Blogartikel 505: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 42

Posted April 9th, 2023 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

zur Einstimmung eine kleine Erinnerung: Man schreibt in der Galaxis Milchstraße das Jahr 3896, als Oki Stanwer als schiffbrü­chiger „Mann aus dem Nichts“ auftaucht und wie ein Wanderpo­kal von den Raumfahrern der Sternenreichsunion (SRU) an Schergen des Dämons Mersan von TOTAM und schließlich an Raumpiraten weitergereicht wird. Als ihm auch von hier aus die Flucht zum Freihandelsplaneten ELDORADO gelingt, hören die Überraschungen nicht auf.

Angeblich, so versichert ihm Henry Bent, der Agent des ge­heimnisvollen Soffrol, sei er ein heldenhaftes Wesen, dazu be­stimmt, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Oki Stanwer zweifelt immer noch … aber die Zeichen mehren sich, dass dar­an doch irgendetwas Wahres sein muss – der Piratenchef Thor Gordenbeyl bekennt sich als Helfer des Lichts zu ihm und hat ihn angeblich in einem vorigen Leben schon einmal gekannt und an seiner Seite gekämpft. Und ein rätselhafter Fremder na­mens Ekkon macht Anstalten, Oki Stanwer zu retten, wird aber von Henry verscheucht, nachdem eine neuerliche Attacke der SRU-Bediensteten abgewendet werden konnte …

Episode 11: Treffen mit Soffrol

(1987, digitalisiert 2022)

Freihandelsplanet ELDORADO: Während die SRU das Altair-Sys­tem erobert und ihrer Machtsphäre eingliedert, haben Oki Stan­wer, Thor Gordenbeyl und Henry Bent eine Audienz mit dem Re­genten von ELDORADO, Talach VI. Zu Okis nicht geringer Ver­blüffung erweist sich dieser, der mit bürgerlichem Namen Harg Segor heißt, als nächster Helfer des Lichts. Und er erklärt sich sofort bereit, Oki und seinen Gefährten auf unbegrenzte Zeit Asyl auf ELDORADO zu gewähren.

Nun kommt durch ausgiebige Diskussionen auch mehr Struktur in die Hintergründe der galaktischen Politik. Harg Segor erklärt, dass der Antagonismus Terra – artanisches Reich dadurch be­gründet wurde, dass die Artaner Terra einige Jahrhunderte lang besetzten und unterjochten. In dieser Zeit nabelten sich die ter­ranischen Kolonialwelten von ihrer Heimat ab und wurden auto­nom – langfristig so sehr, dass sie schließlich der Urheimat der Menschheit dabei helfen konnten, das artanische Joch wieder abzuschütteln … aber seither hat sich der rassistische Dünkel tief in die Seele der Solsystem-Bewohner eingefressen.

Die restlichen Kolonien sind mehr oder minder autonom, aber die SRU ist derzeit dabei, aggressiv ihr Terrain zu vergrößern, um ihren Traum eines großterranischen Reiches wieder Realität werden zu lassen … und danach soll das artanische Reich mit Krieg überzogen werden. Und die artanischen Hardliner schei­nen ebenfalls sehr aggressiv auftrumpfen zu wollen, sodass ein galaktischer Krieg wohl nur noch eine Frage der Zeit ist.

Von den anderen kleinen Kolonien ist eher nicht zu erwarten, dass sie ein adäquates Gegengewicht zur SRU bilden. Die Äuße­ren Welten, weit draußen am Rand der Galaxis, sind fast schon eine Legende, nur das Volk der Zyw-Grynoth hat dorthin noch Verbindung. Ebenso fern ist die Zentrumsrepublik Otanien, die, wie der Name sagt, dicht am Galaxiszentrum existiert. Hier gibt es Gerüchte, dass diese Terraabkömmlinge mit den Artanern en­ger zusammenarbeiten. Und dann gibt es noch einige Freihan­delswelten gleich ELDORADO … und nun weiß Oki Stanwer, dass es noch eine weitere Macht gibt, die im Hintergrund droht.

Als Soffrol über Henry Bent darum bittet, dass sie sich in der Altstadt von Exos-City treffen sollen, lässt sich Oki Stanwer dar­auf ein und findet zusammen mit Henry Bent den monströsen, vier Meter großen und sechsarmigen Soffrol in einem Dachzim­mer einer Herberge ebendort, die von der aufreizenden jungen Zynolerin Miriam geführt wird.

Soffrol hat einen schwarzen Kristallquader bei sich, den er den „Begleiter“ nennt … aber ehe der Alien allzu viel erläutern kann, wird die Unterkunft gestürmt – von durchtrainierten Menschen in Kampfanzügen, die schimmernde Kristalle in ihrer Stirn tra­gen: Otanier …! Und sie wollen sie alle festnehmen!

Episode 12: Ein Dämon von TOTAM

(1987, digitalisiert 2022)

Fortsetzung des Handlungsstroms von Band 11: Oki Stanwer, Henry Bent und Soffrol treffen unerwartet in der Herberge der Zynolerin Miriam mit einem otanischen Überfallkommando zu­sammen. Die Otanier sind der Überzeugung, dass der „Beglei­ter“ von dem otanischen Planeten Hellside gestohlen wurde.

Soffrol aktiviert seinen Schutzschirm, nachdem er Oki in seine Arme gerissen hat, und er sprengt ein Loch ins Dach der Her­berge. So kann er den Otaniern entkommen … aber nicht dem „Begleiter“, der sich nun als indoktrinierte Dämonenwaffe er­weist, die sie beide attackiert. Laut Soffrol war dieser Kristall­quader, der auf den Namen ROOKAX hört1, einst ein Parteigän­ger einer Macht, die „Galaxienbezwinger“ genannt wird.

Und zu Okis und Soffrols Unglück heften sich auch dessen Par­teigänger nun auf ihre Fersen und verbünden sich mit Rookax! Die beiden Gefährten, die Henry Bent bei den Otaniern zurück­lassen mussten, bekommen nur eine kurze Atempause, in der Soffrol die Dinge weiter entwirren kann.

Unter anderem spricht er von Rookax, der in der Tat auf dem Planeten Hellside zurückgelassen wurde … vom Galaxienbe­zwinger, und in noch nicht aktiviertem Zustand. TOTAM, dessen Parteigänger Soffrol ist, erläutert weiter, dass der ursprüngliche Plan des Galaxienbezwingers darin bestand, dass Rookax die Zentrumsrepublik komplett unterjochen sollte.

Indem Soffrol den Kristallquader stahl und TOTAMS Indoktrinierungsschleife implementierte, vereitelte er diesen Plan … aber der Angriff der Otanier hat die Sperre deaktiviert und Rookax von neuem zu einem mörderischen Parteigänger des Galaxienbezwingers gemacht.

Und dann ist die Gesprächspause auch schon vorbei, und ein Dämon von TOTAM, der dem Galaxienbezwinger dient, Rookax und zwei fliegende Totenschädel, die gut als Elitekampfsoldaten durchgehen könnten, überwältigen Soffrol und Oki und ver­schleppen den Herrn des Lichts an ein unbekanntes Ziel. Sein Tod scheint nur noch eine Frage von Stunden zu sein …

Episode 13: Transmitter zur Todeswelt

(1987, digitalisiert 2022)

Fortsetzung von Band 12: Oki Stanwer ist vom Dämon Pardan von TOTAM und Rookax an ein unbekanntes Ziel entführt wor­den, jede Spur verliert sich im Nichts … da taucht zur allgemei­nen Überraschung im Palast Harg Segors eine adrette junge Frau auf – die rothaarige Zynolerin Miriam aus der Altstadt von Exos-City. Sie erklärt, sehr zur Überraschung von Thor Gorden­beyl und Harg Segor, dass Oki Stanwer telepathisch mit ihr Kon­takt aufgenommen hat und sie zu seinem aktuellen Aufenthaltsort lotsen könne.

Trotz anfänglicher Skepsis wird diesem Hinweis nachgegangen, und so finden sie einen verborgenen Transmitter zu einem bi­zarren Ort, der Todeswelt, die sich als ein finsteres, tödliches La­byrinth erweist, in dem sich nur Miriam auf seltsame Weise ori­entieren kann, indem sie Oki Stanwers mentaler Stimme folgt.

So kann wider Erwarten Oki gerettet werden, wobei der Trans­mitter vernichtet wird. Kurzfristig, ist ihnen allen klar, kann so die feindliche Macht, der Galaxienbezwinger, auf Abstand gehal­ten werden. Aber es wird zunehmend deutlich, dass Oki Stan­wer auch weiterhin ein Ziel von Attacken sein wird. Und die Ve­hemenz der Angriffe scheint sich stetig zu steigern …

Episode 14: Angriff der Lontreks

(1987, digitalisiert 2022)

Blende an den Rand der Galaxis: Harg Segor berichtete, wie zu­vor schon Henry Bent, dass es ein rätselhaftes Volk gibt, das „Lontreks“ genannt wird und das in den letzten Jahren zuneh­mend verantwortlich zeichnet für das Verschwinden von Passa­gier- und Frachtraumschiffen terranischer Kolonialwelten.

Als nun der Raumfrachter ZHONNOR, der unter der Flagge der SRU fliegt, von geheimnisvollen sichelförmigen Raumjägern at­tackiert wird, kommt schnell zu Tage, dass es sich dabei um nie­mand Geringeren handelt als die geheimnisvollen Lontreks. Aber jede Gegenwehr erweist sich als nutzlos, kurz nach der Ka­perung werden alle Besatzungsmitglieder betäubt.

Als sie wieder zu sich kommen, finden sie sich in Gesellschaft zahlreicher anderer Raumschiffsbesatzungen in einem High­tech-Gefängnis wieder … und auf der gegenüber liegenden Gangseite befinden sich Artaner in Haft, die sichtlich dasselbe Schicksal erlitten haben.

Ihre Gefangenenwächter sind tonnenförmige Roboter mit Kup­pelköpfen und zwei Greifarmen, die jeden Ausbruchsversuch strikt unterbinden. Die Artaner scheinen über diese Roboter mehr zu wissen, einer von ihnen faselt unvorsichtig von einem „Stern der Toten“, mit dem die Artaner schon irgendwie in Kon­takt kamen … was offenkundig sehr unschön ausging.

Am Ende der Episode werden einige Repräsentanten beider Gruppen aus den Zellen zu einer Unterredung herausbefohlen. Auf der Wanderung, eskortiert von den Tonnenrobotern, müssen sie entdecken, dass sie sich inmitten eines gigantischen unterir­dischen Werftkomplexes aufhalten, der vollständig stillgelegt er­scheint. Und hier befinden sich zahllose gigantische Kugelraum­schiffe. Es stellt sich die Frage, ob sie wohl entführt wurden, um hier als Sklavenarbeiter eine Raumflotte der Aliens instand zu setzen, offensichtlich eine Flotte der Lontreks – aber die Angele­genheit erweist sich als deutlich komplizierter.

Episode 15: KLIVIES KLEINES

(1987, digitalisiert 2022)

Fortsetzung von Band 14: Die gemischte terranisch-artanische Gefangenengruppe trifft in den Tiefen der durchaus nicht so in­aktiven Werftwelt, wie es den ersten Anschein hatte, den Be­fehlshaber der Lontreks – es handelt sich zu ihrem nicht gerin­gen Unglauben um einen Menschen, jedenfalls dem ersten An­schein nach.

Aber der hagere, charismatische Humanoide, der sich mit Klivi­es Kleines vorstellt, erklärt, dass er durchaus kein Mensch ist. Was er ist, sagt er dagegen nicht … nur, dass sie alle hier jen­seits ihrer Entführung einem höheren Ziel dienen sollen, um ihr aller Überleben zu gewährleisten.

Er erklärt, dass das Reich der „Lontreks“, wie sie sie nennen – in Wahrheit haben es die Entführten mit den so genannten „All-Hütern“ zu tun – , sich in einer Krise unklarer Ursache befindet und sich derzeit restrukturiert. Kleines führt dies auf den Angriff einer Macht zurück, die er TOTAM nennt. Ein ganzer Sektor des All-Hüter-Reiches soll dieser Attacke zum Opfer gefallen sein – ein Bereich der Milchstraße, der als „schwarzer Sektor“ bekannt ist. Hierhin sind alle Nachrichtenverbindungen abgerissen.

Klivies Kleines charakterisiert diese Konfrontation mit TOTAM als einen Konflikt geradezu epischen Ausmaßes. TOTAM wolle nichts Geringeres als die völlige Unterwerfung oder Auslö­schung aller Völker der Galaxis, es sei also durchaus in ihrer In­teresse, den Kampf gegen TOTAM aufzunehmen.

Dass dabei Kleines‘ Informationen dem widersprechen, was Soffrol und Henry Bent auf ELDORADO Oki Stanwer bezüglich TOTAM erzählt haben, ist eine Sache. Schlimmer ist jedoch, dass Kleines den Verbündeten in spe nicht offenbart, dass er sich selbst in einer existenziellen Zwickmühle befindet. Er ist die Schaltstelle zwischen den All-Hütern – den Tonnenrobotern – und ihrer Zentralinstanz Z-NULL. Und Z-NULL ist der festen Überzeugung, der Schöpfer alles biologischen Lebens zu sein und folglich auch Herr über Leben und Tod. Nur Kleines weiß, wie es sich tatsächlich verhält, aber dies auszusprechen, wäre sein persönlicher Untergang.

Also plant er einen Ausweg mit Hilfe seiner gefangenen artani­schen und terranischen Gefährten – einen Aufbruch in den „schwarzen Sektor“, in dem Z-NULL und er TOTAM vermuten … möglicherweise eine Reise ohne Wiederkehr …

Ihr merkt, durch das Einfügen einer weiteren Handlungsebene um den euch schon aus anderen Zusammenhängen (KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ und KONFLIKT 15 „Oki Stanwer“) vertrauten Kleines weitet sich das thematische Ta­bleau der Serie. Ihr könnt natürlich an dieser Stelle eine rhetori­sche Frage stellen: Ist Klivies Kleines hier ebenfalls ein Helfer des Lichts?

Die Frage kann ich problemlos beantworten: Natürlich ist er das. Aber wie ihr vermutlich aus den früheren Close Up-Episoden frü­herer Universen wisst, bedeutet das nicht automatisch, dass seine Ziele mit denen Oki Stanwers oder der Baumeister kon­gruent sein müssen. Wie sich das hier weiter entwickelt, davon wird alsbald die Rede sein.

Für heute endet die Revue der Close Up-Episoden aus KONFLIKT 16. Ich denke, für heute habe ich euch genug verwirrt.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Wer diesen Namen zu kennen glaubt, hat recht, wenn er den Close Up-Artikel von An­beginn gefolgt ist. Schaut euch dazu noch mal die frühesten Close Up-Beiträge zum KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ an.

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