Blogartikel 594: Filmische Schockmomente

Posted Dezember 21st, 2024 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ihr kennt das bestimmt auch aus eigenem Erleben, Freunde … man schaut sich einen Film an, und jählings hat man eine Art von déjà vu – „Das kenne ich doch!“, geht es euch auf einmal durch den Kopf. Vielfach geschieht das, wenn man eine gewisse Wendung in einem Film irgendwie vorhersehen kann. Wenn sich Dialoge auf verblüffende Weise ähneln. Oder wenn Regisseure analoge Situationen inszenieren, um besonders in Film-Sequels die Erinnerung an die Vorgänger zu wecken (man denke bei­spielsweise mal an die „Fluch der Karibik“-Filmreihe).

Davon spreche ich heute allerdings nicht. Was ich thematisieren möchte, geht etwas tiefer.

Filme sind generell eine visuelle Umsetzung des Geschriebenen, sei es der Filmskripts, sei es der Adaption von Romanen oder Romanserien. Und dabei stehen ihnen notwendig andere Mittel zur Verfügung als den Autoren, die sich dabei allein auf ihre Wortgewalt und die Phantasie der Leser verlassen müssen.

Ich bilde mir ein, ein durchschnittlicher Filmzuschauer zu sein, aber zudem über eine recht rege, bildhafte Phantasie zu verfü­gen. Nicht umsonst betone ich in zahlreichen Blogartikeln, dass vor meinem inneren Auge eine Art Film abläuft, dem ich dann schreibend folge. Und wenn dieser innere Bilderstrom abreißt, pflege ich bei den Geschichten oder Serien zu pausieren, die Kreativität nicht zu erzwingen (klappt bei der Muse in der Regel nicht, hat mir erst kürzlich eine befreundete Autorin wieder mal bestätigt).

Seit dem 20. Jahrhundert gibt es Möglichkeiten, die jenseits der klassischen Stimuli liegen (in der Regel Drogen), um das Unter­bewusstsein wieder kreativ aufzuladen – ich rede hier von Fil­men. Und da ich phantastische Stoffe schreibe, spreche ich ins­besondere von phantastischen Filmstoffen.

Kürzlich habe ich wieder so einen Schockmoment erlebt, als ich einen modernen Film sah, der mich tatsächlich fast paralysierte, während ich auf den Bildschirm starrte. Ich befand mich nahezu übergangslos wieder in einem Alptraum der eigenen Kreativität wieder, den ich im Spätsommer des Jahres 1990 durchlebt hat­te. Es sei mir an dieser Stelle ein kleiner Spoiler auf den KON­FLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ genehmigt. Da es noch ein paar Jahre dauern wird, ehe meine gleichnamige E-Book-Serie an diesen Punkt gelangt, scheint mir das vertretbar zu sein.

Ich schaute mir die letzte Folge der Doctor Who-Staffel 14 an, die Episode „Das Imperium des Todes“, in dessen schrecklichs­tem Moment die Erde stirbt und sich mit einem grässlichen grauen Todesschleier überzieht, der alles Leben tötet.

Gott, dachte ich in dem Moment, ich KENNE das! Genau so sah das 1990 in Bytharg aus, als die Dämonenwaffe Ullikummi den grässlichen Letzten Krieg entschied und die Galaxis in ein Toten­haus verwandelte! Ganz genau so.

Dummerweise gab es damals keinen Timelord, der helfend hät­te einschreiten können, und wie ich wusste, war dieser Völker­mord an den Berinnyern ja erst der Anfang des Verhängnisses.1

Ich war wirklich ziemlich erschüttert.

Und dann überlegte ich, dass es wirklich höchste Zeit war, zu dem Thema mal einen generellen Beitrag zu schreiben. Denn das war ja nicht das erste Mal, dass mir solche visuellen Aha-Effekte zu schaffen gemacht hatten. Es gibt noch zwei weitere OSM-Momente, die ich witzigerweise in Filmen schon unabhän­gig von meiner kreativen Sphäre visuell wieder gefunden habe.

Ich spreche hier von der Wirkung der so genannten Kybernoiden als Topos 1 und von dem Tod von Grauhäutigen als Topos 2. Bei­des habt ihr im Rahmen der Blogartikel nur mittelbar und im E-Book noch gar nicht mitbekommen. Darum seien ein paar Vor­bemerkungen eingeflochten, ehe ich zu den filmischen Stellen komme, die diese Aha-Effekte auslösten.

Topos 1: Kybernoiden sind Mikromaschinen, die man vielleicht mit Naniten in Star Trek vergleichen kann. So etwas ist euch im yantihnischen Sternenreich schon als mikrobiologische Repara­turmechanismen in der dortigen Medizintechnik begegnet.

Kybernoiden an sich sind allerdings Abkömmlinge der so ge­nannten HANKSTEYN-Abstammungslinie und jenseits von KON­FLIKT 24 des OSM entstanden. Das verhindert allerdings nicht, dass sie im Rahmen des transuniversalen OSM-Zeitkrieges schon zeitiger im OSM in Erscheinung treten (ich habe sie jüngst in KONFLIKT 11 „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ ent­deckt, aber das ist sicherlich nicht das letzte Wort in der Sache, d. h. sie können sicherlich noch früher in KONFLIKTEN in Erschei­nung treten.

Kybernoiden sind äußerst vielgestaltig, sie treten etwa in KON­FLIKT 16 als „Lebenshelfer“ in Erscheinung (damit werdet ihr demnächst konfrontiert werden). In KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ durchseuchen sie unsichtbar die Welt Dawson, wovon ihr beizeiten im Roman „Eine scharf geschliffene Waffe“ erfahren werdet. Und auch im KONFLIKT 23, dessen Di­gitalisat ich gerade begonnen habe, spielen sie eine zentrale Rolle.

Sie können verschiedenste Funktionen ausführen, von subtiler mikroskopischer Mineralienverhüttung über Stoffwechselverän­derung und -beeinflussung von lebenden Wesen bis hin zu Sa­botage von technischen Komplexen oder der Bildung von gan­zen Raumschiffen. Manche ihrer in die Milliarden Zellen gehen­den Komplexe können sogar Zeitreisen unternehmen … sie zu unterschätzen, führt in der Regel zum sicheren Untergang des­jenigen, der sie nicht ernst genug nimmt.

Wie um alles in der Welt sollte man so etwas wohl visualisieren? Glaubt mir, Freunde, das geht, und ich habe es im Kino schon gesehen. Ich komme gleich dazu.

Topos 2: Grauhäutige sind direkte Bedienstete der Sieben Lichtmächte. Es handelt sich um Kunstwesen, die in Formen ge­presst werden und die dann mit einem Fadenmatrixkern belebt werden. Physisch sehen sie aus wie kompakte, breit gebaute maskuline Humanoide, haarlos und mit absolut schwarzen Au­gen und grauer, ungesunder Hautfarbe.

Grauhäutige tauchten erstmals in den 80er Jahren im KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ auf. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie völlig unempfindlich gegen jedwede Form physischer Gewalt sind. Kugeln prallen von ihnen ab, Strahlwaffen erzielen keine Wirkung. Grauhäutige gehen wie Bulldozer durch massive Wände, sie zertrümmern schlichtweg alles, sie atmen nicht und benötigen keine Nahrungszufuhr. In der Regel kann man sagen: Hast du Grauhäutige auf deiner Fährte, die einen klaren Vernichtungsauftrag verfolgen, dann bist du so gut wie tot, weil sie nie aufgeben, nie erschöpfen und nicht aufzuhalten sind.

Dennoch sind sie natürlich nicht unzerstörbar, das musste Oki Stanwer im nämlichen KONFLIKT auch erleben. Da sah er erst­mals, wie ein Grauhäutiger endet, wenn sein Fadenmatrixkern erlischt: er zerbröckelt einfach zu Staub, wobei er sein Innenle­ben enthüllt … beziehungsweise, dass er keines besitzt. Oki Stanwer sah schockiert, dass das Innere der Grauhäutigen aus einer betonartigen Substanz bestand, völlig amorph. Und nichts als Staub blieb zurück.

Auch hier dachte ich lange Zeit: Das kann man doch in Filmen gar nicht zeigen.

Tja, Pustekuchen. Die moderne Tricktechnik macht so etwas sehr wohl möglich. Fangen wir darum mit dem zweiten Topos an.

Erstmals bewusst wurde ich an den Grauhäutigen-Tod erinnert, als ich am Ende von „Avengers: Infinity War“ den Zerfall der Hälfte der Menschheit miterlebte. Und auch in der oben erwähn­ten Doctor Who-Folge sieht man ja, wie wichtige Protagonisten geradewegs zerbröseln. Das ist wirklich sehr ähnlich dem Zerfall von Grauhäutigen.

Was den Topos 1 angeht, so fand ich es bestürzend, als ich in den späten 90er Jahren den Film „G.I. Joe“ anschaute und sah, wie die mikroskopischen Roboter Metall zersetzten und schließ­lich den Eiffelturm zum Einsturz brachten … ja, dachte ich da­mals schon, das würden Kybernoiden auch fertigbringen. Mit dem Unterschied, dass es da keinen Stoppschalter gibt. Wenn sie erst mal mit dem Ziel der Metallverdauung losgeschickt wer­den, hilft nur noch rasche Flucht. Für die meisten Zivilisationen sind Kybernoiden unerbittliche, unbesiegbare Gegner.

Ich kannte diesen Zerfallseffekt aber auch schon vorher. Einige Jahre zuvor – ich erinnere mich gerade nicht, wann genau das war – stieß ich im Remake des Films „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ mit Keanu Reeves in der Hauptrolle auf solch Zerfalls­prozesse.

Auch das ist also filmisch inzwischen sehr gut darstellbar. Das­selbe gilt natürlich auch für solche Dinge wie fremde Planeten­sphären, Sternenimperien, Raumschlachten usw. Die moderne Digitaltechnik ermöglicht die Visualisierung der kreativen Wel­ten in meinen Schriften auf tollste Weise. Und diese wenigen Beispiele belegen schon, dass in künftigen Kinofilmen vermut­lich noch ganz andere Dinge aus den OSM-Universen in visuelle Realität transformiert werden können.

Ihr könnt mir glauben, ich bin verdammt gespannt darauf. Und der Himmel allein mag wissen, wie Künstliche Intelligenz (KI) in Zukunft den Rahmen noch weiter zu spannen weiß.

Lassen wir uns da mal überraschen.

In der nächsten Woche berichte ich euch, was ich im Monat April 2024 so alles schreiben konnte.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Die Folgen dieses Desasters in Bytharg dauern übrigens an, etwa in Form von Matrix­fehlern. Wenn ihr euch an die Geschichte „Der Platz der Steine“ erinnert, werdet ihr euch an die berinnyischen Flüchtlinge unter Rholghonnicaar erinnern … das sind eini­ge derjenigen, die diesem Verhängnis entronnen sind. Und es gibt noch mehr von ih­nen, verstreut über zahlreiche Universen in Form von Matrixfehlern … beizeiten sage ich dazu sicher noch mehr. Hier will ich es nur andeuten.

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