Rezensions-Blog 403: Das unentdeckte Land

Posted Mai 10th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

der Tod ist das Phänomen der Existenz, an dem wir alle nicht vorbeikommen. So, wie die Geburt zum Leben gehört, gehört eben auch der Tod zum Leben dazu, wenngleich – wie ich schon anno 2009, als ich die unten wiedergegebene Rezension schrieb, nicht müde wurde anzumerken – das Tabu immer noch in Geltung ist. Ich kann diese Bemerkung heute mit einem Ab­stand von 14 Jahren noch ein weiteres Mal bestätigen.

Der Tod wird nach wie vor gern marginalisiert, an den Rand ge­drängt, aus dem Blick geschoben, wiewohl er unvermeidlich ist und jeden von uns betrifft.

Das ist natürlich immer auch schon ein Stein des Anstoßes für das Schreiben der Literaten gewesen, jeder, der sich durch die Berge der Weltliteratur liest, weiß das bestens. Die hohen Lite­raten wissen genau, dass sie an diesem im Kern massiv religi­onsphilosophischen und lebensnahen Thema nicht vorbeikom­men können, dass ihr Werk unvollständig ist, wenn sie diesen Punkt ausblenden.

Und phantastische Autoren haben natürlich noch erweiterte Möglichkeiten, mit der Todesthematik zu spielen, um es einmal ein wenig salopp auszudrücken. Hier gibt es mal technische, mal magische Möglichkeiten, die Grenzen des in Raum und Zeit Erlebbaren zu umgehen, auszuweiten, zu variieren, zu vervielfa­chen.

Man kann also nicht sagen, dass den Phantasten nichts Interes­santes eingefallen wäre … gleichwohl attestierte ich am Schluss der Rezension einen gewissen Mangel an wirklicher Innovation. Eine Art Zögerlichkeit, die sich darin ausdrückte, dass in alther­gebrachte, zum Teil Jahrtausende alte Muster zurückgefallen wurde. Es wurde die antike Mythologie bemüht. Man findet Zeit­schleifen, slow-motion-Bewegungen im Moment des Todes oder unmittelbar danach, rekursive Zeitbewegungen … in gewisser Weise ist das alles nachvollziehbar, vertraut, aber es entbehrt bei aller Ausgefallenheit doch des einen wichtigen Impulses, den ich am Ende andeute.

Dennoch: Wer sich immer schon gefragt hat, warum die SF und die allgemeine Phantastik so selten explizit den Tod ins Zentrum von Geschichten stellt und eine Abwechslung diesbezüglich sucht, der sei auf diesen folgenden Band hingewiesen, der schon eine Abenteuerreise in jenseitige Gefilde und existenzielle Grenzlagen darstellt.

Und wer weiß, vielleicht habe ich damals am Schluss ja auch zu harsch geurteilt? Um das herauszufinden, empfehle ich, jetzt einfach weiterzulesen:

Das unentdeckte Land

Geschichten über das Leben nach dem Tod

(OT: Afterlives)

Herausgegeben von Pamela Sargent & Ian Watson

Bastei 24112, 1988

352 Seiten, TB

(diverse Übersetzer)

ISBN 3-404-24112-6

Die Phantastik und namentlich die Science Fiction ist als Litera­turgenre bekannt, das die Grenzen der gängigen Normen gerne sprengt und grenzüberschreitend Thematiken behandelt, mit denen man in den Mainstream-Kategorien schwer bis nicht um­gehen kann. Dabei werden häufig ethische oder technische In­novationen umgesetzt, und oftmals ist Science Fiction dabei auch Vorreiter von Trends in unterschiedlichen Gesellschaftsfel­dern.1 Dennoch ist ein Thema hierbei meist verblüffend ausge­grenzt, das man gern der Theologie überlässt: das Thema des Lebens nach dem Tod.

Auch heute noch, mehr als 20 Jahre nach Erscheinen dieser An­thologie, kann man den Befund aufrechterhalten. Das Leben nach dem Tode ist eine Thematik, die in der Science Fiction nur recht selten ernsthaft thematisiert wird. Natürlich findet man gewisse Anklänge in Kurzgeschichten und gelegentlich auch in Romanzyklen oder einzelnen Romanen.2 Ansonsten aber wird dieser Themenkreis geflissentlich gemieden. Das Tabu ist im­mer noch in Kraft, hat man das Gefühl. Ein Grund mehr, fand ich, mich endlich mal mit diesem Buch zu befassen, das seit 1992 in meinen Regalen darauf wartete, gelesen zu werden.

Diese Anthologie beinhaltet 13 Geschichten, verfasst zwischen 1956 und 1986, die unterschiedliche Facetten des Themas wie­dergeben. Die Herangehensweise an das Problem ist durchweg sehr unterschiedlich, und das ist es, was der geneigte Leser vor­findet:

Das Ende ist nur der Beginn von James Graham Ballard3, ei­nem der Hauptautoren der New Wave, ist eigentlich eine Grab­inschrift. James Falkmans Grabstein trägt sie, und dazu stehen die Jahreszahlen: „1963-1901“. Falkmans Leben beginnt damit, dass die Totengräber sein Grab ausheben und die Leiche exhu­mieren. Und es endet damit, dass er gezeugt wird …

Von Raum-Zeit und dem Fluß von Gregory Benford konfron­tiert uns mit einem alten Ehepaar, das eine Nilkreuzfahrt macht, um sich die glorreiche Vergangenheit Ägyptens anzuschauen. Etwas unheimlich sind dabei natürlich die riesenhaften Insek­tenwesen mit ihren rätselhaften technischen Installationen, und auch die seltsamen Erdbeben, die von Zeit zu Zeit zu spüren sind, haben vielleicht etwas mit den geheimnisvollen Quarthex zu tun … aber bis die Reisenden begreifen, was eigentlich pas­siert, ist ja ohnehin schon alles viel zu spät.

Ein Kunstwerk von James Blish – die älteste Geschichte dieser Anthologie – ist etwas für Liebhaber von Richard Strauß, der im Jahre 2161 zu neuem Leben erweckt wird, in einer Zeit, in der seine Musik noch geliebt wird, aber ansonsten völlig neue Küns­te auf den Plan getreten sind. Eine davon ist die der Geist-Skulpteure. Sie haben ein ganz besonderes Verhältnis zu den To­ten …

Können Seelen sterben? fragt James Stevens in seiner gleich­namigen Story. Das ist eine durchaus berechtigte Frage für eine kryogenische Gesellschaft, die Menschen tiefkühlt, um sie spä­ter zu neuem Leben zu erwecken. Denn obgleich das gelingt, haben sie ein ernstes Problem: Alle Wiedererweckten begehen Selbstmord! Damit sabotieren sie den Behandlungserfolg und fügen der Gesellschaft erheblichen Rufschaden zu. Welchen Grund kann es dafür geben? Also engagieren die Gesellschafter einen Draufgänger, der für sie stirbt. Aber die Information, die er nach seiner Wiedergeburt mitbringt, ist nichts für zartbesai­tete Gemüter …

Kleingeld von Ursula K. LeGuin ist eine Anspielung auf die grie­chische Mythologie. Den Toten im Altertum wurde eine Münze auf die Zunge gelegt, damit sie damit den Fährmann über den Totenfluss Styx bezahlen konnten. Aber in modernen Zeiten ist das durchweg problematisch, da die alten Riten in Vergessen­heit geraten sind. Was also tun, wenn man stirbt …?

Staub von Mona C. Clee ist ein kleines Kunstwerk. Ich kannte die Büste und das Original, bevor ich die Story las4, und sofort stand mir beides wieder vor Augen, als ich diese in zwei Zeiten geteilte Geschichte las, die einmal im frühen 20. Jahrhundert spielt und einmal im antiken Ur vor Tausenden von Jahren. Als die Priesterin Eri mit ihrer Herrscherin in die Grabkammer gehen muss, wünscht sie sich von Nannar, dem Gott des Mondes, dass sie nicht für immer vergessen sein möge. Und Nannar erhört sie und erfüllt ihren Wunsch auf bemerkenswerte Weise …

Hemingways Jagd von Howard Waldrop5 konfrontiert uns mit dem alten Ernest Hemingway, der wieder einmal auf der Jagd ist, doch diesmal alt und krank … und in Bayern. Ein so genann­ter „Wilder Mann“ treibt sein Unwesen und verstümmelt auf bestialische Weise arglose Menschen. Und Hemingway soll diese Kreatur erlegen, damit sie keinen Schaden mehr anrichtet. Von der Natur seines Feindes hat er allerdings keine Ahnung …

Gefangen in der Zeit von Rudy Rucker erinnert ein bisschen an „Und täglich grüßt das Murmeltier“, allerdings in Kunst­harz eingegossen.6 In der christlichen Ethik ist Selbstmord eine Todsünde. Manche Leute hält das nicht davon ab, dennoch den Tod zu suchen, und so endet auch der Protagonist in dieser Sto­ry. Mit dem Problem, dass er wie eine Fliege im Bernstein im To­desmoment eingefangen wird und sich nicht verständlich ma­chen kann. Ziemlich eklig …

Tropismus von Leigh Kennedy ist eigentlich mehr eine subtile Horrorstory als eine aus dem Bereich der SF. Tropismus ist eine Eigenschaft von Pflanzen, eine Neigung zu zeigen, etwa zum Sonnenlicht hin. In dieser Geschichte demonstriert – wahr­scheinlich – ein Toter einen Tropismus zum Leben, und das ist wahrlich gruselig …

Wenn ich jemals von dir gehe von der Herausgeberin Pame­la Sargent thematisiert die Frage, wie intensiv Liebende mit der Tatsache des Todes umgehen, wenn sie Jahrhunderte leben könnten. Als die männliche Hauptperson der Geschichte, Yuri, überraschend altert – das könnte natürlich mit seinen Besuchen in der Zeitstation zusammenhängen – und seine Lebensgefähr­tin darüber verzweifelt, da gibt er ihr bei ihrem letzten Beisam­mensein ein Blatt, dicht bedeckt mit Zahlen und Koordinatenan­gaben. Dies seien die Orte, die er mit Hilfe der Zeitstation auf­gesucht habe, und sobald er tot sei, könne sie dorthin gehen und ihn wieder finden …

Viele Räume hat das Paradies des Herausgebers Ian Wat­son7 ist auf beunruhigende Weise zweigeteilt. In naher Zukunft ist es möglich, gezielt in den Tod zu gehen und in einem jünge­ren Klonkörper zu einem neuen Dasein zu erwachen. Offensicht­lich sind die jungen Wiedergeborenen auch sehr glücklich. Aber der Hauptperson widerfährt ein ganz schreckliches Schicksal, als sie sich selbst zum Sterben entschließt. Und sie ist es, die in ihren Träumen die andere Seite, die Schattenseite des techni­schen Überlistens des Todes, erkennt …

Abreise von Gene Wolfe ist eine kleine Vignette, in der das Jen­seits oder der Zwischenbereich – wie man es auch nennen mag – als ein bizarres Hotel daherkommt und die Hauptperson sich eigentlich nicht darüber im Klaren ist, tot zu sein. Aber ein Anruf bringt Klarheit in die Sache …

In einer Welt dazwischen von Harlan Ellison8 entpuppt sich als ein Raumzeit-Abenteuer der wildesten Sorte, und dann hat es auch noch einen doppelten Boden: Als William Bailey das Euthanasie-Zentrum aufsucht, weil er vom Leben so verdrossen ist, dass er sich eine Spritze geben lässt, um zu sterben, ahnt er nicht, dass seine Seele von einer kosmischen Wesenheit na­mens „Succubus“ eingesogen wird. Der „Succubus“ ist ein See­lenhändler, der in anderen Welten unterwegs ist, um die Opfer von Seelenparasiten mit neuen Seelen zu bestücken. Doch selt­samerweise hat die William-Bailey-Seele gar nicht die Absicht, sich in die Pläne des „Succubus“ zu fügen …

Wenn man als Leser dieser Geschichten die Anthologie schließ­lich nach erstaunlich kurzer Zeit beiseite legt und die Stories und ihre Botschaften noch mal Revue passieren lässt, so kommt man zu einem etwas ernüchternden Resultat. Wiewohl die Ge­schichten jede für sich genommen bemerkenswert, ungewöhn­lich und aus dem Rahmen des Üblichen fallend sind, kann ihnen doch eines leider nicht abgesprochen werden: Eine gewisse Er­denschwere.

Ich meine das folgendermaßen – die Geschichten überschreiten zwar die Grenze zwischen Leben und Tod und imaginieren das Jenseits mal mehr, mal weniger deutlich. Indes bleiben sie alle zwei wesentlichen Parametern verhaftet, zum einen nämlich der Erde selbst (allein Ellisons Story weicht davon ab), zum zweiten aber dem Kontext der irdischen Mythologie oder der gängigen Religionen (da ist Ellison auch keine Ausnahme!).

Da wird mit dem Selbstmord-Tabu christlicher Prägung gespielt, mit der griechischen Mythologie vom Fährmann über den Styx, mit der ägyptischen Mythologie (aber nur ziemlich halbherzig), es gibt psychologische Reflexionen, die sich leider als recht durchsichtig erweisen und Reinkarnationsstrukturen, in denen die klassischen Geschichten reflektiert werden.

Was wirklich fehlt, ist etwas, das den Rahmen gänzlich sprengt. Etwas, das beispielsweise den menschlichen Tod als ein Rand­phänomen darstellt – so, wie es etwa in der Einsteinschen Rela­tivitätstheorie die Newtonschen Axiome der solaren Gravitation sind. Wir wissen, um das zu konkretisieren, dass die Schwer­kraft, wie sie Newton als universal postulierte, im Grunde ge­nommen nur im direkten Umfeld von schweren Körpern funktio­niert, und selbst dort grenzt Newtons Theorie, die keinen Schwarzschildradius, keine Neutronensterne oder Raumzeit kannte, vieles einfach aus. Heutige Kosmologen sagen zutref­fend, dass Newton nur Randphänomene sah und generalisierte.

Lenkt man diesen Blick auf den Tod und das Nachleben, könnte man sagen: Was wäre, wenn auch unsere gängigen – in diesem Band präsentierten – Theorien und Vorstellungen vom Leben nach dem Tode gänzlich nur Randphänomene zeigten und gar nicht zum Kern des Themas vorstießen? Geschichten über sol­cherart verstandene Todesvorstellungen gibt es hier nicht. Der Tod des Menschen, der die Seele befreit für ein Dasein nicht auf den goldenen Wiesen des Jenseits (wie in einer dieser Geschich­ten), sondern der als Eingangstor in ein ganz anderes, durchaus nicht metaphysisches Dasein gedacht ist. Der Tod als notwendi­ge Lernerfahrung wie ein wichtiger Schulabschluss, den man für das spätere Dasein braucht?9

Nichts dergleichen.

So bleibt für den sehr belesenen Konsumenten der Phantastik am Schluss dieser sonst gelungenen Anthologie doch ein etwas schaler Nachgeschmack zurück. Der Gedanke, dass diese Story­sammlung bahnbrechend sein sollte und doch (leider) im Kon­ventionellen verharrte, wiewohl das Konventionelle für die Leser der gängigen Phantastik schon aufwühlend genug ist. Leider sind solche Geschichten, die den existentiellen Rand des Lebens überschreiten (und wir reden hier nicht von den Stories jener Leute, die sich mit Unsterblichkeit beschäftigen, diese Men­schen fürchten den Tod sowieso), solche Geschichten sind bis heute sehr selten.

Das Tabu ist also immer noch in Kraft, wie mir scheinen will.

Leider.

© 2009 by Uwe Lammers

Harter Tobak? Für Leser, die sich des Themas in der Regel nicht annähern wollen, sicherlich. Für jene, für die diese Varianten schon hinreichend genug sind für eine diffuse „Wahl“ am Ende ihres Daseins, möglicherweise auch.

Dann schicke ich euch nächste Woche mal auf ein wenig Ent­spannungsurlaub mit Sherlock Holmes. Da muss man vielleicht auch den Kopf ein wenig rauchen lassen, bleibt aber ansonsten doch wohlig im Hier und Jetzt, ohne auferstehende Tote oder dergleichen seltsames Zeug.

Interessant ist es, finde ich, dann aber doch allemal.

Bis demnächst, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Es sei hier nur an das Werk des verstorbenen Phantasten Philip José Farmer erinnert (1918-2009). Es wird auch in diesem Zusammenhang im Vorwort der vorliegenden An­thologie thematisiert, weil Farmer mit seinem „Flusswelt-Zyklus“ ebenfalls auf das Le­ben nach dem Tode Bezug nahm.

2 Vgl. etwa die Thematik der wiedergeborenen Seelen in Peter F. Hamiltons „Armaged­don-Zyklus“ oder die Behandlung des Jenseits in Michael Marraks Roman „Morphoge­nesis“.

3 Es war übrigens nicht schlecht, dass ich diese Story des von mir sehr bewunderten Ballard schon kannte. Mit ein paar Jahren Distanz fielen mir die Schwachstellen dieser Geschichte sehr grell auf. Man könnte über diese Story interessant philosophieren. Wahres „Rückwärtsleben“ sieht mit Sicherheit, wenn überhaupt möglich, vollständig anders aus.

4 Wer das Erlebnis nachvollziehen möchte, dem empfehle ich das Buch „Götter, Gräber und Gelehrte im Bild“ von C. W. Ceram (alias Kurt Marek). Das Buch, das es illustriert – eben „Götter, Gräber und Gelehrte“ – habe ich quasi mit der Muttermilch aufgesogen, könnte man sagen. Ich habe es bestimmt fünfzehn Mal gelesen im Alter von 10 bis 20 … das illustrierte Buch fand ich erst 1996. Die in der obigen Story beschriebene Szene findet sich in der Taschenbuchausgabe bei Ceram auf S. 262f. Die Büste selbst ist hier leider nicht abgebildet. In irgendeinem der anderen zahllosen historischen Werke über diese Zeit, die ich gelesen habe, war sie aber enthalten.

5 Von ihm kannte ich schon den exzellenten Zeitreise-Roman „Ihre Gebeine“ Vgl. meine Rezension in BWA 170 (November 1997).

6 Und nein, mit Bill Murray hat die Hauptperson der Story nicht viel gemein. Wirklich nicht.

7 Watson hat sich bereits einmal mit einem ähnlich gelagerten Thema beschäftigt, da­mals aber mehr philosophisch-metaphysisch und „diesseitig“. Vgl. den Roman „Todes­jäger“ (1985).

8 Leider verschweigt das Buch, dass diese Story ebenso wie die Anthologie, der sie ent­stammt, unter dem Herausgeber Keith Laumer in den 80er Jahren des 20. Jahrhun­derts schon unter dem Titel „Der Zwischenbereich“ bei Heyne erschienen ist. Ich ken­ne sie seit über 20 Jahren, daher auch diese Geschichte. Die gesamte Anthologie ist sehr lesenswert.

9 Und damit ist dann nicht intendiert, dass man diese Erfahrungen für die nächste Ebe­ne der irdischen Reinkarnation bräuchte – dies wäre ein Schritt zurück in den Zirkel, der oben mit „Erdenschwere“ bezeichnet worden wäre. Mein Blick geht weiter hinaus. In diesem Punkt kann ich in aller Bescheidenheit auf die vielgestaltige Behandlung der Tod-Thematik in meinem kreativen Hauptwerk, dem Oki Stanwer Mythos (OSM) hinwei­sen. Auch unter der Betrachtung dieser Anthologie ist die dortige Vielfalt beispiellos.

Liebe Freunde des OSM,

heute schauen wir uns das dritte Quartal des Jahres 2019 unter dem Gesichtspunkt, welche Werke, die ich in den betreffenden Monaten schrieb, die ich zu den „Annalen der Ewigkeit“ rechnen kann, hier bearbeitet, begonnen oder vollendet wurden.

Für die Monate Juli, August und September reden wir hier von einem Realisierungsrahmen von 27, 27 und 28 Werken, die ich vollenden konnte. Im Monat Juli ist zu konstatieren, dass ich noch sehr stark involviert war in die nicht zum Oki Stanwer My­thos gehörenden erotisch-phantastischen Werke, die für die Grey Edition-Ausgabe „Wollust, Wunder und Verhängnis“ zusammengestellt und überarbeitet werden mussten. Das hat in diesem Monat viel Zeit verschlungen. Folgerichtig kann ich hier nicht sehr viel zum Thema „Annalen“ beisteuern.

Gar nichts? Na, gar so schlimm war es dann doch nicht. Aber es stimmt, ich arbeitete lediglich an zwei E-Books, an „Zeiten­wandel“ und „Krisenherd Xoor‘con“. Während ersteres längst veröffentlicht ist, blieb das zweite leider bis heute im Ar­beitsstadium stecken. Auch das erste Werk wurde in diesem Mo­nat nicht fertiggestellt, sondern blieb eine Baustelle.

Kam ich im Monat August diesbezüglich weiter? Werfen wir ei­nen Blick dorthin:

Ja, das E-Book „Zeitenwandel“ wurde am 5. August 2019 be­endet und bald danach veröffentlicht. Auch an dem Nachfolge­band schrieb ich weiter … mit weniger durchschlagendem Er­folg, wie oben angedeutet.

Inspiriert durch die Tatsache, dass ich hier im KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) in der Veröffentlichung vorangeschritten war, kam es zur Weiterarbeit an TI 54: „Die Jenseitsarche“, aber auch hier ging es nur sehr moderat vor­an, Fertigstellung liegt noch in weiter Ferne.

Ähnlich ging es mit dem E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 2: Monstererwachen“ … ich erinnere daran, dass mir hier das „Anschlussstück“ zwischen Band 1 und 2 nach wie vor fehlte, zu dem ich die Novelle „Das Geheimnis von Church Island“ ausbauen wollte … auch hier blieb ich bekanntlich rudimentär. Die Novelle wurde ja erst viel später beendet.

Ansonsten wandte ich mich aber doch deutlich den Annalen-Projekten zu. Erwähnenswert wäre meine Weiterarbeit am E-Book-Glossar (noch so eine Baustelle, die mich seufzen lässt). Ebenfalls ging die Arbeit am TI-Glossar vorwärts, genauso an dem Fragment „Die Wandlung“ und „Die Totenköpfe 2: Durch die Ruinenwelten“.

Vielleicht war es auch ein wenig vermessen von mir, nach der Fertigstellung der Grey Edition-Storysammlung für den Terrani­schen Club Eden am Ende dieses Monats ernsthaft eine Materialsammlung für eine „Grey Edition OSM“ zusammenzustellen … nein, nein, das Projekt war damals nicht spruchreif und ist es heute (leider) immer noch nicht. Aber der Gedanke ist nach wie vor aktiv. Kommt Zeit, kommt vielleicht auch diese Storysammlung. Sie würde dann endlich mal die auf viele Fanzines (von denen es einige z.T. schon nicht mehr gibt) verstreuten OSM-Werke und einige noch unveröffentlichte an einem Ort ver­sammeln.

Aber, wie gesagt, das ist eine von zahllosen Baustellen. Zu­kunftsmusik, im wahrsten Sinne des Wortes.

Kommen wir zum Monat September 2019. Hier feilte ich etwas am E-Book-Glossar weiter, aber nicht signifikant viel. Interes­santer war es, als ich gegen Monatsmitte an dem OSM-Roman „Aktion TOTAMS Ende“ weiterschrieb … ich sollte in Erinne­rung rufen, dass das ein Langzeitprojekt ist, zu dem ich beizei­ten gewiss einiges in der entsprechenden Blogartikelrubrik schreiben werde.

Während die gleichnamige Ursprungsstory von 1989 relativ schmal geraten ist und keine 40 Textseiten besitzt, fügt sich die Ausarbeitung auf hochkomplexe Weise in die Zeitkriege des fer­nen OSM ein und spielt damit etwa in derselben Liga wie der OSM-Band 2000 um das EXIL HANKSTEYN. Deshalb geht alles auch so langsam voran … der Zeitrahmen umfasst hier letztlich Millionen von Jahren und hat wirklich fundamentalen Charakter für die Großstrukturen des OSM. Dazu beizeiten mehr. Sehr weit kam ich im erwähnten Monat dann leider (erwartungsgemäß) nicht.

Im letzten Drittel des Monats weilte ich nach längerer Zeit mal wieder auf einem Con, diesmal auf einem TCE-Convention, zu dem ich später einen Conbericht schrieb, der aber erst im Okto­ber wirklich fertig wurde.

Tja, und mehr zum Bereich der „Annalen“ geschah in diesem Quartal dann leider nicht mehr. Schauen wir beim nächsten Mal, ob sich das im letzten Quartal des Jahres 2019 ändern ließ.

In der nächsten Woche reisen wir wieder in die Frühphase des KONFLIKTS 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, wo sich der Antagonismus zwischen der Freihandelswelt ELDORADO und der Sternenreichsunion auf dramatische Weise zuspitzt.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 402: Devoted 1: Geheime Begierde

Posted Mai 3rd, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

manchmal halten Romanzyklen einfach nicht das, was sie ver­sprechen … und so sehr ich mich auch bemühe, hier ein wenig vorsichtig in der Lektüre zu bleiben, ist doch zu konstatieren, dass gerade die Schwemme an unbekannten Autorinnen auf dem Sektor der romantisch-erotischen Romane inzwischen so unüberschaubar ist, dass Missgriffe kaum ausbleiben können.

Ich rede hier nicht davon, dass es mir aufgrund fatal ununter­scheidbarer Titelbildgestaltung immer wieder unterläuft, dass ich Bücher versehentlich doppelt und dreifach vom Wühltisch mitnehme. Stattdessen meine ich, dass es mir zunehmend schwer fällt, die Spreu vom Weizen zu trennen. In der Regel fällt mir so etwas erst auf, wenn ich wenigstens einen Band des Zy­klus gelesen habe.

Da habe ich dann aber auch durchaus den – vielleicht falschen, vielleicht idealistischen – Ehrgeiz, den Zyklus dennoch komplett zu lesen, wenn der Anfangsband nicht wirklich ganz und gar un­terste Schublade war.

Bei Susanna Quinn haben wir solch einen Fall (meiner beschei­denen Ansicht nach, die natürlich jederzeit widerspruchsfähig ist): Der erste Roman las sich ziemlich rasant und flüssig weg, auch wenn ich ihn letztlich eher als durchschnittlich einstufte. Aber eventuell sind ja solche kurz getakteten Werke Einstiegs­lektüre für all jene, die von hohen Seitenzahlen und langen Ka­piteln abschrecken lassen … mich irritiert das nicht, ich lese z.B. gerade Mary Shelleys „Frankenstein“, der immerhin im Jahre 1818 entstand, auch habe ich mich erfolgreich durch Miguel de Cervantes Saavedras „Don Quichotte“ gegraben (ein enormer Lesegenuss, wenn man sich erst mal an seine Erzählweise ge­wöhnt hat).

Lange Kapitel, komplexe Romane und vielleicht schwierige Spra­che müssen nicht per se abschrecken. Sie sind Herausforderun­gen, an denen man als Leser wachsen kann, wenn man nicht einfach nur den Geist auf Durchzug stellen und sich schriftlich berieseln lassen möchte wie bei einer Fernseh-Soap.

Schaut am besten selbst mal, in welche Kategorie ihr dieses Werk einreihen würdet – ob Top oder Flop:

Devoted 1: Geheime Begierde

(OT: The Ivy Lessons)

Von Susanna Quinn

Goldmann 48035

352 Seiten, TB

ISBN 978-3-442-48035-7

Aus dem Englischen von Andrea Brandl

Sophia Rose ist 22 Jahre jung und sieht sich eigentlich als völlig chancenlos, als sie beim arrivierten Londoner Ivy College vor­spricht, um für eine Schauspielkarriere angenommen zu wer­den. Die Voraussetzungen sind auch wirklich nicht berauschend: Zwar ist sie seit Kindheit an begeisterter Fan der Bühne und träumt von einer Profikarriere als Theaterschauspielerin, aber auf dem Land wohnend (wenn auch nahe an London), für ihren frisch neu verheirateten Vater sorgend und so überhaupt nicht nahe an dem Puls der Kultur … welche Chancen soll sie da schon haben gegenüber Sprösslingen von Adelsfamilien, deren Eltern ihnen die beste Schulbildung an jahrhundertealten Col­leges zukommen ließen?

Nun, Sophia Rose wird überrascht – als sie vorspricht, gelingt es ihr auf rätselhafte Weise, einen nachhaltigen Eindruck in dem Leiter der Akademie zu hinterlassen. Marc Blackwell, seines Zei­chens exzentrischer und unglaublich harter Lehrmeister an der Schule, wie es allgemein heißt, der zwar nur fünf Jahre älter ist als sie, aber bereits als Filmstar in Hollywood zu Ruhm und Reichtum gelangt, ist tatsächlich von ihr angetan. Sie ist indes in diesem Moment noch fest davon überzeugt, alles falsch ge­macht zu haben.

Kaum ist sie wieder daheim, flattert ihr jedoch zu ihrem Unglau­ben die Zusage (!) für ein Stipendium ins Haus. Sie ist nicht nur angenommen, sondern wird sogar favorisiert behandelt. Sophi­as engste Freundin Jen ist ganz aus dem Häuschen und freut sich für ihren Erfolg … doch Sophias Gefühle bleiben gemischt, insbesondere deshalb, weil sie unfassbar nervös wird, sobald der Blickkontakt zwischen Blackwell und ihr zustande kommt. Zwar schwärmen nahezu alle Schülerinnen am College für Blackwell, der wirklich sehr gut aussieht, aber in Sophias Fall sieht das doch nach mehr aus. Sehr bald wird ihr ebenfalls klar, dass das mehr als reine Nervosität ist und die Emotionen, die Blackwell in ihr auslöst, deutlich stärker sind als pures Lampen­fieber.

Sophia Rose hat sich Hals über Kopf in ihren Lehrer verliebt.

Etwas, das natürlich überhaupt nicht angeht, die Katastrophe schlechthin! Eine verbotene Liebe, die insbesondere aufgrund der Tatsache, dass Marc Blackwell als Star sowieso ständig im Rampenlicht steht, von der Presse auf übelste Weise missver­standen werden kann: Star missbraucht Vertrauen seiner Schü­lerin … um noch das freundlichste Szenario zu skizzieren. Und Sophia, die gerade am Anfang einer möglicherweise faszinieren­den Bühnenkarriere steht, kann sich mit einer solchen Bezie­hung gut ihren ganzen Lebensweg ruinieren.

Das kann nicht gut gehen, sagt man sich als Leser.

Das kann nicht gut gehen, sagt sich Sophia.

Das kann ich nicht mit meinem Gewissen als Lehrer vereinba­ren, sagt sich Marc Blackwell. Eher muss ich das College verlas­sen – auch wenn die Schülerinnen und Schüler primär gekom­men sind, weil er hier lehrt.

Dummerweise ist die magnetische Anziehung nicht einseitig, sondern beiderseitig. Und Marc weiß sehr wohl um das Problem, das daraus entstehen kann, und er versucht nach besten Kräf­ten, die aufkeimende Liaison zu beenden, ehe sie Brenntempe­ratur erreichen kann.

Vergebens.

Schier unaufhaltsam nimmt das Schicksal so seinen Lauf …

In der Moderne der 2000er-Jahre hat sich ein Trend eingeschli­chen, den ich persönlich ein wenig befremdlich finde – die Lei­denschaft diverser Verlage für Klein- und Kleinstzyklen bislang unbekannter Autoren und primär Autorinnen, nicht selten auf dem Sektor des erotischen Romans. Wer heutzutage in Buch­handlungen geht, wird mit Titeln solcher Kurzserien regelrecht zubetoniert. Die Übersicht, was in welchen Verlagen erscheint, in welchen Reihen usw., geht dabei schnell verloren. Etablierte Buchreihen hingegen – etwa die Erotik-Buchreihe von Bastei, die es seit den 80er Jahren gibt – werden stattdessen kurzerhand ins E-Book-Milieu abgedrängt. So erging es übrigens erst im Ja­nuar 2017 auch der Erotik-Heftromanreihe „Shadows of Love“ von Bastei, die kurzerhand im Print eingestampft wurde.1

Damit will ich nicht sagen, dass alles an dieser Entwicklung nachteilig ist. Im Gegenteil, auf diese Weise unbekannten Talen­ten die Chance zu geben, sich zu entfalten, das ist durchaus zu begrüßen. Die allerdings mit den Kurzzyklen einhergehende suggerierte Atmosphäre der atemlosen Kurzschrittigkeit seitens der Verlage ist zu missbilligen. Sie wird vermutlich primär durch verändertes Leseverhalten und sinkende Absatzzahlen im Print­bereich befördert.

Gleichwohl kann das nicht alles legitimieren. Man bekommt so nämlich als Leser das Gefühl, dass die Verlage nicht mehr auf lange Sicht planen, sondern nur noch von einer Buchmesse zur nächsten. Sollte es sich so verhalten, wäre das ein eindeutig fal­sches Signal an den Buchmarkt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich damit Durchschnittskost häuft, rasch produziert und herun­tergeschrieben „nach Rezept“, steigt damit vermutlich ebenfalls an.

Ich war darum neugierig, ob die Autorin Susanna Quinn (die aus unverständlichen Gründen den Vornamen für diese Veröffentli­chung verkürzt, was umso weniger Sinn macht, als der volle Name hinten im Roman genannt wird…) solchen Rezepten er­liegt und ob die vom Verlag favorisierte geistlose Covergestal­tung, die keinerlei Inhaltsbezug hat (dasselbe gilt für den Zy­klustitel, der im Englischen keine Entsprechung hat), im Innern wohl fortsetzen würde. Nun, zunächst entdeckte ich zu meiner Überraschung eine sehr starke Subgliederung in nicht weniger als 75 (!) Kapitel. Das führt zwar zu raschem und geschwindem Lesetempo, besonders forciert durch fließende Kapitelübergän­ge, die Quasi-Cliffhanger-Charakter besitzen (wie ich es etwa bei Sandra Henke schon entdeckte), aber bedauerlicherweise auch zu einer starken Flüchtigkeit der Handlung. Jenseits der beiden Hauptpersonen bleibt darum die Charakterisierung na­hezu aller anderen Handlungspersonen flüchtig und ein wenig beliebig, man ist fast geneigt zu sagen: schematisch. Neidische Mitschülerinnen, beste Freundinnen, schusseliger Vater, überfor­derte Stiefmutter … irgendwoher kennt man das strukturell al­les schon.

Wenn man im Gegenzug dann auch entdeckt, dass ein Roman annähernd derselben Länge – etwa „Blue Mondays“ von Emily Dubberley2 – es lediglich auf 8 Kapitel bringt (freilich, zugege­ben, mit stärkerer Binnengliederung innerhalb der Langkapitel) und dabei eine deutlich stärkere Personenzeichnung mitbringt, dann ist man doch ein wenig befremdet von der aktuellen Lek­türe.

Quinn schreibt, fand ich darum, erkennbar für Leser mit einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne und hat vielleicht die Ge­schichte schon in Fortsetzungen im Netz publiziert. Für die Ver­öffentlichung wäre es geschickter gewesen, die zahlreichen sehr kurzen Kapitel (selten mehr als 5 Seiten lang) in einer übergeordneten, weitläufigeren Struktur einzufangen.

Wieder fällt außerdem der relativ starke Tunnelblick auf, die in­tensiven Selbstzweifel Sophias beginnen etwa ab der Hälfte des Textes ein wenig zu nerven. Interessant dagegen ist es, dass die Autorin ihr Pulver nicht schon im ersten Teil der Trilogie ver­schießt, sondern sich deutlich Potenzial für die Fortsetzungen aufhebt.

Man kann also mit dem Roman bei rascher Leseweise – bei mir: 3 Tage – durchaus warm werden, und ich schätze die Intensität des Textes höher ein als etwa bei Vina Jackson, gleichwohl bin ich mir noch nicht sicher, wie gerne ich diese Trilogie bei mir be­halten werde … aktuell gebe ich dem Band 3 von 5 möglichen Sympathiepunkten, also attestiere ich eine eingeschränkte Le­seempfehlung, primär für Leser mit einem eher begrenzten Le­sehorizont (so dass ihnen Vergleichsmöglichkeiten mit besser gelungenen Romanen des Genres fehlt) und für jene, die eher wenig Zeit am Stück in eine Romanlektüre investieren können.

Es kann natürlich sein, dass Quinn sich noch steigert. Aber wenn man sieht, dass Teil 2 des Zyklus bei vergleichbarer Ro­manlänge auf 109 (!) Kapitel kommt, ist das wohl eher nicht zu erwarten.

Die Analyse dieses zweiten Bandes folgt darum alsbald.

© 2018 by Uwe Lammers

Ihr merkt deutlich: Am Ende war ich nicht mehr so gar begeis­tert. In drei Wochen bespreche ich dann den zweiten Teil. In der nächsten Woche kommt ein Werk zur Vorstellung, das ein völlig anderes Kaliber darstellt. Lasst euch da mal überraschen.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Die kurzlebige, sich daran anschließende E-Book-Serie wurde ebenfalls nach wenigen Bänden eingestellt … in meinen Augen das ganz falsche Signal.

2 Vgl. dazu den Rezensions-Blog 235 vom 25. September 2019.

Maiblog 2023

Posted Mai 1st, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde meiner E-Books,

ereignislose Zeiten gibt es in meinem Leben offenbar umso we­niger, je länger ich mich dem Bloggen und Veröffentlichen wid­me. Wenn ich so auf das vergangene Jahr zurückblicke, also auf das Zeitfenster zwischen dem 1. Mai 2022 und heute, dann bin ich echt am Staunen, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Fangen wir mit den Positiva an:

Ich habe beispielsweise alle 4 Corona-Schutzimpfungen gehabt und sie ohne signifikante Nebenwirkungen gut verdaut. Zwar wird allgemein gern behauptet, die Pandemie sei vorbei, aber ich bleibe da vorsichtig … mit Recht, wie der jüngste Fall meiner besten Freundin Conny beweist, die mich vor ein paar Tagen to­tal heiser und fertig anrief und meinte, sie leide „an einer ver­meintlich ausgestorbenen Krankheit – Corona!“ Sie hat zwar wie ich drei Jahre erfolgreich der Pandemie getrotzt, aber nun hat es sie gleichwohl doch erwischt.

Well, das kann ich für mich natürlich in Zukunft auch nicht aus­schließen, aber ich hoffe das Beste und werde weiterhin vor­sichtig sein. Naive Gemüter meinen, es handele sich doch, wenn man geimpft sei, um so etwas wie eine heftige Grippe (was in den meisten Fällen stimmt), aber niemand kann kalku­lieren, ob nicht doch Long-Covid-Symptome auftreten. Und da ich ein paar Menschen persönlich kenne, die darunter bis heute leiden, ist klar zu sagen: Dieses Risiko brauche ich in meinem Leben nicht. Also ist planmäßige Infektion in meinen Augen die wirklich dümmste Methode, damit umzugehen. Schutz ist in je­dem Fall vorzuziehen, und bislang hat das bei mir gut funktio­niert.

Was ebenfalls wieder gut zu funktionieren beginnt, ich sagte ja, ich wollte mit den Positiva anfangen, das ist mein Draht zur Zweit-E-Book-Plattform XinXii. Hier sind in jüngster Vergangen­heit mit der Storysammlung „Als Tiyaani noch ein Kind war …“ und „Späherin der Cestai“ zwei E-Book-„Nach-drucke“ erschienen. Weitere sind in Arbeit, die alsbald dort ver-öffentlicht werden können.

Bis dieser Beitrag veröffentlicht wird, kann ich vermutlich am Schluss auch etwas zur diesjährigen Leipziger Buchmesse beisteuern, die ich besuchen werde. Zurzeit (10. April) ist das noch eine Absichtserklärung, aber am 28. April wird das Realität – konstante Gesundheit vorausgesetzt – , und ich hoffe, dort so­wohl ein paar Kontakte zu Brieffreunden und Fandomlern zu re­aktivieren, neue Kontakte für das Autoren-Nachlassarchiv-Pro­jekt zu gewinnen und Flyer für meine E-Books verteilen zu kön­nen … es ist wirklich höchste Zeit, hier ein wenig wieder die Werbetrommel zu rühren! Ich werde dazu weiter unten ein Up­date beisteuern, sobald der Event erfolgreich hinter mir liegt.1

Ebenfalls geklappt hat übrigens auch meine erneute Kandidatur zum Chefredakteur des Fanzines „Baden-Württemberg Aktu­ell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW) jetzt im April 2023. In der aktuellen Ausgabe unseres Fanzines (Nr. 475) habe ich ein Resümee über meine 200 Mona­te Redakteurszeit drin, die ja immerhin 200 BWA-Ausgaben um­fasst. Ohne übertreiben zu wollen: So lange hat das Amt noch niemand im Club inne gehabt. Und ich erfreue mich immer noch umfassender Zustimmung, und die Arbeit macht nach wie vor bannig Spaß. Das Team ist hier einfach wunderbar eingespielt. Es lohnt sich wirklich mal, sich das Heft näher anzuschauen oder Teil des Clubs zu werden.

Kommen wir dann zu den Dingen, die nicht so toll gelaufen sind: zuvorderst ist hier natürlich die Tatsache zu nennen, dass ich nach wie vor auf Arbeitssuche bin. Hier kann ich aber auf phan­tastische Hilfe der Mitarbeiter des Jobcenters und meines Coa­ches verweisen, die ich von meinem Plan des Aufbaus eines Au­toren-Nachlassarchivs beeindrucken konnte. Zwar bin ich nach Abschluss des Existenzgründungscoachings hier viel schlauer, aber wirklich spruchreif ist der Plan nach wie vor nicht. Ich bin noch ziemlich davon entfernt, einen kompakten Businessplan zu gestalten, und insbesondere die Finanzierung ist nach wie vor eine offene Frage.

Im Dezember 2022 konnte ich anlässlich eines Startup-Stamm­tisches eine Sachbearbeiterin einer Bank diesbezüglich befra­gen, und nachdem ich den Plan skizziert hatte, erklärte sie mir recht unverblümt, dass das, was ich da vorhätte, in die Schubla­de „Social Startup“ fällt. Und das ist etwas, was Banken traditio­nell nicht fördern. Als sie in die Details ging, leuchtete mir das leider durchaus ein:

Banken geben Kredite, die zurückgezahlt werden sollen. Wenn das geförderte Unternehmen aber eins ist, das nicht mit Ge­winnerzielungsabsicht geschaffen wurde, z.B. ein gemeinnützi­ger Verein, sei die Rückzahlung der Kredite nicht absehbar. Sie müssten darum abgeschrieben werden, aller Wahrscheinlichkeit nach. Und machen wir uns nichts vor: das tut keine Bank gern, schon gar nicht, wenn das von vornherein festzustehen scheint.

Banken scheiden deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach für die Finanzierung des Autoren-Nachlassarchivs aus. Also müssen al­ternative Finanzierungsquellen von Dauer gesucht werden … und ich deutete oben schon an, das ist bislang noch eine Bau­stelle fern der Lösung.

Werfen wir mal, abgesehen von dieser Baustelle, die mich noch längerfristig beschäftigen wird, einen Blick auf die Besonderhei­ten, die zwischen Mai 2022 bis Ende April 2023 zu vermelden sind. Leider waren darunter keine neuen E-Books, sorry, Freun­de!

In diesem Zeitfenster sind sowohl der reguläre Sonntags-Blogar­tikel 500 erschienen als auch der Rezensions-Blog 400 … und zwischendrin habe ich mir auch einen Eindruck verschafft, wie umfangreich inzwischen die OSM-Wiki wäre, wenn sie ausge­druckt würde (mehr als 441 Seiten!). Das ist vom Textvolumen her doch schon recht beachtlich, möchte ich behaupten.

Am 4. Mai 2022 habe ich dann, während ich noch in der Jobfa­brik Braunschweig weilte und rege Kontakte für das Autoren-Nachlassarchivprojekt herzustellen suchte, den programmati­schen Text „Der Zukunftshorizont“ entworfen, der inzwi­schen in diversen Medien veröffentlicht wurde, zuletzt in WORLD OF COSMOS 115 (März 2023). Zahlreiche Autoren ha­ben sich bei mir inzwischen schon gemeldet, um das Projekt, dessen Dringlichkeit sie durch die Bank einsehen, zu unterstüt­zen. Die Resonanz fiel durch die Bank positiv, bisweilen eupho­risch aus, was mich sehr freute. Das zeigte mir nachdrücklich, dass ich hier nicht einem Phantom hinterherjage, sondern ein reales Problem in Worte fasste, das mittelfristig behoben wer­den muss. Gleichwohl ist zu betonen, dass wir hier ganz am An­fang stehen. Es ist ein auf lange Sicht angelegtes Projekt, bei dem ich nichts überstürzen will, damit es eben ein Erfolg wird.

Am 19. Juni 2022 konnte ich dann den ersten Ordner des Archi­pel-Romans „Rhondas Aufstieg“ fertig füllen, immerhin die ersten 350 Seiten … aber da wartet auch noch sehr viel Arbeit auf mich, wenn dieser Roman nur halbwegs so lang wird wie sein Vorgänger „Rhondas Reifejahre“ (der ja nach einer Ar­beitszeit von 8 Jahren auf über 3700 Seiten kam … unveröffent­lichte Seiten, sollte ich vielleicht dazu sagen! Ein klarer Fall für das Autoren-Nachlassarchiv, würde ich sagen, wie bei vielen an­deren meiner Werke auch). Die Wahrscheinlichkeit, dass er hin­gegen eher eine ähnliche Dimension erhält, ist deutlich größer, wie ich finde. Es gibt schier unendlich viel zu erzählen in dieser Geschichte …

Einen Tag später stellte ich eine modifizierte Fassung des „Zu­kunftshorizonts“ fertig, den ich „Der regionale Zukunfts­horizont“ genannt habe. Er ist ein wenig kleiner dimensioniert und nicht thematisch auf Phantastik ausgerichtet. Das hat mit dem Plan zu tun, eventuell im Projekt einen anderen Pfad einzu­schlagen, nämlich einen regionalen. Er beinhaltet die Schaffung einer Stabsstelle in einem schon existenten regionalen Archiv. Bis zum Abschluss dieses Beitrags werde ich dazu ein wichtiges Gespräch führen, das die Weichen stellen wird, dann kann ich zum Ende dazu vermutlich etwas mehr sagen.2

Am 31. Juli stellte ich beim Roman „Rhondas Aufstieg“ den nächsten Meilenstein fertig, nämlich den ersten von mutmaßlich 6 Teilen. Dieser hier umfasst, worin der obige Ordner inbegriffen ist, insgesamt 571 Seiten. Ihr merkt schon: Wenn es bei der pro­gnostizierten Binnengliederung bleibt und jeder Teil so umfang­reich wird wie der erste, liegen wir locker auf 3000 Textseiten. Ich halte euch auf dem Laufenden, wie die Dinge sich entwickeln werden. Auch dies ist ein klares Langzeitprojekt.3

Im August 2022 fand endlich mal wieder ein Science Fiction-Convention in Braunschweig statt, diesmal primär von der Perry Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) ausgerichtet, aber mit Unterstüt­zung des lokalen Fördervereins Phantastika Raum & Zeit e.V., und diesmal tummelten sich wirklich viele Fans bei uns. Die größte SF-Romanheftserie der Welt zieht halt nach wie vor. Gut so. Mutmaßlich wird es anno 2024 eine weitere so ausgerichtete Veranstaltung in Braunschweig geben. Das war jedenfalls der allseitige Wunsch. Ich habe zu dem 2022er-Event einen „kulina­rischen“ Conbericht geschrieben und veröffentlicht (er erschien auch zeitnah 2022 als Sonderdruck der ESPost … das war Erich Herbst initiative Idee, die ich sofort unterstützte). Diese exoti­sche Sichtweise kam nachweislich gut bei den Leserinnen und Lesern an.

Im Oktober schaffte ich es nach Jahren mal wieder, den Buch­messe-Con in Dreieich-Buchschlag zu besuchen. Diesmal mit dem ausdrücklichen Fokus, Unterstützer für das Autoren-Nach­lassarchivprojekt zu finden. Ich konnte da mit Verantwortlichen des SFCD, diverser Verlage und des Phantastik Autoren Netz­werks (PAN) direkt sprechen und nachdrücklich Projektwerbung betreiben. Auch dazu wurde im Anschluss ein Conbericht ver­fasst, der umgehend die Öffentlichkeit erreichte.

Ansonsten habe ich neben zahllosen Blogartikeln, Rezensions-Blogs und Rezensionen natürlich auch weiter an der Digitalisie­rung des OSM gearbeitet. Dabei wurde bisher OSM-Band 2191 erreicht, sodass der nächste „Hunderter“ in greifbare Nähe ge­rückt ist. Beim aktuellen Schreibtempo würde ich schätzen, dass er im Juli 2023 vermutlich fertig gestellt sein wird. Vermut­lich wird das früher passieren, wenn ich mein aktuelles Schreib­tempo anschaue.

Ich bleibe gleich mal bei den Blogartikeln: Der Horizont der Wo­chen-Blogs, die sonntags auf der Website www.oki-stanwer.de veröffentlicht werden, hat – mit Lücken – inzwischen die Num­mer 540 erreicht. Das bedeutet, dieser Artikel wird am 10. De­zember 2023 veröffentlicht werden … ja, ich arbeite ordentlich voraus, das kann man wohl nicht anders sehen.

Der Rezensions-Blog, der mittwochs hochgeladen wird, hat in­zwischen auch schon die Ausgabe 426 erreicht. Das ist der Bei­trag, der am 18. Oktober veröffentlicht wird. Hierbei sind aller­dings keine Lücken zu vermelden, die schreibe ich stetig mit ei­ner Frequenz von 4-5 Beiträgen pro Monat weiter. Die Planung reicht schon recht weit ins Jahr 2024 hinein (Blogartikel 445, ich überlasse es eurer kalendarischen Findigkeit, zu ermitteln, wann der wohl erscheinen wird).

Wie ich oben schon sagte, wird mir hier so schnell der Nach­schub nicht ausgehen. Allein in den Monaten Januar bis April 2023 sind schon 25 neue Rezensionen entstanden, das spricht wohl für sich.

Eine wirklich phantastische und unvorhersehbare Entwicklung hat mich dann ab dem 18. April 2023 völlig überrumpelt. Sozu­sagen als Resultat meiner Digitalisierungsarbeiten am KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ und des KONFLIKTS 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ sowie der Weiterberichterstattung im Rahmen der Close Up-Blogartikel tauchte auf wunderbare Weise ein bisher unerschlossenes Universum des Oki Stanwer Mythos (OSM) aus den Nebeln meines Unterbewusstseins auf.

An dem Tag schrieb ich den ersten Band der neuen Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD) mit dem Eigentitel „Die Monumentsucherin“. Und diese Episode des neuen KONFLIKTS 11 schrieb sich wirklich in einem Rutsch herunter. Ich berichte darüber im Detail im Blogartikel 539, der für euch noch ein paar Monate in der Zukunft liegt. Aber ich deute jetzt schon mal an: Zum aktuellen Zeitpunkt (29. April) sind die ers­ten 4 Episoden fertig geschrieben, außerdem textlich beinahe die gesamte Episode 9, und es juckt mich sehr in den Fingern die Episoden 5 und 10 zu verfassen.

Beizeiten lernt ihr hier faszinierende Wesen wie die mausgestal­tigen Crellys kennen, einen Protagonisten, der euch auch in den E-Books der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ über den Weg laufen wird (hier in KONFLIKT 11 erzähle ich die Vorge­schichte dieses Charakters, den ich schon seit etwa 1989 ken­ne), und ihr erfahrt eine Menge über die Genese der Dämonen­waffen und Dämonentore von TOTAM … da habe ich in diesem Monat April 2023 wirklich so manch einen bemerkenswerten Aha-Moment erlebt, und das wird sich augenscheinlich noch munter fortsetzen. Ich staune immer wieder über die Entdeckungen, die ich in zum Teil jahrzehntealten OSM-Episoden machen kann.

Tatsache ist, dass ich schon sehr lange nicht mehr so schnell und so intensiv in eine OSM-Ebene eingetaucht bin, die gerade zu knospen und sich zu entwickeln begann. Da bin ich wahnsin­nig neugierig, wie sich das im Laufe des aktuellen Jahres noch entwickeln wird. Ich habe große Pläne mit dieser Serie.

Kommen wir zum Abschluss noch zu den beiden oben erwähn­ten Nachträgen, um die heutige Berichterstattung abzurunden:

Nachtrag 1: Das Gespräch mit dem Leiter des hiesigen Stadt­archivs verlief im April 2023 erwartungsgemäß ernüchternd. Ich hatte das vorab schon vermutet, darum hielt sich meine Enttäu­schung in Grenzen. Mir wurde bezüglich der „Stabsstellen“-Lö­sung klar aufgezeigt, dass die Erhaltung von Autorennachläs­sen, zumal dann, wenn sie keinen direkten städtischen Bezug besitzen, keine originäre Aufgabe eines Stadtarchivs darstellt, sondern eine ausdrückliche Zusatzaufgabe. Die Beantragung von zusätzlichen Finanzmitteln für diese Aufgabe wäre aber lo­gisch kaum begründbar. Mir wurde signalisiert, dass andere kommunale bzw. Landesarchive wohl ganz dieselbe Antwort ge­ben würden.

Damit ist, muss man klar sagen, die regionale Lösung, die in vielerlei Weise die einfachere gewesen wäre, wohl gestorben und wird nun nur noch insofern weiterverfolgt, als regionale Stif­tungen kontaktiert werden sollen, um vielleicht dennoch Förder­gelder einwerben zu können. Ansonsten sieht es sehr danach aus, als wenn es erforderlich sein wird, einen Verein zu gründen, um dem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen.

Nachtrag 2: Leipziger Buchmesse … also, das war ein echter Massenauftrieb von Menschen für mich. Völlig überwältigend im positiven Sinne. Es waren sicherlich mehrere tausend Besucher zugegen, die die rund 2000 Stände der Aussteller „belagerten“, und das Gedränge in den Gängen war bisweilen klaustropho­bisch.

Man muss natürlich berücksichtigen, dass ich nach mehreren Jahren pandemiebedingter Abstinenz von Massenveranstaltun­gen so etwas in keiner Weise mehr gewohnt war. Also fühlte ich mich – wir kamen mit dem Bus etwa gegen 11.30 Uhr an, Abrei­se war dann um 18 Uhr – schon gegen 13 Uhr so visuell über­sättigt, dass ich mir am liebsten ein ruhiges Eckchen zum Zu­rückziehen gesucht hätte. Ging natürlich nicht, ich war mit Ste­fan Cernohuby in Halle 3 am PAN-Stand zum Gespräch verabre­det. Dass ich dort dann auch den Inhaber des Bedey-Verlages und den Chefredakteur des Magazins „Geek!“ treffen sollte, konnte ich natürlich nicht wissen. Zwei Personen übrigens, die von der Projektidee auch sehr angetan waren.

Eher ungeplant traf ich auch auf den Verleger Torsten Low, den ich schon auf dem Buchmesse-Con im vergangenen Oktober ge­troffen hatte, mit dem ich ein längeres Gespräch führen konnte. Ein weiteres Besuchsziel war der Stand des Selfpublisher-Ver­bandes in Halle 5, die nun ebenfalls genauer über das Projekt informiert sind, hier werde ich in der nächsten Zeit den Kontakt intensivieren. Denn natürlich sind auch Selfpublisher vom Pro­blem betroffen, wohin mit ihren Nachlässen? Ich hoffe, hier als­bald ebenfalls ein kritisches Bewusstsein für das Thema wecken zu können.

Es blieben auch kritische Stimmen in den Gesprächen nicht aus, die natürlich nicht unerwartet kamen: Wie sieht es mit der Fi­nanzierung aus? Analoge Überlieferung oder digital (hier wurde eindeutig für die Hybrid-Lösung votiert, weil das Problem der ra­sant voranschreitenden technischen Entwicklung gerade im Be­reich der digitalen Medien für eine langfristige Überlieferung als problematisch erkannt wurde. Papierne Überlieferung hingegen könne, solide Lagerung vorausgesetzt, auch in mehreren hun­dert Jahren noch lesbar sein, während man bei Datenformaten dies nicht mal für die nächsten 10-20 Jahre sicher sagen könne)? Ist es überhaupt sinnvoll, ALLES aufzuheben? Ist vieles nicht rein zeitgebunden (z.B. Unterhaltungsromane) und darum nicht archivierungswürdig?

Es gab auch sehr interessante Denkanstöße. Ein Kontakt mit der Deutschen Nationalbibliothek wurde als sehr sinnvoll angese­hen. Die Frage des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz als as­sistierende Systematisierungssoftware wurde thematisiert … al­lein durch solche Neukontakte und neue Denkanstöße hat sich dieser Buchmessenbesuch unbestreitbar gelohnt. Mir fiel wäh­rend dieser Besuche auch der Gedanke einer Unterstützerliste ein, die wir unbedingt anlegen müssen. Schade, dass mir die Idee so spät kam … ich hätte hier ohne Frage jede Menge Befür­worter „sammeln“ können. Das wird also eine weitere Baustelle der nahen Zukunft sein.

Eher als Ergänzung diente dann der Besuch auch der Weiterver­breitung meiner E-Book-Flyer … eine solche Aktion war lange überfällig. Dass zumindest meine Website davon profitierte, ist deutlich wahrnehmbar gewesen, als ich wieder heimkehrte. Während die normale tägliche Zugriffszahl bei rund 500 Klicks liegt, schoss sie an diesem Abend auf über 2200 empor … ich sehe da durchaus einen direkten ursächlichen Zusammenhang.

Ach ja, und am Ende stieß ich kurz vor dem Verlassen des Ge­ländes noch mit jemandem zusammen, der sich mir nicht na­mentlich vorstellte, aber sagte, er arbeite bei Klett-Cotta, mögli­cherweise war er der Lektor, der mich mit einem „Herrn Simon“ verwechselte … daran sieht man, dass es immer faszinierende Zufallsbekanntschaften gibt, die man hier machen kann. Der Himmel mag wissen, wie viel mir entgangen sein mag. Insge­samt schätze ich, dass ich vielleicht drei- oder vierhundert Stän­de gesehen habe, und sicherlich habe ich nicht bei viel mehr als dreißig länger verweilt … aber wie oben schon gesagt: Der Input war einfach so überwältigend, dass mehr gar nicht aufzuneh­men war.

Tolles Erlebnis, die Leipziger Buchmesse! Jeder, der sich für Lite­ratur interessiert, sollte in diesen Trubel unfasslich engagierter Bücherfans wenigstens einmal eintauchen. Für Autoren ist das ohnehin ein Muss, aber auch für alle Fans, die sich „nur“ für be­stimmte Autoren oder Verlagslabels begeistern, für Mangas, Co­micverfilmungen, Animes oder Cosplay … ihr könnt euch kaum vorstellen, wie sehr es da von phantastisch kostümierten, zu­meist sehr jungen Leuten gewimmelt hat. Da war es wirklich schön, manchmal nur auf einer Bank zu sitzen und dem selbst­bewussten Flanieren der kostümierten Fans zuzuschauen.

Ich komme auf alle Fälle wieder, davon kann man ausgehen! Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir dann, mehr Verabredun­gen zu treffen und Freunden zu begegnen. Diesmal war es nur Stefan, während ich mehrere befreundete Fandomler leider ter­minbedingt verpasste. Aber auch so habe ich meiner eigenen Einschätzung nach das Möglichste aus dem Besuch herausge­holt.

Damit möchte ich für heute zum Schluss kommen. Alles in allem ist zu konstatieren, dass meine Bilanz für den Zeitraum zwi­schen Mai 2022 und Mai 2023 zwar wieder einmal recht durch­aus recht durchwachsen aussieht … aber wie schon im letzten Maiblog angedeutet, gibt es Indizien dafür, dass es in mancher­lei Beziehung schon gewisse Lichter am Horizont gibt. Und wie ich geschildert habe, gab es in diesem Zeitraum auch echte kleine Highlights.

Schauen wir einfach mal, wie sich die Lage weiter entwickelt. Der nächste Rückblick erscheint dann dann am 31. Dezember 2023 in Form des „Silvesterblogs 2023“.

Bis dahin bleibt gesund und weiterhin treue Freunde und neu­gierige LeserInnen meiner Beiträge. Danke euch!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Siehe Nachtrag 2.

2 Siehe Nachtrag 1.

3 Bei der Gelegenheit sollte ich auf eine Komplikation hinweisen, die sich bei mir jüngst ergab, als ich mich mit dem Gedanken beschäftigte, die Langzeitprojekte vorzustellen. Dazu zählen nämlich auch einige Werke, die als Sequels zu schon abgeschlossenen un­veröffentlichten Romanprojekten zu rechnen sind. Wenn ich auf diese noch nicht abge­schlossenen Werke Bezug nehmen wollte in eigenen Langzeitprojekt-Blogartikeln, müsste ich im Grunde genommen zunächst die schon fertigen unveröffentlichten Lang­werke vorstellen.

Ich erstellte daraufhin eine entsprechende Liste, die temporal zurückreicht bis ins Jahr 1979 (!) … und durch Nachlesen eines Romanskripts aus dem Jahr 1985 wurde mir zweierlei klar: Zum einen habe ich den Inhalt der meisten dieser Werke nicht mehr prä­sent. Das ließe sich durch Nachlesen beheben und wäre das entscheidende Problem nicht. Zum zweiten aber begriff ich, dass ich all diese Werke erst noch digitalisieren muss. Die wenigsten davon haben ein ergänzendes Dateiformat. Und da wir hier von ca. 50-60 Romanen zu minimal 120 Seiten Umfang reden … ich brauche wohl nicht zu sagen, dass mit dieser ergänzenden Blogartikelrubrik so schnell noch nicht zu rechnen sein wird. Schade eigentlich, aber hier sollte ich Realist bleiben.

Liebe Freunde des OSM,

das ist vielleicht ein verrückter Monat gewesen, der August … was nicht zuletzt daran lag, dass er so ermattend heiß war. Ich weiß, ich wiederhole mich an dieser Stelle, aber es ist einfach eine empirisch nachgewiesene Tatsache, dass meine Kreativität umso mehr erlahmt, je heißer es ist. In den Tropen würde ich zu gar nichts mehr kommen, vertraut meiner Selbstdiagnose. Das war Punkt 1, der dazu führte, dass ich relativ wenig vom Fleck kam.

Punkt 2 war darin zu sehen, dass der Monat auf bizarre Weise zweigeteilt wurde (ich gehe darauf gleich näher ein). Und zum Monatsende ereignete sich dann der Convention „Perry Rhodan-Tage Braunschweig 2022“, der mich ein ganzes Wochenende so plättete, dass ich an diesen drei Tagen sage und schreibe 4 (VIER!) Seiten schrieb. Verteilt auf drei Tage, wohl verstanden. Die Norm wären 20 als Minimum gewesen, eher 30 … also, da brach ich doch sehr ein.

Dass ich in der Quintessenz dann doch 16 fertige Werke nachzu­weisen hatte, kann man fast als Wunder bezeichnen. Schaut euch das einfach mal genauer an, was ich erreichte und woran ich nur arbeitete, ohne zu einem Endresultat zu gelangen:

Blogartikel 503: Work in Progress, Part 116

(Glossar des Romans „Rhondas Aufstieg“)

(Rhondas Aufstieg – Archipel-Roman)

Anmerkung: Etwa bis zum 15. August verwandte ich ziemlich viel Zeit darauf, diesen Roman voranzutreiben, ehe mir dann die Hitze zunehmend einen Strich durch die Rechnung machte. Da es dann in meinem Arbeitszimmer einen Großteil des Tages einfach zu glühend heiß war, um zu schreiben – abends um 22 Uhr nicht selten noch 25-27 Grad warm, und die Luft draußen war immer noch heiß und nahezu windstill, sodass es keinerlei Abkühlung gab – , verwandte ich ab dem 11. August einen er­heblichen Teil auf Glossararbeiten, die ich händisch in der – viel kühleren und nach Osten hinaus liegenden Küche realisieren konnte. Dass diese Glossararbeiten sich weder in sonderlichen Schreibseitenzahlen niederschlugen noch in abgeschlossenen eigenständigen Werken, das leuchtet wohl jedem unmittelbar ein.

So gesehen war als der halbe Monat erfüllt von Rhonda-Arbei­ten, die nicht zum Abschluss kamen und sich numerisch hier nicht auswirkten.

(Das Sklavengras – Erotic Empire-Story)

Blogartikel 496: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (L)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

16Neu 26: Stern der Toten

(16Neu 27: Der schwarze Sektor)

(OSM-Wiki)

(16Neu 28: Die Entführung)

(16Neu 29: Sprung in die Feuerhölle)

(16Neu 30: Auf den Spuren der Zyw-Grynoth)

(16Neu 31: DEATH-ZHONYA)

(16Neu 32: Duell auf Artefakton)

(Glossar der Serie „Horrorwelt“)

Anmerkung: Warum hebe ich das hier explizit hervor, was ich sonst nicht tue? Die Horrorwelt-Serie – auf die übrigens allein in diesem Monat drei fertige Titel entfielen – erscheint hier norma­lerweise nur selten. Nun, ich erinnere mal an den Blogartikel 493, wo ich vor einigen Wochen (für mich, für euch liegt das Monate zurück) über mein Engagement in der Non-OSM-Serie „Horrorwelt“ schrieb. Das war schon ein Resultat meiner Glos­saraktivitäten an der Serie.

Horrorwelt“ entstand im Dezember 1983 aus einer Momentlau­ne heraus, wie viele alte Geschichten von mir, und bis 1998 er­reichte sie rund 170 Bände und füllte insgesamt 4 Aktenordner. Als ich nun weiterzuschreiben gedachte, gerieten meine Gedan­ken ins Stocken … weil ich viele Kontexte einfach nicht mehr auf dem Schirm hatte. Grund: Es existierte kein Glossar der Serie, das mir als Stütze der Erinnerung hätte dienen können. Und die Vielzahl von Protagonisten, oft genug biografisch oder regional miteinander verflochten, brachten mich darum ziem­lich ins Schleudern.

Ich vermutete daher, dass es primär positive Resultate zeitigen würde, wenn ich das Desiderat eines „Horrorwelt“-Glossars an­finge. Dies sollte dann zweifellos für mehr Durchblick und Schreibimpulse sorgen.

Nun, ich behielt Recht … in jederlei Weise. Auf diese Weise kam ich dann also jeden Tag ein Stück weit voran. Nachmittags in der Küche glossierte ich immer einen Haufen an Episoden, an­fangs bis zu 15 pro Tag, als die Episoden noch sehr kurz waren, nachher verringerte sich das auf 5-7 Episoden. Am nächsten Morgen arbeitete ich die handschriftlichen Notizen dann in das digitale Glossar ein.

Inzwischen bin ich bereits bei Band 135 angelangt, das Glossar umfasst nahezu 90 Seiten, aber das ist sicherlich längst veral­tet, bis ihr diese Zeilen lest. Die zweite Monatshälfte driftete ich also ziemlich vom OSM und vom Archipel weg und widmete mich zunehmend der „Horrorwelt“-Serie. Und ich kann jetzt schon sagen, nach wenigen neu geschriebenen Episoden – die Handlung entwickelt sich völlig anders, als ich das Ende 2021 oder Anfang 2022 noch vermutungsweise skizziert hatte. Das hat, um einen winzigen Spoiler zu gestatten, mit der Feuergöt­tin Shalaa und ihren Dienern zu tun, außerdem mit sehr, sehr eigensinnigen Geistern … die machen nicht nur die armen Le­benden in dem Chaos Wertans völlig kirre, sondern bringen mich auch oft genug reichlich ins Schleudern, und das will was heißen.

Dennoch … es macht einen Heidenspaß, das zu schreiben und parallel zur Glossaraktivität alte Themen neu gegen den Strich zu bürsten. Gleichwohl versuche ich natürlich schon, Hand­lungsfäden in den OSM-Serien zu verfolgen und Digitalisate zu kommentieren.

(13Neu 37: Das kopflose Skelett)

(13Neu 38: Der schwarze Rubin)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(13Neu 39: Blutiger Regen)

(Die Sorgen des Kommandanten – Archipel-Story)

Anmerkung: Ja, das ist eine brandneue Archipel-Geschichte. Sie wurde schlichtweg notwendig. Ich kenne das aus den Schluss­wehen des Romans „Rhondas Reifejahre“ (Ende 2009, Anfang 2010). Da gab es politisch-logische Verwicklungen, von denen das Mädchen Rhonda erst mit großer Verspätung erfuhr … ich fühlte aber die Gegenwart dieser Handlungsmuster, die sich auf die Darstellung im Roman auswirkten.

Und was tut man, wenn man merkt, dass die bisherige Erzähl­perspektive im Roman partout nicht ausreicht? Man lagert die zu erzählenden Gedanken in parallele Geschichten mit anderen Protagonisten aus, um sie dann zur Hand zu haben, wenn es daran geht, Rhonda darüber sinnbildlich „reinen Wein“ einzu­schenken.

So ging es mir also nun auch, als der Abschnitt „Verrätersom­mer“ beim Roman „Rhondas Aufstieg“ begann. Das ist so eine komplizierte politisch-verworrene Sache, und es sind viele Personen involviert, die Rhonda nie persönlich kennen gelernt hat, die aber absolut essentiell für die Handlung sind, dass ich mich entschied, einen Blick außerhalb des „Gartens der Neeli“ nähere Aufmerksamkeit zu schenken.

In diesem Fall (und das bleibt höchstwahrscheinlich nicht der einzige, weil ich schon zwei weitere Fragmente zu dem Thema begonnen habe) schaute ich in das Büro des Stadtwachen-Kom­mandanten von Asmaar-Len. Das ist bekanntlich Vaased al Coo­resh, der Vater von Carina al Cooresh, die ihrerseits die Lebens­gefährtin Panjit al Choors ist, des Eigentümers des „Gartens der Neeli“. Und sie ist zugleich die Frau, die ergänzend total ver­schossen ist in dieses geheimnisvolle, leidenschaftliche Mäd­chen namens Rhonda.

Vaased hält sich aus vielerlei wichtigen Gründen vom „Garten der Neeli“ fern, ist aber ständig um das Wohlergehen von Carina und Rhonda besorgt … und er sitzt im Zentrum des informatorischen Netzwerks von Gerüchten, geheimen Informanten und merkt zunehmend, wie sich in der Metropole Asmaar-Len eine Verschwörung zusammenbraut.

Aber wie soll er, während die ganze Welt verrückt zu werden scheint, unter den zahllosen Gerüchten, Drohbriefen, geheimen Nachrichten usw. auswählen, was davon nun substanziell ist und was nur ein verrücktes Heischen um Aufmerksamkeit oder schlichter Nonsens?

Vaased ist echt nicht zu beneiden. Und nein, natürlich erzählt er davon weder seiner Tochter noch Rhonda, er ist doch nicht ver­rückt.

Alles in allem verspricht das eine spannende Geschichte zu wer­den, die bislang nur in Ansätzen existiert. Da kommt noch eine Menge nach, das kann ich versichern. Allerdings wahrscheinlich wohl erst im weiteren Verlauf des Jahres 2023.

(Gabriela – Erotic Empire-Story)

13Neu 35: Der Glusem-Clan

13Neu 36: Ghoul-Fest

Blogartikel 493: Sonderbarkeiten in der Leichenwüste

(13Neu 40: Sortans Saat)

(Shandra – Das Stasis-Exil – Erotic Empire-Story)

Und damit war der Monat dann auch schon wieder vorüber. Ja, ich weiß, das sind nur 6 Werke statt der erwähnten 16. Die Er­klärung folgt auch auf den Fuß: Um überhaupt ein wenig vom Fleck zu kommen, konzentrierte ich mich auf zahlreiche Rezen­sions-Blogs, die hier nicht erscheinen. Und in der zweiten Mo­natshälfte wurde ich mehrheitlich von der Horrorwelt-Serie ab­sorbiert bzw. von den Vorbereitungen des Conventions, ganz zu schweigen davon, dass inzwischen mein Coaching begonnen hat und ich nun, wo es wieder etwas kühler wird, endlich die Kontakte wieder gescheit reaktivieren kann.

Wie sich der Monat September entwickelt, ist noch nicht klar zu sagen. Das werden wir dann in einem Monat an dieser Stelle ge­nauer erkennen können.

Soviel also für heute von der Kreativfront. Macht es gut, bleibt gesund und danke für eure konstante Neugierde!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 401: Zen in der Kunst des Zuhörens

Posted April 25th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

vor gut 8 Jahren schrieb ich meinen ersten Rezensions-Blog, der am 1. April 2015 unter dem Titel „Zen in der Kunst des Schreibens“ ein Ratgeberbuch von Ray Bradbury vorstellte. Es ist schon ein wenig kurios, dass ich das Buch von Rebecca Shafir, das ich erst kurz zuvor gelesen hatte, dann so lange aus dem Blick verlor … aber das zeigt eigentlich nur, wie viele Blogartikel bzw. Rezensionsbücher ich hier noch „vorrätig“ habe. Ich arbeite diese Werke ja nicht der Reihenfolge nach ab, in der sie gelesen und rezensiert wurden, sondern das wird schon thematisch ordentlich durchmischt. Hieran sieht man das mal wieder recht augenfällig.

Das Shafir-Buch ist wie das von Bradbury eines, das ich immer wieder gern zur Hand nehme und in dem ich nach wie vor blät­tere und lese. Außerdem zählt es zu den paar Dutzend Werken, die ich den Mitmenschen gern ans Herz legen möchte, selbst wenn sie sonst nicht so buch-affin sein mögen.

Es geht, wie in der Rezension anno 2004 dargestellt, um sozia­les Verhalten im weitesten Sinn, das sich auf alle Felder unserer Lebensführung ausdehnt und quasi universell anwendbar ist. Sei es, dass Beziehungen zerbrechen, der Brotjob sich auf ein­mal als Stressfaktor Nummer Eins entpuppt, die Familie euch nicht in Frieden lässt oder sich hartnäckige Missverständnisse im Freundeskreis breit machen und scheinbar unmöglich aus­räumen lassen.

Vielleicht ist das meiste davon schlicht eine Kommunikationsfra­ge. Und man muss sich selbst und andere davon einfach über­zeugen, besser zuzuhören, um das Entstehen von Misshelligkei­ten zu verringern.

Schaut euch das also mal genauer an, was ich damals schrieb:

Zen in der Kunst des Zuhörens

Verstehen und verstanden werden

(OT: Zen of Listening. Mindful communication in the age of dis­truction)

von Rebecca Z. Shafir

Ariston-Verlag, 2001

304 Seiten, PB

ISBN 3-7205-2207-5

Übersetzung von Ursula Bischoff

Zen … eine Lehre der Meditation, die im 13. Jahrhundert nach Japan gelangte, japanisches Gepräge annahm und das Geistes­leben der Japaner entscheidend beeinflusste. Für die Z.-Sekten sind Gebet, Kult und das Studium der heiligen Schriften von minderer Bedeutung. Wesentlich ist die Übung der Kontemplati­on, die zu mystischer Versenkung und intuitiver Erleuchtung führt …“

So spricht das Lexikon beim Stichwort Zen-Buddhismus. Also eine fernostasiatische Lehre der Selbstversenkung und, wenn man so will, des Ausklinkens aus der Wirklichkeit. Hat dies nun mehr mit Freizeit zu tun oder mit dem harten Berufsalltag in Deutschland oder Amerika? Letzteres lässt sich irgendwie schwer fassen, nicht zuletzt deshalb muss der Titel des Buches auch zunächst stutzig machen.

Die Autorin Rebecca Z. Shafir ist Leiterin der Sektion Sprach-Pa­thologie an der Lahey Clinic in Burlington in den USA, die unter anderem auch als Stimmberaterin für Medienmitarbeiter, Mana­ger und Politiker arbeitet. Außerdem bietet sie seit Jahren Work­shops und Lesungen über Zen und Zuhören an. Und sie hat die­ses Buch aus einem tiefen Verlangen heraus geschrieben, ihren Mitmenschen zu helfen, das merkt man immer wieder, wenn man aufmerksam liest.

Ihr Ansatzpunkt, Zen, die Kunst des Zuhörens und unser Alltags- und Berufsleben miteinander zu verkoppeln, ist ganz simpel, so einfach vielleicht, dass man von selbst nicht darauf kommt: „Aufmerksames Zuhören ist nicht nur im Verhältnis Arzt-Patient, sondern in jedem erfolgreichen Unternehmen wesentlich, und zwar seitens aller Beteiligten. In sämtlichen Branchen und be­sonders in den häuslichen vier Wänden ist eine effektive Kom­munikation die beste Medizin, Konflikte beizulegen und gut mit anderen auszukommen.“

Sacken lassen.

So, verinnerlicht? Dann weiter: „Wenn das Selbstwertgefühl lan­ge Zeit im Argen liegt, sind Leistungsdefizite am Arbeitsplatz und zerrüttete Familienverhältnisse die Folge, während die Un­fähigkeit, aufmerksam zuzuhören, an die nächste Generation weitergegeben wird.“

Fühlt sich irgendwer von den Lesern angesprochen? Gut so.

Genießt einen kleinen, von Shafir eingestreuten Bonmot, den man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen kann. Er kommt von Henry David Thoreau, dem Autor von „Walden Pond“, und er meinte im 19. Jahrhundert: „Das größte Kompli­ment habe ich erhalten, als mich jemand nach meiner Meinung gefragt und aufmerksam zugehört hat.“

Nicht wahr, das ist selten? Beiläufig zuhören, das ist in Zeiten der ständigen Reizüberflutung kein Problem. Aber ebenso rasch, wie man sie gehört hat, sind auch die Informationen des Gehör­ten wieder aus dem Sinn entschwunden. Statt dann nachzufra­gen (meistens ist dem Zuhörer so etwas peinlich – man müsste damit ja eingestehen, nicht gut genug gelauscht zu haben), wird häufig mühsam im Geiste rekonstruiert, was gesagt wurde. Dadurch tritt eine Meinung an die Stelle der Wahrheit. Und wie schrieb schon der römische Philosoph Epiktet vor fast 2000 Jah­ren? „Der Mensch erregt sich nicht durch eine Angelegenheit, sondern durch seine Meinung über eine Angelegenheit (Hervor­hebung UL).“

Dies erlebt man alltäglich, wenn man mit anderen Personen über Dinge diskutiert, die man selbst nicht erlebt hat, sondern jetzt nur aus zweiter Hand hört. Die Empörung ist da schnell un­sichtbarer Gast, und in ihrem Gefolge wandeln Missverständnis, Zorn und Erbitterung. Meistens völlig zu Unrecht. Weil man nicht richtig und konsequent zuhört. Weil man es nicht gelernt hat. Weil der innere Monolog das Zuhören blockiert.

Rebecca Shafir merkte eines Tages während ihrer medizinischen Tätigkeit, dass sie enormen Stress am Arbeitsplatz empfand, dass die Leute, die sie beriet, irgendwie mit ihrer Betreuung nicht zufrieden waren, aber nicht zu sagen verstanden, weshalb nicht. Infolgedessen fühlte sich die Autorin ausgebrannt, über­fordert, irgendwie als Versagerin. Der Stress am Arbeitsplatz nahm zu, die Frustration trug sie mit in die Familie … erst spät entsann sie sich eines Hinweises ihres Lieblingsprofessors am College, der einst gesagt hatte: „Wenn Sie nicht in Erfahrung bringen, wer der Patient ist (biografischer Hintergrund, Erwar­tungshaltungen usw.), können Sie ihn weder verstehen noch da­mit rechnen, dass er Ihrem Rat vertraut.“

Man muss also die Warum-Frage stellen. Warum benimmt sich mein Kunde so? Warum ist mein Gegenüber unzufrieden? War­um ist das Vorstellungsgespräch gescheitert? Und so weiter. Am besten sollte man sich diese Warum-Fragen im Vorfeld stellen, um Misserfolge zu vermeiden.

Schließlich fand Shafir Zugang zu Zen-Kursen, begann mit Atemmeditationen, um selbst ruhiger zu werden, und sie arbei­tete sich geduldig durch Ratgeberliteratur. Und irgendwann wirkte sich das auf ihre Arbeit aus: Menschen kamen und gin­gen hoch befriedigt wieder, obgleich Shafir ihnen kaum etwas Substantielles sagen konnte. Was hatte sich geändert?

Sie hatte ihnen intensiv und mit voller Aufmerksamkeit zuge­hört, sich „in den Film des Gegenüber eingeblendet“. Und die Patienten spürten das. Sie öffneten ihre Herzen und Seelen und sprachen all das aus, was sie sonst niemandem anvertrauen konnten, weil in der Familie, in der Partnerschaft oder im Betrieb stets nur Leerfloskeln kamen, die unterschwellig signalisierten: Ich bin nicht an deinen Problemen interessiert. Ich habe selbst genug davon. Lass mich doch in Frieden und rede nur über die jetzt gerade für die Arbeit notwendigen Dinge. Punkt.

Viele Menschen reagieren so, achtet mal darauf. Wenn man erst einmal die Augen dafür geöffnet bekommen hat, sieht man vie­le Dinge und viele Menschen aus ganz anderen Blickwinkeln. Aufmerksames Zuhören, lernte Rebecca Shafir auf diese Weise, ist ein rares Gut in dieser Welt, und sein Wert ist arg unter­schätzt.

Sie begann sich zu fragen, woran das wohl liegen könnte und suchte nach Ratgeberliteratur für diese spezielle Frage. Mit zu­nehmender Verwirrung stellte sie fest, dass es so gut wie nichts dazu gab. Zuhören, so resümierte sie (auch in diesem Buch), schien allgemein für eine Fähigkeit gehalten zu werden, die man im Kindesalter erlernte und danach quasi nicht mehr zu schulen brauchte. Aber sie erkannte ebenso, dass das ein Irrtum war.

Im Kindesalter erlernt der Mensch insbesondere gewisse innere Barrieren und Automatismen. Durch falsche Kommunikations­strategien werden Kinder durch Gleichaltrige, besonders aber durch Eltern und Lehrer so trainiert, dass sie die falsche (selekti­ve) Art des Zuhörens lernen.

Dabei wird zusammen mit dem Zuhören auch eine falsche Form des Selbstwertgefühls „programmiert“. Man hat instinktiv Angst vor den Werturteilen der anderen, man empfindet sich als Ver­sager, wenn jemand feststellt, dass man nicht zugehört hat, man fühlt sich blamiert, das Selbstwertgefühl erleidet dabei ständigen Schaden. Die Bereitschaft, offen zu reden und sich nicht hinter Halbwahrheiten oder Lügen zu verschanzen, nimmt dramatisch ab. Wenn jeder so reagiert, so sagt sich das Unter­bewusstsein, warum soll man selbst dann offen und ehrlich sein? Das sei doch nur von Nachteil.

Auf diese Weise schafft man aber durch fortgesetzte Unehrlich­keit sich selbst und der Welt gegenüber ein endemisches Stress­potential und einen unnötigen Erfolgsdruck, der in persönlichen Krisen katastrophale Ergebnisse zeitigen kann. Das kann bis zum Selbstmord führen.

Konsequent entwickelt Shafir darum in diesem Buch in 12 Kapi­teln eine Strategie, diese frühe mentale Programmierung lang­sam zu verändern und dadurch mehr Lebensqualität zu gewin­nen.

Im ersten Kapitel erläutert sie die mentalen Voraussetzungen für gutes Zuhören, dann lässt sie den Leser testen, wie gut er zuhören kann (hier kann man gut erschrecken!), definiert „die hohen Mauern des Missverständnisses“ und taucht dann ein in Gespräche und Diskussionen, bei denen man sich wirklich manchmal „im falschen Film“ wähnt. Fast sechzig Seiten lang beschreibt die Autorin, wie man „sich selbst zuhört“. Man lernt eine Menge über seinen eigenen intuitiven Reaktionsstil und seine Vor- und Nachteile (glaubt mir, die Nachteile überwiegen meistens, eigene Diagnose!).

Dann geht es ans Eingemachte: Unter Stress zuhören, bei Strei­tigkeiten die Ruhe bewahren, Panikattacken auslösende Mee­tings und Vorträge überstehen … alles durchaus nicht unmög­lich, wenn man die Sache recht gründlich vorher durchdenkt, Shafirs Ratschläge beherzigt, vielleicht Meditationsübungen durchführt und sich klarmacht, wer das Gegenüber ist und wie er oder sie „tickt“, welche Erwartungshaltung man annehmen muss, um Erfolg im Gespräch zu haben.

Dabei ist intensives, gutes Zuhören keine One-Man-Show. Es geht hier nicht um Aufwertung des eigenen Egos, das ist allen­falls ein nützlicher Nebeneffekt. Shafir erklärt auch gut, wie man anderen helfen kann, aufmerksam zuzuhören. Sie geht auf empirisch belegte, medizinische Befunde ein, wie achtsames Zuhören die Gesundheit, sowohl die physische wie die psychi­sche, verbessert. Und gegen Ende hat sie noch mal einen richti­gen Hammer parat, den ich auch aus eigenem Erleben der letz­ten Jahre bestätigen kann. Es geht um die zunehmende Diskus­sion via Internet.

Viele Menschen glauben ja ernstlich, die Kommunikation via E-Mail und das Aufhalten in Chatrooms würde eine angemessene Synthetisierung normaler brieflicher, telefonischer oder persön­licher Interaktion sein. Das ist ein Irrtum, Leute. Verabschiedet euch davon. Schaut euch das mal an:

Nach einem anstrengenden Arbeitstag glauben Sie vielleicht, dass es Ihrer Gesundheit förderlich ist, sich abends in den eige­nen vier Wänden einzuigeln, um endlich Ruhe zu haben. Sind Sie sicher?

1998 untersuchten Wissenschaftler der Carnegie Mellon Uni­versity die psychosozialen Auswirkungen des Internet-Surfens in Privathaushalten. 169 Internet-Benutzer füllten einen Frage­bogen aus, der Aufschluss über ihre psychologische Gesundheit und das Ausmaß ihrer Depression und Einsamkeit gab.

Man könnte meinen, dass Internet-Benutzer glücklicher sind als andere, weil sie via Chat-Ecken, MBS (Mailbox-Systeme) und E-Mail kommunizieren. Doch die Forscher stellten fest, dass sozia­le und psychologische Aspekte dabei zu kurz kamen. Sie stell­ten die Hypothese auf, dass Cyberspace-Beziehungen nicht die gleiche psychologische Unterstützung und Zufriedenheit bieten wie Kontakte im wirklichen Leben. Professor Robert Kraut erklär­te: ‚Wir gehen davon aus, dass man häufiger oberflächliche Be­ziehungen entwickelt, die in einem allgemeinen Rückgang der Sozialkontakte zu anderen Menschen resultieren.’“1

Unangenehm? Nun, die Schlussfolgerung ist sehr realistisch, aus einem Grund, den Shafir ausführlich in diesem Buch erklärt.

Kurz gefasst resümiert sie: „Dieses Medium [Internet, UL] ist in der Lage, Botschaften schnell, billig und zuverlässig zu übermit­teln. Die Frage ist, welche Botschaften. Erinnern Sie sich, dass nur sieben Prozent des Gedankeninhalts verbal übermittelt wer­den? 93 Prozent dessen, was ein Mensch zum Ausdruck brin­gen will, werden von seinem Gesprächspartner aus Gesten, Tonfall und Mimik abgeleitet. Da durch E-Mail und Chat-Geplau­der ein Großteil dieser nonverbalen Kommunikation verloren geht, programmieren wir Missverständnisse und Misstrauen in einem nie gekannten Ausmaß.

Könnte der Mangel an persönlichen Interaktionen in Echt-Zeit ein emotionales Fallout erzeugen, das unsere Lebensdauer ver­kürzt? Laufen wir Gefahr zu vergessen, wie man bedeutungsvol­le Beziehungen zu Familienangehörigen herstellt und Freund­schaften außerhalb des Internet schließt? Wäre es möglich, dass die Fähigkeit, zwischenmenschliche Kontakte herzustellen, zusehends verkümmert oder uns vollkommen abhanden kommt …? [Betonungen im Originaltext enthalten. UL]“

Unbequeme Gedanken?

Eingedenk der Diskussion um ein eskalierendes SFCBWler-Internet-Forum und dort um sich greifende Missverständnisse und allseitiges Misstrauen scheint es sehr sinnvoll zu sein, sol­che Gedanken einmal auszusprechen und auf die (vielleicht) krankhafte Verarmung der Kommunikation in diesem Milieu hin­zuweisen.2

Doch das ist eine Randweisheit in diesem sehr lesenswerten Buch. Wer es nachdenklich, langsam und eindringlich liest, wird eine Menge mehr mitbekommen von dem, was in ihm innere Barrieren aufrichtet und die Kommunikation mit der Welt behin­dert. Vieles steht hier zu lesen über Hierarchiedenken, Status­denken, Vorurteile, Meinungen statt Wissen … es lohnt sich, Shafirs Buch zu lesen und jede Menge Anstreichungen zu ma­chen. Ich behaupte, diese paar hundert Seiten gehören zum un­erlässlichen Rüstzeug für jeden, der Schwierigkeiten in der Fir­ma, im Berufsleben insgesamt, im Privatleben oder mit dem an­deren Geschlecht hat.

Hm, klingt nach einem allseitigen Ratgeber, was? Ein Buch, das jeder im Regal haben sollte. Schaut einfach mal nach, ob das stimmt. Es ist in jedem Fall gut investiertes Geld.

© 2004 by Uwe Lammers

Ja, ein denkwürdiges Buch, wahrhaftig. Ersetzt im Extremfall eine ganze Bibliothek psychologischer Ratgeber, wenn man vie­les von dem, was darin steht, beherzigt. Ich sagte ja, ein wichti­ges Werk – in der kommenden Woche kommen wir zu etwas, das ich zwar auch rezensierte, von dem ich aber inzwischen nicht mehr so überzeugt bin.

Lasst euch mal überraschen, wovon ich dann rede.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Auch wenn mir persönlich die Datenerhebungsgrundlage von 169 Menschen viel zu gering ist, scheint die Tendenz dieser Auswertung doch schon beunruhigend genug zu sein, um ein wenig genauer darüber nachzudenken.

2 Anmerkung von 2022: Dies bezieht sich auf die Entstehungszeit der Rezension und den Science Fiction-Club Baden-Württemberg (SFCBW), in dem damals eine durchaus krisenhafte kommunikative Stimmung gab.

Blogartikel 507: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 2

Posted April 23rd, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist jetzt vier Monate her, dass ich an dieser Stelle den ersten Auftakt wagte, über jenes Projekt zu sprechen, das derzeit einen guten Teil meiner Lebenszeit einnimmt und, so optimistisch wage ich das zu formulieren, hoffentlich beizeiten langfristig dazu beitragen wird, mich aus dem Bezug des „Bürgergeldes“ zu befreien und zugleich ein drängendes Problem zu verringern.

Dass Autoren sterben, ist ein Faktum, das wir nicht aus der Welt schaffen können (es gibt nun mal keine Zellaktivatoren, nicht wahr?). Dass sie bisweilen völlig unerwartet und vor der Zeit versterben, ist ebenfalls nicht auszuschließen. Ich muss da nur an meinen alten Brieffreund und Autor Malte Schulz-Sembten denken, der von uns ging, als er gerade 50 Jahre alt geworden war. Ich denke, wir sind uns einig, dass das eigentlich ein Le­bensalter ist, in dem man noch nicht abtreten sollte.

Ich selbst bin zum Zeitpunkt, wenn dieser Blogartikel erscheint, (noch) 56 Lenze alt, gehe aber schon solide auf den 57. Ge­burtstag zu. Dabei blicke ich auf über 40 Jahre recht reger Auto­rentätigkeit zurück, deren Resultate ganze Regalwände bei mir füllen (und die Korrespondenz aus diesen Jahren füllt weitere Ar­chivkartons bei mir. Glaubt mir, in 40 Schreibjahren kommen viele Briefe und Mails zusammen!).

Das meiste meiner Werke ist noch nicht veröffentlicht, und dazu zählen viele Romane mit mehr als hundert Seiten Umfang, man­che mit mehreren tausend Textseiten. Das umfangreichste E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ (2018 er­schienen) ist mit seinen gut 500 Seiten nur ein kleiner Vorge­schmack all dessen, was hier noch an ungehobenen Schätzen schlummert.

Als ich im Frühjahr 2022 in der „Jobfabrik“ meinem dortigen Ar­beitsberater klarmachte, dass ich intendierte, neben der regulä­ren Jobsuche im Internet und dem Stellenangebot des ARBEITS­MARKTES ein Netzwerk aufzubauen, um die Möglichkeit auszulo­ten, ein Autoren-Nachlassarchiv aufzubauen, stieß ich auf faszi­nierte Zustimmung. Ihm war sofort klar, dass ich mit unglaubli­cher Energie und enormem Engagement dieses Ziel verfolgen würde. Es stand ebenfalls für uns beide Folgendes fest: Schnelle Erfolge waren hier kaum zu erwarten. Die Widerstände würden enorm sein. Und das Projekt musste unabweislich auf lange Sicht angelegt sein.

Damit war es klar antizyklisch. In der Jobsphäre, in der ich tradi­tionell unterwegs bin, dominiert seit über 20 Jahren eine be-dauerliche Kurzatmigkeit. Das bedeutet: Jobs und Projektstellen an Universitäten und in Archiven (meine traditionellen Arbeitgeber, da ich ein Neuzeithistoriker mit jahrelanger Archiverfahrung bin) sind kurzfristig getaktet. Selbst dann, wenn man mal eine solche Projektstelle erhaschen kann, für die man sich nicht selten inhaltlich ordentlich verbiegen muss, ist es quasi unmöglich, länger als 3 Jahre auf einer Stelle zu verweilen. Üblicherweise werden solche Projektstellen nach diesen drei Jahren wieder eingestampft, und man steht wieder am Anfang wie zuvor.

Auf diese Weise lässt sich keine langfristige ökonomische Si­cherheit erlangen. Da ich das alles jetzt schon 20 Jahre lang mitmache und Besserung nicht in Sicht war, beschloss ich, mich zwar weiterhin auf (seltene) ausgeschriebene Stellen zu bewer­ben, aber parallel dieses Projekt zu forcieren.

Ich erhielt dafür grünes Licht. Ende März 2022 legte ich schon los, vor dem eigentlichen Zustimmungsgespräch in der Jobfa­brik. Schauen wir uns mal die ersten Schritte an, die ich unter­nahm.

Wer mich länger kennt, wird im Fandom zweifellos schon mal ir­gendwann über meinen Namen gestolpert sein. Sei es auf der Perry Rhodan-Leserkontaktseite, sei es in den ANDROMEDA NACHRICHTEN, über meine E-Books, durch Publikationen des Terranischen Clubs Eden (TCE), des Science Fiction-Clubs Universum (SFCU) oder das monatliche Fanzine „Baden-Würt­temberg Aktuell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW). Seit jüngstem kann man mich auch auf der Homepage des SFC Black Hole Galaxie entdecken. Oder eben hier auf meiner Webseite www.oki-stanwer.de. Aber gebt nur meinen Namen im Netz ein … ihr werdet noch ganz andere Stellen entdecken. Das Obige ist nur die Spitze des Bekanntheits-Eisbergs.

Ich bin eben, seit ich 1982 ins bundesdeutsche Phantastik-Fan­dom aufgebrochen bin und konstant publiziert habe, schon sehr weit herumgekommen (ich habe im BWA mal vor längerer Zeit eine mehrteilige Artikelreihe über meine ersten 25 Fandom-Jah­re veröffentlicht, vielleicht bekommt die beizeiten mal ein Up­date, who knows?).

Das heißt, in der SF-Community bin ich – jenseits der sozialen Medien – relativ gut bekannt und vernetzt und habe eine Menge Kontakte. Außerdem wurde ich während einer Archivbeschäfti­gung vor vielen Jahren Mitglied im Verband deutscher Archi­varinnen und Archivare (VdA). Leider vom Alter her zu spät, um auf traditionellem Weg Archivar werden zu können … aber als Seiteneinsteiger ist das immer wieder denkbar (wenn auch, leider, meist auf Projektbasis und befristet).

Ich recherchierte also am 31. März 2022 zunächst die Phantas­tische Bibliothek Wetzlar und forschte mit einer allgemeinen Recherche nach Nachlassarchiven phantastischer Provenienz. Wetzlar war dabei allerdings so unklar in den Informationen, dass ich spürte: Hier muss ich direkt nachhaken. Ich setzte den Punkt auf meine Agenda. Die andere Recherche blieb weitge­hend erfolglos – ganz wie ich befürchtet hatte. Schon hier be­fürchtete ich, dass das Thema des Nachlasses sterbender deut­scher Phantasten irgendwie nicht auf der Agenda stand. Ich soll­te darin nachhaltig bestärkt werden.

Am 1. April – und nein, das war kein Aprilscherz und wurde glü­cklicherweise auch nicht als solcher aufgefasst – kontaktierte ich den VdA direkt und erkundigte mich explizit nach Autoren-Nachlassarchiven. Parallel dazu aktivierte ich mein Netzwerk und schrieb den Braunschweiger Verein KreativRegion e.V. an. Zur näheren Erläuterung: Dies ist ein Dachverband für die Kreativbranchen Braunschweigs (dazu zählen z.B. Theater, Ar­chitektur, Design, Buchmarkt, Kreatives Handwerk, Software usw.). Ich bin hier seit Jahren ehrenamtlich aktiv und engagiere mich – aus nahe liegenden Gründen – besonders für den Be­reich Buchmarkt. Seit 2022 gibt es auch im monatlichen News­letter der KreativRegion eine Literaturkolumne von mir, in der Rezensionen oder Kurzgeschichten von mir veröffentlicht wer­den.

Im Vergleich zu meinem sonstigen Veröffentlichungsportfolio fal­len diese maximal 12 Veröffentlichungen kaum ins Gewicht, das stimmt. Aber sie erschließen nach und nach neue Leserkreise, und deshalb haben sie ihren Wert und verlangen sorgfältige Aufmerksamkeit.

Hier wollte ich nun also von den Verantwortlichen im Vorstand wissen, ob ihnen zu dem Thema Autoren-Nachlassarchiv schon etwas untergekommen sei oder ob sie Ansprechpartner wüss­ten, mit denen ich Kontakt aufnehmen könnte. Denn mir war schon zu diesem Zeitpunkt klar, dass die Aufgabe, die ich hier begonnen hatte, nicht von einer einzigen Person, d.h. mir, zu schultern sein würde.

Ich würde ein Team brauchen.

Aber bis dieser Gedanke reifte, sollte noch einiges an Zeit ver­gehen.

Am 4. April recherchierte ich bei der Archivschule Marburg, die mir ein weiterer sinnvoller Ort dafür zu sein schien. Am glei­chen Tag grub ich mich auf der Suche nach Nachlassarchiven durch das Archiv-Portal Arcinsys, das ich bei meinen archivi­schen Beschäftigungen kennen gelernt hatte.

Die Resultate waren, vorsichtig gesprochen, ernüchternd. Und das befeuerte meine Befürchtungen natürlich umso mehr.

Daraufhin schrieb ich am 5. April direkt die Archivschule Mar­burg an und flankierte das mit einem Schreiben an die Phantas­tische Bibliothek in Wetzlar.

Es ist vielleicht wichtig, an dieser Stelle einzuflechten, dass wir uns immer noch in den Ausläufern der Corona-Pandemie befan­den. Sie hatte seit Ende 2020 beim Verein KreativRegion e.V. sehr viel Schaden angerichtet, wie generell bei den Kreativbran­chen, als deren Dachverband und Interessenvertretung sich die KreativRegion verstand. Die früher monatlich regelmäßig statt­findenden Präsenztreffen und diverse Formate wie der „Frühe Vogel“ (ein kreatives Frühstück) oder die „DenkBar“ (ein Abendformat) hatten sich genauso wie das so genannte „11hoch11“-Format, bei dem in loser Folge sich jeweils eine kreative Branche an einem wechselnden kreativen Ort in Braun­schweig vorstellte, quasi aufgelöst.

Dass das dann eine Führungskrise im Verein zur Folge hatte, entdeckte ich erst mit Verspätung im Herbst 2022 … da das durchaus für das, was ich hier berichte, einige Relevanz besitzt, sei es hier schon mal vorsorglich angesprochen.

Diese weitgehende Inaktivität des Vereins, was Präsenzformate angeht, ist deshalb wichtig, weil ich am 6. April 2022 an einem solchen Präsenzformat teilnahm. Dort ging es primär um die Hil­fe für die in Braunschweig eingetroffenen Flüchtlinge aus der Ukraine. Vergessen wir nicht, dass seit dem 24. Februar russi­sche Truppen diesen Staat überfallen haben und seither die Zi­vilbevölkerung terrorisieren. Ein Ende dieses völkerrechtswidri­gen Terrors ist leider noch nicht absehbar. Um das Leid der Flüchtlinge auf kulturellem Gebiet zu lindern, wurde diese Ver­anstaltung organisiert.

Auf den ersten Blick hat dieser Event nichts mit meinem Projekt zu tun … aber es geht um Netzwerkbildung. Das sehr gut be­suchte Event ist aber aus genau diesem Grund wichtig: Ich traf hier einen Braunschweiger Autor, den ich schon länger kannte, und wir vereinbarten einen engeren Kontakt wegen des Projekt-Fokus. Außerdem traf ich eine Abgeordnete des Bundes Bil­dender Künstler (BBK), die ich auf kreative Nachlässe an­sprach. Und eine engagierte Frau von den Grünen, die mir im Gespräch verriet, dass ihr Vater Schriftsteller sei!

Ich kann gern den Kontakt herstellen“, sagte sie mir … und das tat sie dann wenig später auch. So gesehen fühlte ich mich also durch mein engeres Netzwerk schon mal bestärkt und hatte ein paar Räder in Bewegung gesetzt.

Dass ich am selben Tag dann auch noch Antwort von der Ar­chivschule Marburg erhielt, fand ich ebenfalls hilfreich. Hier hieß es zwar, dass derartige Institutionen, wie sie mir vorschwebten, nicht bekannt seien, aber es wurde mir der Tipp gegeben, ich solle mir doch mal die „Künstlerdatenbank und das Nach­lassarchiv Niedersachsen“ anschauen. Das war ein 2019 von der niedersächsischen Landesregierung ins Leben gerufenes Projekt, das in Hannover angesiedelt war.

Ihr seht, ich ging da gleich recht vielseitig und auf unterschied­lichsten Ebenen das Thema an. Zunächst war allerdings alles noch relativ amorph, es mangelte an klaren Aussagen, auch re­gional und überregional, thematisch und generalistisch waren noch nicht getrennt. Und mir sollten einige Überraschungen be­vorstehen in den nächsten Tagen des Monats April 2022. Davon erzähle ich in der dritten Artikelfolge, die euch diesmal schon im Blogartikel 514, also in sieben Wochen, erwarten wird.

Soviel sei für heute verraten. Bald gibt es mehr Infos – immer neugierig bleiben, Freunde!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

selbst wenn man einberechnet, dass ich im Jahre 2021 ein paar Monate mit den Blogveröffentlichungen pausiert habe (also zwi­schen Blogeintrag 315 und 316) und diese erst wieder im Sep­tember 2021 aufnahm, ändert das doch nichts an der absoluten Zahl von unfasslichen 400 Rezensionen, die ich in diesen zu­rückliegenden 8 Jahren hier präsentiert habe … und es werden definitiv noch viele interessante, seltsame oder abstruse Bücher folgen, davon solltet ihr ausgehen. Meine Rezensions-„Fundgru­be“ verfügt noch über einige hundert weitere Buchbesprechun­gen, und die Majorität ist noch nirgendwo erschienen.

Die bisherige Gliederung habe ich sinnvollerweise beibehalten, auch wenn z.B. Clive Cussler zwischenzeitlich verstorben ist und der Zuwachs seiner Epigonenromane sich doch recht in Grenzen hält … aber es gibt auch auf diesem Feld noch zahlreiche unge­lesene Werke, sodass beizeiten auch dort wieder Rezensionen zu finden sein werden, im nächsten Hunderterblock.

Was ist sonst noch alles hier zu finden? Ach, da lohnt es nicht, viele Worte zu machen … schaut einfach selbst, was seit dem Blogartikel 300 in den vergangenen rund zwei Jahren hinzuge­kommen ist.

Also – Vorhang auf für die Aufstellung über 400 Wochen Rezen­sions-Blog:

Rezensions-Blogs 1-400

1. April 2015 – 19. April 2023

Übersicht:

Blog 100: Hundert Wochen Literatur – Genres & Schwerpunkte (22.02.2017)

Blog 200: Zweihundert Wochen Literatur – Genres & Schwerpunkte (23.01.2019)

Blog 300: Dreihundert Wochen Literatur – Genres & Schwerpunkte (23. Dezember 2020)

Blog 400: Vierhundert Wochen Literatur – Genres & Schwerpunkte (19. April 2023)

Biografisches:

Blog 1: Zen in der Kunst des Schreibens (01.04.2015)

Blog 32: Wer war Jack the Ripper? (04.11.2015)

Blog 48: Hinter dem Spiegel (24.02.2015)

Blog 61: Der Mann, der das Geld erfand (25.05.2016)

Blog 64: Leila. Ein bosnisches Mädchen (15.06.2016)

Blog 89: Renas Versprechen (07.12.2016)

Blog 96: Der Mensch ist des Menschen Wolf (25.01.2017)

Blog 106: Meine Jahre mit Pat (05.04.2017)

Blog 114: Boy (31.05.2017)

Blog 128: Die Seele des Mörders (06.09.2017)

Blog 183: Hand an sich legen (26.09.2018)

Blog 212: Als ich Carroll Beckwith war (17.04.2019)

Blog 269: E=mc² – Wer war Albert Einstein? (20.05.2020)

Blog 281: Tagebuch einer Sklavin (12.08.2020)

Blog 294: Simenon auf der Couch (11.11.2020)

Blog 304: Über Patricia Highsmith (20.01.2021)

Blog 308: Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt (17.02.2021)

Blog 315: Herbert Häußler 1912 – 1973: Der erste deutsche SF-Fan (07.04.2021)

Blog 344: Der Tod ist mein Beruf (23.03.2022)

Blog 367: Awakenings – Zeit des Erwachens (31.08.2022)

Blog 394: Meine kurze Geschichte (08.03.2023)

Science Fiction:

Blog 2: Die Gehäuse der Zeit (08.04.2015)

Blog 4: Diplomat der Grenzwelten (22.04.2016)

Blog 10: Fleisch und Blut (03.06.2015)

Blog 13: Gegenschlag (24.06.2015)

Blog 45: Wing 4 (03.02.2016)

Blog 49: Zeitlabyrinth (02.03.2015)

Blog 51: Das Wing 4-Syndrom (16.03.2016)

Blog 53: Die Rückkehr der Zeitmaschine (30.03.2016)

Blog 57: Stärke 10 (27.04.2016)

Blog 73: Die Schatten dunkler Flügel (17.08.2016)

Blog 75: Die Zeitlegion (31.08.2016)

Blog 77: Todesjäger (14.09.2016)

Blog 81: Das Haus gegenüber (12.10.2016)

Blog 85: Unendliche Grenzen (09.11.2016)

Blog 86: Die Sechseck-Welt (1) (16.11.2016)

Blog 88: Familientreffen (30.11.2016)

Blog 90: Exil Sechseck-Welt (2) (14.12.2016)

Blog 94: Entscheidung auf der Sechseck-Welt (3) (11.01.2017)

Blog 98: Rückkehr auf die Sechseck-Welt (4) (08.02.2017)

Blog 102: Dämmerung auf der Sechseck-Welt (5/E) (08.03.2017)

Blog 105: Anti-Eis (29.03.2017)

Blog 108: Die schlafende Welt (19.04.2017)

Blog 116: Der tote Astronaut (14.06.2017)

Blog 126: Die Zeitspirale (23.08.2017)

Blog 129: Die Welten der Science Fiction (13.09.2017)

Blog 133: Blut der Erde (11.10.2017)

Blog 142: Wenzels Pilz (13.12.2017)

Blog 161: Die Mars-Chroniken (25.04.2018)

Blog 162: Zeitknick (02.05.2018)

Blog 166: Wo steckt Aaron Burr? (30.05.2018)

Blog 168: Das vielfarbene Land (1) (13.06.2018)

Blog 172: Der goldene Ring (2) (11.07.2018)

Blog 175: Ein Sherlock Holmes des Roten Planeten (01.08.2018)

Blog 176: Kein König von Geburt (3) (08.08.2018)

Blog 177: Der Schwarm (15.08.2018)

Blog 179: Der Widersacher (4/E) (29.08.2018)

Blog 184: Der 21. Juli (03.10.2018)

Blog 187: Finstere Zukunft (Sammelrezension) (25.10.2018)

Blog 191: Game Over (21.11.2018)

Blog 216: Timeline (15.05.2019)

Blog 220: Der illustrierte Mann (12.06.2019)

Blog 229: Alexanders langes Leben, Stalins früher Tod (14.08.2019)

Blog 239: Unternehmen Proteus (23.10.2019)

Blog 241: Das Ivanhoe-Gambit (1) (06.11.2019)

Blog 245: Die Richelieu-Intrige (2) (04.12.2019)

Blog 250: Das Pimpernell-Komplott (3) (08.01.2020)

Blog 254: Die Zenda-Vendetta (4) (05.02.2020)

Blog 259: Das Nautilus-Manöver (5/E) (11.03.2020)

Blog 263: Der ewige Tag (08.04.2020)

Blog 272: Killermaschine (1) (10.06.2020)

Blog 274: Todesbefehl (2/E) (24.06.2020)

Blog 298: Der Tag der Auferstehung (09.12.2020)

Blog 316: Der Krieg mit den Hukk (08.09.2021)

Blog 319: Flucht ins Heute (29.09.2021)

Blog 323: Der goldene Mann (27.10.2021)

Blog 328: Der Zeitriss (01.12.2021)

Blog 331: Was wäre gewesen, wenn? (22.12.2021)

Blog 338: Medizin für Melancholie (09.02.2022)

Blog 346: Doctor Who – Die Hand des Omega (06.04.2022)

Blog 349: Von Zeit zu Zeit (1) (27.04.2022)

Blog 352: Im Strom der Zeit (2/E) (18.05.2022)

Blog 356: Der Quantenfisch (15.06.2022)

Blog 360: Der grüne Jademond (13.07.2022)

Blog 364: Hohlwelt (10.08.2022)

Blog 368: …und morgen die Sterne (07.09.2022)

Blog 369: Was wäre geschehen, wenn? (14.09.2022)

Blog 371: Mutant 59: Der Plastikfresser (28.09.2022)

Blog 374: Visum für den Sirius (19.10.2022)

Blog 380: Durch die Zeiten (Sammelrezension) (30.11.2022)

Blog 382: Feuerflut (14.12.2022)

Science Fiction / Peter F. Hamilton:

Blog 15: Sternenträume / Drachenfeuer (08.07.2015)

Blog 18: Die unbekannte Macht (1) (29.07.2015)

Blog 21: Fehlfunktion (2) (19.08.2015)

Blog 24: Seelengesänge (3) (16.09.2015)

Blog 27: Der Neutronium-Alchimist (4) (30.09.2015)

Blog 30: Die Besessenen (5) (21.10.2015)

Blog 33: Der nackte Gott (6) (11.11.2015)

Blog 36: Zweite Chance auf Eden (7/E) (02.12.2015)

Blog 63: Mindstar 1: Die Spinne im Netz (1) (08.06.2016)

Blog 67: Mindstar 2: Das Mord-Paradigma (2) (06.07.2016)

Blog 71: Mindstar 3: Die Nano-Blume (3/E) (03.08.2016)

Blog 284: Der Dieb der Zeit (02.09.2020)

Blog 289: Der Stern der Pandora (1) (07.10.2020)

Blog 293: Die Boten des Unheils (2) (04.11.2020)

Blog 297: Der entfesselte Judas (3) (02.12.2020)

Blog 301: Die dunkle Festung (4/E) (30.12.2020)

Sachbücher:

Blog 3: Der verstrahlte Westernheld (15.04.2015)

Blog 22: Einsicht ins Ich (26.08.2015)

Blog 28: Abenteuer Ozean (07.10.2015)

Blog 40: Der stumme Frühling (30.12.2015)

Blog 54: Stupid white men (06.04.2016)

Blog 68: Der Gesang des Dodo (13.07.2016)

Blog 117: Arbeit poor (21.06.2017)

Blog 195: Hurra Amerika! „Adventures in A TV Nation“ (19.12.2018)

Blog 258: Mission TITANIC (04.03.2020)

Blog 305: Warten auf die Aras (27.01.2021)

Blog 336: Der Fremdling im Glas (26.01.2022)

Blog 379: Ewiger Krieg für ewigen Frieden (23.11.2022)

Blog 390: Das Ziegenproblem (08.02.2023)

Blog 396: Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte (22.03.2023)

Sachbücher / Historische Werke:

Blog 6: Der Baader Meinhof Komplex (06.05.2015)

Blog 9: Kollaps (27.05.2015)

Blog 12: Die griechische Zeitung (17.06.2015)

Blog 19: Der Erste Weltkrieg (Hamann) (05.08.2015)

Blog 31: Virtuelle Antike (28.10.2015)

Blog 62: Die aztekische Zeitung (01.06.2016)

Blog 72: Mythos Ägypten (10.08.2016)

Blog 76: Der ferne Spiegel (07.09.2016)

Blog 92: Das Tal (28.12.2016)

Blog 93: August 1914 (04.01.2017)

Blog 97: Auf den Spuren unserer Vergangenheit (01.02.2017)

Blog 101: Längengrad (01.03.2017)

Blog 112: Die ägyptische Zeitung (17.05.2017)

Blog 113: Die Welt des Mittelmeeres (24.05.2017)

Blog 118: Judenmord (28.06.2017)

Blog 122: Ungewöhnliche Menschen (26.07.2017)

Blog 145: Jagd nach dem Golde (03.01.2018)

Blog 188: Die Diebe von Bagdad (31.10.2018)

Blog 199: Götter, Gräber und Gelehrte (16.01.2019)

Blog 221: Gestohlene Welten (19.06.2019)

Blog 225: Die Entdeckerzeitung (17.07.2019)

Blog 318: Die Entdeckerzeitung (22.09.2021)1

Blog 231: Das Zeugenhaus (28.08.2019)

Blog 237: Die Tugenden der Kurtisanen (09.10.2019)

Blog 246: Die Spur der Götter (11.12.2019)

Blog 264: Das Freudenschiff (15.04.2020)

Blog 276: Wie Zufall und Dummheit Weltgeschichte schreiben (08.07.2020)

Blog 286: Mythos Bernsteinzimmer (16.09.2020)

Blog 314: Die Muschel auf dem Berg (31.03.2021)

Blog 321: Kleopatras versunkener Palast (13.10.2021)

Blog 327: Bei Hitlers (24.11.2021)

Blog 335: Die Geheimnisse der Pyramiden (19.01.2022)

Blog 347: Im Schatten des Himalaya (13.04.2022)

Blog 351: Entdecker der vergessenen Stadt (11.05.2022)

Blog 355: Ramses II – Das Totenhaus der Söhne (08.06.2022)

Blog 357: Die Verschwörung der Lügner (22.06.2022)

Blog 359: Die Wikinger-Zeitung (06.07.2022)

Blog 363: Die Zimmermann-Depesche (03.08.2022)

Blog 376: GEO EPOCHE 7: Der 11. September 2001  (02.11.2022)

Blog 383: Ein Volk in Waffen (21.12.2022)

Blog 386: Lila (11.01.2023)

Blog 398: Leben am Nil (05.04.2023)

Krimis / Historische Krimis:

Blog 16: Keiner von uns (15.07.2015)

Blog 42: Der große Eisenbahnraub (13.01.2016)

Blog 70: Kleine Mordgeschichten für Tierfreunde (27.07.2016)

Blog 124: Der Janson-Befehl (09.08.2017)

Blog 154: Der Maulwurf im Kreml (07.03.2018)

Blog 217: Der Pandora-Pakt (22.05.2019)

Blog 222: Fluch! (26.06.2019)

Blog 242: Havoc – Verwüstung (13.11.2019)

Blog 325: Der Consul (10.11.2021)

Blog 340: Tod im Lesesaal (23.02.2022)

Blog 348: Die Physiker (20.04.2022)

Krimis / Sherlock Holmes:

Blog 5: Sherlock Holmes und der Fluch von Addleton (29.04.2015)

Blog 29: Das Geheimnis des Geigers (14.10.2015)

Blog 35: Studie in Scharlachrot (25.11.2015)

Blog 58: Die Wahrheit über Sherlock Holmes (04.05.2016)

Blog 74: Sherlock Holmes und die Riesenratte von Sumatra (24.08.2016)

Blog 110: Holmes und die Spionin (03.05.2017)

Blog 132: Das Mandala des Dalai Lama (04.10.2017)

Blog 136: Sherlock Holmes und die Drachenlady (01.11.2017)

Blog 146: Schatten über Baker Street (10.01.2018)

Blog 158: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (04.04.2018)

Blog 173: Sherlock Holmes und der Schrecken von Sumatra (18.07.2018)

Blog 192: Baker Street (1): Sherlock Holmes fürchtet sich vor gar nichts (28.11.2018)

Blog 196: Baker Street (2): Sherlock Holmes und der Club der tödlichen Sportarten (26.12.2018)

Blog 201: Baker Street (3): Sherlock Holmes und die Kamelienmänner (30.01.2019)

Blog 205: Baker Street (4): Sherlock Holmes und der Schatten des M. (27.02.2019)

Blog 209: Baker Street (5/E): Sherlock Holmes und das sprechende Pferd (27.03.2019)

Blog 226: Kein Fall für Mr. Holmes (24.07.2019)

Blog 251: Das Geheimnis des weißen Bandes (15.01.2020)

Blog 256: Das Blut der Schande (19.02.2020)

Blog 271: Im Zeichen der Vier (03.06.2020)

Blog 279: Der Hund der Baskervilles (29.07.2020)

Blog 285: Das Tal der Angst (09.09.2020)

Blog 306: Sherlock Holmes und Jack the Ripper (03.02.2021)

Blog 310: Sherlock Holmes: Das ungelöste Rätsel (03.03.2021)

Blog 334: Mit Sherlock Holmes durch Zeit und Raum (1) (12.01.2022)

Blog 342: Mit Sherlock Holmes durch Zeit und Raum (2/E) (09.03.2022)

Blog 388: Sherlock Holmes und der Fluch der TITANIC (25.01.2023)

Erotische Literatur:

Blog 7: In seinen Händen (13.05.2015)

Blog 20: Hände aus Samt (12.08.2015)

Blog 46: Mit geschlossenen Augen (10.02.2016)

Blog 80: Die Verwechslung (05.10.2016)

Blog 141: Harem der Lust (06.12.2017)

Blog 157: Lustnächte (28.03.2018)

Blog 165: Der Reiz des Verbotenen (23.05.2018)

Blog 169: Lotosblüte (20.06.2018)

Blog 181: S.E.C.R.E.T. (1) (12.09.2018)

Blog 185: S.E.C.R.E.T. (2) – Geteiltes Geheimnis (10.10.2018)

Blog 189: S.E.C.R.E.T. (3/E) – Enthülltes Geheimnis (07.11.2018)

Blog 193: Die Galerie (05.12.2018)

Blog 203: Aphrodite gesucht (13.02.2019)

Blog 207: Das Aktmodell (13.03.2019)

Blog 211: Sweet Sins 1: Arie der Unterwerfung (10.04.2019)

Blog 215: Sweet Sins 2: Essenz der Hingabe (08.05.2019)

Blog 219: Sweet Sins 3/E: Fesselnde Blicke (05.06.2019)

Blog 224: Power Play – Opalherz (4) (10.07.2019)

Blog 230: Das vergnügliche Leben der Lieblingssklavin Innifer von Theben… (21.08.2019)

Blog 235: Blue Mondays (25.09.2019)

Blog 240: Saphir (Sammelrezension) (30.10.2019)

Blog 244: Diamantendiebe (27.11.2019)

Blog 247: Lust und Gefahr (18.12.2019)

Blog 257: Shades of Grey (1) – Geheimes Verlangen (26.02.2020)

Blog 260: Persische Nächte (18.03.2020)

Blog 262: Shades of Grey (2) – Gefährliche Liebe (01.04.2020)

Blog 267: Shades of Grey (3/E) – Befreite Lust (06.05.2020)

Blog 270: Giulias Geheimnis (1) (27.05.2020)

Blog 275: Elisa – Verlockung der Unschuld (2/E) (01.07.2020)

Blog 280: Die Rose von Byzanz (05.08.2020)

Blog 287: After Work (23.09.2020)

Blog 295: Entfessle mich! (18.11.2020)

Blog 303: Die Schatzsucher (13.01.2021)

Blog 309: Calendar Girl 1: Verführt (24.02.2021)

Blog 313: Calendar Girl 2: Berührt (24.03.2021)

Blog 317: Calendar Girl 3: Begehrt (15.09.2021)

Blog 320: Calendar Girl 4/E: Ersehnt (06.10.2021)

Blog 324: Galerie der Leidenschaften (1) (03.11.2021)

Blog 326: Bodyguard (2/E) (17.11.2021)

Blog 329: Crossfire 1 – Versuchung (08.12.2021)

Blog 333: Crossfire 2 – Offenbarung (05.01.2022)

Blog 337: Crossfire 3 – Erfüllung (02.02.2022)

Blog 339: Blümchen, Sex und Peitsche (16.02.2022)

Blog 341: Crossfire 4 – Hingabe (02.03.2022)

Blog 343: Melissa. Geheime Gelüste (16.03.2022)

Blog 345: Crossfire 5/E – Vollendung (30.03.2022)

Blog 350: Der Club der verborgenen Wünsche + Club der Sünde (04.05.2022)

Blog 354: Hardwired – verführt (1) (01.06.2022)

Blog 358: Hardpressed – verloren (2) (29.06.2022)

Blog 362: Hardline – verfallen (3) (27.07.2022)

Blog 366: Hardlimit – vereint (4) (24.08.2022)

Blog 370: Hardlove – verliebt (5/E) (21.09.2022)

Blog 373: The Club (1) – Flirt (12.10.2022)

Blog 377: The Club (2) – Match (09.11.2022)

Blog 381: The Club (3) – Love (07.12.2022)

Blog 385: The Club (4) – Joy (04.01.2023)

Blog 387: Pakt der Liebe (18.01.2023)

Blog 389: The Club (5) – Kiss (01.02.2023)

Blog 391: Die Abenteuer der Liebesgöttin (Sammelrezension) (15.02.2023)

Blog 393: The Club (6) – Desire (01.03.2023)

Blog 395: Zähme mich! (15.03.2023)

Blog 397: The Club (7/E) – Passion (29.03.2023)

Blog 399: Ekstase & Erlösung (12.04.2023)

Clive Cussler & Co.:

Blog 8: Das Gold von Sparta (1) (20.05.2015)

Blog 11: Das Erbe der Azteken (2) (10.06.2015)

Blog 14: Das Geheimnis von Shangri-La (3/E) (01.07.2015)

Blog 23: Das Alexandria-Komplott (02.09.2015)

Blog 34: Cyclop (18.11.2015)

Blog 66: Im Todesnebel (29.06.2016)

Blog 79: Der Todesflieger (28.09.2016)

Blog 83: Eisberg (26.10.2016)

Blog 87: Hebt die TITANIC! (23.11.2016)

Blog 91: Der Todesflug der Cargo 03 (21.12.2016)

Blog 95: Um Haaresbreite (18.01.2017)

Blog 99: Tiefsee (26.02.2017)

Blog 103: Die Ajima-Verschwörung (15.03.2017)

Blog 107: Operation Sahara (12.04.2017)

Blog 111: Inka-Gold (10.05.2017)

Blog 115: Schockwelle (07.06.2017)

Blog 119: Höllenflut (05.07.2017)

Blog 123: Akte Atlantis (02.08.2017)

Blog 127: Das Todeswrack (30.08.2017)

Blog 131: Brennendes Wasser (27.09.2017)

Blog 135: Im Zeichen der Wikinger (25.10.2017)

Blog 139: Flammendes Eis (22.11.2017)

Blog 143: Die Troja-Mission (20.12.2017)

Blog 147: Tödliche Beute (17.01.2018)

Blog 151: Der goldene Buddha (14.02.2018)

Blog 155: Geheimcode Makaze (14.03.2018)

Blog 159: Killeralgen (11.04.2018)

Blog 163: Todesschrein (09.05.2018)

Blog 167: Packeis (06.06.2018)

Blog 171: Todesfracht (04.07.2018)

Blog 174: Der Fluch des Khan (25.07.2018)

Blog 178: Schlangenjagd (22.08.2018)

Blog 182: Höllenschlund (19.09.2018)

Blog 186: Höllenjagd (17.10.2018)

Blog 190: Polarsturm (14.11.2018)

Blog 194: Seuchenschiff (12.12.2018)

Blog 198: Eiskalte Brandung (09.01.2019)

Blog 202: Kaperfahrt (06.02.2019)

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Blog 243: Todesrennen (20.11.2019)

Blog 249: Das fünfte Grab des Königs (01.01.2020)

Blog 255: Das Vermächtnis der Maya (12.02.2020)

Blog 261: Der Schwur der Wikinger (25.03.2020)

Blog 268: Die verlorene Stadt (13.05.2020)

Blog 273: Der Schatz des Piraten (17.06.2020)

Blog 278: Tarnfahrt (22.07.2020)

Blog 283: Meeresdonner (26.08.2020)

Blog 288: Die Kuba-Verschwörung (30.09.2020)

Blog 292: Codename Tartarus (28.10.2020)

Blog 296: Todeshandel (25.11.2020)

Blog 302: Piranha (06.01.2021)

Blog 307: Das Osiris-Komplott (10.02.2021)

Blog 312: Schattenfracht (17.03.2021)

Fantasy:

Blog 17: Das Ungeheuer aus dem Sumpf (22.07.2015)

Blog 41: Der Adept (1) (06.01.2016)

Blog 44: Die Loge der Luchse (2) (27.01.2016)

Blog 47: Der Schatz der Templer (3/E) (17.02.2015)

Blog 59: Kull von Atlantis (11.05.2016)

Blog 65: Herr von Valusien (22.06.2016)

Blog 109: Die Werwölfin (26.04.2017)

Blog 138: Horde aus dem Morgenland (15.11.2017)

Blog 140: Harry Potter und der Stein der Weisen (1) (29.11.2017)

Blog 144: Harry Potter und die Kammer des Schreckens (2) (27.12.2017)

Blog 148: Harry Potter und der Gefangene von Askaban (3) (24.01.2018)

Blog 150: Maia (07.02.2018)

Blog 152: Harry Potter und der Feuerkelch (4) (21.02.2018)

Blog 156: Harry Potter und der Orden des Phönix (5) (21.03.2018)

Blog 160: Harry Potter und der Halbblutprinz (6) (18.04.2018)

Blog 164: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (7/E) (16.05.2018)

Blog 170: Der Dolch mit den drei Klingen (27.06.2018)

Blog 197: In fremderen Gezeiten (02.01.2019)

Blog 208: Im Land der Messer (20.03.2019)

Blog 213: Die Schöne (24.04.2019)

Blog 227: The Wonderful Wizard of Oz (31.07.2019)

Blog 234: Die vergessene Welt (18.09.2019)

Blog 277: Die Krieger von Assur (15.07.2020)

Blog 361: Götter, Gnomen und Giganten (20.07.2022)

Blog 365: Märchen von Zaubersteinen (17.08.2022)

Blog 372: Eine Zeit ohne Tod (05.10.2022)

Blog 392: Der Schatz der Tataren (22.02.2023)

Allgemeine Belletristik:

Blog 25: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (16.09.2015)

Blog 37: Männer, die auf Ziegen starren (09.12.2015)

Blog 38: Vor dem Altar der Liebe (16.12.2015)

Blog 57: Sprich uns von der Freundschaft (20.04.2016)

Blog 78: Reis am Stiel (21.09.2016)

Blog 84: Würste der Hölle (02.11.2016)

Blog 232: Der rätselhafte 1. Mai (1) (04.09.2019)

Blog 236: Der falsche Präsident (2/E) (02.10.2019)

Blog 252: Manon Lescaut (22.01.2020)

Blog 253: Radikal – Abenteuer mit Extremisten (29.01.2020)

Blog 265: Unterbrich mich nicht, Gott (22.04.2020)

Blog 282: Lurchis Abenteuer, Bd. 1 und 2 (19.08.2020)

Blog 290: Der schnurrende Philosoph (14.10.2020)

Blog 291: Ricardos ewige Liebe (21.10.2020)

Blog 311: Der Prophet (10.03.2021)

Blog 322: Sprich uns von der Liebe (20.10.2021)

Blog 330: Der Verdacht (15.12.2021)

Blog 332: Das Gesicht des 21. Jahrhunderts (29.12.2021)

Blog 353: Hier spricht Guantánamo (25.05.2022)

Blog 375: Mr. & Mrs. Smith (26.10.2022)

Blog 384: Voll daneben, Mr. President! (28.12.2022)

Phantastik:

Blog 26: Indiana Jones und die Hyänen des Himmels (23.09.2015)

Blog 39: Wintermärchen (23.12.2015)

Blog 43: Indiana Jones und die Macht aus dem Dunkel (20.01.2016)

Blog 52: Die Vampire (23.03.2016)

Blog 69: Der Besucher aus dem Dunkel (20.07.2016)

Blog 82: Alles über Alice (19.10.2016)

Blog 120: Der Lovecraft-Zirkel (12.07.2017)

Blog 121: Und immer wieder die Zeit (19.07.2017)

Blog 125: Ein Abenteuer in Raum & Zeit (Filmrezi, 16.08.2017)

Blog 130: Illuminatus! Band 1: Das Auge in der Pyramide (20.09.2017)

Blog 134: Illuminatus! Band 2: Der goldene Apfel (18.10.2017)

Blog 137: Illuminatus! Band 3/E: Leviathan (08.11.2017)

Blog 148: Die Frau des Zeitreisenden (31.01.2018)

Blog 180: Panji und Sekar Taji (05.09.2018)

Blog 204: Unter dem Pflaumensee (20.02.2019)

Blog 248: Rork – Eine magische Odyssee (25.12.2019)

Blog 266: Die Saat des Cthulhu (29.04.2020)

Blog 299: Offenbarungen (16.12.2020)

Blog 378: Last Action Hero (16.11.2022)

Historische Romane:

Blog 50: Feuer und Stein (1) (09.03.2016)

Blog 55: Die geliehene Zeit (2) (13.04.2016)

Blog 60: Ferne Ufer (3) (18.05.2016)

Blog 104: Das Pharao-Komplott (22.03.2017)

Blog 153: Mathilde – eine große Liebe (28.02.2018)

An dieser Stelle darf ich dann für heute wieder enden. Ich neh­me zuversichtlich an, dass ihr zu dem Zeitpunkt, da ihr diese Zeilen lest, nach über zwei Jahren Pandemie, zu denen sich in­zwischen auch noch verschärfende Klimakrisen und der Ukrai­ne-Krieg gesellt haben, traurig genug, ein wenig Entspannung in der Welt genießen könnt. Das jedenfalls ist meine momentane Hoffnung an diesem 27. April 2022, wo ich diese Zeilen schrei­be.

Keine Ahnung, was ich am 19. April 2023 tun und in was für be­ruflichen Banden ich stecken mag … aber wenn meine Pläne, die ich aktuell vorantreibe, so voranschreiten, wie es den An­schein hat, dann wird die zweite Jahreshälfte 2022 eine Zeit vol­ler spannender, herausfordernder Überraschungen und Wei­chenstellungen für die Zukunft werden.

Bis ihr dies lest, seid ihr sicherlich durch meine regelmäßigen Blogeinträge, meine Editorials im BWA oder auf andere Weise womöglich schlauer. Und sollten sich diese Pläne – wider Erwar­ten – doch zerschlagen, so habe ich immerhin den Trost, dass ich euch mit der regelmäßigen Vorstellung interessanter Bücher etwas Gutes getan habe … das ist doch auch was Schönes.

In der nächsten Woche geht es dann wieder mit einem nach­denklichen, beinahe philosophischen Buch weiter, das ich mit Gewinn gelesen habe. Freut euch drauf, Freunde!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Tja, Fehler kommen leider in den schönsten Büchern, den besten Familien und nun mal auch in meinem Rezensions-Blog vor. Hier beging ich den Fehler, aus Unübersicht­lichkeit eine Rezension zweimal zu bringen. Ich versuche, daraus zu lernen. Sorry, folks!

Blogartikel 506: Infantile Wortinflation

Posted April 16th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute kommt mal ein Buch zur Anwendung, das ich im Mai des Jahres 2000 aus der St. Elisabeth-Buchhandlung in Braun­schweig erwarb … das ist buchstäblich so lange her, dass ver­mutlich selbst von den Braunschweigern kaum mehr jemand weiß, was das war. Ich nutze diese Einführung, ehe ich zu den wirklich nervigen Dingen komme, die ich vor rund 38 Jahren schriftstellerisch verzapfte und um die es heute gehen wird, mal für eine kurze historische Einleitung.

Dort, wo einstmals die St. Elisabeth-Buchhandlung steht, befin­det sich heute eine Bankfiliale. Das ganze Gebäude, in dem die­se Buchhandlung einst wohl über Jahrzehnte existierte, geführt von einer netten alten Dame, wurde vermutlich nach ihrem Tod abgerissen. Das muss zu derselben Zeit geschehen sein, zu dem der Schlosspark in Braunschweig einem riesigen Einkaufs­komplex zu weichen hatte, den ich bis heute hartnäckig ECE-Center nenne.

Zugegeben, der kulturelle Kompromiss, der damit einherging, hat Braunschweig ein neues architektonisches Highlight ver­schafft, nämlich die historische Fassade des alten Stadtschlos­ses (weshalb das Ganze heute auch „Schloss-Arkaden“ genannt wird). Auch wurde hierin das Stadtarchiv integriert und die Stadtbibliothek, fusioniert mit der Stadtbücherei, erhielt volumi­nöse Räumlichkeiten, die äußerst sehenswert sind. Das Innenle­ben des größten Teils des Gebäudes ist gleichwohl eine Shop­ping-Mall, machen wir uns da mal nichts vor.

Das Buch, das ich in der schon so lange verschwundenen St. Eli­sabeth-Buchhandlung damals erstand, war der „Deutsche Wortschatz“ von Wehrle-Eggers (erschienen 1961). Er ist gleichwohl immer noch sehr nützlich und wäre sicherlich hilf­reich gewesen, wenn ich ihn schon 20 Jahre früher besessen hätte.

Das bringt mich dann zum heutigen Thema: der infantilen Wor­tinflation.

Schauen wir uns einfach mal an, was Wehrle-Eggers auf Seite 674 zum Wort „schaffen“ schreibt. Das ist, wie so viele Worte der deutschen Sprache, äußerst vielgestaltig in seiner Anwen­dung. Es könnte beispielsweise bedeuten: „erzeugen“ oder „ge­stalten“ oder „dichten“, aber auch „tätig sein“ oder „arbeiten“.

Als ich KONFLIKT 13 des Oki Stanwer Mythos verfasste, also in den Jahren 1982-1985, da wurde mein Wortschatz allerdings sehr wesentlich von der Lektüre hastig zusammengeschusterter Heftromane beeinflusst. Diese mehrheitlich für jugendliche Le­ser geschaffenen Werke, das verriet mir mal ein Heftromanau­tor, der aus eigener jahrzehntelanger Schreiberfahrung in dem Genre sprach, wurden zumeist fließbandartig heruntergeschrie­ben. In einer Schreibzeit von 10-14 Tagen entstanden strukturell relativ schlicht gehaltene, nicht selten von Klischees und „Stan­dardhandlungen“ (so ein anderer Brieffreund abwertend) wim­melnde Romane. Holzschnittartige Schwarz-Weiß-Malerei war zumal in Horror-Heftromanen – die ich damals verstärkt goutier­te – an der Tagesordnung, und folgerichtig war auch der seman­tische Tiefgang in den Dialogen nicht eben nobelpreisverdäch­tig.

Was also sollte ein eifriger Leser wie ich tun, der in annähernd demselben Fließbandtempo eigene Geschichten entwarf und manchmal im Tagestakt fertigstellte? Nun, man kann sich die Einflüsse ziemlich gut vorstellen, heute kommt davon mal ein Auswuchs zur Anschauung, der mich inzwischen zunehmend nervt … ich digitalisiere aktuell ja immer noch OSM-Episoden aus den Jahren 1984/85 … und da sind Sätze dabei, die mir die Zehennägel kräuseln, echt.

Nehmen wir heute einfach nur mal das Beispiel des Wortes „schaffen“, das ich oben erwähnt habe. Dort stand, wie man es korrekt anwendet. Ich verwendete es damals exzessiv … und falsch.

Werfen wir einfach mal einen Blick in einige der Verwendungssi­tuationen, wobei ich die einzelne Bandzuordnung geflissentlich auslasse, da es sich bekanntlich um Geschichtenzusammenhän­ge des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“ handelt. Und die möchte ich ja in gründlich renovierter Form, auch sprachlich deutlich optimiert, in den „CLOGGATH-KONFLIKT“-E-Books beizeiten euch zu lesen geben.

Auf diese Weise werdet ihr die unten wiedergegebenen Stilblü­ten natürlich nicht entdecken können. Dennoch versuche ich, unabsichtliche Spoiler bezüglich der Serienhandlung zu vermei­den.

Schauen wir uns mal an, wie ich in Zitat 1 das Wort „schaffen“ verwendet habe:

Die Unsichtbarkeitskomponente …“, stöhnte der weiße Magier geschafft.

Ist das jetzt im obigen Sinn gedacht? Nein. Hier bedeutet es so­viel wie „erschöpft“ oder „ermattet“. Das mag ja gerade noch durchgehen. Aber sehen wir uns das zweite Zitat an, eine Episo­de später:

Wir haben sie … geschafft…“, keuchte er.

Auch hier haben wir keine passende Übereinstimmung mit Wehrle-Eggers. Hier bedeutet das Wort soviel wie „besiegt“. Und leider war das eine unautorisierte Wortverwendung, die ich direkt aus Heftromanliteratur übernommen hatte, denn so wur­de das Wort dort standardmäßig benutzt – als Jargonausdruck.

Zwei Episoden später in derselben OSM-Serie kommt eine wei­tere Erwähnung desselben Wortes:

Aber mit Kreuzen, Flammenwerfern und einer Panzerfaust hat­ten wir sie damals geschafft.

Man sieht deutlich: Diese Wortbedeutung von „schaffen“ für „besiegen“, „erledigen“ usw. setzte sich durch und wurde all­mählich echt salonfähig in meinen Texten. Leider, ist zu konsta­tieren.

In der nächsten Folge tauchte diese Formulierung dann erneut auf, diesmal gleich im Doppelpack:

Ich werde dich killen, Oki Stanwer“, sagte er lachend. „Damals in London habe ich es ja leider nicht geschafft.“

Aber dich schaffe ich auch allein.“

Während wir das erste Mal noch durchgehen lassen könnten, ist das zweite schon wieder in der oben erwähnten nämlichen Wei­se falsch verwendet. Hier könnte man es auch mit „töten“ gleichsetzen, so ist es nämlich gemeint.

War es das jetzt? Nein, denn in der darauf folgenden Episode begehe ich denselben Fehler:

Das alles zusammen musste GOLEM schaffen.

Auch hier ist der Kontext „besiegen“, „töten“. Ich muss nicht ei­gens betonen, dass das immer noch verkehrt ist. Eine Episode weiter wiederhole ich diesen Fehler:

Der Kristall geriet in ernste Bedrängnis, aber schaffen konnten ihn die beiden Dämonen selbst mit vereinten Kräften nicht.

Und die Krönung des Ganzen war dann der letzte Band, aus dem ich heute zitiere, hier tritt diese einfallslose infantile Wort­verwendung gleich viermal (!) in Folge in Erscheinung. Ich ver­stehe das heute so, dass ich diesen Band extrem schnell herun­terschrieb und mir einfach keine Zeit für intelligente Formulie­rungen ließ. Gleichwohl … es liest sich einfach höchst enervie­rend:

Und wenn Sie das Schiff schaffen, dann kümmern Sie sich auch gleich um den Leuchtturm.“

Er hätte uns nicht mehr geschafft.“

Ich bin zwar geschwächt, aber euch beide schaffe ich auf je­den Fall.“

Ihr habt ihn geschafft“, staunte Thor.

Es ist irgendwie vielleicht nachvollziehbar, dass ich beim Ab­schreiben und Kommentieren dieser Episoden zunehmend ge­nervt war, oder? Selbst wenn man berücksichtigt, dass ich da­mals selbst erst zarte 18 Lenze zählte und mit mechanischer Schreibmaschine schrieb, sodass automatische Textkorrekturen oder nachträgliche Neufassungen doch sehr erschwert wurden, ist auf der Haben-Seite einzubeziehen, dass ich ja schon seit etwa 1978 schrieb. Das waren auch schon knappe 7 Jahre … ich würde also nicht sagen, dass ich ein reiner Newcomer war, we­der was meinen Lesekonsum anging (der meine Formulierungs­fähigkeiten eigentlich hätte verstärken sollen, dies in diesem Fall aber eindeutig nicht tat), noch was meine Schreiberfahrung anging. Ich hatte schon mehrere hundert Texte fertig gestellt und eine ähnliche Menge an Fragmenten entworfen, sogar schon Texte im Heftromanumfang von 120 Skriptseiten verfasst.

Also nein, ein reiner Newcomer war ich nicht.

Aber ich las einwandfrei die falsche Lektüre. Und sie prägte mich merklich ungut.

Erfreulicherweise habe ich mich seither stilistisch doch um eini­ges weiterentwickelt. Es ist vielleicht nicht zu behaupten, dass ich ein guter Schriftsteller geworden wäre – das ist ohnehin im­mer eine Beurteilungsfrage von außen, die man sich nicht selbst arroganterweise anmaßen sollte – , aber wenigstens was die Dimension meines Wortschatzes angeht, habe ich dazuge­lernt. Und heutzutage erkenne ich derartige Stilblüten und viel­fach auch falsch verwendete Worte wie dieses nervige „schaf­fen“, das sich heute bei mir kaum mehr findet.

Es kann als sicher gelten, dass ich im Verlauf meiner „Karriere“ als Blogartikelschreiber und forensischer Analyst meiner frühen Werke noch mehr solche Seltsamkeiten finden werde. Aber davon wird heute nicht weiter die Rede sein.

Ich möchte diese Rubrik für heute schließen, bedanke mich für eure Aufmerksamkeit und werde euch in der kommenden Wo­che erzählen, wie es mit der Entwicklung des Autoren-Nach­lassarchiv-Projekts voranging. Ich hoffe, ihr seid dann wieder le­send mit von der Partie.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 399: Ekstase & Erlösung

Posted April 12th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wenn eine Autorin, die auf Hunderte von Seiten starke Romane und mehrteilige Zyklen geradezu abonniert ist, auf einmal einen recht schmalen Band vorlegt, der auch noch dazu in zwei einzel­ne, wenn auch inhaltlich eng zusammenhängende Novellen un­terteilt ist, dann sollte man Verdacht schöpfen.

Was soll das werden, mag man sich fragen? Ich fühlte mich bei der Lektüre ein wenig strukturell erinnert an „Der Dieb der Zeit“ von Peter F. Hamilton, der so bizarr viele, extrem kurze Unterkapitel besaß.1 Wer bei ihm gewohnt war, Kapitel von 60-100 Seiten zu lesen und sich auf einmal nach nicht mal 5-10 Seiten schon im nächsten fand, musste einigermaßen gegen die Desorientierung ankämpfen.

Deshalb kam mir das vorliegende Buch recht ähnlich verwirrend vor. Allerdings kann man Hamiltons Entschuldigungsgrund hier nicht geltend machen – er bereitete damit historisch den Boden für seinen Commonwealth-Zyklus … Sylvia Day belässt es – so­weit ich das sehen kann – allerdings bei dem einen Novellen-Zweiteiler in einem Buchdeckel. Deshalb gehe ich wohl nicht fehl in der Annahme, dass mein Fazit der Rezension an sich den konkreten Punkt trifft.

Heißt das grundsätzlich, dies ist ein „schlechtes“ Buch, wie im­mer man das definieren mag? Das hängt wahrscheinlich von der Stimmungslage und der Erwartung der LeserInnen ab. Es handelt sich, Fastfood nicht unähnlich, um ein sehr schnelles, temporeiches Lesevergnügen. Aber wie ich damals schon kon­statierte: Nette Reiselektüre, Tiefgang sollte nicht erwartet wer­den.

Sucht noch jemand aufreizende Lektüre für den nächsten Ur­laub? Dann werft hier mal einen Blick hin:

Ekstase & Erlösung

(OT: Afterburn & Aftershock)

Von Sylvia Day

Mira 35063

Oktober 2014

304 Seiten, TB, 7.99 Euro

Aus dem Amerikanischen von Eva Malsch

ISBN 978-3-9649-069-9

Die junge Gianna Rossi, Spross einer erfolgreichen Gastrono­menfamilie, die in New York ihr Familienrestaurant unterhält und gerade eine weitere Filiale eröffnet hat, ist entschlossen, einen etwas anderen Berufsweg einzuschlagen. So wird sie Teil von Savor, Inc., einer Firma unter Leitung der charismatischen asia­tischen Aufsteigerin Lei Yeung, die rasch auch persönlich zu ih­rer Freundin wird. Sie sind sich in zwei Dingen sehr ähnlich – zum einen wollen sie beide Karriere machen, wobei Lei es be­reits geschafft und Gianna es noch vor sich hat. Zum anderen wissen sie beide bestens, wie es ist, von Männern verraten wor­den zu sein, denen sie einst vertraut haben.

In Leis Fall war das ihr einstiger Partner und vormaliger Lebens­gefährte Ian Pembry, der ihr fast das wirtschaftliche Rückgrat gebrochen hat und inzwischen härtester Rivale ist. Und Giannas seelische Verletzung liegt erst zwei Jahre zurück – sie war da­mals in Las Vegas auf einem Junggesellenabschied, als sie den Mann ihres Lebens unvermittelt traf – Jackson Rutledge, kurz Jax genannt, Spross einer erfolgreichen politischen Oberschichtfa­milie. Ein Mann, der in jeder Hinsicht aus einer anderen Welt zu stammen schien – und jemand, mit dem sie den wildesten und stürmischsten Sex überhaupt hatte, wochenlang, und der ihr schier den Verstand wegblies.

Und sie dann ohne Erklärung von einem Tag auf den anderen verließ.

Die emotional tief verwundete Gianna kehrte nach New York in den Schoß ihrer Familie zurück und ließ sich von ihren drei Brü­dern und den Eltern wieder bemuttern und aufbauen, leckte wü­tend ihre Wunden. Der Karrierevorstoß bei Lei ist nun ihr Weg, allen zu zeigen, dass sie den emotionalen Tiefschlag überwun­den hat.

Doch die Vergangenheit ruht nicht. Weder bei Lei noch bei Gian­na.

Als die beiden damit beginnen, eine Reihe von Starköchen anzu­werben, um eine neue Hotelkette mit Gastronomie damit zum Glänzen zu bringen, tauchen die Gespenster der Vergangenheit wieder auf – Lei will mit dieser Handlung ganz unverblümt ge­gen Ian Pembry und seine Kochshows antreten und ihm Talente abwerben. Und indem Gianna als ihre Speerspitze fungiert, ge­rät auch sie unvermeidlich ins Schussfeld.

Um die Dinge noch schlimmer zu machen, erscheint unvermit­telt auch noch Jackson Rutledge auf der Bühne. Und er ist noch unverschämt attraktiver und heißer als zuvor … und er macht keinen Hehl daraus, dass er Gianna wieder in seinem Bett ha­ben will.

Dummerweise tut er sich ausgerechnet mit Ian Pembry zusam­men und stört so Leis und Giannas Kreise nachhaltig. Und dann ist da auch noch sein intriganter, politisch gut vernetzter Vater Parker Rutledge, und ein dunkles Familiengeheimnis der Rutledge-Familie, die sozial so überhaupt nicht zu den italo-amerikani­schen Aufsteigern aus einfachen Verhältnissen passen möchte.

Das Gemeinste ist aber dies: Gianna ist immer noch in Jax ver­liebt. Und hin- und hergerissen zwischen sehnsüchtiger Leiden­schaft für ihn und brennendem Zorn, weil er offenkundig ver­sucht, ihre Karriere aus egoistischen Gründen zu torpedieren.

Sehr schnell fliegen die Fetzen – nicht nur im Bett, aber dort na­türlich auch …

Das vorliegende Buch ist ein etwas eigenwilliges Werk für Sylvia Day, fand ich. Das liegt nicht nur daran, dass es in zwei Novel­len aufgespalten ist, die nur durch eine zeitliche Kluft von nicht mal 24 Stunden voneinander getrennt sind. Es liest sich sonst außerdem sehr geschwind binnen kürzester Zeit und fühlt sich zugleich so an, als wäre es eine Novelle von Diana Gabaldon – eine Art „Fingerübung“, zeitlich geschrieben zwischen sehr viel umfangreicheren, komplexeren Romanen (etwa ihrer „Crossfi­re“-Serie).

Man wird in die Handlung hineingeworfen wie in ein Wildwasser und muss gleich den Verstand einschalten, um das Gewimmel von Namen und Anspielungen recht sortieren zu können. In ge­wisser Weise fand ich, dass sie ein wenig zu spät in die eigentli­che Handlung hineingesprungen war. Es wäre deutlich intelli­genter gewesen, einen Las Vegas-Vorlauf in das Buch zu inte­grieren. Die doch nur sehr kursorisch aus dem Rückblick ange­deutete Zeit mit Jackson dort hätte dem Buch etwas mehr Bo­denhaftung gegeben. So blieb alles, wiewohl leidenschaftlich und detailreich, irgendwie schematisch.

Wir haben den arroganten Familienverband, der sich ganz der Politik verschrieben hat. Wir haben die warmherzige italienische Familie mit ihren leckeren Restaurant-Kochkünsten. Wir haben die asiatische Ellenbogenfrau … und einen Konflikt, der am Ende auf eine Weise entschärft wird, die ich ein wenig naiv fand. Soviel heiße Luft um letzten Endes so wenig …? Nun, ein bisschen enttäuscht war ich dann schon, gestehe ich. Ich bin von Sylvia Day eigentlich handfestere Kost gewöhnt. Auch des­halb habe ich von einer „Fingerübung“ gesprochen. Sie hat die vorliegende Geschichte spürbar schnell heruntergeschrieben.

Nicht uninteressant, gefällig zu lesen, ja … aber eben nur dies: geschwinde Unterhaltung. Wer abschalten und ein paar leiden­schaftliche Liebesszenen miterleben möchte, ist hier durchaus richtig. Tiefgang sollte man nicht erwarten. Kann man jedenfalls unbedingt lesen.

© 2019 by Uwe Lammers

Tja, wie ihr merkt, die Begeisterung hielt sich ein wenig in Gren­zen … aber das muss ja nicht ein allgemeingültiges Urteil sein. Ich fand auch eine Menge Romane schon äußerst bescheiden bis enttäuschend, die andere Leser über den grünen Klee lob­ten. So verschieden sind die Geschmäcker, damit kann ich gut leben.

In der kommenden Woche wird wieder mal mit aktuellen Rezen­sionen pausiert, denn da bringe ich zum vollen Hunderter einen Überblick nach Genres und Schwerpunkten verteilten Überblick über die 400 Wochen, die ich hier schon im Rezensions-Blog Bü­cher vorstelle.

Auch da, denke ich, lohnt sich durchaus ein Blick.

Bis dann, meine Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Vgl. dazu den Rezensions-Blog 284 vom 2. September 2020.