Liebe Freunde des OSM,
dies ist dann wieder der Fall eines ziemlich ad hoc-geschriebenen Blogartikels, der einen Tag vor Erscheinen entsteht. Ihr wisst, dass ich üblicherweise sehr viel lieber länger vorausplane, aber in diesem Fall erwies sich das als recht schwierig. Ehe ich also zum eigentlichen Thema komme, ist es sinnvoll, einen Moment zu verharren und zu meiner aktuellen Arbeitssituation ein paar Worte zu verlieren … und dazu, warum ich nicht zeitiger dazu kam, diesen Beitrag zu schreiben.
Letzteres ist vielleicht rätselhaft, denn das Material dafür lag im Grunde genommen seit dem 9. Februar vor (ich sage dazu gleich mehr). Bis zum 31. Juli 2024 durchlebte ich allerdings beruflich eine solche Achterbahnfahrt, dass ich zum Autoren-Nachlassarchiv-Projekt kaum auf einen grünen Zweig kam.
Ich befand mich ja bis zum 31. Juli in einem tollen Arbeitsvertrag mit dem Verein KreativRegion e.V. und war hier in der Geschäftsstelle wesentlich damit beschäftigt, Events zu planen, Mitgliederkommunikation sicherzustellen, am monatlichen Newsletter mitzuarbeiten und: einfach tolle, kreative Leute kennen zu lernen. Das war ein Job, den ich 25 Stunden in der Woche mit zunehmender Begeisterung schulterte. Ich denke, man kann nicht von jedem Arbeitnehmer sagen, dass er frohgemut, neugierig und engagiert jeden Tag zur Arbeit geht … das war bei mir die Normalität.
Verständlich also, dass mich diese arbeitstechnische Vollbremsung Ende Juli nicht erfreut hat. Sie zeichnete sich allerdings frühzeitig ab. Gewissermaßen als Kollateralschaden höherer Gewalt. Das bedarf wohl einer Erläuterung, ich versuche sie knapp zu halten:
Der Verein KreativRegion e.V. wird von einem dreiköpfigen Präsidium geleitet, in dem von Jahr zu Jahr der jeweils Dienstälteste ausscheidet und ein Juniorpräsident hinzugewählt wird. Wir hatten schon 2020 und 2021 damit ernste Schwierigkeiten, die in einer veritablen Vereinskrise gipfelten. Im April sollte endlich eine Zuwahl stattfinden, doch der Kandidat, der auch schon zugestimmt hatte, musste dann kurzfristig aus privaten Gründen bedauernd absagen … womit ab April die erneute Suche nach einem Juniorpräsidenten losging.
Warum war das so wichtig? Weil die KreativRegion von der Förderung durch die Stadt Braunschweig abhängt und ein entsprechender Förderantrag gestellt werden muss, der in der Regel für zwei Jahre gilt. Er muss von einem vollzähligen Vorstand unterzeichnet werden, also von drei Personen. Andernfalls stehen dem Verein keine Gelder zur Verfügung für Veranstaltungen oder eben auch für Arbeitsverträge.
Da der Vorstand aber erst auf der jüngsten Mitgliederversammlung am 30. Juli (!) wieder vervollständigt werden konnte und JETZT erst die Verschriftlichung eines Förderantrages beginnen konnte, lag es auf der Hand, dass das mit einer Anschlussfinanzierung für mich wohl nichts werden würde.
Auch sonst gab es viel zu tun: Organisation unserer Frühstücksformate, der „Frühen Vögel“, Kreativ-Stammtisch-Termine, Kommunikation mit anderen Institutionen und Vereinen, etwa der Braunschweig Zukunft GmbH, den Netzwerksitzungen oder dem Kulturrat Braunschweig. Im Juli kamen dann noch die Arbeiten für die MV und das vorher am 19. Juli stattfindende Sommerfest „Sommernetztraum“ hinzu.
Ihr könnt mir glauben, ich hatte alle Hände voll zu tun und war wirklich heilfroh, dass ich die meisten Blogartikel schon ziemlich weit vorangeschrieben hatte … ich kam auf vielen Feldern kaum vom Fleck. Man darf ja auch nicht übersehen, dass ich Chefredakteur des monatlich erscheinenden Fanzines „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) bin, der Vorsitzende des Vereins Phantastika Raum & Zeit e.V., und an meinen eigenen Werken, allen voran am Oki Stanwer Mythos (OSM) war ich ja auch noch. Und dann und wann wollte ich auch meine Freunde treffen und mit ihnen abhängen.
So unschön es also auch ist, dass ich zurzeit arbeitstechnisch kaltgestellt bin, so hilfreich ist es doch auch für diesen Beitrag, dass ich jetzt etwas Freiraum besitze, um mich wieder etwas mehr um das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt zu kümmern.
Und nach dieser doch recht umfangreichen Vorrede komme ich nun zu dem Thema, um das es heute – und voraussichtlich auch noch im nächsten Teil der Artikelreihe – gehen wird.
Ihr erinnert euch vermutlich, dass ich in den letzten beiden Beiträgen zu dem Thema die Frage der Namensgebung des Archivs thematisierte und mich dann mit Buchmessen beschäftigte.
Schon im Vorfeld der Leipziger Buchmesse kam es im Trafo Hub, wo die Geschäftsstelle der KreativRegion angesiedelt ist, zu einem sehr inspirierenden Treffen mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter des Business Angel-Netzwerks Südost-Niedersachsen (BANSON). Wir trafen uns eher zufällig in der Küche des Trafos, und er fragte mich an diesem 9. Februar 2024, was ich denn so täte, wenn ich nicht für die KreativRegion tätig sei …
Daraufhin erwähnte ich den Gedanken des Autoren-Nachlassarchiv-Projekts, an dem ich seit längerem arbeiten würde, wenn meine rare Zeit es zulasse.
Ehe ich mich versah, befand ich mich in einem höchst angeregten Gespräch, das sich schlussendlich auf über eine Stunde ausdehnte und zu einem sehr engagierten und konstruktiven Gedanken-Brainstorming entwickelt, womit ich gar nicht gerechnet hatte. Am Ende dieser Stunde hatten wir drei A4-Seiten mit Ideen zusammengeschrieben, die mir eine Menge faszinierenden Input gegeben hatten. Ich werde hier einfach mal beginnen diese Notizen 1:1 weiterzugeben. Ihr werdet schnell entdecken, dass sie unglaublich viel Potenzial enthalten, Strategien, Lösungsansätze und auch Problemstellungen, die ich mehrheitlich bislang kaum im Blick hatte. Manches davon mag heute kryptisch sein, weswegen ich erzählte, dass sich die Diskussion dieses Treffens wohl noch auf den nächsten Teil der Artikelreihe ausdehnen wird. Lasst das Folgende einfach erst mal sacken. Ich fange mal mit einer Seite Abschrift an, am 6. Oktober geht es dann damit weiter:
Notizen aus der BANSON-Besprechung:
Stiftung und Verein (parallel zu gründen)
Vorgehen für Mitgliederakquise:
– Landing-page entwickeln
– Visitenkarte. Vorhaben möglichst in einem Satz entwickeln. QR-Code auf der Rückseite
– Auf Buchmesse mit Tablet Möglichkeit zu digitaler Unterstützerliste bieten, sonst via Visitenkarte und QR-Code
– Satzungsentwurf für Stiftung – breit kulturell aufstellen, nicht auf Literatur alleine fokussieren, sondern auf Kulturgüter & Kunst allgemein, um breite Unterstützung zu akquirieren
– Vereins-Fokus zunächst auf Literatur
– Stiftungssatzung als festes Fundament, Stiftung als primärer Geldgeber des Vereins (Förderer)
– Verein – Mitglieder – Beiträge gestaffelt wie bei KreativRegion nach Einzelmitgliedern und teilnehmenden Verbänden. Gedanke: Finanzstruktur der KreativRegion übernehmen (50 Euro Einzelmitgliedschaft usw.)
– Stiftungsvorstand mit ungerader Mitgliederzahl; sollte ca. 5 Stiftungen enthalten, die als primäre Kapitalgeber für die neue Stiftung fungieren
– Aufgabe des Vereins: Akquise von Nachlässen und Vorlässen, Sichten, Bewerten, Führung des Archivs
– Maecenata als erste Anlaufstelle wegen des Fokus auf Förderung von Kunst und Kultur
– Gedanke des Kulturguterhalts.
Ah, Freunde, raucht euch auch schon der Kopf? Dann seht ihr, wie es mir damals im Februar ging … ein regelrechtes Feuerwerk an Gedanken, Bildern, Ideen und Pfaden leuchtete in meinem Verstand auf, und ich begriff an diesem Vormittag, dass meine Grundidee doch vielleicht ein wenig … sagen wir … schlicht gedacht war. Ich bin einfach nicht so erfahren darin, in großen ökonomischen Dimensionen zu denken, und auch auf dem Parkett öffentlicher Vereine bin ich eher ein Neuling.
Dass mich diese Gedanken etwas überforderten, ist darum vielleicht nachvollziehbar.
Aber das war ja alles erst der Anfang! Das war nur die erste von insgesamt drei Mitschriftseiten … ihr könnt gespannt sein, was da noch alles folgt, Freunde!
In der nächsten Woche kehren wir in den zunehmend chaotischer und mörderischer werdenden KONFLIKT 16 des Oki Stanwer Mythos zurück. Es geht um Thor Gordenbeyls Schicksal, die THIRAAN-Weltenkette und last but not least auch um Oki Stanwer.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.