Rezensions-Blog 325: Der Consul

Posted November 10th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

als ich vor vielen Jahren eher durch einen Zufall in meiner Ei­genschaft als Historiker auf die Spur der „Organisation Consul“ (OC) stieß, das kann ich heute offen zugeben, war ich vollkom­men perplex. Auf einmal tauchte ich in eine bizarre Parallelwelt voller finsterer Verschwörer ein, die sich auf dem schmalen Grat zwischen patriotischen Idealen und staatsverschwörerischem Hochverrat bewegten, und das war nicht nur eine Handvoll von Personen, wie das später etwa bei der RAF oder NSU der Fall war, sondern wir reden hier von einem weitläufigen Netzwerk mit Aberhunderten von Personen in verschiedensten gesell­schaftlichen Kreisen.

OC stellte ein brandgefährliches Strukturelement in der Endzeit der Weimarer Republik dar, das durchaus das Potenzial besaß, die erste deutsche Demokratie massiv ins Wanken zu bringen. Und ja, sie besaß sehr potente Förderer in den Parteien, im Poli­zei- und Staatsschutzapparat und in der Armee.

Das, was Christian von Ditfurth mit seinem Alternativwelt-Krimi entwickelt, stellt also nur eine relativ leichte graduelle Abwei­chung von dem dar, was in unserer Welt tatsächlich passiert ist. Zugleich ist er natürlich Historiker und raffinierter Schriftsteller, der mit ein paar Paukenschlägen die Geschichte ins Rollen bringt und den Leser über die Person des Kommissars Soetting in die Handlung zerrt, die alsbald einem Malstrom zu gleichen beginnt.

Von Ditfurth setzt eine Menge an Basiswissen voraus, um die fein verästelte Struktur der Story und die Motive der Handeln­den angemessen zu verstehen. Doch erfreulicherweise befinden wir uns heutzutage im Internetzeitalter, und nahezu alles, was er hier an Namen und Organisationen und Ereignissen bringt, lässt sich auf diese Weise nachrecherchieren. Es sollte also nie­mand durch den komplexen Background des Romans von des­sen Lektüre abgehalten werden – ich bin überzeugt davon, dass ihr das bereuen würdet. Euch würde auf diese Weise einer der faszinierendsten Romane der jüngeren deutschen Literaturge­schichte entgehen, von dem ich heute immer noch sehr über­zeugt bin, wiewohl die Lektüre bereits dreizehn Jahre zurück­liegt.

Ich schlage vor, ihr lest einfach weiter – und bin ziemlich sicher, dass eure Neugierde angefacht wird:

Der Consul

von Christian von Ditfurth

Knaur 62787

480 Seiten, TB

Januar 2006, 8.95 €

ISBN 3-426-62787-6

Da hat sich einer einen Wunschtraum erfüllt – das ist der erste Gedanke, den man hat, wenn man die Eingangszeilen des Klap­pentextes liest: „Weimar, im November 1932: Hitler wird im Ho­tel ‚Elephant‘ erschlagen aufgefunden …“ Bekanntlich ist die Geschichte UNSERER Welt so nicht verlaufen. Wir wissen, dass der Politiker, Psychopath und Massenmörder Adolf Hitler „Füh­rer“ des Dritten Reiches wurde und maßgeblich verantwortlich war für den Tod von Millionen Juden, Soldaten und Zivilisten, von anderen Schreckenstaten einmal ganz zu schweigen.

Nicht so in dieser Welt, weswegen dieses Buch, das formell ein Kriminalroman ist, zur Phantastik gerechnet werden muss. Hier biegt die Geschichte aus dem uns bekannten historischen Fahr­wasser am 8. November 1932 ab und gerät in trügerische, düs­tere und schlecht beleuchtete, übel riechende Gewässer, wo un­heimliche und ekelhafte Dinge im Wasser driften, die man bes­ser nicht mit seinem Ruder berührt.

Der Historiker und Phantast in einer Person ist fasziniert und er­schrocken zugleich, und beide Teile seiner Seele beginnen zu ar­beiten. Die eine Seite spürt die Neugierde auf diese fremde Welt, die sich ausbreitet, die andere fragt nach historischer Ak­kuratesse. Und so sieht sie aus, diese unheimliche „neue Welt“:

Berlin, November 1932: Die NSDAP hat bei den letzten Reichs­tagswahlen herbe Stimmenverluste hinnehmen müssen und ist nicht mehr stärkste Fraktion im deutschen Reichstag. Die Partei ist in der Krise, der Schatzmeister Franz Xaver Schwarz rechnet Adolf Hitler vor, dass seine Bewegung finanziell am Ende ist. Hitler, der von Reichspräsident Hindenburg als potenzieller Reichskanzler kategorisch abgelehnt wird, von diesem Anspruch aber nicht abgehen möchte, steht kurz vor dem Aus.1

Am Morgen des 8. November 1932 wird der Berliner Kriminal­kommissar Stefan Soetting aus dem Schlaf geklingelt. Er soll im Auftrage von Reichskanzler Franz von Papen und Reichswehrmi­nister Kurt von Schleicher die Ermittlungen im Fall Hitler über­nehmen. Warum gerade er, warum nicht die Weimarer Polizei? Nun, der Polizeichef in Weimar ist ein Nazi. Offensichtlich vor­eingenommen.

Aber das ist die Polizei insgesamt, und die Reichswehr auch – alle sind fest davon überzeugt, dass der Mörder „natürlich“ in den Reihen der „Kommune“ zu suchen sind, also bei der KPD. Nazis und Kommunisten liefern sich schon seit Jahren Straßen­schlachten, ermorden einander auf zum Teil brutale Weise.2 Also ist, wenn der Führer der Nationalsozialisten umgebracht wird (und dann noch mit einer Goethebüste erschlagen!), „die Kom­mune“ natürlich der erste Verdächtige. Und umso mehr, als zwei Angestellte des Hotels unter dringendem Verdacht festge­nommen worden sind, Kommunisten zu sein.

Doch als Soetting, einstiger Soldat des Ersten Weltkriegs und verwitwet – die Frau und das Kind sind bei der Geburt gestorben – , in Weimar ankommt und die Spuren untersucht, kommen dem hartgesottenen Kriminalisten Zweifel. Er analysiert den Mord und schließt, dass es eine Affekttat war. Er vernimmt die beiden Verdächtigen, von denen nur einer, Leutbold, die richtige Schuhgröße hat. Die bildhübsche Sofia Schmoll hingegen macht einen eher verschüchterten Eindruck. Niemand weist Blutspuren auf, obwohl Hitler im eigenen Blut liegt und alles beschmiert ist.

Leider sind die anderen Verdächtigen, die bei Hitler in jener Nacht waren, allesamt wieder abgereist, und die Weimarer Poli­zei hat nichts dagegen getan. Und es gab eine Menge Gäste im Hotel: Joseph Goebbels, Hermann Göring, Gregor Strasser, Heinrich Hoffmann, Sepp Dietrich und die Herren Schaub und Brückner. Allesamt Nationalsozialisten und allesamt Personen, die man unter die Lupe nehmen muss, wenn man die Alibis tes­ten möchte.

Die Polizei in Weimar will nicht. Nur Soetting will das.

Aber die beiden Verdächtigen in Haft belügen Soetting – Leut­bold wie Schmoll sind Kommunisten, passen also perfekt in das Schuldschema. Und der Kommissar, der sich vorgeführt vor­kommt … verliebt sich in Sofia Schmoll, ohne etwas dagegen tun zu können. Und verspricht, ihr zu helfen. Was ihn in Schwie­rigkeiten bringt. In mächtige Schwierigkeiten.

In Berlin möchte sein Chef schnelle Resultate sehen. Alles scheint ja völlig sonnenklar zu sein – die Kommunisten sind schuld, die Täter sind gefasst, wo also ist das Problem? Soetting spielt auf Zeit, denn er glaubt nicht an die Schuld der Verhafte­ten. Er möchte erst die anderen Zeugen vernehmen.

Das nächste Problem tritt kurze Zeit später zutage, als eine Lei­che aus der Spree gezogen wird – Ernst Röhm, ungeliebter Chef der SA, der Sturmabteilungen der Nationalsozialisten. Ein be­kannter Homosexueller. Er ist auf widerwärtige Weise umge­bracht worden, die Soettings Kompagnon an einen Fememord denken lässt. Und das Kabel, mit dem Röhm gefesselt worden ist, riecht irgendwie nach Öl …

Doch Soetting hat kaum Zeit, sich auf diese neue Lage einzu­stellen. Wenig später werden zwei seiner Tatverdächtigen er­mordet, beides führende Nationalsozialisten. Er selbst wird, als er den Ort des Röhm-Mordes findet, von einem Anwesenden niedergeschlagen.

Dann bricht der Bürgerkrieg aus – die Nationalsozialisten und die Reichswehr gegen die „Kommune“ und einen Teil der SA, die zu den Kommunisten übergeht. Straßenschlachten, Maschinen­gewehrgehämmer, Entführungen, Morde … und Soetting hat nichts Besseres zu tun, als allein nach Leipzig zu fahren, um Leutbold und die Schmoll nach Berlin zu überführen. Stattdessen gerät er in die Gefangenschaft des Rotfrontkämpferbundes, der militanten Kommunistenorganisation. Und einer der Köpfe die­ser Bewegung ist … Walter Berg, einer von Soettings beiden Ka­meraden im Weltkrieg. Der andere ist Kurt Rübezahl, doch der ist inzwischen Adjutant von Reichswehrminister Schleicher.

Der zutiefst unpolitische Kommissar sieht sich in ein Netz aus hochpolitischen Angelegenheiten verstrickt, und er begreift schnell, dass die Kommunisten Hitler und die anderen drei Mor­de nicht auf dem Gewissen haben, es aber einflussreiche Kreise gibt, die genau das glauben machen wollen – und als Soetting allmählich versteht, worum es tatsächlich geht, wird ihm nicht nur befohlen, nicht mehr gegen den Hauptverdächtigen zu er­mitteln, sondern rasch hat er Schläger und einen psychopathi­schen Killer auf dem Hals.

Und so macht Stefan Soetting als Privatmann Jagd auf die wah­ren Mörder, mitten im Chaos des „neuen Reiches“ unter Vize­kanzler Hermann Göring. Die Spuren führen zu einer Person na­mens „Consul“. Doch als er begreift, was es mit diesem Begriff auf sich hat, ist es fast schon zu spät, seinen Kopf noch zu ret­ten …

Leser, die nicht so zeithistorisch gebildet sind wie der Rezensent es notwendigerweise ist, werden lange brauchen, bis sie sich orientiert haben in der chaotischen Zeit der frühen 30er Jahre. Die Bedeutung der „Organisation Consul“ hingegen erschließt sich wirklich schwer. Ich möchte darüber nur soviel verraten, dass ein Lexikon dazu sagt, dass OC, wie man die Organisation zeitweilig nannte, bis zu 5000 (!) Mitglieder besaß.3 Heute wür­de man sagen, es sei eine der größten Terrororganisationen der Weltgeschichte gewesen, und das wäre vermutlich zutreffend.

Das sah man in der frühen Weimarer Republik weithin völlig an­ders. Dort galten diese Leute als „Patrioten“, und wenn man das als Hintergrundfolie vor Augen hat, wenn man dieses Buch liest, werden viele Passagen um einiges begreiflicher. Recht und Mo­ral, da muss man Stefan Soetting und einigen anderen Personen leider Recht geben, sind in diesen turbulenten Jahren der Wei­marer Republik zwei grundverschiedene Begriffe gewesen, wie­wohl sie eigentlich verschwistert sein sollten. Man schaue sich heutzutage die PLO oder die Hamas an und ihre Rolle einst und jetzt, und man wird vielleicht begreifen, was ich damit sagen möchte.

Der Kontrafaktik-Phantast, der ich auch bin, muss gruselnd an­erkennen, dass von Ditfurth einen überaus mitreißenden, pa­ckenden Roman geschrieben hat, mit plausiblen, manchmal be­klemmend realistisch handelnden Personen, der alle Qualitäten für einen Bestseller besitzt. Die Lobeshymnen auf dem Um­schlag sind zufälligerweise passend. Solide Unterhaltung, als Krimi allemal sehr gediegen.

Was macht nun die historische Seite der Geschichte? Von Dit­furth ist ja Historiker von Haus aus, und er hat schon in Roma­nen wie „Die Mauer steht am Rhein“ und „Der 21. Juli“ bewie­sen, was er schriftstellerisch drauf hat. Doch beide Romane un­terscheiden sich meines Wissens erheblich von diesem hier. Den ersten habe ich noch nicht gelesen, doch davon weiß ich, dass es sich um eine Vision eines sozialistischen Gesamt­deutschland handelt. „Der 21. Juli“ handelt ja davon, dass Hitler am 20. Juli 1944 durch das Stauffenberg-Attentat getötet wird, Heinrich Himmler jedoch danach die Führung übernimmt und das Dritte Reich mit Hilfe der Atombombe zum Sieg im Welt­krieg führt.4 Diese beiden Werke scheinen also relativ weit vom eigentlichen historischen Boden der Tatsachen abzudriften. Und wie schon Alexander Demandt aussagte5 – wenn man sich in kontrafaktischen Geschichten weit vom ursprünglichen sicheren Boden der historischen Überlieferung entfernt, wird die Sache sehr wackelig.

In dem vorliegenden Buch bleibt von Ditfurth dagegen sehr dicht an der Realität. Seine Ereignisschiene verlagert sich nur um wenige Monate in die Zukunft und bleibt in einer gewissen Weise „eng“ an den Tatsachen. Wie meine ich das? Nun, folgen­dermaßen: Es ist eine erwiesene Tatsache, dass die OC so arbei­tete, wie von Ditfurth das zusammenbaut. Es ist bekannt, dass Röhm 1934 Opfer einer parteiinternen Intrige wird, des soge­nannten „Röhm-Putsches“6, ebenso ist richtig, dass die Reichs­wehr Röhm wegen seiner homosexuellen Neigungen hasste.

Die Fakten, die der Autor zum Fall Emil Maurice und Hitlers Nich­te Geli Raubal (an einer Stelle wird sie zu „Hitlers Freundin“ ge­macht, aber das ist wohl ein Lektoratsfehler) bringt, sind präzi­se.7 Die führungsinternen Querelen zwischen Hitler, Göring, Goebbels und Strasser werden zutreffend wiedergegeben. Selbst die „Legende“ um den Tod von Heinrich Hoffmann, Hitlers Leibfotografen, lassen sich verifizieren.

Wieso? Nun, zwar hat Hoffmann in unserer Welt den Zweiten Weltkrieg überlebt, aber ganz wie von Ditfurth in diesem Roman andeutet (hier freilich als Verschleierungsmotiv des Mordes an Hoffmann), ist die Version, er habe sich „umgebracht“, in sich schlüssig. Wie die Historikerin Christiane Kohl erforscht hat, un­ternimmt Heinrich Hoffmann im so genannten „Zeugenhaus“ am Rande von Nürnberg während der Kriegsverbrecherprozesse einen Selbstmordversuch.8

Selbst der melodramatisch scheinende Verteidigungsprozess Soettings, den viele Leser zweifellos als billiges stilistisches Mit­tel und höchst unrealistisch abtun würden, hat sein reales Vor­bild: Vom 7. Februar bis zum 2. März kam es in Berlin-Moabit zu einem Prozess gegen den protestantischen Theologen Martin Niemöller, der seine Richter und Ankläger so sehr präzise argu­mentativ an die Wand spielte, dass schlussendlich sogar der als Zeuge geladene Geheimrat Sauerbruch seine Aussage mit dem Satz schloss: „Wollte Gott, wir hätten in Deutschland noch mehr solche Pfarrer!“

Zwar wurde Niemöller dennoch von den Nazis ins KZ eingewie­sen, wo er schließlich umkam, doch ist eine mehrseitige Akten­niederschrift der Verhandlung überliefert9, die sich auch heute noch beeindruckend liest und möglicherweise Christian von Dit­furth nicht nur bekannt gewesen ist, sondern auch Inspiration für den Schlussteil seines Buches gab.

Am faszinierendsten aber ist die widersprüchliche, in sich zerris­sene Person Soettings, des Ich-Erzählers des Romans. Viele Res­sentiments gegenüber der Demokratie, Ablehnung des Kommu­nismus, Abscheu gegenüber Frankreich, Hass gegen den „Schmachfrieden von Versailles“ und tiefe Enttäuschung über die instabilen Zeitverhältnisse … all das macht aus dem Kom­missar eine authentische Gestalt seiner Zeit, in sich hin- und hergerissen, zwischen eherner Berufsmoral, Vorurteilen und Verstörung schwankend, manchmal verzweifelnd, resignierend und im Alkoholsumpf schier untergehend …

Man wünscht Soetting, der eigentlich gar kein Heldentyp ist und damit per se realistischer als solche, von Herzen gern einen Er­folg, einen richtigen Erfolg. Und natürlich ein Happy End. Was Christian von Ditfurth daraus macht, muss man selbst lesen. Und wer sich die Spannung bis zum Schluss bewahren will, soll­te nicht den Fehler machen, die Schlusssätze vorweg zu lesen. Auf gar keinen Fall.

Alles in allem: ein gelungenes, faszinierendes Buch. Und vieles wäre einfacher, wenn die Geschichte uns in realiter auf diese oder ähnliche Weise von einigen finsteren Gestalten der Weltge­schichte vorzeitig befreit hätte. Allerdings wäre das keine Ge­währ dafür gewesen, dass es nicht doch einen neuen Krieg ge­geben hätte – warum nicht? Lesen, meine Freunde, lesen. Und danach erwacht vielleicht in dem einen oder anderen das bren­nende Interesse an der Weimarer Zeit, die mit zu den span­nendsten in der jüngeren deutschen Geschichte überhaupt ge­hört.

So, könnte man auch sagen, macht Geschichte Spaß. Phantasti­schen Spaß, im wahrsten Sinne des Wortes.

© 2008/2020 by Uwe Lammers

Wie ihr sehen könnt, habe ich während der Abfassung der Re­zension damals noch gründlich weiter recherchiert. Ich sagte ja eingangs, der Hintergrund ist recht komplex – aber sehr gut auf­gearbeitet.

In der kommenden Woche könnt ihr eure rauchenden Gehirn­windungen ein wenig abkühlen mit etwas gegenwärtiger eroti­scher Lektüre.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Und alles dies sind historische Fakten!

2 Man braucht sich hierfür nur exemplarisch den Fall Potempa anzusehen, einen Nazi­mord an einem Kommunisten am 12. August 1932. Der Fall wird auch in diesem Ro­man gelegentlich als Vergleich herangezogen. Vgl. Paul Kluke: „Der Fall Potempa“, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3/1957, S. 279-297.

3 Einer von ihnen ist der später in der Bundesrepublik erfolgreiche Schriftsteller Ernst von Salomon. Über seine Verstrickung in die Aktivitäten von OC und der Brigade Ehr­hardt schreibt er in seinem sehr lesenswerten Roman „Der Fragebogen“, 1951.

4 Vgl. hierzu den Rezensions-Blog 184 vom 3. Oktober 2018.

5 Vgl. dazu beizeiten Alexander Demandt: „Ungeschehene Geschichte“, in Vorbereitung für den Rezensions-Blog.

6 Pikantes Detail am Rande: während derselben Aktion, der Röhm 1934 zum Opfer fällt, ermorden die Nazis auch den Reichswehrgeneral Kurt von Schleicher …

7 Allerdings hätte er die Tatsache, dass Maurice jüdische Ahnen hatte, in diesem Zu­sammenhang ruhig noch etwas genauer ausführen können. Vgl. Anna Maria Sigmund: „Des Führers bester Freund“, München 2003.

8 Vgl. hierzu den Rezensions-Blog 231 vom 28. August 2019.

9 Interessierte können dieses Manuskript auch gedruckt nachlesen. Hans Buchheim hat sie als Dokumentation in der Zeitschrift Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3/1956 un­ter dem Titel „Ein NS-Funktionär zum Niemöller-Prozeß“ (S. 307-315) ans Tageslicht gebracht.

Liebe Freunde des OSM,

diesmal beträgt die Distanz zum letzten Beitrag dieser Artikel­reihe nur 5 Wochen, allerdings schreibe ich ihn am 14. Februar 2021, für euch wird das erst eine November-Lektüre sein. Und was ich letz­tens schrieb bezüglich der Corona-Pandemie und der Lockdown-Zeiten, so ist das schon wieder überholt … aktuelles Enddatum des Lockdowns ist der 7. März, und sobald ihr das hier lest, seid ihr natürlich im Bilde, dass das wohl nicht funktioniert hat. Es gibt aktuell schon Stimmen, die die Osterurlaube ausfallen las­sen wollen … meine Prognose von neulich, dass uns das Virus und seine Mutanten das ganze Frühjahr verhageln werden, ent­spricht offenkundig der Realität.

Nein, mögen muss das niemand, auch nicht all die Ausfalltermi­ne von Messen und Conventions, Kongressen und vielem ande­ren mehr. Wir müssen da einfach durch und schauen, nicht de­pressiv zu werden und den Kopf hängen zu lassen. Ich möchte dazu beitragen, positiv gestimmt zu sein und berichte an dieser Stelle, wie sich für mich kreativ das erste Quartal des Jahres 2020 entwickelt hat.

Mit 27 abgeschlossenen Werken im Januar 2020 fing das Jahr grundsätzlich gut an. Dass davon 12 auf Blogartikel entfielen, die sämtlich inzwischen erschienen sind, steht auf einem ande­ren Blatt. Ein wichtiges Datum in diesem Monat war der 14. Ja­nuar, als ich den Entschluss fasste, die lange überfällige Digita­lisierung des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“, an dem ich von 1982 bis 1985 geschrieben habe, endlich anzugehen. Die Besonderheit an diesem KONFLIKT ist, dass sich von vielen Epi­soden Entwurfsfassungen, so genannte A-Fassungen, erhalten haben, die ich mit digitalisiere. Somit wird die Serie nicht die re­gulären 77 Folgen haben, sondern vermutlich eher 95 oder mehr. Ihr könnt das in den schätzungsweise kommenden 2 Jah­ren verfolgen, das ist so der Zeithorizont, in dem ich plane.

Auch ist der 27. Januar hervorzuheben. Hier gelang es mir nach vielen Jahren endlich, das alte OSM-Kompendium „Die Tiefen des inneren Universums“ zu updaten … der Plan war, dies in Zusammenarbeit mit Daniel Neigel als Printpublikation aufzube­reiten … grundsätzlich ein schöner Plan, der aber durch die Co­rona-Situation sehr schnell Makulatur wurde (dafür konnte er natürlich nichts, das war allein den Umständen geschuldet, die die Kreativbranche seither grundsätzlich in Schwierigkeiten brachten). Und inzwischen bin ich deutlich jenseits von OSM-Band 2000, was in der Quintessenz bedeutet: Das Update ist schon wieder veraltet.

Seufz.

Was ist noch für diesen Monat erwähnenswert? Ich arbeitete na­türlich weiter an der Digitalisierung und Kommentierung von KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, an KON­FLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, am Erotic Empi­re, außerdem feilte ich ein wenig an KONFLIKT 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ weiter und an der Novelle „Rilaans Ge­schichte“, die den Vorlauf von KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ erzählt.

Der Monat Februar kam mit insgesamt 33 Werken noch deutlich weiter. Diesmal nur 9 Blogartikel. Hervorhebenswert ist hier be­sonders der 16. Februar, an dem ich Band 1950 des OSM fertig­stellte, „Rätsel von EWIGKEIT EINS“ aus KONFLIKT 21, an dem ich im vorherigen Monat schon gut weitergeschrieben hat­te.

Inspiriert durch die Arbeit an der Rilaan-Novelle schwenkte mei­ne Aufmerksamkeit verstärkt zu KONFLIKT 4 zurück, wo mit „ZYNEEGHAR-Krieg“ eine weitere Episode aktueller Form fer­tiggestellt werden konnte.

Rege Glossararbeiten für verschiedene Ebenen des OSM kamen hinzu, während die meisten Episodenabschriften auf die Serie „Horrorwelt“ entfielen.

Der März 2020 hielt die hohe Latte von 33 beendeten Geschich­ten. 9 davon waren Blogartikel, einer entfiel auf einen Nachruf zu einem meiner Lieblingsautoren, Clive Cussler, der inzwi­schen verschiedentlich veröffentlicht worden ist.

Ansonsten kümmerte ich mich, wie schon in den Vormonaten, um die Digitalisierung und Kommentierung von Episoden der Serien „Horrorwelt“, „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ und „Oki Stanwer Horror“. Reichlich Glossararbeit ergänzte diese Arbeitsfelder.

Als neuen Plan sollte ich erwähnen, dass ich eine der alten „An­nalen“-Geschichten zu digitalisieren begann, nämlich „Partisa­nengruppe Rilon Vleh“, die im KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“ spielt und eine Logiklücke der Serie schließen half. Beizeiten sage ich dazu sicherlich mehr, aber gegenwärtig ist dieses Digi­talisat noch nicht mal entfernt vollständig.

Damit erreichte das erste Quartal 2020 die schöne Kreativzahl von 93 abgeschlossenen Geschichten. Und meine Hoffnung war, das würde sich halten lassen. Das sollte sich aus verschiedenen Gründen als unrealistisches Wunschdenken erweisen. Mehr dazu sage ich im nächsten Teil dieser Artikelserie.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 324: Galerie der Leidenschaften (1)

Posted November 3rd, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

mit erotischen Romanen ist das so eine Sache, zumal dann, wenn sie in Verlagsbuchreihen erscheinen – vielfach, und das hat sich bis heute (2021) nicht geändert, sind sie so gestaltet, dass man sich leicht in der Reihenfolge täuscht. Mitunter ma­chen auch die Verlage Irrtümer und nummerieren die Bände verkehrt (oder sind inzwischen dazu übergegangen, auf dem Buchrücken überhaupt keine Reihennummern mehr zu drucken, was ich persönlich irritierend und problematisch finde; das mag drucktechnische Gründe haben, für falsch halte ich es gleich­wohl).

Als ich den vorliegenden Roman aus der optisch relativ homoge­nen rororo-Reihe antiquarisch zulegte und ihn neben einen an­deren Band derselben Autorin stellte, kam ich irgendwie nicht auf die Idee, dass sie zusammenhängen könnten. Das fiel mir dann erst im zweiten Anlauf auf, als ich den Nachfolgeband (!) schon gelesen hatte.

Dumm gelaufen? Allerdings. Aber so etwas kommt vor. Den eben erwähnten Band mit dem Titel „Bodyguard“ stelle ich euch in zwei Wochen vor, damit die Erinnerung an den heute präsentierten noch frisch ist.

Ich würde sagen, er ist primär etwas für Freunde, die in der Lite­ratur selbstbewusste Frauen kennen lernen wollen und denen es gefällt, aktuelle Gegenwartsprobleme in den Werken wieder zu finden, die also nicht so vordergründig auf Happy End getrimmt sind, wie man es bei modernen Romanzyklen ganz oft findet (ich brauche da nur jüngst an die „Calendar Girl“-Reihe von Audrey Carlan zu erinnern).

Well, natürlich ist ein Happy End auch hier das Ziel, aber Mercy Rothell ist doch eine deutlich bodenständigere und lebensnähe­re Person, als es eine Mia Saunders oder Anastasia Steele, um eine weitere Protagonistin zu nennen, sein konnte. Tauchen wir also ein in die Bostoner Galerie und lernen Mercy kennen. Und kümmern wir uns mal nicht näher um den Titel. Der Originaltitel ist definitiv passender, war dem Verlag aber vielleicht noch zu pikant.

Neugierige sollten weiterlesen:

Galerie der Leidenschaften

(OT: Undressing Mercy)

Von Deanna Lee

rororo 24512

240 Seiten, TB (2007)

ISBN 978-3-499-24512-1

Aus dem Englischen von Elsie Meerbusch

Auch als Leser erlebt man Überraschungen, zumal dann, wenn man über zahlreiche noch ungelesene Bücher in den eigenen heimischen Regalen verfügt und nach der Lektüre eines Romans unerwartet auf einen zweiten derselben Autorin stößt und schon im Klappentext über vertraute Namen stolpert. So ging es mir, als ich nach Deanna Lees Roman „Bodyguard“ dieses Werk hier hervorzog.

Der Klappentext geht so los: „Mercy Rothell ist Galeristin in Bos­ton.“ Und ich dachte: Verdammt, das kann doch nicht sein! Konnte es doch. Ein kurzer Abgleich von Erscheinungsdatum und deutscher Verlagsnummer bestätigte den Verdacht: „Body­guard“ ist der zweite Band eines Zweiteilers gewesen, dies hier ist der erste. Wer also die erwähnte Rezension noch nicht gelesen haben sollte, dem empfehle ich, mit diesem Buch zu starten, anderenfalls ergeht es ihm/ihr wie mir, da zahlreiche Entwicklungen des vorliegenden Buches für mich in der Konse­quenz schon bekannt und entschieden waren.

Tun wir mal so, als hätte ich die erste Rezension noch nicht ge­schrieben. Worum geht es hier?

Mercy Rothell ist Galeristin in Boston, soweit ist das präzise. Und nach dem Willen des Galeriebesitzers James Brooks soll sie Milton Storey in ein paar Monaten auf den Geschäftsführersitz folgen. Dann möchte sie ihre Assistentin Jane Tilwell gern auf ihren Posten nachrücken lassen. Aber das erweist sich als gar nicht mal so einfach. Mercy ist vor mehreren Jahren aus New York hierher gekommen und hat sich ihren Platz mühsam er­kämpft. Der Kampf dauert jedoch immer noch an. Der eher bie­dere, eindimensional denkende Storey ist mit einer Reihe ihrer Entscheidungen ganz und gar nicht einverstanden und torpe­diert sowohl Mercys Entschluss, die etwas exzentrischen Künst­lerin Lisa Millhouse (die erotische Skulpturen erschafft und da­bei durchaus auch mit dem Schweißbrenner gewalttätige Dar­stellungen erarbeitet), als er auch ihrem Entschluss, den schwarzen Künstler Shamus Montgomery, dessen Kunst eben­falls in den erotischen Skulpturbereich geht, ausstellen zu wol­len. Storey hält das für „Pornografie“, und das sei in „seiner“ Galerie ja wohl nicht machbar.

Zu dumm, dass James Brooks und der Stiftungsrat der Galerie fest hinter Mercy Rothell stehen. Und dass Storeys Angestellte und offenkundige Geliebte Sarah, die mühsam versucht, Mercy das Wasser abzugraben, so gar nicht dafür geeignet ist.

Man sieht, die Verhältnisse sind einigermaßen anstrengend.

Sie werden noch anstrengender.

Als das Gespräch mit Shamus Montgomery ansteht, entwickelt sich das Gespräch grundsätzlich positiv. Aber der Künstler stellt eine Bedingung. Für die Ausstellung möchte er noch eine letzte Skulptur anfertigen. Leichtsinnig bekräftigt Mercy, dass die Ga­lerie ihm bereitwillig bei der Suche nach dem Modell dafür hel­fen wird.

Er habe es schon gefunden, sagt der hünenhafte, charismati­sche Künstler. Und schaut Mercy an. Sie soll ihm nackt Modell stehen, dann werde alles gut.

Sie hält das zunächst für eine unmögliche Zumutung (und Sto­rey erst!), aber ihre Reserve, die sie nicht lange aufrechterhal­ten kann, weil sie sonst die Ausstellung an sich gefährdet, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist in der Person ihres vorma­ligen Arbeitskollegen Jeff King zu suchen, mit dem sie in New York zusammenarbeitete. Er war der Grund, warum sie von dort fortging – nachdem er sie am Arbeitsplatz vergewaltigte.

Dennoch hat Mercy beschlossen, unter die Vergangenheit einen Schlussstrich zu ziehen und ihn dafür nicht angezeigt. Das er­weist sich alsbald als Fehler. Denn während sie Shamus Modell steht und sich zunehmend sinnlich zu ihm hingezogen fühlt, mischt sich Jeff King erneut in ihr Leben ein und scheint bereit, ihre berufliche Existenz auch in Boston zu zerstören …

Auch wenn der vorliegende Roman von einer anderen Überset­zerin ins Deutsche übertragen wurde, wird der kokette Wortwitz in den Gesprächen hier wunderbar erfasst. Die Männer in dem Roman – Shamus ausgenommen – können dem Leser eigentlich nur leid tun. Die Frauen hierin – Sarah ausgenommen – halten wirklich zusammen wie Pech und Schwefel, und sie nehmen üb­licherweise kaum ein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, Männern Paroli zu bieten und gockelhafte Machtkämpfe auf ab­surde Weise auszumanövrieren. Das zu lesen ist ein wirklich ausgesprochenes Vergnügen.

Zugleich transportiert der Roman ein durchaus wichtiges Anlie­gen auf eine äußerst geschickte Art und Weise, nämlich das Thema des sexuellen Missbrauchs und der damit verbundenen emotionalen Verwundung. Wenn die Autorin klipp und klar aus­drückt, dass „in den USA alle zwei Minuten eine Frau vergewal­tigt wird“, wird offenkundig, dass es sich hierbei nicht um ein peripheres Randproblem handelt, sondern um einen akuten Missstand. Und wenn man sich fragt, warum es so lange gedau­ert hat, bis die #MeToo-Debatte sich an die Oberfläche der öf­fentlichen Wahrnehmung kämpfen konnte, dann liefert Deanna Lee auch hierzu einen probaten Grund (ohne die Kampagne da­mals natürlich nennen und erwähnen zu können).

Es geht primär um Scham. So absurd das auf den ersten Blick klingen mag, fühlen sich sehr viele Frauen, die sexuell miss­braucht oder am Arbeitsplatz entsprechend belästigt wurden, tief in ihrer Seele so, als wenn sie eine gewisse Mitschuld an den derben Übergriffen ihrer männlichen Arbeitskollegen trü­gen. Und aus Scham vor Diskriminierung, Sorge um ihre Karrie­rechancen oder auch, weil sie fürchten, womöglich als Flittchen dargestellt zu werden, versuchen sie oftmals, diese Erfahrung zu vergraben und zu verschweigen.

Dies ist aber, wie der Roman anschaulich zeigt, in vielen Fällen die definitiv falsche Strategie. Natürlich sind nicht alle Täter so dämlich wie Jeff King, aber dass es wichtig ist, „andere Frauen vor ihm zu beschützen“, ist eine Erkenntnis, die in Mercy Rothell erst recht spät reift. Dass es hierbei nicht nur um sie und ihren sexistischen Arbeitskollegen geht und auch nicht darum, doch seiner Karriere nicht zu schaden, wenn sie ihn anzeigt – sondern eben darum, durch das Aufdecken seiner Tat zu verhindern, dass ein sexistischer Täter weiter herumläuft und womöglich an­deren Frauen dasselbe antut wie ihr. Was eine ziemlich sichere Gewissheit wäre.

Therapeutisch ist das ein wertvoller und konstruktiver Gedanke, und er macht den Roman ungemein lesenswert. Dass der Titel mal wieder reichlich absurd anmutet, lassen wir mal dahinge­stellt. Jedenfalls: wer dieses Buch mit Gewinn gelesen hat (das leider mal wieder viel zu kurz war), wird sich zweifellos freuen, das deutlich längere „Bodyguard“ im Anschluss zu schmö­kern, in dem man ja auf dieselben lieb gewonnenen Personen von neuem stoßen wird.

Freut euch auf einen äußerst kurzweiligen Roman mit sehr le­bendigen und ganz und gar nicht dumpfbackigen Frauengestal­ten, wie sie leider so viele erotisch-romantische Romane bevöl­kern. Das hier ist mitten aus dem lebendigen Leben gegriffen und einfach gut zu lesen. Mit dem erwähnten nachdenklichen Mehrwert.

Klare Leseempfehlung!

© 2019 by Uwe Lammers

Soweit erst mal die erotischen Irrungen und Wirrungen aus Bos­ton, zu denen wir in zwei Wochen zurückkehren. In der kom­menden Woche tauchen wir wieder in die Phantastik ab … na, halbwegs, sagen wir mal. Ich bespreche dort einen interessan­ten Grenzbereich der Historie und Phantastik, nämlich eine kon­trafaktische Parallelwelt, in der ein faszinierender Mordfall ge­schah, den man sich zur rechten Zeit durchaus für unsere Zeit gewünscht hätte.

Warum das? Ich kann mir doch keinen Mord wünschen, oder?

Nun, in diesem Fall bin ich ein wenig im Widerstreit, muss ich zugeben, denn das Mordopfer heißt Adolf Hitler, und er stirbt, ehe er die Macht übernehmen kann. Aber danach geht die Ge­schichte erst richtig los.

Bleibt gespannt, Freunde, das lohnt sich zu lesen!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

die Zeiten im Lockdown wegen der Corona-Pandemie sind ein veritabler Alptraum, auch wenn man selbst nicht erkrankt ist – das hat einfach mit der fortdauernden vorsichtigen Selbstisolati­on zu tun. Ich merke jedenfalls zahlreiche negative Effekte, umso mehr, seit ich mich im Home Office befinde (seit 15. Janu­ar). Meine Arbeitsenergie lässt signifikant nach, meine Aufmerk­samkeit schweift ab, Konzentrationsmangel stellt sich ein, und ich ertappe mich zunehmend dabei, gelegentliche Telefonate er­staunlich ausufern zu lassen.

Es ist wirklich kurios, wie sehr ein Mensch doch auf regelmäßige soziale Kontakte angewiesen ist, selbst wenn er glaubt – wie ich lange Zeit – , er käme mit dem Alleinsein gut zurecht. Das gilt solange, wie man diverse kulturelle Ablenkungen besitzt. Aber wie ihr alle wisst, ist das seit einem Jahr auch nicht mehr wirk­lich der Fall. Man kann weder gepflegt essen gehen noch ins Kino oder Theater gelangen, zahllose Geschäfte, die ich sonst frequentierte, sind seit langem geschlossen, und der Internet­handel oder der wöchentliche Einkauf im Supermarkt reichen mittelfristig einfach nicht hin. Reisen sind fast unmöglich, Dien­streisen sowieso, das Treffen mit Freunden wird durch Abstands­regeln und Maximalteilnehmerzahl (selten mehr als 2 oder 3 Personen gemeinsam) fast unmöglich gemacht.

Nein, an diesem 1. März 2021, an dem ich diesen Blogartikel schreibe, kann ich nicht behaupten, es sei Normalität einge­kehrt. Vielleicht ist das in vier Wochen anders, aber momentan ist das alles sehr, sehr grenzwertig.

Um nicht völlig am Rad zu drehen oder zu verzweifeln, habe ich zumindest versucht, wann immer ein wenig rare und freie Zeit existierte, mit meinen Digitalisierungsarbeiten voranzuschrei­ten. Rein quantitativ hat das etwas gebracht, allerdings zumeist außerhalb des OSM. Insgesamt kam ich im Februar 2021 auf 28 abgeschlossene Werke, ebenso wie schon im Januar. Folgende Detailbilanz lässt sich daraus, bezogen auf den OSM, den Archi­pel und das Erotic Empire ableiten:

Blogartikel 425: Work in Progress, Part 98

(OSM-Wiki)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(12Neu 103: Emissär aus der Ewigkeit)

(12Neu 104: Ausflug in die Zukunft)

(12Neu 105: Das Chaos-Universum)

(12Neu 107: Die Chaosdenker)

Blogartikel 427: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (XLI)

(HdH 8: Fremde im Hellen Dom)

Anmerkung: Das war eine recht kurze Stippvisite im KONFLIKT 7 und der Hohlwelt Hyoronghilaar … gern hätte ich dort länger verweilt, aber ich konnte die Konzentration leider nicht halten.

Blogartikel 431: „Was ist eigentlich der OSM?“, Teil 77

Blogartikel 423: Der Name ist Programm – Ein Kosmos na­mens Horrorwelt, Teil 5

Anmerkung: Dieser Teil bespricht die Serienepisoden bis Band 150, wie ihr seit ein paar Wochen wisst. Bis der abschließende sechste Teil dieser Serienbetrachtung geschrieben wird, muss ich erst einmal die Episoden bis Band 172 (dies ist der Schrei­brand aus dem Jahr 1998) digitalisieren, und da jede Episode recht lang und bis Band 160 massiv mit Fehlern gesättigt (Band 150 hatte fast 600 Korrekturfußnoten, ein Alptraum, kann ich euch sagen – hatte natürlich auch mit dem Mehrumfang zu tun) ist, kann das dauern. Bis Blogartikel 450 wird das sicherlich nichts, darauf müsst ihr euch einstellen.

13Neu 9A: Der Killer mit meiner Waffe

12Neu 102: Galaxis im Mahlstrom

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

Anmerkung: Auch das war nur ein sehr kurzer kreativer Wim­pernschlag, der lediglich ein paar Szenen nachschärfte und sei­tentechnisch nicht ins Gewicht fällt … womit sich „Saigon II“ in die lange Reihe von umfangreichen Projekten einreiht, an de­nen ich dringend weiterschreiben müsste. Novellen und Roma­ne aus dem OSM, dem Archipel und dem Erotic Empire. Die Zahl der begonnenen Projekte ist echt uferlos.

(13Neu 10: Gehirn-Parasiten)

Blogartikel 422: Legendäre Schauplätze 22: Vier-Stunden-Welt

(12Neu 106: Schnittstellen des Infernos)

Blogartikel 435: Close Up – Der OSM im Detail, Teil 28

Und damit ist die Show schon wieder vorbei … und ja, ich kann jeden von euch verstehen, der jetzt ein langes Gesicht macht und enttäuscht ist. Das spiegelt sich recht gut in meiner eige­nen Seele wider, kann ich euch versichern. 28 Werke kündige ich an, 8 bleiben dann effektiv übrig, und davon sind dann auch noch 6 Blogartikel. Diese Ausbeute mager zu nennen, ist völlig berechtigt. Der Rest entfiel auf Digitalisate von zwei Non-OSM-Serien, die hier nichts zur Sache tun. Schön und der Zukunft zu­gewandt ist etwas anderes. Aber rein zeitlich ließ sich wirklich nicht mehr erreichen.

Ich gebe zu, sehr gern hätte ich an KONFLIKT 7 („Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“), an KONFLIKT 4 („Oki Stanwer – Der Insel-Regent“) oder aber an den KONFLIKTEN 21 („Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“) bzw. 24 („Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“) weitergearbeitet. Überall dort gibt es angefangene Episoden, deren offene Enden mich dann und wann kreativ zwicken … aber meist ist dann das Zeitfenster der verfügbaren freien Minu­ten schon so geschrumpft, dass ich genau weiß, ich muss eine Vollbremsung hinlegen und an der Matratze horchen, ehe ich mehr als 2-3 Seiten geschrieben habe.

Und ihr fühlt es selbst – das lohnt nicht. Ich brauche effektiv ein paar freie Tage am Stück, um so locker werden zu können, dass ich mich in die Handlungsströme hineindenken und weiter­schreiben kann. Das ist momentan echt nicht drin, und das frus­triert mich selbst außerordentlich.

Ich kann jetzt schon prognostizieren, dass dieser Monat, März 2021, nicht sehr viel abwechslungsreicher werden wird. Danach entspannt sich die Lage hoffentlich … allerdings startet dann bald das Sommersemester, unsere Ringvorlesung beginnt, für die ich verantwortlich zeichne, und das wird jede Menge Zeit und Konzentration von dem Themenfeld des kreativen Schrei­bens abziehen.

Hoffen wir einfach mal das Beste. Viel mehr kann ich gegenwär­tig als Trost noch nicht anbieten. Halten wir fest, dass ich auch diesen Monat einer Infektion mit den diversen Formen des Coro­na-Virus erfolgreich ausweichen konnte. Das ist schon mal ein kleiner Lichtblick, dabei wird es hoffentlich auch in den kom­menden Monaten bleiben.

Und wer weiß, wenn ihr am 30. Mai 2021 diese Zeilen lest, sind wir alle schlauer, ob der verlängerte Lockdown (aktuelle Be­grenzung ist der 7. März) tatsächlich dann endete oder – wie viele und auch ich befürchten – noch einmal ausgedehnt wurde. Sei es wegen der „Bristol“-Corona-Variante oder anderen „Mu­tanten“.

Fakt ist, dass das Land beizeiten aus dem verordneten Dornrös­chenschlaf erwachen muss. Lasst euch impfen, Freunde, sobald ihr die Möglichkeit dazu habt, das ist aktuell der einzige Weg – abgesehen von Selbstisolation, die aber rasch in die Depressivi­tät führt – , die eigene Gesundheit und die derjenigen, die ihr liebt und wertschätzt, zu erhalten. Jede Impfung mit einem wirk­samen Vakzin ist besser als stumpfsinniges Abwarten und Hof­fen, der Kelch würde an euch vorübergehen. Das ist nämlich eher nicht zu erwarten, und die Konsequenzen selbst einer leichten Corona-Infektion sind langfristig noch nicht abschätz­bar. Denen sollte man entgehen.

In der Hoffnung, dass ihr auch im kommenden Monat alle noch gesund und guten Mutes seid, möchte ich für heute schließen. Macht es gut und bis demnächst, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 323: Der goldene Mann

Posted Oktober 27th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

Philip Kindred Dick, 1982 gestorben, gilt heutzutage, ich sage es auch in der unten wiedergegebenen Rezension von 2006, nicht zu Unrecht als einer der Großen der amerikanischen Sci­ence Fiction, dessen Ideen bis heute massiven Einfluss auf Film, Fernsehserien und andere Autoren ausgeübt hat. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts habe ich viele von Dicks Romanen gele­sen, allerdings geschah das zu einer Zeit, in der ich noch kaum Rezensionen verfasste. Darum sind nur ein paar wenige in der Spätzeit entstanden, in der Regel zu Kurzgeschichtensammlun­gen. Diese ist eine davon.

Der goldene Mann“ gibt einen bunten Reigen von Geschichten Dicks wieder und versammelt Werke aus verschiedenen Jahr­zehnten seines Schaffens. Stets kehren dort Fragen nach der Natur der Wirklichkeit und philosophische Ideenansätze wieder, die ihn zeitlebens umgetrieben haben. Wer Dick wider Erwarten noch nicht kennen sollte – und zwar nicht von den Verfilmungen wie „Blade Runner“, „Minority Report“, „Total Recall“, „A Scanner Darkly“, „The Man in the High Castle“ und wo im­mer sich seine Einflüsse sonst noch finden, sondern von verein­zelten Geschichten oder Romanen – , dem empfehle ich von Herzen die vorliegende Kurzgeschichtensammlung. Wer mehr möchte, ist sehr gut beraten mit der im Haffmanns-Verlag er­schienenen Gesamtcollection von Dicks Werken, deren Lektüre aktuell noch vor mir liegt – und ihr könnt sicher sein, ich freue mich sehr darauf.

Also, tretet ein in Dicks facettenreiche Welt und lest weiter:

Der goldene Mann

(OT: The Golden Man)

von Philip K. Dick

Moewig Hardcover, 1980

366 Seiten

Deutsch von Joachim Körber

Dick zählt heute zu den Klassikern der Science Fiction, und das – meiner Ansicht nach – durchaus zu Recht. Der amerikanische Schriftsteller, der 1982 verstarb, hat als Autor der New Wave in­tensiven Einfluss auf die Entwicklung der angloamerikanischen SF ausgeübt und inspiriert noch heute Filmregisseure, die seine Hauptthemen – Fragen nach Identität oder nach dem Wesen der Wirklichkeit – aufgreifen und in ihren Filmen verarbeiten.

Dieses Buch aus der alten Reihe der Moewig-Silberbände kam noch zu seinen Lebzeiten heraus und enthält 14 Geschichten, die im Verlauf von 15 Jahren (1953-1968; Dick selbst spricht im Vorwort irreführend von drei Jahrzehnten) erschienen sind. Übersetzt von Joachim Körber und von Dick mit einem Vorwort und ergänzenden Anmerkungen zu den einzelnen Stories verse­hen, geben sie einen interessanten Überblick über Dicks Werk, wenngleich man hier nicht direkt von einer „repräsentativen“ Auswahl sprechen kann.

Vieles an diesen Geschichten ist natürlich überholt und fast schon amüsant, auch nimmt ihnen der Charakter der Plot-Story doch gelegentlich einiges an Reiz und macht ein paar recht durchsichtig. Aber viele sind andererseits auch recht verblüf­fend. Vor allen Dingen, wenn man sich mit Dicks Romanen und späteren Werken auskennt, hat man als Leser gerne eine „Um­drehung mehr“ im Geiste drauf und wird durch den Schluss überrumpelt.

Die Titelstory „Der goldene Mann“ behandelt das Problem der Mutanten, das Dick sein ganzes Leben verfolgt hat. Was passiert, wenn die Evolution einen neuen Weg einschlägt und aus dem Schoß der Menschenfrauen eine neue Form von Leben entsteht, die der bisherigen weit überlegen ist? Wie werden die „alten“ Menschen reagieren? Oder, präziser: wie werden die „Goldenen“ sich gegenüber den Menschen verhalten? Sehen sie sie noch als Mitmenschen oder mehr als eine Form von Nutzvieh oder gar als etwas, was man, mit Dicks Worten, zu Gebäuden schickt, „die die Aufschrift DUSCHEN tragen, in Wirklichkeit aber etwas ganz anderes darstellen“ …?

Rückspiel“ thematisiert die Heimtücke einer außerirdischen Rasse, die offenkundig gegen die Menschheit Krieg zu führen trachtet. Sie leiten Spielcasinos und lassen, als sie flüchten müssen, einen Spielautomaten zurück. Tja, wenn das nur ein Spielautomat wäre …

Der König der Elfen“ ist einer von Dicks seltenen Ausflügen in die Fantasy. Wie üblich beginnt die Geschichte ganz unspek­takulär: an einer alten, heruntergekommenen Tankstelle, dessen in die Jahre gekommener Besitzer Shadrach Jones (!) eines reg­nerischen Abends Besuch von einer Gruppe kleinwüchsiger Männer bekommt, deren Existenz er gar nicht glauben kann. Es sind Elfen, und ihr König ist erkrankt. Und dann sind da noch die Trolle, gegen die sie kämpfen … wenn es die denn nun wirklich gibt …

Yancys Sinneswandel“ ist vielleicht die Furcht erregendste Geschichte überhaupt, völlig unspektakulär, bieder geradezu. Eine Gesellschaft wird durch eine allmächtige, allgegenwärtige Persönlichkeit, den Durchschnittsbürger Yancy, geformt, der zu allem etwas zu sagen hat, meist völlig banale Dinge. Aber hin­ter diesem Yancy steckt ein diabolisches System …

Auf den Einband kommt es an“ ist wieder – von der Erklä­rung her – ein Ausflug in die Fantasy, wenn man genau ist, ein geradezu schrulliger Gedanke, der Philologie, Religion und Ge­schäftsdenken karikiert. Ein marsianischer Verleger lässt ein klassisches Werk, Lukrez´ „De rerum natura“ in marsianischen Wub-Pelz binden … und die Fachleute laufen Sturm, denn der In­halt der Bücher hat sich verändert. Alle Stellen, die sich mit dem Tod befassen, sind vom Inhalt her vollkommen geändert worden. NACH dem Einband. Und offenbar hängt das mit dem Wub-Pelz zusammen …

Als die Amerikanerin Joan Hiashi, Lebensgefährtin des Musikers Ray Meritan in der Geschichte „Das kleine schwarze Käst­chen“ zum chinesisch unterwanderten kommunistischen Kuba geschickt wird, soll die Zen-Buddhistin eigentlich nur im Auftrag des amerikanischen Geheimdienstes „der chinesischen Bevölke­rung dort religiösen Beistand geben“. Aber das ist ein fingierter Auftrag. In Wahrheit geht es um ein Netzwerk der sogenannten „Merceristen“, die mit dem messianischen Wilbur Mercer über ein Empathiekästchen verbunden sind. Diese neue Ersatzreligi­on unterspült die weltlichen und spirituellen Wurzeln der Menschheit.1 Aber was genau ist Wilbur Mercer, und was will er? Unerwartete Entwicklungen verwandeln die Protagonisten voll­kommen …

Das unvergleichliche M“ ist ein Hilfsmittel in einem Mord­fall. Genauer: es ist eigentlich der Mörder. Aber was tut man, wenn man zwar von diesem Ding weiß, aber der ermittelnde Po­lizist stur und fest an das glaubt, was gezielt vom Hintermann des Mordes fingiert wird …?

Der Krieg mit den Fnools“ ist eine Satire, diesmal über die Invasionsphobien, die in der SF gerne kursieren. Als die Fnools in Utah landen, stöhnen die Polizisten. Schon WIEDER Fnools! Die Kerle werden es auch NIE lernen! Das Problem bei ihnen ist – sie sehen immer alle genau gleich aus. Diesmal sind sie als 90 Zentimeter große Gebrauchtwagenhändler gekommen, Hunder­te von ihnen, und sie begreifen selbst nicht, warum es den Ter­ranern gelingt, sie so schnell zu entlarven. Und zwar IMMER. Bis sie dazulernen. Aber auch das hat seine Tücken …

Der letzte der Meister“ variiert ein beliebtes Dick-Thema: den Zusammenbruch der Zivilisation nach einem weitflächigen Krieg. Meist sind es Nuklearkriege, hier jedoch eher ein Bürger­krieg, der die herrschenden Regierungsformen wegfegte. Anar­chistische Brigaden haben die alten Militaristen verfolgt, doch das liegt inzwischen schon zweihundert Jahre zurück. Alles zer­fällt allmählich … nur in einem kleinen, abgeschlossenen Tal hat wie durch ein Wunder eine Enklave überlebt, ein mikroskopi­scher Militärstaat, ähnlich dem antiken Sparta. Aber dann macht ihre Führerpersönlichkeit allmählich Probleme. Und ein Anarchistentrupp wird in der Umgebung gesichtet. Die Gesell­schaft gerät in eine Krise …

Der Zeittaucher“ ist eine berühmte Geschichte Dicks. Und wieder einmal variiert er ein Lieblingsthema, die Zeitreise. Über die Prinzipien macht sich Dick wie üblich wenig Gedanken. Man „kann“ es eben einfach, durch die Zeit reisen. Aber die Wissen­schaftler wollen eben nicht nur die Vergangenheit erforschen, sondern auch die Zukunft, was eigentlich verboten ist. Und dort entdecken sie beim ZWEITEN Durchlauf, der eine paradiesische Welt zeigte, eine vollkommen verwüstete Zukunft. Offensichtlich haben sie allein durch den „Zeittaucher“ die Zukunft verändert. Und nun wollen sie wissen, wie das geschehen konnte …

Ein ungerechtes Spiel“ bringt einen Zirkus auf eine irdische Kolonialwelt (es könnte auch im amerikanischen Mittelwesten spielen, so, wie es dargestellt wird), und die Kolonisten wissen: da muss man immer vorsichtig sein. Beim letzten Mal wurden sie mörderisch übers Ohr gehauen. Aber diesmal setzen sie ei­nen jungen Mutanten ein, der dem Zirkusbesitzer das Fell über die Ohren zieht. Aber das, was sie gewinnen, hat es auf bösarti­ge Weise in sich …

Tod eines Handelsroboters“ ist eine wirklich sehr schlichte Geschichte über den Terror der Medienindustrie und die Auf­dringlichkeit von Verkäufern. Dick, der selbst einmal Verkäufer war, weiß nur zu gut, was er hier erzählt, und die Lösung fällt ausgesprochen dramatisch aus …

Ein wertvolles Andenken“ ist für Milt Biskle, einen Rekon­struktionsingenieur auf dem Mars das einzige, das er von sei­nem Besuch auf der Erde mitnimmt. Nachdem er jahrelang har­te Arbeit auf dem Mars verrichtet hat, kehrt er – gegen den Wi­derstand der Obrigkeit – zur völlig überbevölkerten Erde zurück und muss hier bald ein paar gespenstische Entdeckungen ma­chen. Vielleicht ist der jahrelange, erbitterte Krieg gegen die Prox doch anders ausgegangen, als man ihm das immer erzählt hat …

Kleinstadt“ erzählt schließlich die Geschichte von Verne Has­kel, einem kleinen Angestellten in der Stadt Woodland, der zwanzig Jahre in einem Ventilwerk gearbeitet hat, sich immerzu mit seiner Frau streitet und nur einen einzigen Trost besitzt: sei­ne Spielzeugeisenbahn im Keller, in dem er in jahrelanger Klein­arbeit die ganze Stadt Woodland nachgebildet hat. Und dieses Modell hat ein ganz besonderes Geheimnis …

Ich denke, diese Geschichten machen durchaus Appetit auf mehr von Dick wenigstens 120 Kurzgeschichten, von seinen zahlreichen Romanen einmal ganz zu schweigen. Auch wenn man diese Storysammlung nur noch antiquarisch bekommen kann, lohnt sie die Suche gewiss.

Das Titelbild von Tony Roberts hat leider keinen Bezug zum Ro­man. Am ehesten kann man es mit „2001“ und „2010“ von Arthur C. Clarke in Verbindung bringen, mit dem goldglänzen­den Embryo in einem halbtransparenten Ringplaneten zwischen Erde und Mond. Aber dass Cover mit dem Inhalt nichts gemein haben, ist in der Phantastik ja häufig so. Halten wir uns an den Inhalt und machen uns unsere eigenen Bilder …

© 2006 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche erden wir uns dann wieder bodenständig und besuchen eine amerikanische Galerie. Näheres erfahrt ihr in sieben Tagen an dieser Stelle.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Und diese Idee wird intensiver in Dicks Roman „Do Androids dream of Electric Sheep?“ ausge­führt (dt.: „Blade Runner“). In der Verfilmung von Ridley Scott löst sich dieser Hand­lungsstrang leider völlig auf.

Blogartikel 429: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 27

Posted Oktober 24th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

fünf Wochen verfliegen echt im Nu, ganz besonders, wenn man wegen des erneuten Corona-Lockdowns ins Home Office ge­drängt worden ist. Wer immer behauptet, dann verginge die Zeit langsamer, weil man nichts Rechtes mit sich anzufangen wisse oder ihm/ihr fiele die Decke auf den Kopf, dem kann ich leider aus eigener Perspektive nicht beipflichten. Hier ist soviel los, dass ich kaum zum Schreiben von Blogartikeln komme … und meine Hoffnung, dass das zu dem Zeitpunkt, wo ihr diese Zeilen lest, sehr viel besser gewor­den sein könnte, ist doch eher mäßig ausgeprägt.

Pessimistische Einstellung? Nein, ich halte das eher für Realis­mus. So sehr wir uns alle Normalität zurückwünschen, die glo­bale Pandemie wird uns noch geraume Zeit in Atem halten und die Normalität auf die Reservebank schieben.

Was also tun? Vertiefen wir uns in eine alte OSM-Serie und rei­sen zurück ins Jahr 1982/83 bzw. ins 75. Jahrhundert irdischer Zeitrechnung.

Rückblick: Was als einfache Flucht aus der Kleingalaxis Zoran begann und Oki Stanwer erst nach Garos, dann nach TOTAM und schließlich zum Planeten OKISTAN und in ein Paralleluniver­sum führte, hat längst andere Dimensionen angenommen, als der Flüchtende sich vorstellte. Nun in einem alten Androiden­körper des untergegangenen okischen Imperiums verweilend, ist er mit dem Ultraroboter auf der Flucht vor TOTAMS Scher­gen.

Derweil beginnt der Dämon Zomar mit der Invasion des irdi­schen Herrschaftsbereichs und breitet sich auf dem Planeten Beteigeuze IV aus, behindert von Thor Gordenbeyl, Pater Joseph Ghastor und den dortigen Jesuiten. Sie kämpfen auf ziemlich verlorenem Posten.

Auch Klivies Kleines ist in die Hände eines Dämons gefallen und wurde auf eine Gefängniswelt deportiert.

Und als wenn das noch nicht genügen würde, droht eine Macht aus dem Spiralarm III, die sich im Bereich der irdischen Star­dust-Flibustiers (SDF) auszudehnen beginnt – eine uralte Zivili­sation, die auf rein pflanzlicher Basis agiert und allen „carnivor­en“ Lebensformen den Krieg angesagt hat …

Episode 26: Die Sporen-Missionare

(unklar, 1982, digitalisiert 2003)

Die Zartans aus Spiralarm III haben unter der Anleitung der PSI-Intelligenzen die gestrandeten SDF-Raumfahrer Frank Bernd und Martin Been in pflanzliche Lebensformen gleich sich selbst verwandelt und dabei auch ihre mentale Agenda verändert. Ausgestattet mit einem großen Raumschiff, das das Aussehen einer gigantischen Spore besitzt, steuern sie den Zentralplane­ten der SDF, New Port Royal, an.

Ohne dass man das registriert, gelingt es den Zartans, auf dem Planeten Mutationssamen zu verteilen, die ins Kanalisationsnetz der Hauptstadt, der so genannten Morgan-Metropole.

Episode 27: Flucht vom Methanplaneten

(unklar, 1982, digitalisiert 2003)

Blende zum Schicksal von Klivies Kleines: Im Psycholator-Verhör auf der Methanwelt Torom hat Kleines gegenüber dem Dämon Garas die Koordinaten seiner Heimatwelt, der legendären Zen­tralwelt der Kleinis, preisgeben müssen.

Nun befindet er sich – und insofern führt der Titel der Episode völlig in die Irre! – auf Garas‘ Schiff, dem Kriegsschiff ALL-MACHT VON TOTAM. Der Dämon will sich aufmachen, die Zen­tralwelt zu unterwerfen, nach der die Diener TOTAMS schon seit Jahrtausenden fahnden. Denn einst, vor mehr als neuntausend Jahren, waren die Kleinis engste Berater des okischen Imperi­ums.

Doch der Plan wird konterkariert. Ein fremdes Schiff erscheint und verwickelt die ALL-MACHT VON TOTAM in ein Gefecht, bei dem Garas und seine Totenkopf-Crew den Kürzeren ziehen. Als das fremde Schiff einen Energietunnel zum TOTAM-Schiff er­schafft, nutzt Kleines die Chance, dadurch seiner Gefangen­schaft zu entrinnen … aber er ahnt nicht, was er sich damit ein­brockt.

Episode 28: Die Oki-Stanwer-Brigade

(unklar, 1982, digitalisiert 2003)

Blende zu Oki Stanwer: Ihm ist mit dem Roboter „Thors Ham­mer“, vormals Ultraroboter genannt, die Flucht aus dem Ein­schließungsring gelungen, den TOTAMS Truppen um den einsti­gen okischen Medoplaneten OKISTAN gelegt haben. Aber sie werden verfolgt.

Im Sternhaufen M3, wohin der Roboter sie bringt, sollen die Tankstationen der Okis existieren … aber zu Okis Entsetzen sind sie sämtlich vor langer Zeit zerstört worden … bis auf eine einzi­ge, die sich aus der Korona einer Sonne nun hervorschiebt.

Es handelt sich um die Tankstation 781, eine zehn Kilometer lange Plattform, die für Wartungszwecke der Okis angelegt und von ihnen bemannt wurde. Die humanoiden Oki-Roboter aner­kennen unter ihrem Leiter, Oki 4197, Oki Stanwers Legitimität an und zerstören seine Verfolger, die aus einem Schwarm TO­TAM-Jäger bestehen.

Nun wollen sie gemeinsam daran gehen, „Unternehmen Rück­kehr“ zu initiieren – Oki Stanwers neuen Aufstieg zur Macht, da­mit er mit einer breiten Offensivbasis gegen TOTAM vorgehen kann und nicht immerzu, wie bisher, hilflos auf der Flucht ist.

Doch ehe sie daran gehen können, befreit sich auf der Tankstation eine gefangene Dämonenwaffe von TOTAM namens GOLEM aus ihrem Sicherheitskordon und beginnt mit einem Amoklauf auf der Tankstation …

Episode 29: Die Oki-Falle

(unklar, 1982, digitalisiert 2003)

Weiter im Handlungsstrang um Oki Stanwer: Der Dämon Morosk ist mit seinen Schiffen von OKISTAN dem Vorauskommando ge­folgt, das Oki Stanwer auf der Spur war, und der Beschuss der Tankstation wird begonnen. Während von innen wie von außen die Oki-Roboter der Oki-Stanwer-Brigade unter Druck geraten, wird Oki Stanwer via Hypnoschulung ein Teil der verschütteten Erinnerungen wieder gegeben. Dazu zählt auch die Erinnerung an eine Schwerkraftwaffe, die so genannte OKI-SCHOCK-Waffe, die sich auf der Tankstation befindet.

Als das Zentralgehirn der Tankstation eine Raumversetzung durchzuführen versucht, um der Umklammerung durch die TO­TAM-Schiffe zu entkommen, misslingt „Operation Sternen­sprung“. Schuld daran ist die Dämonenwaffe GOLEM und die von ihr ausgelösten hyperdimensionalen Turbulenzen.

Der hyperenergetische Schockeffekt weckt nun allerdings beim Kommandogehirn der Tankstation die Erinnerung an die OKI-SCHOCK-Waffe, die sie nun einsetzt, um sich aller Feinde zu ent­ledigen.

Bei diesem Einsatz wird sowohl Morosks Schiff als auch sein Gastkörper vernichtet, seine Essenz flüchtet jedoch nach TOTAM zurück. Und dabei registriert Morosk die zornige Dämonenwaffe GOLEM, die selbst in den Hyperraum geschleudert wird und ihn dafür verantwortlich macht. GOLEM schwört schreckliche Ra­che.

Als Oki Stanwer, der während des Hypnoschulungsmanövers ins Koma gefallen war, nach Monaten wieder erwacht, hat die Tank­station innerhalb von M3 den Ort gewechselt. Die Schäden sind ausgebessert, und dem Beginn des „Unternehmens Rückkehr“ steht nichts mehr im Weg … nun, fast nichts.

Denn Oki Stanwer möchte gern bei der terranischen Zentralwelt Terra beginnen. Die ist aber, erklären die Okis ihm, den Terra­nern gar nicht mehr bekannt. Stattdessen hat der Voork-Sturm vor mehr als 1.900 Jahren dazu geführt, dass die terranischen Siedler sich neu organisiert haben, unter Ausschluss des einsti­gen Zentrums.

Die Nationen, die nun die Galaxis sprenkeln, sind der Freistaat Wega (FSW), die Stardust-Flibustiers (SDF) und die Freien Händ­ler (FH). Außerdem existieren noch die Arme Bettler Föderation (ABF) und die Extraterrestrier Killer-Kommandos (EKK), die aber als eine eher unstrukturierte Gruppe von Verbrechern charakte­risiert werden.

Oki Stanwer besteht darauf, mit Terra anzufangen …

Episode 30: Das fremde Schiff

(1983, digitalisiert 2003)

Fortsetzung von Band 27. Klivies Kleines ist dem wracken TO­TAM-Kreuzer ALL-MACHT VON TOTAM entkommen und an Bord des fremden Schiffes gelangt, das sich von dem Havaristen wie­der löst und im Sternenraum untertaucht.

Sicher, dass er nun ein besseres Schicksal erleidet, als er es in Gefangenschaft des Dämons Garas gehabt hätte, bewegt er sich in dem fremden Schiff … und wird bitter enttäuscht, denn es handelt sich um ein automatisch gelenktes Gefährt, das seit langer Zeit unterwegs ist und Lebensformen sammelt und ein­friert.

Während Kleines sich mit einigen Weggenossen, die ebenfalls Widerstand leisten, eine Weile behaupten kann, führt doch letzt­lich kein Weg daran vorbei, dass er von den Robotern überwäl­tigt und ebenfalls eingefroren wird.

Ich merke hier schon einmal an, dass diese Handlungsspur ein totes Ende der Argumentation darstellt, nicht allein aufgrund der Tatsache, dass sie so viele STAR WARS-Anleihen enthält. Warum ist das dann so? Weil ich, während ich an der Serie schrieb, schon merkte, dass diese Handlung so nicht recht funk­tionierte.

Es erfolgte also etwas später ein gedanklicher Handlungs­sprung, der den Torom-Abschnitt der Serie völlig ausblendet. Danach endet Kleines‘ Transmittersprung von der Zentralwelt in Wahrheit auf Beteigeuze IV, wo er von seinem Verfolger, dem EKK Berghaus II, gefangen genommen und in einer Stasiswabe eingelagert wird. Damit fährt dann in Band 40 der Serie der Kleines-Handlungsstrang fort. So habe ich dann 1986 auch in dem ersten, auf der Episodenserie des KONFLIKTS 15 fußenden Romanserie gedanklich weiter gearbeitet.

Ihr merkt, die Serie war 1982/83 noch recht experimentell, teil­weise bizarr simpel gestrickt und noch lange nicht so durchkon­zipiert, wie es beispielsweise bei KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (realchronologisch) wenig später der Fall war.

Tatsache ist aber, dass es im nächsten Teil der Close Up-Artikel so richtig zur Sache gehen wird. Für heute mag dieser De­tailblick auf diese Serie des KONFLIKTS 15 genügen.

In der kommenden Woche berichte ich, wie sich der Februar 2021 kreativ entwickelt hat.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 420: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 25

Posted Oktober 20th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es geht in dieser Serie allein schon aufgrund der Kürze der Fol­gen, die damals ja bis zum Schluss allesamt handschriftlich aus­geführt wurden, und aufgrund der Tatsache, dass ich damals vollständig durch meine intensive Heftromanlektüre massiv actionzentriert war, gleich weiter in dem wilden Ritt durch diese realchronologisch früheste OSM-Serie, deren heutige Folgen im­mer noch im Jahre 1982 entstanden, also vor inzwischen rund 39 Realjahren.

Ein kurzer Rückblick, was zuletzt geschah:

Oki Stanwer ist den Folgen seiner Entführung zum Dämonenpla­neten TOTAM erlegen, sein Körper von TOTAM-Kristall vergiftet, auch die Transplantation seines Gehirns durch die Oki-Roboter hat nicht mehr geholfen. Das Oki-Kampfschiff, das Klivies Klei­nes von der Zentralwelt fortbrachte, hat Oki, Kleines und Thor Gordenbeyl zur alten Oki-Medowelt OKISTAN gebracht, die aber völlig verfallen ist. Hier stirbt Oki Stanwer, und die Okis spren­gen ihr Schiff in die Luft.

Thor Gordenbeyls und Kleines‘ Wege trennen sich ungewollt. Kleines gerät in die Hände der Dämonen von TOTAM und wird zur Stützpunktwelt Torom entführt, Thor wird von terranischen Sklavenhändlern überwältigt und in die Sklaverei verschleppt.

Während alles verloren scheint – auch der zerstörte Dämonen­planet TOTAM restauriert sich mit Hilfe des Magnet-Effekts, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis TOTAM wieder seine alte Stär­ke erreicht – , wird Okis Seele in ein Paralleluniversum entführt, in dem das KONFLIKT-Geschehen schon weiter ist. Hier besetzt seine Seele einen Totenkopf-Körper, und beklommen muss der Paladin des Lichts wider Willen entdecken, dass TOTAMS Dämo­nen das zerrüttete terranische Reich unterwandern.

Er muss nach TOTAM und den Dämonenplaneten ein weiteres Mal zerstören, um in sein Heimatuniversum zurückkehren zu können …

Episode 16: Der Dämonenjäger

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Blende zu Thor Gordenbeyls Schicksal. Die Sklavenhändler der STARDUST STAR landen auf Beteigeuze IV und wollen Thor und seinen Mitgefangenen, Pater Joseph Ghastor, versteigern las­sen. Sie machen die Rechnung aber ohne die hier ansässigen Männer des christlichen Ordens, dem Ghastor angehört. So wer­den die beiden zu einem Spottpreis von Pater Hieronymus er­steigert und kommen frei.

Thor entdeckt, dass Totenköpfe die Gesellschaft von Beteigeuze IV unterwandern – was Oki im Paralleluniversum der nahen Zu­kunft erlebt hat, scheint hier schon Realität zu werden – und entschließt sich, eingedenk der Abenteuer, die er schon auf sei­ner Heimatwelt Garos und mit Oki Stanwer zusammen auf TO­TAM erlebt hat, die Glaubensmänner zu Dämonenjägern auszu­bilden. Als erste Konfrontation treffen sie mit dem Dämon Zo­mar von TOTAM zusammen, der dabei ist, die Toten auf den Friedhöfen zu erwecken und zu einer Armee gegen die Leben­den zu formieren …

Episode 17: Festung TOTAM

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Blende zu Oki Stanwer ins Paralleluniversum. In seiner neuen Gestalt als Totenkopf hat er die Gelegenheit, den Dämon Weldron zu manipulieren und seinen Machthunger aufzusta­cheln. Dabei stellt er beklommen fest, dass die Dämonen offen­bar allesamt menschliche Gastkörper besitzen, deren Körpermo­leküle bis ins Innerste vollkommen geschwärzt sind, so genann­te „Schwarze Männer“. Ihm ist nicht klar, dass sein eigener, in­zwischen hirnloser Leib auf OKISTAN, inzwischen auf dieselbe Weise einem Dämon von TOTAM als Heimstatt dient.

In Weldrons Gefolge gelangt er nach TOTAM und kann im TURM das BUCH erneut zerstören, wodurch auch hier der Zerfallspro­zess des schwarzen Kristallplaneten einsetzt. Zugleich zerstört er damit seinen eigenen Totenkopf-Körper, doch die frei werden­de Seele kehrt ins heimatliche Universum zurück – und nun ist er endlich bereit, die vom WÄCHTER genannte Aufgabe zu erfül­len: die Menschheit zu retten, indem er den Kampf gegen TO­TAM aufnimmt.

Nur, wie soll er das als körperlose Seele schaffen …?

Episode 18: Die Flotte der Toten

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Blende ins terranische Reich. Im Band 12 der Serie sind die Stardust-Flibustiers mit den bizarren kosmischen Sporen anein­ander geraten, und mit letzter Kraft haben die letzten drei Über­lebenden der CAPTAIN KIDD das Flottenaufgebot des Generals Cosmon erreicht.

Doch die kosmischen Sporen der PSI-Intelligenzen sind auch hier aktiv und dabei, Menschen in Sporen-Zombies umzufunktionieren und die Flotte auszuschalten. Während der Überlebenskampf in der Flotte ins Endstadium geht, gelingt es den beiden letzten Überlebenden der CAPTAIN KIDD, Frank Bernd und Martin Been, sich mit einer Nottransition ins Ungewisse abzusetzen.

Doch die Invasion der kosmischen Sporen geht offenkundig wei­ter, und die Welten der Stardust-Flibustiers (SDF) sind nur der Anfang …

Episode 19: Die Eisgruft

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Blende zu Oki Stanwer und zum Planeten OKISTAN. Okis Seele driftet auf die verwüstete Medowelt zu, die inzwischen von einer Invasionsarmee TOTAMS umkreist wird. Dadurch erfährt er auch den Namen dieses Planeten.

Als er sich der Oberfläche nähert, wird seine Seele unvermittelt von einem unterirdischen Komplex angezogen, von dem er noch nicht weiß, dass es sich um den „Komplex Eisgruft“ handelt, in dem Dutzende von identischen Androidenkörpern lagern. Sie waren einst im okischen Imperium erschaffen worden, um für solch einen Eventualfall Oki Stanwers Seele aufzufangen und ihm ein neues Weiterleben zu ermöglichen.

Auf diese Weise erhält er einen Körper zurück – und wird nach Verlassen der Hibernationskammer mit einem monströsen, schwebenden Riesenroboter konfrontiert, der ihn, da ebenso fehlgeschaltet wie der RÄCHER auf Garos, als illegalen Eindring­ling „identifiziert“ und vernichten will.

Und das alles, während TOTAMS Invasion durch den Dämon Mo­rosk OKISTAN bedroht …

Episode 20: Der Kampf mit dem Ultraroboter

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Der so genannte Ultraroboter, „Ultrarob 1“ genannt – später er­hält er den Namen „Thors Hammer“ – verfolgt Oki Stanwer in den Tiefen des Eisgruft-Komplexes. Doch aufgrund eines Sturzes scheint sich Oki Stanwers Mentalecho dahingehend zu verän­dern, dass der Roboter ihn als den Kaiser der Okis anerkennt. Seine Feindseligkeit hört auf der Stelle auf.

Das ist leider nur eine leichte Hilfe, denn wiewohl der Ultrarobo­ter ihn nun zum formalen Herrscher über OKISTAN ernennt und seine Befugnisse anerkennt, nützt das wenig. OKISTAN ist eine Ruinenwelt, und massive Kontingente von Kampfrobotern und Totenköpfen landen auf der Welt.

TOTAMS Invasion hat begonnen, und das Hauptziel ist Oki Stan­wer inzwischen nur zu klar: seine Vernichtung. Da ist nun guter Rat wirklich teuer …

Soweit die Entwicklung in den Episoden 16-20 der Serie. In der kommenden Staffel von 5 Episoden werden alle vier Handlungs­stränge weiter: Oki Stanwer, die SDF-Flüchtlinge und die Spo­ren-Invasion, Thor und die Angriffe des Dämons Zomar auf Be­teigeuze IV sowie auch Klivies Kleines, der nach Torom ver­schleppt wird.

Ihr merkt, es bleibt definitiv spannend, und es kristallisieren sich noch nicht wirklich klare Konturen einer geeinten Strategie gegen TOTAM heraus. Das wird noch ein Weilchen so bleiben.

Für den Moment soll das erst einmal reichen. Mehr erfahrt ihr dann in fünf Wochen an dieser Stelle.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 322: Sprich uns von der Liebe

Posted Oktober 20th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute halte ich mich wirklich mal sehr knapp – weil das, was ich 2004 bei die­sem kurzen Büchlein für eine Rezension hielt, formal gesprochen keine wirkliche ist, sondern eher eine Art von sentimental-sehnsuchtsvoller Beschwörungsfor­mel, gerichtet an den Leser dieses Werkes. Oder, besser gesagt, an denjenigen, der gleich mir ein romantisch veranlagter Träumer ist und Khalil Gibran noch nicht kennen sollte.1

Erwartet also hier weniger Inhaltliches als vielmehr schwärmerisch Verklärtes, und wenn ihr mögt, lächelt halt darüber. Ich schrieb diese Zeilen damals direkt nach der Lektüre und war, man spürt es auch nach 17 realen Jahren, völlig hin und weg und besaß keinerlei kritische Distanz mehr.

Auch dies ist, wie die Rezension der vergangenen Woche, eine Form von Aben­teuer. Möge sie euch gefallen:

Sprich uns von der Liebe

von Khalil Gibran

Kiefel-Verlag, 2002

68 Seiten, kartoniert

(Kleinformat)

Aus dem Englischen von Sabine Burkard

Bezug damals: www.jokers.de, 1.95 Euro

Aber schon immer war es so, dass Liebe nichts von ihrem Ausmaß weiß, ehe die Stunde der Trennung bevorsteht.

Ich stand da und las die Worte, und sie rührten mich so sehr, dass ich das kleine Buch schließen und es ganz fest zwischen meinen Fingern pressen musste. Oh ja, so dachte ich, oh ja, dies ist die Wahrheit, dies sind die Worte der Weisheit, die direkt aus dem Herzen kommen und direkt ins Herz einschlagen.

Dies sind die Worte, die nicht nur die Liebenden angehen, wiewohl dies Buch besonders für sie geschrieben ist, für diejenigen, die sich sehnsuchtsvoll nach­einander verzehren, für jene, die den flammenden ersten Blick der absoluten Übereinstimmung im Gegenüber wahrnehmen, jenen stillen Glanz, der entsteht, wenn die Herzen selbst zueinander sprechen können. Und auch der Leser spürt nach all den Jahrzehnten, die vergangen sind, seit Dichterhand diese Worte nie­derschrieb und im Papier verewigte, dass die Regungen der Seele von einer stür­mischen Kraft sind, die den Lesenden, Sehenden und Fühlenden gleichsam ma­gnetisiert.

Worte, mag man sagen, seien karg und flüchtig, oberflächlich und beiläufig da­hin gesprochen. Manchmal ist es wahrhaftig so, zugestanden. Doch nicht so hier. So dünn dieses Büchlein sein mag, und so verwandt es mit seinem Vorgänger „Sprich uns von der Freundschaft“ ist, so reichhaltig ist auch dieses. Es ist ein Werk, das mit verändertem Herzen wieder und wieder gelesen werden kann, und wenn man ein sensibler Mensch ist, vielleicht eine romantische Ader besitzt, dann vermögen diese Worte, niedergelegt für die Ewigkeit, die Herzen aufzu­schließen und das Leben zu verbessern, Trost zu finden und Balsam für die See­le zu sein.

Ich wiederhole mich: Solche Weisheiten sind unbezahlbar.

Doch auch hier meine ich: glücklicherweise sind sie ausgesprochen, niederge­schrieben und erhältlich. Genießt sie. Ihr wisst sonst nicht, was euch entgeht.

© 2004 by Uwe Lammers

Zu süßlich, zu heftig ausgefallen? Well done, Gibran – und meine damalige Schwärmerei für seine Werke – sind nicht jedermanns Sache, das verstehe ich vollkommen. Aber wie verhält es sich mit Philip K. Dick? Schaut es euch in der nächsten Woche einfach mal an.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Langjährigen Leser meines Rezensions-Blogs ist Gibran natürlich kein Unbekannter. Ich erinnere dabei nur an seine Werke „Vor dem Altar der Liebe“ (Rezensions-Blog 38, 2015) und „Sprich uns von der Freund­schaft“ (Rezensions-Blog 57, 2016).

Blogartikel 428: Meilenstein OSM-Band 2000

Posted Oktober 17th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

selbst wenn ich das jetzt schon mehrfach privatim geschrieben und mündlich gesagt habe, klingt diese Überschrift schlechthin phantastisch. „Band 2000“ … das sagt man nicht mal eben so dahin, sondern das ist genau das, was ich oben geschrieben habe: ein Meilenstein.

Als ich anfing, die multiplen Universen des Oki Stanwer Mythos (OSM) zu entwickeln, hätte ich mir so etwas niemals träumen lassen. Natürlich, mir war schon bewusst, dass die alleinige Tat­sache, letzten Endes ein Gesamtwerk zu entwickeln, das 33 Serien umfassen würde, schon zu einer ordentlichen Anzahl an Geschichten auffächern musste. Aber Band 2000? Nicht ernst­haft.

Schauen wir uns doch den Anfang einmal an: Es begann im Jah­re 1981 mit dem nachmaligen KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“. Die Serie wurde knapp vier Jahre alt und kam auf 91 Episoden. Par­allel dazu entstanden die KONFLIKTE 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, 17 „Drohung aus dem All“ und 13 „Oki Stanwer Horror“. Die Episodenumfänge der Serien blieben allesamt recht überschaubar:

KONFLIKT 13: 77 Episoden

KONFLIKT 14: 105 Episoden

KONFLIKT 17: 71 Episoden.

Das ergab einen Erfahrungsdurchschnittswert von 86 Episoden pro Serie. Na schön, wenn ich das damals schon extrapoliert hätte, wäre ich auf mehr als 2800 Episoden gekommen … aber soweit habe ich wirklich nicht gedacht. Vor allen Dingen aber sah die Sache ja anders aus: bis heute sind erst 10 OSM-Serien tatsächlich abgeschlossen. Hätte also mein oben prognostizier­ter Wert gestimmt, wäre ich heutzutage noch nicht mal bei Band 1000 (den ich allerdings in Wahrheit schon anno 1994 er­reichte, also bereits nach 13 Schreibjahren. Dass ich für die nächsten tausend Bände dann 26 Jahre, also die doppelte Zeit, benötigen würde, ließ sich nicht absehen.

Bekanntlich hat sich das alles anders entwickelt, primär des­halb, weil ich damit begann, meine Werke zu digitalisieren und dabei grundlegend zu kommentieren – wodurch Episoden ent­standen, die leicht die doppelte Länge der ursprünglichen Wer­ke besaßen. Damit wurden sie eindeutig zu eigenständigen neu­en Werken und werden seit gut 15 Jahren auch genau so ge­zählt.

Dennoch hat es so lange gedauert, bis Band 2000 erreicht wer­den konnte. Jetzt könnt ihr mir natürlich die auf der Zunge lie­gende Frage stellen: weshalb dauerte das so lange? Darauf gibt es verständlicherweise sehr verschiedene Antworten.

Als ich OSM-Band 1000 verfasste, 1994 also, befand ich mich gerade auf dem Weg in mein Studium, das mich die kommen­den acht Jahre gründlich vom Kurs abbrachte und völlig neue In­formationen in meinen Verstand speiste. Das war eine Verände­rung. Die zweite ergab sich durch eine räumliche Dislokalisie­rung, ich orientierte mich wohnungstechnisch nach Braun­schweig um, organisierte künftig meinen eigenen Hausstand, lernte neue Leute kennen und hatte mich selbstverständlich auch ums eigenständige Geldverdienen zu kümmern.

Solche Entwicklungen hatten zeitlich und kreativ ihren Preis … und zugleich brachten sie mich auf zwei gründlich neue Kurse. Zum einen wurde ich von guten Freunden institutionell ins Fan­dom hineingezogen und übernahm – anfangs eher zögerlich, später dann mit immer mehr Spaß an der Freude – das Amt des Chefredakteurs des Fanzines Baden-Württemberg Aktuell (BWA) im Science Fiction-Club Baden-Württemberg (SFCBW). Wenn die­ser Blogartikel erscheint, bin ich das nonstop schon unfassliche 15 Jahre am Stück. Und was soll ich sagen? Es macht immer noch verdammten Spaß.

Die andere Kursänderung ergab sich aus meiner verstärkten Lektüre erotischer Literatur. Die Welt des Archipels blühte ab 1997 in mir auf und begann zunehmend die alten Gedanken­grenzen einzureißen, die ich strukturell aufgebaut hatte – ein anfangs beängstigender Prozess, der aber langfristig ungemein Positives im Gefolge hatte.

Im Rahmen des Archipels entstanden irgendwie aus innerer Not­wendigkeit nur Romanskripte, die wenigstens 300 Seiten um­fassten, und ab dem Jahr 2000 sprengten sie dann recht schnell sogar die Grenze von 1.000 Seiten, letzten Endes mit dem Werk „Rhondas Reifejahre“ (2002-2010) sogar die atemberauben­de Grenze von 3.000 Seiten.

Niemand konnte annehmen, das würde auf den OSM keine Aus­wirkungen haben. Und in der Tat kam es auch genau so: Nach­dem das, was man eine „Archipel-Paralyse“ nennen könnte und mich anno 2000 und 2001 fast völlig aus dem OSM herauskick­te, langsam abklang, stellte ich zunehmend fest, dass die bishe­rige Episodengrenze im OSM (maximal 15 Textseiten) immer va­riabler und beliebiger wurde.

Es häuften sich Episoden mit 20 oder 30 Textseiten, und schließ­lich konstatierte ich, dass die Episoden zwar als Minimallänge etwa 12-15 Seiten haben sollten, aber dass sie durchaus eine offene Begrenzung besitzen mussten, um sich gescheit entfal­ten zu können.

In gewisser Weise hatte mich das Schreiben am Archipel ge­lehrt, flexibel zu sein, meiner Erzählader freien Lauf zu lassen. Und ja, meine Protagonisten machten immer noch, was sie woll­ten, sie zogen mich mit, überrumpelten mich, trieben mich haa­reraufend in den Irrsinn … und es war ein Riesenvergnügen und machte mächtig Spaß. Das zu leugnen wäre nun wirklich Nonsens.

Das Jahr 1994 war zugleich schon ein Zäsurjahr gewesen. Die Geburtsstunde des „Netzuniversums“, des neuen OSM-Kon­zepts, in dem transuniversale Zeitreisen über Schwindel erre­gende Zeitabgründe zentrale Bedeutung gewannen. Wo ein Krieg im Morgen und Gestern zugleich ausgetragen wurde und Reisende die bisherigen OSM-Protagonistenkreise störten, für die das, was für jene Leute reale Gegenwart war, wo die Zeit nur in eine Richtung floss, in die Zukunft nämlich, mehr einem Blick in ein Geschichtsbuch glich.

Diese Wesen nannten sich selbst GRALSJÄGER, und sie betrach­teten Oki Stanwer, die Dämonen von TOTAM, die Helfer des Lichts, die Matrixkoordinatoren und Ritter vom Goldkristall, ganz zu schweigen von all den anderen Akteuren aus anderen Völ­kern des Universums, grundsätzlich „als schon lange tot“. Damit legitimierten sie zum Teil unfassbar brutale Taten. Und gaben bi­zarren Unsinn von sich.

Pflegten gern Personen, ehe sie sie umbrachten, zu sagen, sie sollten sich doch „am Hof der Fürstin beschweren“, sobald sie tot seien. Oder sich „freuen, in den angestammten Zustand ver­setzt zu werden“ – nämlich den des Totseins.

Das war alles nicht mehr witzig. Und dann der Zerfall des Plane­ten TOTAM am Ende von KONFLIKT 23 in der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (1994): Was sollte das denn nun werden? Wie sollte ein Kosmos aussehen, in dem die Trümmer TOTAMS über das gesamte Universum verstreut waren? Wo war das We­sen TOTAM geblieben? Wo die Dämonen, Dämonenwaffen, Dä­monentore und dergleichen?

Als der KONFLIKT 24 heraufdämmerte, die Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK), da war alles wieder offen. Dass dieser bizarren Serie dereinst der Band 2000 entstammen würde, das ahnte ich zu der Zeit natürlich noch lange nicht. Aber genauso kam es dann.

Im Jahre 2003 verdichtete sich in mir die Erkenntnis, dass DAS zentrale Ereignis, das sowohl die zukünftigen wie die vergange­nen KONFLIKTE massiv beeinflussen und vielleicht sogar ent­scheiden würde, von einem verlassenen Baumeister-EXIL na­mens HANKSTEYN in den Randbereichen der Qaulum-Dunkel­wolke der Galaxis Bool abhängen würde.

Dieses EXIL war in KONFLIKT 24 schon sehr früh aufgetaucht, in Verbindung mit einer Gestaltwandlerspezies, den Tassinern, de­ren Ursprünge eigentlich in der Galaxis Bytharg lagen (ja, da können die Kenner jetzt neugierig aufhorchen). Aber es dauerte bis Band 47, ehe ich mich massiv um HANKSTEYN kümmern konnte.

Wie gesagt, anno 2003 war das der Fall, da entwickelte ich den achtteiligen HANKSTEYN-Zyklus … und die ersten Bände waren tatsächlich überschaubar und knapp (meist unter 30-40 Seiten) und ließen sich binnen weniger Jahre schreiben. Bis 2006 hatte ich insgesamt sechs Teile des Zyklus verfasst und nahm natür­lich an, ich wäre bald fertig. Das war ein klarer Irrtum.

Band 53, der vorletzte Teil des Zyklus, schlicht mit „HANKSTEYN“ betitelt, entstand dann anno 2008 und war schon beinahe 100 Seiten lang. Und es handelte sich dabei um Band 1500 des OSM.

Wow, dachte ich … die Handlung hat jetzt so viele Facetten, selbst wenn einige Ereignispfade inzwischen in Sackgassen en­deten, dass ich nicht recht sagen konnte, wie ich sie zusam­menführen und intelligent abschließen konnte. Sagen wir es vorsichtig: der Erwartungsdruck, den ich in mir aufbaute, wurde immer stärker, und je länger ich an der Geschichte schrieb und feilte, desto länger und komplizierter wurde sie.

Das kam wahrhaftig nicht unerwartet. Der Band 54 der der NK-Serie mit dem Eigentitel „Tödliche Entscheidung“ wurde von mir bald als Band 1750 eingeplant. Denn ich spürte einfach: was ich hier erarbeitete, schrie nach einer ganz besonderen Epi­sodenziffer. Das konnte nicht einfach Band 1743 oder 1809 oder so sein, das musste zur rechten Zeit den rechten Ort finden.

Aber zwischen 2008 und 2020 – die letzten Zeilen des dramati­schen Geschehens schrieb ich am 2. Oktober 2020 – passierte schier unendlich viel, sowohl familiär wie beruflich. Neue OSM-Serien wucherten aus dem Boden. Digitalisierungsprojekte woll­ten gestemmt werden. Archipel-Romane ploppten auf und wur­den z.T. im Handumdrehen abgeschlossen (solch ein Fall war beispielsweise „Antaganashs Abenteuer“, der mit 531 Text­seiten eher „kurz“ zu nennen war.

Gute Freunde starben mir weg. Meine Eltern verstarben in den Jahren 2013 und 2015. Unser Elternhaus wurde ausgeräumt und verkauft. Meine Arbeitsstellen wechselten sich mit z.T. langen Phasen der Arbeitslosigkeit ab. Mein E-Book-Programm entstand …

Also, es waren schlechte Zeiten für die Fertigstellung einer hochkomplexen Geschichte wie NK 54. Eine Geschichte, in der es von Wissenschaftlern aus unterschiedlichsten Völkern, den Vertretern der Basis der Neutralen, CROMO-Kampfsoldaten und Grauhäutigen, Zeitreisenden und Gestaltwandlern unterschiedli­cher Spezies nur so wimmelte.

Und als die Geschichte schon rund 90 Seiten Umfang besaß, fehlte mir immer noch der letzte entscheidende Schlussstein der Geschichte, den ich in all den 12 Jahren des Schreibens an dieser einzelnen Geschichte nie gefunden hatte … ich fasse es als Wink des Schicksals auf, dass er mir dann am 29. Septem­ber 2020 schlagartig sichtbar wurde. Und von da an schrieb ich wie im Rausch, zum Teil 25 Seiten pro Tag.

Am 2. Oktober 2020 war dann mit Seite 149 Schluss. Der Epo­che machende Band 2000 des OSM war Realität, und weil ich die meiste Arbeit auf Jahre verteilt hatte, war ich lange nicht so ermattet wie etwa noch im Jahr 2000, als ich den Archipel-Ro­man „Rhondas Weg“ abschloss – damals das längste fertig gestellte Werk von mir überhaupt (inzwischen gibt es diverse längere).

Um also das Ende vorwegzunehmen, Freunde, das ihr ja noch lange nicht im Originaltext lesen könnt: Das EXIL HANKSTEYN, das von den Truppen des AUREUS im Auftrag der Sieben Licht­mächte bestürmt worden ist, ist zerstört worden. Letztlich, so sieht es vordergründig aus, haben die Mächte des Guten ge­siegt.

Aber das ist der Anschein. Und er ist trügerisch wie Treibsand­boden.

Denn die Bediensteten des AUREUS und er selbst auch, sie sind sämtlich dem linearen Zeitkonzept verhaftet. Zeitreisen, von de­ren Existenz sie auch wissen, enden für sie an der Anfangssin­gularität des Universums, dem entropischen Horizont, der ein OSM-Universum vom folgenden trennt. Die zukünftigen Univer­sen existieren physisch noch nicht, alle früheren sind zerstört und unzugänglich.

Der KONFLIKT, so das Denken der Lichtmächte und des AUREUS, spielt sich allein in den Grenzen eines Universums ab.

Sie ahnen nicht, dass HANKSTEYNS Zeitkapseln im Moment des Kollapses die Universenschranke überwunden haben. Sie sind in frühere Universen migriert, indem sie das Temporalreisekonzept der GRALSJÄGER aufnahmen. Und aus diesen Zeitkapseln ent­steht eine neue Bedrohung, die sich alsbald in einem Raum ein­nisten wird, der weit jenseits von KONFLIKT 28 liegt, mehr als 20 Milliarden Jahre in der Zukunft.

Dort, jenseits des Furcht einflößenden RANDES, wo die baryoni­sche Physik endet und Zeit in alle Richtungen strömt, wo mine­ralisch-metallische Lebensformen entstehen und das biologi­sche Leben in winzige Nischen zurückdrängen, liegt die Ge­burtswiege der GRALSJÄGER. Und die Wiege von etwas, das aus HANKSTEYN entstanden ist und das man in der fernen Zukunft als AUTARCHEN kennen wird.

Was meint ihr, wie ich aufgeatmet habe, als ich diesen Gedan­ken endlich in konkrete Worte einer Episode gießen konnte? Ich kannte GRALSJÄGER und auch AUTARCHEN immerhin schon mehr als 25 Realjahre. Aber bis 2020 war das, was man später als HANKSTEYN-Radiation bezeichnen würde, nichts als ein in­haltsleerer Begriff.

Nun, nach OSM-Band 2000, nicht mehr länger!

Atmet mal kurz durch und denkt nach.

Der OSM ist ein Geschichtenwerk, das sich achronisch in beide temporalen Richtungen entwickelt. Das war von Anfang an so, weil die erste Serie, „Oki Stanwer“, sich im Jahre 1985 nachträg­lich als KONFLIKT 15 entpuppte, also mitten im Zentrum der Ge­samt-Handlungszeitachse befand. Von da aus entstanden in di­versen Serienkeimen die KONFLIKTE 1 („Der Zathuray-Konflikt“), 2 („Oki Stanwer und das Terrorimperium“) sowie 4 („Oki Stan­wer – Der Insel-Regent“) und 7 („Oki Stanwer – Held der Hohl­welt“).

Gleichzeitig wuchsen aber auch die KONFLIKTE 16 („Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“), 17 („Drohung aus dem All“), 18 („Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“), 19 („Oki Stanwer – Der Missionar“) und 20 („Oki und Cbalon – Das Ewig­keitsteam“). Hinzu kamen außerdem die KONFLIKTE 21 („Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“), 22 („Oki Stanwer – Der Schat­tenfürst“), 23 („Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“) und 24 („Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“). Als äußerster – und sehr, sehr seltsamer – Vorposten entwickelte sich ab 1989 bereits KONFLIKT 28 („Oki Stanwer – Der Siegeljäger“).

Gerade bei letzterer Serie begriff ich aber im Grunde genom­men erst im Jahre 1994, dass ich mich auf sehr schwankendem Grund bewegte und dort quasi nichts so war, wie ich das ein­gangs angenommen hatte.

In vielen dieser Serien sind nun GRALSJÄGER aktiv oder Abge­sandte von AUTARCHEN … und deren Antagonisten, die gleich­falls aus der fernen Zukunft kommen und deren Entstehung ebenfalls im HANKSTEYN-EXIL begonnen hat.

Während ich also gedanklich durchaus weit in die Zukunft aus­greife, muss ich in den frühen, noch in Arbeit befindlichen Serien das, was ich aktuell in Band 2000 des OSM ausgearbeitet habe, mit berücksichtigen.

Denn das Tückische an einem transtemporalen Krieg, der über die Universengrenzen in die Vergangenheit getragen wird und hier das Kausalprinzip von Ursache und Wirkung auf den Kopf stellt, besteht ja gerade darin, dass wir die Auswirkungen zu se­hen bekommen, ehe wir den Auslöser kennen.

Ich deute nur mal an, dass das Konzept der Matrixfehler ab dem Jahre 1994 eine fundamentale Neudefinition erfuhr. Und ja, auch das hängt alles mit HANKSTEYN zusammen.

Ihr merkt also … ich übertreibe kein Jota, wenn ich betone, dass der OSM-Band 2000, den ich jetzt als Meilenstein fertig gestellt habe, den gesamten OSM vorwärts und rückwärts in der Zeit grundlegend beeinflussen wird.

Wir stehen eigentlich noch ganz am Anfang und sehen bislang lediglich die vagen Schatten dessen, was uns alle erwartet … aber dass es eine unfassbar spannende Reise ins Ungewisse sein wird, soviel steht jetzt für mich schon fest. Ich bin unglaub­lich neugierig darauf, wohin mich der OSM jenseits von Band 2000 führen wird. Viele Rätsel der Vergangenheit, die ich beim besten Willen nicht begreifen konnte (obwohl ich SPÜRTE, dass ich sie genau SO beschreiben musste, vor 10, 20 oder gar 35 Realjahren), viele dieser Rätsel werden nun eine Neubewertung erfahren. Und vielleicht verstehe ich sie dann sogar.

Der OSM an sich ist und bleibt ein gewaltiges Netzwerk, durch­setzt von dunklen Rätseln und unbegreiflichen Details. Aber ich freue mich jetzt schon auf den Tag, wo sich der Vorhang hebt und das Verständnis in meinen Verstand einzieht. Bis dahin las­se ich mich vom Oki Stanwer Mythos ebenso überraschen wie ihr, Freunde.

Damit möchte ich den kleinen Rundkurs rund um Band 2000 für heute abschließen und verlasse euch wieder.

Macht es gut und bis zum nächsten Mal, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 321: Kleopatras versunkener Palast

Posted Oktober 13th, 2021 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es mag euch in der Folge, wenn ihr weiterlest, vielleicht ein wenig verwirren, aber das vorliegende Buch und die daraus resultierende, inzwischen 15 Jahre alte Rezension, stellen beide eine Form von Experiment dar. Ersteres, weil das Buch völlig irreführend betitelt worden ist und den Leser aufgrund der deut­schen Übersetzung gründlich auf Abwege führt. Letzteres, da ich normalerweise als Vielleser wenig gnädig bin mit etwas, was man formal als „Etikettenschwin­del“ bezeichnen müsste. Dennoch finde ich positive Worte für diese vorliegende Publikation, und nicht zu wenige.

In der Tat mag das jemanden, der meinem Rezensions-Blog vielleicht schon ein paar Jahre folgt, verblüffen. Für mich stellte das hingegen eher eine interessante Abwechslung dar. Wer also eng zielfokussiert nach Ägypten schaut, mag von der Verschiebung des Fokus verwirrt werden – ich denke doch, es ergibt sich ein informatorischer Mehrwert aus dem Gelesenen, und insofern halte ich das Expe­riment vielleicht nicht für optimal geglückt, aber eben auch nicht misslungen.

Wohin führt uns Laura Foreman in diesem Buch, wenn nicht – primär – zu Kleo­patras Palast? Nun, um das herauszufinden, empfehle ich euch, einfach mal wei­terzulesen:

Kleopatras versunkener Palast

(OT: Cleopatra’s Palace. In Search of a Legend)

von Laura Foreman

Frederking & Thaler, 2000

220 Seiten, gebundener Bildband

Aus dem Amerikanischen von Susanne Staatsmann

Gleich vorweg eine Bemerkung, um eine Enttäuschung zu vermeiden und begie­rige Käufer ein wenig vorzuwarnen: es geht entgegen des Titels im Grunde ge­nommen in diesem Buch NICHT um Kleopatras versunkenen Palast. Man er­fährt als Leser bis zum Schluss weder exakt, wo er gelegen hat noch, wie er kon­kret aussah. „In Search of a Legend“ ist also in jeder Hinsicht präziser als die deutsche Übersetzung, es muss aber gestanden werden, dass der deutsche Titel mehr Appetit macht.

Dennoch bin ich der Auffassung, dass sich die Anschaffung des Buches lohnt. Warum, wenn doch offensichtlich ein Etikettenschwindel vorliegt? Nun, das hat mit den Rahmenbedingungen der Geschichte zu tun, die hier erzählt wird.

In den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts machte sich der von der Geschichte Alexandrias faszinierte Meeresarchäologe Franck Goddio auf die Suche, im ver­sunkenen Hafengebiet der ägyptischen Nilmetropole nach den Spuren des dort lokalisierten Palastes von Kleopatra VII. zu suchen, der letzten Pharaonin aus dem Geblüt der Ptolemäer.

Sicher, wir kennen diese Geschichte vage – Kleopatra, die erst Cäsar verführt, später dessen Feldherrn und Nachfolger Mark Anton, und selbstverständlich ist jedem halbwegs bekannt, dass die energische Frau schließlich der Gefangennah­me durch Octavian (Kaiser Augustus) entging, indem sie sich selbst das Leben nahm und dadurch zu einem Mythos wurde, nicht zuletzt für spätere europäische Schriftsteller wie William Shakespeare.

Die auch für Associated Press und die New York Times arbeitende amerikanische Journalistin Laura Foreman aber nimmt in diesem opulent bebilderten Sachbuch den Leser mit auf eine Zeitreise, die an einem völlig anderen Ort, in einem gänz­lich anderen Jahrhundert und mit ein wenig überraschenden Protagonisten be­ginnt – sie schleudert uns nach Makedonien ins 4. vorchristliche Jahrhundert, an den Hof von Philipp II. und seiner Frau Olympias, zu den Eltern des später le­gendär werdenden Alexander, dessen Reich eine Ausdehnung erlangen sollte, von der nachfolgende Jahrhunderte lang nur neidisch träumen konnten.

Alexander ist es, der den Grundstein der Stadt Alexandria legt, und sein Feldherr Ptolemäus, der Gründungsvater der ptolemäischen Dynastie, die in Ägypten die Pharaonen beerbt, aber einen Teil ihrer Traditionen übernimmt, schafft jenes er­folgreichste Diadochenreich überhaupt, das sich lange im östlichen Mittelmeer als das dominierende Macht halten kann. Er gibt Alexandria ihre prägende Ge­stalt, formt ihre Bedeutung als Machtzentrum im östlichen Mittelmeer.

Foreman berichtet, immer detaillierter werdend, über Herrscherkult der ptolemäischen Epoche, von Geschwisterehen und dem fast schon zwanghaften Geschwistermorden, von Intrigen, Gemetzeln, Umstürzen, von Machtpolitik, aufstrebenden Staaten und untergehenden Völkern, von Schlachten und einer grundlegenden Verschiebung der Kräftepotentiale.

Das alles ist als Voraussetzung wichtig, als es um die Biografie der Tochter Pto­lemaios XII. geht. Und ebenso spielen eine Rolle die Geschwister von Kleopatra, Berenice und Arsinoë. Ehe der Leser eigentlich richtig begreift, hagelt es gerade­zu bekannte Gestalten und verwirrende Zusammenhänge: Herodes taucht auf, Cäsar tritt in Erscheinung, das Griechentum wird erst in Griechenland beerbt, dann greift die aufstrebende römische Macht nach dem Orient, und mitten in den Thronwirren und Machtintrigen zwischen Rom und Ägypten sowie Griechen­land und dem sich entwickelnden Partherreich findet sich die Hauptperson die­ses Buches wieder – die jugendliche, hochintelligente Kleopatra, eine Kämpfer­natur, wie sie im Buche steht, die gleich einer Katze immer wieder auf die Füße fällt und ungemein erfindungsreich ist, was den Erhalt der Macht angeht …

Im Grunde genommen muss man das Buch also weniger als eine Geschichte von Kleopatras Palast lesen denn als eine äußerst packend geschriebene Biografie einer stolzen, machtbewussten und oft auch intriganten Frau, die an den strudel­artigen Wirren ihrer Zeit scheitert und letztlich tragisch zu Grunde geht. Ebenso werden die von ihr mitgerissenen oder sie zeitweise dominierenden Persönlich­keiten hinreichend gewürdigt, um sie als Menschen mit all ihren Fehlern und Stärken sichtbar zu machen. So erfährt selbst jemand, der mit diesem Teil der Historie gut vertraut ist, einiges Wissenswerte, insbesondere über den Bereich der interessanten und teilweise geglückten, teils missglückten Vermischung von griechischen mit ägyptischen Sitten und Gebräuchen.

Ständige Umblenden ins republikanische Rom ermöglichen vielleicht nicht eine erschöpfende Auskunft über das Geschehen, doch scheint mir durch die manch­mal mentalitätsgeschichtlich operierende und psychologisierende Interpretation der politischen Entscheidungsträger ein sehr unterhaltsamer und vielseitiger Überblick gelungen zu sein, der weiteres Interesse an dieser sehr turbulenten Zeit zu wecken vermag. Vor allen Dingen aber sind es die Biografien, die zum Teil wirklich abenteuerlichen Bündnisse und Verrätereien wert, gelesen zu wer­den. „Trockene“ Geschichtsbücher gibt es genug, dies hier liest sich fast mehr wie ein Roman, wobei aber der feste Grund der Geschichte höchst selten verlas­sen und viel historischer Sachverstand eingebracht wird.

Bedauerlich, aber zu erwarten ist hingegen, dass Franck Goddios Entdeckungen zum Schluss (sie machen knapp ein Viertel des Buches und einen noch kleineren Teil des Textbereichs aus) sich leider im Wesentlichen auf nette Unterwasserfo­tografien und die Beschreibung der vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen beschränken. Der Palast wird, wie gesagt, nicht sichtbar. Aber der Rest des Wer­kes verdient Leser sehr wohl, was durchaus nicht nur an den opulenten Illustrationen liegt.

Auf in den Kampf, meine Freunde der ptolemäischen Zeit! Oder jene, die es werden wollen …

© 2006 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche verlassen wir den Bereich der Antike vollständig und kommen wieder im 20. Jahrhundert an. Mehr erfahrt ihr an dieser Stelle in sie­ben Tagen.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.