Wochen-Blog 357: Legendäre Schauplätze 16: Pholyar

Posted Januar 5th, 2020 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

es bringt so seine Schwierigkeiten mit sich, auch im Oki Stanwer Mythos und demzufolge in meinem Blog, wenn eine Artikelreihe alphabetisch aufgebaut ist. So ist es denn auch mit dieser Artikelreihe, in der ich etwas über „legendäre Schauplätze“ des OSM sage, die ihr zumeist noch nicht kennt. Ich meine, ich habe da einen gewissen Standortvorteil – der resultiert schlicht aus gegenwär­tig 1935 OSM-Werken, die abgeschlossen sind und die sich monatlich weiter hochzählen. Vom nächsten „Quasi-Jubiläum“, dem Band 1950, bin ich nicht mehr sehr weit entfernt, er wird irgendwo in den ersten vier Monaten des Jah­res 2020 liegen, wie ich zuversichtlich annehme.

Nachdem ich euch im vergangenen Teil dieser Artikelreihe wirklich sehr viel er­zählt habe, kann ich mich dieses Mal recht knapp fassen. Das liegt einfach in der Natur der Sache – als ich diese alphabetische Gliederung entwickelte, ging ich zuversichtlich davon aus, dass von der E-Book-Reihe „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ schon zwei, vielleicht sogar drei Bände zum gegenwärtigen Zeit­punkt vorliegen würden. Und der Ausgangspunkt dieser Serie ist bekanntlich die Kleingalaxis Pholyar im direkten Halo der Grünen Galaxis Bytharg.

Dummerweise ist aktuell aber nur der erste Band erschienen, und damit sind natürlich sehr viele Details, die Pholyar angehen, euch noch unbekannt. Damit ergibt sich ein Problem für den vorliegenden Blogartikel, wie unschwer zu er­kennen ist: wie viel darf ich verraten, ohne unangemessen zu spoilern? Das ist wirklich keine leichte Aufgabe.

Natürlich kenne ich Pholyar schon sehr lange. Der Begriff dieser Kleingalaxis fiel erstmals in KONFLIKT 13 „Oki Stanwer Horror“, die – wie ihr euch vielleicht erin­nern werdet – bereits im Dezember 1985 in Episodenform abgeschlossen wur­de. Wir sprechen also damit über eine semantische Hülse, die inzwischen 36 Realjahre alt ist. Und selbstverständlich war mir Pholyar dann ein Begriff, als ich im Frühjahr 1987 mit der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (BdC), also dem legendären KONFLIKT 12, begann.

Ebenfalls längst Vergangenheit ist die letzte Erwähnung von Pholyar im Sommer des Jahres 1993, als ich nämlich die BdC-Serie beendete. Weit über hundert Episoden später, sollte ich hier vielleicht mit andeuten.

Es gab im Rahmen der Serie zahlreiche Besuche in Pholyar, etwa auf einer Welt, die Pholyar-Tor genannt wird, oder in einem System, das euch gegenwärtig nur dem Namen nach bekannt ist, nämlich dem Hyertonn-System. Aber von vielen Dingen in Pholyar kann ich einfach nicht reden, ohne, ich deutete es an, zu spoi­lern. Manch einen von euch, der erhofft hat, ich würde hier so aus dem Näh­kästchen plaudern oder auch nur plaudern können wie im letzten Beitrag, wo es um den Okiplaneten ging, muss ich folgerichtig enttäuschen.

Schauen wir uns mal die reinen lexikalischen Fakten an, die im Glossar der Serie festgehalten worden sind. Sie sehen so aus:

Pholyar: Eine kugelförmige Kleingalaxis (Durchmesser 11000 Lichtjahre), die im Halo von Bytharg eingelagert ist. Entfernung zur eigentlichen Riesengalaxis Bytharg beträgt 8940 Lichtjahre. Pholyar ist Bestandteil des Reiches Bytharg, was keiner weiß, ein so genannter Vasallenstaat. Pholyar ist die Heimat der Tas­vaner.

Demgegenüber habe ich in dem E-Book „BdC 1 – Im Feuerglanz der Grünen Ga­laxis“ das schon ein kleines bisschen ausgearbeitet. Dort sieht der Glossarein­trag so aus:

Pholyar: Eine kugelförmige Kleingalaxis (Durchmesser 11000 Lichtjahre), die im Halo von Bytharg eingelagert ist. Entfernung zur eigentlichen Riesengalaxis Bytharg beträgt 8940 Lichtjahre. Pholyar ist Bestandteil des Reiches Bytharg, was keiner weiß, ein so genannter Vasallenstaat. Das Regierungszentrum des Vasallenstaates ist Hyertonn. Pholyar ist die Heimat der Tasvaner, die dort bei ihren Besiedelungen benachbarter Sonnensysteme noch keine anderen Spezies angetroffen haben.

Allerdings macht uns das immer noch nicht wirklich schlauer, das ist mir klar. In­wiefern, könntet ihr nun fragen, ist Pholyar so speziell? Eine Kleingalaxis, bevöl­kert von einem indigenen Alienvolk, das ist doch irgendwie … na ja, Standard in der Science Fiction, nicht wahr? Ja, wenn das denn alles wäre, hättet ihr voll­kommen recht. Wenn es da nicht diese erstaunliche Ähnlichkeit zwischen den Tasvanern einerseits und den Allis andererseits gäbe.

Vielleicht ein Fall von analoger Evolution?

Könnte man annehmen. So, wie auf verschiedenen Kontinenten in verschiede­nen Kulturen analoge Entdeckungen gemacht werden. Möglich. Aber dummer­weise funktioniert der OSM so nicht. Während in unserer Wirklichkeit manche Leute von „intelligent design“ schwätzen, weist der OSM mit den Baumeistern schon seit Jahrzehnten eine Lebensform auf, die nachweislich in sehr tief grei­fender Form in die Genese von Intelligenzvölkern eingegriffen hat (von anderen Intelligenzen, die auf ähnliche Weise wirken, habt ihr glücklicherweise noch kei­ne Ahnung! Das kommt beizeiten noch). Am besten nachgewiesen ist das für die humanoiden Lebensformen, zu denen im weitesten Sinn die Allis und die Tasvaner gehören. Ich konzentrierte mich vor Jahren aber mehr auf die Men­schen, Kleinis, Technos, Weelon, Waaklors, Shonta und Schrottis. Und es gibt noch deutlich mehr Zwischenstufen zwischen diesen Alienvölkern.

Bei den Allis und den Tasvanern von Pholyar, soviel darf ich andeuten, gibt es eine ähnliche Verbindung, und sie hat eine überaus komplizierte Vorgeschichte. Der Pater Osvehl hat mit seinen Thesen an diese Vorgeschichte gerührt, und ihr wisst ja, was mit ihm passiert ist – er wurde seines Amtes enthoben, inhaftiert und ist in der Haft gestorben, und seine Anhänger gingen als terroristische Strö­mung in den Untergrund.1

Pholyar als Kleingalaxis mag also auf den ersten Blick nur die Bühne für ein Randspektakel des KONFLIKTS 12 sein, aber ich versichere euch, diese Vorstel­lung trügt grundlegend. Ich weise auf solche Welten wie Xisnaik hin oder SOFFROL I, die beide in Pholyar liegen und alsbald eine wichtige Rolle in der Serie spielen werden. Dasselbe gilt in vielleicht noch stärkerem Maße für das Hyertonn-System und seinen residierenden Statthalter Sascyawesho.

Selbst wenn sich die Handlung der Serie alsbald von Pholyar nach Bytharg und schließlich nach Koopen verlagern wird, kann ich doch versprechen, dass diese Kleingalaxis und ihre vom Schicksal arg gebeutelten Bewohner immer wieder wie ein Springteufel in Erscheinung treten werden. Und schlussendlich wird Pholyar als Bühne für ein unglaubliches Spektakel herhalten müssen, in dessen Verlauf ein monströses Wesen sich als „Täuscher von Pholyar“ so sehr etablie­ren wird, dass dieser Titel selbst noch im fernen KONFLIKT 24 „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“ (NK) für eiskaltes Grauen sorgen wird, das den Protagonisten schier das Blut in den Adern gefriert.

Fürwahr, Pholyar ist gut für phantastische und grässliche Überraschungen, das werdet ihr alsbald erleben. Und nahezu alles, was ihr hier mitbekommt, hat doppelte Böden, manchmal dreifache. Ob es sich dabei um so schlicht erschei­nende Charaktere wie Sketahr, Wanshen, Ghonai, Zhelokh, Resacohn, Oscihr oder etwa Voskohr oder um Personen, die bislang noch nicht in Erscheinung ge­treten sind … bei all diesen Wesen muss man tatsächlich sehr vorsichtig und auf Überraschungen gefasst sein.

Pholyar ist, so gesehen, ein kosmischer Flecken, der für unheimliche wie phan­tastische Geschehnisse prädestiniert sind. Und ich kann versichern, ihr werdet im Zuge der Serie erleben, wie stark diese Kleingalaxis in den Fokus kosmischer Auseinandersetzungen rückt. Dagegen ist die Invasion der „Neuen Herren“ ge­genwärtig noch gar nichts.

Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht vorwegnehmen. Mehr zu Pholyar bekommt ihr in Band 3 der BdC-E-Book-Serie zu sehen, hoffentlich im Frühjahr 2021. Ich halte euch auf dem Laufenden, versprochen!

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Beizeiten werde ich dazu Näheres in einer Novelle aussagen, die jetzt schon als Fragment konzipiert ist: „Eine Frage des Glaubens“.

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