Liebe Freunde des OSM,
die Planung für diesen Blogartikel sah eigentlich anders aus, als ich es jetzt umsetze – nicht dass ich den Schauplatz anders gewählt hätte, aber meiner Hoffnung zufolge wäre der Hintergrund schon besser ausgeleuchtet gewesen durch Veröffentlichung weiterer E-Books.
Aber ihr wisst ja inzwischen: dann kam die Corona-Pandemie dazwischen, und mein Zeitbudget, das für das Schreiben von E-Books und Blogartikeln frei wäre, wurde durch meine erfreuliche neue Beschäftigung an der Universität dramatisch verknappt … und damit gingen all meine hochfliegenden Pläne bezüglich weiterer E-Books für das Jahr 2020 den Bach herunter (vgl. dazu den Silvesterblog 2020, ich mag mich hier nicht weiter wiederholen).
Geplant war, im Jahr 2020 wenigstens das E-Book „BdC 2 – Gestrandet in Bytharg“ zu veröffentlichen, optimalerweise auch „BdC 3 – Unter Feinden“. Das hätte insofern Sinn gemacht, weil ich in Band 3 den Handlungsschauplatz Ursinoon wieder aufnehmen wollte. Ihr versteht sicherlich, dass ihr, die ihr bislang nur in „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Galaxis“ zu sehen bekommen habt, eher nicht den Eindruck bekommen konntet, dies sei ein „legendärer Schauplatz“.
Zugegeben, im Vergleich etwa zu TOTAM (Teil 20 dieser Artikelreihe) ist Ursinoon natürlich recht glanzlos. Und ich gestehe auch ein, dass manche Buchstabengruppen dieser Artikelreihe ein wenig mit Verlegenheitslösungen gefüllt wurden, um überhaupt einen namhaften Schauplatz zu haben. Das wird schätzungsweise später auch so in der Artikelreihe über „Legendäre Völker“ der Fall sein, an deren Planung ich für den Herbst 2021 arbeite.
Folglich kann ich heute, um euch nicht gar zu viel von der nahen Zukunft zu verraten, nur vergleichsweise wenig über diese Welt erzählen.
Ursinoon ist ein Planet in KONFLIKT 12, also der OSM-Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“, das ergibt sich aus dem oben Gesagten. Schauen wir mal kurz, was ich vor rund 30 Jahren im Lexikon der gleichnamigen Serie dazu schrieb:
„Zweiter Planet der Sonne Xertohn im Heimatsystem der Tasvaner in der Kleingalaxis Pholyar. Einstmals dritter Planet, jedoch zweiter noch bewohnbarer. Der ehemalige 2. Planet wurde durch eine kosmische Katastrophe zerstört und zum Asteroidenring.
U. ist eine kalte Welt, zwei Drittel des Jahres über herrscht dort Winter. Teile sind das ganze Jahr über gefroren. Die höchsten Temperaturspitzen liegen bei 22 Grad plus. Auf U. gibt es nur drei Städte, die auf Plateaus liegen und in die Sockel von Tafelbergen eingearbeitet sind. Sie dienen dem Erztransport und dem Bau von Überlichtschiffen. U. hat keine Monde.
Nach der Invasion der Neuen Herren beginnen die Raumpiloten der Tasvaner zu meutern, und sie können der Kontrolle der Invasoren entkommen, indem sie sich in eine alte Station der tasvanischen Siedler in den nahen Bergen flüchten.“
Das ist natürlich alles sehr kursorisch, verständlicherweise. Partiell ist das sogar veraltet, denn die Überlichtschiffe werden eigentlich nicht mehr auf Ursinoon gefertigt, sondern auf dem Mond von Tasvaan, der Nirtaan heißt. Das macht aus energieökonomischen Erwägungen heraus auch Sinn, da Nirtaan im Gegensatz zu Ursinoon keine Atmosphäre trägt.
Was allerdings stimmt, das ist das Faktum, dass der eisige Planet Ursinoon als Stützpunkt für die Raumpiloten und Erzfrachterbesatzungen dient, die im Asteroidengürtel des Tasvanor-Systems unterwegs sind.
Was man eher nur kursorisch im ersten BdC-E-Book zu Gesicht bekommt (und wozu ich später im dritten Band der Serie mehr sagen werde), das ist das Geheimnis, auf das der rätselhafte Resacohn die flüchtenden Raumpiloten aufmerksam macht.
Es gibt tatsächlich mindestens einen alten Stützpunkt auf dieser Welt, und ich deute nur mal kurz an, dass der nicht von Tasvanern errichtet worden ist. In einer gewissen Weise ist er eine Brücke zu den Sternen, mit der die flüchtenden Raumpiloten nicht gerechnet haben, und von hier aus werden sie zu einem Abenteuer aufbrechen, das sie sich in ihren kühnsten Alpträumen nicht ausgemalt haben.
Nein, dazu kann ich noch nicht mehr sagen, das wäre Spoilern auf sehr hohem Niveau. Lasst euch da mal besser überraschen von dem, was kommt.
Was kann ich zu Ursinoon noch erzählen. Wie oben geschrieben steht, gibt es drei Plateaustädte auf der Welt. Die Atmosphäre Ursinoons wird von einer robusten, immergrünen Vegetationsdecke erzeugt, die aufgrund der Tatsache der wirklich extrem kurzen wärmeren Perioden einen außerordentlich langsamen Lebenszyklus besitzt. Man kann also davon ausgehen, dass diese Vegetation, zu der ich bislang noch nichts Näheres aussagen konnte, gleich irdischen Mammutbäumen vermutlich jahrtausendealt wird.
Aber wir sind hier natürlich nicht bei Ray Bradbury, der in seinen „Mars-Chroniken“ allen Ernstes Bauholz von der Erde zum Mars expedieren ließ, um hier amerikanische Frontier-Städte zu bauen. Wir wissen heutzutage, dass die Nutzlastkosten buchstäblich astronomisch wären. Dann hätte er die Häuser auch gleich aus Gold oder Platin bauen können, das wäre vermutlich preiswerter gewesen … wer also glauben sollte, dass die Tasvaner von Ursinoon Holz nach Tasvaan verschiffen, der traut den Echsenwesen wirklich keine kaufmännische Effizienz zu.
Nein, Ursinoon ist, was die Vegetation angeht, ein klares Zuschussgeschäft. Alles, was auf dieser Welt angebaut wird, gedeiht klimatisiert in den künstlichen Höhlendomen der Plateaustädte. Es ist anzunehmen, dass abgesehen von einer Oberflächenkartierung durch Orbitalsatelliten kaum so etwas wie Straßensysteme oder externe Siedlungen existieren. Dafür sind die Kosten zu hoch und die Anreize zu gering. Folgerichtig konzentriert sich die Besiedlung auf die drei Plateaustädte, wo alle Produktions- und Erzverarbeitungsanlagen liegen. Nur Halbfabrikate und Fertigfabrikate, so denke ich es mir, werden von hier aus systemeinwärts oder mit extrasystemischen Schiffen zu den tasvanischen Kolonien verschifft.
Als die Neuen Herren kommen und das tasvanische Reich im Handstreich besetzen, tun sie das – wie ihr aus dem ersten BdC-E-Book wisst – auch mit Ursinoon. Vorerst ist diese Welt also okkupiert, und nur ein paar Piloten unter Resacohns Führung sind noch flüchtig.
Es sieht grundsätzlich schlecht für die Geflohenen aus … aber wir ihr im dritten BdC-E-Book erleben werdet, täuscht dieser Eindruck.
Und damit ist Ursinoon als Handlungsschauplatz auch nicht gänzlich verschwunden. Zwar werden für lange Zeit andere Orte wichtiger werden … doch Ursinoon solltet ihr immer im Hinterkopf behalten, da geschieht noch einiges von Bedeutung. Leider darf ich dazu noch nichts Näheres sagen. Deutlich anders wird das im nächsten Artikel dieser Reihe ausfallen, und dann kann ich auch wieder eine Reihe von prägnanten Zitaten bringen, die hier und heute fehlen.
Soviel also für heute (und ich kann eure unzufriedenen Mienen bestens verstehen, meine sieht sehr ähnlich aus). Im nächsten Artikel blicken wir 45 Milliarden Handlungsjahre in die Zukunft und in einen völlig anderen Sektor des Universums.
Wohin es uns dann verschlägt, da lasst euch mal überraschen.
Bis bald, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.