Liebe Freunde des OSM,

Asmaar-Len ist für diejenigen, die sich in dieser Welt inzwischen ein wenig auskennen – und ein paar Archipel-Geschichten sind ja durchaus im Fandom erschienen, etwa in den Fanzines PARA­DISE des Terranischen Clubs Eden, in Christel Schejas „Legen­densänger“-Bänden oder im „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW)1 – die mit Abstand bevölkerungsreichste Stadt der tropischen Ar­chipelwelt, auch wenn sie nur etwa 50.000 Einwohner zählt. Man muss dazu berücksichtigen, dass der Archipel generell eine sehr dünn besiedelte Welt ist.2

Das war natürlich nicht immer so, dass Asmaar-Len sich diesen Ruf verdient hat und dermaßene Strahlkraft zu entfalten wusste. Ich erzählte schon angelegentlich, dass diese Metropole an­fangs nur eine sumpfige Gegend an der Yoosh-Bucht der großen Archipel-Insel Coorin-Yaan war. Zwei kleine Dörfer namens As­maaren und Len, die später eingemeindet wurden, existierten hier auf weitläufigen Waldlichtungen schon seit Generationen.

Irgendwelche Ambitionen, hieraus dann eine Weltstadt zu er­schaffen, hatten die genügsamen, in den Tag hinein lebenden Insulaner durchaus nicht. Erst als ab dem Jahre 828 Archipel-Zeitrechnung Adelige mit ihren Schiffstrossen aus dem fernen Südkontinent erschienen und sich hier niederließen, begann das, was man die Keimzelle des künftigen Asmaar-Len nennen konnte, Gestalt anzunehmen.

Im Sommer des Jahres 833 Archipel-Zeitrechnung waren die Neusiedler davon noch weit entfernt. Gegen die widrigen Wet­terbedingungen, üppig wuchernde Vegetation und die rigorose Verweigerung der Insulaner, ihnen beim Aufbau zu helfen, stetig ankämpfend, kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass dies alles wirklich gar kein Vergnügen darstellte.

Als der Lord Thaavis mit Nachzüglern hier landet, kann es nicht überraschen, dass er angesichts der doch eher ärmlichen Holz­bauten, deren er ansichtig wird, einigermaßen empört ist. Er hat sich das alles inzwischen längst … nun … zivilisierter vorge­stellt. Und so ähnlich geht es der schönen Blondine Patricia, die mit hier eingetroffen ist, die auch einigermaßen enttäuscht und ernüchtert ist. Aber sie hat einen wichtigen persönlichen Vorteil: Sie trifft bei den Verhandlungen zwischen Lord Thaavis und dem Adelsrat-Baumeister, Meister Crestorid, einen faszinierenden Mann, der sie sofort elektrisiert.

Es handelt sich um einen charismatischen jungen Eingebore­nen, der Meister Crestorids Schüler ist und wirklich blitzgescheit im Rekordtempo lernt – der Len-Bewohner Antaganash. Als er in der Folge ausgesandt wird, den Vungash-Hügel im Yoosh-Delta zu erkunden, um dort solideren Baugrund ausfindig zu machen, da gelingt es Patricia, sich in diese Expedition einzuklinken, die Antaganash sonst allein mit dem knorrigen Len-Bewohner Gun­hoor durchgeführt hätte.

Meister Crestorid ahnt Schlimmes, als Antaganash gegen diese Intervention der schönen Blondine nichts einzuwenden hat. Er versucht, ihr ins Gewissen zu reden und sich diesen Gedanken aus dem Kopf zu schlagen.

Die eigensinnige Patricia kümmert das gar nicht. Sie ist ein stol­zes, sehr von sich eingenommenes Wesen, und Ratschläge nimmt sie nicht gern an. Dem jungen Len-Bewohner scheint das einerlei zu sein. Indes ist das nur eine vorgespiegelte Stim­mung, hinter der ganz andere Intentionen lauern.

Antaganash führt Gunhoor und Patricia alsbald mitten in weglo­se Wildnis. Er scheint sich hier – wie Gunhoor – bestens auszu­kennen, Patricia indes beginnt rasch, ihre Hartnäckigkeit zu bedauern:

Patricia verliert in der Wildnis schnell die Orientierung, und es dauert wirklich nicht allzu lange, bis sie bei der Überquerung ei­nes gurgelnden Baches auf dem simplen Baumstamm, der ihn überquert, ausgleitet und ins Wasser fällt. Klitschnass und wü­tend taucht sie daraus wieder auf.

„Verdammt noch mal!“, ruft sie zornig aus und wird mit Hilfe von Gunhoors starken Händen wieder ans Ufer gezogen. „Das kann doch alles gar nicht wahr sein!“

Sie sieht in den nassen Sachen, die ihr nun hauteng am Kör­per kleben, und mit den völlig durchnässten blonden Haaren ein wenig so aus wie eine Katze, die man zu ertränken versucht hat.

„Du scheinst ein wenig Schwierigkeiten mit der Balance zu haben“, meinte Antaganash nur locker.

„Ach! Und das ist jetzt alles, was dir dazu einfällt?“, giftet Pa­tricia ungehalten weiter. Ihre Laune fällt mit Schwindel erregen­der Geschwindigkeit in den Keller, und die Tatsache, dass dieser arrogante Mistkerl von Antaganash so gar kein Mitgefühl zeigt, ist ja wohl die absolute Krönung der Unverschämtheit! Wie kann man nur so gemein und boshaft sein …?!

Doch das ist erst der Anfang der Zumutungen, wie sie binnen Minutenfrist erleben muss.

Unter der scheinheiligen Behauptung, an ihrer Gesundheit inter­essiert zu sein, verlangt Antaganash nun nämlich umgehend, sie solle die nassen Sachen ausziehen. Vollständig ausziehen … was Patricia zögernd umsetzt. Sie ist schließlich allein mit zwei ihr im Grunde unbekannten Kerlen mitten in der Wildnis … aber letztlich bleibt ihr nichts anderes übrig. Mit nassen Sachen wei­ter zu marschieren, ist in der Tat alles andere als gesund. Aber sie hat ja trockene Ersatzkleidung …

Die nächste Unverschämtheit lauert schon: Antaganash macht nämlich keine Pause, sondern scheucht seine schöne Begleiterin nun weiter … bis auf die Sandalen splitterfasernackt!

Patricia muss schnell verstehen, dass seine Pläne deutlich wei­ter gehen. Denn erstens hat er nicht vor, ihr die Kleidung wie­der zurückzugeben … und die Ersatzkleidung, auf die sie eben noch spekuliert hat, ist zu ihrem Unglauben mit voller Absicht im Boot zurückgelassen worden, mit dem sie diesen Teil des Yoosh-Deltas erreicht haben.

Antaganash, kristallisiert sich schnell heraus, hat nichts Gerin­geres vor, als die arrogante, hochnäsige Patricia gründlich zu lehren, was für Sitten und Gebräuche auf Coorin-Yaan herr­schen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Liebesreligion der Götter Laraykos und Neeli … und es ist nur eine Frage von wenigen Stunden, in denen die offensichtliche Demütigung in handfestere Lektionen übergeht.

Patricia erlebt alsbald bei einer Rast, wie unglaublich erfahren diese Männer darin sind, Frauen sexuell zu stimulieren, bis sie von einem wonnevollen Höhepunkt zum nächsten reiten. Da sie die einzige verfügbare Frau ist, kommt sie in den Genuss dieser Liebesfertigkeiten der beiden Männer. Und sie begreift schnells­tens, während sie eine bislang unvergleichliche Lust erleben darf, dass die Gerüchte über die Männer von Asmaaren und Len wohl der Realität entsprechen: Dass sie wenigstens die Hälfte der Tage damit zubringen, mit ihren ausdauernden, leiden­schaftlichen Frauen sexuell zu verkehren.

Die Lust, die sie allein mit Fingern und Zungen an Patricias schönen, wehrlosen Körper entfesseln, sprengt ihre wildesten Wunschvorstellungen:

Patricia kreischt vor Wonne, hebt Antaganash schamlos den Unterleib entgegen, um noch mehr dieser unglaubliche Lust zu spüren, noch mehr sinnliches Vergnügen … es ist der totale Wahnsinn … solche Wonne … sie hat das niemals für möglich gehalten!

Ihr ganzer Verstand löst sich auf in dem lodernden, brennen­den Wunsch, mit diesem raffinierten Liebhaber Sex haben zu wollen.

So bittet sie ihn tatsächlich darum. Ja, sie bettelt förmlich.

Er schüttelt lächelnd den Kopf und erregt sie einmal mehr, küsst sie ausgiebig, beknabbert lüstern ihre prall zusammenge­zogenen Nippel und tanzt mit der Zunge auf ihrer Liebesperle. Einmal mehr explodiert ein wilder Orgasmus in Patricias Leib.

Bebend liegt sie da und schaut bettelnd, ja fast flehend zu Antaganash auf. „Bitte … oh, bitte, Antaganash … bitte, HERR … schau mich an … ich kann nicht mehr warten. Bitte, sei gnä­dig und stille deinen und meinen Hunger vollständig … bitte, ich bin so bereit für die Liebe …“

„Ich dachte, du zürnst mir wegen deines aktuellen Beklei­dungszustandes?“, erkundigt er sich amüsiert und schiebt ihr wieder lächelnd zwei, dann drei Finger in die schlüpfrige Mu­schi.

Sie stöhnt einmal mehr auf und öffnet ihre Schenkel nun sehr gehorsam noch weiter, während ihr Leib sich anspannt und die Augen eng werden. Gott, sie kann nicht gescheit nachdenken, wenn er das mit ihrem Körper anstellt … jede Berührung ihrer Liebeskluft scheint ihre Nippel zum Glühen zu bringen, bis in die zuckenden Zehen auszustrahlen, dass Patricia fast verrückt wird.

„…nein, nein, bitte … nein, das war ein Missverständnis … hhh!“

„Also magst du das in Wahrheit doch?“

„Ja! Oh Gott, ja … ja … ja! Bitte, ich mag es!“, ruft sie laut aus. Dass ihre Äußerung in dieser Lage durchaus missverständ­lich ist, geht ihr dabei nicht auf. Und dass sich die beiden Män­ner verschwörerisch zublinzeln, registriert die schöne, bebende Blondine ebenfalls nicht.

Ihr ist absolut nicht klar, dass sie längst verloren ist … sie ist hoffnungslos in Antaganash verschossen. Und er kommt ihrem Wunsch natürlich sehr gern nach und schläft mit ihr. Aber das ist erst der Beginn eines stürmischen erotischen Abenteuers, der Patricias herrischen inneren Kompass in eine vollkommen andere Richtung dreht.

Denn während sich das Mädchen nun natürlich ausmalt, eine gemeinsame Zukunft mit Antaganash, diesem phänomenalen Liebhaber, sei möglich, wird sie auf bestürzende Weise auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht.

Antaganash verfolgt nach eigener Aussage eine göttliche Missi­on, die darin besteht, Leben in die Schöße der Frauen zu säen, damit die „Stadt der Zukunft“ entstehen kann – eben Asmaar-Len. Dies sei ihm vom Orakel der Neeli, der Priesterin Surinya, als Auftrag auferlegt worden.

Und dieser Auftrag macht es natürlich erforderlich, mit so vielen Frauen zu schlafen, wie nur irgend möglich – es ist begreiflich, dass Antaganash diesem Wunsch nur zu gern, zu seinem Ver­gnügen und dem seiner Gespielinnen, bereitwillig nachkommt. Eine Familiengründung mit einer bestimmten Frau gehört nicht zu diesem Plan.

Aber es kommt dabei dann doch zu einer Komplikation, die bald nach der Expedition Patricias Welt schier einstürzen lässt …

Man kann sich leicht vorstellen, welche Art diese Komplikation ist, glaube ich. Ihr denkt da gewiss das Richtige. Allzu genau ausdefiniert ist das alles freilich noch nicht. Das Geschichten­fragment, das wohl eine Novelle werden wird, umfasst derzeit gerade einmal 31 Textseiten. Es ist seit dem 4. November 2014 in Arbeit und entstand eigentlich aus einer kurzweiligen Diskus­sion zwischen dem Mädchen Rhonda und dem alten Gunhoor (!) im Roman „Rhondas Aufstieg“, also dem dritten und nach wie vor in Arbeit befindlichen Roman.

Da ich dort notwendig, der Erzählperspektive geschuldet, nicht allzu sehr ins Detail gehen konnte, fand ich es reizvoll, die obige Geschichte auszugliedern, auf die ich dann später vertiefend verweisen kann.

So etwas ist nicht unbedingt singulär. Ihr könnt dergleichen auch im Oki Stanwer Mythos (OSM) im E-Book finden, beispiels­weise bei den E-Books „Abenteurerherz“ und „Heiligtum der Shonta“. Später wird es dort ähnliche Vorkommnisse ge­ben, die aktuell noch nicht veröffentlicht sind.

Vielleicht fragt ihr euch jetzt angesichts des Geschilderten und des Titels dieser Geschichte: Was ist jetzt eigentlich das Ge­heimnis des Vungash, um das es dort gehen soll? Darüber möchte ich an dieser Stelle noch den Mantel des Schweigens le­gen. Wie erwähnt, dieses Langzeitprojekt steht ungeachtet der schon über 10 Jahre seiner Existenz immer noch ziemlich am Anfang.

Will also heißen: Da kann noch viel passieren. Und das ist nicht allein beschränkt auf weitere „Stellen“, wo Antaganash und Pa­tricia sich im Grase wälzen (was sie reichlich tun werden, ver­traut meinen Worten!). Da gibt es noch andere Bedeutungen des Wortes „Geheimnis“, und beizeiten, wenn ich daran weiter schreibe, werde ich dazu mehr aussagen.

Für hier und heute verlasse ich euch aber wieder. Nächste Wo­che werde ich euch aufklären darüber, was ich im August 2024 an kreativen Projekten fertig gestellt oder begonnen habe.

Bis dann, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Als kleine Information nenne ich hier mal die entsprechenden Veröffentlichungen (Stand: Januar 2024). Der Neugierige kann dann anschließend gern danach fahnden. Es fing an mit an mit „Shareena und das Mädchen mit dem Zauberhaar“ (BWA 211, April 2001; ebenfalls in Legendensänger 106, Juli 2002, ebenfalls im Amazon-E-Book „Reinkarnation und andere phantastische Geschichten“, August 2015, dito im gleich­namigen XinXii-E-Book, April 2018), „Janines Feuerprobe“ (BWA 232, Januar 2003), „Kussjagd“ (BWA 243, Dezember 2003), Zu Besuch in einem kleinen Dorf“ (Legen­densänger-Sonderheft 32, August 2004), „Ein Traum namens Frafra“ (im Amazon-E-Book „Reinkarnation …“, s.o., dito im gleichn. XinXii-E-Book, s.o.), Als Tiyaani noch ein Kind war …“ (Titelstory des gleichnamigen Amazon-E-Books, Juni 2016; dito das XinXii-E-Book gleichen Namens, März 2022), Rhonda und die Legende von Sinaaya und der Geisterlagune“ (in BWA 443-445, August-Oktober 2020), „Meister Vansiintas Magie“ (in BWA 447/448, Dezember 2020, Januar 2021), Wie die Beziehungsgeister ihren Glauben verloren“ (Paradise 111/113, Dezember 2020, November 2021, ebenso in BWA 478/479, Juli/August 2023), „Die Nebelfischer“ (BWA 469/470, Oktober/Novem­ber 2022).

2 Über die Archipelwelt im Allgemeinen kann man sich recht gut informieren in meinem Artikel „Eine fremde Welt: Der Archipel“, erschienen im Fanzine Paradise 114, Dezem­ber 2021.

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>