Liebe Freunde des OSM,

wie versprochen komme ich sehr viel zeitiger zurück zum The­ma „Horrorwelt“. Die Riesenlücke zwischen Teil 1 (Blogartikel 376) und Teil 2 (Blogartikel 394) soll sich so definitiv nicht mehr wiederholen. Und da es auch dieses Mal bezüglich der Episoden 76-100 der Horrorwelt-Serie viel zu erzählen gibt, starte ich am besten gleich mal mit dem Rückblick durch, um die Einstiegs­ordnung klar darzulegen:

Rückblick: Der Dämon TOETAAR aus den Jenseitigen Dimensio­nen hat damit begonnen, die Horrorwelt zu erobern. Dabei zer­stört er systematisch auf dem Nordkontinent all jene magischen Refugien, durch die der Deserteur des Bösen, Mapun, gekom­men ist: den Hexenwald, den Druidenwald, ebenso den Hexen­wald in Wertan, die Namenlose Burg … um nur einige zu nen­nen. Außerdem gelingt es ihm, das Hexenheer des antagonisti­schen Dämons TOOWATAER zu zerschlagen und fast völlig aus­zulöschen. TOOWATAER ist in seiner weiblichen Gestalt in TOE­TAARS Gewalt geraten, seiner magischen Kräfte und Erinnerung beraubt und als Sklavin in der SCHATTENRESIDENZ kaserniert, die über den 78 Ländereien der Jenseitigen Dimensionen kreist und eine immerwährende Drohung für alle nicht botmäßigen Dämonenwesen darstellt.

Der Deserteur Mapun ist allerdings seinem Zugriff entkommen. Er hat Freunde gewonnen und ist nun, wenngleich von ihnen getrennt, auf dem Südkontinent Sin‘ol‘ghe an DEM magischen Brennpunkt schlechthin angelangt, vor dem sich sogar TOE­TAAR fürchtet – in der „Höhle der Tausend Steine“. Doch scheint er keine Macht über die hier waltenden magischen Kräfte zu be­sitzen, die jedes Wesen absorbieren, das von ihnen Besitz er­greifen möchte.

Auf der Nordhalbkugel der Welt schreitet unterdessen TOE­TAARS Invasion fort. Nach der Unterwerfung von Sonofal und dem Reich Wertan greift der Gewaltdämon nun nach der Ama­zoneninsel Ankiay, wo die Überlebenden des Hexenheer-Deba­kels, der Ritter Rinterson und seine Geliebte, die Nordhexe Kani, in YTHOKAANS Gewalt geraten.

Doch da gibt es noch Personen, die als Zünglein an der Waage dienen können – in den Jenseitigen Dimensionen etwa der neu inkarnierte Druidendämon NANERAEK und seine Geliebte, die Waldhexe Franca; auf dem Südkontinent der intrigante Dämon XAMANEAK, der sich schon mit Mapun verbündete und der nun eine eigene Emissärin in den Brennkessel der „Höhle der Tau­send Steine“ entsendet.

Aber es droht schon wieder neue Gefahr – TOETAAR hat Tausen­de von Hexen entführen lassen, die in der SCHATTENRESIDENZ Teil eines perversen Experiments werden, das er „Projekt Schwarze Hexe“ nennt …

Die Handlung mit Band 76 setzt auf dem Südkontinent ein. XA­MANEAKS Emissärin, eine bildschöne Kämpferin namens Rebec­ca, kann mit Hilfe eines magischen Kristalls in die Höhle eindrin­gen und findet hier den schwer verletzten Mapun. Er ist nun zwar von den Verzauberungsbann der Stein-Priesterin Janine er­löst, aber physisch kaum mehr imstande, kämpfend einzugrei­fen. Rebecca findet auch zwei weitere Personen vor, von denen eine bereits zu Staub zerfällt – der greise Priester Jiogre. Seine Gefährtin, die vormalige Druidenhexe und Sklavin TOETAARS, Silva, kooperiert aber mit Rebecca und Mapun, und gemeinsam erwecken sie das Aktivprogramm der „Höhle der Tausend Stei­ne“, um TOETAARS Armeen zu bekämpfen. Das Blatt beginnt sich zu wenden.

Auf dem Nordkontinent geschehen inzwischen auch wichtige Dinge im Abseits des normalen Handlungsstroms. So ist bei­spielsweise die Junghexe Firona, die während der Auseinander­setzung zwischen Noola I und Noola II in einen komatösen Schlaf gesunken ist, währenddessen von Graf Corian zu den Warmen Inseln gebracht worden. Dabei handelt es sich um eine verwunschene Region östlich der Burg, wo immer noch Feen le­ben. Durch die schöne, zartgliedrige Fee Berielle hat Corian ei­nen persönlichen Ansprechpartner … und in der Tat kann Firona geholfen werden. Sie entwickelt so eine direkte Affinität zum Feenvolk, was noch weitreichende Konsequenzen zeitigen soll.

In den Jenseitigen Dimensionen, gewissermaßen „unter dem Ra­dar“ der SCHATTENRESIDENZ, stoßen NANERAEK und Franca auf eine aufsässige Hexe und schließlich auf eine so genannte TOOWATAER-Truppe von Hexen, die einstmals TOOWATAERS He­xenheer-Gruppe angehörten, die in den Jenseitigen Dimensio­nen für die Eskalation eines Zwei-Fronten-Krieges sorgen sollte. Dazu ist es nie gekommen. Längere Zeit war diese Truppe füh­rungslos. Seit jüngsten ist aber eine herrische, enorm machtvol­le Hexe zu ihnen gestoßen, die GEBRANNTE, die durch magi­sches Feuer schrecklich entstellt ist und die wenigstens emotio­nal labil, möglicherweise wahnsinnig ist.

Die GEBRANNTE führt einen Privatfeldzug gegen TOETAAR und alle, die zu ihm halten, und da der Dämon der Gewalt gründlich abgelenkt ist, zumal jetzt, wo die „Höhle der Tausend Steine“ er­wacht ist, wird der Kampf in den Bodenprovinzen der Jenseiti­gen Dimensionen erbittert geführt. Schließlich stoßen die Trup­pe, die GEBRANNTE, NANERAEK und Franca sowie ihre Gefähr­ten aufeinander – und sie kommen überhaupt nicht miteinander klar!

In Sonofal wird indessen Rinterson gefoltert – und die schreck­lichste Folter von allen ist es, als der monströse Parteigänger TOETAARS, YTHOKAAN, Kani in ein seelenloses Geschöpf ver­wandelt und dann seinem sinistren Handlanger, einem Priester mit Perlmuttmaske, anvertraut. Für Rinterson, der Kani inzwi­schen aufrichtig liebt, bricht eine Welt zusammen.

In der Zwischenzeit hat XAMANEAK Kontakt zu Graf Corian auf­genommen. Er solle sich mit seinem Heeresdämon COORAET dem Widerstand in Wertan anschließen, der allmählich stärker wird. Da TOETAAR sich auf Sin‘ol‘ghe bzw. auf die SCHATTENRE­SIDENZ konzentriert und die Kräfte der „Höhle der Tausend Stei­ne“ ihm zu schaffen machen, gelingt es Corian und dem werta­nischen Heerführer Hlymor Cur, tatsächlich ein Rebellenheer aufzustellen. Und da XAMANEAK mit seinen magischen Kräften auf ihrer Seite mitkämpft, gelingen ihnen alsbald einige spekta­kuläre Erfolge. YTHOKAAN gerät immer mehr ins Hintertreffen. Aber da ist leider auch noch SURTONOW, der Eiserne Krieger und neue Vollstrecker TOETAARS, der über Hunderte von WOL­KEN und Abertausende von Soldaten gebietet.

Sie müssen darum auf Zeit spielen und hoffen, dass Mapun im Süden den entscheidenden Schlag führen kann.

Dort hat sich inzwischen das Kristallvorkommen der „Höhle der Tausend Kristalle“ in einen Schwarm gigantischer magischer Kristallvögel verwandelt, die eine Strahlung emittieren, die alles magische Dasein ausmerzt. TOETAARS Untotenarmeen zerfallen binnen kürzester Zeit. Eiserne Krieger stürzen um und verlieren ihr magisches Eigenleben, und auch die WOLKEN geraten in ernste Navigationsschwierigkeiten.

Als ONOGAER, TOETAARS Heeresdämon und Oberbefehlshaber auf Sin‘ol‘ghe, mit einer WOLKE abstürzt, trifft er an der Ab­sturzstelle eine Person, die er nicht erwartet hat – die Soldatin Rebecca, die inzwischen erfahren hat, dass ONOGAER vor mehr als einem Jahrhundert im ersten Dämonensturm ihre Heimat ausgelöscht hat. Sie rächt sich nun und tötet den „Fremddä­mon“. Ohne es zu ahnen, torpediert Rebecca so auch einen Langzeitplan TOETAARS, der ja eigentlich über das magische Tor nahe dem Nordpol in ONOGAERS Heimatdimension, auf die Ech­senwelt Sslanckort, vordringen wollte. Aber nur zwei Wesen be­saßen die Möglichkeit, dieses Portal zu öffnen – der Dämon Kur­tes, der schon tot ist … und eben ONOGAER.

Nun bleibt dieses Portal verschlossen. Eine Gefahr ist darum vorerst gebannt.

Als die Armeen des Bösen auf dem Südkontinent gelähmt oder völlig zerstört sind, entschließt sich Mapun zum Frontalangriff und dringt auf dem Rücken eines gläsernen Vogels direkt in die Jenseitigen Dimensionen vor, gefolgt von einem ganzen Ge­schwader dieser „Tiere“. Ihr Ziel: Das Herz des Bösen – die SCHATTENRESIDENZ.

Doch wiewohl Mapun das Ziel erreicht, gelingt eins nicht – die direkte Konfrontation mit dem Dämon der Gewalt. Er befindet sich inzwischen nach dem formalen Abschluss seines „Projektes Schwarze Hexe“ auf der Horrorwelt und sorgt nun dafür, dass überall auf der Welt seine dreizehn Schwarzen Hexen positio­niert werden, durch schwarzmagische Pervertierung zu loyalen Dienerinnen geworden und mit unglaublichen magischen Fähig­keiten ausgestattet.

Als Mapuns Kristallvögel in den Jenseitigen Dimensionen die ge­waltige, aus Schattenstahl bestehende Festung attackieren und zu kristallisieren beginnen, brechen alle Dimensionstore in sich zusammen. Und der Lebenskeim der Eisernen Krieger sowie das Herz für die Antriebsmotoren der WOLKEN, wird so ebenfalls ausgeschaltet.

Auch auf dem Nordkontinent fallen die stärksten Feindkräfte jählings aus – und XAMANEAK und Corian nutzen die Chance, den Vollstrecker SURTONOW zu liquidieren und Sonofal zu er­obern und Rinterson zu befreien. Der monströse Dämon YTHO­KAAN flüchtet jedoch und verschwindet spurlos.

In der SCHATTENRESIDENZ hat Mapun auch eine Sklavin befreit, die sich Tanja nennt … und die er während des Rückfluges als TOOWATAER erkennt. Sein Reittier missversteht die Signale und wirft TOOWATAER/Tanja ab, die kilometertief in die Jenseitigen Dimensionen in den vermeintlichen Tod stürzt. Mapun selbst kehrt zur Horrorwelt zurück.

XAMANEAK und Corian beeilen sich, dem Sieg in Sonofal auch einen auf Ankiay folgen zu lassen, wo sie YTHOKAANS Gefolgs­leute nun ebenfalls ausschalten … dabei entdeckt XAMANEAK allerdings auch monströse Untote, die in ihm schlimmste Erin­nerungen an uralte Zeiten wecken: Wesen in braunen, modrigen Uniformen, die mit dem Sonnenkreuz geschmückt sind und die über automatische Schusswaffen verfügen, die es hier gar nicht geben dürfte. Es handelt sich um Zombie-Soldaten des Dritten Reiches der Erde, die aus unerfindlichen Gründen mit einem Schiff nach Ankiay verschlagen wurden. XAMANEAK beeilt sich, sie alle zu vernichten – was ihn bei den Amazonen nicht sehr beliebt macht, die sehr gerne über diese phänomenalen Waffen­systeme verfügt hätten.

In den Jenseitigen Dimensionen ist derweil der Machtkampf zwi­schen NANERAEK einerseits und der GEBRANNTEN andererseits eskaliert. Der Druidendämon und Franca haben sich hastig ab­gesetzt, werden nun aber von der TOOWATAER-Truppe verfolgt. In dem Bezirk, in den sie flüchten, ist ein gigantisches, berggro­ßes Fragment der inzwischen kristallisierten, zerborstenen SCHATTENRESIDENZ abgestürzt. Und hier finden sie auch eine Frau, die einen Sturz aus unglaublicher Höhe dank eines Netzes von Obsidianspinnen überlebt hat – Tanja alias TOOWATAER. Ein magischer Schock lässt sowohl in vorsichtigem Maß ihre Fähig­keiten als auch ihre Erinnerung zurückkehren.

Doch dann beginnt der Fall von magischem Feuer, der unter an­derem die Hexen der TOOWATAER-Truppe vernichtet. Die GE­BRANNTE hüllt sich in einen magmatischen, versteinernden Ko­kon – und dann reißen dimensionale Löcher in die magische Hüllschicht zwischen den Jenseitigen Dimensionen und der Hor­rorwelt. NANERAEK und Franca können dorthin entkommen – und obwohl TOOWATAER zurückbleiben möchte, betäubt der Druidendämon sie überraschend und zerrt sie hinüber. Danach versiegelt sich der Übergang zu den Jenseitigen Dimensionen mutmaßlich für immer. Für NANERAEK gilt das magische Ur­sprungsland auf der anderen Seite als zerstört. Er hat allerdings keine Ahnung, was diese Katastrophe ausgelöst haben könnte.

Darüber ist leider Mapun besser orientiert. Er ist wieder in der Katzenstadt gelandet mitsamt seinem Heer aus Kristallvögeln. Rebecca ist inzwischen irgendwo in den Weiten von Sin‘ol‘ghe verschollen, möglicherweise umgekommen. Silva hat sich eben­falls in dem Chaos abgesetzt. Wer noch in der Katzenstadt an­gelangt ist, ist die inzwischen weitgehend erinnerungslose Stein-Feldherrin Janine, die nun hier eine neue Heimat findet und Mapun hemmungslos vergöttert.

Er kann diese Leidenschaft allerdings nicht guten Gewissens er­widern, ist er doch mit zwei fabelhaften jungen Frauen verheira­tet, Gera und Gesa, die am Nordpolarmeer der Horrorwelt, sei­ner Heimat, auf ihn warten.

Zurückkehren kann er allerdings noch nicht – denn er gibt der Hohepriesterin Tian gegenüber zu Protokoll, dass er die größte Gefahr von allen noch nicht ausgeschaltet hat: TOETAAR.

Aber sie müssen nicht lange darauf warten, dass der weitge­hend zurückgeschlagene Feind sich meldet – TOETAAR fordert in einer magisch-psionischen Kampfansage Mapun zum Zwei­kampf am Götterberg, dem höchsten Felsmassiv des Südkontin­ents. Hier oben, nahe dem Himmel, kommt es zum finalen Kampf der beiden Antagonisten.

TOETAAR präsentiert dabei eine infame Waffe, den so genann­ten „Dämonenzerstörer“, den man genauso Weltenzerstörer nennen könnte. Während des Kampfes aktiviert der Dämon der Gewalt die ersten Phasen dieser Waffe und löst so das Chaos in den Jenseitigen Dimensionen aus – aber Mapun gelingt es, die finale Aktivierung, die auch das Ende nicht nur für die Jenseiti­gen Dimensionen, sondern auch für die Horrorwelt bedeutet hätte, zu vereiteln. Die Mordwaffe stürzt kilometertief von den Gletschern des Götterberges ab.

In dem finalen, wütenden Schlagabtausch finden sowohl TOE­TAAR wie auch Mapun den Tod. In den letzten Minuten des Kampfes hat der Deserteur des Bösen Beistand von den Göttern der Schluchtwelt.

So endet der erste Großzyklus der Serie „Horrorwelt“ mit Band 100, der den Titel „HELDENTOD“ trug und im Jahre 1985 er­schien. Im Dezember des Jahres 2019 konnte ich ihn endlich di­gitalisieren, also nach reichlich 34 realen Jahren.

Natürlich sind damit nicht alle Probleme aus der Welt geschafft. Schauen wir nur mal ein paar davon kursorisch an, um zu zei­gen, womit sich der nächste Teil dieser Artikelreihe zu befassen hat:

Was wird aus Gera und Gesa und Mapuns ungeborenen Kin­dern? Wie entwickelt sich die Junghexe Firona weiter, und wie steht sie zu dem Volk der Feen? Wie zeigt sich der allmählich er­wachende Rote Dämon, und welche Gefahr geht von seinem jahrtausendealten Erbe überhaupt aus?

Und dann ist noch zu berücksichtigen, dass TOETAARS mörderi­scher Feldzug über zwei Kontinente natürlich unglaublich viel Chaos, Leid und Zerstörung hinterlassen hat. Das Vakuum, das so entstanden ist, will gefüllt werden. Und wie es der Teufel so will, erzeugt dieses Vakuum den Raum, den zwei uralte Kräfte von neuem füllen wollen: der so genannte „Grüntod“ und der DREIZEHNER.

Ferner: Mit dem Erlöschen der „Höhle der Tausend Steine“ sind alle Kristallvögel zur Reglosigkeit erstarrt, die Kristallmagie scheint schlichtweg nicht mehr zu existieren. XAMANEAK konnte sich mit letzter Kraft noch wieder nach Sin‘ol‘ghe zurückbege­ben, aber er hat nun kaum mehr Macht. Trifft das auch auf TOE­TAARS alten Parteigänger YTHOKAAN zu? Und was ist mit TOE­TAARS Sohn, der angeblich inzwischen geboren sein soll, einem Wesen namens TOEKAAN? Außerdem darf man die 13 Schwar­zen Hexen nicht vergessen, die TOETAAR noch immer hörig sind und mit enormer Machtfülle auf Vergeltung drängen.

Und natürlich tauchen auch neue Fragen auf: Was ist etwa die „Schatten-Fährte“? Wer ist der rätselhafte Moedro, der Priester mit der Perlmuttmaske? Was hat es mit Jekhyar, dem „Herrn des ewigen Lebens“ auf sich? Warum fürchtet sich die Fee Berielle vor Blaunebeln, und wer mag Zobon sein, der Hüter der Feen­chronik? Wie entwickelt sich auf Sin‘ol‘ghe das Leben weiter?

Alles in allem ein chaotisches Bündel an Handlungsfragen, die an eine Vielzahl von alten und neuen Protagonisten gestellt wer­den müssen, die ab Band 100 der Serie (1985/86) von mir ins Leben gerufen wurden und mich gründlich geraume Zeit be­schäftigt haben.

Bis dieser Blogbeitrag Anfang November 2020 publiziert wird, könnt ihr sicher sein, dass ich die nächsten 30 oder mehr Bände bereits digitalisiert habe und euch dann in Bälde auch den vier­ten Teil der Reihe präsentieren kann, der die Episoden der „Hor­rorwelt“-Serie von 101-125 abbilden wird.

Auf diese „neue Welt“, 20 Jahre nach Mapuns Tod, könnt ihr euch schon rechtschaffen freuen.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 294: Simenon auf der Couch

Posted November 10th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

als mir ein befreundeter Autor und guter Freund dieses Buch im Jahre 2002 zum Geburtstag schenkte, hatte ich, ganz frei eingestanden, von dem belgischen Schriftsteller Georges Simenon noch nicht allzu viel Ahnung. Wie ich durch die Lektüre dieses hochinteressanten Buches lernen sollte, hatten wir aber doch eine sehr interessante mentale Nähe zueinander (wiewohl ich vermutlich nie auch nur annähernd so bekannt oder erfolgreich wie er sein werde und dies auch, ehrlich eingestanden, gar nicht anstrebe. Ich bin kein sonderlich ehrgeiziger Mensch).

Ebenso wie das Buch „Suspense“, in dem die Kriminalschriftstellerin Patricia Highsmith ihre eigene Form der Geschichtenentwicklung offenlegte1, hat das vorliegende Werk in gewisser Weise analytischen, durchleuchtenden Charakter, ohne dabei allerdings zu so etwas wie einer „Schreibanleitung“ oder einer „Be­kenntnisstudie“ zu werden. Es hat gleichwohl Anteile an beidem.

Wer immer schon von Kommissar Maigret oder von Simenon selbst fasziniert war oder ihn näher kennen lernen wollte, der hat nun mit diesem Buch die Chan­ce. Ich nehme zwar an, dass es lange vergriffen ist und der Neugierige es allein antiquarisch erwerben kann … aber vertraut meinem Urteil: das ist es wert!

Und nun begeben wir uns mal in die Arztpraxis, bespannen die Couch, lassen den Autor sich darauf niederlassen, und dann beginnt das gnadenlose Verhör der fünf Mediziner:

Simenon auf der Couch

Fünf Ärzte verhören den Autor sieben Stunden lang

(OT: Simenon sur le gril)

detebe 21658

Übersetzt von Irène Kuhn

176 Seiten, 1985

ISBN 3-257-21658-0

Wer jemals daran gezweifelt hat, dass der Schöpfer des überaus erfolgreichen Kommissar Maigret in irgendeiner Weise psychologisch vorbelastet ist (hat das irgendwer geglaubt?), der wird in diesem Buch nachdrücklich eines Besseren belehrt. Wer indes denkt, dass Georges Simenon ganz genau wissen müsse, was in seinem Bewusstsein vor sich geht, wenn er schreibt, der irrt sich in gleicher Weise.

Wie, das widerspricht sich? Wer sagt, man müsse doch bei diesen ausgeklügel­ten, raffinierten Charakteren, die Simenon in seinen Büchern entwickelt, zuvor­derst seine eigene abgründige Seele kennen, um daraus seine Figuren gleichsam zu destillieren? Bei Simenon läuft man mit einer solchen Mutmaßung in eine Falle, ähnlich der, in die einstmals der Philosophieprofessor Dr. Dr. Gerhard Vollmer beim Rezensenten tappte, als er ihm unterstellte, es müsse doch eine Art von „Kochrezept“ geben, nach dem sich ein Kreativer seine Romane und Geschich­ten zusammenbaue. Eine Art Baukasten.

Besonders bei dem Vielschreiber Georges Simenon liegt das nahe. Selbst die Ärzte, die den Schriftsteller hier sieben Stunden lang „verhören“ und „ausquet­schen“, nehmen das zu Beginn an – und bekommen doch sehr rasch heraus, dass sie sich vom Schein täuschen lassen. Sätze wie „Während ich das Buch schrei­be, muß ich so schnell wie möglich schreiben und dabei so wenig wie möglich daran denken, so dass das Unbewußte in höchstem Maße selbständig arbeitet“, nehmen ihnen den Wind aus den Segeln. Und anschließende Sätze wie „Im Grunde genommen wäre ein Roman, den ich bewusst schreiben würde, wahr­scheinlich sehr schlecht“ lesen sich wie eine absolute Gegenposition von Patri­cia Highsmith, die ja meinte, akkurate Vorausplanung und zielgenaues Umsetzen seien bei ihr unumgänglich (wenngleich auch die Phantasie keine unwesentliche Rolle spielte).2

Doch wo sie die Handwerkerin ist, ist Simenon eine Art von Wahrträumer, des­sen Romane sich mehr oder weniger von selbst materialisieren. Verwirrt? War ich auch. Aber es wird noch abenteuerlicher. Im Verlauf der Unterredung, die das gesamte Buch einnimmt, gesteht er, für sein Leben gern in andere Rollen ge­schlüpft zu sein, er sagt, dass die Romane gewissermaßen die Psychoanalyse er­setzen. Simenon bettet – im Verein mit den Fragen der Psychologen – seine Wer­ke in seinen Lebenslauf ein, lässt bereitwillig untersuchen, womit er in den Ge­schichten anfängt, was ihn darin stört oder eine Idee zum Absterben bringt … und vieles mehr. Es wäre kein Ende des Aufzählens, führe ich fort, was er uns und den Ärzten noch so alles enthüllt, drum reiche dies als Aperitif auf das Werk.

Man lernt als Leser sehr viel von diesem überaus erfolgreichen Schriftsteller, und doch muss letzten Endes davor gewarnt werden, alles 1:1 zu übernehmen. Schon im Falle der Patricia Highsmith wurde das gesagt3, doch auch hier trifft es durchweg zu – jeder dieser Autoren weist nur in eine gewisse Richtung, man­ches deckt sich mit den Erfahrungen und Intentionen des Rezensenten, doch nicht alles. Und interessant wird es eigentlich da, wo die Abweichungen begin­nen, die möglicherweise den schmalen Grat zwischen Erfolg und Nichterfolg si­gnalisieren. Doch darauf einzugehen, kann nicht Sinn und Thema dieser Rezen­sion sein.

Hier kann man nur neugierig gemacht werden auf den Autor und seine Art zu schreiben. Simenon, der am 13. Februar 1903 in Lüttich als Sohn eines Versiche­rungsbuchhalters geboren wird, schwankt schon von Kindesbeinen an zwischen dem Wunsch, Priester zu werden oder schreiben zu wollen. 1919 wird er auf­grund einer Krankheit seines Vaters frühzeitig ins Berufsleben geworfen und au­genblicklich Reporter bei einer kleinen Zeitung. Bereits ein Jahr später erscheint sein erster Roman, doch im Jahr darauf stirbt sein Vater, 1923 heiratet er das ers­te Mal und beginnt nun ein unruhiges, durchaus hektisch zu nennendes Leben, dem drei Ehefrauen, zahlreiche Kinder, vermutlich viele Liebschaften und 29 ei­gene Häuser mindestens bis zum Jahr 1981 zuzurechnen sind. Er stirbt schließ­lich am 4. September 1989 in Lausanne.

Der erste Maigret-Roman entsteht 1931, doch da blickt Simenon schon auf lange Jahre Schreibtradition zurück, auf zahlreiche Groschenromane und viele Erzäh­lungen. Die Masse seiner Werke wird von über 40 Seiten Bibliografie in diesem Band vorzüglich gegliedert erfasst (und ist sehr wahrscheinlich nicht vollstän­dig, da er ja noch lebte, als das Buch erschien). Und hier erscheint Maigret nur als Teil vom Ganzen, als durchaus geringerer Teil. Da gibt es auch Theaterkriti­ken, es gibt Reiseberichte, allerlei durchaus humoristische Sachen, Vorworte, au­tobiografische Werke, Essays, Interviews, schließlich auch Verfilmungen … es ist kein Ende an Informationen in diesem faszinierenden Buch. Doch für diejeni­gen, die ihn wirklich kennenlernen möchten und womöglich auf seinen Pfaden zu wandeln gedenken, für diejenigen ist das Interview unabdingbare Vorausset­zung, ja, geradezu eine „Bibel“, die  zu lesen sich jede freie Minute lohnt.

Und ich kann aus eigener Lektüre bestätigen, dass man sich nachher selbst bes­ser kennt als zuvor, gerade, weil man unbewusst (!) seine Schreiberfahrungen und sein Vorgehen mit dem von Simenon vergleicht, so unterschiedlich beides auch sein mag. Man geht aus dem Buch mit Gewinn hervor, mit beträchtlichem Gewinn. Dies ist nicht mit vielen Werken der Fall. Es verdient, hervorgehoben und aufs Podest gestellt zu werden …

© 2003 by Uwe Lammers.

Es gibt schon überraschende, interessante Bücher in meinen Regalen, die ich z. T. vor langer Zeit verschlungen und rezensiert habe. Das hier und die beiden, die oben in den Fußnoten angesprochen werden, zählen dazu. Sie werde ich nach Blog 300 besprechen, versprochen.

In der kommenden Woche steuern wir in deutlich seichtere, sinnlichere Gewässer. Was das bedeutet? Schaut einfach nächste Woche wieder herein, dann seid ihr schlauer.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Die Rezension ist in Vorbereitung für den Rezensions-Blog.

2 Vgl. dazu beizeiten das Buch „Suspense“. In Vorbereitung für den Rezensions-Blog.

3 Ich beziehe mich hier auf das Werk „Über Patricia Highsmith“, das ich 2002 las und vor dieser Rezension be­sprach und dessen Rezi ich veröffentlichte. Im Rezensions-Blog ist das Buch noch nicht besprochen worden, aber dafür in Vorbereitung.

Blogartikel 401: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 21

Posted November 7th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute beschäftigen wir uns mit dem Abschluss des KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, d.h. mit den Episoden 101-105. Realchronologisch befinden wir uns dabei im Januar des Jahres 1988, als die Tage der finalen Kämpfe eskalieren. Und da das alles ein wenig chaotisch ist, fangen wir am besten gleich damit an.

Rückblick: Oki Stanwer konnte mit Hilfe eines Zeittransmitters der Baumeister die letzte Stufe des Zeituniversums überwinden und in die Realgegenwart der Galaxis Hun‘arc zurückkehren. Zu seiner arg dezimierten Schar von Gefährten gehören noch die Helfer des Lichts Doppelporter, UCHULON und Ureg-Ni, außer­dem die Cranyaa-Admiralin Then-Ad und ihre beiden Schiffe THINOOV und GHITAAR.

Kaum in der Gegenwart angelangt, müssen sie aber gewärti­gen, dass sich Hun‘arc in einen chaotischen Mahlstrom verwan­delt hat. Offenbar steht ein Galaxienkollaps unmittelbar bevor, und die Galaxis wimmelt von feindlichen Schiffen TOTAMS.

Oki Stanwer verfolgt, als er sich vom Zeittransmitter ZYNEEGHAR 9822 absetzt, einen eigensinnigen Plan, den er selbst vor seinen engsten Mitarbeitern geheim hält …

Episode 101: Ruf aus dem Halo

(21. Januar 1988, digitalisiert 2020)

Oki Stanwer steuert nicht etwa – wie erwartet – den Planeten Kareton an, um den Cranyaa seine Aufwartung zu machen (dass Kareton eine tote Wüste ist, kann er nicht ahnen. Vielmehr zieht es ihn hin zum Wüstenplaneten Yurok (vgl. Bd. 1 der Serie), wo einst das Orakel Slek-Im residierte und wo er bei seinem letzten Zwischenstopp im Zeituniversum vor über 120.000 Jahren die Essenz einer Helferin des Lichts getroffen hat. Hier hat er, wie sich zeigt, eine Reihe von Lichtrobotern verborgen, die die Cranyaa nie entdeckt haben.

Während er sie birgt, empfangen seine Gefährten überraschend aus dem Halo der zerborstenen Galaxis Risalon einen Funkspruch – von niemand Geringerem als dem tot geglaubten sechsten Helfer des Lichts, Glusem. Er, der in der finalen Auseinandersetzung zwischen den Völkern der Plegg‘re und der Waaklors ausgelöscht schien (vgl. Bd. 83), hat auf rätselhafte Weise überlebt und ist auf der Welt der bizarren Queroon gestrandet, von der er nun um Hilfe ruft.

Oki Stanwer entschließt sich zu helfen.

Derweil erfolgt auf Tekonar ein Regierungsumsturz, angezettelt von Soffrol, Tronlekk und Soffrols tekranischem Parteigänger In­tran. Ihr Ziel: das belagerte Teka-System zu verlassen, um nach Kareton durchzubrechen. Langfristiges Ziel: Oki Stanwer in ihre Gewalt zu bekommen, um ein Druckmittel sowohl gegen TOTAM als auch gegen die intriganten Baumeister zu haben.

Dritter Handlungsschauplatz: Tohl-ankhor, die Vulkanwelt nahe dem Zentrum von Hun‘arc, wo die letzten DIGANTEN die überle­benden Calnarer unterjochen und den WÄCHTER und Yorrok ge­fangen halten. Hier unternimmt die calnarerische Untergrundor­ganisation Ruun-caay den Versuch, die beiden Lichtmachtbe­diensteten zu befreien. Doch dann wird Alarm ausgelöst …

Episode 102: Oki Stanwers Doppelspiel

(27. Januar 1988, digitalisiert 2020)

Oki Stanwer erreicht den Planeten Vèshóan, die Heimat der Queroon, und er kann Glusem retten. Derweil jagte aber ein Ak­tivierungsimpuls hinter den beiden Cranyaa-Kreuzern her – ein Aktivierungsimpuls von TOTAM, um ein „Trojanisches Pferd“ in Oki Stanwers Gefolge zu wecken.

Während sie nach Hun‘arc zurückkehren, erklärt Glusem, was im Zeituniversum rings um ANTI-TOTAM und im Reich der Plegg‘re geschehen ist, was Oki und seine engsten Vertrauten natürlich nicht mitbekommen konnten, da sie wahlweise in der Galaxis Srakkonar oder bei den Blauen Galaxien unterwegs wa­ren.

Wieder in der Cranyaa-Galaxis angelangt, besteht Admiralin Then-Ad von den Neuen Cranyaa darauf, dass das Sonnensys­tem angesteuert wird, in dem der Zeittransmitter Theradyyl lag. Bekanntlich sind die letzten Cranyaa-Schiffe ihres Geschwaders nicht mehr durch den Zeittransmitter der Baumeister in die Ge­genwart gelangt.

Oki Stanwer gibt nach – und auf einem Mond Theradyyls finden sie die weitgehend zerfallenen Wracks der verschollenen Schif­fe. Irgendwer oder irgendetwas hat die Besatzungen ermordet. Then-Ad tippt, geradezu weißglühend vor Zorn, auf die Bau­meister.

Damit wird sie blind für eine sehr viel nähere Gefahr – auf ein­mal eröffnet nämlich ihr Schwesternschiff, die GHITAAR, auf dem sich Oki Stanwer, Doppelporter und Glusem befinden, das Feuer auf die THINOOV, die daraufhin auf dem Mond notlanden muss.

An Bord der GHITAAR enttarnt sich der Agent TOTAMS – Doppel­porter ist in Wahrheit kein Helfer des Lichts, sondern TOTAMS EXEKUTIVE, der Dämonenschlächter. Und sein Auftrag ist es, Oki Stanwer nach TOTAM zu bringen …

Episode 103: Stoßtrupp zur Welt des Bösen

(28. Januar 1988, digitalisiert 2020)

Der Schock sitzt tief bei den Cranyaa an Bord der THINOOV, und die beiden Helfer UCHULON und Ureg-Ni, die sich hier befinden, sehen sich kritischen und vorwurfsvollen Fragen ausgesetzt, ob sie denn dieses „Zerwürfnis“ nicht hätten vorhersehen können. Doch ehe sie aus diesem Zwischenfall Folgerungen ableiten können, erscheint ein fremdes Raumschiff im System – ein rie­senhafter Kegelraumer, dessen Kommandant seltsamerweise das Calnarer-Idiom spricht. Es handelt sich um Entar-Nol, den leitenden DIGANTEN von Tohl-ankhor, der Hilfe sucht, da seine Heimatwelt von einer Rebellion erschüttert wird, die nach seiner Vorstellung von Schergen des Ewigen Reiches ausgelöst wurde.

Kurz zuvor gerät auf der Vulkanwelt Tohl-ankhor nämliche Auf­standsbewegung der Calnarer ins Stocken, da die Kegelwesen sich hinter undurchdringbaren Schutzschilden verbarrikadiert haben – und dann beginnen sie auch noch, die Schiffe der Calnarer zu­sammenzuschießen. Alles scheint verloren … bis ein Saboteur aus den Reihen der DIGANTEN dafür sorgt, dass das Blatt sich wendet.

Zusammen mit dem fatalistisch gestimmten DIGANTEN Varon-Net und den restlichen calnarerischen Schiffbrüchigen beman­nen der WÄCHTER und Yorrok das letzte Kegelschiff der DIGAN­TEN und folgen Entar-Nol ins System von Theradyyl.

Sie landen mitten in einer entbrannten Raumschlacht, denn ein Kreuzerverband TOTAMS hat das DIGANTEN-Schiff ausfindig ge­macht und attackiert es. Die THINOOV setzt sich schnellstens ab, wird aber vom Kegelraumer Varon-Nets eingeholt … so kom­men der WÄCHTER, Yorrok und die letzten Cranyaa-Loyalisten sowie UCHULON und Ureg-Ni zusammen.

Hier erfahren sie von Oki Stanwers offensichtlicher Desertion. Und das Flugziel ist klar: TOTAM. Der WÄCHTER bricht mit der THINOOV und ihrer Besatzung auf, um das Schlimmste zu ver­hindern. Aber er ist nicht der einzige.

Auch Soffrol hat inzwischen begriffen, was die Stunde geschla­gen hat – und sein Wahnsinnsplan sieht vor, mit den Inditref-Waffen der Tekras die Raumkrümmung um den Planeten TOTAM zum Einsturz zu bringen, um in diesem Chaos Oki Stanwer als Geisel zu nehmen.

Das Chaos eskaliert endgültig.

Episode 104: Oki Stanwers Rache

(29. Januar 1988, digitalisiert 2020)

Die Frage, die eigentlich bislang nur hypothetisch ist, wird defi­nitiv geklärt, als Oki Stanwer mit dem Dämonenschlächter und Glusem den TOTAM-nahen Raum erreicht. Er ist in der Tat deser­tiert und plant, Rache am Matrixkoordinator, dem WÄCHTER, zu nehmen. Der Groll reicht fünf Milliarden Jahre zurück, bis in die Endtage des KONFLIKTS 13.

Doch nun ballt sich im entropiegesättigten und kosmophysika­lisch instabilen Raum um TOTAM alles an Kampfteilnehmern – sowohl die Baumeister schicken ihren ZYNEEGHAR in die Schlacht, als auch Varon-Net, der zunehmend todessehnsüchtig wird und den Wunsch hegt, TOTAM als Herz des Ewigen Reiches auszulöschen. Und dann ist da auch noch Soffrol mit seinen engsten Gefährten Tronlekk und Intran sowie der Ehrengarde Intrans. Außerdem folgen der WÄCHTER und Yorrok mit den an­deren Helfern des Lichts und den Cranyaa unter Admiralin Then-Ad nach TOTAM.

Oki Stanwer und die Tekra-Schiffe havarieren auf TOTAM, wobei Glusem den Tod findet. Aber auch der WÄCHTER und Yorrok er­reichen die Welt des Bösen, und ein Zweikampf zwischen Oki und dem Matrixkoordinator bahnt sich an.

Zugleich sieht sich Klivies Kleines, die Graue Eminenz, im TURM einer unerwarteten Gefahr gegenüber: die Soogrerin Loree hat offensichtlich den Verstand verloren und will ihn erschießen … stattdessen erschießt sie den unvermittelt im Thronsaal der Dä­monen auftauchenden Oki Stanwer!

Episode 105: Lichtschatten über dem Kosmos

(30. Januar 1988, digitalisiert 2020)

[Serienende]

Shocking, die Ereignisse überschlagen sich!

Loree hat Oki Stanwer erschossen? Wie soll das möglich sein, wo sich doch der Feldherr der Cranyaa zeitgleich im Duell mit dem WÄCHTER befindet?

Die Antwort liegt auf der Hand: es handelt sich um Doppelpor­ter, den sie attackiert hat – und er ist mitnichten tot, sondern rächt sich auf brutale Weise für den Angriff.

Auf der Oberfläche TOTAMS gehen derweil die Kämpfe der über­lebenden Helfer des Lichts und sonstigen Kombattanten weiter. Der Planet TOTAM hat sich derweil in ein gigantisches, raumschiffgleiches Beschleunigungsobjekt verwandelt und strebt einem Ort namens Aysoocan zu, einem Pulsar in der Nachbargalaxis von Hun‘arc – das ist der Standort des Universentransmitters, den das BUCH für TOTAM vorbereitet hat.

Während das geschieht, sterben reihenweise hochrangige Prot­agonisten auf TOTAMS Schlachtfeldern. Und am Ende entschei­det der WÄCHTER desillusioniert über den KONFLIKT und verei­telt Oki Stanwers Frontenwechsel. Buchstäblich in letzter Minute können Yorrok und er noch von der schwarzen Welt des Bösen entkommen.

Der KONFLIKT 14 ist damit auf grässliche Weise entschieden, und sowohl die Kräfte der positiven Seite wie der negativen Sei­te schicken sich nun an, in ein neues Universum aufzubrechen, wo der 15. KONFLIKT geschlagen werden wird.

Wo genau das sein wird und was die Teilnehmer – alte und neue – dort erwartet, davon berichte ich in Teil 22 der Close Up-Rei­he in ein paar Wochen. Dann reisen wir realchronologisch etwa sechs bis sieben Jahre zurück in die Jahre 1981/82 und buch­stäblich in die Grundfesten des OSM, denn mit der Serie „Oki Stanwer“, die dann alsbald der KONFLIKT 15 des OSM werden sollte, begann in der Tat alles.

Ich verrate euch aber heute schon ein Geheimnis: es geht in heimatliche Gefilde. Zentral sind als Handlungsorte die Galaxis Milchstraße und der Herrschaftsraum der irdischen Menschheit. Oder das, was der fast zwei Jahrtausende währende Voork-Krieg davon übrig gelassen hat. Von geordneten Verhältnissen kann keinerlei Rede sein, wie schnell zu entdecken ist. Und dann gibt es noch ein sehr pikantes Problem: Oki Stanwer will nicht mehr kämpfen.

Mehr dazu in der nächsten Folge dieser Reihe, in exakt vier Wo­chen.

Bis bald dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 293: Die Boten des Unheils (2)

Posted November 3rd, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

vor vier Wochen entführte ich euch erstmals in Peter F. Hamil­tons „Commonwealth“-Imperium, dessen erste zarte Ansätze in dem Roman „Der Dieb der Zeit“ (Rezensions-Blog 284) be­gonnen haben. Eigentlich gehört „Die Boten des Unheils“ in den Roman „Der Stern der Pandora“, nur war Bastei damals auf dem Trip, so voluminöse Romane in zwei Teile aufzuspalten. Das ist hier noch durchgängig der Fall, weshalb es sich also empfiehlt, „Stern der Pandora“ und diesen hier in einem Zug zu konsumieren. Dass das gelingt, weiß ich aus eigenem Erle­ben.

Es führt aber zugleich, diese Warnung sei ausgesprochen, zu dem wirklich fiesen Cliff-hanger am Ende dieses Romans, wo ich ungläubig auflachen musste, weil ich meinte, Hamilton könne so etwas doch wohl seinen Lesern nicht antun. Doch, konnte er. Und ich konnte Ozzies Fluch so gut verstehen, als er über den Rand der Welt kippte und in einen unauslotbaren Abgrund stürz­te … ah, aber ich verrate zu viel.

In diesem Roman gelangt also das irdische Expeditionsschiff Se­cond Chance an sein Reiseziel und entfesselt eine furchtbare Nemesis, die zur größten Krise des menschlichen Sternenreichs führt.

Vorhang auf also für den Auftritt der „Boten des Unheils“:

Die Boten des Unheils

Commonwealth-Zyklus Roman 1, Teil 2

(OT: Pandora’s Star, Part II)

von Peter F. Hamilton

Bastei 23293, April 2006

702 Seiten, TB; 8.95 Euro

Deutsch von Axel Merz

ISBN 978-3-404-23293-2

Aufgeschreckt durch die Entdeckung des Randwelt-Astronomen Dudley Bose, hat das menschliche Commonwealth, repräsen­tiert durch seine Familiendynastien, beschlossen, das Raum­schiff Second Chance zu bauen und unter dem Kommando von Wilson Kime, dem letzten Mars-Astronauten alten Schrot und Korns, zum fernen Sternpaar Dyson Alpha und Dyson Beta zu entsenden. Beide Sterne sind bekanntlich umhüllt worden von einer fremdartigen Barriere, die seit über tausend Jahren exis­tiert, aber offensichtlich von einem Moment zum nächsten ent­standen ist.

Als die Second Chance ihr Zielgebiet erreicht, stürzt jedoch die Barriere um Dyson Alpha in sich zusammen, kurz nach der Ent­deckung einer gigantischen, vollkommen fremdartigen Festung, die auf der Oberfläche dieser Barriere installiert worden zu sein schien. Vermutlich ist sie der Ausgangspunkt dieser Abschot­tung.

Hinter der Barriere enthüllt sich ein Sonnensystem, das von ei­ner hochtechnisierten und außerordentlich aggressiven Spezies bevölkert wird. Als es zum ersten Kontakt kommt, kann das irdi­sche Raumschiff nur knapp der Vernichtung entgehen. Zwei Be­satzungsmitglieder müssen allerdings bei der Flucht zurückge­lassen werden: der Astronom Dudley Bose und eine Raumfahre­rin namens Emmanuele Verbeke (der Übersetzer hatte mit dem Namen so seine Probleme, manchmal verwandelt er sie in einen Mann).

Zurück im Commonwealth gerät der Missionskommandant we­gen dieser Flucht unter Medienbeschuss. Man wirft ihm vor, er habe zu Früh das Weite gesucht. Kimes Prognose lautet, dass die aggressive Feindzivilisation versuchen dürfte, die menschli­che Einflusssphäre zu erreichen. Sie brauchen also nach seiner Ansicht ein Raumfahrtprogramm – auch wenn die Aliens offen­sichtlich weitreichende interstellare Antriebe noch nicht besit­zen, erst recht keine Wurmlöcher, auf deren Anwendung die menschliche Zivilisation beruht.

Niemand ahnt jedoch, um was für eine Spezies sich handelt. Die seit Jahrhunderten in ewigem Krieg miteinander liegende Rasse der Primes von Dyson Alpha hat sich aus einer Art Kollektivintel­ligenz entwickelt, und die am höchsten entwickelte davon ist MorningLightMountain, in dessen Hände auch die beiden Men­schen fallen. In Rekordzeit adaptiert er die Erkenntnisse der Ge­fangenen und lernt es, Wurmlöcher zu öffnen. Viel schneller als befürchtet, macht sich MorningLightMountain daran, seine Streitmacht auf den Weg zu schicken. Und sie zählt nach Tau­senden von Schiffen und Millionen von Fußsoldaten …

Derweil geht im Commonwealth die Entwicklung der anderen Handlungsstränge weiter: die Geschichte auf Oaktier, einer Pha­se-I-Welt, von der man eigentlich mit Ende des ersten Buches meinte, sie sei abgeschlossen. Hier wurde vom Chief Investiga­tor des Intersolar Serious Crimes Directorate (ISCD) Paula Myo der Mord an der Bürgerin Tara Jennifer Shaheef und ihrem Ge­liebten aufgeklärt.

Das Problem, das nach der Verhaftung des Täters übrig blieb, war seine jugendliche Geliebte Mellanie Rescorai, die in diesem Buch eine überraschende Karriere macht und schließlich, unter­stützt von der Datenpersönlichkeit der SI, die überall im Com­monwealth durch die Unisphäre zu erreichen ist (in ihr werden auf freiwilliger Basis die Gedächtnisinhalte von Bürgern gespei­chert, die nicht mehr durch die Rejuvenation physisch fortleben wollen), zur Starreporterin der Medienpersönlichkeit Alessandra Barron aufsteigt.

Was Mellanie, eine bildhübsche, blutjunge Firstliferin, dabei nicht weiß, lernt sie rasch – Alessandras „Assistentinnen“ sind nicht weniger als Huren, die von ihrer Chefin zwecks Wissenser­werb in die Betten informationsträchtiger Kunden geschickt werden. Weigerung führt zum unausweichlichen Karriereende. Niemand kann jedoch vorhersehen, dass Mellanies brennender Hass auf Paula Myo sie auf diese Weise schließlich auf die Fähr­te von Dudley Bose bringen wird – und so auf die Spuren des le­gendären Starflyers

Der zweite Handlungsstrang betrifft Paula Myo selbst: sie ist nach wie vor auf der Jagd nach dem Terroristen Bradley Johans­son, den Gründer der Guardians of Selfhood, dessen Operati­onsbasis sich auf dem fernen Randplaneten Far Away befindet. Johansson behauptet bekanntlich, die Regierung der Menschheit sei von einem feindseligen Alien namens Starflyer unterwan­dert, der auch den Einsturz der Barriere um Dyson Alpha be­wirkt habe (durch einen Agenten an Bord der Second Chance). Allgemein wird angenommen, dass dieses Alien nur ein Hirnge­spinst Johanssons ist, der einstmals auf Far Away im Auftrag der Halgarth-Dynastie ein gestrandetes Alien-Raumschiff untersuch­te.

Als Paula Myo Johanssons Waffenhändler Adam Elvin, einem einstmaligen radikalen Sozialisten, auf einer Wasserwelt so dicht auf den Fersen ist, dass sie ihn fast gefasst hat, taucht auf einmal ein Killer auf, der mit absoluter Brutalität die Operation von Johanssons Guardian of Selfhood unterbricht und Elvins Waffenlieferung zerstört. Der Killer entkommt unerkannt. Der Fehlschlag der Operation wird Paula Myo angelastet, und sie muss ihren Hut nehmen. Sie denkt allerdings nicht im Traum daran, ihre seit über einem Jahrhundert andauernde Verfolgung Johanssons aufzugeben. Sie wendet sich nun an einen Angehöri­gen der Burnelli-Dynastie, und damit beginnen die Probleme richtig …

Ebenfalls in die Burnelli-Dynastie gehört Justine Burnelli, die im ersten Roman als Abenteuertouristin auf Far Away in Erschei­nung trat und dort für wenige Tage zum „Engel“, heißblütigen Geliebten und großen Liebe des jungen Guardian Kazimir Mc­Foster aufstieg. Beide können einander nicht vergessen, und als Kazimir von Bradley Johansson selbst mit einer Mission auf der Erde betraut wird, setzt er alles daran, seinen Schwarm wieder­zusehen …

Der vierte Handlungsstrang kümmert sich um Ozzie Fernandez Isaac. Zusammen mit Nigel Sheldon – letzterer hat die Sheldon-Dynastie gegründet, während Ozzie es vorzog, sich lieber ein phantastisches Heimat-Refugium in einem ausgehöhlten Aste­roiden zu errichten, ohne familiären Anhang um sich zu scharen – hat er einst im 21. Jahrhundert die Wurmloch-Technologie er­funden. Ozzie ist der Auffassung, dass die rätselhafte Alienrasse der Silfen auf der Welt Silvergalde mehr über die Aliens von Dyson Alpha wissen könnte. Außerdem möchte er gerne mehr über die geheimnisvollen „Pfade“ der Silfen erfahren.

Nun, wenigstens letztgenannter Wunsch geht in Erfüllung, aber anders, als er sich das denkt: zusammen mit dem halbwüchsi­gen, elternlosen Jungen Orion folgt er den Silfen und landet auf einer Welt des ewigen Frostes, indes ohne realistische Chance, hier zu überleben. Im letzten Moment können gestrandete Men­schen die beiden in eine Eiszitadelle der Silfen retten, in der zahlreiche Alienrassen leben – beziehungsweise jene Unglücks­eligen, die sich auf die Pfade der Silfen verirrt haben und nie wieder zurückfanden. Eine Frau ist seit dem 21. Jahrhundert (!) hier, und inzwischen schreibt man das Jahr 2383.

Keine schönen Aussichten, findet Ozzie, und sinnt darauf, von dieser Welt zu flüchten. Dann, wenn die Silfen das nächste Mal erscheinen und die so genannten „Icewhales“ jagen. Ein einsa­mer Außerirdischer, den alle nur Tochee nennen, schließt sich den beiden bei dieser Flucht an. Allerdings geraten sie vom Re­gen in die Traufe – in eine nicht minder unheimliche Welt, die Ozzie allerdings bekannt ist. Er führte einstmals ein Gespräch mit einem Menschen, der behauptete, er sei auf dieser Welt in einem dichten stellaren Nebel schon einmal gewesen und von hier aus ins Commonwealth zurückgekehrt – ein Mann namens Bradley Johansson …

Im zweiten Teilband des Romans „Pandora’s Star“ beginnen sich die Handlungsstränge auf faszinierende Weise miteinander zu verknüpfen. Aber vieles ist und bleibt eben doch noch offen. Zwar erweist sich rasch, dass das Alien, das Johansson „Star­flyer“ nennt, äußerst real ist, aber wer nun in der irdischen High Society in seinem Auftrag arbeitet, bleibt unklar. Ebenso die ge­nauen Detailziele dieses Wesens. Der umtriebige und geheim­nisumwitterte Bradley Johansson wird immer rätselhafter, wäh­rend andere Personen des ausufernden Stabes der dramatis personae interessante Wandlungen durchmachen. Nicht die un­interessantesten betreffen Paula Myo und Mellanie Rescorai.

Der Angriff der „Boten des Unheils“, wie die Truppen der Prime-Zivilisation bezeichnet werden, schockiert mit kompromissloser Härte und macht schnell deutlich, dass die menschliche Zivilisa­tion zu dramatischen Gegenmaßnahmen gezwungen sein wird, wenn sie bestehen möchte. Und zugleich wird der Commonwe­alth von innen ausgehöhlt, die Intrigen und Hierarchiekämpfe gehen unverdrossen weiter und dokumentieren nachdrücklich zur „großen Politik“ durchaus auch die Individualschicksale, zu denen beispielsweise die von Hunderttausenden und bald dar­auf Millionen von Flüchtlingen gehören.

Hamilton, das wissen seine Leser, gehört allerdings eigentlich nicht zu den Autoren, die der Ansicht sind, mit Gewalt könne man alles lösen. Es gibt hier also im Roman einen moralischen Konflikt, der die Reformierung der Gesellschaft betrifft, und viel­leicht geht man nicht fehl, wenn man – unter anderem dann, wenn man solche Worte wie „Selbstmordattentate“ liest! – in dieser Handlung eine Art Widerhall auf die aktuelle amerikani­sche Politik seit Herbst 2001 sieht: Wie verhält sich eine Gesell­schaft, die nicht auf Krieg gefasst ist und auf einmal brüsk „überfallen“ wird? Wird sie sich so sehr ideologisieren lassen, dass die Friedensgesellschaft sich in eine militaristische verwan­delt? Was hat das für mentale Folgen? Was für Vereinfachungs­mechanismen setzen ein, wie tief geht die Strukturwandlung dieser Gesellschaft?

Mit solchen Fragen greift Hamilton tief in die Gegenwartspolitik ein, denn eben einer solchen Wandlung ist die amerikanische Gesellschaft und Politik seit Jahren unterworfen, mit durchweg katastrophalen Folgen. Auch sonst spart er Problemkomplexe nicht aus, die sich mit den neuen Technologien verbinden, die er als Grundlagen des Commonwealth etabliert: wie beeinflusst beispielsweise die Möglichkeit der regelmäßigen Rejuvenation, die jahrhundertelanges Leben möglich macht, die Struktur von Partnerschaften, ist es moralisch vertretbar, wenn sich ein Reli­fer im 200. Lebensjahr eine „Firstliferin“ angelt, die gerade mal neunzehn Jahre jung ist? Was ist mit Kindern aus verflossenen Ehen, die inzwischen teilweise selbst wieder Kinder haben? Wie endlich beeinflusst solche Technologie die Verteilung der Güter und Finanzen in einer Gesellschaft? Hat unter solchen Aspekten sozialistischer Idealismus überhaupt noch eine Existenzberechti­gung, oder ganz besonders jetzt? Und so weiter.

Jenseits des militärischen Konflikts, jenseits des hochspannen­den kriminalistischen Handlungsstranges und der äußerst kom­plexen, mehrheitlich dynastisch geprägten Interessenpolitik ent­wickelt sich diese Serie hintergrundbedingt ähnlich faszinierend tiefsinnig wie weiland der „Armageddon“-Zyklus. Und man kann als Leser gespannt sein, wie Hamilton die vielen Handlungs­stränge letztlich vereint. Besonders neugierig sein darf man weiterhin auf Bradley Johanssons Geschichte und die Entde­ckung des Starflyers. Und dann gilt es, die Menschheit zu ret­ten. Mehr dazu im kommenden Band.

© 2006 by Uwe Lammers

Nervenaufreibend und megaspannend? Wohl wahr, Freunde. Und damit ihr euch wieder ein wenig herunterkühlen könnt, be­suchen wir in der kommenden Woche mal einen französischen Krimiautor und analysieren ihn.

Mehr dazu in sieben Tagen an dieser Stelle.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

Blogartikel 400: Storyfiles: Ein Wunder in der Wüste

Posted Oktober 31st, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

geraume Zeit habe ich überlegt, was ich euch wohl zu diesem Jubiläumsanlass im Rahmen meines Wochen-Blogs präsentieren könnte, nach nunmehr annähernd siebeneinhalb Jahren, die ich euch schon Woche für Woche in die Details des Oki Stanwer My­thos (OSM) einführe. Anfangs dachte ich mir, ich könnte erneut einen Hintergrundartikel bringen … aber meine Durchsicht der­selben ergab, dass sie sämtlich an mehreren Problemen krank­ten:

Erstens waren die meisten viel zu lang (z. T. 40 einzeilige Text­seiten, und es ist offenkundig, dass das hier viel zu weit führen würde).

Zweitens waren die meisten ohne gründliche Nachbearbeitung gar nicht in der aktuellen Verfassung, überhaupt publiziert zu werden.

Drittens, und das gab dann eigentlich wirklich den Ausschlag, bezogen sich die meisten vorhandenen Hintergrundartikel so gründlich auf OSM-Interna, die für euch noch gar nicht zugäng­lich sind, dass die Veröffentlichung solcher Artikel für euch weni­ger ein Horizont erweiterndes Lesevergnügen gewesen wäre als vielmehr die Präsentation eines semantischen Labyrinths, das nur gut gewesen wäre für Verständnislosigkeit und gerunzelte Stirnen.

Das aber hätte meine Intention für diesen Beitrag völlig unter­graben. Er soll schließlich interessant sein und sich leicht und verständlich lesen lassen.

Ich verfiel dann also auf ein anderes Muster und dachte mir: Zeig doch deinen Lesern mal eine unveröffentlichte kurze OSM-Geschichte. Dazu ist natürlich einiges an Backgroundwissen er­forderlich, aber wenn ich das erst mal präsentiert habe, so mein Hintergedanke, dann werft ihr hier – wie in einem klassischen Annalen-E-Book – einen Blick in ein euch sonst noch unzugängli­ches OSM-Universum. In diesem Fall handelt es sich um den KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“. Ich arbeitete an dieser komplexen Serie, die mich am Schluss zu einem völlig neuen Grundlagenverständnis des Oki Stanwer Mythos brachte, von 1988 bis 1994 und erreichte hier mit Band 147 die höchste Episodenzahl pro Serie überhaupt.

KONFLIKT 23, und damit kommen wir zu den Serieninformatio­nen, die ich vorab geben kann, damit ihr die nachfolgende Ge­schichte richtig einzuordnen versteht, ist ein so genannter Mul­tiwelten-KONFLIKT. Das bedeutet, um eine Hauptrealitätswelt gruppiert sich eine ganze Schar von parallelen Welten, in denen unterschiedlichste Zeitepochen und Kulturstufen existieren.

Eine davon ist die so genannte Pharaonenwelt. Das pharaoni­sche Reich hat es geschafft, das 22. nachchristliche Jahrhundert zu erreichen. Immer noch regiert ein Pharao namens Amenophis XII. diese Welt, dessen Machtzentrum in Ägypten liegt. Hier sind Götter wie Horus, Anubis, Isis, Seth usw. absolute Realität, Magie offenkundig ebenfalls, und die Regentenfamilie, die we­sentlich aus dem Pharao selbst und seinem Sohn Ti besteht, der mit der Göttin Isis gezeugt worden sein soll (die Details, die zu­nächst nach reiner Fantasy klingen, erweisen sich später als schreckliches Täuschungsmanöver eines größenwahnsinnigen Baumeisters), diese Regentenfamilie wird von den Göttern auf eine sehr manifeste Weise geschützt.

Das bedeutet nicht, dass nicht Unglücksfälle vorkommen. So geschieht es, als der Pharaosohn Ti auf der Jagd ist. Er gerät da­bei in Gefangenschaft, und was folgt, ist dann dies:

Ein Wunder in der Wüste1

Eine OSM-Story von Uwe Lammers

AUS DEN ANNALEN DER EWIGKEIT

Die Peitsche fuhr mit einem zischenden Laut auf den Rücken des Man­nes nieder. Er bäumte sich etwas auf, stieß aber keinen Laut des Schmer­zes aus, das war unter seiner Würde. Seine Gewänder waren zerfetzt, und mit bloßem, dicht behaartem Oberkörper hing er zwischen den beiden Pal­men, an die man ihn angebunden hatte. Die sehnigen Beine standen noch immer fest auf dem Boden.

„Ägyptischer Hundesohn“, zischte der ledergekleidete Mann der Seevöl­ker hervor. Er hatte einen dichten, schwarzen Bart, der unter dem Kinn un­rasiert war, wie es bei diesen Barbaren Sitte war. „Stolz bis in das Mark! Khorram, gib ihm noch zehn Hiebe!“

Der Ägypter, dessen schwarzes Haar wie ein Helm glatt anlag und nun von Schweiß verklebt und verfilzt war, hob den Kopf und funkelte den Sprechenden an. „Mein Vater wird sich an euch rächen. Er und die Götter!“

„Ha!“, höhnte Khorram hinter ihm. „Eure Götter! Schlangen, Katzen und Krokodile, Nilpferde und Affen! Ihr kriecht den Tieren zu Füßen, wir aber wissen, wir sind Herrscher der Tiere und tun mit ihnen, was wir wollen!“

Verbissen schwieg der Ägypter und ließ die nächsten Peitschenhiebe über sich ergehen. Er wusste, dass es keinen Zweck hatte, diesen Gottlo­sen ihren Glauben auszureden. Es hatte überhaupt keinen Zweck.

Verzweifelt dachte er an den Moment, da ihn die Feinde entdeckt hat­ten.

Er hatte Fenneks, Wüstenfüchse, entlang der libyschen Wüste gejagt und dies zusammen mit fünf Streitwagen und zwanzig Mann Fußvolk. Die Angehörigen der Seevölker, die ihre Basen entlang der Inseln Korsika und Sardinien hatten, weil ihre Stützpunkte in Kanaan und Kleinasien von den Truppen des Pharaos Amenophis XII. ausgelöscht worden waren, hatten so­fort den Kampf begonnen. Ganz offensichtlich hatten sie nur zu gut ge­wusst, wo entlang er mit seiner Jagd kommen würde.

Sie hatten sich erbittert gewehrt, aber die Phönizier, wie sie selbst ge­nannt wurden, hatten mit Bogenschützen die Jagenden niedergemäht. Er selbst und drei seiner treuesten Soldaten hatten sich an einem Hügel ver­schanzt und sich bis zum letzten Pfeil gewehrt und danach zu den Schwer­tern gegriffen.

Doch es hatte nichts genutzt. Die Überzahl hatte sie niedergerungen.

Ti, der Sohn des großmächtigen Amenophis XII., des Herrschers über das Obere und Untere Reich, das Reich Hatti, Mesopotamien und den gan­zen Mittelmeerraum mit Ausnahme der Stützpunkte der Phönizier, war in Gefangenschaft geraten und in die Wüste verschleppt worden.

Er wusste nicht, ob er sterben oder ob er als Geisel gehalten werden sollte, damit sein Vater keine Kämpfe mehr gegen die Angehörigen der Seevölker führte, aber letzteres konnte er sich gut vorstellen.

Als sie ihn alleine ließen auf dem Platz in der Mitte der Oase, dicht bei dem Brunnen, dessen Wassergeruch Tis Beine fast schwach werden ließ, weil er so ausgedörrt war, da hatte er das Gefühl, seine Glieder würden bleischwer werden. Und vielleicht waren sie das ja auch. Wer mochte das wissen?

‚Oh Horus, du Licht der Sonne, du Born unseres Lebens, ich, Ti, Sohn des großmächtigen und allweisen Pharaos Amenophis XII., Sohn der Götter und Erstgeborener des Pharaos und der Göttin Isis, ich erflehe deine Hilfe um jeden Preis der Welt. Hilf mir, freizukommen aus der Gefangenschaft der Seevölker und strafe sie mit deinem göttlichen Zorn! Ich will es dir danken, so gut ich es kann!’

Dann verlor er vor Schwäche und Entkräftung das Bewusstsein.

*

Ti kam wieder zu sich, als ihm ein Tonbecher voll Wasser ins Gesicht ge­schleudert wurde.

Prustend öffnete er die Augen und starrte um sich. Es war Dämmerungs­zeit, und die Sonne verwandelte den Horizont, der von buckligen, weißgel­ben Dünen bedeckt wurde, in ein loderndes Flammenmeer.

Vor ihm stand ein phönizischer Soldat in seiner braunen Lederrüstung, in der er eigentlich stark schwitzen musste. Aber die Seevölker waren diese Hitze von ihren Fahrten und Reisen gewöhnt. Sie lebten auch, ihrem Na­men zum Trotz, nicht nur an den Küsten, sondern auch etwas im Inland. Und wiewohl sie in erster Linie vom Handel und vom Seekrieg lebten, von der Piraterie also, hatten sie in den vergangenen Jahrzehnten unter der Verfolgung durch Tis Vater und dessen Vater gezwungenermaßen den Ackerbau lernen und sich auf entlegene Inseln oder in entlegene Landstri­che der libyschen Wüste zurückziehen müssen.

„Ha, du ägyptischer Hurensohn“, fluchte der Phönizier lallend. Offenkun­dig hatte er dem Weizenbier zu stark zugesprochen, die Hitze tat ihr Übri­ges dazu, ihn unberechenbar zu machen. „Du … wirst bezahlen … für al­les! Für alles, sage ich …“

Ti starrte an ihm vorbei auf ein Dach einer Lehmhütte, dort bewegte sich ein heller Fleck. Obwohl der Sohn des Pharaos gleich wieder wegsah, bemerkte der Betrunkene den Blick und drehte sich taumelnd um.

„Was … issn das für einer?“, knurrte er in der gutturalen Sprache der Seevölker, die Ti nur deswegen verstand, weil er sie auf Geheiß seines Va­ters hatte lernen müssen. Ti beherrschte eine Vielzahl von Sprachen, was unabdingbar notwendig war, da er im diplomatischen Dienst eingesetzt werden sollte, bis sein Vater starb.

Der Posten griff nach einem der am Brunnen abgestellten Bögen und griff sich einen Pfeil.

Ti wusste, dass die Angehörigen der Seevölker in dem Ruf standen, auch in volltrunkenem Zustand ihr Ziel zu treffen. Sie waren vortreffliche Bogen­schützen geworden, was sie früher nicht gewesen waren.

„Nicht!“, sagte er mühsam und leise.

Der Phönizier drehte sich wieder zu ihm um, den Pfeil auf der Sehne.

„Du … bist still, Hurensohn!“, keuchte der Betrunkene. Seine Hände schwankten tatsächlich nicht. Ti fühlte den Hauch des Todes in seiner un­mittelbaren Nähe.

Und er war still.

Der Soldat drehte sich wieder um und visierte den hellen Punkt an, den Ti nun erkannte. Es war ein Vogel. Ein weißer Horus-Falke aus Edfu, da war er sich ganz sicher.

Ein Vogel der Götter!

„Dummer … Vogel …“, keuchte der Phönizier und spannte den Bogen.

Im nächsten Moment erhellte auf gespenstische Weise ein schwarzer Blitz, der nicht blendete, die Szenerie auf dem Platz der Oase. Aus den Au­gen des Falken und seinem kleinen Maul zuckten schwarze Blitze, die sich zu einem Blitzstrahl vereinigten und den Bogenschützen in die Brust tra­fen. Die Wucht dieser Blitze hob den Phönizier von den Beinen und schleu­derte ihn gegen einen Steinsockel, auf dem normalerweise die Eimer stan­den, wenn sie aus dem Brunnen geholt worden waren.

Lautlos sackte der Phönizier zusammen. Aus seiner Brust ringelte sich grauer Rauch, der Gestank verbrannten Fleisches hing in der Luft und reiz­te Ti zum Erbrechen, aber er bezwang diese Übelkeit.

„Der Zorn … des Horus“, flüsterte er heiser. „Ich … danke dir, großer Gott Horus …“

DU DANKST ZU FRÜH, TI, SOHN DER ISIS UND DES PHARAOS AMENO­PHIS XII.

Der Sohn des Pharaos hatte keine Gelegenheit, sich über die geisterhaf­te Stimme des Gottes zu wundern, denn schon verließen die Phönizier, die den Kampf um ihn überlebt hatten, immerhin noch zwölf an der Zahl, die niedrigen Lehmhütten, und sie erblickten den Leichnam.

„Was, bei Baal …?“, stieß einer der Soldaten erschüttert aus.

Ein schwarzer Blitz traf ihn in den Rücken und schleuderte ihn mit dem Gesicht in den Sand.

Die anderen flüchteten hinter Bäume und hinter den Brunnen.

Weitere Blitze gingen fehl. Einer der Phönizier, die ohnehin fast alle gleich aussahen, weil sie beinahe dieselbe Haarfarbe und beinahe alle Voll­bärte besaßen, die relativ wild wucherten, feuerte einen Pfeil auf das Dach ab.

Der Horus-Falke saß da, völlig gelassen, als wenn ihm nichts passieren könne.

Ti war zuversichtlich, aber seine Zuversicht erlebte gleich darauf einen gewaltigen Schock.

Der Falke wurde von einem der nächsten Pfeile voll getroffen und schien sich aufzulösen. Ein schwarzer Feuerball blähte sich dort auf, und eine hef­tige Explosion zertrümmerte das Dach des Hauses, schleuderte die Adobe-Ziegel nach außen, wirbelte die Phönizier zu Boden und peitschte die Palmwedel und Büsche wild.

Dann herrschte Stille.

Tis Augen waren geweitet.

Zwei der dreizehn Phönizier waren tot, aber die restlichen lebten noch, und sie würden jetzt gleich von ihm eine Antwort fordern. Sie würden ihn eventuell noch weiter misshandeln, nur um herauszubekommen, was hier eben geschehen war.

Der Anführer, ein Mann namens Hashemon, kam einen Moment später auch wirklich heran und stellte sich drohend vor ihm auf, während die an­deren die beiden Toten betrachteten.

„Du wirst uns jetzt erzählen, was das war!“, forderte der Phönizier ihn auf.

Doch bevor Ti antworten konnte, begann die Wüste zu leben. Ein mark­erschütterndes Heulen hob an.

Schakalheulen!

*

„Schakale!“

Der Ruf verbreitete sich blitzschnell unter den Phöniziern. Die Räuber der Steppen und Wüsten hatten die Leichen gewittert, die eben erst zu sol­chen geworden waren. Sie konnten manchmal Tote meilenweit wahrneh­men, genau wie die Geier.

Ti dachte an jemand anderen.

‚Anubis, schakalköpfiger Gott der Unterwelt, komm und stehe mir bei, wie schon mein hoher Herr, der Behüter des Nillandes, der falkenköpfige Gott Horus, mir beigestanden hat!’

Die Phönizier griffen nach ihren Waffen, vornehmlich nach den Bögen, einige aber auch nach den Schwertern, die aus einer Kupferlegierung mit speziellem Mischungsgrad bestanden. Sie garantierten optimale Härte. Auch Eisen war bekannt im 22. nachchristlichen Jahrhundert, aber es wur­de fast ausschließlich für Schmuckstücke und Beschläge verwendet, da es sich für die Waffenkunst nicht sonderlich eignete.

„Wir werden uns um dich kümmern, wenn wir mit den Schakalen fertig sind“, versprach Hashemon düster, und seine Augen funkelten böse vor Hass.

Das Heulen umringte das Lager. Die Angehörigen der Seevölker stellten sich in einem Kreis auf, Rücken an Rücken, um so den besten Schutz zu haben.

Ti wurde in diesen Kreis nicht einbezogen, ebenso wenig die beiden Lei­chen. Ti begriff, was der Sinn dieses Manövers war. Sie wollten damit die Jäger der Wüste anlocken und nacheinander abschlachten.

Aber Schakale waren gerissen und klug, wie er aus eigener Erfahrung wusste. Wenn sie nicht vor Blutdurst außer sich waren, wurden sie grauen­hafte, brandgefährliche Gegner.

Die Wüstenkälte hatte sich über die Oase gelegt, und außer einigen Fa­ckeln, die die Phönizier in aller Hast aufstellten, erleuchtete nichts die Sze­nerie. Selbst der Mond war mit den Sternen hinter dichten Wolkenvorhän­gen verschwunden. Normalerweise kündigte das einen Sandsturm an, aber nachts kamen sie nie. Ti wusste, dass das an den Temperaturgefällen lag, die Phönizier indes, von denen einige Wettergötter anbeteten, besaßen ein weniger fundiertes Wissen und führten das alles auf den Willen ihrer Wet­tergötter zurück.

Der Sohn des Pharaos lächelte. Niemand sah es.

Und dann waren die Schakale auf einmal am Rand des Lagers.

Bernsteingelbe, schweflige Augen glommen bestialisch und geschlitzt in der Finsternis, schimmerten fast golden im Flackern der zuckenden Flam­men. Die ersten Pfeile zischten ins Dunkel, aber keiner traf. Die Bestien blieben außer Reichweite.

Als Ti auf einmal an seinem linken Bein zottiges Fell fühlte und eine kal­te Schnauze, da brach ihm doch der Schweiß aus. Wer sagte ihm, dass dies ein Sendbote des Anubis war? Gab es nicht auch andere, freiere Schakale, die …

BIST DU IMMER SO KLEINGLÄUBIG, TI, SOHN DER ISIS UND DES AMENO­PHIS XII.? DAS SOLLTEST DU NICHT SEIN. WANN IMMER DIE GÖTTER FÜR EUCH DA SEIN SOLLEN, DA WERDEN SIE SEIN.

Scharfe Hauer nagten an seinen Fesseln. Es dauerte nur Augenblicke, bis einer der Phönizier zufällig wieder zu Ti hinsah und aufschrie. „Da! Ein Schakal! Bei Baal! Er … er befreit …“

Aus den Augen des Schakals zuckte ein schwarzer Blitz und traf den Kopf des Phöniziers. Einen Kopf, der danach nicht mehr vorhanden war. Der kopflose Torso prallte zu Boden und blieb noch zuckend liegen.

Die anderen waren extrem schockiert.

Und diesen Moment nutzten die anderen Schakale, um über die versam­melten Phönizier herzufallen.

Ti schloss die Augen vor dem grauenhaften Fauchen, Knurren, den gel­lenden und gurgelnden Schreien, dem Knirschen zermalmter Knochen und dem reißenden Geräusch, wenn die Tiere ihre Gebisse in die Körper ihrer Opfer schlugen.

Es dauerte nur wenige Minuten, dann war der ungleiche Kampf beendet.

*

VERGISS NIE, WEM DU DEINE RETTUNG VERDANKST, TI, SOHN DER ISIS UND DES PHARAOS, DES HERRSCHERS DES OBEREN UND UNTEREN REI­CHES, hallte die Stimme des obersten Gottes des Nillandes, des Falkengot­tes Horus, in ihm nach, als er am nächsten Tag die Hauptstraße von Edfu hinabging, vom Horus-Tempel kommend. Er wusste nicht, wie er hierher gelangt war, aber das war auch nebensächlich.

Dies war die erste Verkündigung der Götter, und er wusste unterschwel­lig, dass noch viele solche Verkündigungen nachfolgen würden. Er nahm es als ein Wunder hin, das in der Wüste an ihm geschehen war. Und tiefe Dankbarkeit erfüllte sein Herz.

Solche Götter mussten es sein, die die Geschicke der Menschen lenkten. Grausam, aber gerecht und immer zur Stelle, wenn Unrecht geschah ge­gen die Würdenträger des Reiches, die dessen Bestes wollten.

Die Phönizier hatten nicht an die Macht der Götter geglaubt. Bis sie sie erlebten. Ein für allemal …

ENDE

© 1992, 2009 & 2020 by Uwe Lammers

Gifhorn, 29. Juli 1992

Abschrift: Braunschweig, den 17. Januar 2009

Korrekturfassung: 25. Mai 2020

Wie ihr seht, sind die Götter der Pharaonenwelt höchst real – und doch fußt ihre „Magie“ auf anderen OSM-physikalischen Prinzipien, als man das auf den ersten Blick glauben mag. Bei­zeiten, wenn ich euch dieses Universum genauer vorstelle, wer­det ihr sehen, dass das mit „Magie“ nicht viel zu tun hat, und dass auch die „Götter“ sehr viel realistischere Wurzeln besitzen, als es zunächst den Anschein hat.

Davon erzähle ich euch aber ein anderes Mal. Im Blogartikel der kommenden Woche führe ich euch im 21. Teil der Close Up-Arti­kel an den Schluss des KONFLIKTS 14, und vier Wochen später besuchen wir dann erstmals die Keimzelle des OSM, den KON­FLIKT 15, also die Serie „Oki Stanwer“.

Freut euch drauf, Freunde! Ich versichere euch – das ist ein vollständig anderes Abenteuer als das des KONFLIKTS 14.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Die Geschichte trägt den Vermerk OSM 883.

Rezensions-Blog 292: Codename Tartarus

Posted Oktober 28th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist ein Allgemeinposten, dass Autoren oder auch Autorenteams in ausgespro­chenen Schreibfabriken, die Jahr für Jahr Bestseller produzieren sollen, am bes­ten dann auch noch mit einem feststehenden Personal und einem nur bedingt zu variierenden Setting, quasi notwendig auch schwächere Werke vorlegen. Man ist halt als Verfasser nicht immer in Bestform, und ihr erinnert euch sicherlich, wenn ihr schon länger meinem Rezensions-Blog folgt, dass dieses Diktum na­türlich auch auf den kürzlich verstorbenen Clive Cussler und seine NUMA-Ro­mane zutrifft.

Umso mehr erfreut es mich immer wieder, wenn man dann nicht nur personale Coautoren-Kontinuität antrifft (wie etwa auch im Fall von Justin Scott, der sich nach wie vor um den Van Dorn-Ermittler Isaac Bell kümmert, inzwischen min­destens in 14 Romanen), sondern die Romane deutlich über tristes Durch­schnitts-Lesefutter hinausragen.

Graham Brown ist so ein Coautor, und bislang bin ich von keinem seiner Roma­ne enttäuscht worden. In diesem Fall fand ich das besonders beeindruckend, weil sich auch der Verlag deutliche Mühe gegeben hat, ein zum Buch sehr pas­sendes Cover zu besorgen (ihr wisst, das ist eher die Ausnahme).

Diesmal machen wir also einen Besuch in Australien und begleiten Kurt Austin und Joe Zavala von der NUMA zu einem unheimlichen Ort, den man den „Tar­tarus“ nennt, wo das Ende der Welt, wie wir sie kennen, vorbereitet wird.

Vorhang auf für dieses Buch:

Codename Tartarus

(OT: Zero Hour)

Von Clive Cussler & Graham Brown

Blanvalet 0143

Juli 2015, 8.99 Euro

512 Seiten, TB

Übersetzt von Michael Kubiak

ISBN 978-3-7341-0143-4

Am 18. April des Jahres 1906 strebt ein geheimes wissenschaftliches Experi­ment in den Vereinigten Staaten von Amerika dem Höhepunkt entgegen – ein Wissenschaftler namens Daniel Watterson hat eine Erfindung des genial-schrul­ligen Erfinders Nikola Tesla weiter perfektioniert und demonstriert sie an einem geheimen Ort dem amerikanischen Militär. Die Vorführung endet in einem bei­spiellosen Desaster.

Im Dezember 2009 schleppt die JAVA DAWN das wracke Kreuzfahrtschiff Paci­fic Voyager ab, mitten während eines zunehmenden Sturms. Der Seemann Pa­trick Devlin wird im Chaos der entfesselten Elemente Zeuge, wie das abge­schleppte Schiff Wasser aufnimmt und in den aufgewühlten Fluten versinkt, zu­sammen mit der Prisenmannschaft. Das Wrack wird nie gefunden.

Noch ein paar Jahre später, in der Gegenwart, gelingt es einem zwangsrekrutier­ten Arbeiter namens Sebastian Panos, von einem höllischen Ort zu flüchten, den er „Tartarus“ nennt und an dem er seit langer Zeit gefangen gehalten worden ist. Aber wo genau dieser Ort liegt, ist unbegreiflich – Panos gelingt zwar die Flucht, er fängt sich aber dabei eine Krankheit ein, die jeder Taucher nur zu gut kennt, die so genannte „Caisson-Krankheit“, die entsteht, wenn ein Taucher zu rasch aus großer Tiefe auftaucht und die Dekompressionszeiten nicht einhält. Dann lösen sich Stickstoffbläschen in seinem Blut, die zu Krämpfen, inneren Blutungen und bis zum Tod führen können. Wie das offensichtlich im Innern der australischen Wüste geschehen kann, ist anfangs völlig rätselhaft.

Kurt Austin von der NUMA weilt zu diesem Zeitpunkt tatsächlich nur zu Ur­laubszwecken in Sydney und ist Gast eines (todlangweiligen) wissenschaftlichen Kongresses, dem er geschickt entfleucht. Dies geschieht gerade zum rechten Zeitpunkt, denn vor der Oper von Sydney, wo der Kongress stattfindet, trifft er auf die attraktive Australierin Hayley Anderson und wird wenig später Zeuge ei­nes brutalen Kampfes auf Leben und Tod, der nur dank seines Eingreifens nicht in einem Massaker endet (vgl. hierzu übrigens das fast völlig passende Cover des Buches!). Sebastian Panos, der hier verfolgt worden ist, findet jedoch den Tod, nachdem er seinen Namen und das Wort „Tartarus“ genannt hat.

Der Begriff Tartarus ist für den klassisch gebildeten Kurt Austin nichts Unbe­kanntes – in der griechischen Mythologie bildet der „Tartaros“, so im Original präzise, einen göttlichen Kerker in der Unterwelt. Aber was es in der Gegenwart damit auf sich haben soll, ist unklar.

Als die australischen Behörden den Fall übernehmen und sich herauskristalli­siert, dass die attraktive Hayley in die Angelegenheit auf rätselhafte Weise ver­strickt ist, entschließt sich Kurt Austin, der Angelegenheit selbst nachzugehen. Diese Absicht wird noch bestärkt, nachdem er von den australischen Behörden auf ausnehmend kleinkarierte Weise vernommen worden ist. Diesem blasierten Cecil Bradshaw von der Australian Security Intelligence Organization (ASIO) möchte er gern beweisen, dass er Recht hat und der ASIO-Chef im Dunkeln tappt. Dass er damit sein Gegenüber völlig falsch einschätzt, kristallisiert sich erst später heraus.

Es ist jedoch gut, dass er so vorgeht – bald darauf finden Austin und sein Freund Joe Zavala tatsächlich im australischen Outback jenen geheimnisvollen und töd­lichen Ort, an dem sich der Tote vorher aufgehalten hat … und jede Menge Lei­chen. Der unheimliche Gegner, der schon für den Terroranschlag in Sydney ver­antwortlich zeichnete, ist dabei, seine Spuren zu verwischen und die Station zu sprengen, in der vorher gearbeitet worden ist.

Dass die beiden NUMA-Mitarbeiter Bradshaw und Hayley Anderson das Leben retten, ist erst der Anfang eines turbulenten Abenteuers, das immer kurioser wird. Bradshaw beschließt nun, Austin einzuweihen: alles hat zu tun mit einem genialen Wissenschaftler namens Thero und seiner Entdeckung so genannter „Nullfeldenergie“, die dabei helfen soll, das Energieproblem der Welt zu lösen. Dieser im Grunde genommen phantastische Denkansatz kann aber auch zu ver­heerenderen Zwecken verwendet werden, nämlich als eine Waffe, die Nuklear­detonationen bei weitem in ihrer Wirkung übertrifft.

Thero ist von den modernen Nationen gekränkt und ignoriert worden, und nach­dem er die USA und Australien verlassen musste, errichtete er auf Japan ein La­bor, das vor Jahren auf rätselhafte Weise vollständig zerstört wurde. Seither gilt er als tot, aber das stimmt offensichtlich nicht. Seine Ziele haben sich inzwi­schen verändert, und er sinnt, offensichtlich wahnsinnig geworden, glühend auf Rache – und die Nullfeldenergie soll ihm dabei helfen, seinen Vergeltungsdrang zu erfüllen. Und mit seiner Rache plant er, ganze Kontinente zu zerspalten … es gibt nur eine Reihe von Problemen dabei: zum einen ist die Nullfeldenergie nach wie vor unkontrollierbar, und einmal angestoßen, kann dieser Prozess leicht die ganze Welt verwüsten. Und dann müssen Kurt Austin und seine Gefährten rasch entdecken, dass es eine weitere Fraktion gibt, die daran interessiert ist, Thero ausfindig zu machen und ihn entweder auszuschalten oder die Erfindung an sich zu bringen.

Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt – und Theros „Zero Hour“, zu der er die Waffe aktivieren will, rückt unaufhaltsam näher, derweil er sich an ei­nem schier uneinnehmbaren Ort aufhält, den er „Tartarus“ nennt …

Der dritte Roman, der der Zusammenarbeit von Clive Cussler und Graham Brown entsprungen ist, besitzt dieselbe Rasanz wie die ersten beiden, und wenn man – wie es mir erging – dieses Buch auf einer Dienstreise liest, hat man wirk­lich eine Menge Zeit, in der man in Zügen nur wenig anderes machen kann als Schmökern … und wiewohl ich mir Zeit ließ, kostete mich dieses aufregende Werk dennoch nur drei Tage Lesezeit.

Ihr ahnt, was ich damit sagen möchte: dass es eine packende Geschichte ist. Ausgestattet mit einem nahezu vollständig passenden Cover, solide übersetzt und diesmal glücklicherweise nicht ständig mit den penetranten Cliff-hangern an den Kapitelenden ausgestattet (da hat Brown wohl jemand gesagt, dass er es bei „Höllensturm“ übertrieben hat, und das tut der Geschichte gut), liest sich das Buch ausgesprochen flüssig und geschwind. Vielleicht hätte der Plot strukturell ein kleines bisschen mehr verborgen sein können, aber das ist eine Marginalkri­tik.

Faszinierend war die Enthüllung, wer denn der geheime Informant in Theros Or­ganisation war, der so viele Informationen nach außen kommuniziert … selbst ich erkannte nur 50 % der Lösung, die so haarsträubend ist, dass man darauf wirklich kaum kommen kann. Gut in Szene gesetzt, muss ich konstatieren. Eine Lösung, möchte ich betonen, die wirklich noch in keinem Cussler-Roman, den ich kenne (und ich habe fast alle gelesen, die es auf Deutsch gibt), aufgetaucht ist.

Also eine solide und innovative Leistung.

Ob das auch für die im Roman zentrale Nullfeldenergie gilt, lasse ich mal dahin­gestellt sein. Ein interessantes Konzept ist es allemal. Die leichte Besessenheit von Nikola Tesla – auch schon beobachtet im Erstling von Graham Brown, dem Roman „Teufelstor“ – ist zwar auffallend, aber nicht nachteilig. Teslas Fähig­keiten werden in der Gegenwart sowieso erstaunlich unterschätzt, meist sieht man nur seinen erfolgreicheren Konkurrenten Edison.

Außerdem kann man, wenn man möchte, von diesem vorliegenden Roman einen Verbindungspfad herstellen zu dem Cussler-Roman „Höllenjagd“, der ebenfalls 1906 spielt und das Erdbeben von San Francisco thematisiert. Wer sich für die­ses Beben näher interessiert, das hier nur am Rande erwähnt wird, sollte sich auch mit Simon Winchesters beeindruckendem Sachbuch „Ein Riss durch die Welt“ (München 2006) beschäftigen.

Alles in allem – ein beeindruckendes, packendes Buch, das verständlich macht, warum Cussler die Zusammenarbeit mit Graham Brown fortgesetzt hat (etwas, was im Falle von Grant Blackwood leider nicht über drei Romane hinausführte).

Ein Buch, das man sich als Cussler-Fan bzw. auch als Leser unterhaltsamer Abenteuerromane nicht entgehen lassen sollte.

© 2016 by Uwe Lammers

Ja, das hatte es echt wieder in sich. Ihr merkt, aktuell stelle ich wirklich sehr sympathische und lesenswerte Bücher vor. Damit fahre ich auch in der kommen­den Woche fort, wenn wir erneut in Peter F. Hamiltons „Commonwealth“-Uni­versum eindringen und uns dem Verhängnis nähern, das das irdische Expediti­onsschiff „Second Chance“ unabsichtlich entfesselt. Oder steckt hinter dieser Katastrophe doch der Plan des monströsen „Starflyers“?

Das solltet ihr nicht versäumen herauszufinden. Einen Zipfel des Geheimnisses lüfte ich kommende Woche.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

nach wie vor kann, global gesehen, keine Entwarnung gegeben werden oder von einer Rückkehr zur Normalität gar. Die Corona-Pandemie hält die Erde im Griff, die Infektionszahlen schnellen im internationalen Bereich inzwischen weit über 250.000 Neuin­fektionen täglich (!), und ein Ende der Spirale ist absolut noch nicht abzusehen.

Gut, in Europa haben wir die Lage halbwegs im Griff, mit ten­denziellen Ausschlägen nach oben, etwa wenn in bestimmten Branchen oder Landkreisen Ausbrüche zu verzeichnen sind, bzw. auch, wenn Urlauber infiziert wieder heimkehren. Aber ver­gleicht man unsere Lage mit der etwa in Indien oder den USA, wo z.T. täglich über tausend Todesfälle (!) zu verzeichnen sind, so kann man unsere Situation doch eher angespannt, aber rela­tiv kontrolliert nennen.

Was ebenfalls nicht wirklich normal ist, ist die Wetterlage. Der Monat Juli war diesbezüglich eine muntere Achterbahnfahrt, was für Menschen mit anfälligem Kreislauf reichlich strapaziös war. Ich für meinen Teil fand es mehrheitlich gut, dass der Monat nicht gar so glühend heiß war wie in den Vorjahren. Das hat sich denn auch deutlich auf meinen kreativen Output ausgewirkt. Drosselnd schränkte natürlich meine Brotarbeit diese positiven kreativen Ausschläge ein. Das solltet ihr bei der weiteren Lektü­re berücksichtigen.

Ein weiteres Positivum gibt es zu vermelden: endlich konnte ich in diesem Monat wieder einen E-Book-„Nachdruck“ bei XinXii. com hochladen, es betraf den Schlussband der Quin-Trilogie „Baumeister-Pläne“ (TI-Band 26). Weitere Veröffentlichungen sind in Arbeit.

Ansonsten habe ich mich sehr intensiv auf die OSM-Digitalisate konzentriert und kam hier gut voran. Folgendes ist für den Mo­nat Juli zu vermelden:

Blogartikel 395: Work in Progress, Part 91

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“)

12Neu 89: Rescaz‘ Vermächtnis

12Neu 90: Dämonenfalle Ghartaion-West

14Neu 96: Götze der Cranyaa

14Neu 97: Die Höllenwelt

14Neu 98: Kämpfer für TOTAM

14Neu 99: Sini-Ags Tod

(14Neu 104: Oki Stanwers Rache)

(14Neu 105: Lichtschatten über dem Kosmos)

Anmerkung: Das ist dann der Schlussband von KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“. Wie ihr sehen könnt, bin ich mit den Teilabschriften also bis zum Serienende gediehen. Im Grunde genommen gibt es nur noch relativ wenig Schreibar­beit in dem dreistufigen Digitalisierungsprozess zu erledigen, sodass ich davon ausgehe, im kommenden Monat August das Digitalisierungsprojekt von KONFLIKT 14, das ich am 6. Juli 2013 begonnen habe, final abschließen kann.

Wieso rede ich eigentlich von einem dreistufigen Digitalisie­rungsprozess? Naive Gemüter, die davon nichts wissen, mögen annehmen, es sei doch alles in einem Rutsch möglich … das ist ein Fehlschluss. Stufe 1 des Digitalisierungsprozesses besteht, insofern ist es richtig, in der reinen Textabschrift und der Korrek­tur der gefundenen Tipp- und Formulierungsfehler.

Stufe 2 beinhaltet dann die Verweisstruktur. Will heißen: Ich re­kurriere in den Episoden auf frühere Bände (oder auch auf an­dere Serien, wenn es größere kosmische Zusammenhänge an­geht), und diese Verweise erschließe und füge ich dann in der zweiten Stufe hinzu, sie werden in Stufe 1 nur rudimentär ange­legt.

Stufe 3 ist die textlich anspruchsvollste, die zwar am wenigsten Seitenmehrwert produziert, aber am meisten Zeit raubt: Ich gehe den Text Zeile für Zeile durch und kommentiere: krypti­sche Angaben. Inhaltslogische Fehler. Kosmologische Metainfor­mationen, die zum Zeitpunkt des Schreibens vielleicht keinen Sinn ergaben, heute aus dem modernen OSM-Konzept aber durchaus. Oder es ist das Gegenteil der Fall und damals durch­schimmernde Theorien lassen sich nicht mehr aufrechterhalten. In diesem Fall vermerke ich das für die spätere Überarbeitung. Wenn ich also in einigen Jahren daran gehen kann, die Digitali­sate in vernünftig lesbare, intelligente Texte umzuformen – wie das zurzeit mit der TI-Serie und den anderen E-Book-Texten ge­schieht – , dann werden diese in der dritten Stufe der Digitali­sierung ergänzten Metainformationen von unschätzbarem Wert sein.

Das ist also der Grund, warum die Digitalisierung so lange dau­ert und weshalb mir beispielsweise eine OCR-Software nur bedingt helfen könnte. Sie kann halt nicht nachdenken und kennt den OSM nicht. Sie wäre nur von Nutzen für Stufe 1, aber nicht für Stufe 2 oder 3.

14Neu 100: TOTAM

(12Neu 91: Der Dank der Baumeister)

(Lana II – Archipel-Story)

(12Neu 95: Austrittspunkt Bestcaan)

(14Neu 101: Ruf aus dem Halo)

(Juliana – Erotic Empire-Story)

(12Neu 92: Schleichweg nach Bytharg)

(OSM-Wiki)

(Brittanys Abenteuer – Erotic Empire-Novelle)

(12Neu 93: Die Geheimwaffe)

(12Neu 94: Der Berinnyer-Forscher)

(14Neu 102: Oki Stanwers Doppelspiel)

(14Neu 103: Stoßtrupp zur Welt des Bösen)

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

(12Neu 96: Oki und die Yesvaa)

(Licht und Schatten auf Dawson – OSM-Roman)

Anmerkung: Ja, auch dieser lange Roman, der noch in der Ent­wicklung begriffen ist und mich noch Jahre an Arbeitszeit kosten wird (phantastische Arbeitszeit, weil das Schreiben verdammten Spaß macht, wie ich gegen Ende Juli wieder einmal feststellen konnte), beschäftigt mich natürlich. Diesmal habe ich das textli­che Reinvolumen auf mehr als 80 Textseiten ausgedehnt und konnte folgerichtig dann die nächsten Seiten am Glossar des Romans schreiben … und witzigerweise vermochte ich sogar, davon ausgehend, in dem Romanglossar des Vorgängers, „Eine scharf geschliffene Waffe“, ebenfalls Ergänzungen einzuar­beiten. Sehr schön.

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“)

(Glossar des Romans „Licht und Schatten auf Dawson“)

(Glossar des Romans „Eine scharf geschliffene Waffe“)

(Lonny – Erotic Empire-Story)

(12Neu 97: Spähtrupp nach Tyalcoor)

Anmerkung: Ohne zu viel verraten zu wollen – dies ist der vor­läufige Abschlussband der Yesvaa-Trilogie, in der Oki Stanwer in der Galaxis Bestcaan auf ein mörderisches Geheimnis trifft, das ihn schließlich befähigen wird, eine Strategie zu realisieren, mit der wirklich niemand rechnet und mit der er versuchen wird, grässliche Probleme im Umfeld von Bytharg und Pholyar zu lö­sen.

Dummerweise steckt hinter dieser schieren Möglichkeit ein nicht minder mörderischer Geheimplan, der dazu angetan ist, letzten Endes den gesamten KONFLIKT 12 scheitern zu lassen, und er wird einen hohen Blutzoll fordern.

Das ist natürlich alles in den Jahren 1990/1991 noch nicht ab­sehbar gewesen, als ich das schrieb. Aber es hat sehr wesent­lich zum hochdramatischen Ende der Serie im Jahr 1993 beige­tragen. Heute bin ich immer wieder am Staunen, wie raffiniert und heimtückisch ich damals doch schon argumentieren konn­te. Viele meiner damaligen Protagonisten tun mir inzwischen sehr leid, und ich möchte beim besten Willen nicht in ihrer Haut stecken.

Ihr bekommt das alles noch in den BdC-E-Books mit, Freunde. Aber das kann noch dauern. Ich hoffe, zumindest das zweite BdC-E-Book anno 2020 noch fertigstellen und veröffentlichen zu können, damit ihr ein weiteres Stück dieser dramatischen Ge­schichte zu Gesicht bekommt. Drückt mir die Daumen, vielleicht kann ich dazu im kommenden Monat schon mehr sagen.

Soviel für heute zum Kreativmonat Juli 2020.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 291: Ricardos ewige Liebe

Posted Oktober 20th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

das Thema der Seelenwanderung hat mich immer schon in den Bann gezogen, und es ist sehr stark anzunehmen, dass das nicht allein für mich gilt. Schon im Jahre 1984 verfasste ich bei­spielsweise mit der damals stilistisch noch sehr bescheidenen Fähigkeit (man bedenke: ich zählte damals gerade mal 17 Lenze und befand mich ganz am Anfang des Schreibens von autono­men Kurzgeschichten), die mir eignete, ein Werk, das genau in diesem Bereich handelte.

Mit „Ein Passagier der R.M.S. TITANIC“ (im Januar 2015 in einer vollständig überarbeiteten und sehr ausgedehnten Form zur Ti­telgeschichte meiner zweiten E-Book-Kurzgeschichtensammlung avanciert), da verfolgte ich genau eine derartige Spur zweier Menschen, die ein neues Dasein lebten und die zugleich von den Erinnerungen ihrer früheren Leben heimgesucht wurden.

Als ich im Dezember 2005 das Buch las, das ich heute vorstel­len möchte, war das ein wenig wie ein Blitzschlag – und in der Tat las ich es binnen von gerade einmal 2 Tagen rauschhaft aus. Allein das ist schon ein Indiz für die Qualität, und ebenso natür­lich, dass ich mich nach 15 Jahren so intensiv daran entsinne.

Dies ist ein Buch über Leben und Tod, aber eben auch über Schicksal und das, was nach dem Tode kommen mag – und es ist auf eine überaus reizvolle Weise mit meiner Lieblings-Kykla­deninsel Thera/Santorin verbunden, dass es unvermeidlich so kommen musste, wie es kam. Es ist eine spannende, leiden­schaftliche Geschichte über eine Liebe, die auf unglaubliche Weise den vermeintlichen finalen Cut, den Tod, überwindet.

Schaut es euch mal genauer an:

Ricardos ewige Liebe

(OT: Des jours et des nuits)

von Gilbert Sinoué

Droemer-Hardcover

324 Seiten, 2003

Aus dem Französischen von Ralf Stamm

ISBN 3-426-19600-X

Die Träume sind die Eingangstore zur Seele, nicht wahr? Die Psychologen wissen das spätestens seit Beginn des 20. Jahrhun­derts, seit jenen Tagen, in denen Sigmund Freud und Carl Gus­tav Jung sich mühsam in die Tiefen der menschlichen Kammern der Erinnerung vorantasteten und die Erinnerungsmuster und Archetypen ans Tageslicht beförderten. Doch kann es nicht auch sein, dass gelegentlich oder vielleicht sogar häufig in jenen Tie­fen Dinge zu finden sind, die eben nicht auf Erfahrungen zu­rückzuführen sind, die wir in unserer Kindheit gemacht haben … sondern früher? In einem Leben vor unserem Leben?

Wenn dem so sein sollte, was geschähe dann in einem solchen Fall, wenn man sich an solche Dinge zu erinnern beginnt, und wie geht man damit um, wenn es sich als unmöglich erweist, diese Erinnerungen zu ignorieren?

Ricardo Vacarezza wächst als einziger Sohn eines argentini­schen Großgrundbesitzers in Buenos Aires heran und hat ein­fach alles, was er benötigt – er ist der Erbe seines verstorbenen Vaters, reich und gut aussehend, er hat Erfolg bei Frauen, er hat eine Verlobte, Flora de Mendoza, die er demnächst heiraten möchte, was beide mit glühender Vorfreude erfüllt. Eine wun­derbare Zukunft steht ihnen offen, wie es scheint.

Man schreibt den Sommer des Jahres 1930. Das ist der Zeit­punkt, in dem Ricardo, auf die Vierzig zugehend, in eine Krise gerät, die er zunächst nicht als solche wahrnimmt. Es beginnt alles mit einem seltsamen Traum von einer wunderschönen Frau, deren Gesicht er nicht erkennen kann. Eine Frau, die ihn „Morgendämmerung meines Lebens“ nennt, sich ihm nackt zeigt und ekstatisch mit ihm vereinigt … doch dann erbebt die Erde, das Gebäude, in dem sie sich aufhalten, stürzt ein – und Ricardo erwacht.

Das allein scheint noch nicht das Problem zu sein, denn lebhafte Träume hat man durchaus öfter. Aber seine Verlobte Flora be­hauptet steif und fest, er habe im Schlaf gesprochen: in einer fremden Sprache und mit der Stimme eines anderen Mannes!

Das wird beiden unheimlich, doch es bedarf noch einiger weite­rer Träume, in denen Ricardo wiederholt jene Unbekannte sieht – zuletzt sogar das schwarz umrahmte Gesicht mit dem aparten Schönheitsfleck nahe der Nase – und einiger anderer Zufälle, wie es scheint, um ihm klar zu machen, dass es sich hierbei ver­mutlich nicht nur um Einbildung handeln kann. Ricardo kommt langsam zu der bestürzenden Überzeugung, dies alles ließe sich auch nicht nur mit Psychoanalyse erklären. Inzwischen hat er auf Anraten seiner Frau die Psychoanalytikerin Adelma Maizani zu Rate gezogen.

Als Ricardo im letzten Traum die Frau seiner Träume an einem Kaffeetisch sieht mit einer griechischen Zeitung vor sich, die erst vor neun Jahren gegründet worden und in Argentinien gar nicht erhältlich ist, da ist er vollends überzeugt, dass sich in die­sen Träumen etwas Übernatürliches ausdrückt – eine Liebe nämlich, die vor ungezählten Jahrtausenden irgendwo auf der Welt begonnen hat und auf tragische Weise endete, zugleich aber auch eine Liebe, die nun wieder möglich ist, weil sie beide ein neues Leben führen, in anderen Körpern, mit anderen Na­men, doch im Herzen und tief in der Seele mit dem Wissen um jene Vergangenheit, in der sie eins gewesen sind, unzertrennbar außer durch den Tod.

Er und sie, so sagt er, sind wiedergeboren worden, um einander von neuem zu finden und ihre alte, unsterbliche Liebe zu vollen­den: Ricardos ewige Liebe tritt ihre neue Blüte an.

So kommt es, dass sich Ricardo schließlich auf den Weg macht von Argentinien aus in die Ägäis, wo er scheinbar hoffnungslos jene „völlig runde Insel“ aus seinen Träumen sucht und jene ge­heimnisvolle Frau, die er „Sara“ genannt hat und von der er überzeugt ist, dass sie auch ihn kennen muss, von ihm träumen und nach ihm auf der Suche sein muss. Er weiß ganz sicher, nur mit ihr und an ihrer Seite wird er selig sein, und Ricardo ist er­füllt von der Gewissheit, dass es „Sara“ ganz genauso gehen wird.

Doch könnte es sein, dass er sich täuscht …?

Der Roman des französischen Bestsellerautors Gilbert Sinoué („Die Straße nach Isfahan“, „Der blaue Stein“) ist, so muss man fürchten, ein relativ unbekanntes Werk, das ein wirkliches klei­nes Juwel unter den Büchern der französischen Literatur der Ge­genwart darstellt. Nicht nur wird hier mit großer Liebe zum De­tail und zur Stimmung ein faszinierendes Panorama des Argenti­nien der frühen 30er Jahre entworfen, nicht nur bekommt man einen schönen, ungemein romantischen Hauch mit von der da­mals noch sehr provinziellen Kykladeninsel Thera (meine desi­gnierte griechische Lieblingsinsel, was nicht nur auf Platons Dia­log Timaios zurückzuführen ist, aber natürlich auch), sondern vor allen Dingen wird man als Leser von dem Sog einer aufrei­zenden, sehr lesbaren Geschichte gepackt und gleichsam wie in einen Strudel hinabgesogen. Ein wunderbares Gefühl für dieje­nigen, die solche Erfahrungen schon einmal gemacht haben.

Wenn man als Leser gewisse romantische Neigungen hat, dann geht es wohl jedem so wie mir, der ich für das Buch lediglich zwei Tage gebraucht habe. Ab einem bestimmten Punkt des Ro­mans, und er kommt recht schnell, ist man einfach außerstan­de, das Buch aus der Hand zu legen, weil man bei Ricardos Su­che so sehr unvermittelt mitfiebert und sich bangend und sehn­lich hoffend dabei ertappt, dass er doch Erfolg haben möge.

Und, natürlich, fragt man sich unwillkürlich, ob er wohl Recht hat oder ob es vielleicht doch noch den Hauch einer möglichen rationalen Erklärung gibt. Ist es denkbar, dass es sich eben NICHT um eine dreitausend Jahre währende, den Tod überdau­ernde Liebe handelt, sondern um eine ungeheuerliche Aneinan­derreihung von Zufällen?

Es gibt meines Erachtens nur zwei Wermutstropfen in der Ge­schichte, und sie kulminieren beide leider in der Unmöglichkeit des Autors, den alten Faden detailliert aufzudröseln. Man sehnt sich als Leser danach, auch die letzten Rätsel zu entschleiern, doch diesen Gefallen tut einem Sinoué nicht. Er gibt einige Auf­hellung, aber nicht genug, Sinoué, nicht genug! Ah, welch Tragik! Ah, welch schönes Buch, das noch ein bisschen besser hätte sein können, hätte es nur ein angenehmeres Ende und nicht diesen bitteren Nachgeschmack!

Doch bis dorthin ist der Kelch zu neigen und zu leeren, und wer einen leckeren Wein gerne mit einem guten Buch – oder umge­kehrt – vergleicht, der sei ausdrücklich auf das starke, süße Bu­kett dieses Werkes hingewiesen, das schnell zu Kopf steigt und die Phantasie sehr befeuert. Ebenso wie die Hoffnung auf ein Fortbestehen jenseits des dunklen Nichts des Todes.

Möge das Buch also viele Leser finden, es lohnt sich …

© 2005 by Uwe Lammers

Ihr merkt, ich war schwer beeindruckt, und genau genommen bin ich das heute immer noch. Das Buch hat nicht umsonst im­mer noch einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek.

Kommende Woche werden wir wieder ein wenig diesseitiger, auch wenn der Autor – Clive Cussler – inzwischen in jenen fins­teren Abgrund hinabgestiegen ist, über den Sinoué oben schreibt. In das Tal des Todes. Seine Romane überdauern ihn.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

Kommunikation ist schwierig. Jeder, der mal mit einer Person, die nicht dieselbe Muttersprache spricht, diskutiert hat, sei es im Berufsleben oder im Urlaub, weiß bestens darüber Bescheid, dass man sehr schnell nicht nur aneinander vorbeireden, sondern sich im Extremfall überhaupt nicht miteinander ver­ständigen kann. Das fängt übrigens schon im eigenen Mutter­land bei uns Deutschen an, denn der lokalen Dialekte gibt es gar viele, und versuche man mal, tiefstes Bayrisch mit Platt­deutsch, schwäbischer Mundart oder Sächsisch zusammenzu­bringen, und man wird rasch sehen, wie sich die eigentümlichs­ten verbalen Störungen ausbreiten.

Das ist natürlich zwischen Deutschen und Menschen in anderen Ländern und Kulturkreisen nicht anders. Hier sind in der Regel intensive mehrmonatige Sprachkurse vonnöten, wenn man sich in anderen Ländern halbwegs vernünftig miteinander verständi­gen möchte, ob nun in Lateinamerika, in afrikanischen Provin­zen, im arabischen Raum oder in Fernost … und selbst bei guter semantischer Vorbereitung ist man vor Tücken, Missverständnis­sen und Schlimmerem nicht gefeit.

Das war einstmals auch in Europa nach Christi Geburt natürlich so. Und damals, als das römische Weltreich expandierte und weite Teile des heutigen Frankreich, Spanien, Italien, des deut­schen Raumes und des Balkangebietes sowie Nordafrikas kolo­nial erschloss und kulturell überformte, entwickelte sich hier eine Form der völkerverbindenden Sprache – Latein. Als das rö­mische Weltreich zerfiel, blieb Latein für viele vormals zum rö­mischen Imperium gehörenden Provinzen, die dann in Regional­staaten zerfielen, z. B. das Frankenreich, das weite Teile des heutigen Frankreich und Deutschland umfasste, die zentrale verbindende semantische Klammer. Seither spricht man von solchen Elementen als „lingua franca“. Gemeint ist damit eine einheitliche Sprachbasis mit geringen regionalen Ausprägun­gen, die Diplomatie, Handel und sonstige Kommunikationsfor­men ohne größere Reibungsverluste möglich macht. Später wurden dann Sprachen wie Französisch, Spanisch und Englisch zu modernen Ausprägungen der lingua franca.

Soweit herrscht wohl, denke ich, Konsens, dass das bei uns auf der Erde vergleichsweise gut funktioniert hat. Aber wie ist das, wenn wir in den Weltraum vorstoßen und auf fremde Kulturen treffen? Können wir im Rahmen der Science Fiction erwarten, dass es so etwas wie eine kosmische „lingua franca“ gibt?

Wenn wir so etwas voraussetzen, geraten wir relativ schnell in Schwierigkeiten, und zwar tun wir dies aus folgendem Grund: Die Grundvoraussetzung für eine kosmische „lingua franca“ ist ein einheitlicher kulturell-sozialer Kosmos der auf diese Weise miteinander verbundenen Völker und Kulturen. Von so etwas im Universum auszugehen, ist freilich relativ blauäugig. Man muss sich nur einmal die räumlichen Distanzen zwischen möglichen Zivilisationen anschauen, um hier doch gewisse Zweifel zu ent­wickeln.

Wenn wir andererseits davon ausgehen, dass es so etwas wie eine kosmische lingua franca nicht gibt, wird die Angelegenheit mit dem interstellaren Kontakt doch arg schwierig. Aber die Sci­ence Fiction-Autoren haben für solch ein Problem natürlich schon seit langem eine Lösung gefunden: man nennt sie Trans­latoren. Übersetzungsmaschinen, die auf phänomenale, fast schon magische Weise imstande sind, flugs von einer Sprache in die andere zu übersetzen. Grundsätzlich eine schöne Sache … wenn man sie denn konsequent beachten würde. Aber genau das passiert eben leider nicht.

Zwei Beispiele dafür sollen heute mal hinreichen. Eins aus der Populärkultur, eins aus meinem eigenen Oeuvre.

Beispiel 1: Star Trek (Classic Series)

Commander James Tiberius Kirk und seine mutige Crew der U.S.S. ENTERPRISE stoßen kühn in Räume vor, die kein Mensch je zuvor gesehen hat, wie es in der amerikanischen Fassung munter heißt (die deutsche Übersetzung (!) versagt schon hier und faselt bis heute absurd von „Galaxien“, in die die ENTERPRI­SE vorstoßen soll – was in realiter nie passiert, weil weder unse­re ENTERPRISE der klassischen Serie noch die späteren jemals unsere Heimatgalaxis verlassen. Die deutschen Texter der Früh­zeit haben offenbar zwischen „Sonnensystemen“ und „Galaxi­en“ nicht zu trennen gewusst, und peinlicherweise wird dieser Fehler notorisch bis heute durchgehalten … jeder Astronom ver­dreht da die Augen, und sehr mit Recht!).

Man horche also auf: Kontakte mit fremden Zivilisationen, die noch nie mit Menschen in Verbindung standen (oftmals jeden­falls, denn vielfach haben Kirk & Co. auch mit Menschen oder Kulturen zu tun, die natürlich schon mit Menschen Berührung hatten, etwa mit Romulanern, Klingonen usw.). Aber sehr häufig stoßen sie tatsächlich auf (meist absurd menschenähnliche) Ali­ens, die noch nie mit Terranern Kontakt hatten.

Semantisch heißt das: Vorstoß in ein vollkommen unbekanntes Neuland! Da muss man sofort erst mal die Translatoren heraus­holen und stundenlang Sprach-Basispaare programmieren, ehe man die erste halbwegs holprige gemeinsame Sprachbasis ge­funden hat.

Passiert das? Nein. Denn dann ist ja schon die Hälfte der Episo­de vorbei. Gene Roddenberry und seine Skriptschreiber ver­passten den Aliens einfach in munter-kolonialistischer Manier stillschweigend einen Englisch-Crashkurs als „lingua franca“, und alle verstehen Kirk, Spock & Co. sofort von Anfang an.

Das ist natürlich blanke Fantasy, das funktioniert nicht. In Bezug auf halbwegs realistischen Alien-Sprachkontakt ist die klassi­sche Star Trek-Serie ein echter Rohrkrepierer. Man schaue sich dann doch besser mal solche Filme wie „Independence Day“ an oder „Arrival“, um ein wenig realitätsnäher zu sehen, was es da wirklich für Probleme gibt.

Damit kommen wir zum Beispiel 2 von mir:

Im Oki Stanwer Mythos der altmodischen Art, etwa im KONFLIKT 14, also der Serie „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) habe ich diesen semantischen Grundgedanken auch munter ignoriert, immer und immer wieder.

Da kommt beispielsweise eine Cranyaa-Expedition in ein Son­nensystem nahe dem galaktischen Zentrum der Heimatgalaxis Hun‘arc, und sie treffen mit den völlig fremdartigen Mogolkern zusammen. Kommunikationsprobleme? Nö. Sie haben die Kerle zwar noch nie zuvor gesehen oder gesprochen, aber miteinan­der auf Augenhöhe plaudern können sie mühelos.

Das ist natürlich Nonsens.

Oder schauen wir ins „Zeituniversum“ in derselben Serie, etwa zwei reale Jahre später: die Lichtfestung OREOC trifft mit den DIGANTEN zusammen, einer Zivilisation von Kegelwesen, die sich mit Brummtönen verständigen. Damit hätte unser Kehlkopf doch einige Schwierigkeiten. Haben Oki Stanwers Freunde an Bord der Lichtfestung damit Schwierigkeiten? Nein. Warum nicht? Wird nicht erklärt.

Ich schätzte einfach in den 80er Jahren während meines Schrei­bens solche Sprachinkompatibilitäten nicht – was zweifellos auch darin begründet liegt, dass ich mich selbst mit dem Spra­chenlernen schwer tue. Und Komplikationen beim Schreiben wa­ren damals auch nicht so wirklich mein Ding. Alles, was ich als störend oder spannungshemmend empfand – und dazu gehören Kommunikationsprobleme nun einmal, die den Vorwärtsdrang der Handlung mitunter völlig zum Stillstand bringen können – , alles das suchte ich nach Möglichkeit auszublenden.

Zum Teufel mit dem Realismus, könnte man meine damalige Hauptmaxime auch formulieren, entscheidend ist es, dass die Handlung spannend ist und es genug Action gibt …

Gottlob bin ich davon inzwischen kuriert.

Wenn man sich beispielsweise in der OSM-Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) anschaut, wie sich Erstkontakte entwickeln, dann bin ich von einer „lingua franca“ da wirklich sehr weit entfernt.

Als die Yantihni von der GHANTUURON-Expedition in Band 10 der Serie („Das Maschinenvolk“) Kontakt mit dem zwergenhaften Volk der Shonta bekommen, da haben sie glücklicherweise eine sehr patente Linguistin namens Vaniyaa an Bord, doch selbst sie muss anfangs vor den Glucks- und Schnalzlauten der Shon­ta-Sprache munter kapitulieren. Nur auf dem Umweg über einen gefundenen und schon auf Shonta-Sprachkommunikation ge­eichten Translator der Tassaier gelingt es, mit diesen Wesen in den Dialog zu treten.

Noch abenteuerlicher ist der Erstkontakt zwischen Yantihni und den insektoiden Zhoncor, die sich mehrheitlich im Ultraschall­frequenzbereich unterhalten. Da gibt es im Grunde gar keine gemeinsame Gesprächsbasis. Wenn nicht … ja, wenn nicht das „Ewige Gedächtnis“ auf dem Planeten Hushhin den paralysier­ten Yantihni-Forschern um Noshtoy einen Translatorkristall ins Hirn appliziert hätte, der die Vibrationsfrequenzen der Zhonc bzw. Zhoncor automatisch übersetzt.

Dennoch kommt es hier zu massiven Missverständnissen.

Am vielleicht innovativsten ist dann der Kontakt zwischen den Riesenameisen der Cestai und den Raumfahrern des Mutter­schiffs RHONSHAAR – sie verfügen über eine Art symbiontische Lebensform, die offenkundig auf telepathischer Basis eine Re­laisfunktion zwischen zwei Sprachebenen herstellt und so nach und nach eine Art Kommunikationsverbindung realisieren hilft.

Und seien wir ehrlich – wenn wir da draußen irgendwann einmal mit Aliens zusammentreffen sollten, dann können wir ein paar Dinge schon mal kategorisch ausschließen: erstens, dass es so etwas wie eine „lingua franca“ zwischen Menschen und Aliens gibt, da wir völlig unterschiedlichen Weltsystemen und somit auch Sprachsystemen entstammen. Sie mögen vielleicht ähn­lich sein, aber sicherlich nicht sehr. Zweitens: Missverständnisse sind unvermeidlich, und manche davon können durchaus in kriegerische Konflikte einmünden, wenn wir Pech haben. Und drittens: dass wir mal eben schnell einen funktionierenden Translator erschaffen und zum Einsatz bringen, klingt nicht wirk­lich realitätsnah.

Das „lingua franca“-Problem wird uns jedes einzelne Mal be­schäftigen, wenn wir irgendwie mit Aliens (oder sonst wie fremdsprachigen Wesen) zu tun bekommen. Ich dachte mir dar­um, dass es ein guter Anlass wäre, endlich mal wieder nach lan­ger Pause einen „OSM-Kosmologie“-Beitrag zu verfassen. Der letzte ist immerhin gut zwei Jahre alt (Blogartikel 289, 16. Sep­tember 2018).

Habe ich noch einen anderen Gedanken in dieser Hinsicht zu verfolgen? Ja, grundsätzlich schon. Denn es gibt im OSM natür­lich eine semantische Hintertür. Sie löst nicht alle Probleme, aber eine ganze Menge … vorausgesetzt natürlich, man weiß ein wenig von den kosmologischen Hintergründen. Das ist ja nicht selbstverständlich.

In KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ gibt es beispielsweise diese famosen kristallenen Translatoren des Volkes der Uuraner (sie kommen später auch in der Edward-Norden-Saga (ENS) im KONFLIKT 20 zum Tragen). Und auch auf dem Planeten TOTAM sind auf bizarre Weise alle Lebensformen imstande, sich anhand einer vereinheitlichenden „lingua franca“ miteinander zu reden. Dafür gibt es natürlich solide OSM-kosmologische Gründe, das ist keine Nachlässigkeit oder eine stumpfsinnige Anlehnung an die vereinfachenden „Star Trek“-Regeln.

Aber um das auszuführen, bräuchte ich doch mehr Raum, als er mir heute hier zur Verfügung steht. Darum möchte ich es heute mit der Sensibilisierung für diese Schwierigkeit bewenden las­sen und euch wieder verlassen. In der kommenden Woche prä­sentiere ich euch die Kreativschreibergebnisse des Monats Juli 2020.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 290: Der schnurrende Philosoph

Posted Oktober 14th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ich bin Katzenfan, das zu leugnen, wäre völlig nutzlos. Ich bin das schon seit so vielen Jahren, dass ich eigentlich vergessen habe, wie lange ich den geschmeidigen, geheimnisvoll drein­schauenden Feliden schon fasziniert meine Aufmerksamkeit ge­widmet habe. Wann immer ich durch Zufall über interessante Katzenbücher stolpere – etwa über Insel der Kat­zen – Hydra oder jüngst „Die Katzen von Ephesos“ – , kann man re­lativ sicher meiner Aufmerksamkeit gewiss sein.

Nicht immer sind Bücher über Katzen so interessant und amüsant, dass ich sie rezensieren würde. Die Kzinti-Romane aus dem Ringwelt-Universum von Larry Niven etwa – die ja auch auf den raubkatzenartigen Kzin basieren – , haben mich irgendwie nie gereizt. Aber das hier, Leigh Rutledges Buch, in dem er in die Haut des Katers Hemingway schlüpft und aus dieser boden­ständigen und bodennahen Perspektive die Absonderlichkeiten der menschlichen „Dosenöffner“ ins Visier nimmt … doch, das musste ich sehr bald nach dem Fund des Buches auf dem Wühl­tisch goutieren.

Und lachen konnte ich dabei, du lieber Himmel! Das Buch ist wirklich ein einziges Vergnügen, und dabei zudem noch definitiv intelligent geschrieben. Des Amüsements gibt es hier also gar viel, und ich bitte um Entschuldigung, dass ich euch diesen Buchtipp erst nach 18 Realjahren in meinem Rezensions-Blog zugänglich mache.

Wie das übrigens für so alte Werke, die ich inzwischen ver­schenkt habe, leider normal ist, habe ich die ISBN nicht griffbe­reit. In meinen alten Rezensionen legte ich darauf keinen Wert (und zugegeben, manche alten Romane HABEN überhaupt kei­ne ISBN … Wie, das ist unmöglich, in Deutschland hat JEDES Buch eine ISBN? Tja, dann schaut euch beispielsweise mal alte Terra-Taschenbücher an und schüttelt ungläubig den Kopf. Die Buchwelt mag sich langsam verändern, aber sie verändert sich effektiv. Es gab auch Zeiten ohne Handys oder Internet, und die liegen noch nicht lange zurück). Heute ist das natürlich Stan­dard. Im Zweifelsfall googelt ihr einfach den Autor und den Titel, dann werdet ihr sicher fündig, wenn auch natürlich nur noch an­tiquarisch.

Für Katzenliebhaber ist das hier jedenfalls ein amüsantes Schmankerl und ein kleiner Leckerbissen, der die Lektüre lohnt. Schaut lieber selbst:

Der schnurrende Philosoph

(OT: True Confessions and Lifelong Observations of a Well-Adjusted House Cat)

Von Leigh W. Rutledge

Heyne-TB 10994

192 Seiten

2000, 14.90 DM

Übersetzt von Gabriel Stein

 

Wenn ein Buch schon im Deutschen den entschärften Untertitel „Tagebuch eines eigenwilligen Katers“ trägt (das Original ist da etwas länger. Für die Anglophilen zum Mitkichern: True Confes­sions and Lifelong Observations of a Well-Adjusted House Cat), sollte man sich besser auf Angriffe aufs Zwerchfell vorbereiten … und doch wird man sich vermutlich in die Ecke kringeln, wenn man liest, was hier so für Dinge passieren.

Eigentlich hat die gute alte Mrs. Vigil ja nur einen Kater, den sie Hemingway nennt (unser Protagonist). Er ist etwa drei Jahre alt und stromert durch die gesamte Umgebung, kennt jeden Nach­barn und deren Haustiere, die Gärten, Zäune und Garagen. Na­türlich. Wie das eben mit einem Kater so ist, man muss sich schließlich einen Überblick verschaffen über sein Revier, wenn man nicht gerade mit weltbewegenden Tätigkeiten beschäftigt ist. Als da wären?

Hm, Zeitung lesen etwa (was sich darin äußert, Mrs. Vigil unter die Zeitung zu kriechen und sie nachdrücklich aufzufordern, statt zu lesen eher zu streicheln). Oder Gardinenklettern. Auch schön ist es, zu Weihnachten beim Schmücken des Baumes zu helfen (natürlich entwickelt Hemingway GANZ ANDERE Vorstel­lungen davon, wie der Baum dekoriert werden soll. Logisch, hm?). Besonders nett ist es, Pakete einzupacken und sich im Te­safilm zu verheddern …

Auch eine intelligente Beobachtung des Katers ist es, den Nach­barn zuzuhören: der guten Mrs. Thornhill, die in Dauerfehde mit ihrer pubertierenden Tochter und deren Freund liegt. Der seltsa­men, alten Mrs. Mintucket zuzuschauen, die mit ihren Schuhen redet und sie wie lebendige Wesen behandelt (bis sie auf einmal verschwunden ist, nachdem sie sehr flinke rote Sportschuhe an­gezogen hat! Wer den Film Forrest Gump kennt, wird danach eine Szene deutlich wiedererkennen1).

Oder den Passanten zu lauschen, die sich nicht einig sind, ob Katzen überhaupt denken können – sich dann aber Gedanken darüber machen, wer wohl die Katzen füttert, wenn die Mensch­heit bei einem Nuklearkrieg ausgerottet werden sollte. Schließ­lich überleben DANN (angeblich) nur Katzen und Kakerlaken. Und da erstere letztere nicht unbedingt als Mahlzeit schätzen, wird konstatiert, dass die Katzen deshalb also selbst in den menschenleeren Supermärkten shoppen gehen werden. Klar, oder …?

Auch wenn es sich bei der Bühne des Geschehens „nur“ um ei­nen Straßenzug innerhalb einer Kleinstadt und zudem um ein einziges, aber recht ereignisreiches Jahr durchschnittlicher ame­rikanischer Familien handelt, lässt sich vieles philosophisch er­schließen, was da so passiert. Der ganz normale Wahnsinn der Nachbarschaft sozusagen. Inklusive Katastrophen …

Leigh W. Rutledge, ein Mann, der es wissen muss – er ist Besit­zer von 24 Katzen! – hat hiermit ein ausgesprochen humorvol­les, höchst ironisches Buch geschrieben, das die menschliche Rasse aus dem vierbeinig-kätzischen Blickwinkel kritisch beäugt und feststellt, dass die Menschen die Katzen vielleicht manch­mal nicht als denkende Wesen wahrnehmen, dass sie SELBST in den Augen der Katzen meist kaum besser wegkommen. Okay, in ihrer Funktion als „Dosenöffner“ sind sie natürlich unüber­troffen …

Wenn Mrs. Vigil einmal sagt, ob es nicht schwer sein müsse, im­mer „süß und lieb zu wirken“, so könnte man im Umkehrschluss sagen, dass Menschen offenkundig meist eine Art von angebo­renem Kuschelreflex besitzen müssen, weil sie sich im Ange­sicht von Katzen völlig verändern und ins Kindheitsstadium zu­rückfallen (man beobachte mal erwachsene Menschen im Ange­sicht von kleinen Katzen! Seht zu und staunt!) …

Wie, ihr meint, im Buch gäbe es eine Ausnahme? Miss Axe, die offenkundig allen Tieren den Kampf angesagt hat? Ja, natürlich. Aber ich will doch nicht alles verraten. Ich habe schließlich auch Bobbie Boop, Brigitte und Zacharias ausgelassen. Ganz zu schweigen von diesem Monster Wladimir …

Nein, alles verraten möchte ich nicht.

Dies ist dezidiert ein Buch für die Badewanne oder für den Schaukelstuhl, für sonnige Nachmittage, wenn man im Garten dösen möchte, ohne sich großartig anzustrengen. Am besten kommt das wohl, wenn man das Buch liest und eine Katze ne­ben – oder auf sich hat. Das kann dann freilich die Lektüre et­was dehnen. Auf seine Kosten kommt der Leser aber garantiert. Und vielleicht, ja, vielleicht versteht man hinterher etwas mehr davon, weshalb die Katzen die Welt regieren, wie wir immer schon geahnt, aber nie gewusst haben …

© 2002 by Uwe Lammers

Nach meinem Geburtstag reise ich dann in eine völlig andere Denksphäre, da geht es dann nicht mehr um philosophierende Katzentiere, sondern um Seelenwanderung. Auch ein spannen­des Thema, bei dem man gut über den Tellerrand schauen kann. Ihr werdet es sehen.

Nächste Woche erfahrt ihr dann mehr.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Außerdem sind die „red shoes“ natürlich eine Anspielung auf die sagenhaften roten Schuhe im „Wizard of Oz“ von L. Frank Baum, aber das nur am Rande bemerkt.