Liebe Freunde des OSM,
im Jahr 1991, als ich die heute in Kurzform vorzustellenden Episoden des KONFLIKTS 16 des OSM, also der Serie „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, verfasste, war ich voll im Schreibmodus. Das war in vorherigen Jahren nicht immer so gewesen. Seit Anfang dieser Serie, noch im Dezember 1983, dümpelte diese Serie neben zahlreichen anderen eher mäßig und manchmal unmotiviert her. Ich schloss den KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“ (1984) ab, ein Jahr später war KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ an der Reihe (1985), gefolgt im Jahr darauf von KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“ (1986). Anfang 1988 folgte KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, und kurz vor dem Beginn meines Zivildienstes 1989 noch KONFLIKT 18 „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“.
Inwiefern ist das jetzt relevant zu erwähnen? Nun, es ist deshalb wichtig, um zu zeigen, warum ich 1991 und 1992 ein so rasantes Episodenwachstum an dieser Serie begann, die bis dahin eher ein vages Konzept verfolgt hatte. Damit war es allerspätestens mit Band 25 vorbei. Und damit landen wir in der unmittelbaren Handlungsgegenwart dieser Close Up-Folge.
Jüngst geschah noch dieses: In der Milchstraße hat sich am 17. Juni 3896 ein dramatischer Machtverschiebungsprozess ereignet. Die eher xenophobe, expansionistische Sternenreichsunion (SRU) mit ihrem Zentrum auf Terra einerseits und die insektoide Artanerkultur haben nach einem Putsch in beiden Hierarchien ihr Kriegsbeil unerwartet begraben und Frieden geschlossen. In der restlichen menschlichen Einflusssphäre, namentlich auf dem Freihandelsplaneten ELDORADO, der jüngst noch von der SRU militärisch bedroht wurde, nimmt man das mit atemlosem Staunen, aber auch großer Erleichterung auf.
Weiß man doch hier um die drohende Gefahr durch eine Macht, die sich großherrlich „Galaxienbezwinger“ nennt und die eine Invasion der Milchstraße plant. Das Letzte, was man hier also hätte gebrauchen können, wäre ein militärischer Waffengang SRU gegen Artaner gewesen.
Dass hinter diesem rätselhaften Friedensschluss die manipulative Unterwanderung der beiden Völker durch die Matrixfehlerspezies der Okis unter Leitung des ZYNEEGHAR-Gehirns BURTSON steht, wissen nur der Ritter vom Goldkristall, Ekkon, und sein Vorgesetzter, der LEUCHTENDE. Ihnen ist ein wenig mulmig bei dieser Erkenntnis.
Oki Stanwer ist derweil von den Otaniern in die Zentrumsrepublik Otanien entführt worden. Anlass waren Worte des so genannten „Sternen-Orakels“ von Hellside, das betonte, nur Oki Stanwer könne es befreien. Was dann schließlich auch geschah (Bd. 29). Das Orakel, der einstmalige Matrixkoordinator WÄCHTER, ist der vierte Helfer des Lichts, und seine Informationen speziell zu den Kegelwelten und den Zyw-Grynoth lösen nun eine Kaskade weiterer Entwicklungen aus.
Während Thor Gordenbeyl einen Beistandspakt zwischen den menschlichen Freihandelswelten schmieden soll, macht Oki sich mit dem WÄCHTER und den Otaniern unter dem Kommando von Tarlan von Jareen auf zu den wurmartigen Zyw-Grynoth. Dass er sich damit in Lebensgefahr begibt, ahnt er noch nicht …
Episode 31: DEATH-ZHONYA
(1991, digitalisiert 2022)
Blende in die jüngere Vergangenheit: Auf einer terranischen Siedlerwelt findet ein Raumpiratenangriff statt, und die Überlebenden werden brutal versklavt. Eine dieser Versklavten kann sich später befreien und reift zu einer hasserfüllten Raumkorsarin heran, die sich den Namen Death-Zhonya gibt. Ihr Vernichtungsziel: Die Zyw-Grynoth, die ihre Heimat auf dem Gewissen haben. Wo immer Zhonya sie antrifft, verfolgt sie sie gnadenlos mit purer Vernichtungslust.
Gegenwart: Oki Stanwer und seine fünf Begleitschiffe aus der Zentrumsrepublik Otanien versuchen, den Sternensektor anzusteuern, in dem sich die Kegelwelt Artefakton befindet – also jene geheimnisvolle, vor Urzeiten von den Baumeistern als Teil eines umfassenden Entropieschutzsystems erschaffene Welt, auf der sich Thor Gordenbeyls Raumpiraten eingenistet hatten (vgl. Bd. 4 und 5 der Serie). Doch Zyw-Grynoth-Schiffe fangen sie ab und erklären, der Einflug in diesen Sektor sei verboten.
Um das genauer zu klären, steuert Oki daraufhin die Zentralwelt Zygrawon an, einen blühenden, hochtechnisierten Planeten voller technischem Luxus. Und nachdem sie zunächst kurzerhand diplomatisch abgebügelt werden sollen, spricht der WÄCHTER radikal gegenüber dem verantwortlichen Zyw-Grynoth namens Oclay Klartext und schüchtert ihn so ein, bis er endlich Erklärungen von sich gibt.
Was sie aber nicht wissen: Oclay nimmt noch an, sie kämen von den Raumpiraten, also von Artefakton … und er lässt dorthin einen Funkspruch senden. Einen Funkspruch, den Death-Zhonya auffängt und decodieren lässt. Ihr Hass auf die Zyw-Grynoth flammt von neuem auf, und diesmal scheint er ein brennendes Ziel zu finden – den Planeten Artefakton!
Episode 32: Duell auf Artefakton
(1991, digitalisiert 2022)
Fortsetzung der Oki Stanwer-Handlungsschiene. Schauplatz ist zunächst der Zyw-Grynoth-Heimatplanet Zygrawon. Der eingeschüchterte Zyw Oclay wird vom WÄCHTER gezwungen, Klartext zu reden. Der drei Meter große Riese weiß einfach zu viele Interna über die Verbindung zwischen den Zyws, den Kegelwelten und den Baumeistern, als dass er mit der Wahrheit zurückhalten könnte.
Ja, die Zyw-Grynoth seien einst die Wächter über die Kegelwelten gewesen … aber die dafür bereitgestellte Technologie führte zu einem sich über Jahrhunderte, dann Jahrtausende währenden Zersplitterungsprozess der Wurmwesen, zu verheerenden Bürgerkriegen, in denen zahlreiche Kegelwelten vernichtet wurden … und schließlich auch zu Bündnissen mit menschlichen Raumpiraten. So gesehen hätten sie die einstmals von den Baumeistern übertragene Aufgabe schmählich verraten.
Dieses Bündnis mit den Raumpiraten, fährt er fort, ohne sonderlich moralische Skrupel zu zeigen, erwies sich im Zusammenhang mit Sklavenhandel als äußerst lukrative Ergänzung zu den traditionellen Handelsbeziehungen. Es führte dazu, dass sie den Raumpiraten Zuflucht auf Artefakton gewährten.
Die Otanier und Oki Stanwer sind einigermaßen schockiert … und noch mehr, als Oclay ihnen nach der Audienz erklärt, sie seien nun für alle Zeiten personae non gratae und sollten das Reich der Zyw-Grynoth verlassen. Mit seinem „Geständnis“ würden sie übrigens gar nichts anfangen können, weil Störfelder jedwede Aufzeichnung vereitelt hätten.
Stinkwütend verlässt Oki Stanwer Zygrawon … aber statt nun nach Otanien oder ELDORADO zurückzukehren, was nahe läge, beschließt er stur, noch einmal sein Glück bei Artefakton zu versuchen.
Der Moment scheint günstig, weil die dortigen Zyw-Grynoth-Sicherungstruppen gerade gegen Death-Zhonyas Korsaren zu kämpfen haben … doch der Moment der Direkttransition nach Artefakton ist dann beinahe tödlich: Zhonya ist überzeugt, nun Parteigänger der Zyws vor sich zu haben, die die Bewohner von Artefakton warnen wollen – und sie folgt der otanischen Streitmacht sofort, um sie im Orbit um Artefakton mit massiver Feuerkraft zu empfangen.
Der WÄCHTER empfiehlt in dieser Lage tatsächlich etwas, was an Wahnwitz zu grenzen scheint: Oki solle die SRU zu Hilfe rufen! Nach dem, was noch vor Wochen über ELDORADO passiert ist (Bde. 19/20 der Serie), klingt das selbstmörderisch (von den neuen Entwicklungen bei der SRU hat Oki noch keine Kenntnis). Aber der WÄCHTER weiß, was er tut. Da er über eine Zeitschleife, die in Okis Zukunft erst beginnen wird, auf Hellside eingesperrt wurde, weiß er zahlreiche Dinge, die Oki Stanwer notwendigerweise nicht vertraut sind – so zum Beispiel, dass dieser Notruf bei SRU-Personal landet, das aus Okis besteht. Und die höchste Priorität der Okis ist es, Oki Stanwers Leben zu schützen! Darum fallen nun SRU-Streitkräfte Zhonyas Korsaren in den Rücken.
Dennoch verhindert das nicht Oki Stanwers Notlandung auf Artefakton und die Gefangennahme der meisten Überlebenden durch die dort immer noch hausenden Raumpiraten. Hier hat sich mit Carl Soneet inzwischen ein neuer Anführer etabliert.
Zur allgemeinen Verwirrung fordert nun aber Zhonya Soneet zum Duell heraus … um den Preis von Oki Stanwer! Im Kampf zeigt sich auf schaurige Weise, dass Soneet ein fehlgeschalteter Okiroboter ist, ehe Zhonya ihn liquidieren kann. Und dann werden die restlichen Korsaren betäubt… und Zhonya entführt Oki Stanwer, um mit ihm zwischen den Sternen zu verschwinden.
Der WÄCHTER meint, völlig unbegreiflich, ganz entspannt, niemand brauche sich hier Sorgen zu machen. Oki werde schon wieder auftauchen. Nähere Details verrät er allerdings nicht.
Episode 33: Die Macht im Zentrum
(1991, digitalisiert 2022)
Blende in die jüngere Vergangenheit, Freihandelswelt ELDORADO: Unmittelbar nach dem abgewehrten Feuerüberfall der SRU auf den Planeten verschwindet der rätselhafte Soffrol spurlos. Nun, fast – er hinterlässt eine Spur der chaotischen Zerstörung und Toten auf dem Weg zum Raumhafen, wo er ein Schiff kapert und ELDORADO verlässt.
Grund dafür ist ein eigenartiger, völlig unverständlicher Funkspruch, der ihn auf einer Frequenz erreicht hat, die er beinahe fast vergessen hat. Es ist die LIGA-Frequenz. Aber die LIGA, die Soffrol im KONFLIKT 12 gegründet hat1, gibt es schon seit Milliarden Jahren nicht mehr. Wie kann es also sein, dass sich eine Matrixaten-Armee nun meldet und nach ihm fahndet?
Ihm wird schnell bewusst, dass es sich hierbei um Matrixfehler handelt (ja, das dritte Matrixfehler-Volk nach den All-Hütern und den Okis; dieser KONFLIKT wimmelt von Matrixfehlern, und ich versichere euch, das wird noch schlimmer werden). Und dennoch ist er neugierig. Er hat inzwischen erfolgreich TOTAMS Mentalblockade abgeschüttelt und ist mordswütend darauf, so manipuliert worden zu sein.
Also folgt er dem Ruf auf die abgelegene Bergbauwelt Petris Stern, wo die Matrixatenarmee materialisiert. Sie hat die wenigen, versprengten menschlichen Siedler überwältigt und baut hier zunehmend eine technologische Festung aus. Und die Tausende von Matrixaten, die auch Matrixfehler der Hilfsvölker mitgebracht haben, der von Allis abstammenden reptiloiden Weeler und der psychopathischen, kristallinen Waffentechniker, der Synox (die Leser aus KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ und damit den frühen Close Up-Artikeln bereits kennen) sowie den Gravitationsmeistern der Lokes, verfügen über die enorme technologische Bandbreite der alten LIGA.
So beginnt Soffrol hier nahe dem Zentrum der Galaxis eine eigene Machtbasis aufzubauen. Erstes Ziel nach Etablierung: Rache an TOTAM! Als gäbe es sonst keine Probleme …
Episode 34: Die Warnung2
(1991, digitalisiert 2022)
Fortsetzung der Soffrol-Handlungsschiene: Während die hiesigen Siedler von Petris Stern zu Sklaven herabgewürdigt werden, bauen die Matrixaten unter Soffrols Führung ihre technologische Machtbasis immer weiter aus. Und sie versuchen herauszufinden, wo sich in der Galaxis wohl TOTAM aufhalten könnte.
Alsbald werden sie auf eine zentrumsnahe Region der Milchstraße aufmerksam, die Klivies Kleines unter der Bezeichnung „schwarzer Sektor“ kennt … und mit einer Streitmacht der Neuen LIGA begibt sich Soffrol aktionistisch vor Ort.
Als sie am Ziel ankommen, treffen sie auf einen Verband von All-Hüter-Schlachtschiffen unter Führung von Klivies Kleines … und dann werden sie von einer mentalen, jäh aufklingenden Stimme geradewegs zu einem schwarzen Kristallplaneten gelenkt und hier zwangsgelandet.
Während Matrixaten und All-Hüter gleichermaßen wie erstarrt sind, offenbart sich Soffrol, Kleines und den Terranern und Artanern an Bord der All-Hüter-Schiffe das Wesen TOTAM. Es äußerst Verständnis für Soffrols Zorn, erklärt ihn aber für gegenstandslos. Die Galaxis solle sich jetzt sehr viel mehr um andere, drängende Dinge kümmern. Ganz besonders wichtig sei – neben der sehr nahen Drohung durch den „Galaxienbezwinger“ das Problem der Entropie und der entropischen Phänomene, das Kleines ja schon am eigenen Leib zu spüren bekommen habe (siehe Bde. 20/21 der Serie).
Nach Offenbarung dieser Warnung werden die beiden Raumflugverbände jäh voneinander getrennt und wieder in den schwarzen Sektor zurückversetzt. Während Soffrol vor Wut schäumt, bricht Klivies Kleines wegen der Spätfolgen der entropischen Verletzung im Wega-Sektor zusammen und ist dem Tode näher als je zuvor.
Doch das Wesen TOTAM speist die Koordinaten eines Planeten in die Computer der All-Hüter ein, auf dem man Kleines‘ Leben vielleicht noch retten könnte …
Episode 35: Die violetten Lichter
(1991, digitalisiert 2022)
Blende in den fernen Raum am Rand der von Menschen besiedelten Sphäre in der Milchstraße: Die Besatzung des Raumschiffs SUNWIND folgt einem Hinweis der Herrscherinnen des Matriarchenplaneten Amazon IV. Seit rund 300 Jahren sind hier Koordinaten einer stellaren Region überliefert worden, wo ein unglaublicher Schatz schlummern soll. Das erweist sich nun Anfang Juli 3896 tatsächlich als wahr – denn hier finden sie einen gewaltigen Raumschifffriedhof von Alien-Schiffen, die ohne Frage enorme technologische Schätze bergen.
Während der Folgetage wird das Wrackfeld exploriert. Anfangs ist das unproblematisch. Aber dann tauchen die violetten Lichter auf – Kommandant William Neal versteht das Phänomen ebenso wenig wie die „Amazonen“, die mitgekommen sind.
Sie haben keine Ahnung, das es sich um Warnzeichen der Matrix handelt, die eine endgültige Zerrüttung der universalen Matrix ankündigen. Und so gerät die SUNWIND mit ihrer Besatzung mitten hinein in einen Strudel aus Zeitbrüchen, wo Vergangenheit zu Gegenwart wird, Raum und Zeit sich verquirlen und Tote wieder zu neuem Leben erwachen.
Sie versuchen in letzter Sekunde noch, dem Chaos zu entrinnen, scheitern jedoch und werden von dem entropischen Mahlstrom verschlungen. Und TOTAMS Warnung aus Band 34 scheint aktueller und akuter denn je zu sein. Die Lage in der Galaxis spitzt sich auch schon ohne kosmische Invasion aus Kirrongar immer mehr zu.
Leider ist das noch nicht das Ende vom Lied, wie ihr in der nächsten Folge dieser Artikelreihe feststellen werdet. Denn natürlich gibt es auch immer noch die Gefahr durch den „Galaxienbezwinger“. Und eine weitere Komplikation kommt auf alle Verantwortlichen zu, die sie gar nicht kommen sehen.
Mehr dazu in sechs Wochen an dieser Stelle.
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.
1 Vgl. dazu beizeiten die E-Book-Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“!
2 Auch hier ist für das Folgende an Ereignissen um Klivies Kleines zu berücksichtigen, dass wir uns immer noch im Zeitstrom 1 befinden, noch nicht im später kanonischen Zeitstrom 2! Das wird ab Band 39 wichtig werden.