtum der Shonta“, das ihr als Annalen-E-Book 4 seit Jahren kennt.

Ein kleines Stück kam ich weiter an den Geschichten „Beas Freund“ und „Ein zukunftsweisendes Verbrechen“. Aber sonderlich konstruktiv oder innovativ war eigentlich nichts davon im Monat Februar.

Im Monat März ging es noch ein wenig weiter quantitativ hinunter. Ich kam da gerade mal schlussendlich auf 14 Werke. Das hatte zwei wichtige Gründe. Zum einen schloss ich am 13. März Annalen 2: Ian und der Stein der Götter“ im E-Book-Format ab. Und direkt danach konnte ich mit der Literaturwerkstatt Gif­horn erstmals die Leipziger Buchmesse besuchen und dort eifrig mit Flyern Werbung für meine Werke machen. Das lenkte mich wirklich gründlich vom Schreiben ab.

Kam ich dennoch irgendwie vom Fleck? Na ja, durchaus. Ich werkelte zwar pri­mär an kommentierten Episodenabschriften und Glossaren, schrieb Blogartikel und Rezensionen … aber vom Fleck kam ich primär in einigen Archipelwerken – die tun in dieser Rubrik aber nichts zur Sache.2 Das einzige Werk, das zu den „Annalen“ rechnet, ist das Fragment „Mutproben“ von 2012, das bekanntlich im KONFLIKT 28 spielt und damit in einer zutiefst fremdartigen Zeit und Welt, in der ich mich nach wie vor wie durch dichten Nebel bewege. Nicht witzig. Des­halb kam ich hierin natürlich auch nicht allzu weit.

Nach der Buchmesse, im April 2014, stabilisierte sich mein kreativer Output wieder etwas. Ich kam auf 20 abgeschlossene Werke, von denen 8 freilich auf Blogartikel entfielen. In kurzer Folge vermochte ich aber außerdem zwei E-Books fertigzustellen, nämlich TI 11: „Das Archiv der Hushhiner“ und TI 12: „Sternenlegenden“. Außerdem traf ich, wie schon in den Vormonaten, wo ich Non-OSM-Stories abgeschrieben und überarbeitet hatte, intensive Vorkehrun­gen für die nächste Storysammlung „Ein Passagier der R.M.S. TITANIC und an­dere phantastische Geschichten“, die als E-Book 21 erscheinen sollte.

Ich schrieb weiter an der Story „Ungleiche Freunde“ und an den Werken „Auf ewiger Mission“ und „Auf Sklavenjagd“. Und am Ende dieses Monats gelang es mir, die uralte handschriftliche Fassung der OSM-Episode „Gehirn-Parasiten“ mittels einer Rettungsabschrift in Sicherheit zu bringen. Wenn ich sage, sie sei „uralt“, dann müsst ihr euch nur mal die OSM-Kennziffer anschauen, die diese Episode hat: Es handelt sich um OSM-Band 40!

Wenn ihr daran denkt, dass die aktuelle Episode, die ich am 20. September 2019 schrieb (für mich also, vom Schreibmoment aus gesehen, buchstäblich vorgestern), OSM 1927 ist, dann versteht ihr besser, was ich sagen will. Die Epi­sode ist über 35 Jahre alt, und für ihre Rettung war es höchste Zeit. Es gibt da noch so ein paar Kandidaten, die sicherlich beizeiten auch noch auf dieselbe Weise er­scheinen werden.

So, und damit wäre ich auch schon, recht knapp heute, am Ende meiner Aus­führungen für den Moment. In der nächsten Folge kümmern wir uns um den Monat Mai 2014 und die Folgemonate. Ich freue mich darauf, euch davon zu berichten.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 In der Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ habt ihr hierzu schon mehr lesen können.

2 Auch auf diesen Teil meiner Kreativität bin ich in der Artikelreihe „Was ist eigentlich der OSM?“ schon einge­gangen, als ich mich mit dieser Zeit befasste. Vertraut mir, falls ihr die Beiträge verpasst haben solltet. Sie sind noch alle auf der Homepage nachlesbar.

Rezensions-Blog 245: Die Richelieu-Intrige (2)

Posted Dezember 4th, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

tja, es ist vielleicht ganz nützlich, wenn man vor Lektüre dieses Romans entwe­der Alexandre Dumas „Die drei Musketiere“ verschlungen hat, sich entspre­chende Verfilmungen zu Gemüte geführt hat… oder einfach Historiker ist. Es reicht zwar auch hin, wenn man einfach ein Faible für verwickelte Spionagege­schichten und Mantel- und Degen-Geschichten hat, aber klar ist eins: wer keine dieser Eigenschaften aufweist, könnte von dem vorliegenden Roman doch ziemlich verwirrt werden.

Es geht wild durcheinander, und der Kopf braust selbst dem Historiker wie mir, der sich mit dem 17. Jahrhundert eigentlich ganz ordentlich auskennt (zugege­ben, ich habe meinen Dumas nicht gelesen, und dass ich Verfilmungen des Musketier-Stoffes ansah, ist auch schon ein arges Weilchen her). Aber ich mag verwickelte Geschichten, die sich schlichten Plots verweigern, erst recht dann, wenn sie mit Zeitparadoxien zu tun haben wie in diesem Fall. Und so wurde ich, anfängliche personale Verwirrung hin, zeithistorischer Kontext her, sehr schnell in die turbulente Geschichte hineingezogen und wahnsinnig gut unterhalten.

Es ist eine Lese-Achterbahnfahrt, aber eine äußerst lohnenswerte, das könnt ihr mir glauben. Am besten ist, wir starten gleich mal ohne längere Vorrede ins Abenteuer:

Die Richelieu-Intrige

(OT: The Timekeeper Conspiracy)

von Simon Hawke

TIMEWARS Band 2

Bastei 23171

256 Seiten, TB

Dezember 1995, 9.90 DM

ISBN 3-404-23171-6

Lucas Priest hat sich in den Zeitkriegen ausgezeichnet und zuletzt die Mission um Richard Löwenherz und Ivanhoe im 12. Jahrhundert glücklich abgeschlos­sen. Von seinen drei Begleitern hat allerdings nur Finn Delaney überlebt, ein ziemlich zynischer Mann, der die Gabe hat, ständig mit der Armeehierarchie in Konflikt zu geraten und ziemlich wenig von den Zeitkriegen zu halten. Um nicht daran zu zerbrechen, hat er sich eine Schale aus Kaltschnäuzigkeit zugelegt und eine manchmal beleidigende Offenheit, die er auch gerne in Handgreiflichkei­ten übergehen lässt, wenn ihm etwas nicht in den Kram passt.

Konsequenterweise steht Delaney, als Lucas ihn diesmal wieder trifft, vor einem Disziplinarverfahren, das ihn vermutlich als Sträfling in die Asteroidengürtel-Mi­nen versetzen wird. Er kommt um diese Strafe herum, wird aber zusammen mit Lucas von dem altgedienten Schiedsrichter Forrester zu einem Einsatz „ausge­borgt“.

Normalerweise arbeiten die Soldaten des Zeitkorps autonom unter der Anlei­tung eines Schiedsrichters. Diesmal jedoch sind Lucas und Finn nur „Hilfsarbei­ter“ des ZND, des Zeit-Nachrichtendienstes, einer Art CIA des 27. Jahrhunderts, die alle Jahrhunderte infiltriert und dort versucht, gegen abtrünnige Zeitagen­ten vorzugehen, die etwas dagegen haben, dass die irdischen Nationen der Ge­genwart ihre Streitigkeiten in historischen Epochen gegeneinander austragen. Das nämlich stellt den Kern der sogenannten „Zeitkriege“ dar.

Als Dr. Mensinger, der Erforscher der Zeitreise, seine Theorien niederschrieb, hatte er eine furchtbare Angst davor, dass eines Tages die Menschen es schaf­fen würden, eine Teilung des Zeitstromes zu erreichen. Was harmlos klingt, ist in etwa eine Potenzierung des irdischen Holocaust: viele Milliarden Menschen verlören ihr Leben, ja, ihre schlichte Existenz, möglicherweise würde die menschliche Rasse schlechthin völlig ausgelöscht. Konsequent versucht das Schiedsrichterkorps, solche „Unfälle“ zu verhindern, die zu derartigen Störun­gen führen könnten.

Es existieren nun jedoch Idealisten, die als „Mensinger-Partei“ bekannt sind und versuchen, die Zeitkriege zu beenden, auf diplomatischem Weg sozusagen. Wie überall gibt es aber auch hier eine radikale Fraktion, die sich „Zeitwächter“ nennt. Und SIE haben zwar das gleiche Ziel, NOTFALLS ABER ÜBER EINE ZEIT­SPALTUNG! Der ZND versucht nun, in allen Epochen, die anfällig für solche Stö­rungen sind (und das ist quasi jede Epoche!), terroristische Aktivitäten der Zeit­wächter zu vereiteln. Für eine solche Operation werden Finn und Lucas ausge­borgt.

Sehr rasch stellen sie im Paris des Jahres 1625 fest, dass sie im Grunde genom­men nur Kanonenfutter des Geheimdienstes sind, Köder für das geplante Ma­növer des ZND gegen den Zeituntergrund.

Im Jahre 1625 herrscht in Frankreich nominell der König, in Wahrheit aber zieht Kardinal Richelieu die Fäden. Und im April desselben Jahres taucht hier ein jun­ger Mann namens d’Artagnan auf, um seine Dienste als Musketier anzubieten (kennen wir den nicht von irgendwoher???). Bevor er aber in Paris eintrifft, stol­pert er in einem Gasthof außerhalb der Metropole über zwei seltsame Men­schen, jemanden, der sich Dumas nennt und seinen irischen Freund Finn. Die beiden – „Dumas“ ist natürlich niemand Geringeres als Lucas Priest – haben echte Schwierigkeiten, erst mal den Ehrkomplex des jungen Heißspundes zu bändigen und ihn dann WIRKLICH auf den Grafen de Rochefort losgehen zu las­sen, wie es historisch korrekt ist.

Gleichzeitig wird von den hier inkognito arbeitenden ZND-Agenten Verbindung mit ihnen aufgenommen. Leiter ist ein Mann namens „Mungo“, nach eigenem Bekunden ein Meister der Tarnung, Verkleidung und des Meuchelmords. Er hat alle seine Leute mit Tarnbezeichnungen (wie „Kobra“, „Adler“, „Erdhörnchen“ usw.) versehen und entpuppt sich rasch als absolut unsympathisch und sehr un­durchschaubar. Lucas und Finn sollen nach seinem Plan in der Nähe der Muske­tiere bleiben – was durch den Zusammenstoß mit d’Artagnan natürlich sehr er­leichtert wird. Sonst bekommen sie aber kaum Informationen.

Die Zeitwächter, unter ihrem Chefagenten Adrian Taylor, sind hier irgendwo in Paris, aber niemand weiß genau, wie viele es sind, noch, wo sie sich aufhalten. Erst recht kann keiner sagen, was genau sie vorhaben. Denn dummerweise hat Taylor den eingeschleusten ZND-Agenten massakriert, bevor er alles herausbe­kommen konnte.

Doch das nützt sowieso nichts: rasch müssen die beiden Soldaten erfahren, dass Mungo Taylors Intimfeind ist und beide diese gefährliche Attacke auf die menschliche Vergangenheit als ein aufregendes „Spiel“ verstehen, in dem ei­gentlich jeder entbehrlich ist und sie einander nur umkreisen, um eine Blöße des Gegners zu finden und ihn auszuschalten. Dummerweise sind Lucas und Finn für Mungo nur „Bauern“ im Schachspiel, und da sie keinen Zeitschirm besitzen und bald darauf nicht einmal mehr moderne Waffen, stehen sie im alten Paris ziemlich hilflos da. Sie kennen nur Mungo als Ansprechpartner (wissen aber nicht, wo er sich aufhält). Sie kennen keinen der Gegner persönlich und keinen der anderen ZND-Agenten. Diese kennen SIE aber offensichtlich und können sie mehr oder weniger bequem umnieten, falls es ihnen in den Kram passt (denn auch die ZND-Leute sehen in ihnen eigentlich mehr ein Hindernis, das gegebenenfalls „ausgeschaltet“ wird, wenn es nicht „mitspielt“). Kein Wunder also, dass ihre Laune rasch auf dem Nullpunkt angelangt ist und sie auf die Geheimdienstler nicht mehr gut zu sprechen sind.

Richtig unsympathisch wird die Angelegenheit jedoch, als sich Komplikationen einschleichen. Ein „Neutraler“ aus dem Zeituntergrund, der Deserteur Hunter, taucht in Paris auf, in Begleitung einer knabenhaften jungen Frau namens André de la Croix, die im 12. Jahrhundert als fahrender Ritter gelebt hatte (siehe Band 1: „Das Ivanhoe-Gambit“). Er möchte, dass sie ein Implantat erhält, das ihr we­sentlich mehr über die Zeit und viel mehr Wissen vermittelt, als sie es im 12. Jahrhundert jemals haben konnte. Der einzige Mann, der ihr – illegal – ein sol­ches Implantat einsetzen könnte, ist aber ein ebenfalls desertierter Arzt namens Bennett, der als Doktor für arme Leute im Jahre 1625 in Paris lebt.

Dummerweise ist Bennett mit den Zeitwächtern zusammengekommen und ge­zwungen worden, seinen Zeitschirm, der ihm die Reisen in die Zukunft ermög­lichte, abzugeben. Adrian Taylor hat ihn darüber hinaus noch gezwungen, an ihm eine kosmetische Operation vorzunehmen.

Während sich Lucas und Finn noch darüber ärgern, von Mungo als Kanonenfut­ter und Köder benutzt zu werden, läuft ihnen André de la Croix über den Weg. Lucas, der niemals ein Gesicht vergisst, kann sich nur nicht erinnern, wer das ist, folgt ihr aber unwillkürlich … und so geraten sie in einen Strudel intriganter Ereignisse, die sich unablässig verschlimmern: Menschen, die die Masken ande­rer Menschen tragen, Personen, die eigentlich Geheimagenten sind, obwohl sie historische Persönlichkeiten sind, permanentes Misstrauen aller gegen alle und schließlich Doppel- und Dreifachtricks spitzen die Situation so zu, bis endlich, ganz zum Schluss, die Situation eskaliert und der Wahnsinn offen ausbricht …

Was auch immer Simon Hawke macht, eins ist sicher: seinen Alexandre Dumas hat er gut und gründlich gelesen. Die historischen Fakten sind ihm wohlbe­kannt, ebenso die Art und Weise, wie geheimdienstliche Infiltrationsoperatio­nen stattfinden und kontrolliert werden. Einen der am stärksten bleibenden Eindrücke hinterlässt die hysterische Geheimdienstparanoia, die meist sehr hin­derlich, an manchen Stellen aber auch segensbringend ist. Dass Hawke für Ge­heimdienste keine sonderlichen Sympathien hegt, spürt man überdeutlich. So, wie die Agenten geschildert werden, gibt es aber auch keinen Grund, sie sym­pathisch zu finden.

Besonders spannend ist für den Leser die Tatsache, dass die historischen Abläu­fe nach Möglichkeit ja nicht verändert werden sollen. Nur: was tun, wenn Myla­dy de Winter auf einmal mit einem Laser geköpft wird? Da ist guter Rat teuer, nicht wahr?

Weiterhin ist es doch etwas abenteuerlich (und amüsant!), den amourösen Es­kapaden eines d’Artagnan zuzuschauen, der ziemlich ungeniert dem Begriff des „Heißsporns“ eine sehr erotische Bedeutung gibt und sich dabei nicht mal schämt.

Die sehr amüsante und meist äußerst treffende Übersetzung von Bernd Kling trägt das ihre dazu bei, den Roman zu einem regelrechten „pageturner“ zu ma­chen, der gut und gerne noch hundert Seiten länger hätte sein können. Bedauerlicherweise endet er schon knapp nach Seite 250.

Gute Unterhaltung, historisch schön fundiert und als Ergänzung zu Dumas „drei Musketieren“ zu lesen, das kann man wenigen Romanen der Phantastik attes­tieren. Man kann eigentlich dem neugierigen Leser nur noch „Bon Appetit“ wünschen.

© 2001 by Uwe Lammers

Ihr merkt schon, dass es mir ein ordentliches Vergnügen bereitete, diese Rezen­sion vor 18 Jahren zu schreiben. Die Lektüre des Buches selbst ist noch um eini­ges kurzweiliger, versprochen.

Das ist bei dem Werk, das ich in der kommenden Woche vorstellen möchte, schon deutlich anders. Es ist nicht „schlecht“ im üblichen Wortsinne, aber ich stehe definitiv nicht hinter den Überzeugungen des Sachbuchautors, und je mehr ich von seinen Ansichten mitbekomme, etwa in der Fernseh-Dokumenta­tionsreihe „Ancient Aliens“, desto mehr seufze ich, desto skeptischer werde ich. Graham Hancock macht es sich doch gar zu leicht.

Inwiefern?

Das erfahrt ihr in der nächsten Woche an dieser Stelle. Ich freue mich darauf!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

als ich euch vor acht Wochen verließ, versprach ich, mich dieses Mal um das zweite Quartal des Jahres 2017 meines Schaffensprozesses zu kümmern. Und da ich erst kürzlich einen recht umfangreichen Blogartikel verfasst habe, möch­te ich mich heute mal konzentriert und knapp halten. Mal sehen, ob mir das ge­lingt …

Der April des Jahres 2017 fing gleich mit einem schönen, unerwarteten High­light an. Am 3. April entstand in einem Rutsch eine faszinierende OSM-Vignette mit dem Titel „Das winzige Mysterium“. Darin geht es recht eigentlich um ge­nau dies – um ein rätselhaftes Vorkommnis, das weit abseits des normalen Handlungsstroms des KONFLIKTS 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ seinen Platz findet. Und ich gebe zu, ich musste ziemlich suchen in meinen unveröf­fentlichten OSM-Texten, um die Stelle zu finden, auf der diese Geschichte fußt. Ich möchte das an dieser Stelle aber nur kurz andeuten, alles Weitere würde viel zu weit führen:

Der Ursprung der rätselhaften kristallenen Träne ist auf dem „Balkon der Trä­nen“, einem geheimnisvollen Ort im KONFLIKT 28, über den ich in der Serie „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ schreibe. Er ist vom Handlungsort der obigen Ge­schichte ziemlich genau 30 Milliarden Jahre entfernt. Den genauen Ursprung des Artefakts und seiner Prägung darf ich heute noch nicht enthüllen.

Aber ich möchte andeuten, dass ihr beizeiten noch über weitere dieser Tränen aus Goldkristall stolpern werdet. Einige davon werden eine sehr wichtige Rolle im KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ haben und in naher Zu­kunft in den BdC-E-Books auftauchen. Und ja, auch ihr Ursprung liegt in KON­FLIKT 28 auf dem „Balkon der Tränen“. Wer indes dort und aus welchem Grund und um wen Tränen vergießt, ferner, was das für ein Wesen sein mag, das kris­tallene Tränen weint … das kann ich euch heute noch nicht verraten. Aber ihr seht schon, wer die Story nur als belanglose Vignette abtut, denkt definitiv zu flüchtig. Dabei hat nahezu alles im OSM einen doppelten Boden, mitunter einen dreifachen …

Zurück zum April 2017. Der Monat schloss mit 27 fertigen Werken. Davon ent­fallen wie üblich viele auf Blogartikel (7). Weitere zählen zu den kommentierten OSM-Episoden-Digitalisaten (3), sehr viele werden in dieser Rubrik nicht gelis­tet, weil sie Rezensionen sind (11).

Ein wenig konvertierte ich für BWA Abschnitte des Romans „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“, auch fanden gelegentliche Stippvisiten im Archipel statt (in den Werken „Waldmenschen“ und „Das Geheimnis des Vungash“, eine auch im Erotic Empire („Drei Freundinnen“). Sehr viel mehr Erwähnenswertes gibt es diesen Monat nicht. Viel Arbeitszeit investierte ich im Rahmen meiner universi­tären Beschäftigung in einen Vortrag, der alsbald gehalten werden sollte.

Der Mai zeigte gedrosselte Leistung. Ich kam nur auf 19 fertige Werke, von de­nen 4 auf Blogartikel entfielen. Einige Energie investierte ich diesmal in Archi­pelwerke wie „Roxanne“ und „Rhondas Aufstieg“, „Auf und nieder“ und „Raubgut“, worin ich mich z. T. recht lange aufhielt. Mit „Kay auf Tarragon“ ent­stand der nächste Keim einer Erotic Empire-Novelle, und mit der beginnenden Überarbeitung der Story „Der Handspiegel“ bereitete ich mich auf die Publikati­on meiner ersten Storysammlung im Rahmen der Werkreihe „Grey Edition“ des Terranischen Clubs Eden (TCE) vor. Es sollte dennoch noch ein Jahr vergehen, bis das Werk dann endlich erschien. Manche Dinge brauchen eben ihre Zeit.

Beunruhigend fand ich, dass von den 19 Werken nicht weniger als 11 auf Rezen­sionen entfielen und ich mich, abgesehen von gelegentlichen Episoden-Digitali­saten nahezu vollständig vom OSM und erst recht von meinem E-Book-Pro­gramm entfernt hatte. Das fällt selbst aus der Distanz von mehreren Jahren noch auf. Der Grund dafür ist mir sehr gut erinnerlich: ich war konditionsmäßig ziemlich am Ende, und das hatte mit der Dauerbeanspruchung durch meine Ar­beitsstelle zu tun. Wie ich neulich schon sagte: die innere Balance war gestört, und nun kippte sie allmählich immer stärker um. Das sollte bis Ende Juli noch heftiger werden.

Auf den ersten Blick signalisiert der Juni 2017 eine Besserung der Verhältnisse, denn hier kam ich auf 22 fertig gestellte Werke. Doch der Anschein trügt. Wenn man genauer hinsieht, erkennt man recht eigentlich eine Verschlechterung:

Von den 22 Werken zählen 7 zu den Blogartikeln. Neun weitere rechnen zu Re­zensionen, zwei sind Auskopplungskapitel aus „Die Totenköpfe 1: Die Alte Ar­mee“. Und da ich in diesem Monat nach vielen Jahren mal wieder bei meiner lieben Brieffreundin Babette in Hessen zu Besuch war und ein kleines hand­schriftliches Reisetagebuch schrieb, rechnete auch das in diese Ziffer hinein. 17 weitere Zeilen in diesem Arbeitsmonat sind eingeklammert, d. h. sie stellen Werke dar, an denen ich arbeitete, aber nicht zum Schluss kam.

Das findet sich natürlich in jedem Monat – die OSM-Wiki ist etwa seit sechs Jah­ren eingeklammert, weil immerzu an ihr „gebaut“ wird. Ohne Frage wird sich daran voraussichtlich in den nächsten sechs Jahren nichts ändern. Bei anderen Werken hoffe ich, dass sich das schon beizeiten ändert. Und mit manchen Wer­ken hatte ich in diesem Monat sogar Glück.

So konnte ich am 11. Juni den OSM-Roman „Kämpfer gegen den Tod“ fertig di­gitalisieren. Da er allerdings in KONFLIKT 24 spielt und zahlreiche Seitenpfade in die dortige Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ besitzt, fürchte ich mo­mentan, dass ich ihn euch in absehbarer Zeit noch nicht präsentieren kann.

Einen Tag später, am 12. Juni, schaffte ich es, ein zweites Romandigitalisat abzu­schließen. Diesmal handelte es sich um „Die magische Waffe“, und dieses Werk werde ich, da es – ähnlich wie einst „Heiligtum der Shonta“ in der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ – eine Ergänzung zum KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (= „DER CLOGGATH-KONFLIKT“) darstellt, in absehbarer Zeit grundlegend überarbeiten und dann in die Riege der „Annalen“-Publikationen der E-Books aufnehmen. Und Vorsicht: hierbei handelt es sich um heftigen Hor­ror.

Von den eingeklammerten Texten entfielen in diesem Monat auffallend viele auf den Archipel. So schrieb ich an „Raubgut“ weiter, an „Gashoyys Geschichte“, „Tengoor und Malisia“, „Wandlungen“, „Schatzsucher“, „Die Suyenka“, „Die Weghaus-Sklavin“, „Lebensweg zweier Teilzeitdirnen“ und „Sarittas Hilflosigkeit“. Teilweise handelt es sich dabei um Übertragungen aus Kreativkladden.

Mit „Der Handspiegel“ begann ich die nächste Story für die „Grey Edition 12“ zu überarbeiten, deren fertigen Titel ich damals noch nicht wusste. Und mit „Der Herr der Schwarzen Berge“ arbeitete ich an einer weiteren OSM-Annalen-Story, die zu digitalisieren war. Aber ich wurde damit noch nicht fertig. Das sollte mir dann erst im Folgemonat gelingen.

Überhaupt … dieser Folgemonat Juli … der ist eine besondere Zäsur meines Le­bens, ebenso wie der Monat August 2017. Vermutlich hätte ich so etwas ahnen müssen, aber von derartigen Dingen zu hören, das ist eine Sache, sie dann zu durchleben, etwas völlig anderes. Der nächste Schlag dieser Art kam dann erst wieder im Sommer 2019, beizeiten erzähle ich euch davon.

Von den beiden denkwürdigen Geschehnissen der Monate Juli und August 2017 berichte ich hingegen schon im nächsten Teil meiner Kreativbiografie. Und dann werde ich auch auf etwas eingehen, was für die meisten von euch vermutlich recht fremdartig ist: man nennt das einen Archivtag.

Darunter könnt ihr euch wenig vorstellen? Vertraut mir, Freunde. Nach meinem nächsten Beitrag dieser Artikelreihe seid ihr schlauer.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.