Liebe Freunde des OSM,
ich habe euch beim letzten Mal in einer hochdramatischen Lage zurückgelassen, und ich könnte jeden Millimeter abgekauter Fingernägel gut verstehen. Dieses Mal gilt es zu berichten, wie der Verräter-Baumeister gestellt wird und die Gefahr namens VERRICOR unschädlich gemacht werden kann.
Wird danach die Lage einfacher für Oki Stanwer und seine Getreuen? Da würde ich mal mit einem klaren Jein antworten. Die Art der Probleme verändert sich signifikant, soviel ist sicher. Schauen wir ganz kurz zurück:
Was zuletzt geschah: Die ganze Galaxis, soweit sie noch gefechtsfähig ist, kämpft um die Baumeister-Ringwelt RANTALON. Wir haben hier die Streitkräfte von Soffrols Neuer LIGA versammelt, GOLEMS Armeen, das kleine Häuflein von menschlichen Galaxisrebellen um Marconius Stanwer, unterstützt von dem Baumeisterstern MONOLITH und dem Baumeister, der aus der Vergangenheit kam und den Rebellen die Zeitfeldgeneratoren übergab.
Seither glauben die Rebellen wieder an den Sieg … und werden doch auf grässliche Weise getäuscht. Denn der wahnsinnige Baumeister hat in Wahrheit ihren Untergang im Sinne. Die Zeitfeldgeneratoren, mit denen es 30 Schiffe schaffen, die Hindernismauer der Zeitgezeiten zu überbrücken, sind manipuliert. Und die negativen SYNDIKATS-GRALSJÄGER auf RANTALON schicken die Zeitschiffe noch tiefer in die Vergangenheit zurück.
Der Verräter-Baumeister begibt sich derweil nach VERRICOR und bereitet sich darauf vor, ganze Sonnensysteme zu „löschen“. Er beginnt mit der Lenkwelt THRAVOOR, wo Oki Stanwer und seine Gefährten von der LIBERATOR in Stasis stecken, die just in den Minuten aufhört, als der Löschprozess beginnt. Doch das Einschreiten des positiven GRALSJÄGERS TAASIK-889 und von Okis Sohn Marconius verhindern den Mordanschlag.
THRAVOOR wird gelöscht. Dann folgt MONOLITH, von dem kurz zuvor noch Maria Sandriacochi die Flucht gelang. Und während Marias und Oki Stanwers ERKUNDER parallel VERRICOR ansteuern, um das Schlimmste zu verhindern, sterben im mörderischen Primärenergiefeuer VERRICORS die letzten Dämonen. Oki und der positive Baumeister begeben sich hinein nach VERRICOR, um zu verhindern, dass auch noch RANTALON vernichtet wird …
Episode 106: Verrätertod
(1998, digitalisiert 2024)
VERRICOR, 21. Mai 3938: TAASIK-889 macht sich auf den Weg nach RANTALON, soll aber zuvor nach Aussage seiner Temporalsphäre noch einen Abstecher realisieren, den der GRALSJÄGER für Wahnsinn hält.
Oki Stanwer und der Baumeister erreichen derweil VERRICORS Zentrale. Doch durch die ständigen primärenergetischen Schockwellen der Löschprozesse ist der Herr des Lichts massiv behindert und leidet Höllenqualen. Da taucht der Verräter-Baumeister auf.
LIBERATOR: Okis Helfer des Lichts, Kleines und Sketahr, spüren über die Helfer-Kopplung jählings, dass Oki in Lebensgefahr schwebt, und sie befehlen den sofortigen Rücksturz nach VERRICOR, selbst auf die Gefahr hin, vernichtet zu werden.
VERRICOR: Der nächste Löschimpuls vernichtet das solare System. Als der Verräter-Baumeister spürt, dass ihm die Zeit knapp wird, ändert er sein Vorgehen und lässt den Countdown für die RANTALON-Löschung anlaufen.
Im buchstäblich letzten Augenblick können Oki Stanwer und der loyale Baumeister den wahnsinnigen Artgenossen aufhalten und töten … aber dann kann nur eine Dauerschaltung durch Anwesenheit eines Baumeisters verhindern, dass die akkumulierten Energien auf RANTALON abgeschickt werden. Sie werden stattdessen VERRICOR selbst auslöschen … und den loyalen Baumeister, der sich opfert.
Oki Stanwer selbst wird schwer verletzt aus VERRICOR transmittiert und von Marias ERKUNDER an Bord genommen. Die folgende Zerstörungsschockwelle, vor der die beiden Schiffe nun flüchten, vernichtet Tausende von Lichtjahren Raumzeit. Erst weit jenseits des Galaxisrandes kommen die LIBERATOR und Marias ERKUNDER wieder zum Stillstand.
Doch jetzt ist guter Rat teuer.
Und die Lage vor RANTALON ist immer noch erstarrt. Hoffnung ist weithin nicht in Sicht.
Unter diesen äußerst misslichen Vorzeichen beginnt nun der Finalzyklus des 16. KONFLIKTS des Oki Stanwer Mythos …
Episode 107: Versprengte der Zeiten
(1998, digitalisiert 2024)
Blende 1: Rebellenschiff ONYX
Rachel Woroschin ist die Kommandantin des Diskusschiffes ONYX, das zu den 30 Zeitschiffeinheiten der Galaktiker gehört, die am 20. Mai 3938 den Hinderniswall der Zeitgezeiten um RANTALON überwinden … doch dann führt der Einsatz von Parabel-Tempometern der SYNDIKATS-GRALSJÄGER auf RANTALON dazu, dass das Schiff zwar über RANTALON materialisiert … aber seltsamerweise lässt sich der Raum jenseits des RANTALON-Orbits nicht mehr anmessen.
Sie halten das für eine Auswirkung der Zeitgezeiten und irren sich auf schreckliche Weise. Darum verfolgen sie ihren Auftrag. Er besteht darin, die Generatoren für die Zeitgezeiten, die der verräterische Baumeister völlig korrekt auf der Oberfläche RANTALONS ausfindig gemacht hat, anzusteuern und zu zerstören. Dann soll der Weg für den Rest der Rebellenschiffe frei sein.
Doch die Annäherung an RANTALON aktiviert das Abwehrsystem der Ringwelt, und die ONYX stürzt irgendwo in den schier endlosen Weiten des Planeten ab. Von der Besatzung überleben nur 32 Personen. Glücklicherweise wurden zumindest die während der Umkreisung gemachten stellaren Daten gesichert … doch als der Bordastronom El Chom sie analysiert, kommt er zu einer erschütternden Erkenntnis: Die ONYX ist aus für sie unverständlichen Gründen rund 7.000 Jahre in der Vergangenheit gestrandet! Die black box des Baumeisters ist ausgebrannt, jenseits der Regenbogenwolken um RANTALON existiert keine Menschheit … und niemand wird sie jemals finden!
So bleibt Rachel Woroschin und ihren Gestrandeten nichts anderes übrig, als Familienplanung zu betreiben und das Beste aus der Lage zu machen. Aber es sieht bestürzend so aus, als würden sie niemals wieder eine andere Menschenseele zu Gesicht bekommen …
Episode 108: Temporale Fußstapfen
(1998, digitalisiert 2024)
Blende 2: Rebellenschiff JADEPERLE
Auch die JADEPERLE gehört zu den 30 Zeitschiffen, die die Zeitgezeiten überwunden haben. Die Besatzungsmitglieder unter Kommandant Lin-Tong haben wie die Crew der ONYX ihre klaren Befehle. Doch das Schiff wird von den Regenbogenwolken RANTALONS regelrecht abgeschossen, und nur eine Handvoll Überlebender kann sich aus dem Wrack schließlich befreien.
Etwa drei Monate lang irren die Überlebenden durch die unwirtliche Wildnis RANTALONS und entdecken, dass sie an der Oberfläche in diesem Sektor nicht vorankommen. Tiefensondierungen zeigen aber, dass dicht unter der Oberfläche ein Netzwerk von Tunneln existiert, von dem der Baumeister nie etwas erzählt hat – vielleicht sind das Verkehrsverbindungen, wird gehofft. Durch eine Sprengung gelangen die Männer und Frauen um Wade Irraly und Tim Murano in diese Tunnel … unheimliche Orte, 4 x 4 Meter große, einwandfrei künstliche Strukturen, aber vollkommen leer. Und Dutzende von Kilometern weit ziehen sich diese Tunnel schnurgerade durch den Untergrund.
Die Tunnelgänger wider Willen beginnen in mühsamen Gewaltmärschen die unterirdischen Labyrinthe zu erforschen. Und hier stellen sie alsbald in einem Hohlraum erschreckende Dinge fest.
Zum einen entdecken sie die Rudimente gewaltsam demontierter Technologie … sie sind augenscheinlich nicht die ersten hier unten. Und dann finden sie auch noch verwitterte Reste galaktischer Technik, mit der die zeitreisenden Schwesterschiffe ausgestattet wurden.
Schiffe, die zeitgleich mit ihnen abgeflogen sind, die aber hier offensichtlich Jahrhunderte früher ankamen und deren Besatzungen hier von überlegenen Feinden brutal niedergemacht wurden.
Da wird ihnen entsetzlich klar, dass sie vermutlich verloren sind und weit weg von der Realgegenwart …
Episode 109: Die Tunnelgänger
(1998, digitalisiert 2024)
Blende 3: Rebellenschiff ARIADNE
Die Männer und Frauen der ARIADNE, die das Schicksal der ONYX und der JADEPERLE tendenziell teilen, haben mehrere Vorteile, als sie RANTALON im Gestern erreichen. Auch sie wurden von den Parabel-Tempometern abgelenkt, allerdings sind sie nur wenige Jahre in der Vergangenheit gestrandet. Kommandant Harper Collins ist entschlossen, diese paar Jahre Zwangsaufenthalt auf RANTALON zu nutzen, ihr Ziel zu realisieren: Die Zerstörung der Zeitgezeiten-Generatoren. Und sie sind dicht dran, denn das Hochland, das sie erreichen müssen, ist nur 72 Kilometer entfernt.
Es gibt zwei kapitale Nachteile bei dieser Mission – zum einen sind die negativen GRALSJÄGER schon in dieser Zielzeit aktiv und haben für den Schutz ihrer Einrichtungen gesorgt. Und zum zweiten wird das Hochland nach außen verteidigt von SENSOREN RANTALONS – gnadenlosen Wächtern, die jeden Angreifer rigoros vernichten.
Als dann auch noch die Soziologin Ariadne Xanthopoulos bei einem Ausflug in den Wald von einer Riesenspinne entführt und scheinbar gefressen wird, lernen die Gestrandeten wirklich das Grauen.
Und bald darauf das Wundern, denn drei Tage später taucht sie wieder auf – zusammen mit einer monströsen Riesenspinne, die, wie sie nun erklärt, einem fremdartigen Intelligenzvolk entstammt, das „Zonnk“ zu heißen scheint. Bedauerlicherweise haben sie keine Ahnung vom arachnoiden Baumeister-Hilfsvolk der Zhonc. Und, noch trauriger: Die Zhonc sind selbst vor vielen Jahrhunderten auf RANTALON gestrandet.
Aber sie sind kooperativ und führen die gestrandeten Galaktiker in ihr Habitat, das sie sich in den unterirdischen Tunnelnetzen in Oberflächennähe eingerichtet haben. Da sie die Tunnel weithin schon kartiert haben, scheint es die Möglichkeit zu geben, sozusagen unterirdisch in das Hochland vorzustoßen und sich dann den Weg an die Oberfläche freizusprengen.
Harper Collins und die anderen haben freilich keine Ahnung davon, dass eine Zhonc-Sippe schon vor rund 600 Jahren in den Tunneln auf eine versprengte Gruppe Galaktiker von der JADEPERLE gestoßen ist (vgl. Bd. 108!), die sie bis zu ihrem Alterstod gepflegt haben. Die Zhonc nehmen bedauernd an, dass auch Collins und seinen Begleitern dieses Schicksal droht. Sie haben keine Ahnung, dass der KONFLIKT-Horizont nur noch zwei Realjahre entfernt ist …
Episode 110: Das Ziel jenseits des Horizonts
(1998, digitalisiert 2024)
RANTALON, 8. Juun 386: In der Shansing-80-Domäne, einem streng hierarchischen Kastenstaat auf RANTALONS Oberfläche, haben sich die späten Nachkommen einer vierten Zeitschiff-Einheit, der EVEREST, niedergelassen und in der SCHRIFT wichtige Informationen für die Zukunft hinterlassen.
Als der schwarze Unterklasse-Arbeiter Tanasic Goor intim mit der Landarbeiterin Alisha Nuu zusammenkommt, werden sie beide aus dem Gemeinwesen verbannt und treffen im Umland auf weitere Exilierte, so genannte „Unzufriedene“, die hier darauf hinarbeiten, langfristig das Gesellschaftsmodell der Shansing-80-Domäne, das seit Generationen von drei Kernfamilien dominiert wird, zu überwinden.
Die Domäne ist jenseits ihrer archaischen Gestaltung ein seltsamer Ort. Die Menschen dort verlassen sich bei Geburten auf die „Guten Geister“, unter denen man zweifelsohne die SENSOREN RANTALONS verstehen muss. Und sie selbst leben in Symbiose mit den so genannten „Lebenshelfern“, mikroskopisch kleinen, silbrig schimmernden Organismen, auf die auch frühere Gestrandete in den Vorgängerbänden schon getroffen sind, ohne ihre Natur zu verstehen.
Und sie alle ahnen nicht, dass sich ihnen auf grässliche Weise der gewaltsame KONFLIKT der Gegenwart nähert, wiewohl sie ihn schon sehen können – rund 70 Kilometer Luftlinie entfernt dauern massive Lichterscheinungen in den Vu-Long-Bergen an, die den Bewohnern Rätsel aufgeben.
Dort ist ein Söldnerheer des SYNDIKATS dabei, sich gegen die automatische Abwehr RANTALONS zu wehren und wird dabei gnadenlos dezimiert.
Das SYNDIKAT hat ein ernstes Problem auf RANTALON, denn die Pläne geraten zunehmend in Verzug. Irgendwelche Kräfte haben eine Dezentralisierungs-Direktive ins System eingespeist, sodass die vormals „sicher“ ermittelten Ziele sich auf einmal nicht mehr dort befinden, wo sie sein sollten. Weswegen sich die ganze Aktion des SYNDIKATS gegen RANTALON massiv verzögert.
Und alles dies geschieht nur wenige Tage vor dem Moment, da „das Ziel jenseits des Horizonts“ aus der SCHRIFT erreicht wird: der Monat Juni des Jahres 3938 galaktischer Zeitrechnung.
Jener Tag, da mutmaßlich die Zeitgezeiten fallen sollen und die mörderischen Feinde, die jenseits des Zeitwalls lauern, RANTALONS Boden betreten.
Lokes, Weeler, Synox und Matrixaten von der Neuen LIGA.
Allis und Dämonenwaffen aus GOLEMS Armeen.
TOTAMS Totenköpfe.
Und, vielleicht, noch überlebende Galaxisrebellen.
Der KONFLIKT holt die Shansing-80-Domäne zunehmend ein. Und das Schlagkräftigste, was sie als Waffe aufbieten können, sind Pfeil und Bogen und Armbrüste … Waffen, über die die GRALSJÄGER-Armee nur herzlich lachen kann.
Nein, es sieht absolut gar nicht gut aus …
Wie es weitergeht, erfahrt ihr im kommenden Beitrag dieser Artikelreihe,
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.