Liebe Freunde meiner E-Books,
ereignislose Zeiten gibt es in meinem Leben offenbar umso weniger, je länger ich mich dem Bloggen und Veröffentlichen widme. Wenn ich so auf das vergangene Jahr zurückblicke, also auf das Zeitfenster zwischen dem 1. Mai 2022 und heute, dann bin ich echt am Staunen, was in der Zwischenzeit alles passiert ist. Fangen wir mit den Positiva an:
Ich habe beispielsweise alle 4 Corona-Schutzimpfungen gehabt und sie ohne signifikante Nebenwirkungen gut verdaut. Zwar wird allgemein gern behauptet, die Pandemie sei vorbei, aber ich bleibe da vorsichtig … mit Recht, wie der jüngste Fall meiner besten Freundin Conny beweist, die mich vor ein paar Tagen total heiser und fertig anrief und meinte, sie leide „an einer vermeintlich ausgestorbenen Krankheit – Corona!“ Sie hat zwar wie ich drei Jahre erfolgreich der Pandemie getrotzt, aber nun hat es sie gleichwohl doch erwischt.
Well, das kann ich für mich natürlich in Zukunft auch nicht ausschließen, aber ich hoffe das Beste und werde weiterhin vorsichtig sein. Naive Gemüter meinen, es handele sich doch, wenn man geimpft sei, um so etwas wie eine heftige Grippe (was in den meisten Fällen stimmt), aber niemand kann kalkulieren, ob nicht doch Long-Covid-Symptome auftreten. Und da ich ein paar Menschen persönlich kenne, die darunter bis heute leiden, ist klar zu sagen: Dieses Risiko brauche ich in meinem Leben nicht. Also ist planmäßige Infektion in meinen Augen die wirklich dümmste Methode, damit umzugehen. Schutz ist in jedem Fall vorzuziehen, und bislang hat das bei mir gut funktioniert.
Was ebenfalls wieder gut zu funktionieren beginnt, ich sagte ja, ich wollte mit den Positiva anfangen, das ist mein Draht zur Zweit-E-Book-Plattform XinXii. Hier sind in jüngster Vergangenheit mit der Storysammlung „Als Tiyaani noch ein Kind war …“ und „Späherin der Cestai“ zwei E-Book-„Nach-drucke“ erschienen. Weitere sind in Arbeit, die alsbald dort ver-öffentlicht werden können.
Bis dieser Beitrag veröffentlicht wird, kann ich vermutlich am Schluss auch etwas zur diesjährigen Leipziger Buchmesse beisteuern, die ich besuchen werde. Zurzeit (10. April) ist das noch eine Absichtserklärung, aber am 28. April wird das Realität – konstante Gesundheit vorausgesetzt – , und ich hoffe, dort sowohl ein paar Kontakte zu Brieffreunden und Fandomlern zu reaktivieren, neue Kontakte für das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt zu gewinnen und Flyer für meine E-Books verteilen zu können … es ist wirklich höchste Zeit, hier ein wenig wieder die Werbetrommel zu rühren! Ich werde dazu weiter unten ein Update beisteuern, sobald der Event erfolgreich hinter mir liegt.1
Ebenfalls geklappt hat übrigens auch meine erneute Kandidatur zum Chefredakteur des Fanzines „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW) jetzt im April 2023. In der aktuellen Ausgabe unseres Fanzines (Nr. 475) habe ich ein Resümee über meine 200 Monate Redakteurszeit drin, die ja immerhin 200 BWA-Ausgaben umfasst. Ohne übertreiben zu wollen: So lange hat das Amt noch niemand im Club inne gehabt. Und ich erfreue mich immer noch umfassender Zustimmung, und die Arbeit macht nach wie vor bannig Spaß. Das Team ist hier einfach wunderbar eingespielt. Es lohnt sich wirklich mal, sich das Heft näher anzuschauen oder Teil des Clubs zu werden.
Kommen wir dann zu den Dingen, die nicht so toll gelaufen sind: zuvorderst ist hier natürlich die Tatsache zu nennen, dass ich nach wie vor auf Arbeitssuche bin. Hier kann ich aber auf phantastische Hilfe der Mitarbeiter des Jobcenters und meines Coaches verweisen, die ich von meinem Plan des Aufbaus eines Autoren-Nachlassarchivs beeindrucken konnte. Zwar bin ich nach Abschluss des Existenzgründungscoachings hier viel schlauer, aber wirklich spruchreif ist der Plan nach wie vor nicht. Ich bin noch ziemlich davon entfernt, einen kompakten Businessplan zu gestalten, und insbesondere die Finanzierung ist nach wie vor eine offene Frage.
Im Dezember 2022 konnte ich anlässlich eines Startup-Stammtisches eine Sachbearbeiterin einer Bank diesbezüglich befragen, und nachdem ich den Plan skizziert hatte, erklärte sie mir recht unverblümt, dass das, was ich da vorhätte, in die Schublade „Social Startup“ fällt. Und das ist etwas, was Banken traditionell nicht fördern. Als sie in die Details ging, leuchtete mir das leider durchaus ein:
Banken geben Kredite, die zurückgezahlt werden sollen. Wenn das geförderte Unternehmen aber eins ist, das nicht mit Gewinnerzielungsabsicht geschaffen wurde, z.B. ein gemeinnütziger Verein, sei die Rückzahlung der Kredite nicht absehbar. Sie müssten darum abgeschrieben werden, aller Wahrscheinlichkeit nach. Und machen wir uns nichts vor: das tut keine Bank gern, schon gar nicht, wenn das von vornherein festzustehen scheint.
Banken scheiden deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach für die Finanzierung des Autoren-Nachlassarchivs aus. Also müssen alternative Finanzierungsquellen von Dauer gesucht werden … und ich deutete oben schon an, das ist bislang noch eine Baustelle fern der Lösung.
Werfen wir mal, abgesehen von dieser Baustelle, die mich noch längerfristig beschäftigen wird, einen Blick auf die Besonderheiten, die zwischen Mai 2022 bis Ende April 2023 zu vermelden sind. Leider waren darunter keine neuen E-Books, sorry, Freunde!
In diesem Zeitfenster sind sowohl der reguläre Sonntags-Blogartikel 500 erschienen als auch der Rezensions-Blog 400 … und zwischendrin habe ich mir auch einen Eindruck verschafft, wie umfangreich inzwischen die OSM-Wiki wäre, wenn sie ausgedruckt würde (mehr als 441 Seiten!). Das ist vom Textvolumen her doch schon recht beachtlich, möchte ich behaupten.
Am 4. Mai 2022 habe ich dann, während ich noch in der Jobfabrik Braunschweig weilte und rege Kontakte für das Autoren-Nachlassarchivprojekt herzustellen suchte, den programmatischen Text „Der Zukunftshorizont“ entworfen, der inzwischen in diversen Medien veröffentlicht wurde, zuletzt in WORLD OF COSMOS 115 (März 2023). Zahlreiche Autoren haben sich bei mir inzwischen schon gemeldet, um das Projekt, dessen Dringlichkeit sie durch die Bank einsehen, zu unterstützen. Die Resonanz fiel durch die Bank positiv, bisweilen euphorisch aus, was mich sehr freute. Das zeigte mir nachdrücklich, dass ich hier nicht einem Phantom hinterherjage, sondern ein reales Problem in Worte fasste, das mittelfristig behoben werden muss. Gleichwohl ist zu betonen, dass wir hier ganz am Anfang stehen. Es ist ein auf lange Sicht angelegtes Projekt, bei dem ich nichts überstürzen will, damit es eben ein Erfolg wird.
Am 19. Juni 2022 konnte ich dann den ersten Ordner des Archipel-Romans „Rhondas Aufstieg“ fertig füllen, immerhin die ersten 350 Seiten … aber da wartet auch noch sehr viel Arbeit auf mich, wenn dieser Roman nur halbwegs so lang wird wie sein Vorgänger „Rhondas Reifejahre“ (der ja nach einer Arbeitszeit von 8 Jahren auf über 3700 Seiten kam … unveröffentlichte Seiten, sollte ich vielleicht dazu sagen! Ein klarer Fall für das Autoren-Nachlassarchiv, würde ich sagen, wie bei vielen anderen meiner Werke auch). Die Wahrscheinlichkeit, dass er hingegen eher eine ähnliche Dimension erhält, ist deutlich größer, wie ich finde. Es gibt schier unendlich viel zu erzählen in dieser Geschichte …
Einen Tag später stellte ich eine modifizierte Fassung des „Zukunftshorizonts“ fertig, den ich „Der regionale Zukunftshorizont“ genannt habe. Er ist ein wenig kleiner dimensioniert und nicht thematisch auf Phantastik ausgerichtet. Das hat mit dem Plan zu tun, eventuell im Projekt einen anderen Pfad einzuschlagen, nämlich einen regionalen. Er beinhaltet die Schaffung einer Stabsstelle in einem schon existenten regionalen Archiv. Bis zum Abschluss dieses Beitrags werde ich dazu ein wichtiges Gespräch führen, das die Weichen stellen wird, dann kann ich zum Ende dazu vermutlich etwas mehr sagen.2
Am 31. Juli stellte ich beim Roman „Rhondas Aufstieg“ den nächsten Meilenstein fertig, nämlich den ersten von mutmaßlich 6 Teilen. Dieser hier umfasst, worin der obige Ordner inbegriffen ist, insgesamt 571 Seiten. Ihr merkt schon: Wenn es bei der prognostizierten Binnengliederung bleibt und jeder Teil so umfangreich wird wie der erste, liegen wir locker auf 3000 Textseiten. Ich halte euch auf dem Laufenden, wie die Dinge sich entwickeln werden. Auch dies ist ein klares Langzeitprojekt.3
Im August 2022 fand endlich mal wieder ein Science Fiction-Convention in Braunschweig statt, diesmal primär von der Perry Rhodan-Fanzentrale (PRFZ) ausgerichtet, aber mit Unterstützung des lokalen Fördervereins Phantastika Raum & Zeit e.V., und diesmal tummelten sich wirklich viele Fans bei uns. Die größte SF-Romanheftserie der Welt zieht halt nach wie vor. Gut so. Mutmaßlich wird es anno 2024 eine weitere so ausgerichtete Veranstaltung in Braunschweig geben. Das war jedenfalls der allseitige Wunsch. Ich habe zu dem 2022er-Event einen „kulinarischen“ Conbericht geschrieben und veröffentlicht (er erschien auch zeitnah 2022 als Sonderdruck der ESPost … das war Erich Herbst initiative Idee, die ich sofort unterstützte). Diese exotische Sichtweise kam nachweislich gut bei den Leserinnen und Lesern an.
Im Oktober schaffte ich es nach Jahren mal wieder, den Buchmesse-Con in Dreieich-Buchschlag zu besuchen. Diesmal mit dem ausdrücklichen Fokus, Unterstützer für das Autoren-Nachlassarchivprojekt zu finden. Ich konnte da mit Verantwortlichen des SFCD, diverser Verlage und des Phantastik Autoren Netzwerks (PAN) direkt sprechen und nachdrücklich Projektwerbung betreiben. Auch dazu wurde im Anschluss ein Conbericht verfasst, der umgehend die Öffentlichkeit erreichte.
Ansonsten habe ich neben zahllosen Blogartikeln, Rezensions-Blogs und Rezensionen natürlich auch weiter an der Digitalisierung des OSM gearbeitet. Dabei wurde bisher OSM-Band 2191 erreicht, sodass der nächste „Hunderter“ in greifbare Nähe gerückt ist. Beim aktuellen Schreibtempo würde ich schätzen, dass er im Juli 2023 vermutlich fertig gestellt sein wird. Vermutlich wird das früher passieren, wenn ich mein aktuelles Schreibtempo anschaue.
Ich bleibe gleich mal bei den Blogartikeln: Der Horizont der Wochen-Blogs, die sonntags auf der Website www.oki-stanwer.de veröffentlicht werden, hat – mit Lücken – inzwischen die Nummer 540 erreicht. Das bedeutet, dieser Artikel wird am 10. Dezember 2023 veröffentlicht werden … ja, ich arbeite ordentlich voraus, das kann man wohl nicht anders sehen.
Der Rezensions-Blog, der mittwochs hochgeladen wird, hat inzwischen auch schon die Ausgabe 426 erreicht. Das ist der Beitrag, der am 18. Oktober veröffentlicht wird. Hierbei sind allerdings keine Lücken zu vermelden, die schreibe ich stetig mit einer Frequenz von 4-5 Beiträgen pro Monat weiter. Die Planung reicht schon recht weit ins Jahr 2024 hinein (Blogartikel 445, ich überlasse es eurer kalendarischen Findigkeit, zu ermitteln, wann der wohl erscheinen wird).
Wie ich oben schon sagte, wird mir hier so schnell der Nachschub nicht ausgehen. Allein in den Monaten Januar bis April 2023 sind schon 25 neue Rezensionen entstanden, das spricht wohl für sich.
Eine wirklich phantastische und unvorhersehbare Entwicklung hat mich dann ab dem 18. April 2023 völlig überrumpelt. Sozusagen als Resultat meiner Digitalisierungsarbeiten am KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ und des KONFLIKTS 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ sowie der Weiterberichterstattung im Rahmen der Close Up-Blogartikel tauchte auf wunderbare Weise ein bisher unerschlossenes Universum des Oki Stanwer Mythos (OSM) aus den Nebeln meines Unterbewusstseins auf.
An dem Tag schrieb ich den ersten Band der neuen Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“ (VvD) mit dem Eigentitel „Die Monumentsucherin“. Und diese Episode des neuen KONFLIKTS 11 schrieb sich wirklich in einem Rutsch herunter. Ich berichte darüber im Detail im Blogartikel 539, der für euch noch ein paar Monate in der Zukunft liegt. Aber ich deute jetzt schon mal an: Zum aktuellen Zeitpunkt (29. April) sind die ersten 4 Episoden fertig geschrieben, außerdem textlich beinahe die gesamte Episode 9, und es juckt mich sehr in den Fingern die Episoden 5 und 10 zu verfassen.
Beizeiten lernt ihr hier faszinierende Wesen wie die mausgestaltigen Crellys kennen, einen Protagonisten, der euch auch in den E-Books der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ über den Weg laufen wird (hier in KONFLIKT 11 erzähle ich die Vorgeschichte dieses Charakters, den ich schon seit etwa 1989 kenne), und ihr erfahrt eine Menge über die Genese der Dämonenwaffen und Dämonentore von TOTAM … da habe ich in diesem Monat April 2023 wirklich so manch einen bemerkenswerten Aha-Moment erlebt, und das wird sich augenscheinlich noch munter fortsetzen. Ich staune immer wieder über die Entdeckungen, die ich in zum Teil jahrzehntealten OSM-Episoden machen kann.
Tatsache ist, dass ich schon sehr lange nicht mehr so schnell und so intensiv in eine OSM-Ebene eingetaucht bin, die gerade zu knospen und sich zu entwickeln begann. Da bin ich wahnsinnig neugierig, wie sich das im Laufe des aktuellen Jahres noch entwickeln wird. Ich habe große Pläne mit dieser Serie.
Kommen wir zum Abschluss noch zu den beiden oben erwähnten Nachträgen, um die heutige Berichterstattung abzurunden:
Nachtrag 1: Das Gespräch mit dem Leiter des hiesigen Stadtarchivs verlief im April 2023 erwartungsgemäß ernüchternd. Ich hatte das vorab schon vermutet, darum hielt sich meine Enttäuschung in Grenzen. Mir wurde bezüglich der „Stabsstellen“-Lösung klar aufgezeigt, dass die Erhaltung von Autorennachlässen, zumal dann, wenn sie keinen direkten städtischen Bezug besitzen, keine originäre Aufgabe eines Stadtarchivs darstellt, sondern eine ausdrückliche Zusatzaufgabe. Die Beantragung von zusätzlichen Finanzmitteln für diese Aufgabe wäre aber logisch kaum begründbar. Mir wurde signalisiert, dass andere kommunale bzw. Landesarchive wohl ganz dieselbe Antwort geben würden.
Damit ist, muss man klar sagen, die regionale Lösung, die in vielerlei Weise die einfachere gewesen wäre, wohl gestorben und wird nun nur noch insofern weiterverfolgt, als regionale Stiftungen kontaktiert werden sollen, um vielleicht dennoch Fördergelder einwerben zu können. Ansonsten sieht es sehr danach aus, als wenn es erforderlich sein wird, einen Verein zu gründen, um dem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen.
Nachtrag 2: Leipziger Buchmesse … also, das war ein echter Massenauftrieb von Menschen für mich. Völlig überwältigend im positiven Sinne. Es waren sicherlich mehrere tausend Besucher zugegen, die die rund 2000 Stände der Aussteller „belagerten“, und das Gedränge in den Gängen war bisweilen klaustrophobisch.
Man muss natürlich berücksichtigen, dass ich nach mehreren Jahren pandemiebedingter Abstinenz von Massenveranstaltungen so etwas in keiner Weise mehr gewohnt war. Also fühlte ich mich – wir kamen mit dem Bus etwa gegen 11.30 Uhr an, Abreise war dann um 18 Uhr – schon gegen 13 Uhr so visuell übersättigt, dass ich mir am liebsten ein ruhiges Eckchen zum Zurückziehen gesucht hätte. Ging natürlich nicht, ich war mit Stefan Cernohuby in Halle 3 am PAN-Stand zum Gespräch verabredet. Dass ich dort dann auch den Inhaber des Bedey-Verlages und den Chefredakteur des Magazins „Geek!“ treffen sollte, konnte ich natürlich nicht wissen. Zwei Personen übrigens, die von der Projektidee auch sehr angetan waren.
Eher ungeplant traf ich auch auf den Verleger Torsten Low, den ich schon auf dem Buchmesse-Con im vergangenen Oktober getroffen hatte, mit dem ich ein längeres Gespräch führen konnte. Ein weiteres Besuchsziel war der Stand des Selfpublisher-Verbandes in Halle 5, die nun ebenfalls genauer über das Projekt informiert sind, hier werde ich in der nächsten Zeit den Kontakt intensivieren. Denn natürlich sind auch Selfpublisher vom Problem betroffen, wohin mit ihren Nachlässen? Ich hoffe, hier alsbald ebenfalls ein kritisches Bewusstsein für das Thema wecken zu können.
Es blieben auch kritische Stimmen in den Gesprächen nicht aus, die natürlich nicht unerwartet kamen: Wie sieht es mit der Finanzierung aus? Analoge Überlieferung oder digital (hier wurde eindeutig für die Hybrid-Lösung votiert, weil das Problem der rasant voranschreitenden technischen Entwicklung gerade im Bereich der digitalen Medien für eine langfristige Überlieferung als problematisch erkannt wurde. Papierne Überlieferung hingegen könne, solide Lagerung vorausgesetzt, auch in mehreren hundert Jahren noch lesbar sein, während man bei Datenformaten dies nicht mal für die nächsten 10-20 Jahre sicher sagen könne)? Ist es überhaupt sinnvoll, ALLES aufzuheben? Ist vieles nicht rein zeitgebunden (z.B. Unterhaltungsromane) und darum nicht archivierungswürdig?
Es gab auch sehr interessante Denkanstöße. Ein Kontakt mit der Deutschen Nationalbibliothek wurde als sehr sinnvoll angesehen. Die Frage des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz als assistierende Systematisierungssoftware wurde thematisiert … allein durch solche Neukontakte und neue Denkanstöße hat sich dieser Buchmessenbesuch unbestreitbar gelohnt. Mir fiel während dieser Besuche auch der Gedanke einer Unterstützerliste ein, die wir unbedingt anlegen müssen. Schade, dass mir die Idee so spät kam … ich hätte hier ohne Frage jede Menge Befürworter „sammeln“ können. Das wird also eine weitere Baustelle der nahen Zukunft sein.
Eher als Ergänzung diente dann der Besuch auch der Weiterverbreitung meiner E-Book-Flyer … eine solche Aktion war lange überfällig. Dass zumindest meine Website davon profitierte, ist deutlich wahrnehmbar gewesen, als ich wieder heimkehrte. Während die normale tägliche Zugriffszahl bei rund 500 Klicks liegt, schoss sie an diesem Abend auf über 2200 empor … ich sehe da durchaus einen direkten ursächlichen Zusammenhang.
Ach ja, und am Ende stieß ich kurz vor dem Verlassen des Geländes noch mit jemandem zusammen, der sich mir nicht namentlich vorstellte, aber sagte, er arbeite bei Klett-Cotta, möglicherweise war er der Lektor, der mich mit einem „Herrn Simon“ verwechselte … daran sieht man, dass es immer faszinierende Zufallsbekanntschaften gibt, die man hier machen kann. Der Himmel mag wissen, wie viel mir entgangen sein mag. Insgesamt schätze ich, dass ich vielleicht drei- oder vierhundert Stände gesehen habe, und sicherlich habe ich nicht bei viel mehr als dreißig länger verweilt … aber wie oben schon gesagt: Der Input war einfach so überwältigend, dass mehr gar nicht aufzunehmen war.
Tolles Erlebnis, die Leipziger Buchmesse! Jeder, der sich für Literatur interessiert, sollte in diesen Trubel unfasslich engagierter Bücherfans wenigstens einmal eintauchen. Für Autoren ist das ohnehin ein Muss, aber auch für alle Fans, die sich „nur“ für bestimmte Autoren oder Verlagslabels begeistern, für Mangas, Comicverfilmungen, Animes oder Cosplay … ihr könnt euch kaum vorstellen, wie sehr es da von phantastisch kostümierten, zumeist sehr jungen Leuten gewimmelt hat. Da war es wirklich schön, manchmal nur auf einer Bank zu sitzen und dem selbstbewussten Flanieren der kostümierten Fans zuzuschauen.
Ich komme auf alle Fälle wieder, davon kann man ausgehen! Und wer weiß, vielleicht gelingt es mir dann, mehr Verabredungen zu treffen und Freunden zu begegnen. Diesmal war es nur Stefan, während ich mehrere befreundete Fandomler leider terminbedingt verpasste. Aber auch so habe ich meiner eigenen Einschätzung nach das Möglichste aus dem Besuch herausgeholt.
Damit möchte ich für heute zum Schluss kommen. Alles in allem ist zu konstatieren, dass meine Bilanz für den Zeitraum zwischen Mai 2022 und Mai 2023 zwar wieder einmal recht durchaus recht durchwachsen aussieht … aber wie schon im letzten Maiblog angedeutet, gibt es Indizien dafür, dass es in mancherlei Beziehung schon gewisse Lichter am Horizont gibt. Und wie ich geschildert habe, gab es in diesem Zeitraum auch echte kleine Highlights.
Schauen wir einfach mal, wie sich die Lage weiter entwickelt. Der nächste Rückblick erscheint dann dann am 31. Dezember 2023 in Form des „Silvesterblogs 2023“.
Bis dahin bleibt gesund und weiterhin treue Freunde und neugierige LeserInnen meiner Beiträge. Danke euch!
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.
1 Siehe Nachtrag 2.
2 Siehe Nachtrag 1.
3 Bei der Gelegenheit sollte ich auf eine Komplikation hinweisen, die sich bei mir jüngst ergab, als ich mich mit dem Gedanken beschäftigte, die Langzeitprojekte vorzustellen. Dazu zählen nämlich auch einige Werke, die als Sequels zu schon abgeschlossenen unveröffentlichten Romanprojekten zu rechnen sind. Wenn ich auf diese noch nicht abgeschlossenen Werke Bezug nehmen wollte in eigenen Langzeitprojekt-Blogartikeln, müsste ich im Grunde genommen zunächst die schon fertigen unveröffentlichten Langwerke vorstellen.
Ich erstellte daraufhin eine entsprechende Liste, die temporal zurückreicht bis ins Jahr 1979 (!) … und durch Nachlesen eines Romanskripts aus dem Jahr 1985 wurde mir zweierlei klar: Zum einen habe ich den Inhalt der meisten dieser Werke nicht mehr präsent. Das ließe sich durch Nachlesen beheben und wäre das entscheidende Problem nicht. Zum zweiten aber begriff ich, dass ich all diese Werke erst noch digitalisieren muss. Die wenigsten davon haben ein ergänzendes Dateiformat. Und da wir hier von ca. 50-60 Romanen zu minimal 120 Seiten Umfang reden … ich brauche wohl nicht zu sagen, dass mit dieser ergänzenden Blogartikelrubrik so schnell noch nicht zu rechnen sein wird. Schade eigentlich, aber hier sollte ich Realist bleiben.