Liebe Freunde des OSM,
zugegeben, in den vergangenen Monaten machte ich mich etwas rar, was insbesondere meine Blogartikel anging. Aber soweit es meine kärgliche Freizeit zuließ, habe ich in gedrosseltem Maße natürlich schon an meinen vielfältigen kreativen Projekten weitergearbeitet.
Eine der Hauptaufgaben war dabei, endlich ein Digitalisat des KONFLIKTS 12, also der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ anzufertigen, an der ich zwischen 1987 und 1993 geschrieben habe. Mit insgesamt 128 Episoden ist diese Serie eine der längsten und, das war dann besonders wichtig, auch am vollständigsten lexikalisch durchgesehenen des Oki Stanwer Mythos (OSM) überhaupt. Nachdem ich im Jahre 2007 mit den Digitalisierungs- und vor allen Dingen auch Kommentierungsarbeiten begann, konnte am 24. August dieses Digitalisat abgeschlossen werden.
Woran ich jetzt diesbezüglich noch arbeite, das ist ein fertiges Glossieren der letzten Episoden und das Einarbeiten eines mehrere Dutzend Seiten umfassenden Maschinenskripts, das das damalige Lexikon vervollständigte. Das wird alles in das Serienglossar eingearbeitet und soll, wenn die danach immer noch offenen Begriffe hinreichend geklärt und mit Erläuterungen versehen sind, in das OSM-Hauptglossar überführt werden. Das wäre das erste Serienglossar überhaupt, das dort Eingang findet, ihr versteht also sicher, warum mich das zurzeit so beschäftigt.
Zeitweise sah es nicht wirklich gut aus – Ende 2019 stieg ich auf freundschaftlichen Rat von Windows7 auf Linux-Mint um … wegen der Updates einwandfrei eine gute Entscheidung. Es gab indes bezüglich dieses Seriendigitalisats eine verwirrende Schwierigkeit. Die Anzahl an Fußnoten ist bei Linux-Mint limitiert. Das war uns so vorher nicht klar.
Wie kam das zutage? Nun, bis Episode 79 der Serie war ich mit der konstanten Durchnummerierung der Fußnoten schon bis zur Nr. 13.733 gekommen (kein Scherz! Es gab viel zu kommentieren, nicht zuletzt wegen vielfacher Schreibfehler, aber auch, weil sich die OSM-Physik seit 1993 doch sehr weiterentwickelt hat und das die in der alten Serie beschriebenen Effekte zum Teil dramatisch beeinflusste). Und auf einmal musste ich mit Band 80 der Serie wieder buchstäblich bei 1 anfangen.
Die durchgehende Seitenzählung funktionierte weiterhin, aber die Fußnoten hatten von nun an gewissermaßen „zwei Reihen“, nämlich die vor Episode 80 und die danach. Bis zum Serienende kam ich auf weitere 6.838 Fußnoten, summa summarum also 20.571. Sie sind verstreut auf 2.431 Textseiten.
Es ist echt ein schönes Gefühl, eine solche Langzeit-Baustelle endlich abgeschlossen zu haben … und ein noch viel schöneres, wie ich gern zugebe, dies nun als Basis für die in Arbeit befindliche E-Book-Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ zu nutzen.
Das Digitalisat macht auch das Nachschlagen problematischer Stellen in der Serie sehr viel einfacher als zuvor. Ich konnte auf diese Weise einige ernste Handlungsfehler ausfindig machen. Einer, auf den ich hier nur kursorisch eingehen darf, um nicht zu viel Spannung vorwegzunehmen, war dieser hier: Im Rahmen der Serie besucht Oki Stanwer auch die Baumeister-Galaxis Arc, um von diesen legendären Wesen, die schließlich zu den Hauptstützen der Lichtmachtseite zählen, Rückhalt und Hilfe zu erhalten.
Sagen wir es vorsichtig … diese Expedition steht unter einem Unstern, und sie zeitigt einigermaßen verwirrende Ergebnisse. Am Ende steht, so glaubte ich es jedenfalls 1992/93, weil es damals eben noch KEIN Digitalisat gab und ein Nachlesen eher sporadisch geschah, ein Zerwürfnis zwischen Oki Stanwer und den Baumeistern, und das habe ich dann auch – fälschlich – in der Serienhandlung zementiert.
Beim fortschreitenden Digitalisieren fiel mir allerdings auf, dass ich damals nicht genau genug geprüft hatte, ob sich die Fakten so tatsächlich verifizieren ließen … und entdeckte, dass die Sachverhalte gründlich anders aussahen. Das bedeutet nun natürlich, dass im Finalbereich der Serie ein paar grundlegende Modifikationen vorgenommen werden müssen.
Ihr merkt, dass die zeitaufwändige Arbeit am Digitalisat dieser Serie nicht nur einfach Zeitvertreib oder Zeitverschwendung war, wie manch einer denken könnte – stattdessen führte sie zum Aufdecken von Inhaltsfehlern wie dem obigen. Und die Arbeit an der Serie erwies sich zudem auch als Inspirationskeim für weitere Geschichten aus dem KONFLIKT 12. So habe ich etwa mit der Story „Die Sternengeborene“ (2018, bislang noch unveröffentlicht) die traurige Vorgeschichte einer Protagonistin der Serie skizziert, die ihr dann beizeiten noch auf eine völlig andere Art und Weise kennen lernen werdet.
Außerdem ist mit dem Fragment „Im Bann der schönen Fremden“ (2018 begonnen) eine weitere Geschichte aus KONFLIKT 12 in Arbeit. Und während der Glossararbeiten im aktuellen Jahr tauchten weitere Gedanken zu Schauplätzen und offenen Fragen auf, die ich beizeiten mit ergänzenden Werken bearbeiten werde. Es wird dabei um den Sternhaufen Awihr im direkten Umfeld der Galaxis Bytharg gehen und um die Frage der so genannten Zeitsiedlergründungen … wer da wann und wo und aus welchem Grund bzw. wie überhaupt so etwas gemacht hat, werdet ihr in der Serie noch erfahren.
Auch ist daran an dieser Stelle vielleicht zu erinnern, dass ich kürzlich eine Gruppe von in diese Serie verstorbenen Protagonisten als Matrixfehler im KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ wieder in die Handlung des OSM zurückführte. Ich schrieb darüber im Blogartikel 433 vor vier Wochen.
Und dann ist da natürlich immer noch die Sache mit der Kultur der gestaltwandelnden Berinnyer von Bytharg. Diese Wesen sind ja, soviel könntet ihr aus der Story „Der Platz der Steine“, die ja vielfach im Fandom veröffentlicht worden ist, noch in Erinnerung haben, nahezu unsterblich, und mit ihnen gilt dasselbe für ihre Erinnerungen. Im KONFLIKT 19, also der Serie „Oki Stanwer – Der Missionar“, wo die eben genannte Story angesiedelt ist, sind die Berinnyer auf Dawson natürlich nur Matrixfehler … aber ihre traumatische Erinnerung speist sich exakt aus den dramatischen Geschehnissen des KONFLIKTS 12 und Bytharg.
Nicht nur zu den Berinnyer-Matrixfehlern von Dawson, Senyaali und Ian Perry gibt es noch viel zu berichten, sondern das gilt ganz besonders auch für die berinnyische Kultur, ihre Vorstellungen von Leben und Tod und der suspendierten Form von Leben, wenn sie auf ihre Gedächtnismoleküle eingedampft sind und gewissermaßen „überwintern“, manchmal jahrhundertelang.
Gerade eben bin ich übrigens dabei, über diese Zeit etwas zu schreiben … interessanterweise im Rahmen des KONFLIKTS 21 „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“, wo es auch Berinnyer gibt. Dass sie sich hier Darassahuurer nennen, gründet übrigens ebenfalls im KONFLIKT 12 … allein daran ist schon zu ersehen, dass diese Serie, wiewohl sie jetzt nach so langer Zeit endlich vollständig digitalisiert und vermeintlich abgeschlossen ist, doch noch jede Menge Überraschungen, offene Pfade, unbeantwortete Fragen und faszinierende Lebensläufe beinhaltet.
Ich bin wirklich schon sehr gespannt, wie schnell es mir gelingen wird, diesen komplexen, spannenden OSM-KONFLIKT im E-Book-Format aufzubereiten und vor euch auszubreiten … dann könnt ihr die obigen Fragen besser einordnen und die hieraus entstehenden Geschichten im Gesamtkontext klarer begreifen.
Soviel also für heute zum nächsten schönen Meilenstein im OSM. Demnächst gibt es noch etwas zum nächsten zu erzählen.
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.