Blogartikel 405: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 22

Posted Dezember 6th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wer von euch gedacht hat, mit dem Teil 21 der Close Up-Reihe sei Schluss, weil doch schließlich der äußerste Rand des behan­delten KONFLIKTS 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) erreicht ist, der hat meine Anfangsworte zur Artikelreihe nicht mehr recht in Erinnerung. Das sei niemandem vorgewor­fen. Immerhin war das im Blogartikel 300, also am 2. Dezember 2018, mithin schon mehr als zwei Jahre her, wenn dieser Beitrag erscheint.

Ich sagte damals sinngemäß, dass ich aufsteigend und begin­nend mit KONFLIKT 14 durch die schon fertig gestellten und mit­einander ohne Lücken verbundenen OSM-KONFLIKTE gehen wür­de. Diese Linie reicht von Band 1 FdC hinauf über den gesamten KONFLIKT 14, 15, 16, 17 und 18 bis zum Anfang des KONFLIKTS 19. Ihr habt es hier also nicht nur mit den 105 Episoden der FdC-Serie zu tun, sondern auch mit den Bänden der Serien „Oki Stanwer“, „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“, „Drohung aus dem All“ und zuletzt mit der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“.

Heute starten wir also mit der Auseinandersetzung Oki Stan­wers im Rahmen des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ (OS), und da­mit machen wir zugleich in der Realhistorie einen temporalen Schritt zurück. Hielten wir uns zuvor mit den letzten Bänden der FdC-Serie noch im Frühjahr 1988 auf, so wandere ich jetzt zu­rück in die frühen 80er Jahre. Denn „Oki Stanwer“ ist jene Serie, mit der der Oki Stanwer Mythos in seiner damals noch sehr amorphen Form begann – annähernd zeitgleich mit KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH), den ich euch ja nach und nach mit den E-Books der Serie „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ in mo­derner Form nahe bringen will.

Da ich mit der FdC-Serie erst Ende des Jahres 1983 begann, agierte KONFLIKT 15 gewissermaßen im luftleeren Raum. Das macht deshalb Sinn, weil das eigentliche Konzept der 33 OSM-KONFLIKTE erst im Laufe des Jahres 1985 konkretisiert wurde, also deutlich nach ENDE der jetzt zu behandelnden Serie. Wun­dert euch darum nicht über gewisse Inkongruenzen und holpri­ge Zusammenhänge. Beizeiten werde ich das in Ausarbeitung etwas in Form bringen.

Genau genommen habe ich das ja sogar seit Anfang des Jahres 1986 schon getan. Es wurden mehr als 50 Bände der OS-Serie seither in Romanform überarbeitet … leider sind alle 11 Romane dieser Version noch nicht digitalisiert. Ich kann darauf also nicht zurückgreifen.

Das ist besonders schade, weil die ersten vier Episoden der OS-Serie sich nicht im Originalskript erhalten haben und ich sie ge­wissermaßen frei nacherzählen muss. Da sie aber recht klein­schrittig konzipiert waren, sollte das nicht das überwältigende Problem sein.

Schwierig wird die temporale Einordnung – ich habe erst ab 1984, und auch da nur in ziemlich unsortierter Weise – kreativ „Buch“ geführt über die Reihenfolge meiner Geschichten. Die meisten Erschaffungsdaten sind darum eher vage. Ich denke, etwas klarer wird es erst bei den höheren Bandziffern werden.

Dies solltet ihr also alles im Hinterkopf behalten, ebenso, dass ich nun natürlich ein Kontinuum konstruiere, um den Übergang von KONFLIKT 14 zu KONFLIKT 15 zu gestalten. So soll das spä­ter in der Ausarbeitung dann auch sein.

Alles klar, Freunde? Okay, dann starten wir mal zur Vorgeschich­te dessen, was KONFLIKT 15 des Oki Stanwer Mythos ist.

Einleitung:

Der KONFLIKT 14 des Oki Stanwer Mythos ist vom Licht verloren worden. Die Macht TOTAM hat in jahrelangem Ringen gegen das Reich der Cranyaa in der Galaxis Hun‘arc den Sieg davongetra­gen. Oki Stanwer und seine Gefährten fanden den Tod. Die Sie­ben Lichtmächte entschieden daraufhin, um TOTAM nicht das Feld vollständig zu überlassen, einen finalen Schlag zu führen und das Universum in sich zusammenstürzen zu lassen und ei­nen neuen Kosmos zu erschaffen, in dem die Chancen des Kampfes vielleicht besser verteilt sind.

Das Kampffeld dieses Universums, des KONFLIKTS 15, ist die Galaxis Milchstraße. Hier soll Oki Stanwer das Volk der Terraner auf dem Planeten Erde anführen und es zu einer wirkungsmäch­tigen Allianz gegen TOTAM zusammenschmieden, im Verein mit zahlreichen anderen Sternenvölkern, die in dieser Galaxis ange­siedelt sind.

Doch die Dinge entwickeln sich schon im Vorfeld ausgesprochen desaströs. Oki Stanwer soll, so die Planungen, im Jahre 7474 in der Milchstraße erscheinen – aber bereits im Jahre 4596 tau­chen in der Galaxis rätselhafte Flugobjekte auf, die einen terro­ristischen Kleinkrieg gegen die terranische Föderation begin­nen. Über eintausend Jahre lang werden diese Attacken jener unheimlichen Schattenschiffe, die man „Voorks“ nennt fortge­setzt. Ihre Herkunft ist unklar, Heimatwelten scheint es nicht zu geben, probate Gegenwehr auch nicht. Tausende von Schiffen, Dutzende von Siedlerwelten fallen den Attacken zum Opfer.

Das terranische Imperium zerfällt zunehmend im Zuge dieses lang gezogenen „Voork-Krieges“. Teile der hochtechnisierten Menschheit verlassen sogar die Milchstraße und wandern in eine Kleingalaxis namens Zoran aus, die Tausende von Lichtjah­ren entfernt ist und hinter Dunkelwolken verborgen wird, so dass sie von der Galaxis nicht entdeckt werden kann. Hier er­richten die terranischen Flüchtlinge ein neues, stark hierar­chisch durchstrukturiertes Imperium. Sie planen jahrhunderte­lang, eine starke Kampfflotte zu erschaffen, bemannt mit einem Androidenstamm, und damit wollen sie dereinst zurückkehren, um ihre angestammte Heimat zurückzuerobern, die sie von den Voorks unterworfen glauben.

Die Voorks aber sind so phantomhaft verschwunden, wie sie aufgetaucht sind – und seither haben sich zahlreich kleine Ster­nenreiche wie die „Stardust-Flibustiers“, eine Nation von Welt­raumpiraten, von Freihandelswelten wie Beteigeuze IV oder Kor­sop unter der Sonne Mira Ceti entwickelt, aber auch so exoti­sche Welten wie Poor Planet, das Zentrum der ABF, der „Arme Bettler-Föderation“. Die Erde selbst als Ursprungsplanet ist in Vergessenheit geraten.

Niemand weiß mehr von der Kleingalaxis Zoran und den dorti­gen Plänen der weitgehend degenerierten exilierten Mensch­heit. Die hier gezüchteten maskulinen Androiden der „Oki Stan­wer“-Reihe – benannt nach einem mythischen Sternenreich, das lange vor dem der Menschheit in der Galaxis existierte – wer­den von Genetikern des Insektenvolks der Vranohs kreiert, ge­drillt und zu fähigen Raumfahrern ausgebildet.

Niemand ahnt, dass die Milchstraße von einer Vielzahl von Ma­trixfehlern durchsetzt ist – die vereinzelten Stützpunkte des al­ten okischen Imperiums aus KONFLIKT 9 (später in der Proto-OSM-Serie „Der Kaiser der Okis“ bzw. in der aktuellen Version in der Serie „Oki Stanwer – Der Kaiser der Okis“) zählen unter an­derem dazu. Zum anderen weiß auch kaum jemand, dass es di­verse mythische Völker dort gibt, die sich nun, im beginnenden Handlungsjahr 7474 terranischer Zeitrechnung, wieder zu regen beginnen – und diese Völker sind durchweg nicht gut auf die Menschheit zu sprechen.

Und drittens, das ist eigentlich der verheerendste Handlungs­strang, ahnt noch niemand, dass die Macht TOTAM mit seinen Dämonen begonnen hat, einen Unterwanderungsversuch in der Galaxis zu beginnen. Der KONFLIKT ist gewissermaßen in den Startlöchern. Nur eins fehlt noch – Oki Stanwer muss erschei­nen.

Und das passiert dann auch. Damit geht alles wirklich los …

Episode 1: Der Rebell

(unklar, 1982, kein Originalskript mehr existent, nicht digitalisiert)

Handlungsschauplatz Kleingalaxis Zoran: Während eines Raum­manövers einer Einheit von Oki Stanwer-Androiden wird einer der Androiden von einem unsichtbaren Lichtstrahl getroffen, der in Wahrheit eine wandernde Seele darstellt – Oki Stanwer! Da die Gehirnstruktur des Androiden mit der Oki Stanwers kompati­bel ist, verdrängt er die Androidenseele und findet sich in einer bizarren, fremden Situation wieder. Er rebelliert instinktiv gegen die kriegerischen Programmziele seiner Androidengefährten und fällt so dem System als Störfaktor auf.

Zugleich erwacht in Zoran in einem geheimen (Matrixfehler)-Stützpunkt des okischen Imperiums ein Oki-Roboter zu neuem Leben, der der Auffassung ist, seine Ruhezeit zähle nur nach einigen Jahrzehnten, nicht – wie in Wahrheit – nach rund 9.000 Jahren. Seine Messinstrumente fangen Oki Stanwers Aura-Frequenz auf, und er bricht auf und rettet den verwirrten Androiden, um ihn in Sicherheit zu bringen.

Episode 2: Ziel unbekannt

(unklar, 1982, kein Originalskript mehr existent, nicht digitalisiert)

Oki Stanwer in seinem neuen Androidenkörper ist in Begleitung des erkennbar fehlgesteuerten Oki-Roboters unterwegs in die Galaxis Milchstraße. Der Oki-Roboter stuft ihn dabei hartnäckig als „Kaiser der Okis“ ein, dessen Aufgabe es sei, TOTAM zu be­kämpfen.

Doch das erkennt Oki Stanwer, der den größten Teil seiner Erin­nerung verloren hat, nicht an. Er will eigentlich nur ein ruhiges Leben führen, fernab von allen Konflikten, die man ihm hier auf­drängt. Für ihn ist das okische Imperium, von dem der Roboter faselt, nichts als eine halbgare Legende der Vergangenheit – in jedem Fall, selbst wenn es das ominöse „Ewige Reich“ noch ge­ben sollte und TOTAM, hält er das nicht für seinen Kampf, son­dern für einen fundamentalen Irrtum. Aber er kann sich nicht durchsetzen.

Der Oki-Roboter verfolgt unbeirrbar seinen Auftrag: Oki Stanwer zur Oki-Stützpunktwelt Ghetor-III zu bringen, wo eine Spezial­waffe für Oki Stanwer aufbewahrt wird, die ihm den Kampf ge­gen TOTAM ermöglichen soll.

Zu dumm nur: Ghetor-III wurde vor Jahrhunderten von terrani­schen Kolonisten besiedelt. Noch schlimmer: der Matrixfehler von Ghetor-III weicht strukturell völlig von den ursprünglichen Parametern ab … und dann stürzt das Raumschiff dort auch noch ab!

Episode 3: DER RÄCHER

(unklar, 1982, kein Originalskript mehr existent, nicht digitalisiert)

Die vormalige Oki-Stützpunktwelt Ghetor-III heißt heute Garos und ist eine kühle Welt mit Tundren und nordosteuropäischem Klimat. Da die Siedler hier in einen archaischen technischen Zu­stand zurückgefallen sind, befinden sie sich etwa auf dem Level des Spätmittelalters. Die am höchsten entwickelten Waffen sind primitive Pulverschusswaffen, mehrheitlich kämpft man mit Schwertern, Beilen und Äxten.

Es gibt noch eine weitere Gefahr – das ist der so genannte „Schattenwall“, eine finster dräuende, ringförmige Schöpfung des Dämons Gormus von TOTAM, den man auch den „Schatten­herrscher“ nennt. Niemand kann den Schattenwall durchdrin­gen, in dem die irdischen Kolonisten seit Jahrhunderten gefan­gen sind.

Im Innern des umgrenzten Gebiets ist auch Oki Stanwer mit sei­nem Schiff abgestürzt und wird von den Kolonisten gerettet. Der Roboter selbst ist nicht mehr zu retten. Der Oki-Stützpunkt, den es hier angeblich gegeben haben soll, scheint nicht mehr zu existieren … was aber leider sehr wohl existiert, ist eine mons­tröse Kampfmaschine, die unter dem Sumpf schlummert und die nun zu höllischem Leben erwacht, als Oki Stanwer bewusst­los aus dem Wrack geborgen wird. Auch diese Maschine, der so genannte RÄCHER, verfügt über einen Sensor, der Oki Stanwers Aura spüren kann. Aber er ist ebenfalls fehlgesteuert – Okis Be­wusstlosigkeit interpretiert der RÄCHER als Todessignal … und dann macht er sich auf die mörderische Rachetour in die Kolo­nistensiedlung Gordon Hill, die diesem gepanzerten Ungetüm nichts entgegensetzen kann … es droht ein Massaker!

Episode 4: Die Schattenreiter

(unklar, 1982, kein Originalskript mehr existent, nicht digitalisiert)

Gewissermaßen in letzter Minute kann Oki Stanwer, wieder aus der Bewusstlosigkeit erwacht, den Feldzug des Riesenroboters, des RÄCHERS, aufhalten. Diese Maschine mit einer starken Brustkanone und extrem leistungsstarken Paralysatoren, stellt sich nun in Oki Stanwers Dienste.

Doch in der Zwischenzeit ist auch der Dämon Gormus auf das abgestürzte Oki-Raumschiff aufmerksam geworden, und er schickt seine Schattenreiter unter ihrem Feldherrn Kalmingas Rolgert in den Einsatz gegen Oki und den RÄCHER sowie das Ko­lonistenheer, das sich in eine gewissen Leichtsinnigkeit aufge­macht hat, gegen den Dämon zu ziehen.

Episode 5: Die Moortoten

(unklar, 1982, digitalisiert 2002)

Oki Stanwer und sein Heer sind von Kalmingas Rolgert und sei­nen Schattenreiter abgedrängt worden. Der direkte Weg zu Gor­mus‘ Schattenpalast ist ihnen versperrt. Es bleibt eigentlich nur noch eine Möglichkeit – durch das so genannte Kórsal-Moor zu ziehen und hier den Schattenreitern auszuweichen.

Bei alledem ist Oki Stanwer nach wie vor unklar, wie viel Wahr­heit in den bizarren Legenden um TOTAM und seinen Namens­vetter Oki Stanwer – mit dem er sich selbst nicht identifiziert! – stecken mag. Die Schattenreiter waren schon unheimliche We­sen, aber er kann nicht glauben, dass sie nun gegen einen leib­haftigen Dämon ziehen.

An Okis Seite reitet auch ein hünenhafter Garosaner namens Thor Gordenbeyl in dem Feldzug mit. Bei ihm handelt es sich um einen Helfer des Lichts … aber dass Oki ihn eigentlich akti­vieren müsste, existiert hier als Topos noch nicht, insofern ver­bindet die beiden in diesen frühen OSM-Episoden nur eine in­tensive Freundschaft.

Im Moor treffen die Kämpfer aus Gordon Hill um Oki Stanwer zu­nächst auf einen versprengten Trupp menschlicher Rebellen un­ter dem asiatisch-stämmigen Anführer Marko Chang. Als sie ihre Missverständnisse ausgeräumt haben, dringen sie gemeinsam tiefer auf den Pfaden in das Moor vor … und laufen in eine Falle.

Lebende Tote erwachen im Moor zu neuem Dasein und attackie­ren gnadenlos Okis Mitstreiter. Während der RÄCHER durch ei­nen Unfall im Moor versinkt und so seine Kampfkraft nicht ein­setzen kann, werden Okis Mitstreiter bis auf Marko Chang und Thor Gordenbeyl niedergemetzelt. Die drei geraten in Gefan­genschaft menschlicher Kollaborateure des Dämons und werden durch einen TOTAM-Transmitter, der auf einer Insel inmitten des Sumpfes existiert, direkt zur Welt des Bösen versandt … augen­scheinlich könnte der KONFLIKT auf dramatisch schnelle Weise zu Ende sein, aber so kommt es nicht.

Mehr dazu erfahrt ihr dann im kommenden Teil der Close Up-Reihe, in der ich mich dann um die Episoden 6-10 kümmern werde.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

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