Liebe Freunde des OSM,
ich würde mal sagen, wenn ich so auf das scheidende Jahr 2020 zurückblicke, so geht es wohl uns allen ähnlich: Pläne und Vorsätze waren in reichlichem Maße vorhanden, aber deren Umsetzung wurde von einem winzigen Organismus mit dem wissenschaftlichen Namen COVID-19, auch landläufig als „Corona“ verallgemeinert, grundlegend und in unvorhersehbarer Weise vereitelt. Die Welt, in der wir uns aktuell befinden und das wohl noch eine recht lange Zeit, ist von der „vor Corona“ so gründlich verschieden, dass sicherlich viele von meinen Lesern – und ich selbst zeitweise auch – das Gefühl hatten, in einer Art von abenteuerlichem dystopischen Setting festzustecken, eine Art „Jumanji“ der unangenehmsten Art.
Warum? Weil wir nicht einfach eine Aufgabe erfüllen müssen wie ein Feuerjuwel zurückzubringen, ein Zauberwort zu rufen, und all die Alpträume hinter uns zu lassen. Das ist eine Form von Eskapismus der unterhaltsamen Art. Die Wirklichkeit, in der wir leben, sieht bedauerlicherweise gründlich anders aus, und mit der müssen wir weiterleben, ob es uns gefällt oder nicht.
Nun, mir gefällt diese gründlich veränderte Welt nicht, und auch da weiß ich mich mit Millionen Menschen weltweit in guter Gemeinschaft. Das Corona-Virus stellt die Systemfrage, stranguliert die Zivilgesellschaft und die Wirtschaft gleichermaßen, stellt alte Gewohnheiten auf den Kopf und bringt alles aus dem Takt. Wenn ich das Jahr 2020 als „das Corona-Jahr“ bezeichne, so ist das nichts als die lautere Wahrheit.
2020 ist auch das Jahr gewesen, in dem ich naiv glaubte – siehe Silvesterblog 2019 – , noch eine Menge hochfliegender Pläne umsetzen zu können. Neue E-Books sollten erscheinen, weitere Print-Ausgaben meiner schon publizierten Werke … und tatsächlich sah das anfangs ja auch ganz danach aus. Dass im März schon alles Schiffbruch erlitt und ich auf völlig andere Weise dem Jahresende zustreben würde, stand nicht zu erwarten. Schauen wir uns doch mal näher an, was ich schaffte und was nicht.
Punkt 1: Neue E-Books bei Amazon habe ich nicht realisiert. Schade, aber nicht zu ändern.
Punkt 2: Am 14. Januar begann ich – vielleicht etwas voreilig – mit der nächsten Digitalisierungs-Baustelle, dem KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (1983-1985). Allzu weit gekommen bin ich dort noch nicht, was primär daran liegt, dass ich auch die alten Vorversionen einbeziehen will. Der Stil der Werke ist, zeitgemäß, unterirdisch, aber der Vollständigkeit halber muss das sein. Das ist auch wichtig für die Fortsetzung der CLOGGATH-KONFLIKT-E-Books, die ja auf diesen alten Ideen fußen.
Punkt 3: Am 27. Januar konnte ich das aktualisierte Update des OSM-Kompendiums „Die Tiefen des inneren Universums“ fertigstellen. Eigentlich wollte ich das mit Daniel Neigel als kleine, aktuelle Broschüre drucken lassen, aber da speziell die Corona-Lage unseren Kontakt zusammenbrechen ließ, konnte dieser Plan nicht realisiert werden … in gewisser Weise sinnvoll, da ich im OSM deutlich weiter kam, als ich im letzten Silvesterblog noch mutmaßte. Das bedeutet: das Kompendium ist eigentlich bereits wieder veraltet.
Punkt 4: Wie schon vorausgesagt, konnte am 16. Februar der OSM-Band 1950 „Rätsel von EWIGKEIT EINS“ vollendet werden (Band 43 der Serie „Oki Stanwer – Fürst von Leucienne“).
Punkt 5: Im Frühjahr starb einer meiner Lieblingsautoren, Clive Cussler, hochbetagt, und es erwies sich als eine selbst gestellte Verpflichtung, mit „Ein Freund der See und des Abenteuers“ einen recht ausführlichen Nachruf zu verfassen, der inzwischen mehrfach publiziert werden konnte. Sein Sohn und die Coautoren werden aber dafür sorgen, dass sein Name und seine Helden weiterleben, und das ist gut so.
Punkt 6: Am 10. Mai gelang es endlich mit Jahren Verspätung, den Roman „Odyssee in Arc“ (1987!) abzuschreiben und so zu digitalisieren. Eine wichtige, bislang versäumte Vorarbeit für eine gründliche Umarbeitung. Wann ich diese Baustelle weiter bewirtschafte, vermag ich zurzeit noch nicht zu sagen.
Ebenfalls im Mai vertiefte ich mich in die Glossare der sechs Arc-Romane und stellte sie zumindest rudimentär fertig. Mit Leben gefüllt werden müssen sie dann aber erst noch.
Punkt 7: Da ich ab dem 1. Juni 2020 wieder an der Universität zu arbeiten begann (zunächst auf einer 85 %-Stelle, ab 1. Oktober dann Vollzeit), kam ich bezüglich neuer Geschichten oder Überarbeitungen quasi gar nicht mehr vom Fleck. Eine der letzten Baustellen, die ich abzuschließen imstande war, betraf das Digitalisat des KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“, das am 14. August endlich vollendet werden konnte. Aber wie oben angedeutet, habe ich ja mit dem Digitalisat des KONFLIKTS 13 begonnen. Es bleibt also bis auf weiteres bei der parallelen Abschrift und Kommentierung zweier alter OSM-Serien.
Punkt 8: Am 24. August kam ich recht unerwartet dazu, die Novelle „Kontrollverlust“ abzuschließen. An der hatte ich bekanntlich schon ein paar Jahre halbherzig herumgeschrieben, aber als Abkühlung taugte diese Fassung, die fast komplett in der Arktis auf einer geheimnisvollen Insel mit mörderischen Bewohnern spielt, in der heißen Sommerzeit allemal. Und nein, falls ihr fragt: publiziert ist sie noch nicht.
Punkt 9: Im September begann ich dann eine weitere Baustelle zu bewirtschaften, nämlich das erste von drei noch ausstehenden OSM-Serienglossaren zu erstellen, diesmal für KONFLIKT 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“. Das ist gewissermaßen die Vorarbeit für die weiteren Close Up-Artikel. Während ich das noch nicht mal begonnene Digitalisat der Serie nicht zu Grunde legen kann, wenn ich voraussichtlich im Sommer/Herbst 2021 die letzten Close Up-Artikel zum KONFLIKT 15 verfasse, weiß ich dank der fürs Glossarerstellen notwendigen Lektüre der Serie wieder, wie die Handlung verlief.
Punkt 10: Gleich im darauf folgenden Monat Oktober hatte ich diese Aufgabe des Roh-Glossars für KONFLIKT 16 abgeschlossen und ging über zum Roh-Glossar-Erstellen für KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“. Damit kam ich dann im November 2020 durch.
Punkt 11: Jetzt, wo ich diese Zeilen verfasse, habe ich gerade damit begonnen, das Roh-Glossar für die letzte noch nicht erfasste OSM-Serie in Angriff zu nehmen, KONFLIKT 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (1994 vollendet). Das ist sozusagen die Kür des Ganzen, weil hier das neue OSM-Konzept geboren worden ist und die inhaltliche Durchdringung schon seit 20 Jahren verschleppt wurde. Zurzeit mache ich da wirklich spannende Entdeckungen. Aktuell befinde ich mich in der Verzeichnung der 40er-Bände, es geht also recht zügig voran.
Woran habe ich noch weiter gearbeitet? Zum Beispiel an der Novelle „Das Geheimnis von Church Island“, die ich das letzte Mal erwähnte. Auch hier ist der ursprüngliche Zeitplan inzwischen obsolet geworden, aber ich kam gut voran und bin guter Hoffnung, im Frühjahr 2021 die Geschichte fertig stellen und wohl auch veröffentlichen zu können. Wo und wie? Das muss ich noch ausloten.
Am direkt daran anschließenden E-Book „DER CLOGGATH-KONFLIKT 2: Monstererwachen“ kam ich nur sehr bedingt weiter, dasselbe gilt für das E-Book „BdC 2: Gestrandet in Bytharg“, die ich nun organisatorisch ins kommende Jahr verlagern muss. Selbiges gilt leider auch für das E-Book „TI 32: Krisenherd Xoor‘con“. Ich wünschte sehr, ich wäre weiter gekommen, aber das ließ sich beim besten Willen nicht umsetzen.
Relativ überraschend kam für mich dann, dass ich am 2. Oktober in einer kurzen Urlaubspause die Energie aufbrachte, den OSM-Band 2000 zu verfassen, ein Werk mit weit mehr als hundert einzeiligen Seiten Umfang. Zugleich ist dieser Band mit dem Titel „Tödliche Entscheidung“ (Band 54 der Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“) eine Geschichte, an der ich geschlagene 12 Jahre gefeilt habe und der Abschlussband eines mehrteiligen Zyklus, den ich anno 2003 begann … ein äußerst würdiges Ergebnis für diese epochale Bandnummer, wie ich finde. Aktuell hat der OSM schon den Band 2007 erreicht und schreitet munter weiter voran, soweit meine Zeit das gestattet.
Was die Digitalisate angeht, so bin ich bei KONFLIKT 12 (Digitalisat: 12Neu) schon auf Band 100 angelangt.
Werfen wir einen Blick auf die Blogartikelserien. Jüngst habe ich mit dem Rezensions-Blog 300 die dritte Gesamtaufstellung der rezensierten Bücher veröffentlicht. Faktisch fertig sind aber schon alle Blogartikel bis Band 329 … ihr seht, ich bin ein gutes halbes Jahr im Voraus, im regulären Blog konntet ihr vor kurzem Teil 408 lesen. Hier gibt es ebenfalls schon einiges an fertigen weiteren Texten, aber so leicht wie im Rezensions-Blog fällt mir das da natürlich nicht. Da werde ich im Januar wieder deutlich stärker Hand anlegen müssen.
Ebenfalls noch eine Baustelle ist das, was ich damals im letzten Silvester-Blog ankündigte, nämlich eine Übersetzung des „Katzen“-Printwerks ins Englische. Da hoffe ich, im Jahre 2021 endlich einen entscheidenden Schritt voran zu kommen.
Wie sieht die Besucherfrequenz meiner Webseite www.oki-stanwer.de aus? Da kann ich nur einen vorläufigen Stand geben, wie immer. Heute (30. Dezember) kann ich einen Stand von 271.721 Klicks vermelden, was einer täglichen Durchschnittsfrequenz von rund 744 Zugriffen entspricht. Es ist also wirklich bemerkenswert, wie oft meine Seite besucht wurde. Ich hoffe, das hält weiterhin an.
Abschließend sei wie stets meinen Freunden vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e.V. und dem Team von Thrillkult-Media sowie meinem Grafiker Lars Vollbrecht gedankt, auch wenn ich dieses Jahr aus den oben erwähnten Gründen quasi nicht zur Fortsetzung der Zusammenarbeit gekommen bin, was ich sehr bedaure. Ich hoffe, dies im Jahr 2021 wieder im positiven Sinne ändern zu können.
Mit vollmundigen Planankündigungen für das neue Jahr möchte ich mich heuer lieber zurückhalten … da wir nicht wissen, wie lange uns die Corona-Pandemie noch in Atem halten wird – ich gehe davon aus, dass uns das einen erheblichen Teil des Jahres kosten wird. Hinzu kommen organisatorische und publizistische Arbeiten im Rahmen des universitären Projekts, in dem ich beschäftigt bin, andere Unwägbarkeiten mögen hinzutreten.
Ich hoffe insgesamt aber schon, dass sowohl ihr wie auch ich gesund bleiben werden, wir uns an die Sicherheitsabstände und die Schutzmaßnahmen halten wollen, und sobald der Impfstoff gegen COVID-19 (zumindest die hauptsächliche aktuell wirksame Variante!) in ausreichender Menge vorliegt, wir uns einer immunisierenden Impfung unterziehen werden. Das ist jedenfalls mein fester Vorsatz für 2021.
Im nächsten Silvesterblog, der heute in einem Jahr fällig wird, möchte ich gern wieder ein paar schöne Erfolgserlebnisse verzeichnen. OSM 2050 etwa (eine durchaus realistische Vorstellung, wenn man sich anschaut, wie rasch ich von Band 1900 zu Band 2000 vorgestoßen bin), weitere Meilensteine (z.B. ein fertiges Digitalisat der Serie „Horrorwelt“, wo ich immerhin schon in den 140er-Episoden bin. Es gibt nur rund 175, das sieht also sehr gut aus). Und natürlich möchte ich zu gern eine Reihe von wichtigen OSM-Episoden vollenden, um den Berg an „Baustellen“ etwas zu verkleinern.
Lasst euch mal überraschen, wie viel ich davon dann auch tatsächlich umsetzen kann. Bleibt neugierig und verfolgt meine kreative Entwicklung stets zum Monatsende in den „Work in Progress“-Blogs. Danke, dass ihr mir die Treue haltet, auch wenn ich momentan nicht zuverlässig E-Books vorlegen und für neuen ausführlichen Lesestoff sorgen kann. Ich bin guter Dinge, dass sich das alsbald wieder verbessern wird.
Jetzt bleibt mir nur noch, euch einen guten Rutsch ins Jahr 2021 zu wünschen. Bleibt gesund, neugierig und kreativ, Freunde! Danke, dass es euch gibt!
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.
(BS, 13.-30. Dezember 2020)