Liebe Freunde des OSM,
die Ausgangssituation in diesem Frühjahr des Jahres 3938 sieht düster aus im KONFLIKT 16 des Oki Stanwer Mythos, also der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“. Oki Stanwer und seine engsten Mitstreiter sind immer noch in der Vergangenheit verschollen. Das Königreich der Dämonen ist eingestürzt und Zeitstürme haben die dort lebende Menschheit in Staub verwandelt. GOLEMS Schergen sind in den Weiten der Galaxis untergetaucht, und niemand kann sie ausfindig machen. Die „Operation Spurensucher“ (vgl. Bd. 90) tappt ins Leere.
Die Galaxisrebellen ahnen, dass ihnen die Zeit davonläuft, weil sich der Feind nun reorganisieren kann, und sie fürchten das Schlimmste – nicht zu Unrecht, denn GOLEM aktiviert nun schlafende Reserven. Schon vor Jahrzehnten hat er geheime Stützpunkte geschaffen, auf denen Hunderttausende von Tiefschläfern darauf warten, in den Kampf eingreifen zu können. Auch die Dämonenwaffe denkt, die Zeit arbeitet für sie … aber es kommt zu einem bösen Erwachen …
Episode 91: Generationswechsel
(1997, digitalisiert 2024)
Schauplatz: Das Nest in der Dunkelheit, irgendwo am Rande der Milchstraße
Bevor GOLEM vierzig Jahre zuvor die Milchstraße angriff, war bereits eine Fünfte Kolonne von ihm in der Galaxis der Menschheit präsent. Techniker und autonome Roboter erschufen die so genannten „Schlafstationen“, riesenhafte Ringbasen im Schutz einer dichten Staubwolke. Erzloyale Vooler, die hartleibigen Vogelwesen aus Kirrongar, bemannten sie, und hier wurde eine Armee für die Zukunft gehortet. Als das Königreich der Dämonen untergeht, reaktiviert GOLEM die Schlafstationen und deren Besatzung.
Auf Schlafstation 109 wird dabei auch ein uralter Vooler namens Quisiin aufgeweckt, der schon graufedrig war, als er vor vierzig Jahren in den Tiefschlaf ging. Rätselhafterweise wurde er während des Tiefschlafs beruflich hochgestuft zum Politoberoffizier. Das macht die neue Führung der Schlafstation vorsichtig. Vielleicht gibt es gute Gründe dafür. Quisiins Hauptaufgabe hier in der Galaxis „Fernstern“ war damals, bevor die Schlafstationen eingemottet wurden, die Jagd auf Saboteure und Regimekritiker.
Doch nun, in der „Neuen Zeit“, in der die Station phantastisch ausgebaut ist und ausgestattet mit modernster Hightech und beneidenswert jungen, agilen und blitzgeschwinden Artgenossen, da fühlt sich Quisiin völlig überflüssig. Die Vorstellung, dass GOLEM, der „Galaxienbezwinger“, seiner Ansicht nach kurz vor dem finalen Sieg gegen die „infamen Galaktiker“ steht, macht seine Präsenz eigentlich unnötig.
Doch dann ereignet sich vor seinen Augen ein spektakulärer Todesfall, und er begreift: Nein, er ist nicht überflüssig, aber überhaupt gar nicht! Denn das, was hier passiert, ist in seinen Augen einwandfrei Sabotage! Darauf beharrt er steif und fest, selbst wenn das sonst niemand glaubt und eher an einen bedauernswerten technischen Unfall denkt.
Er kann den amtierenden Lyaat der Station indes davon überzeugen, dass er durchaus nicht euthanasiert und in die Recyclingtanks geschickt gehört, sondern Quisiin nimmt die Jagd nach den Saboteuren auf. Und damit tritt er eine Lawine los, dessen Ausmaß ihm völlig unklar ist.
Parallel dazu wird zu den Galaxisrebellen umgeblendet, die nach wie vor das zerstörte Königreich der Dämonen untersuchen … und hier tritt ein rätselhafter Feind in Erscheinung, der selbst die ERKUNDER-Einheiten des Baumeistersterns MONOLITH blitzschnell vernichten kann.
Es scheint weit und breit kein Licht zu geben, keine Besserung in Sicht …
Episode 92: Der Vooler-Aufstand
(1997, digitalisiert 2024)
Schauplatz: Das Nest in der Dunkelheit, irgendwo am Rande der Milchstraße
Quisiins Ermittlungen gehen weiter. Und tatsächlich kann er einen der Haupträdelsführer der Saboteure festnehmen, den psychotischen Ingenieur Ylsiit. Zugleich bringen ihn mehrere Zwischenfälle dazu, ein psychologisches Profil der neuen Generation von Voolern anzulegen, und es fröstelt ihn zunehmend, als er etwas Grundlegendes begreift: Irgendetwas ist bei der Züchtung dieser Generation kategorisch fehlgeschlagen. Hunderttausende von Voolern in den Schlafstationen sind überempfindlich, reizbar, neurotisch und latent psychotisch. Die Schlafstationen sind ein höchst labiles Pulverfass, das jeden Moment explodieren kann.
Und der Moment kommt – als der Saboteur Ylsiit durch einen aufgestachelten Mob freikommt, kippt die gesamte Situation an Bord der Schlafstation 109. Die Verschwörer schicken Attentäter, die Quisiins medizinischen Helfer fast liquidieren. Die Führungscrew der Station wird eliminiert, die Schwerkraft fällt aus, und das völlige Chaos beginnt zu eskalieren.
Der worst case tritt ein, und Quisiin versucht verzweifelt, zu retten, was noch zu retten ist.
Episode 93: Das Nest in der Dunkelheit
(1997, digitalisiert 2024)
Fortsetzung der Quisiin-Handlungsspur:
Die Saboteure sind auf Erfolgskurs. Der Aufstand der Vooler ermöglicht es ihnen, aufrührerische Funksprüche an benachbarte Schlafstationen im so genannten „Nest in der Dunkelheit“ zu senden.
Doch davon erhalten auch die Dämonenwaffen Kenntnis, die sich nun hastig bemühen, Schadensbegrenzung zu betreiben. Während der greise Politoberoffizier Quisiin noch darum bemüht ist, die Feinde – formell Verbündete der Galaxisrebellen um Marconius Stanwer, von dessen Existenz und Wahnsinn (!) er keine Kenntnis besitzt – zu bekämpfen, wird die Vernichtung der Schlafstation 109 durch GOLEMS Truppen angeordnet und – zögerlich – realisiert.
Zögerlich deshalb, weil diejenigen, die die tödlichen Waffensysteme führen müssen, ebenfalls Vooler sind, die nun ihre eigenen Volksgenossen ermorden sollen.
Sie kommen außerdem zu spät.
Der Keim der Rebellion hat längst weitere der über 100 Stationen erreicht und breitet sich aus. Zweifel an der Führung, pathologischer Neid auf andere Mitglieder der Vielvölkerallianz und Schlimmeres beginnen zu grassieren. Auch in der Raumflotte GOLEMS kommt es zu Rebellionen und Aufständen, bis die Dämonenwaffe hasserfüllt die Vernichtung aller Schlafstationen anordnet.
Am 28. Februar 3938 ist ERKUNDER 28 unter der Galaktikerin Samira Taschar am Rand der Galaxis unterwegs, schon die zweite Woche auf der vergeblichen Suche nach GOLEMS Rückzugsorten. Hier fangen sie einen verstümmelten Funkspruch auf, der von Voolern ausgesandt wird. Und sie beschließen, ihm vorsichtig zu folgen – ins „Nest in der Dunkelheit“ hinein …
Episode 94: Mobilmachung der Rebellen
(1997, digitalisiert 2024)
28. Februar 3938, MONOLITH:
Direkt im Anschluss an den vorigen Band wird umgeblendet auf den Baumeisterstern MONOLITH, der inzwischen rege von Galaxisrebellen von SIDEWALK aufgesucht wird und längst als technologisches Herz der Rebellenallianz fungiert. Hier wird Marconius Stanwer, Oki Stanwers Sohn, von der Entdeckung des ERKUNDERS 28 in Kenntnis gesetzt und entsprechend alarmiert. Wenig später findet Samira Taschar den Ausgangspunkt des Notrufs – und eine ganze Reihe von gigantischen GOLEM-Schlachtschiffen.
Der ERKUNDER stellt sich tot, und die Schiffe verschwinden mit seltsamen Antriebsemissionen, die aufgezeichnet werden. Als sie wieder allein sind, erforschen die Galaktiker der Besatzung die weite Höhlung der Sternenwolke und finden grässliche Dinge: Riesige, ausbrennende Schlachtschiffe GOLEMS, die allem Anschein nach von Ihresgleichen zerstört worden sind … und dann die Trümmerwolken gewaltiger ringförmiger Stationen.
Und mitten zwischen den Trümmern: treibende Leichen, Vooler. Tausende. Zehntausende. Hunderttausende. Millionen …
Es ist offenkundig, dass GOLEM hier einen Genozid begangen hat, und es erschüttert sie alle heftig – selbst wenn GOLEM augenscheinlich seine eigenen Parteigänger ermordet hat, ist das doch ein monströses, unentschuldbares Verbrechen.
Dass in dem Chaos auch ein greiser, loyaler Politoberoffizier namens Quisiin umgekommen ist, wissen sie nicht.
Bizarrerweise hat die Entdeckung dieses Massakers einen positiven Aspekt – denn das Emissionsspektrum, das der ERKUNDER 28 beim Verschwinden der GOLEM-Schlachtschiffe auffing, ermöglicht es dem Kommandogehirn von MONOLITH, nun GOLEMS Täuschungsmanöver zu durchleuchten und die wahren Rückzugsorte von GOLEMS Truppen ausfindig zu machen.
Dies hat nun zur Folge, dass die Galaxisrebellen endlich wieder ein klares Ziel haben – ein Ziel, das man angreifen kann. Marconius Stanwer und der Rebellenrat sehen Licht am Ende des Tunnels und beschließen kurzerhand die Mobilisierung ihrer Truppen …
Und bei fortgeschrittener Mobilisierung erreicht am 16. März 3938 ein Funkspruch von SIDEWALK die Rebellenführung auf MONOLITH – auf SIDEWALK wird ein schockstarrer Funker von zwei Wesen bedroht, vom LEUCHTENDEN und Ekkon, dem Ritter vom Goldkristall, die unbedingt Marconius Stanwer zu sprechen wünschen …
Episode 95: Die Rehabilitierung
(1997, digitalisiert 2024)
Rückblende: SIDEWALK, Januar 3938
Auf der Hauptwelt der Rebellen sind Monate vor den obigen Geschehnissen nach wie vor Ekkon, der Ritter vom Goldkristall, und sein Vorgesetzter, der amtierende Matrixkoordinator des KONFLIKTS 16, der LEUCHTENDE, als Parias aus der Gesellschaft ausgestoßen und mehr geduldet als akzeptiert.
Ekkon hat Oki Stanwers ERKUNDER-Expedition ins GRALSREICH begleitet (vgl. dazu die Bd. 64-66) und ist ihm anschließend in den so genannten Fragilraum gefolgt (vgl. dazu die Bde. 69-71). Hier wurde Ekkon klar, dass er es war, der Oki Stanwer die Möglichkeit gab, im Rahmen eines Zeitexperiments die Dimensionszentrale des LEUCHTENDEN zu sabotieren. Als er dies jetzt nach der Rückkehr nach SIDEWALK seinem Vorgesetzten „beichtet“, wird er von ihm kurzerhand als Verräter beschimpft.
So hängt nun auch zwischen ihnen beiden der sprichwörtliche Haussegen mächtig schief.
Bald danach wird Ekkon auf die Mobilisierungsmaßnahmen der Galaxisrebellen aufmerksam. Aber selbst auf Nachfrage erfährt er keine Einzelheiten – man traut ihm immer noch nicht. Er kann aber rasch 1 und 1 zusammenzählen, und ihm wird zunehmend klar, dass die Rebellen Hinweise haben, die zu einer Mobilmachung geführt haben.
Was er nicht ahnt, ist ein Faktum, das der LEUCHTENDE selbst ihm verschwiegen hat: Er hat vor der Zerstörung der Dimensionszentrale noch Gerätschaften gerettet, und ein Messgerät vermag Ausschläge von Zeitgezeiten zu messen – Ausschläge, die sich nun dramatisch verstärken und galaktische Wacheinheiten vor RANTALON bedrohen.
Am 15. März 3938 explodieren die Skalen geradezu – und die galaktische Einheit THESSALIEN vor RANTALON wird von den Zeitgezeiten erfasst und deren Besatzung ausgelöscht.
Der LEUCHTENDE und Ekkon dringen daraufhin in die Funkzentrale auf SIDEWALK ein und zwingen den Funker, Kontakt mit MONOLITH herzustellen, um die Rebellen zu warnen und ihre Einheiten von RANTALON zurückzuziehen.
Im Zuge des anstrengenden Gesprächs offenbart der LEUCHTENDE die Existenz seines Messgeräts, was naturgemäß das Misstrauen gegen ihn nur noch intensiviert – bekanntlich sind diejenigen, die die monströsen Zeitgezeiten vor RANTALON schufen, unbekannt. Und bekanntlich ist Marcs Mutter Death-Zhonya, vor neun Jahren in den Zeitgezeiten vergreist und kurz nach Oki Stanwers Rückkehr dann gestorben.
Das Gerücht, dass die Bediensteten des Lichts für diesen Vorfall verantwortlich seien, ist bekanntlich nie verstummt. Doch der LEUCHTENDE sagt nun, dass die Manipulationen am Zeitgezeitenfeld von einer anderen Stelle der Galaxis kommen und er diese Stelle ausfindig machen könne, wenn man ihn lasse … daraufhin rehabilitiert ihn Marconius zögerlich und beschließt, nach SIDEWALK zu kommen, damit eine Mission mit dem LEUCHTENDEN und Ekkon an Bord diesem Problem nachgehen kann.
Niemand ahnt, dass sie damit in das nächste Wespennest an Problemen stechen … denn hinter der Manipulation der Zeitgezeiten steckt niemand Geringeres als Soffrol, der monströse Rächer von Breeth-Fgahn und Herr der Neuen LIGA …
Neues Unheil bahnt sich also an. Im nächsten Bericht über diese Serie werdet ihr noch mehr dazu erfahren.
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.