Blogartikel 545: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 50

Posted Januar 14th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

willkommen im 50. Teil der Close Up-Artikelreihe, in der ich suk­zessive, beginnend mit Band 1 des KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ über die Ursprungsserie „Oki Stanwer“ (KONFLIKT 15) inzwischen in den KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ vorgestoßen bin.

Gern würde ich hier mit sehr positiven Episodenbeschreibungen aufwarten, die dem Jubiläumsanlass angemessen wären. Doch wie ihr selbst vor fünf Wochen festgestellt habt, besteht dazu in dieser Serie zurzeit wirklich gar keine Möglichkeit. Resümieren wir kurz das kürzlich Geschehene, ehe ich in der Handlungsdar­stellung in der gebotenen Knappheit fortfahre.

Rückblick: Es war eigentlich eine großartige Idee im Herbst des Jahres 3896, nachdem Oki Stanwer und seine multinationale Streitmacht im Halo der Milchstraße den einzigen Stützpunkt des „Galaxienbezwingers“ erobert hatte, über die Transmitter­strecke in die 63 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxis Kirrongar vorzustoßen. Ziel war es, den Krieg auf sein Terrain zu verlagern … stattdessen aber flog der 7 Schiffe umfassende Konvoi in eine Zeitfalle und wurde hier rund 40 Jahre lang eingefroren.

Nach zahlreichen weiteren Rückschlägen in und um Kirrongar gelang es allein Oki Stanwer mit dem otanischen Raumschiff SYSTEMKRISTALL und einer durch Meuterei stark reduzierten Mannschaft, in die Milchstraße zurückzufliegen … eine Galaxis, in der der Feind, dessen Klarname GOLEM inzwischen bekannt geworden war, vor Jahrzehnten schon mit einer gewaltigen Streitmacht eingetroffen sein musste.

Erste vorsichtige Sondierungen ergaben, dass die schlimmsten Befürchtungen Realität geworden waren: Beim Funkfeuer Sü­derstern war die Elite der galaktischen Streitmächte ausge­löscht worden, der Helfer des Lichts Harg Segor gefallen. Auch das solare System erwies sich als eine Trümmerwüste, entvöl­kert und vollkommen zerstört. Im Funkäther waren fremdartige Sender zu hören, einer kryptischer als der vorangegangene.

Nun galt es, Spurensuche zu betreiben – irgendwo mussten doch noch Angehörige der galaktischen Völker überlebt haben! Und fraglos lauerte irgendwo in der Milchstraße auch noch GO­LEM, die mörderische Dämonenwaffe, und ihre höllische Armee … Vorsicht war also oberstes Gebot.

Episode 51: Besuch in der Zentrumsrepublik

(1992, digitalisiert 2023)

Oki Stanwer lässt über die künftigen Reiseziele abstimmen … und ahnt schon, dass es da keine große Auswahl geben kann, wenn man sich anschaut, wie es auf Terra aussah. Die meisten hoffen, dass die Zentrumsrepublik Otanien, aus der ja die meis­ten Besatzungsmitglieder der SYSTEMKRISTALL stammen, viel­leicht partiell noch besteht.

Während sie sich auf den Weg dorthin machen, tauchen unver­mittelt Feindschiffe auf, die ihnen den Weg verlegen und angrei­fen: mächtige Sichelschiffe, von denen Maria eine Vision hatte in der Galaxis, in der sie die Rogers-Meuterer zurückgelassen haben (vgl. Bd. 49)! Da sie nun auch einen bildlichen Visions­kontakt hat, kann sie die Wesen an Bord der Schiffe beschrei­ben: riesige Kegelwesen mit facettenbedeckten Kugelköpfen und einem Kranz von Tentakeln.

Sowohl bei Oki als auch bei Kleines ruft das eine Erinnerung hervor: Es handelt sich um DIGANTEN1, die sie eigentlich nicht als blindwütige Amokläufer kennen. Ehe sie einen wie auch im­mer gearteten Kontakt aufbauen können, verschwinden die Si­chelschiffe, und die SYSTEMKRISTALL setzt schnellstens den Flug fort.

Der Flug in die Zentrumsrepublik ist aber – wie nach Süderstern – direkt ein Flug in eine entropische Störzone. Das ganze Hell-System scheint ausgelöscht zu sein … aber Maria Sandriacochi empfängt seltsame Gedankensignale von „lebendem Feuer“, und sie werden geradewegs in den Feuerhalo der Sonne Hell ge­leitet.

Hier entdecken sie den einzigen noch vorhandenen Himmelskör­per – einen der seltsamen Monde des Planeten Hellside (vgl. Bd. 29!). Und die Wesen, die Mentalkontakt aufgenommen haben, sind die „Schmelzenden“, die auf unbegreifliche Weise und mit schwindender Kraft den Mond vor dem Absturz in die Sonne be­wahren. Auch die „Schmelzenden“ erkennt Oki Stanwer bei der Begegnung spontan wieder. Er hatte schon in einem früheren KONFLIKT mit ihnen zu tun, wo sie ein Hilfsvolk der Baumeister darstellten.2

Sie sind aber weniger eine Hilfe denn eine Belastung – denn sie erwarten von Oki Stanwer allen Ernstes, dass er sie rettet und in Sicherheit bringt! Und das als Forderung an jemanden, der quasi selbst heimatlos geworden ist …

Episode 52: Planet der Anarchisten

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung der Handlung in der Zentrumsrepublik: Oki Stanwer beauftragt seinen Freund Thor Gordenbeyl, mit dem Beiboot VI­PER und einer kleinen Prisenbesatzung den Planeten ELDORA­DO anzusteuern, während er selbst Anstalten trifft, die SYSTEM­KRISTALL für die Ankunft der „Schmelzenden“ vorzubereiten. Denn es ist offensichtlich, dass der Mond alsbald in die Sonne stürzen wird.

Thor macht sich auf den Weg ins ELDORADO-System. Hier aber machen sie eine bestürzende Entdeckung – ELDORADO ist spur­los verschwunden. Nicht zerstört … sondern einfach WEG! Das gesamte System ist wie leergefegt und macht einen zutiefst un­heimlichen Eindruck.

Aber alsbald ermitteln ausgesetzte Ortungssonden eine Anoma­lie im Schwerefeld des Sterns … und so treffen Thor und seine Besatzung auf das rätselhafte Tarnfeld, das den Planeten ELDO­RADO wirkungsvoll vor jeder Beobachtung aus dem All verbirgt.

Die Überraschungen hören hier unten allerdings nicht auf. Zwar ist der Planet mit dichtem Dschungel bedeckt und eindeutig be­wohnbar – aber es gibt nur zwei Stellen, an denen Energieag­gregate angemessen werden können. Exos-City und alle ande­ren zivilisatorischen Zentren des Planeten sind Ruinenfelder.

Auf einem Raumhafen liegt ein gestrandetes riesiges artani­sches Kampfschiff … und es gibt eine kleine Siedlung, in der Menschen leben. Dort landet Thor und wird mit einer bizarren Gruppe von Anarchisten konfrontiert, die sich wilde Phantasie­namen gegeben haben. Von den Bewohnern der kleinen Sied­lung „Utopia“ erhofft er sich Aufschluss darüber, was hier ge­schehen ist …

Episode 53: Funkspruch von MONOLITH

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung des Handlungsstrangs um Oki Stanwer und die SYS­TEMKRISTALL: Die „Schmelzenden“ werden an Bord des otani­schen Schiffes evakuiert. Auf der Oberfläche des Mondes wur­den zudem Wracks von fremdartigen Schiffen währenddessen näher untersucht – sie scheinen aus den Schmieden der Sieben Lichtmächte zu stammen, sind aber so sehr zerstört worden, dass man keine tiefer gehenden Schlüsse daraus ziehen kann.

Als die SYSTEMKRISTALL die Ruine der Zentrumsrepublik ver­lässt, treffen sie erneut auf ein DIGANTEN-Schiff, das direkt aus einer Raumschlacht kommt und schwer angeschlagen ist. Es hat offensichtlich vor, einen Kamikaze-Einsatz gegen die SYSTEM­KRISTALL zu fliegen … sieht dann aber davon ab und sprengt sich kurzerhand in die Luft.

Allmählich kristallisiert sich folgende bestürzende Vorstellung heraus: GOLEMS Streitmacht muss, als sie die DIGANTEN-Gala­xis durchquerte, ein furchtbares Verbrechen begangen haben. Das führte dazu, dass die DIGANTEN seiner Flotte mit starker Verzögerung folgten – und sie orientieren sich augenscheinlich an den Spiraltriebwerksemissionen. Da die Schrottis Okis Schiffe ebenfalls auf Spiralantrieb umgerüstet hatten, sind sie nun folg­lich auch „Freiwild“ … aber die DIGANTEN scheinen durchaus imstande zu sein, ihre kleine Einheit von den klobigen Festun­gen zu unterscheiden, die GOLEMS Armee bilden. Das erleich­tert nur bedingt.

Es ist eine schreckliche Welt, in der hochintelligente Raumfahrer zu Selbstmördern werden und ohne Rücksicht auf eigene Verlus­te kämpfen.

Während Okis Schiff noch unterwegs ist und keinen klaren Kurs hat, geht ein verheerender Funkspruch bei ihnen ein … und aus dem Funkäther schlängelt sich eine glühende Energiehydra an Bord der SYSTEMKRISTALL, die mit klarem Mordauftrag nach ihren Opfern sucht – nach den „Schmelzenden“, die intern als „Häretiker“ gelten und die dem Vernichtungswillen der Bau­meister zum Opfer fallen sollen.

Und ebenso alle, die ihnen helfen …!

Episode 54: GOLEMS Schergen

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung der Oki Stanwer-Handlungsschiene: Der Energietod ist unaufhaltsam. Nach und nach tötet er Besatzungsmitglieder. Funkkontakt zwischen den Decks ist tödlich, Energiebeschuss verstärkt diese rätselhaften Wesen nur … und dann bekommt Klivies Kleines heraus, dass die „Schmelzenden“ diese Gefahr kennen und wissen, dass sie die Opfer sind.

Das Intelligenteste, was der kleinen Gruppe der Geretteten ein­fällt, ist, sich für das Gemeinwohl aller zu opfern. Oki Stanwer, der den Tod zweier der „Schmelzenden“ mit ansehen muss, ist von ohnmächtigem Zorn erfüllt. Dafür haben sie diese Wesen nun wirklich nicht gerettet!

Und dann reagiert er zu langsam und wird von einer ganzen Wand von Energiehydren eingehüllt … doch seltsamerweise er­fährt er eine projektive Versetzung auf eine fremdartige andere Welt, wo er den nonverbal anwesenden Verantwortlichen für die tödliche Gefahr vorhält, sie seien gerade dabei, den KONFLIKT zu sabotieren und TOTAM gewinnen zu lassen …

Unglaublicherweise wirkt diese Vorhaltung. Die Energiehydren verschwinden so phantomgleich, wie sie aufgetaucht sind … und die SYSTEMKRISTALL erhält bald danach einen Koordinaten­satz mitgeteilt, wohin sich Oki Stanwer und seine Gefährten wenden sollen. Zögernd kommen sie der Aufforderung nach.

Inmitten einer Dunkelwolke in einem kaum aufgeklärten Sektor der Galaxis steht ein unheimlicher Riesenplanet, bedeckt mit gi­gantischen kristallenen Türmen und umgeben von mehreren smaragdfarbenen Glasmonden, in denen die Wracks von ver­schiedensten Raumnationen zu erkennen sind.

Dies ist MONOLITH, wie sie diese Welt bald nennen – ein uralter Wächterstern der Baumeister, und er unterstellt sich Oki Stan­wers Befehl, weil dessen Primärenergiepotenzial keinen Zweifel an der Wahrheit seiner Worte gelassen hat.

MONOLITH ist ein fremdartiger Planet mit einer zwar uralten, aber allem menschlichen Können immer noch weit überlegener Technologie. Als besonders wichtig erweist sich die Funktion ei­ner überlegenen Funkbasis – und Oki lässt MONOLITH umge­hend nach Spuren von GOLEM fahnden … Spuren, die er tat­sächlich entdecken kann: Ein fragmentarischer Funkspruch deu­tet darauf hin, dass GOLEM in den Äußeren Welten aktiv ist und dort noch Menschenabkömmlinge niedermetzelt …

Episode 55: Der Randkrieg

(1993, digitalisiert 2023)

Fortsetzung von Oki Stanwers Abenteuern: MONOLITH ist der erste wirkliche Lichtblick, seit Oki und seine erschöpften Gefähr­ten aus Kirrongar zurückgekehrt sind. Alles andere ringsum scheint nur Chaos, Tod und Zerstörung auszustrahlen.

In den Äußeren Welten gibt es aber offensichtlich noch mensch­liches Leben. Die so genannten Äußeren Welten sind die am weitesten draußen liegenden menschlichen Vorposten. Soweit die Überlieferung aussagt, versuchten während der Kriege zwi­schen Artanern und Menschen vor Jahrhunderten Kolonisten die Magellanschen Wolken zu erreichen, was ihnen technisch nicht möglich war. So besiedelten sie eine Handvoll Systeme, rund 40.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.

Vor GOLEMS Invasion waren die Kontakte dorthin wegen der be­grenzten Triebwerksleistung galaktischer Einheiten sehr spär­lich. Es gab offenbar einen Frachtpendelservice von dem Han­delsplaneten Mountain Grace, die meisten Handelskontakte er­folgten aber über die raupengestaltigen Zyw-Grynoth, deren Reich auch am Rand der Milchstraße liegt.

Oki Stanwer bemannt eine der kleinen, kegelförmigen ERKUN­DER-Einheiten von MONOLITH und steuert mit dem ERKUNDER 1 und einer kleinen Crew den Ursprung des Signals an.

Im Halo der Galaxis ermittelt das Kommandogehirn des ERKUN­DERS, dass in diesem Sektor Gefechte toben. Zahlreiche Einhei­ten sind offensichtlich GOLEMS Schiffe – Raumer mit Spiralan­trieb, eindeutig Kirronganer. Die zweite Fraktion scheinen Rand­terraner zu sein, die kaum eine Chance besitzen und wie pani­sche Hasen gejagt werden … aber da gibt es noch eine dritte Fraktion, die massiv mit Primärenergieartillerie feuert: offen­sichtlich sind das Schiffe der Sieben Lichtmächte! Es scheint sich um Einheiten der CROMOS zu handeln, von denen Thor schon berichtete. Er war vor dem Zeitsprung bei der Kegelwelt Rhytekon-5 auf diese Schiffe getroffen.

Und diese Schiffe ziehen sich nun in ein Randgebiet der Galaxis zurück … in dem das Reich der Zyw-Grynoth existiert. Dort ver­schwinden sie auf rätselhafte Weise spurlos und lassen sich nicht weiter verfolgen.

In Anbetracht des Verrats, den die Zyw-Grynoth als ursprüngli­che Wächter der Kegelwelten an den Sieben Lichtmächten vor langer Zeit begangen haben (vgl. dazu die 30er-Bände der Serie), klingt es höchst seltsam, dass sie nun mit den CROMOS zusammenarbeiten sollen.

Die Verhältnisse sind hier also reichlich wirr … und sie werden alsbald nahezu tödlich, als Oki den Planeten ansteuern lässt, von dem der Funkspruch kam: Denn hier trifft er auf einen Frachter von Randterranern, der gerade von einem Schlacht­schiff der Vooler bedroht wird. Oki Stanwer kann diese Gefahr zwar auf dramatische Weise entschärfen, aber auf dem Plane­ten selbst sind ebenfalls noch Vooler-Besatzungstruppen. Und ein paar wenige Randterraner.

Als der ERKUNDER 1 sich zu landen anschickt, fliegt er mitten ins Abwehrfeuer der Bodentruppen …!

Ihr merkt – es bleibt spannend, und es ist wohl kein Wunder, dass ich diese Episoden damals 1993 in sehr rascher Folge schrieb. Mehr zu den dramatischen Geschehnissen erfahrt ihr in der nächsten Folge dieser Artikelreihe. In der nächsten Woche fahre ich mit der Berichterstattung über das Autoren-Nach­lassarchiv-Projekt fort.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Wem die DIGANTEN vertraut vorkommen … schaut euch mal die Zeituniversum-Episo­den des KONFLIKTS 14 in den Close Up-Artikeln an, dann werdet ihr fündig werden.

2 Beizeiten erfahrt ihr mehr über diese Wesen, die wahlweise „Blubbies“ (nach den frü­hen Gedankenspielen aus den 70er Jahren) oder „Dirigenten“ genannt werden. Sie spielen eine wichtige Rolle in KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“. In der obigen Serie sind sie freilich nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Rezensions-Blog 438: Perfect Passion 1 – Stürmisch

Posted Januar 10th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist in den vergangenen Jahren Mode geworden, dass Autorin­nen Romanzyklen ersinnen, die sich nicht primär um immer die­selben Personen drehen, sondern die in der Regel eine – meist verwandtschaftlich verbandelte – Gruppe als Voraussetzung nehmen und dann sukzessive jeden einzelnen dieser Gruppe mit einem entsprechenden Partner verbandeln. Das können Schwestern sein oder Brüder, das stellt meist die Grundkonstel­lation dar. Und dann gibt es Geschäftspartner, bei denen ein je­der einen erfolgreichen Unternehmer darstellt, die in der Regel alle auch noch „unbeweibt“ sind. Üblicherweise existiert für die­se Männer nichts außer ihrem Geschäft, und aus stets vorhan­denen Problemen, Komplexen oder sozialen Defiziten machen sie üblicherweise ein Geheimnis.

Tja, und dann schlägt der sprichwörtliche Blitz ein, und alles wird komplett anders … wenn eine Autorin dies mit einer kokett-ironischen Attitüde zu erzählen weiß, sich – wie ich das heute mit Jessica Clares „Billionaire“-Zyklus beginnen möchte – sogar noch recht deutlich an Märchentopoi orientiert und ihre Ge­schichten mit Humor, Komplikationen und vergnüglichen An­spielungen würzt, dann ist Lesevergnügen für romantische Her­zen quasi programmiert.

Als ich diesen Romanzyklus entdeckte, beglückwünschte ich mich wirklich sofort bei der Lektüre des ersten Romans, dass ich sie schon alle beisammen hatte … es dauerte keine zwei Wo­chen, bis sie alle verschlungen und rezensiert waren. Indes brauchte es dann fünf Jahre, bis ihr die Rezensionen zu lesen bekommt.

Fangen wir heute also mit dem ersten dieser Romane an, die ich euch in den nächsten Monaten im Abstand von jeweils 4 Wo­chen vorstellen werde. Ich glaube, ihr werdet sie ebenso mögen wie ich und danach sofort auf die Suche nach weiterem Lese­stoff der Autorin machen – es lohnt sich definitiv.

Und so geht alles los:

Perfect Passion 1 – Stürmisch

(OT: Stranded with a Billionaire)

von Jessica Clare

Bastei 17157

336 Seiten, TB (2014)

Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke

ISBN 978-3-404-17157-6

Glück und Unglück liegen manchmal ebenso nahe beieinander wie Normalität und Abenteuer, und alles erlebt die 24jährige Kellnerin Brontë Dawson hautnah, und ihr Leben entgleist auf unglaubliche Weise vollständig.

Eigentlich schlägt sie sich mehr schlecht als recht als Kellnerin in Kansas City durch. Den Job hat sie schon während ihres wenig aussichtsreichen Philosophie-Studiums gehabt und einfach da weitergemacht. Und dann gewinnt sie doch tatsächlich endlich in ihrem Leben mal etwas – einen Urlaub im tropischen Resort Seaturtle Cay in den Bahamas. Da das eine Reise ist, die man zu zweit unternehmen muss, nimmt sie ihre Kollegin Sharon mit … eine Entscheidung, die sie schon nach wenigen Stunden be­reut. Sharon ist völlig auf sich bezogen, so vollkommen anders als sie, und sie hat wirklich an allem und jedem etwas herum­zunörgeln.

Okay, das Hotel ist wirklich nicht so luxuriös wie angepriesen, aber für jemanden, der in Kansas City in einer besseren Schuh­schachtel haust, doch ganz akzeptabel. Wenn nur die nervige, zerfahrene Sharon nicht wäre!

Zu ihrem Glück – nun, das kann man relativ sehen – ist sie die nervige Zimmermitbewohnerin rasch los: Ein tropischer Sturm zieht nämlich auf, und das ganze Hotel wird Hals über Kopf eva­kuiert. Brontë wird allerdings kurzerhand vergessen – sie steckt in einem Fahrstuhl fest. Und mit ihr ein kerniger, wortkarger Mann, den sie für den Manager des Hotels hält.

Damit ändert sich alles.

Denn der Mann, der Brontë ihren Glauben an seinen Beruf lässt, ist in Wahrheit ein Multimilliardär. Logan Hawkings, so lautet sein Name, aus dem er kein Geheimnis macht (Brontë hat ihn noch nie gehört und schöpft keinen Verdacht) hat auf einen Tipp seiner Freunde hin das Hotel kurzerhand aufgekauft und den wenig aktiven Manager gefeuert. Da er inkognito hier ist, findet er sich also in derselben wenig beneidenswerten Lage wieder wie Brontë. Und er ist jemand, der von Frauen wirklich die Nase voll hat.

Vor zwei Jahren, als mit seinem tyrannischen Vater sein einziger Familienrest gestorben ist, hat er sich auch von seiner Verlobten Danica getrennt, die sich – nach seiner Wahrnehmung – genau­so verhalten hat wie alle Frauen in seinem Leben: das sind ein­fach gierige Wesen, die nur auf sein Bankkonto schielen und ständig kostspielige Geschenke haben wollen. Die interessieren sich nicht die Bohne für sein Herz und seine Emotionen, son­dern haben Seelen und Herzen aus Eis … kein Wunder, dass er diese raffgierigen Kreaturen auf Distanz hält.

Und nun sitzt er stundenlang mit einem dieser Wesen in einem verfluchten Lift fest! Kann das alles eigentlich noch schlimmer werden?

Wundersamerweise wird es besser: Denn dieses unscheinbare Mädchen, das er sonst nie beachtet hätte, hält ihn echt für den Hotelmanager. Und wenn es nervös wird, kichert es auf eine seltsam aufreizende Weise. Und noch verrückter: immerzu kom­men komische Zitate aus dem Mund der Mitgefangenen.

Logan fragt nach der Quelle der Zitate und hört eigenartige Na­men: Platon. Aristoteles. Empedokles, Vergil (im Buch falsch mit „Virgil“ übersetzt – das ist freilich die amerikanische Schreibwei­se). Logan, der gar keine Zeit für Bücher hat, fühlt sich seltsam berührt dabei – das Mädel ist offenbar überraschend klug. Und es hat keinen blassen Schimmer, wer er ist. Irgendwie ist das äußerst angenehm.

Als sie sich aus dem Lift befreien können, finden sie sich in einer Schuttwüste wieder. Das Hotel, teilweise überflutet, teilweise eingestürzt, ist menschenleer, Hilfe nicht in Sicht. Und so kom­men sich die beiden auf ganz natürliche Weise näher. Logan lernt eine lebendige, muntere und erstaunlich intelligente junge Frau kennen, die so völlig anders ist als alle, die er vorher ge­troffen hat. Und für Brontë erfüllt sich der zuvor irreale Wunsch­traum eines heißen Urlaubsflirts, der ihre kühnsten Vorstellun­gen sprengt.

Zu dumm, dass jenseits des Robinson-Paradieses die Normalität wartet. Und als sie entdeckt, wer Logan tatsächlich ist, eskaliert die Situation …

Zugegeben, es ist einigermaßen schwierig, automatischen Internetroutinen zu vertrauen. Da kann man sehr leicht auf bizarre Abwege geraten. So ist das gelegentlich auch mit der Amazon-Empfehlungsroutine, die mir schon vor langer Zeit, wenn ich erotische Liebesromane kaufte, Jessica Clare als Autorin empfahl, die mir auch gefallen könnte.

Nun, um es kurz zu machen: sie hatte in diesem Fall tatsächlich Recht. Allein die Tatsache, dass ich das vorliegende Buch um ein Haar an einem Tag verschlungen hätte, spricht Bände. Die Verfasserin hat wirklich eine lockere, äußerst humorvolle Schrei­be und versteht es gut, lebendige, vielseitige Charaktere zu ge­stalten. Dass sie dabei manchmal ein kleines bisschen thema­tisch-schematisch wird, wie das in diesem Fall deutlich hervor­kommt, ist eher nur für belesene Personen ersichtlich. So spielt sie zwar sehr ausgiebig mit dem Namen der weiblichen Haupt­person und den Brontë-Schwestern – britischen Schriftstellerin­nen des 19. Jahrhunderts – , doch ohne dabei zu erwähnen, dass eine von ihnen mit „Sturmhöhe“ einen romantischen Bestseller der damaligen Zeit schrieb. Das mit dem Sturm im vorliegenden Roman zu assoziieren, liegt sehr nahe. Es schadet dem Inhalt überhaupt nicht.

Sehr nett ist es auch, dass die Autorin hier bereits im ersten Ro­man des sechsteiligen Zyklus „Perfect Passion“ die Grundsteine für die Folgebände legt. Logan gehört zu einem Geheimzirkel von Milliardären, die in diesem Band dann auch mit Nebenrollen betraut und charakterlich schon ein wenig skizziert werden: Hunter Buchanan, Reese Durham, Griffin Verdi, Jonathan Lyons und Cade Archer. Außerdem treten auf: Audrey Petty, Logans ta­lentierte Assistentin, die sich schnell mit Brontë anfreundet, so­wie ihre Schwester Gretchen Petty, die man hier auch schon gut kennen lernt – was zweckmäßig ist, denn der zweite Band des Zyklus handelt genau von ihr.

Ich wittere ein ebenso rasantes romantisches Leseabenteuer … und die Lektüre wird sicherlich nicht lange auf sich warten las­sen. Absolute Leseempfehlung für Romantiker. Ich denke, ihr werdet die beiden Verliebten recht bald lieben lernen, Freunde.

 

© 2019 by Uwe Lammers

Die obige Vermutung nach der Lektüre von Band 1 entsprach mehr als exakt den Ahnungen. Der ganze Zyklus ist ein irrwitziges, humorvolles Leseabenteuer. Und wirklich jeder der Beteiligten bekommt, sinnbildlich gesprochen, den Deckel, der zu ihm passt, d. h. den passenden Partner. Aber bis es dann soweit ist und was da alles noch geschieht, an Missverständnissen, Katastrophen und bizarren Kommunikationspannen, das ist so zum Schießen, dass ausgesprochene Gute-Laune-Lektüre herausgekommen ist.

In der kommenden Woche wird es dagegen wieder dramatisch, wenn ich in den Kosmos der Sigma Force von James Rollins zu­rückkehre. Da geht es ans Eingemachte …

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 544: Langzeitprojekte 7 – Verlorene Herzen

Posted Januar 6th, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

die Liebe ist schon eine unberechenbare, stürmische Kraft, zu­mal dann, wenn es die heiß brennende Liebe junger Leute ist. Ich denke, darin sind wir uns alle mehr oder weniger einig. Und ich schätze, die meisten von euch kennen diese Kraft aus eige­nem Erleben.

Nun, ich erzähle kaum etwas Neues für die unter euch, die mei­nem Blog schon geraume Zeit folgen, wenn ich ergänze, dass die Liebe gerade in der tropischen Parallelwelt des Archipels, den ich in meinen Geschichten zuweilen bereise, eine zentrale Rolle spielt. Und dabei bringt sie, wie das nun einmal in ihrer Natur liegt, die geordneten Verhältnisse gründlich durcheinan­der und erzeugt Komplikationen, die ohne ihre Einwirkung ver­mutlich nicht entstanden wären.

In dem Langzeitprojekt, das ich euch heute vorstellen möchte, geht es exakt darum, und deshalb passt auch der Romantitel so gut, den ich am 8. November des Jahres 2004 für diese Ge­schichte wählte. Mir war damals durchweg unklar, dass es sich dabei letzten Endes um einen Roman handeln würde. Aber hey, inzwischen hat das Skript 170 Seiten Umfang, und der Hand­lungsbogen ist nach wie vor nicht geschlossen. Also hier von ei­nem Roman zu sprechen, ist wohl strukturell sehr angebracht.

Zurzeit bin ich dabei – angesichts der Abfassung dieses Beitrags – , eine im Laufe der Zeit eingetretene Unstimmigkeit auszubü­geln, die das Werk betrifft. Ich hatte schon vor Jahren die ersten 155 Seiten ausgedruckt, aber inzwischen stellte ich fest, dass die digitale Fassung damit aus irgendeinem rätselhaften Grund nicht Schritt gehalten hat. Es gibt im Ausdruck Sätze und ganze Absätze, die im digitalen Part nicht enthalten sind. Vermutlich habe ich irgendwann mal versehentlich die falsche Fassung überspeichert, und weg waren die Sätze … die ich glücklicher­weise zuvor mal ausgedruckt hatte. Jetzt gleiche ich beide Fas­sungen ab und bringe sie auf den gleichen Stand. Danach kann ich dann daran weiterarbeiten und einen Neuausdruck realisie­ren, der dringend geboten ist.

Schauen wir uns also nach den technischen Daten mal den In­halt an.

Wie ich gesagt habe, handelt es sich um eine romantische, stür­mische Liebesgeschichte, die – wie ich seufzend eingestehe – etwas aus dem Teig gegangen ist, als hätte sie zu viel ge­schlemmt.

Nun zur Geschichte … wir befinden uns auf der großen, zentra­len Archipel-Insel Coorin-Yaan, allerdings tief im Süden, wo ver­einzelte kleine Dörfer auf Lichtungen im allumfassenden Urwald am Fuß der zentralen Kordillere aufgeblüht sind. Hier machen Händlerkarawanen aus dem tiefen Süden gelegentlich Halt, ma­chen kleine Geschäfte, ehe sie dann zur Nordküste weiterzie­hen, wo seit ein paar Jahrzehnten die Metropole Asmaar-Len entstanden ist, das „goldene Asmaar-Len“, wie man es zu nen­nen pflegt.

Eines dieser Dörfer ist der idyllische Weiler Grünaue. Und hier rastet die Händlerkarawane unter dem notorisch missgelaunten Händler Westor. Während dieser Rast genießen die Männer des Trosses die Annehmlichkeiten des Archipeldorfes im Gasthof des feisten Wirtes Gondarid. Und damit ist, wie schnell klar wird, vor allen Dingen gemeint, dass die Händler von liebesdurstigen Mädchen aus dem Ort umschwärmt werden und sich mit ihnen auf einen Schlafboden zurückziehen können, um sich sexuell mit ihnen nach Herzenslust zu amüsieren.

Mitglied der Händlergruppe ist der Bote Zemon, der im Auftrag eines Handelshauses vom Südkontinent nach Asmaar-Len reist und eine wichtige Nachricht dort übergeben soll, deren Natur er selbst nicht kennt, die Nachricht ist sinnvollerweise natürlich versiegelt.

Zemon findet es absolut unmoralisch, wie der Wirt Gondarid sich als williger Kuppler der Dörflermädchen hergibt, noch schlimmer findet er, dass seine Gattin dafür auch ungeniert Geld einnimmt, und Zemon wird so in der finsteren Vorstellung bestärkt, dass die Gerüchte über die liederlichen Archipelmäd­chen, die doch offenbar alle Huren zu sein scheinen, wohl der Wahrheit entsprechen. Und er schämt sich für seine Mitreisen­den in Grund und Boden. Viele von ihnen sind schließlich in der Heimat verheiratet und vögeln hier dennoch Mädchen, die vom Alter her ihre Töchter sein könnten … wie soll man so etwas gut­heißen?

Undenkbar …

Tja, und dann taucht der Wirt Gondarid auf, und in seinem Ge­folge eine wunderschöne, schüchterne, voll erblühte Archipel­schönheit, die Zemon vollkommen verzaubert.

Jennifer.

Da ist er, der Zauber der Liebe, der schlagartig wie ein Blitz ein­schlägt und Zemons Leben von einem Moment zum nächsten vollständig umkrempelt.

Er hat natürlich absolut überhaupt keine Ahnung, was folgen wird, erst recht nicht, mit welcher langfristigen Intention Gonda­rid ihm Jenny zuführt … aber das spielt sehr bald auch gar keine Rolle mehr.

Nachdem sie sich gemeinsam in ein Hinterzimmer zurückgezo­gen haben, kristallisiert sich in dem zaghaft entspinnenden Ge­spräch bald heraus, dass Jenny ungeachtet ihres prächtig ge­rundeten Körpers immer noch Jungfrau ist – und sie hat ihn aus­gesucht, diesen Zustand zu beenden. Nun, genau genommen hat Gondarid ihn ausgesucht … aber das ist ebenfalls rasch ein Faktum, das unwichtig wird.

Sehr schnell werden die beiden miteinander intim, und durch diese Verschmelzung vertieft und intensiviert sich ihre Liebe in atemberaubender Weise.

Es spielt scheinbar gar keine Rolle, dass Jennys Kopf voll ist von märchenhaften Legenden, die beispielsweise von Asmaar-Len erzählt werden. Es ist zunehmend uninteressant, ob es in As­maar-Len tatsächlich Gebäude gibt mit „Dächern aus Gold, ge­schmückt mit farbigen Korallen“ … Jennifer hat mitunter gera­dezu rührend-naive Vorstellungen. Aber eins weiß sie sehr rasch: Sie liebt Zemon und will ihn hier behalten, hier in Grünaue, an ihrer Seite!

Verrückterweise entspricht das sehr rasch Zemons eigenem Wunsch – und bringt ihn schnellstens in Konflikt mit seinem Auf­trag. Und wenig später kommt es dann zur Konfrontation mit dem Karawanenführer Westor, der ein perfides Mittel ersinnt, um den verliebten Boten von seinem Mädchen abzubringen … glücklicherweise misslingt dieser Anschlag auf Jennifers Tugend gründlich.

Und diese Folgekomplikation erschwert die Lage zusätzlich. Denn nun müssen die beiden Liebenden gewärtigen, dass sie von den Händlern aus Gefangene – und Jenny als Sklavin – mit nach Asmaar-Len verschleppt werden.

Glücklicherweise wissen Jennys Eltern Jana und der hünenhafte Vater Shondayon Abhilfe. Jana führt die beiden Liebenden über Wildwechsel und verschlungene Pfade mitten ins grüne Herz des Waldes hinein, zu einer verborgenen Hütte am Fuß der Ber­ge. Hier sollen sie ausharren, bis die Händler, die ja wenig Zeit in Grünaue zubringen können, aus Geschäftsgründen gezwun­gen sein werden, weiterzuziehen.

Zemon findet dieses Arrangement wunderbar, zumal er nun Jen­ny so oft und intensiv lieben kann, wie sie beide es wünschen … dass irgendeiner von der Händlergruppe dieses abgelegene Re­fugium findet, ist ausgeschlossen.

Doch der Bote erlebt, dass der paradiesische Zustand eine emp­findliche Eintrübung besitzt – Jennifer nämlich, seine so tempe­ramentvolle, verschmitzte Geliebte, ist hier im Versteck auf ein­mal vollständig verzagt und verängstigt. Zugleich wagt sie es aber auch nicht, ihm zu erklären, was los ist, sondern nur, dass sie ÜBERALL LIEBER WÄRE ALS HIER! Sie hat geradezu pani­sche, paralysierende Dauerangst.

Es dauert lange und erfordert viel Einfühlungsvermögen von Ze­mon, ehe ihm allmählich klar wird, wo das eigentliche Problem liegt.

Es ist der Wald.

Jennifer hat panische Angst vor dem Wald.

Um das zu verstehen, muss sie ihm allerdings ängstlich einiges über das scheinbar so idyllische, paradiesische Leben im Dorf erzählen … und nun tut sich für den fassungslosen Zemon ein Abgrund auf, den er niemals erwartet hätte und der das Leben der Dörfler in einer Weise dominiert, wie es vollkommen unbe­greiflich ist.

Er ist in einem zutiefst animistischen Bereich der Welt gelandet, und der feste Glaube an Elementargeister und Waldgeister wie etwa den sinistren Shaanit erfüllt Jennifer vollkommen. Deshalb wagen sich Dörfler niemals tief in den Wald hinein. Deshalb ent­richten sie Gebete und Gaben, wenn sie Bäume fällen müssen, um etwa Gebäude zu errichten.

Und nun befinden sie sich beide allein und ohne Chance, den Rückweg nach Grünaue zu finden, im Reich des Waldgeistes Shaanit, der sie jederzeit seinen Zorn fühlen lassen kann.

Und dann sind da natürlich auch noch die geheimnisvollen Rui­nen, die Zemon bald im nahen Dschungel entdeckt. Es ist also offenkundig, dass es hier ein altes Geheimnis gibt, und dass vielleicht in der Legende um den Waldgeist Shaanit ein wahrer Kern steckt.

Und ja, in der Tat … wer weiß schon, was die undurchdringlichen Urwälder Coorin-Yaans an unheimlichen Lebensformen beher­bergen?

Sie sind hier also in Sicherheit? Vor den Händlern wohl schon.

Aber vor übernatürlichen Wesen, die überall um sie sein können und Menschen hassen? Vor denen wohl eher nicht.

Da ist nun guter Rat wirklich teuer, stellt der Bote erschüttert fest. Denn Jennifers Weltsicht ist so vollständig von der seinen verschieden, und sie lässt sich da nicht hineinreden, dass es ei­ner sehr raffinierten, intelligenten Strategie bedarf, damit er letztlich Jennifers Furcht verringern kann.

Aber auch das ist natürlich erst der Anfang. Denn eine Rückkehr in das vorherige Leben erweist sich als unmöglich … und so müssen die Liebenden weitere Hilfe in Anspruch nehmen und suchen schließlich die von mystischen Geheimnissen umwitter­te Nebelfrau auf, die einen atemberaubenden Preis für die Lö­sung verlangt und etwas vorschlägt, was noch deutlich gewöh­nungsbedürftiger ist …

Wie gesagt, in diesem Abschnitt ist der Roman bislang nur skiz­ziert. Textlich fertig ist er im Wesentlichen bis zu dem Punkt, wo sich Jennys Mutter Jana am Folgemorgen von ihnen verabschie­det und ins Dorf zurückkehrt.

Da warten in der näheren Zukunft noch ein paar interessante Überraschungen auf die beiden Liebenden.

Diese Liebe ist alles andere als einfach? Well, das kann ich nicht in Abrede stellen. Aber was erwartet ihr von der Liebe im Archi­pel? Wo bliebe die Geschichte, wenn alles einfach wäre …?

Seht ihr, so müsst ihr das betrachten.

Wie lange ich brauchen werde, um die Geschichte zu einem ab­gerundeten Schluss zu bringen? Schwer zu sagen. Ich halte euch einfach – wie bei allen anderen Langzeitprojekten – auf dem Laufenden.

In der nächsten Woche reisen wir in den KONFLIKT 16 zurück und begleiten Oki Stanwer bei der Reise durch die alptraumhaft veränderte Galaxis Milchstraße, 40 Jahre nach GOLEMS Invasi­on. Das wird eine gruselige Exkursion, Freunde. Versprochen!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 437: Ein Fall von Glück

Posted Januar 2nd, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

der Titel ist, wenn man das Thema des Buches erst mal begreift, zu Beginn durchaus ein Mysterium. Denn wie kann man, vor­sichtig gesprochen, einen Schlaganfall, der einen autonomen, stolzen und selbstbewussten Mann von einem Moment zum nächsten in ein mehr oder minder hilfloses, bedürftiges Wesen verwandelt, als Glücksfall bezeichnen?

Dem Hollywood-Schauspieler Kirk Douglas, der hier von seiner diesbezüglichen Erfahrung spricht, widerfährt aber exakt dies. Und ja, zu Beginn ist das alles für ihn verstörend, die ganze Welt scheint sich jählings komplett zu wandeln, auf eine durchweg bestürzende Weise … aber nach einer Weile erkennt er durch­aus Licht am Ende des Tunnels. Und er kämpft sich zurück in die Selbstbestimmtheit und gewinnt durch diesen Schicksalsschlag einen völlig neuen Blick auf das Leben.

Manchmal, hat man beim Lesen dieses Mut machenden Buches das Gefühl, ist es vielleicht tatsächlich so, dass man im Leben eine Vollbremsung benötigt, um den wahren Wert des Daseins wieder zu entdecken.

Dies hier ist also kein Jammerbuch eines durch das Schicksal Abgehängten, es ist ausdrücklich ein Mutbuch – und ein sehr le­senswertes dazu.

Lest unbedingt weiter:

Ein Fall von Glück

(OT: My Stroke of Luck)

von Kirk Douglas

Bastei 61539

Oktober 2003, 7.90 Euro

Aus dem Amerikanischen von Wolfdietrich Müller

ISBN 3-404-61539-5

Manchmal kommt das Glück ganz unverhofft, und gelegentlich sogar in Form von Katastrophen, die die Betroffenen an allem zweifeln lassen, an Gerechtigkeit, an Gott, schlicht an allem.

So ging es dem Urgestein Kirk Douglas, jenem Schauspieler, der schon vor dem Zweiten Weltkrieg seine Karriere am Theater und später im Film begann. Im Jahre 1996 änderte sich sein Le­ben auf eine radikale Weise, die er sich früher nie hätte träu­men lassen, und das geschah so:

Ich fühlte mich recht gut nach meiner Rückenoperation, hatte Lust, mich zum Golfen zu verabreden, und träumte von einem langen Treibschlag am vierten Loch. Plötzlich hatte ich ein komi­sches Gefühl in der rechten Wange.

Es war, als hätte ein spitzer Gegenstand einen Strich von der Schläfe gezogen, auf meiner Wange einen Halbkreis beschrie­ben und dann innegehalten. Ich spürte keinen Schmerz, aber als ich es Rose, meiner Maniküre, zu schildern versuchte, konn­te ich nicht sprechen. Es kam nur Quatsch heraus. Was war mit mir los?“

Nun, was er hier beschreibt, ist seine ganz persönliche Erfah­rung mit einem Schlaganfall, zu seinem Glück nur einem sehr leichten – dennoch: seine Stimme ist nahezu verschwunden, er ist von einem Moment zum nächsten vom Star zu einem Krüp­pel degradiert, dessen Karriere sich buchstäblich in Luft auflöst.

Das Schlimme daran ist, dass er zwar noch vernünftig denken kann, aber unfähig ist, sich zu artikulieren. Und der eigentlich steinalte Schauspieler findet es ungerecht, dass es gerade ihn getroffen hat. Um seine eigenen Worte zu verwenden: „Schlag­anfälle sind etwas für ältere Leute, die undeutlich sprechen und sich mit Gehhilfen oder Rollstühlen fortbewegen. Ich war erst 80 – wie könnte ich zu einem Schlaganfall kommen? Heißt das, dass es morgen nichts wird mit dem Golfplatz …?“

In dem Moment, in dem er realisiert, was geschehen ist – und wie viel Glück er gehabt hat – , da schlägt eine unerbittliche Woge aus Selbstmitleid und Verzweiflung, ja, Depression über ihm zusammen. Bringt ihn, den „tough guy“ aus zahllosen Fil­men, dazu, sich stundenlang in sein Schlafzimmer zurückzuzie­hen und ohne Unterlass zu weinen. Dieses … dieses Dasein, sagt er sich, das er jetzt zu führen gezwungen ist … ist das noch lebenswert? Wäre es nicht besser, tot zu sein?

Er entsinnt sich seiner 1958 gestorbenen Mutter, deren letzte Worte an ihn gerichtet waren und die ihm Mut machen sollten: „Hab keine Angst, das geschieht mit uns allen.“ Er denkt an all die Vorfälle, bei denen er dem Tod von der Schippe gesprungen ist, begonnen im Alter von fünf Jahren, wo er beinahe in einem Wassergraben ertrinkt, bis zu einem Hubschrauberabsturz im Jahre 1991.

Und später, als er sich mühsam berappelt und mit Hilfe einer Sprachtherapeutin beginnt, sich wieder ins Leben zurückzube­geben, entdeckt er auch die zahllosen tragischen Vorfälle in Kreis seiner Filmgefährten. Und er sieht beklommen, wie er­schreckend häufig Schlaganfälle und ihre Folgen sind: „Jede Mi­nute bekommt eine Person in den Vereinigten Staaten einen Schlaganfall. Das sind Jahr für Jahr mehr als 700.000 Menschen. Während Sie diese Seite lesen, bekommen zwei weitere Perso­nen einen Schlaganfall …“

Während seine Genesung quälend langsam Fortschritte macht, begreift Douglas ganz allmählich – es ist ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzieht – , wie egoistisch er bisher durch sein Leben gehastet ist, wie wenig er auf die Bedürfnisse seiner Freunde eingegangen ist und wie leicht es für ihn war, Men­schen jahrzehntelang aus dem Blickfeld zu verlieren. Er entwickelt ein Gespür für das Leiden anderer, und er beschließt, etwas dagegen zu tun.

Zusammen mit seiner Frau Anne begründet er ein Heim für alz­heimerkranke Schauspieler. Er engagiert sich für Kinder, seine Frau hilft dabei, Spielplätze in Innenstädten sowie Schulhöfe zu sanieren. Und als Kirk Douglas erst einmal wieder imstande ist, halbwegs verständlich zu sprechen, macht er auf eigene Kosten zahlreiche Reisen, um Vorträge über das Thema Schlaganfall zu halten und dafür zu sorgen, dass diese Menschen in der Öffent­lichkeit mehr Gehör finden.

Schließlich geht er, nachdem er zahllose Briefe erhalten hat, dazu über, einen Leitfaden zu schreiben, mit dem er verhindern möchte, dass Schlaganfallpatienten in dumpfem Selbstmitleid und ihren Depressionen ersticken, wie es ihm selbst beinahe ge­gangen ist. Der Leitfaden, ein außerordentlich lesenswertes Do­kument der Humanität, befindet sich in diesem Buch.

Während Kirk Douglas (sein bürgerlicher Name ist Issur Danielo­vitch, er ist Sohn jüdisch-russischer Einwanderer und 1916 in New York geboren) seine Depressionen überwindet und von sei­nen Schlaganfall-Erfahrungen schreibt, fließt in dieses Buch auch vieles andere ein, das man eher in einer Biografie erwar­ten würde. Er erzählt von seinen Eltern, insbesondere von sei­ner Mutter, von seinen Erlebnissen beim Film, vom Schicksal vieler Freunde und Bekannter.

Und natürlich, ganz wichtig – Punkt 3 seines sechs Punkte um­fassenden Leitfadens – , er verliert nie seinen Sinn für Humor. Das ist an manchen Stellen so heftig ausgeprägt, dass man schallend lachen muss. Und das bei einem Buch, das eigentlich ein recht erschreckendes, trauriges Thema behandelt. Ich gebe nur eine Stelle wieder, die ich sehr prägnant fand. Douglas ist in Berlin zu Gast, um den Goldenen Bären in Empfang zu nehmen. Er schreibt: „Die Übergabe ging auf Englisch vonstatten. Ich machte jedoch Eindruck, als ich meine Dankesrede auf Deutsch hielt. Ich glaube, die deutsche Sprache klingt mit einem Schlag­anfall besser …“

Und schließlich, im Jahre 1999, schafft er es sogar, wieder einen Film („Diamonds“) zu drehen, diesmal über einen von einem Schlaganfall genesenden Boxer. Naheliegend, dass es keine bessere Besetzung geben konnte.

Insgesamt ist Kirk Douglas´ Buch – er bezeichnet den Schlagan­fall sogar im Buch und im Titel als Glücksfall für sich! – ein ein­drucksvolles Plädoyer für die Fähigkeit des Menschen, mit Schicksalsschlägen fertigzuwerden und zu lernen, dass auch ein Leben als solcherart „reduzierter“ Mensch lebenswert sein kann, ja, vielleicht sogar manchmal lebenswerter als zuvor, weil man nun die feineren Nuancen wahrzunehmen versteht, die dem Ge­sunden meist entgehen.

Ich wünsche diesem Buch viele Leser unter all jenen, die an ihrem Leben verzweifeln und nach Trost und Mut suchen. Dieses Buch gibt euch Kraft.

© 2005/2020 by Uwe Lammers

Und wie ich euch das letztens schon in einer Fußnote verspro­chen habe, beginnt in der kommenden Woche die Erstveröffent­lichung meiner Rezensionen zu einem wirklich goldigen Roman­tikzyklus, den ich in einem geradezu abenteuerlichen Tempo heißhungrig verschlungen habe. Ich könnte mir gut denken, dass euch das ähnlich geht, wenn ihr dafür einen Nerv besitzt.

Lasst euch mal überraschen, worum es genau geht.

Bis nächste Woche, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Silvesterblog 2023

Posted Dezember 31st, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es ist wirklich schwer zu glauben, wie rasch doch die vergange­nen 365 Tage des Jahres 2023 verflogen sind. Schon sind wir ge­wissermaßen in der Zielgeraden und rasen auf Silvester zu, je­nen Tag, an dem ihr diese Zeilen lesen werdet.

Sehr viel ist in diesen zwölf Monaten passiert, an vielem davon habt ihr auf verschiedenste Weise Anteil gehabt – sei es, dass ihr rege und interessiert meinem Wochen-Blog oder auch den Rezensions-Blogartikeln gefolgt seid, sei es, dass ihr über die Fanzines ANDROMEDA NACHRICHTEN, Baden-Württemberg Ak­tuell (BWA), EXTERRA, PARADISE oder jüngst World of Cosmos bzw. dem Zauberspiegel mitbekommen habt, wo ich mehr oder minder regelmäßig veröffentliche. Es ist also nicht ganz so, dass ich, während mein E-Book-Programm stagniert habe oder auf der Stelle trete. Ganz im Gegenteil.

Und das gilt auch für die Bereiche, die noch nicht richtig öffent­lich sind, sondern die nur gelegentlich öffentlich aufflackern. Beispielhaft dafür ist das Aufblühen des OSM-KONFLIKTS 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“, was mich selbst im April 2023 ziemlich überrumpelt hat. Auch dass ich bei den Digitali­sierungsarbeiten so rasant vorangekommen bin, hat mich auf schöne Weise verblüfft. Inzwischen ist der OSM auf Band 2268 angekommen, kein Witz, und das geht noch munter so weiter. Ich glaube fest sagen zu können, dass ich KONFLIKT 16 des OSM, die Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, der ihr inhaltlich gerade in der Blogartikelreihe „Close Up“ folgt, wohl im jetzt anbrechenden Jahr fertig werde digitalisieren kön­nen. Und danach kann ich endlich damit beginnen, die letzte fertig gestellte Serie, die noch fehlt, KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“, auch noch zu digitalisieren.

Das wird ein Abenteuer der besonderen Sorte werden – denn KONFLIKT 23 ist nicht nur mit 147 Episoden die längste aller fer­tig gestellten OSM-Serie, sondern darin wird auch das gesamte Grundkonzept des Oki Stanwer Mythos umgestülpt. Daran we­sentlich schuld ist eine legendäre Person – Oki Stanwers Tochter Sarai, die in diesem Universum das Licht der Welt entwickelt und buchstäblich Vergangenheit und Zukunft in einer nie da ge­wesenen Weise beeinflusst. Obwohl Sarais „Geburt“ inzwischen reale gut 30 Jahre zurückliegt, erschüttert sie mit allem, was sie auslöst, noch heute alle in Arbeit befindlichen OSM-Serien und auch noch einige abgeschlossene. Ihr werdet das beizeiten mit­bekommen, versprochen.

Wenn das passiert ist, liegen alle weit über 2000 OSM-Episoden als Digitalisate vor, dann kann ich mich endlich verstärkt wieder um all die Themenfelder kümmern, die ich lange Zeit vernach­lässigt habe.

Und da gibt es ja ziemlich viele. Ich liste nur mal ein paar dieser Baustellen auf, damit ihr so einen gewissen Eindruck davon be­kommt, was hier noch an Aufgaben auf meiner langen Agenda steht, um die ich mich so bald als möglich kümmern möchte (die Reihenfolge ist intuitiv, gibt also keine Handlungsfolge an):

– Der OSM-Roman „Quisiins letzter Fall“

– Die Weiterarbeit bzw. der Abschluss des KONFLIKTS 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“

– Die Weiterarbeit bzw. der Abschluss des KONFLIKTS 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“

– Die Weiterarbeit am OSM-Roman „Licht und Schatten auf Dawson“

– Die Weiterarbeit an der Serie „Horrorwelt“ über Band 200 hinaus

– Die Wiederaufnahme des E-Book-Programms

– Die Vorbereitungen für den Blogartikel 600

– Die Vorbereitungen für den Rezensions-Blog 500

– Die Vorbereitungen für BWA-Band 500

– Die Weiterarbeit am Erotic Empire-Roman „Die Kolonie Sai­gon II“

– Die dringend erforderlichen Arbeiten an OSM-Serienglossaren und den dazu gehörigen Lexika

Glaubt mir, Freunde, die Liste ließe sich beliebig verlängern. Die Agenda ist hier wirklich SEHR lang, und ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie sich das Jahr 2024 entwickelt und was ich von all diesen Themen ernsthaft in Angriff nehmen kann. Ich hoffe aber, recht viel davon.

Kommen wir nach diesen kursorischen, einleitenden Worten zu den Dingen, die – leider – noch geblieben sind. Ich halte mich dabei kurz. Wir können sie mit drei wesentlichen Begriffen cha­rakterisieren: Corona, Ukraine-Krieg, Israel-Palästina-Konflikt. Während uns die beiden ersteren Themen schon länger beglei­ten und die Weltlage verfinstern, hat sich mit dem letzteren noch ein (vielleicht von Russland wesentlich finanzierter und provozierter) Konflikt hinzugesellt, der viel Aufmerksamkeit von dem Langzeitkrieg in der Ukraine abzieht. Ich halte das leider nicht für einen Zufall, sondern für Intention. Ähnliches gilt für mutmaßliche Manipulationen der US-Wahl im kommenden Jahr. Dazu muss man kein Verschwörungstheoretiker sein – es ist be­kannt, dass Donald Trumps Wahl 2020 erheblich von russischer Seite gefördert wurde. Hier erneute Einflüsse zu vermuten, die auch 2024 die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft ver­längern und verstärken, ist leider recht plausibel.

Positiveres gibt es von meiner Arbeitssuche zu berichten. Hier habe ich im September 2023 eine neue Beschäftigung begon­nen, die hoffentlich das Jahr 2024 überdauern wird (bislang geht mein Arbeitsvertrag bis Ende Juli 2024, es bleibt also span­nend). Zahlreiche ungewohnte Aufgaben halten mich seither gut in Atem … aber das ist gut so. Zwei Jahre beruflicher Still­stand haben meiner seelischen Befindlichkeit nicht wirklich gut getan.

Auf Sparflamme köchelt mein Plan des „Autoren-Nachlassar­chiv-Projekts“ vor sich hin, von dem ich im Rahmen meiner Blogartikel verschiedentlich im ausgehenden Jahr berichtete. Es ist meiner aktuellen beruflichen Neuorientierung geschuldet, dass ich hier gegenwärtig nur „mit angezogener Handbremse“ tätig sein kann … aber das Projekt ist ja auf lange Sicht ange­legt, und ich werde auch 2024 darüber so ausführlich wie mög­lich berichten.

Sehen wir uns nun mal das kreative Portfolio des Jahres 2023 näher an. Ich beginne wie im vergangenen Jahr mit denjenigen „geretteten“ analogen Werken, von denen es aus den zurücklie­genden 40 realen Schreibjahren noch zahlreiche gibt. Neben ei­ner Fülle von OSM-Episoden gab es hierunter auch jede Menge andere Geschichten und geschichtenähnliche Werke:

Januar: nichts

Februar: Erinnerungen an Keith Laumer (1925-1993)“, „200 Monate BWA-Chefredakteur“

März: Partisanengruppe Rilon Vleh“ und „Partisanen­gruppe Rilon Vleh 2“1, „Der Nachtdienst“, „Tumble­weed“, „Der Schwarm – Die Serie“, „Tumbleweed 2023“2, „Die acht Gesichter der Weisheit“

April: „Informationen zu KONFLIKT 11“ (Hintergrundtext)

Mai: nichts

Juni: Die verlorene Zeit 2023“, „Wie die Beziehungsgeis­ter ihren Glauben verloren, Teil 1“, „Wie die Beziehungs­geister ihren Glauben verloren, Teil 2“

Juli: nichts

August: nichts

September: nichts

Oktober: „Das hohle Gähnen der Stadt im Morgengrau­en“, „Grünauge 2023“

November: „Ship without Shadows 2023“

Dezember: nichts

Wenn ich dabei hier „nichts“ für zahlreiche Monate schreibe, be­deutet das natürlich nicht, dass ich da auf der faulen Haut gele­gen hätte, ganz im Gegenteil. Ich war nur von anderen Aufga­ben zu sehr beansprucht, um mich weiter um Digitalisate von serienunabhängigen Geschichten zu kümmern. Immerhin sind bislang (Stand: 29. Dezember 2023) 307 fertige Texte in diesem Jahr entstanden. „Nichts“ sieht eindeutig anders aus.

Ich ergänze also um die Schwerpunkte, die parallel dazu von mir bewirtschaftet wurden. Die sahen dann folgendermaßen aus:

13. Februar: Beginn des „Horrorwelt“-Lexikons

18. April: Start von KONFLIKT 11, also der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“

16. Mai: Band 2200 des OSM fertig gestellt

13. Juni: Fertigstellung des Digitalisats „Oki Stanwer Horror“ (13Neu)

14. Juni: Beginn des Digitalisats „Oki und Cbalon – Das Ewig­keitsteam“ (20Neu)

11. Juli: Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“ (13Neu) fertig (307 Seiten)

19. Juli: OSM-Hauptglossar, Version 3, fertig (937 Seiten)

30. Juli: OSM-Begriffsregister, Version 3, fertig (92 Seiten)

In der zweiten Jahreshälfte kamen dann umfangreiche Ergän­zungsarbeiten und Erweiterungen an Romanen wie „Rhondas Aufstieg“ (Archipel) und „Die Kolonie Saigon II“ (Erotic Em­pire) hinzu. Da hier nichts fertig wurde, tauchen diese Werke na­türlich nur „unter ferner liefen“ auf, sodass die darin investierte Zeit und Seitenzahl unsichtbar bleiben. Dennoch … allein schon das Referierte belegt in meinen Augen, dass hier eine Menge geschafft worden ist.

Hinzu kam dann noch ein ordentliches Kommunikationspensum … meine Korrespondenzliste, die Briefe, Mails und Karten ein­schließt (keine Newsletter), hat auch schon wieder Eintrag 2100 überschritten, heute konnte ich den achten Briefordner für das Jahr beschriften und befüllen … ja, es wird auch vieles geschrie­ben, was nicht die allgemeine Öffentlichkeit erreicht, aber selbstverständlich auch seine Zeit benötigt. Wenn man wie ich rund 215 Korrespondenzpartner besitzt und ständig neue hinzu­kommen, dann hat das eben seinen Preis.

Da das aber so ist und einige von ihnen fraglos diese Zeilen le­sen werden, seid versichert, dass ihr nicht vergessen seid … es kann sich nur um Wochen oder Monate handeln, bis ich meinen dicken Briefordner mit unerledigter Korrespondenz soweit durchwühlt habe, dass ich zu euren Schreiben vorgedrungen bin. Wirklich: Antwort ist fest eingeplant!

Im Rahmen des OSM habe ich es zurzeit, wie oben angedeutet, mit zwei Digitalisaten zu tun. Dabei hat KONFLIKT 16 „Oki Stan­wer – Der Mann aus dem Nichts“ klar die Nase vorn. Gestern konnte ich das Digitalisat von Band 87 ausdrucken, in der Text­erfassung bin ich in Band 90 angelangt. KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“ kommt langsamer vom Fleck. Das hat zentral damit zu tun, dass diese Episoden sehr alt sind und darum eine umfassende Kommentierung nötig machen. Es gibt viele Schreibfehler und noch viel mehr an der inhaltlichen Ge­staltung zu kritisieren. Hier kam ich darum erst bis Band 20. Das wird sich im kommenden Jahr deutlich steigern lassen.

Bei den E-Books bin ich dagegen, von gelegentlichem Auffla­ckern, leider nicht vom Fleck gekommen. Insofern haben sich meine hoffnungsvollen Worte für 2023 nicht mit Leben erfüllen lassen. Ich bin dennoch verhalten optimistisch, was das kom­mende Jahr diesbezüglich angeht. Versprechungen machen möchte ich in diesem Punkt aber lieber keine.

Deutlich besser sieht die Lage dagegen bei den Blogartikeln aus. Das betrifft sowohl die normalen thematischen Sonntags-Blogartikel als auch die Rezensions-Blogs.

Wenn ihr diese Zeilen lest, habt ihr maximal den Blogartikel 543 präsent vorliegen. Der äußerste Rand, an den ich in diesem Be­reich vorgedrungen bin, ist indes der Blogartikel 573, den ihr am 28. Juli 2024 lesen werdet.

Ähnlich sieht es mit den Rezensions-Blogs aus. Hier ist euch zu­letzt der Artikel 436 zugänglich gemacht worden. Der letzte ge­schriebene ist indes schon Rezensions-Blog 470, der am 21. Au­gust 2024 online gehen wird.

Ihr merkt, hier ist recht weit vorgebaut worden, damit ich auch ja nicht irgendwie gehetzt werden kann. Das ist so ziemlich der Tod für jede entspannte Erzählweise, wie ich sie hier praktiziere.

Sehen wir uns als nächstes die Besucherfrequenz meiner Web­seite www.oki-stanwer.de an. Da kann ich nur einen vorläufigen Stand geben, wie immer. Heute (29. Dezember, ohne die heuti­gen Zugriffswerte final vorliegen zu haben, aktueller Stand ist daher der 28. Dezember) kann ich einen Stand von beeindru­ckenden 244.994 Klicks vermelden, was einer monatlichen Durchschnittsfrequenz von rund 20.416 Zugriffen entspricht. Das ist ein bisschen weniger als im Vorjahr, aber in meinen Au­gen immer noch sehr gut. Man sollte ja nicht übersehen, dass diese Zugriffszahlen wesentlich aufgrund meiner fannischen Ak­tivitäten und des regelmäßigen Bloggens zustande gekommen sind. Wenn die E-Book-Aktivitäten wieder hinzutreten, wird sich diese Zahl sicherlich erhöhen … da bin ich mal sehr aufs kom­mende Jahr neugierig. Im Silvesterblog 2024 werden wir mal Bi­lanz ziehen und sehen, ob die Prognosen berechtigt waren und wie wacker ich mich da geschlagen habe …

Zum Ende dieses Beitrags hin möchte ich wie stets meinen Freunden vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e.V. dan­ken, die in diesem Jahr nicht zuletzt auch dafür gesorgt haben, dass die Webseite auf einen sicheren Server migrieren konnte und gescheite Programmupdates erhalten hat. Das hätte meine eigenen Fähigkeiten bei weitem überschritten!

Damit möchte ich für heute zum Schluss kommen und euch al­len einen guten Rutsch ins Jahr 2024 wünschen, in dem ihr hof­fentlich weiterhin gesund und erfolgreich in eurem jeweiligen Job bleibt. Und ich danke euch dafür, dass ihr mir auf meiner Webseite folgt und reges Interesse an dem bekundet, was ich schreibe und rezensiere.

Danke, dass es euch gibt und ihr an mich glaubt!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Wen die Dopplung an dieser Stelle wundert: Das eine ist die 1:1-Textabschrift, das zweite die kommentierte und damit längere Version.

2 Hier ist die überarbeitete Fassung dieser alten Geschichte gemeint, die dann auch im BWA veröffentlicht wurde.

Liebe Freunde des OSM,

vertraut mir – es ist wirklich keine Absicht, zu einem „kleinen“ Jubiläum dieser Artikelreihe so eine furiose Darstellung abzulie­fern, das war absolut nicht geplant. Es ist einfach so passiert, wie das eben meist im Leben so ist. Die tollsten Dinge gesche­hen schlicht, ohne dass man damit rechnet oder sie präzise in den Terminkalender eingetragen hat.

Wovon rede ich? Von diesem wilden Ausbruch meiner Kreativität in den zurückliegenden Wochen. Ich dachte eigentlich, der Mo­nat März sei nicht leicht zu toppen, wenn überhaupt … aber der April hat das ziemlich mühelos geschafft. Und es klingt vielleicht ein wenig strange, entspricht aber absolut der Wahrheit, wenn ich ergänze, dass ich in den vergangenen zwei Tagen ein biss­chen wie auf heißen Kohlen saß … weil ich weitere Texte schrei­ben wollte und nicht konnte!

Der Grund dafür ist etwas obskur, wie ich zugebe, er hatte völlig pragmatische Gründe: In meinen handschriftlichen Sto­ryschreibheften, in denen ich seit 1985 meine Werke festhalte – weswegen es mir seit jener Zeit auch so leicht fällt, viele der ei­gentlich nicht klar terminlich festgehaltenen Werke halbwegs klar zuzuordnen – reserviere ich üblicherweise ein bis maximal vier Seiten je Heft für einen Monat. Auf jeder Seite habe ich 22 Zeilen Raum. Mehr als 4 sollten es nie werden, sonst komme ich ins Gehege mit der Gesamtheftlänge – die muss für zwei Kreativjahre ausreichen, aktuell für die Jahre 2023 und 2024.

Tja, und ich war mit dem Erfassen der Titel für den Monat April am Ende von Seite 4 angelangt … es gab keinen Platz mehr für weitere Texte! Also arbeitete ich notgedrungen an den schon begonnenen Texten weiter. War nicht so übel, wie es sich an­hört, aber halt auch nicht ganz das, was ich eigentlich anstreb­te.

Was ergab der Monat letztendlich? Phantastische 42 fertig ge­schriebene Werke … und eine neue OSM-Serie! Ich komme dazu weiter unten, ihr werdet es sehen. Schauen wir erst mal an, wie sich das konkret verteilte:

16Neu 52: Planet der Anarchisten

Blogartikel 538: Work in Progress, Part 124

13Neu 60: Angriff des Rauchdämons

13Neu 61: Corinnas Liebeszauber

(Glossar der Serie „Oki Stanwer Horror“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer Horror“)

16Neu 53: Funkspruch von MONOLITH

13Neu 62: Ein Treffen mit Yorrok

13Neu 63: Die Schlacht im Trüben Land

13Neu 64: Die Hölleninsel

(16Neu 54: GOLEMS Schergen)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“)

(16Neu 55: Der Randkrieg)

(16Neu 56: Oki und sein Feind)

Blogartikel 519: Leserausch und Musikzauber

13Neu 66: Die Riesenschädel

(DER CLOGGATH-KONFLIKT – OSM-BUCH)

13Neu 65: Der Verschmolzene

13Neu 67: Der siebte Knochenacker

13Neu 68: Symbiose der Knochenäcker

(OSM-Wiki)

(Die Einwanderin Lynn – Erotic Empire-Story)

(13Neu 69: Invasion der fliegenden Schädel)

Anmerkung: Mit dieser Episode endet die serienlange Vorberei­tung auf den Finalzyklus der OSH-Serie, die mit Band 70 beginnt und mit Band 77 die Serie abschließt. Diese Episoden schrieb ich in stürmischem Lauf in den Monaten November und Dezem­ber 1985, temporär ergänzt um Episoden der thematischen Nachfolgeserie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KONFLIKT 18).

Da wimmelt es zwar von Schreibfehlern, inhaltlichen Irrtümern und übersehenen Fakten, außerdem habe ich dort vielfach Theatralik mit Handlungslogik verwechselt und werde sie in der Ausarbeitung massiv verändern und umschreiben müssen … aber die Dramatik dieser Folgen wirkt sich auch mit mehr als 35 Realjahren Distanz immer noch sehr nachdrücklich auf mich aus. Wenn ich in diesem stürmischen Schreibtempo bleibe, und dafür spricht einiges, könnte es sehr gut sein, dass ich Ende des Monats Mai mit der Serienabschrift schon weitgehend fertig bin … sehr viel zeitiger, als ich das angenommen habe. Ausge­zeichnet! Immerhin habe ich ja eine neue Baustelle entdeckt …

Informationen zu KONFLIKT 11 – OSM-Hintergrundtext

Anmerkung: Damit ging es am 10. April 2023 eigentlich los. Ich hatte so viele Handlungsdetails aus der Kommentierung der 13Neu-Serie gesammelt, dass mir unzählige Gedanken im Kopf herumschwirrten. Es war offensichtlich, dass ich dringend einen neuen Text, Prosatext, wohlverstanden, schreiben musste. Aber: Story? Roman? Oder … Serie? Das stand noch im Raum.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto deutlicher wurde es, dass keine Story und kein Roman für die Komplexität dieser Ge­danken angemessen sein würde. Es handelte sich unübersehbar um einen Serienkeim … und ich fand rasch heraus, dass es sich dabei um den bislang noch ungeschriebenen und nahezu völlig unbekannten KONFLIKT 11 handeln musste.

Witzigerweise wurde mir beim Verfassen dieses Textes immer deutlicher, dass ich schon seit Jahrzehnten Bruchstücke der Serienhandlung in anderen Kontexten eingebaut hatte … aber nun drang ich zum Ursprung der Überlieferung vor und spürte, dass ich eine altbekannte Sterneninsel bereisen würde. Mit ver­trauten Völkern, bekannten und unbekannten Protagonisten … und hier würde ich auf die Ursprünge der Dämonenwaffen von TOTAM stoßen, auf die Gründe für ihr Aussehen (womit ich mich, ehrlich, noch nie beschäftigt hatte, aber mit einem Mal wurde das auf gerade unglaubliche Weise logisch und plausi­bel), auf die Dämonentore von TOTAM und ihren Existenzzweck.

Es würde um den Orden der Lichtritter von Scracklan gehen, um Matrixfehlertrümmer der Hohlwelt Hyoronghilaar aus KON­FLIKT 7 („Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“), um das Schicksal des Matrixkoordinators DER GÖTZE, um den Ritter vom Goldkristall Reehn Ohf Ty, um fanatische Baumeisterfraktionen, die Galaxis Arc und vieles mehr … ihr merkt, schon im ersten Ansatz sprudelten die Bilder und Ideen geradezu.

Ich suchte nur noch nach dem rechten Aufhänger, dem Punkt, an dem die Handlung beginnen würde … dann würde diese Serie mit dem neuen Titel „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD) stürmisch starten.

Mein kreativer Verstand brodelte eifrig vor sich hin …

(16Neu 58: Enklave der Freien)

Maiblog 2023

Blogartikel 507: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 2

Blogartikel 514: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 3

Anmerkung: Ja, es wurde höchste Zeit, hieran weiterzuschrei­ben. Der Grund war ein doppelter: Zum einen nahte der Blogar­tikel 507 in der Publikation (er erschien 13 Tage nach Abfassung dieses Beitrages… es wurde also echt Zeit!). Zum anderen nah­te die Leipziger Buchmesse, direkt gefolgt vom Maiblog … glücklicherweise hat das alles hervorragend geklappt. Aber nor­malerweise stricke ich nicht so eng mit der heißen Nadel.

Blogartikel 520: Close Up – Der OSM im Detail (45)

(16Neu 57: Die Hermetiker von ELDORADO)

Blogartikel 524: Close Up – Der OSM im Detail (46)

Blogartikel 530: Close Up – Der OSM im Detail (47)

Blogartikel 535: Close Up – Der OSM im Detail (48)

Blogartikel 540: Close Up – Der OSM im Detail (49)

Anmerkung: Auch hier hatte ich etwas die Zügel schleifen las­sen. Da ich aber in der Zwischenzeit schon mit der kommentier­ten Abschrift von KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ bis Band 52 vorgedrungen war, als der Monat be­gann, konnte ich diese Close Up-Beiträge bis Teil 49 nachholen, denn ihr wisst ja inzwischen, dass ich dort bis zum dramati­schen Band 50 der DMadN-Serie in Kurzfassung vorgestoßen bin. Bis der aktuelle Blogartikel 543 erscheint (nach der Planung am 30. Dezember 2023), werde ich natürlich in je­derlei Weise weiter sein. Wie weit? Kann ich zurzeit noch nicht sagen. Dazu komme ich hier viel zu stürmisch voran. Im nächs­ten Work in Progress-Blog seid ihr dann, wie ich, schlauer …

(Rückzug ins Liebeskloster – Archipel-Roman)

Anmerkung: Das war eigentlich wieder nur eine Stippvisite, die mich ablenken und kreativ runterkühlen sollte … völlig nutzlos. Denn die VvD-Serie war schlichtweg unaufhaltsam.

VvD 1: Die Monumentsucherin

Anmerkung: Tja, und da war sie dann nun, die schöne neue Welt der Vielvölker-Galaxis Demor, und ich machte gleich im ersten Band die possierliche Bekanntschaft mit zwei Waisenmä­del und ihrer älteren Freundin Yinnihm, deren erste gemeinsa­me Amtshandlung daran bestand, ein Raumschiff zu stehlen und golden umzulackieren. Es hörte fortan auf den Namen „Die Drei Raumschwestern“, und sie widmeten sich dann dem Ziel, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und Reichtum zu er­werben.

So der Plan. Das Schicksal sieht, kann ich heute sagen, leider etwas anderes vor. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich diese Episode an einem Tag flugs herunterschrieb und mich dann gleich darauf in einen Blogartikel stürzte, der dazu Näheres schrieb. Ihr kennt ihn seit vier Wochen.

Blogartikel 539: Eine neue Welt

(Oki Stanwer – Verteidiger von Demor = OSM-Infotext)

(13Neu 70: Eine Gefahr namens CLOGGATH)

Anmerkung: Das ist der Beginn des Finale-Achtteilers der OSH-Serie, und in gewisser Weise holte ich damit ein wenig Luft, um mir über die weitere Entwicklung der VvD-Serie klarer zu wer­den. Irgendwie traute ich dem stürmischen Anfang noch nicht so recht und musste meine Gedanken sortieren.

(16Neu 59: Report des Horrors)

(TI 49: Neugierde und Mitleid)

Anmerkung: Ja, die TI-Serie gibt es jenseits der E-Books immer noch, auch wenn ich schon sehr lange mit dem Schreiben stagniert habe. Ich nehme an, das wird sich in näherer Zukunft wieder ändern. Zurzeit bin ich zwar vom VvD-Kosmos völlig ab­sorbiert und habe viel mit den Seriendigitalisaten 13Neu und 16Neu zu tun … aber ihr spürt ja schon, dass 13Neu alsbald an ihr Ende gelangt sein wird, womit ich dann wieder Kapazitäten frei habe für länger pausierende Projekte wie das hier.

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“)

Anmerkung: Mit dem Glossieren der ersten VvD-Episode ging es dann richtig los. Ich musste mir intensive Gedanken machen. Über die Historie von Demor. Über die Abhängigkeiten der hier versammelten Völker. Über die Planeten, Reiche, die Zeitrech­nung, die Legenden und natürlich auch über die anderen Fraktionen … die Kämpfer des Lichts wie die auf TOTAMS Seite. Das wollte gut vorbereitet sein.

Doch zunächst verharrte ich bei den „Drei Raumschwes­tern“. Und es ging genauso temperamentvoll weiter wie bis­her:

VvD 2: Mission 1

VvD 3: Das Geheimnis des zweiten Planeten

VvD 4: Kristallsplitter

(VvD 5: Der Gesandte)

(VvD 9: Miranda)

Anmerkung: Während ich noch am Beginn von Band 5 stand, juckte es mich geradezu unermesslich, den Handlungsstrom von Band 3 fortzusetzen. Ich WUSSTE schon, auf wen die drei Crelly-Mädel treffen würden, und der Bilderstrom war so vehe­ment und unaufhaltsam, dass ich den Folgeband 9 einfach so ad hoc herunterschrieb. Ein, zwei Tage später feilte ich ihn wei­ter aus, inzwischen fehlt nur noch der aktualisierte Einleitungs­text und die beiden Lexikonseiten, dann ist die Episode auch schon fertig.

Ich denke, ihr werdet Miranda lieben, Freunde. Und Meria ver­mutlich auch, die heute früh auf dem zweiten Planeten einge­troffen ist (in Band 10 der Serie).

(13Neu 71: Festung Malsena)

Ihr merkt schon allein an der Tatsache, dass der Monat entge­gen den sonstigen Erwartungen nicht mit dem neuen Work in Progress-Blogartikel begann, dass dieser Schreibdruck bestand, mich erst mal vorrangig im OSM auszutoben … übrigens ein Phänomen, dem ihr im kommenden Monat wieder begegnen werdet. Ich hätte ja – siehe meine obigen Worte – am liebsten gestern schon an etwas anderem gern weitergeschrieben, aber es ging nicht.

Darum brach ich also direkt heute früh nach Aufstehen im neu­en Monat Mai wieder auf in die Galaxis Demor und schrieb dort weiter. Dahin kehre ich auch nachher unvermeidlich zurück, wenn ich die traditionellen Statistiken gemacht, diesen Blogarti­kel geschrieben und den Maiblog veröffentlicht habe.

Ach Mann, ich liebe Sternenfeen, das glaubt ihr gar nicht! Und jetzt sind die Mädels eben zurück im OSM. Von denen werde ich im aktuellen Jahr 2023 noch sehr viel zu sehen bekommen, und das freut mich mächtig.

Ich halte euch da auf dem Laufenden. Momentan brummt hier die Kreativität, und ich denke, das wird wohl auch erst durch hö­here sommerliche Temperaturen ausgebremst werden. Davon sind wir zurzeit noch weit entfernt.

Soviel für heute, Freunde. In der nächsten Woche erzähle ich euch im Rahmen der „Langzeitprojekte“ etwas über eine roman­tische Liebesgeschichte aus dem Archipel.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 436: Edinburgh Love Stories

Posted Dezember 27th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

eigentlich ist ja die Handlung um die Beziehungsgeschichten, die Samantha Young in ihren in Edinburgh spielenden Romanen, beginnend mit „Dublin Street“, endend mit „Nightingale Way“, abgeschlossen. Aber wie ich in der unten erstmals ver­öffentlichten Rezension darlege, ist der Kosmos ihrer Protago­nisten um einiges weiter als angenommen. Wie auch im Fall von Julie Kenner etwa in ihrer Welt um Nikki Fairchild-Stark1 gibt es hier E-Book-Kurzgeschichten, die mir eher nicht zugänglich wa­ren … und die hier dann in einem voluminösen Band gewisser­maßen nachgereicht wurden.

Sie bilden quasi den Kitt zwischen den einzelnen Romanen, und ich gab damals auch eine klare Handlungsanweisung, wann wel­che Stories und wann welche Romane in welcher Reihenfolge zu lesen wären, damit man das Erzähl-Kontinuum auch tatsächlich richtig erschließen konnte.

Wer durch meine Rezensionen neugierig auf die Autorin und ihren Zyklus geworden sein sollte, der halte sich am besten an die unten wiedergegebenen Regie-Anweisungen. Sonst kann es gelegentlich zu Continuity-Brüchen und gerunzelten Stirnen füh­ren, weil man die falsche Lesereihenfolge gewählt hat.

Ich habe den Band jedenfalls sehr genossen und kann ihn guten Gewissens empfehlen. Und wer bis hierher nur Bahnhof verstan­den hat, der lese einfach mal weiter, um besser informiert zu sein:

Edinburgh Love Stories

(OT: Until Fountain Bridge; Castle Hill; Valentine; On King’s Way)

von Samantha Young

Ullstein 28709

576 Seiten, TB

Juli 2016, 9.99 Euro

Aus dem Englischen von Nina Bader und Sibylle Uplegger

ISBN 978-3-548-28709-6

Also, ich gebe schon mal präventiv Romantik-Alarm. Wer Sa­mantha Youngs „Edinburgh Love Stories“-Kosmos schon ent­deckt hat, braucht vermutlich keine derartige Einleitung, aber für alle die arglosen Leute, die – wie ich – auf dem Wühltisch zu­erst über diesen Band gestolpert sind und nach der Lektüre gründlich verwirrt waren, scheint mir dies sinnvoll zu sein.

Der Band ist nicht nur deswegen irritierend, weil er fünf OT trägt – das hat mit der Geschichte des Zyklus zu tun. Wer mir bislang durch die Rezensionen der Vorgängerbände gefolgt ist, weiß, dass alles im Jahre 2013 mit der Publikation des Romans „Du­blin Street“ begann.2 Damals erzählte Samantha Young die Geschichte des aufstrebenden schottischen Geschäftsmannes Braden Carmichael, der sich in die Barkeeperin Jocelyn Butler (Joss) verguckt, die vor ihrer traumatischen Vergangenheit in den USA geflüchtet ist.

Fortgesetzt wurde die Geschichte mit Joss´ Arbeitskollegin Johanna Walker, die die Eigenschaft hatte, stets die falschen Männer als neue Finanziers in ihr Leben zu lassen – bis sie auf Cameron McCabe traf. Das breitete die Autorin im Nachfolge­band „London Road“ aus.3 Was für Leser der Taschenbücher eher nicht so offensichtlich war, das wurde ersichtlich, wer sich auch E-Books als Lesequelle erschloss. Denn Samantha Young schrieb die Novelle „Castle Hill“, in der das Finale von Joss´ und Bradens Liebesgeschichte dargestellt wurde. Sie liegt in diesem Band erstmals gedruckt vor, und es empfiehlt sich, sie unmittelbar nach „London Road“ zu lesen. So habe ich es ge­macht.

Die Leser waren offenbar höchst neugierig zu erfahren, was denn nun mit den anderen Personen aus Joss´ und Bradens di­rektem Umfeld geschah. Da gab es etwa den notorischen Frau­en-Aufreißer Nathan Sawyer, einen Kumpel von Cameron. Um ihn und die zugezogene Amerikanerin Olivia Holloway kümmer­te sich die Autorin im nächsten Roman des Zyklus, „Jamaica Lane“. Ich berichtete davon.4

In der Zwischenzeit war natürlich Bradens „Großfamilie“ trans­parenter geworden. Die Leser hatten die Mutter Elodie Nichols lieb gewonnen, Bradens heillos romantische Schwester Ellie (und Mitbewohnerin von Joss Butler) und deren Kindheitsfreund Adam, die solange auf dem Schlauch standen, was ihre offen­kundigen Gefühle zueinander anging, bis Ellie diese grässliche Tumorgeschichte erlitt.

Aber wie, so fragten sich bestimmt einige Leute, wie hat das al­les eigentlich ANGEFANGEN? Und warum war diese Freund­schaft-Beziehungs-Geschichte so unerträglich jahrelang auf „stop and go“? Nun, Aufklärung darüber gibt die E-Book-Novelle „Fountain Bridge“, die im vorliegenden Band enthalten ist und die sich an Ellies Tagebüchern aus jener Zeit auf niedliche Weise entlanghangelt.

Ebenfalls zu Bradens wachsender Großfamilie gehört natürlich die junge Hannah Nichols, die sich auf einer Nebenschiene der Romane in einen gleichaltrigen Jungen namens Marco ver­schoss. Der Wunsch, auch diese Lovestory in voller Breite zu er­fahren, führte dann zur Ausarbeitung des Romans „India Place“, der – natürlich – zu guter Letzt dazu führte, dass die beiden zusammenkamen.5

Aber was war denn nun mit Johannas kleinem Bruder Cole, der inzwischen dick mit Cameron McCabe befreundet war und so fürs Tätowieren schwärmte? Wäre er nicht – zumal die Geschich­ten ja nicht zeitlos in der Gegend herumstanden, sondern die Jahre darin durchaus verstrichen und die Protagonisten heirate­ten und Kinder bekamen – endlich auch mal an der Reihe, sein Liebesglück zu finden? Die kleine Hannah, die inzwischen zur Lehrerin herangereift war und ihren Marco gefunden hatte, dien­te hier unübersehbar als inspiratives Vorbild.

Okay, entschied die Autorin, ihr habt es so gewollt … und schrieb mit „Scotland Street“ über Cole Walker, der nach ei­nigen Jahren in einem angesagten Tätowier-Studio angefangen hatte. Und der hier dann recht unvermittelt wieder über einen Schwarm seiner Kindheit stolperte, nämlich über Shannon MacLeod, die sich in ihrer Kindheit kurz begegnet waren. Er hat­te sie nie vergessen, und die Konsequenz war dann das, was sich im erwähnten Roman entwickelte.6

Nun hatte die „Edinburgh Love Stories“-Reihe schon eine ziem­lich opulente Breite entwickelt. Zahlreiche romantische Ge­schichten waren erzählt, Ehen geschlossen worden, Liebesnäch­te durchtobt und reichlich neue Kinder auf die Welt gebracht worden. Und dann kam natürlich, wie jedes Jahr, der Valentins­tag. Da war es nur natürlich, auf einmal den Valentinstag aus der Sicht all dieser befreundeten Paare zu beschreiben. So ent­wickelte die Autorin die Story „Valentine“ als E-Book-Novelle, die am besten unmittelbar nach „Scotland Street“ zu lesen ist. Sie bringt die Leser wieder zurück in den romantischen Er­zählstrom aller Paare und hat eine köstliche Reihe von turbulen­ten Ereignissen zum Inhalt, die sich einfach höchst vergnüglich lesen.

Ein Nebenhandlungsstrom vom „Scotland Street“ war die Schiene um den Bruder von Shannon, Logan MacLeod, dem am Ende dieses Romans optimistische Zukunftsperspektiven gebo­ten wurden, sobald er aus dem Gefängnis freikommen würde. Aber damit hatte Samantha Young natürlich ein neues Fass auf­gemacht. Noch ein Protagonist, der ganz unübersehbar nun auch zu seinem Liebesglück geführt werden musste. Sein Schicksal und das der mitfühlenden Redakteurin Grace Far­quhar bildete den Kern des umfangreichsten Romans der Reihe, „Nightingale Way“, mit dem der Kosmos um die „Edinburgh Love Stories“ sein formales Ende fand.7

Formal, ja … aber die Autorin verfasste nun noch eine weitere Geschichte mit dem Titel „King’s Way“, und ich fragte mich, als ich diese letzte Geschichte in dem vorliegenden Storyband anfing, wohin mich das wohl führen würde. Eigentlich waren doch alle „versorgt“, oder?

Weit gefehlt.

Mit einem Schlag landete ich nun nämlich mit Rain Alexander und Craig Lanaghan in einem Setting, das ich schon halbwegs vergessen hatte: Auf einmal befand ich mich wieder in der „Bar 39“ mit den beiden Barfrauen Jocelyn Butler und Johanna Wal­ker und bekam mit aus der Sicht ihres Kollegen Craig, wie Joss mit Braden Carmichael zu flirten begann.

Verdammt, dachte ich, das ist der Anfang von Band 1, also „Dublin Street“. Da muss ich wohl die ganzen nächsten zehn Handlungsjahre, die in den Romanen ausgearbeitet wurden, erst mal gründlich ausblenden! Und jetzt erinnerte ich mich tat­sächlich an diesen Barkeeper Craig, der einmal Joss geküsst hatte, um Braden eifersüchtig zu machen. Craig, der One-Night-Stand-Mann, der nie etwas Festes wollte … bis diese Hammer­frau namens Rain in die Bar kam und einfach nur dasaß und auf irgendetwas oder irgendwen wartete – allerdings nicht auf Craig, der zunehmend von ihr fasziniert war. Stattdessen ver­folgte die Inhaberin eines kleinen Internetshops einen fanati­schen Racheplan und musste dringend davon abgebracht wer­den.

Diese Story entwickelt sich auf rund 180 Seiten in der Story „King’s Way“, die mir zum Schluss hin allerdings doch ein we­nig gekünstelt erschien. Ich meine, wie wahrscheinlich ist es, dass die Straßennamen in Edinburgh und in Australien sich so sehr ähneln? Australien ist zwar eine einstige englische Kolonie, aber das Australien-Setting nahm ich der Autorin nicht wirklich ab, muss ich zugeben. Und „Rain“ ist auch nicht wirklich ein glaubwürdiger Frauenname, wie mir scheint … aber sei’s drum. Es ist eine lesenswerte Geschichte.

Ergänzend zu diesen ganzen Werken soll es noch eine weitere E-Book-Novelle mit dem Titel „On Heart’s Boardwalk“ geben, die mir nicht vorliegt. Aber ich glaube nicht, dass das ein essen­tieller Verlust ist. Wer die romantischen Geschichten um die Be­wohner von Edinburgh und Umgebung ins Herz geschlossen hat, der wird meiner Ansicht nach auch mit dem, was als Print vorliegt, schon solide versorgt sein. Well – wer es gern etwas tiefgründiger hat und mehr als nur Irrungen und Wirrungen der Herzen mag, der ist hier eindeutig an der falschen Adresse. Aber für Freunde der „Edinburgh Love Stories“ ist der gleichna­mige Abschlussband, in dem die meisten E-Book-Novellen aus diesem Mikrokosmos zusammengefasst und gedruckt wurden, absolut goldrichtig.

Darum spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

© 2019 by Uwe Lammers

In der folgenden Woche schicke ich euch nach langer Zeit mal wieder in die Welt einer Biografie, in diesem Fall in die eines prominenten Hollywood-Schauspielers, dessen Leben sich durch einen seltsamen Schicksalsschlag grundlegend veränderte.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Meine Rezensionen zum Kenner-Romanzyklus um Nikki Fairchild-Stark und ihren Mann sind derzeit noch in der Warteschleife, aber für den Rezensions-Blog vorgesehen. Vorrangig sind aber andere romantische Romanwelten, wie ihr in 2 Wochen sehen werdet.

2 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 412 vom 12. Juli 2023.

3 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 416 vom 9. August 2023.

4 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 420 vom 6. September 2023.

5 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 424 vom 4. Oktober 2023.

6 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 428 vom 1. November 2023.

7 Vgl. dazu meinen Rezensions-Blog 432 vom 29. November 2023.

Liebe Freunde des OSM,

vor sechs Wochen beschäftigte ich mich im Rahmen dieser Ru­brik mit dem kreativen Ergebnis der autonomen OSM-Werke für das zweite Quartal des Jahres 2020. Heute wird nahtlos ange­schlossen, und Fokus sind diesmal die Monate Juli, August und September. Ihr wisst aus jahrelanger Berichterstattung, dass das meist sehr heiße Monate sind, was sich wegen physischer Ermattung deutlich auf meinen kreativen Output auswirkt.

War das dieses Jahr genauso? Muss man so betrachten. Die Fer­tigstellungszahlen für diese Monate lauten nur noch: 21, 20 und 20. Und wie ich schon letztens schrieb, so richtige Highlights konnte ich da eher nicht vermelden, etwa fertig gestellte E-Books.

Im Monat Juli konzentrierte ich mich stark auf die Digitalisie­rungsarbeiten der KONFLIKTE 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, wo ich fast Band 100 erreicht hatte, und 14 „Oki Stan­wer – Feldherr der Cranyaa“. Auch da war ich inzwischen bei Band 100 angelangt, und da die Serie nur 105 Episoden auf­weist, wie ihr z.B. wisst, wenn ihr der „Close Up“-Reihe von An­beginn gefolgt seid, spornte mich das natürlich an, tatsächlich alsbald den Schlussstein für diese Digitalisierung zu setzen. In diesem Monat war es noch nicht soweit.

Außerdem versuchte ich, an dem Annalen-Roman „Licht und Schatten auf Dawson“ voranzukommen, aber so richtig weit kam da nicht vom Fleck.

Der August erbrachte tatsächlich am 14. des Monats den er­sehnten Abschluss der Digitalisierungsarbeiten am KONFLIKT 14. Ich habe dazu mehr im Blogartikel 409 geschrieben, den ihr am 3. Januar 2021 schon lesen konntet. Ihr findet ihn wie alle anderen Blogartikel weiterhin hier auf der Homepage und könnt so leicht eure Erinnerung auffrischen, falls euch danach ist.

Am 24. August beendete ich eigentlich überraschend flink die relativ junge Annalen-Geschichte „Kontrollverlust“, die eine Art Präludium zum KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämo­nen und Schergen“ darstellt. Da sie im Nordpolarmeer spielt, war sie in dieser heißen Jahreszeit auf vergnügliche Weise eine nette Abkühlung, auch wenn es darin durchaus heiß her ging.

Das spornte mich an, mein Glück auch bei weiteren Annalen-Projekten zu versuchen. Welche wären da zu nennen? Nun, etwa „Die Optimierungsfabrik“, die im 19. Universum des OSM spielt, also in der Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM). Allerdings setzt diese Geschichte mehr als 150 Jahre frü­her an und verschlägt eine Gruppe verzweifelter Siedler aus dem Wilden Westen in den Weltraum … spielte hier der Einfluss von „Cowboys & Aliens“ eine Rolle? Möglich, aber unwahr­scheinlich. Allenfalls für den Anfang könnte man das geltend machen … aber das, was sich dann anschließt, mit SENSOREN und Baumeistern, das später in der Handlungsgegenwart der DM-Serie eine enorme Bedeutung erhalten wird, hat mit dem Film rein gar nichts mehr gemein. Beizeiten, wenn ich diese Ge­schichte weiter entwickelt habe, werdet ihr das klar erkennen können.

Außerdem feilte ich ein wenig an der Story „Monsterjagd“ weiter, die einen sehr schönen, dramatischen Anfang, aber sonst leider immer noch keine rechte Substanz hat. Wiewohl sie im Vorfeld des KONFLIKTS 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ spielt, der seit Anfang 1989 beendet ist (und seit Juni 2018 auch vollständig digitalisiert, wie ihr als eifrige Leser des Blogs natürlich wisst), kommt sie irgendwie nicht recht vom Fleck. Das Schicksal teilt sie sich mit anderen Werken, etwa der Novelle „Spurensuche in Babylon“. Da muss ich mich beizei­ten wirklich mal wieder mehr drum bemühen.

Kam ich in diesem Monat sonst noch irgendwo nennenswert voran? Ach ja, ich feilte weiter am zukünftigen Band 2000 des OSM, also „Tödliche Entscheidung“, Band 54 der Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK). Sonst gab der Monat für die „Annalen“ leider nichts mehr her.

Im September feilte ich an der eben erwähnten Geschichte NK 54 weiter, arbeitete an dem Roman „Quisiins letzter Fall“ weiter, der im als Digitalisat begonnenen KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ spielt, allerdings erst deutlich weiter oben in der Serienhandlung.

Außerdem puzzelte ich etwas an „Licht und Schatten auf Dawson“ weiter, ohne recht in Stimmung dafür zu sein.

Tja, und das war es dann leider auch schon bezüglich der „An­nalen“-Werke in diesem Quartal. Ich sagte ja: Es war verdammt heiß, ich war nicht wirklich in Laune, die Corona-Pandemie und die arbeitsbedingte Isolation, sei es auf dem Campus der TU Braunschweig oder daheim im Home-Office taten meiner Seele und Kreativität absolut nicht gut.

Aber leider ging es immer noch weiter bergab … davon erzähle ich in der nächsten Ausgabe dieser Artikelreihe.

Soviel also für heute – bis bald dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 435: Feuerflut

Posted Dezember 20th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

seit ich die James Rollins-Romane um die Sigma Force und die sinistre Gilde zu lesen begonnen habe, handelt es sich um eine sowohl actionreiche wie bisweilen erstaunlich tiefgründige histo­risch-phantastische Geschichte, die in sich selbst einer Form von Schatzsuche ähnelt. Das kennen wir filmisch aus zahlrei­chen Vorbildern, keine Frage, zwei der jüngsten solchen Aben­teuer sind die Verfilmung von „Uncharted“ und die leider nach nur einer Staffel eingestellte Serie „Das Vermächtnis von Monte­zuma“, die ich beide gemocht habe.

Rollins geht, und da ist er ganz im Erzählstrom der frühen James Bond-Filme, der Verschwörung in sich steigernden Abenteuer­schritten auf den Grund und nähert sich dem Kern der gegneri­schen Organisation. Was bei Bond SPECTRE und Ernst Stavro Blofeld sind, ist hier der innere Zirkel der Gilde. Zugegeben, der Kern ist dann erst im nächsten Band erreicht, aber das hier ist die hochdramatische Vorstufe dazu. Und wer den bisherigen Sigma Force-Romanen schon fiebernd gefolgt ist, wird hier defi­nitiv nicht enttäuscht.

Mir zeigte die Lektüre dieses Romans außerdem einmal mehr, dass ich endlich mal das Buch Mormon von Joseph Smith lesen sollte, das bei mir seit Jahrzehnten im Bücherschrank steht … ich hatte in den 90er Jahren aus religionsphilosophischen An­wandlungen heraus den Wunsch, mal diese Quellen zu lesen, und hier steht neben einer Bibel auch der Koran und buddhisti­sche wie hinduistische Schriften … leider alles noch weitgehend ungelesen. Hätte ich etwa das Buch Mormon schon durch, hätte ich auf die zahllosen Anspielungen in diesem Buch sicherlich an­ders reagiert – aber ich versichere euch, die Lektüre funktioniert auch bestens ohne die detailgetreue Kenntnis von Joseph Smith.

Und verdammt, wie gut die wirkt …!

Feuerflut

(OT: The Devil Colony)

Von James Rollins

Blanvalet 37472

576 Seiten, TB

März 2015

Übersetzt von Norbert Stöbe

ISBN 978-3-442-37473-4

Man schreibt das Jahr 1827, so erzählt es jedenfalls bald danach der amerikanische Farmersohn Joseph Smith aus Fayette, New York, dass der Engel Moroni herabsteigt und ihm auf goldenen Tafeln die Geschichte des verlorenen Stammes Israels zeigt, der im Jahre 590 vor Christus Amerika erreicht hat und hier ein neu­es Staatswesen gründete, bis es schließlich im Gegensatz zu den einheimischen Indianern zugrunde ging, womöglich in ih­nen aufging. Smith sollte nach dieser Offenbarung, die er im Buch Mormon niederschrieb, die Mission dieses verlorenen Stammes weiterschreiben und gründete 1830 die Religionsge­meinschaft der Mormonen. Nach seinem frühen gewaltsamen Tod im Jahre 1844 übernahm Brigham Young als erster Präsident der Mormonen die Glaubensgemeinschaft und führte sie nach Utah, um dort in Salt Lake City ein neues Gemeinwesen zu be­gründen, das bis heute Bestand hat.

Nun haben allerdings genetische Nachforschungen der jüngsten Vergangenheit überdeutlich gezeigt, dass sich in den indiani­schen Zellen keinerlei Hinweise auf eine Abstammung aus dem Nahen Osten finden. Es gilt vielmehr ausdrücklich als ausge­macht, dass die Einwanderung schon vor Abertausenden von Jahren über die Beringstraße aus Asien erfolgte. Mithin scheint der Mormonen-Gründungsmythos eben genau dies zu sein: ein Mythos. Dies ist umso wahrscheinlicher, als die angeblich in „re­formiertem Ägyptisch“ geschriebenen Tafeln des Engels Moroni spurlos verschwunden sind.

Erzählen kann man viel …

Dann aber werden in der Gegenwart in den Bergen Utahs tat­sächlich in einem alten Indianergrab goldene Tafeln mit seltsa­men eingravierten Schriftzeichen entdeckt – und ein Tierschä­del, den man öffnen kann und dessen Innenseite mit Gold über­zogen ist. Er enthält eine rätselhafte Höllensubstanz, die, als sie ans Tageslicht gebracht wird, eine ungeheuerliche Explosion auslöst – und danach ganz offensichtlich so etwas wie einen Atombrand, der sich gnadenlos in das umliegende Gestein frisst und eine Umweltkatastrophe ersten Ranges auslöst.

Die bedrohlichen Geschehnisse rufen nahezu unvermeidbar die Sigma Force unter Direktor Painter Crowe auf den Plan, der sich darum bemüht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Dazu hat er auch einen ganz persönlichen Grund – seine indianische Nichte Kai Quocheets, die sich einer radikalen Indianergruppierung an­geschlossen hat und die Ahnenhöhle mit Sprengstoff verschlie­ßen möchte, ist in den Besitz von zwei der Goldtafeln gekom­men und wird nun erbarmungslos gejagt.

Schnell stellt sich heraus, dass die Hintermänner der Verfolgung der Terrororganisation entstammen, mit der die Sigma Force schon seit Jahren ständig aneinander geraten ist – der Gilde. Aber es ist rätselhaft, was die Gilde wohl mit indianischen Arte­fakten anfangen möchte. Das klingt alles sehr eigenartig. Nie­mand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass sie sich in den Randaus­läufern eines seit Jahrhunderten tobenden Krieges befinden, und die Gilde ist durch die jüngsten Entdeckungen auf der Sie­gerspur, ohne freilich eine Ahnung vom zu zahlenden Preis zu besitzen.

Dann taucht die vormalige Gilden-Agentin Seichan bei Grayson Pierce auf und macht ihn darauf aufmerksam, dass ganz offen­kundig die höheren Gilden-Dienstgrade, die so genannten „Echelon“, in großer Aufregung zu sein scheinen. Und das alles hat mit den geheimnisvollen Goldtafeln, der ungeheuerlichen Substanz, die in der Höhle freigesetzt wurde und mit etwas zu tun, was man die „14. Kolonie“ nennt. Seichan erklärt, dass die Wurzeln der Gilde mindestens bis zu den amerikanischen Grün­dervätern zurückreichen – und genau dort gibt es eine Über­schneidung mit der indianischen Überlieferung.

Es hat zu tun mit der Lewis- und Clarke-Expedition im frühen 19. Jahrhundert und mit Thomas Jefferson sowie einem Franzosen namens Archibald Fortescue, dessen Spuren aus der Geschichte von der Gilde weitgehend ausgelöscht wurden. Aber zum Glück für die Sigma-Agenten nicht gründlich genug.

Doch dieses Mal liefert sich Sigma nicht nur mit der Gilde einen Wettlauf, sondern auch mit einer globalen Katastrophe: denn Neutrino-Teleskope im Innern der Erde verzeichnen sowohl bei der Detonation in Utah als auch an anderen Stellen des Erdballs eine steigende Zerfallsrate von irdischen Neutrinos. Die Explosi­on des einen Vorkommens scheint die anderen geradezu eben­falls zum Zerfall anzuregen.

Als bei der zweiten Explosion eine ganze Insel vor der isländi­schen Küste versenkt wird, wird Painter Crowe überdeutlich klar, dass sie dringend herausfinden müssen, wo die „verlorene Kolo­nie“ liegt – denn dort scheint den Informationen nach, die sie haben, das größte Vorkommen dieser instabilen Substanz zu lie­gen. Ein Vorrat, der eine Detonation auslöst, die mehr als hun­dertmal so stark sein wird. Die bisher beobachtete „Feuerflut“ ist also nur ein leiser Vorgeschmack auf die Apokalypse – und die tickende Uhr gibt ihnen nur noch wenige Stunden, bis sich die Welt durch die Katastrophe unwiderruflich für immer verän­dern wird und Hunderte von Millionen Menschen umkommen …

Nachdem schon der letzte Sigma Force-Roman mit der Bemer­kung endete „Es gibt Krieg“, zieht die Eskalationsschraube hier noch etwas mehr an. Mit dem skrupellosen Rafael Saint Germai­ne taucht erstmals ein hochrangiges Mitglied der Gilde auf, ein zwar wegen der Glasknochenkrankheit schwer geschädigter Mann, aber gesegnet mit einem brillanten, intriganten Verstand, unterstützt von unglaublichen Geldmitteln, geradezu auf Selbst­mord konditionierten Truppen und den Sigma-Leuten offenbar stets einen wesentlichen Schritt voraus. Es wimmelt vor Hinter­halten, heimtückischen Komplikationen, Doppelagenten, wech­selnden Loyalitäten und unsicheren Nachrichtenverbindungen.

Und schließlich, als die Katastrophe schlechthin droht, macht Painter Crowe aus lauter Verzweiflung einen Schachzug, den selbst seine eigenen Leute nicht erwarten. Schlicht, weil er nicht anders kann und ihnen allen auf dramatische Weise die Zeit davonläuft.

Was er tut? Ach nein, das mag ich hier nicht verraten, das wür­de zu viel der Spannung zerstören. Aber es ist allemal sehr le­senswert. Dasselbe gilt auch für die historischen Verbindungs­pfade, die die Geschichte zieht, die diesmal zentral eine urame­rikanische ist. Während die Goldtafeln schon auf die Mythen der Mormonen verweisen, fragt man sich geraume Zeit, was um al­les in der Welt sie mit den Indianern zu tun haben sollen. Und als dann ein mormonischer wie indianischer Wissenschaftler Brücken zu bauen sucht, klingt das alles ziemlich abenteuerlich. Schweigen wir mal von dem nicht minder atemberaubenden Einbau von Nanomaschinen in die Frühzeit der Historie. Hier be­finden wir uns fast nahtlos in der Science Fiction!

Was mich hingegen beeindruckt hat, war die intensive Einarbei­tung der indianischen Historie in die Handlung, da ist Rollins sehr ins Detail gegangen, und nahezu sämtliche Locations, in denen er seine Protagonisten agieren lässt, gibt es tatsächlich (einigen davon spielt er in bekannter Manier allerdings übel mit, das tat manchmal mir als Historiker richtig weh).

Gegen Schluss vermochte mich aber die Darstellung der „verlo­renen Kolonie“ nicht wirklich zu überzeugen. Das kam mir doch sehr gekünstelt vor. Man stelle sich in einem originär vulkani­schen Gebiet, das immer noch permanent seismisch aktiv ist, eine riesige unterirdische Höhle nebst dort seit Jahrtausenden existenter Stadt vor! Ganz ehrlich – erstens hätte man wahnsin­nig sein müssen, um diesen Ort für eine Koloniegründung zu wählen, zum zweiten wäre durch die ständigen Erdbeben die Höhle zweifelsohne längst eingestürzt. Aber das passt Rollins natürlich nicht ins Konzept, weswegen er hier geflissentlich munter weichzeichnet.

Parallel zu dieser Handlungsschiene kommt dann aber noch et­was anderes zutage, ein jahrhundertealtes Geheimnis, das bis zum Zentrum der Gilde führt, dem „Reinen Stammbaum“. Und zu dem mutmaßlichen Oberhaupt der Gilde … das freilich ist dann ein Geheimnis, das für diesen Roman zu groß ist und uns unmittelbar in den nächsten führt, „Mission Ewigkeit“. Wie in diesem Roman die Fährten in das Golddepot von Fort Knox füh­ren und zum Grab von Meriwether Lewis sowie zur Geheim­schrift von Thomas Jefferson, das sollte man echt gelesen ha­ben, wenn man sich ein bisschen behaglich gefühlt hat im Film „Das Vermächtnis der Tempelritter“. Das hier erinnert streckenweise sehr daran, wird dann aber zugleich mit „Fast & Furious“ und „Indiana Jones“ gekreuzt … herauskommt in­telligente, wendungsreiche Action mit historisch versiertem und fundiertem Tiefgang.

Klare Leseempfehlung.

© 2019 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche gibt es dann mal wieder das komplet­te Kontrastprogramm, wenn ich in das beschauliche und ledig­lich biografisch-beziehungsbezogene Abenteuer der von Saman­tha Young nach Edinburgh zurückkehre. Da könnt ihr euch dann wieder etwas runterkühlen, das braucht ihr nach dem obigen Roman unstrittig.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Blogartikel 541: OSM-Band 2200

Posted Dezember 16th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

am 16. Mai 2023 – für mich war das buchstäblich gestern, da ich diesen Blog aus nachvollziehbaren Gründen am 17. Mai schreibe, auch wenn ihr ihn erst im Dezember 2023 lesen wer­det – war ein unglaublicher Tag für mich. Der Titel verrät es be­reits: Ich beendete die Schreibarbeit am OSM-Band 2200 … ehr­licherweise hatte ich angenommen, ich würde dazu erst frühes­tens im Juli diesen Jahres kommen. Aber das Schicksal meinte es auf aufregende Weise anders.

Im Vorfeld hatte ich mir lange den Kopf zerbrochen, aus wel­chem Universum dieser Band wohl stammen würde. Wie ihr wisst, wenn ihr meinem Blog seit Jahren folgt, besteht der Oki Stanwer Mythos (OSM) ja nicht allein aus einem Kontinuum, sondern aus einer Vielzahl miteinander verbundener Universen, die jeweils durch eine eigenständige Serie beschrieben werden. Die einzelnen Universen sind dabei durch eine temporale Kluft von etwa fünf Milliarden Handlungsjahren getrennt, so dass sich bei den insgesamt 33 Universen ein Handlungsrahmen von etwa 165 Milliarden Jahren öffnet.

Nur den kleinsten Teil dieses Zeitrahmens werde ich wohl in meiner Lebenszeit ausfüllen können, und höchstwahrscheinlich wird noch weniger davon zu meinen Lebzeiten veröffentlicht werden. Ich habe nicht umsonst verschiedentlich betont, dass die Universen des OSM genügend Raum und Abenteuer für Ge­nerationen von Schriftstellern bieten. Das ist unzweifelhaft die Wahrheit.

Tja, in welchem Kosmos würde also OSM-Band 2200 spielen? Es gab verschiedene Kandidaten. Zum einen liebäugelte ich mit dem zweifellos sehr geeigneten Band 27 der Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (KONFLIKT 4), also der Episode „Kettenre­aktion“. Aber irgendwie wollte der finale Funke nicht übersprin­gen.

Dann sinnierte ich, ob KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schat­tenfürst“ geeignet wäre. Aber da war ich schon ziemlich lange inaktiv gewesen. Hier nun mühsam reaktiv zu werden, hätte doch eine ziemlich verkrampfte Episode zur Folge gehabt. Ehr­lich, ich hatte nicht wirklich eine klare Vorstellung … und Band 2180 wurde fertig, und ich wusste immer noch nicht Bescheid.

Unschön.

Tja, und dann zündete am 18. April 2023 diese neue Serie, KON­FLIKT 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD). Das war echt DIE Überraschung dieses Frühjahrs. Und ehe ich mich ver­sah, entstand Band 1 (OSM 2184), dann 2 (OSM 2187), quasi sofort gefolgt von Band 3 (OSM 2188) und 4 (OSM 2189).

Und die Ideen und Bilder sprudelten munter weiter. Es war völlig gleichgültig, auf welcher der bald 3 verschiedenen Handlungs­ebenen ich mich bewegte – ob auf dem Planeten Hydaspis, im System Zentrum-88 oder auf der Zentralwelt der Kleinis … ich kam aus der Serie einfach nicht weg. Und da weitere 5 Episoden zu den 2190er-Bänden des OSM zählten, war mir alsbald klar: Band 2200 kommt aus dieser Serie! Da gab es gar kein Vertun.

Ich wusste auch schon, welcher Band das sein würde: Episode 11 der Serie. Dieser Band, der den programmatischen Titel „Entdeckungen im Sonnengarten“ erhielt, war der Schluss­band einer Trilogie, die die originären Titelheldinnen der Serie, in die ich mich in den ersten drei Bänden schon verliebt hatte, behandelte.

Drei mutige Crelly-Abenteurerinnen, Singirir, Fiyalin und Yin­nihm, possierliche kleinwüchsige Mauswesen mit jeder Menge Chuzpe und Respektlosigkeit, die durch ihr ahnungsloses Drauf­gängertum erst auf einer scheinbar idyllischen Welt strandeten (die in Wahrheit lebensgefährlich war), um dann von einer my­thischen Lebensform gerettet zu werden.

Von Sternenfeen. Die erste, die sie treffen, ist Miranda.

Die älteste Abenteurerin, Yinnihm, kannte Sternenfeen nur aus Märchenbüchern. Dort wurde auch davon geschwafelt, diese Wesen würden ohne Raumschiffe von einem Sonnensystem zum nächsten reisen. Und in ihrer Heimat, dem „Palast der Ewigkeit“, gäbe es keinerlei Not oder Hunger, keine Zeit und auch keinen Tod.

Klassische Märchentopoi, nicht wahr?

Tja, die drei zierlichen Mauswesen mussten schnell begreifen, dass das alles nur der schale Abglanz der Wahrheit war … denn in der Tat, die Sternenfeen gab es in echt. Und auch ihre Hei­mat, das „Himmelreich der Sternengeborenen“, das sie schlicht „Sonnengarten“ nannten, war wesentlich realer, als sie es sich vorstellen konnten.

Und genau hier wachten sie dann am Tag nach ihrer Rettung auch auf. Darum und um ihre ersten Entdeckungen in der mär­chenhaften Umgebung ging es also im OSM-Band 2200 … aller­dings nicht nur.

Ich glaube, ich gebe euch einfach mal einen kleinen Eindruck von zwei verschiedenen Aspekten des Sonnengartens. Erst mal schauen wir uns die Frühstücksrunde der drei Mädels an:

Singirir schlüpfte in das luftige Gewand, das dem ihrer Schwester sehr ähnelte, aber ein paar andere diagonale Farbstreifen aufwies.

Sie sah Fiyalin grübelnd an. Diese Art der Musterung erschloss sich ihr nicht wirklich.

Ihre Schwester bemerkte den Blick sofort und machte eine wegwerfende Geste. „Ach, das ist für Außenstehende … du kennst das doch von den Technos von Yenshoor: Für die sehen wir alle gleich aus, die können nicht mal Kerle von Mädels bei uns unterscheiden.“

„Außenstehende …“, echote Singirir ratlos.

„Ja, los, komm schon raus. Yinnihm hat völlig recht, dein Essen wird total kalt. Auch wenn ich annehme, dass die SENSOREN es fix wieder neu an­richten könnten … aber wir mögen doch keine Verschwendung!“

Nun, damit sprach sie ein wahres Wort gelassen aus, soviel war sicher.

Sie zerrte die nun angekleidete Singirir mit aus dem weitläufigen runden Schlafzimmer und durch die Ringblende hinaus auf eine Terrasse.

Und dahinter dehnte sich eine wirklich unglaubliche Welt aus.

Völlig benommen sank sie auf einen freien Platz an einem schimmern­den runden Kristalltisch, der mit diversen Schalen und Tellern und Geträn­kebechern bedeckt war, die duftende warme und kalte Speisen in reichli­cher Menge enthielten. Es war mehr als genug für drei Crelly-Mädchen, ganz egal, wie ausgehungert sie auch sein mochten. Und ja, es sah hier tatsächlich fast so aus wie in einem luxuriösen Ferien-Resort auf ihrer Hei­matwelt Yishciir.

Tja, wenn nicht der Hintergrund gewesen wäre.

Das war nichts, an das man sich gewöhnen konnte.

„Gütige Sternengötter … bin ich tot?“, flüsterte sie ungläubig.

Yinnihm, die gerade an einem warmen Getränk genippt hatte, konnte sich nur mühsam davon abhalten, jählings alles, was sie im Mund hatte, quer über die Frühstückstafel zu prusten. Sie schluckte, hustete ein wenig und meinte dann breit grienend: „Mann, Singirir! Du bist ja immer noch so von der Rolle! Komm schon, iss was und lass das alles erst mal etwas sacken. Wie Miranda es gesagt hat – hier sind wir in Sicherheit. Und Essen, Trinken und Unterkunft sowie Bekleidung sind gratis. Wir sind hier Gäste im Sonnengarten. Und ehrlich … mir fängt das langsam verdammt an zu gefallen!“

Singirir kam der Aufforderung ihrer älteren Freundin benommen nach.

Aber wiewohl das Essen einfach phantastisch schmeckte und ihr Magen nach dem ersten Schock ordentlich knurrte, tat sie sich doch mit allem Üb­rigen noch recht schwer. Es dauerte fast eine Stunde, bis sich ihr Nerven­kostüm wieder beruhigt hatte und ihre normale Fassung nach und nach zu­rückkehrte.

Und damit natürlich auch die Fragen.

Fragen über Fragen …!

Und dann machen wir jetzt noch, gewissermaßen alternierend, eine Stippvisite im „Blütensaal“, der Leitungszentrale des Son­nengartens, um uns anzuschauen, wie die Sternenfeen die Lage einschätzen. Da die Szene recht lang ist, gibt es nur einen knappen Einblick:

Der saalartige, mächtige Raum wirkte auf Außenstehende fraglos rätsel­haft und unüberschaubar mit seiner Vielzahl mehrheitlich schwebender, eigenartiger Einrichtungsgegenstände, aber erstens gab es hier niemals Außenstehende, und zweitens war allen, die hier ein und aus gingen, der Anblick des Blütensaals schon seit sehr langer Zeit bestens vertraut.

Auf den ersten Blick wirkte er wie das Innere einer gewaltigen Kathedra­le, die sich von der Horizontalen nach oben und nach unten ausdehnte. Er war erfüllt von Dutzenden von kristallenen Blüten, von denen jede so gro­ße Kelche besaß, dass darin eine menschliche Gestalt problemlos und be­quem sitzen konnte. Sie schwebten schwerelos, wie es aussah, durch den Raum auf unterschiedlichen Niveaus, und alle waren besetzt von bildschö­nen Sternenfeen in ihrer charakteristischen Nacktheit, derer sie sich nicht genierten. Aus dem Nichts auftauchende SENSOREN umschwirrten sie wie hungrige Insekten reale Blüten, und sie lösten sich in funkelnden Matrix­blitzen wieder auf, wenn sie ihre Informationen abgegeben oder neue In­struktionen erhalten hatten.

Außerdem gab es zahlreiche Hologrammgloben, in denen ständige Ana­lyseprogramme liefen und Datenketten durchrauschen ließen.

Strahlendes weißes Licht, das dennoch eigenartig matt und dezent wirk­te und den riesigen Raum in ein pastellfarbenes Dämmerlicht hüllte, also durchaus nicht grell und unbarmherzig gleißte, strömte aus unzähligen Quellen, die wie Irrlichter durch den Raum wanderten, auf scheinbar zufäl­ligen, in Wahrheit aber sehr klar konturierten Bahnen. Sie kamen den schwebenden Riesenblüten oder anderen Einrichtungen oder temporären Besuchern niemals ins Gehege.

Die Schwerkraft schien hier nur bedingte Geltung zu besitzen, was zu­traf. Deshalb erweckten die lächelnd durch den Raum schwebenden grazi­len Gestalten der nackten Frauen einen verstärkten märchenhaften Ein­druck … fast konnte man es bedauern, dass niemand von außen diesen Raum jemals so sehen würde und damit des raffiniert choreografierten Balletts ansichtig wurde, das sich hier tagtäglich abspielte.

Dieser Saal stellte das Kommunikationszentrum des Sonnengartens von Demor dar, allgemein „Blütensaal“ genannt, er war Tag und Nacht in Funk­tion. Ruhezeiten gab es hier keine. Die hier Dienst tuenden Sternenfeen wechselten sich nach festen Dienstplänen ab.

In einem weit oben angesiedelten Rondell von fünf „Blütenlagern“, die auf schimmernden formenergetischen Stielen eng zusammengerückt wa­ren, wurde ein Gespräch geführt, das man durchaus als eine Form von Kri­sensitzung betrachten konnte. Allgemein firmierte es unter dem Label „Strategiesitzung“. Dämpfungsfelder isolierten es nach außen, sodass die Diskussion hier ihre Geheimhaltung wahren konnte.

Die drei Crelly-Mädchen wären verblüfft gewesen zu erkennen, dass eine der fünf Sternenfeen niemand anderes als Miranda war, die sie zu­nächst kennen gelernt hatten. In einer zweiten hätten sie unzweifelhaft die dunkelmähnige, vermeintlich abweisende Tasha erkannt, die ihnen einen Besuch abgestattet hatte.

Die anderen drei, traditionell ebenfalls hüllenlosen Sternenfeen in der Runde standen den beiden Frauen in puncto Schönheit und Sinnlichkeit kein bisschen nach … aber wenngleich sie sich auch in die warmen, sei­denweichen „Blütenblattlager“ fläzten, wirkten sie alles andere als sinnlich erregt oder auch nur in Laune, der fleischlichen Lust zu frönen.

Diese Zusammenkunft war von ernster Natur.

„Miranda, ich verstehe deine Handlungsweise gut, aber dir ist schon klar, dass sie zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kam“, sagte eine kühle Blondine mit schwellenden Formen, die sie klar verweisend ansah.

Ana, du kannst mir nicht vorwerfen, ich hätte diese Situation absicht­lich herbeigeführt!“, schoss Miranda sogleich zurück, da sie sich zu Un­recht angegriffen fühlte.

Ana, die herrische Leiterin der Ebene Elf des Sonnengartens, die man auch als Kommandoebene des „Himmelreichs der Sternengeborenen“ be­zeichnen konnte, lächelte verständnisvoll und schwächte ihren Vorwurf gleich etwas ab. „Davon bin ich weit entfernt, meine Liebe … aber der Vor­stoß in das Schutzgebiet kam zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Er stellt uns vor einige Schwierigkeiten … ja, ich sehe schon, du verstehst das nur bedingt. Ich denke, Belinda kann uns dazu einiges sagen.“

Belinda, die vierte Frau im Bunde, eine atemberaubende Schönheit mit schwellenden Formen und rotbraunem, schulterlangem Haar, richtete sich in die Hocke auf, wodurch ihre vollen Brüste noch mehr zur Geltung kamen als ohnehin schon. Sie war die Koordinatorin für Demor-Problemzo­nen, und das war durchaus nicht erotisch gemeint. Es handelte sich im Grunde um ein politisches Amt.

Sie sah konzentriert in die Runde, nickte Ana zu und erschuf dann mit SENSOR-Unterstützung ein Hologramm des Zentrumsbereichs von Demor, erweiterte ihn dann aber auf die Peripherie. Im mittleren Bereich, dicht am Rand des Siedlungsgebiets der Technos, funkelte ein kleiner Punkt rot und pulsierend.

Die Drei Raumschwestern hätten diese stellare Position gerade durch das Detailhologramm daneben sehr rasch als jenes des Systems Zentrum-88 erkannt.

Problemzone 4“, sagte sie, „die Meria und du jüngst besucht habt … landläufig auch als Schutzgebiet bezeichnet … wir haben das System seit mehr als hundert Jahren auf dem Problemindex und mussten es leider im­mer wieder hochstufen. Seit die Technos es erreicht haben, ist die Schale stetig aktiver geworden, das bereitet zunehmend Sorgen. Ich mache hier niemandem Vorwürfe, auch nicht den expansiven Technos … aber es ist offensichtlich, dass die Schale ein ernstes Problem darstellt.“

Sie vergrößerte den Meteoritenhalo des Systems, und Miranda sah mit Unbehagen, dass eine Art von knisternden Elektrizitätsfunken durch den Halo glitzerte. Das hatte sie nicht erwartet, auch wenn ihr schon klar war, dass die Schale gefährlich sein sollte.

„Was genau sehen wir da?“

Belinda schien diese Rückfrage erwartet zu haben. Nach außen hin war sie die Ruhe selbst, aber ihre nur mühsam kanalisierten Emotionen verrie­ten die Beunruhigung. „Aktivitätspotenziale. Kommunikationsverkehr … er wird stetig stärker. Besonders beunruhigend sind diese Mikrotransmissio­nen.“

Sie vergrößerte die Darstellung weiter, und die Bildschärfe wurde bedauernswert undeutlich. Aufgrund der Distanz zur Sphäre gab es not­wendig Präzisionsgrenzen für die Überwachungskameras, die weit außer­halb der Schale in Position gegangen waren, die man hier deutlich als Ein­schränkung bemerkte. Man konnte aber immer noch klar erkennen, dass es punktuelle Entladungen gab, die kamen und gingen. Sie schienen einen gewissen Rhythmus zu besitzen.

„Sind das Transitionen?“, murmelte Tasha beunruhigt.

„Wir nehmen es an … was uns momentan Rätsel aufgibt, sind die Di­mensionen dieser Transite. Die Herkunft lässt sich nicht eingrenzen. Und die Größe ist erstaunlicherweise unfasslich gering.“ Belinda blendete als Kontrast eine handgroße Frucht ein.

Die Impulse waren KLEINER. Erheblich kleiner.

„Mikrokosmische Entladungen?“

„Denkbar, Tasha … aber jenseits der Baumeister-Technologie kennen wir nichts, was dazu imstande wäre. Auf gar keinen Fall sind die uns bekann­ten Demor-Völker zu so etwas imstande. Ihr versteht, warum uns das so beunruhigt …“

Alles in allem ist hier … und da ist natürlich noch sehr viel mehr, die Episode hat immerhin über 30 Seiten Umfang … schon an­gedeutet, dass es einige größer dimensionierte Komplikationen in der Galaxis Demor gibt, um die sich die Sternenfeen wenigs­tens in der Rolle als Supervisoren kümmern. Um es mal vorsich­tig zu formulieren. Viele davon sind strategisch und hängen mit etwas zusammen, von dem die Crelly-Mädchen nicht den ge­ringsten Schimmer haben: mit dem Neutralitätsstatus. Eine sol­che Komplikation ruft das Crelly-Mädchen Fiyalin am Schluss der Episode dann zusätzlich noch hervor, allerdings nicht sie allein, sollte man zu ihrer Ehrenrettung ergänzen:

So kam es dann, dass Fiyalin am frühen Morgen des dritten Tages im Sonnengarten, als die Dämpfung noch anhielt und es darum reichlich schattig war, missmutig aus ihrem Dreier-Kuschelbett aufschreckte … im Schlummer hatte sie sich irgendwie an den Rand bugsiert, und nun drück­te ihre Blase ebenso, wie ihr etwas kühl geworden war, weil sich Yinnihm so in die Felle eingerollt hatte.

„Kleine Egoistin“, murmelte sie schmunzelnd, schlüpfte dann aber aus dem Bett und tapste hinüber ins Badezimmer, um sich schnell zu erleich­tern.

Und kaum war das passiert, da hörte sie die samtweichen Schritte und roch ein überaus apartes, sinnliches Aroma, das sich im Badezimmer aus­breitete.

Ihr Nackenfell stellte sich aufgeregt auf.

Miranda?

War Miranda wieder aufgetaucht, um einmal mehr mit ihr zu schmusen? Das wäre wirklich eine tolle Abwechslung gewesen zu …

‚Miranda? Diese Spielverderberin? Also wirklich, nein, Fiyalin … süßes kleines Crelly-Mädchen … ich bin doch nicht Miranda’, schnurrte die süße, telepathische Stimme einer Sternenfee, die sie noch nie gehört hatte.

Fiyalin drehte sich zaghaft um und sah eine bildhübsche Sternenfee ne­ben sich knien. Ihr Gesicht wurde von weißgoldenem, glattem Haar um­rahmt, das ihr bis auf die zierlichen Brüste herabfiel. Leuchtend rote Lip­pen öffneten sich und kräuselten sich vor Amüsement, während die brau­nen Nippel der Brüste geradezu ein sinnliches Eigenleben zu entwickeln begannen. Aufreizend blassgrüne Augen, die wie schöne Schmucksteine auf Fiyalin wirkten, funkelten amüsiert. Das niedliche Gesicht wurde von einem immer stärkeren Lächeln überglänzt.

„Wer …?“

‚Mein Name ist Sara, Süße … und natürlich weiß ich zur Genüge, dass ihr hier gründlich isoliert worden seid und euch bestimmt zu Tode lang­weilt …’

„Ich auf jeden Fall!“, stimmte Fiyalin energisch zu. Sie wurde von Sekun­de zu Sekunde wacher!

‚Nun, Mädchen … Lust auf ein Abenteuer?’ Saras Gesicht wurde lockend, unglaublich einladend. Die zierliche Sternenfee hielt ihr eine Hand lächelnd hin.

In dem Moment öffnete sich die Tür des Badezimmers, und schlaftrun­ken sah Singirir herein … und Fiyalins Schwester riss erschrocken die Au­gen auf, als sie die zierliche blonde Sternenfee entdeckte.

„Ich bin echt sehr bereit für ein Abenteuer!“, bekräftigte Fiyalin ener­gisch.

‚Sehr gut, Süße … das sollst du bekommen!’

„Fiyalin! Nein! Bitte … das darfst du nicht machen …!“, rief Singirir be­stürzt.

Aber sie sprach schon ins Leere.

Mit einem Lichtblitz verschwanden ihre Schwester und die Sternenfee namens Sara.

Und damit begannen ihre Probleme im Sonnengarten …

Ach, ihr glaubt kaum, wie sehr es mich danach drängt, hier wei­terzuschreiben! Es ist wirklich atemberaubend zu sehen, dass ich binnen von gerade einmal einem Monat 11 neue OSM-Episo­den verfasst habe, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Serie ähnlich stürmisch weiterentwickeln wird.

Ständig tauchen neue Titel in meinem Kopf auf, machen neue Protagonisten und Protagonistinnen von sich reden … hier eine Sternenfee, die als Agentin tätig werden wird, dort ein Helfer des Lichts, der sich in einer Ruinenstadt mit einer Untergrund­bewegung zusammentun muss, um zu überleben. Dann gibt es die Galaxis Dyllawaar, wo die Streitkräfte des Lichts Festungs­bauten errichten, um gegen TOTAMS Angriff gewappnet zu sein.

Und dann sind da natürlich diese fatalen Kristallsplitter und die Stimmen aus der Vergangenheit, die die Betroffenen fast ver­rückt machen … aber es gibt scheinbar noch gar kein System darin.

Ha, ich kann die armen Kerle wirklich nur bedauern, denn das, was ihnen widerfährt, hat seinen Ursprung viele Milliarden Jahre in der Zukunft. Und es reicht zugleich sehr weit in die Vergan­genheit zurück … auf eine fatale Weise, die nur zu verkehrten Schlussfolgerungen animieren muss.

KONFLIKT 11 ist, auch wenn das dort niemand ahnt, ein weite­res Schlachtfeld eines transuniversalen Krieges, in dem Mächte jenseits der Vorstellung Strategien verfolgen, die noch unbe­greiflicher sind. Wir haben es hier mit den TUURINGERN und Matrixfehlern auf der einen Seite sowie mit den AUTARCHEN und den Kybernoiden auf der anderen zu tun. Möglicherweise mischen beizeiten sogar noch GRALSJÄGER mit, das ist nicht auszuschließen, sondern ziemlich wahrscheinlich.

Es ist für mich ein wenig schwierig, die großen Handlungslinien im Blick zu behalten, während ich gewissermaßen die knospen­den Ansätze dieser ganzen Entwicklungen schildere … aber es macht einen irrwitzigen Spaß, kann ich euch versichern. Ohne jeden Zweifel werdet ihr in dem nächsten Hundert der OSM-Epi­soden bis Band 2300 noch viel von dieser spannenden neuen Welt lesen.

Das soll jetzt als ein erster Appetizer für heute genügen. In der kommenden Woche wechseln wir wieder zur Retrospektive der „Annalen der Ewigkeit“.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.