Liebe Freunde des OSM,

ich weiß, es ist wirklich lange her, dass ich diese Rubrik bespiel­te. Und fraglos hätte ich das zwischenzeitlich schon mal wieder machen können … etwa als ich mit KONFLIKT 11 anfing. Oder als ich das Digitalisat des KONFLIKTS 13 „Oki Stanwer Horror“ alias 13Neu abschloss. Irgendwie hatte ich das nicht auf dem Schirm. Aber jetzt soll es mal wieder soweit sein, nach mehr als 4 realen Jahren.1

Der Grund dafür ist, wie ich wenigstens finde, ausgesprochen angemessen. Denn wie der Titel schon sagt: Auf ein Ereignis wie dieses hier habe ich sehr, sehr lange gewartet. Auf den ersten Blick könnte man vielleicht denken, wenn ihr mehr erfahrt, dass ich mich hier völlig zu Unrecht so begeistert äußere. Aber lasst mich das einfach gescheit erklären und diesen Gedanken ein wenig sacken, historisch betrachtet, dann folgt vielleicht das Verständnis.

Am heutigen 11. Juli 2023 habe ich erstmalig ein Serienglossar vollständig abgeschlossen. Das bedeutet: Jeder Begriff in der Serie ist erfasst. Jeder Begriff ist gescheit erklärt worden, alle Belegstellen wurden zugeordnet, alle zusammenhängenden Epi­sodenstellen zusammengeschoben, und jeweils eine Statuszeile für den jeweiligen Eintrag ist ebenfalls ergänzt worden.

Was heißt „Statuszeile“? Nun, das begreift ihr schnell, wenn ich sie euch zeige. Sie sieht so aus:

[13Neu]

Und damit ist klar, worum es hier geht: Ich habe das Serienglos­sar für das jüngste Digitalisat der Serie „Oki Stanwer Horror“, d. h. „13Neu“ vollendet.

Insgesamt kommt das Serienglossar auf nicht weniger als 307 Textseiten. Ausgedruckt werden muss es noch, dann findet es seinen Platz im Schlussordner des Seriendigitalisats, Ordner V.

In den letzten rund 2 Wochen, ungeachtet der drückenden Hit­ze, habe ich sukzessive daran gearbeitet, dieses Glossar zu voll­enden. Dafür hatte ich eine arbeitssparende Strategie erson­nen: Ich zog einfach aus dem 13Neu-Lexikon eine Kopie, elimi­nierte darin alle schon erklärten Stellen und druckte dies dann als eine „To-Do-Liste“ aus. Ehrlich, ich staunte nicht schlecht, als ich entdeckte, dass es sich dabei immer noch um nicht weniger als 11 Seiten handelte (also rund 500 Namen und Begriffe!).

Puh, dachte ich, das wird noch ein ziemlicher Batzen Arbeit.

Damit wenigstens hatte ich recht. Aber ich erleichterte sie mir etwas. Ich schlug beispielsweise im OSM-Hauptglossar und an­deren Serienglossaren (letztere sind bekanntlich sämtlich noch nicht fertig gestellt!) nach und zog hier zahlreiche schon vor­handene Erklärungen heraus, die ich ja nicht doppelt formu­lieren musste.

Das half schon ziemlich gut, einen erheblichen Teil der offenen Begriffe zu erläutern. Aber es gab auch interessante Schwierig­keiten. Denn natürlich hatte ich in anderen Glossaren Verweisstrukturen eingepflegt. Die lasen sich dann beispielsweise so:

FRAS-ZONE (Begriff aus KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“. De­tails siehe dort)“.

Das war ja echt großartig. Als wenn man in den Spiegel schaut und nicht schlauer ist als zuvor. Schließlich: Ich bearbeitete ge­rade das Glossar von KONFLIKT 13! Und suchte die Erklärung für den Begriff. Und wurde abgespeist mit der Bemerkung, ich solle doch im Glossar von KONFLIKT 13 für nähere Informationen su­chen … also, da musste ich dann doch meinen klugen Kopf be­mühen. Also strich ich erst die leichter zu lösenden Fälle und hob mir das bis zum Schluss auf.

So verringerte sich mit zahlreichen Streichungen die ursprüngli­che Liste von 11 Seiten auf 3 am gestrigen Tag, und heute wur­den die letzten Begriffe fertig.

War die Arbeit damit erledigt? Jein. Also, formal ja, natürlich. Ich konnte das Glossar nun vom Hauptrechner auf den Laptop transferieren, noch mal gründlich durchsehen, ob auch überall die Statuszeilen enthalten waren (waren sie natürlich nicht), ob überall am Ende der Zitatstellenzeilen Punkte standen (war auch nicht der Fall) oder ob das dämliche Trennprogramm mal wieder – wie so häufig „Oki Stanwer“ am Zeilenende in „Oki St- anwer“ getrennt hatte, was nun wirklich völlig behämmert ist. Ich kann dem Programm das einfach nicht abgewöhnen, es pas­siert immer wieder.

Also, nachzufeilen war gar viel. Aber auch das war endlich ge­schafft.

Zwischendurch hatte ich mir das OSM-Hauptglossar in den letz­ten Tagen angesehen. Das war aus mehrerlei Gründen erforder­lich:

Erstens wusste ich, dass das Glossar jetzt schon unglaublich lang war (ein Textvolumen von mehr als 600 Seiten Umfang!). Jedes einzelne Mal, wenn ich darin Begriffe recherchierte, sprang der Rechner wieder aus der Datei raus, für mich ein kla­res Zeichen, dass der Text zu lang geworden war. Es wäre in je­derlei Weise viel besser handhabbar, wenn ich das Hauptglossar in zwei Teile zerspalten würde … aber dem Plan stand Problem Nummer 2 im Weg.

Zweitens nämlich stellte ich ein wenig genervt fest, dass ich zwei Glossare zwar in toto in das Hauptglossar eingefügt hatte, aber nicht eingepflegt.

Was ist der Unterschied dabei? Das ist nicht nur reine Semantik. Einfügen bedeutet: Ich nehme ein Geschichtenglossar (in die­sem Fall die Glossare des Romans „Das Geheimnis von Church Island“ und des E-Books „DER CLOGGATH-KON­FLIKT 1: Vorbeben“) und kopiere sie schlicht mit Copy & Pas­te an den Anfang des Hauptglossars. Das ist aber immer nur der erste Schritt.

Im zweiten Schritt müssen dann die jeweiligen Statuszeilen ein­gearbeitet werden, und im dritten Schritt sind die jeweiligen Be­griffe an Ort und Stelle ins Hauptglossar einzupflegen. Dabei werden dann auch doppelte Begriffserläuterungen (die nicht selten aus dem Hauptglossar stammen und darum wortiden­tisch sind) gestrichen.

Schritt 2 und 3 waren bei beiden Glossaren nicht erfolgt. Konse­quenz: Ich hatte gut 45 Seiten Glossareinträge, jeweils von A-Z, die ich vorab noch einpflegen musste.

Vorab, ehe ich das Gesamtglossar teilen konnte.

Also machte ich eine parallele Baustelle auf und arbeitete mal am 13Neu-Glossar weiter, um unerklärte Begriffe aus den Digi­talisaten heraus zu erläutern, mal am Hauptglossar, indem ich die beiden noch nicht eingepflegten Glossare „versorgte“.

Dann machte ich das, was ich mir vorgenommen hatte: Teilung des Hauptglossars nach Buchstabengruppe M. A-M sind also die Begriffsüberschriften im Hauptglossar 1, die Begriffe von N-Z gehören in das Hauptglossar 2.

Gestern habe ich dann sukzessive damit angefangen, schon fer­tige Buchstabengruppen aus dem 13Neu-Glossar ins Hauptglos­sar 1 zu überführen. Bislang sind es gerade mal die Buchstaben A-C geworden, aber schon mit diesem recht kleinen Teil der 26 Buchstabengruppen dieses Glossars hatte ich am Ende von Hauptglossar 2 schon 706 Textseiten nachzuweisen.

Ich gehe zurzeit davon aus, dass die komplette Überführung des fertigen Glossars 13Neu mich rund 2 Wochen Zeit kosten dürfte, während ich natürlich sukzessive noch andere Dinge erledige. Am Ende dürfte ich auf gut 900 Seiten angekommen sein.

Was bedeutet das langfristig?

Nun, zum einen schätze ich, dass es in Bälde unvermeidlich sein wird, das Hauptglossar noch einmal aufzuspalten, vermutlich in insgesamt 4 Textblöcke. Das sollte sich relativ gut machen las­sen.

Punkt 2 ist ein wenig diffiziler: Ich brauche unbedingt einen neu­en Ausdruck des Hauptglossars. Der letzte stammt vom 29. Au­gust 2011 und war lediglich 290 Seiten lang … ihr merkt, dass der nun wirklich völlig veraltet ist. Manche Baustellen werden halt sehr lange nicht aktualisiert, umso seltener, je umfangrei­cher die Materialien sind. Druckerpatronen fallen schließlich auch nicht vom Himmel, gell? Da werde ich also einiges an Zeit und Geld investieren müssen, um hier wieder up to date zu sein.

Zum dritten muss ich mich dann, gemessen an den wirklich soli­den Resultaten an diesem Glossar, mal an die Arbeit machen, bei den anderen Glossaren der schon fertigen OSM-Serien – davon gibt es zahlreiche, bis hin zu fertigen Seriendigitalisaten, wie ihr wisst – so vorzugehen wie im Fall von 13Neu.

Was bedeutet das konkret? Nun, ich werde ein jeweiliges Serienlexikon anlegen müssen, soweit es noch nicht besteht (aber ich glaube, ich habe für alle Serien schon eins geschaffen), dann kann ich eine Nachtragsliste anlegen von Begriffen, die noch nicht erklärt wurden, diese ausdrucken und dann nach und nach im Abgleich mit dem jetzt solide erweiterten Hauptglossar fertig ausfüllen und erklären. Das sollte mich in vielen Fällen in die Lage versetzen, weitere Serienglossare zu vollenden.

Das hätte zwei weitere schöne Vorteile: Erstens würde ich auf diese Weise aus der unüberschaubaren Liste von begonnenen Projekten ein paar richtige Langzeit-Schwergewichte entfernen können, die auch nicht wieder nachwachsen würden (im Gegen­satz etwa zu Episoden oder begonnenen Geschichten, da kom­men ja ständig welche dazu). Zweitens würde auf diese Weise das Hauptglossar zunehmend an Vollständigkeit gewinnen und so für weitere Glossararbeiten ein besserer Nachschlageort sein.

Ich denke, anhand meiner Ausführungen konntet ihr so langsam nachvollziehen, warum es für mich so speziell und wichtig ist, diese Aufgabe heute beendet zu haben – den Abschluss des ers­ten vollständigen Serienglossars. Mir ist natürlich bewusst, dass das ganze Thema etwas speziell ist (ich bin sowieso ziemlich speziell, wer mal im Zusammenhang mit meinen Geschichten den Themenkomplex „Fußnoten“ angesprochen hat, weiß, wo­von ich rede), aber vielleicht machten meine Ausführungen die­sen Punkt doch ein wenig transparenter.

Natürlich ist das jetzt keine Aufforderung dazu, dass ihr Serien­glossare oder dergleichen lieben müsst oder dass ihr den Wert derselben nun gleich mir anerkennen solltet. Ich möchte nur, dass ihr Folgendes begreift: Wenn man wie ich an einem Werk seit rund 40 realen Jahren arbeitet und dieses Werk auf mehr als 2200 einzelne Geschichten angewachsen ist, verteilt über rund zwei Dutzend Universen und über 100 Milliarden Hand­lungsjahre, dann akkumuliert sich hier eine Menge hochkomple­xes Wissen. Das bedarf einfach einer Metastruktur lexikalischer Natur, um auch für mich noch möglichst widerspruchsfrei fass­bar zu sein.

Ach ja, die Widersprüche, da fällt mir noch etwas von meiner heutigen Arbeit ein, was euch interessieren könnte. In dem 13Neu-Glossar gibt es drei Einträge, die in allen anderen Glos­saren höchst vage und meist mit Rekurs auf andere Glossare (die ebenso unvollständig in dem Punkt waren) „beantwortet“ wurden. Hier musste ich mich tatsächlich in die OSM-Interna eindenken.

Es geht um die Begriffe „Doppelte Trinität TOTAM“, „Trinität Geist“ und „Trinität Körper“. Diesen Appetithappen kann ich euch jetzt hier schon mal geben, das ist vielleicht ganz interes­sant für euch.

Unter dem Eintrag „Doppelte Trinität TOTAM“ steht Folgendes (Vorsicht: Spoiler!!):

Doppelte Trinität TOTAM (geheimnisvoller Begriff des OSM, bis heute nicht völlig aufgehellt. Bekannt ist nur soviel: Die d. T. T. besteht aus der „Trinität Geist“ und „Trinität Körper“, aber es sind nicht alle Bestandteile widerspruchsfrei bekannt. Siehe de­taillierter dazu die Einträge „Trinität Geist“ und „Trinität Körper“).

Dagegen heißt es bei „Trinität Geist“ so:

Trinität Geist (Eine Hälfte der so genannten „doppelten Trinität TOTAM“. Wenn die Worte des WÄCHTERS aus OSH-Band 52 stimmen, ist diese T. falsch bezeichnet. Nach den dortigen Wor­ten gehören zu der T. G. das BUCH und die EXEKUTIVE TOTAMS, also der Dämonenschlächter. Es scheint gut denkbar, dass der dritte Teil der T. G. die Entität ist, die in KONFLIKT 14 „Oki Stan­wer – Feldherr der Cranyaa“ als „Stimme der Herren“ agiert. Da­hinter vermute ich zurzeit niemand Geringeren als Amy Stan­wer, Oki Stanwers dunkle Tochter, die er mit Dr. Elizabeth Quine in KONFLIKT 13 zeugt und die in die schwarze Matrix geboren wird; gewissermaßen die Analogie zu Sarai Stanwer in KONFLIKT 23. Die Ereignisse in KONFLIKT 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljä­ger“ geben dieser Vermutung mehr Raum. Dort ist Amy, den To­tenköpfen nur als „FLAMME“ bekannt, an TOTAMS Leiche ge­bunden, hat aber von hier aus extrem weite, transtemporale Einflussmöglichkeiten in frühere KONFLIKTE. Sie scheint von der T. G. das zu diesem Zeitpunkt einzig existente Teil zu sein. Das muss aber noch genauer ausgelotet werden).

Und bei „Trinität Körper“ so:

Trinität Körper (Eine Hälfte der so genannten „doppelten Trinität TOTAM“. Bekannt ist nach den Auskünften des WÄCHTERS in OSH-Band 52, dass dazu der TURM und die „Macht TOTAM“, also das heutige Wesen TOTAM zählen. Als Teil 3 der T. K. gilt allgemein der schwarze Kristallplanet TOTAM).

Ganz ehrlich … diese Zusammenstellung in OSH-Band 52 hatte ich völlig vergessen (was nicht verblüfft, ich schrieb sie 1985!). Während es irgendwie nachvollziehbar ist, den Planeten und den TURM zur Trinität Körper zu zählen, fand ich es verblüffend, den Dämonenschlächter und das BUCH bei Trinität Geist zu fin­den. Beide sind sehr materielle Objekte.

Ich denke aber, diese Bezeichnungen der Trinitäten sind eher Konventionen mit recht flexiblen Grenzen. Allen bekannten Be­standteilen der Trinität Geist ist gemeinsam, dass sie selbstbe­wusste, handelnde Entitäten sind, was man vom Planeten TO­TAM und dem TURM nun wirklich nicht sagen kann.

Ihr merkt jedenfalls schon an diesem winzigen Appetithappen aus dem Serienglossar, wie weit zum Teil die wichtigen Einträge gehen. Die meisten sind wirklich in maximal 2-5 Zeilen abge­handelt, aber es gibt auch Einträge mit Erläuterungen, die 20 und mehr Zeilen umfassen, weil das schlicht erforderlich ist.

Natürlich ist das Hauptglossar nach wie vor, und zweifellos noch auf Jahre hinaus, eine Baustelle. Aber ich würde sagen, ich habe heute einen wirklich energischen Schritt in die richtige Richtung gemacht – in Richtung auf mehr Vollständigkeit und Übersicht­lichkeit. Hoffen wir weiter darauf, dass sich die bisherigen Nebel zunehmend lichten werden und ich euch bald vom nächsten Schritt in dieser Richtung erzählen kann.

Damit schließe ich für heute mein Logbuch und verabschiede mich von euch. Danke für eure Aufmerksamkeit und Zeit.

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Der letzte Eintrag dieser Rubrik erschien als Blogartikel 349 am 10. November 2019.

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>