Blogartikel 362: Zu Gast auf Baustellen

Posted Februar 9th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

vor zwei Wochen berichtete ich davon, was ich im Oktober des Jahres 2019 alles so bearbeitet, weiter bearbeitet und abge­schlossen habe, mit primärem Fokus auf den OSM (da ich an Ar­chipel-Werken in diesem Monat nicht schrieb, konnte ich diesen Fokus vernachlässigen). Bis etwa zum 10. Oktober sah der Mo­nat sehr danach aus, als würde er wie all die vergangenen aus­schauen. Aber dann kam der 14. Oktober, drei Tage vor meinem Geburtstag, und ich beging eine Art von strategischem Fehler, an den sich quasi eine Weltreise anschloss. Und davon will ich heute Näheres erzählen.

Ich fange mal so an: wie ihr wisst, versuche ich seit sehr vielen Jahren, möglichst übersichtlich mit all den vielfältigen Werken des Oki Stanwer Mythos (OSM) zu verfahren, die noch in Arbeit sind. Dabei sind die abgeschlossenen Werke üblicherweise von den nicht beendeten strikt getrennt. Wer mich mal besucht hat, weiß das zumindest in Umrissen – die fertigen OSM-Serien be­finden sich in meinem Arbeitszimmer an der Ostwand, d. h. wenn man hereinkommt, direkt links an der Wand. Die begonne­nen OSM-Serien habe ich dagegen griffbereit direkt hinter mei­nem Schreibtisch positioniert, der mit der Schmalseite zum Westfenster angeordnet ist.

Anfangs habe ich mir gedacht, es wäre doch ganz intelligent, auch die angefangenen Episodenskripte, von denen es viele gibt, dort in die Serienordner zu verfrachten, aber davon kam ich alsbald ab. Das war vor sehr vielen Jahren die Geburtsstun­de der OSM-Fragmentordner. Inzwischen gibt es vier davon, und mangels Platz in meinem Arbeitszimmer habe ich sie in mein Bi­bliothekszimmer verlagert.

Kürzlich, Anfang Oktober, überkam mich eine gewisse Skepsis, ob diese Ausdrucke in den Ordnern noch alle so aktuell wären, wie ich es mir vorstellte. Ich war lange nicht an diesen Ordnern gewesen und wusste, es gibt da eine Menge „Baustellen“, also Werke, an denen ich lange nicht weitergeschrieben hatte. Und speziell solche, die nur im Schreibmaschinenskript vorlagen und folgerichtig noch kein Digitalisat-Gegenstück besaßen.

Primär ging es mir also um Aktualisierung. Und der Prüfstein, nein, die Prüfsteine waren zwei Werke. Zum einen wollte ich wissen, ob ich das in diesem Jahr begonnene Skript zu „Ster­neninsel der Wunder“ (OSM-KONFLIKT 3, ich erzählte davon) überhaupt schon ausgedruckt hatte.

Fehlanzeige.

Das fand ich ärgerlich und dachte, das müsste ich umgehend ändern.

Das zweite Fragment war Band 54 der 24. OSM-Ebene „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK) mit dem Eigentitel „Tödli­che Entscheidung“. Als ich nach dem Skript fahndete, fand ich gerade mal ein fast schon lächerlich veraltetes Ausdrucks­kript von 11 Seiten Länge … dabei hatte dieses Fragment (!) in­zwischen 85 Seiten. Alle nicht ausgedruckt. Ein Alptraum!

Und da ich schon dabei war, überkam mich, wie eingangs er­wähnt, ein gewisser „Rappel“, den ich „strategischen Fehler“ genannt habe. Es ist nur bedingt ein Fehler gewesen, denn das Resultat bestand nun wirklich aus gründlicher Aktualisierung. Aber ich konnte mir tatsächlich den Umfang der Arbeiten über­haupt nicht vorstellen.

Nachdem ich mich um die ersten beiden Werke gekümmert hat­te, sah ich meine Fragmentskripte insbesondere des Fragment­ordners III durch (es gibt insgesamt 4 Ordner, und es ist abseh­bar, dass das bald nicht mehr hinreichen wird). Und ich legte mir eine Liste an.

Eine Liste dergestalt, dass ich mir sagte: wovon habe ich schon Ausdrucke (angefangene Episoden inbegriffen), und wovon habe ich noch keine? Was macht Sinn, was macht keinen Sinn? So begann ich dann das, was ich aktuell als „Baustellenbege­hung“ bezeichnen möchte.

Mein erster Stopp war das Universum der INSEL, also KONFLIKT 4 „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR). Vor Monaten schon sag­te ich, dass ich hier relativ weit vorangekommen bin und in ab­sehbarer Zeit diese Serie wohl abschließen werde. Wie ich mir das eigentlich hätte denken können, war das mal wieder vorei­lig, und meine erratische Kreativität lenkte mich alsbald auf an­dere Pfade. Das hinderte mich aber nicht daran, schon vor Mo­naten die Episoden von Band 26 bis 43 der Serie durchzukonzi­pieren und Rohformen für diese Bände anzulegen.

IR wird aller Voraussicht nach mit Band 43 enden. Und im Schlussband einer jeden OSM-Serie, das ist gute Tradition seit Jahrzehnten, erfolgt eine Aufstellung aller Episoden der Serie. Das konnte ich für IR jetzt natürlich auch schon machen, da ich ja alle Folgen kannte, selbst wenn sie noch nicht fertig geschrie­ben waren.

Also machte ich mich über IR 43: „Die Klippe des Schick­sals“ her und machte gleich einen entsprechenden Ausdruck. Und da auch das Fragment „Rilaans Geschichte“ hier ange­siedelt war, machte ich damit umgehend weiter. Auch hier fehl­ten wesentliche Skriptseiten im bisher im Ordner untergebrach­ten Ausdruck.

Dann wechselte ich das Universum und sprang zur nächsten Baustelle, 45 Milliarden Jahre später angesiedelt. Das war „Das Geheimnis von Church Island“. Diese OSM-Novelle hatte sich auch deutlich vergrößert im Vergleich zum provisorischen Ausdruck. Es juckte mich definitiv in den Fingern, hier gleich weiterzuschreiben, aber das ließ ich dann besser sein.

Ich sprang stattdessen wieder zurück in der Zeit und besuchte dreißig Milliarden Jahre vorher die Hohlwelt Hyoronghilaar, wo ich mit „Bewusstwerdung“ eine ziemlich seltsam konfigurier­te Geschichte über die Entstehung der ersten Dämonen von TO­TAM begonnen hatte. Aber der Anfang funktionierte irgendwie nicht, weshalb das bis heute eine Baustelle geblieben ist. Hier hielt ich mich länger auf und arbeitete recht intensiv an einem neuen Anfang der Geschichte.

Ende der Sightseeing-Tour? Weit gefehlt. Die Reihenfolge der Geschichtenfragmente im Ordner diktierte mir, dass ich nun noch weiter zurück zu reisen hatte, nämlich in KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), in dem ihr euch als mei­ne E-Book-Leser seit 2013 bewegt. Hier kümmerte ich mich um Band 55: „Die Anthrazitlegion“, blieb dann dort und schlüpf­te auf die Kommandobrücke eines Alli-Schlachtschiffes, um ei­nen weiteren Blick in einen exotischen Schauplatz dieses Uni­versums zu werfen. Das tat ich, indem ich an TI 58: „Das ZY­NEEGHAR-EXIL“ weiterarbeitete. Und dann sprang ich ein klei­nes Stück, im gleichen Universum, zurück vom regionalen Fokus und schrieb etwas weiter an TI 47: „Brückenschlag in die Ka­tastrophe“.

Erst danach war es mir möglich, diesen Kosmos zu verlassen und die Reise in die Zukunft anzutreten. Zündung der Zeittrieb­werke und Reise über 35 Milliarden Jahre in die Zukunft, um die nächste Baustelle zu besuchen in KONFLIKT 9 „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“ (DKdO), wo ich im Band 19 steckengeblie­ben war. Eigentitel: „Lügengespinste“. Daran machte ich recht wenig, aber ein neuer Ausdruck war auch hier vonnöten.

Im Anschluss: Weiterreise zum nächsten Haltepunkt – Galaxis Bytharg im KONFLIKT 21, also in der Serie „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“ (FvL). Hier galt es, einen Neuausdruck des Frag­ments von Band 44 „Die Tiefenseele“ vorzunehmen.

Ja, dachte ich, an der Serie, an der ich inzwischen seit fast 32 Jahren schreibe, muss ich auch dringend mal weiterschreiben …

Aber heute war dafür keine Zeit.

Ich blätterte weiter im Fragmentordner und stieß auf das nächs­te Problemkind. Oje, dachte ich, schon wieder KONFLIKT 2! Also zurück über 95 Milliarden Handlungsjahre rückwärts in der Zeit … Mann, wenn ich dafür Kilometergeld bekommen hätte oder Jahrmilliarden-Zählcredits, dann wäre ich längst Milliardär, schätze ich. So begnügte ich mich damit, das nur als launigen Seitengedanken zuzulassen und kümmerte mich stattdessen um TI 57: „Depot der Baumeister“. Das ging recht flink, da war nicht sehr viel zu ergänzen. Aber auch hier ließ sich ein Neuausdruck nicht umgehen. Der alte stammte noch von 2012 …

Ende der Reise? Definitiv nicht! Ich war noch nicht mal auf der Halbzeit angelangt! Stattdessen stand nun eine Reise in den KONFLIKT 19 an, die Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM). Auch hier, wieder 85 Milliarden Jahre in der Zukunft, hakte die Weiterarbeit am Band 64 mit dem Eigentitel „Der Raumzeit­gletscher“. Auch daran hatte ich zwischenzeitlich weitergefeilt und Details eingefügt, die ich bislang nicht im Ausdruck doku­mentierte. Also: auch hier ein Neuausdruck.

Und dann jettete ich über weitere 25 Milliarden Jahre vorwärts in KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK). Hier war ich, leider, mitten in einer Trilogie vor Jahren abgestorben, während ich mich an NK-Band 57 Sardoons Plan“ versuchte. Ich schätze, ich bin abgelenkt worden vom Auftauchen des Ata­vismus-Schattens Sardoons in HANKSTEYN im oben erwähnten NK-Fragment von Band 54. Dennoch sind die beiden Kerle nicht identisch. Das ist noch schlimmer als das, was ihr beizeiten im KONFLIKT 12 „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (BdC) im E-Book bezüglich der Dämonenwaffe Rescaz entdecken werdet. Und nein, ich gehe hier natürlich nicht in die Details, das wäre höchst unfair. „Spoiler“, würde Doctor Who wohl sagen …

Anschließend riss es mich mit dem Hintergrundtext „Das Rät­sel von Garos“ direkt zurück in KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH), den ich zwar im Dezember 1985 als Episodense­rie abschloss, der aber immer noch präsent ist in Form seiner Überarbeitung in dem Werk „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ (CK). Garos ist nicht nur gut gewesen für das Abschlusskapitel meines E-Books „DER CLOGGATH-KONFLIKT 1: Vorbeben“ (2018), sondern hat auch sonst noch einiges an Geheimnissen zu bieten, über die ich mich hier aber auch nicht weiter auslas­sen werde, weil es dafür definitiv zu früh ist.

Was ist denn als nächstes in diesem unglaublichen Ordner …?“, fragte ich mich und spähte an der nächsten Klarsichtfolie vor­bei, die die einzelnen Fragmente voneinander trennen.

Und schlagartig schleuderte mich das nächste Fragment wieder weit in die Zukunft. Diesmal hieß der Zielpunkt: KONFLIKT 22, also die Serie „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf), wo ich ein wenig von Band 63 skizziert hatte, also vom Band „Strand­gut aus der Zukunft“. Bislang aber noch nicht sehr viel. Das würde auch wenig Sinn machen, wenn man bedenkt, dass ich da noch im Band 50 hänge, und zwar schon seit Jahren.

Schnell weiterblättern, dachte ich, nachdem ich auch diesen Ausdruck aktualisiert hatte. Was kommt als nächstes? Oje, noch eine Reise in ein bereits vollendetes Universum: Dieses Mal lag die Baustelle in KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC), die ihr in meinen Close Up-Blogartikeln detaillierter kennen lernt. Hier hatte ich einen unvollständigen Ausdruck der Story „Die Kondenswesen“ zu aktualisieren.

Ja, und dann landete ich bereits im Jahr 2017, in dem ich schon ein paar anfängliche Stippvisiten gemacht hatte, als ich mich um „Rilaans Geschichte“ und IR 43 kümmerte. Denn ich hat­te natürlich noch mehr Fragmente damals konfiguriert, die alle­samt etwas angestaubt waren. Also grub ich mich relativ ge­schwind, weil alle recht schmal bislang sind, in die Bände IR 31: „Die Sturmfestung“, IR 32: „YALVASHINGAR“, IR 36: „Die Sklavenwelt“, IR 38: „Entscheidung in YALVASHINGAR“, IR 40: „INSEL in Flammen“, IR 41: „Geister des Gestern“, IR 42: „Überlebenskampf auf TOTAM“, IR 26: „Odyssee in Uuridan“ und schlussendlich auch noch in IR 27: „Kettenre­aktion“.

Volle Dröhnung des KONFLIKTS 4, kann ich euch sagen!

Jetzt reicht es damit aber mal“, dachte ich einigermaßen er­mattet. Es wurde schon allmählich dunkel draußen, weil die Zeit vollkommen vergessen worden war. Ich war jetzt schon stun­denlang am Nachlesen, Kontrollieren der Baustellen einzelner Universen, hatte mich diverse Male an den Fragmenten festge­lesen und wollte eigentlich nur noch so allmählich zum Schluss kommen. Glücklicherweise war der Ordner nicht mehr so sehr dick.

Die nächste Stippvisite, wieder zurückkehrend in KONFLIKT 2, konfrontierte mich dann allerdings mit einem Fragment, das to­tal veraltet war. Bekanntlich habe ich jüngst Band 48 „Das graue Ei“ vollendet und folgerichtig auch schon recht umfang­reich an TI 49: „Neugierde und Mitleid“ weitergeschrieben. Das musste sich nun natürlich im Ausdruck ebenfalls wieder fin­den lassen.

Dann entdeckte ich, weiterblätternd, dass ich die nächsten bei­den Baustellen überhaupt noch nicht dokumentiert hatte. Will heißen: Für das Fragment „Beweis aus Glas“ aus KONFLIKT 13 fehlte ebenso ein Ausdruck wie für ein kleines und unscheinba­res Fragment namens „Begehbar“, das im 22. OSM-Kosmos spielt.

Dasselbe galt, wie ich daraufhin etwas genervt entdeckte, auch für das aktuelle Fragment von HdH 8: „Fremde im Hellen Dom“ aus KONFLIKT 7 „Oki Stanwer – Held der Hohlwelt“. Das ist eine direkte Fortsetzung von Band 4 „Schmelztiegel Shal­lakhon“ (OSM-Band 1900!). Hierfür galt also dasselbe, was für TI 48/49 gegolten hatte.

Ich blieb mit dem nächsten Fragment im gleichen Universum und verschob nur innerhalb der Hohlwelt Hyoronghilaar ein we­nig den regionalen Fokus, als ich das Fragment von HdH 5: „Am Großen Strom“ etwas aktualisierte. Auch eine Geschichte, die ich dringend weiterschreiben sollte …

Den Abschluss des Tages, und ich war wirklich von diesem wahnwitzigen Reiseparcours, der mich über Dutzende von Milli­arden Handlungsjahren gescheucht hatte, von unzähligen Wel­ten, Universen, Galaxien und Völkern wie Reichen mal ganz zu schweigen, doch ziemlich ermattet, den Abschluss bildete dann die Aktualisierung einer Episode aus KONFLIKT 2, nämlich TI 54: „Die Jenseitsarche“.

Damit hatte ich dann Ordner III (!) aktualisiert und einen Teil der Fragmente, die nun deutlich mehr Volumen besaßen, in den Ordner IV übertragen, die Inhaltsverzeichnisse der Ordner aktualisiert und noch etwas entdeckt, was ich nach wie vor alarmierend finde.

Ich meine, ihr habt ja gesehen, wie unglaublich viele Baustellen es allein an diesem Tag zu bereisen galt. Aber es gibt VIER Ord­ner der OSM-Fragmente. Wenn man mal davon absieht, dass ich viele davon aus der Frühzeit ab ca. 1987 noch digitalisieren muss, so ist nicht zu leugnen, dass es auch in den Ordnern II und IV noch zahlreiche Werke/Baustellen gibt, die ebenso ein drucktechnisches Update vertragen können wie die obigen Wer­ke.

Ihr seht also – Langeweile kommt hier wirklich nicht auf. Und da­mit habe ich euch mal einen kleinen Eindruck in das gegeben, was ich so tue, wenn ich gerade nicht an aktuellen OSM-Episo­den oder E-Books arbeite. Sage niemand, ich sei faul – nichts könnte falscher sein.

Damit möchte ich für heute die transuniversale Baustellentour beenden und mich für euer Interesse und eure Ausdauer bedan­ken. Es war mir ein Vergnügen, euren Horizont ein wenig zu wei­ten für die Baustellen des OSM. Beizeiten gibt es gewiss eine Fortsetzung davon, aber ich kann noch nicht sagen, wann das sein wird.

Bis bald, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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