Liebe Freunde des OSM,
ihr erinnert euch, dass ich vor sechs Wochen von dem eher nicht so glamourösen dritten Quartal des Kreativjahres 2016 erzählte, das sich durch eine Vielzahl von kraftlos fortgesetzten Projektentwürfen auszeichnete und durch eine Schwemme von Blogartikeln, das sonst aber nur wenig zu meinen originären Arbeitsfeldern beitrug.
Diese Arbeitsfelder sind primär drei: der Oki Stanwer Mythos, der Archipel und mein E-Book-Programm. Da sah es doch zwischen Juli und September 2016 äußerst mau aus. Und ich stellte ein wenig die inquisitorische Frage, ob das wohl im letzten Quartal des Jahres 2016 besser werden würde.
Nun, sagen wir es vorsichtig: es blieb schwierig. Wie es immer so ist, wenn ich viel arbeitstechnisch um die Ohren habe, vergrub ich mich primär in Lektüre und rezensierte dann natürlich auch, was das Zeug hielt, wenn ich auf interessante Werke gestoßen war. Das kam selbstverständlich langfristig meinem Rezensions-Blog zugute, kein Zweifel. Aber wirklich zufriedenstellen konnte mich das nicht. Das ist etwa so, als wenn man Hunger hat und alles, was man sich dann leisten kann, ein lappiges Sandwich ist. Binnen einer Stunde hat man dann unweigerlich wieder Hunger. Befriedigend kann man einen solchen Zustand nicht nennen.
Und im Herbst 2016 war das bei mir ein Dauerzustand.
Zwar gelang es mir, im Oktober 2016 insgesamt 27 Werke zu vollenden, aber wenn man sich mal die strukturelle Verteilung anschaut, wird man doch etwas kleinlaut: 8 entfielen auf Blogartikel. Eins war ein wissenschaftlicher (Roh-)Artikel, ein Lesungsbericht war dabei, außerdem ein Lesungsskript, fünf entfielen auf Rezensionen. Und der Rest im Wesentlichen auf kommentierte OSM-Abschriften. Dass ich gegen Monatsende damit begann, den OSM-Roman „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“ für den seriellen Abdruck im Fanzine Baden-Württemberg Aktuell (BWA) ab Nr. 400 vorzubereiten (in diesem Monat schloss ich die redaktionellen Arbeiten an BWA 398 ab, es wurde also wirklich höchste Zeit dafür), half mir nicht wirklich weiter, da es sich dabei ja um eine sehr leichte Nachbearbeitung eines schon existenten Romanskripts handelte.
Zu gerne hätte ich ein E-Book fertiggestellt und publiziert, schließlich befand ich mich gerade mitten im Vierteiler um das Xoor’con-System und die RHONSHAAR-Expedition… aber ihr wisst ja, dass ich euch da viele Monate hingehalten habe. Das war echt kein böser Wille, wie ihr hieran erkennen könnt: ich kam einfach echt nicht vom Fleck.
Es war nur ein schwacher Trost, dass es mir mit nahezu allen anderen Projekten ebenso ging. Wieder einmal kam es zu einer Inflation der „eingeklammerten“ Projekteinträge (21 Zeilen insgesamt). Das wurde auch durch die Tatsache ausgelöst, dass ich im Oktober erstmals auf der Buchmesse in Frankfurt und auf dem Buchmesse-Con sein konnte. Auch das erwies sich, wiewohl als Event einfach toll, als unglaublicher Zeitfresser.
Erwähnenswert für diesen Monat ist vielleicht, dass ich eine neue OSM-Story zum KONFLIKT 2 zu schreiben begann, „Thalgoons letzte Stunden“, die aber leider im Bilderstrom vorzeitig abriss und Fragment blieb. Ich schrieb ein wenig weiter an der OSM-Story „Die Kondenswesen“ und an der Archipel-Novelle „Waldmenschen“, doch sonst kann ich in diesem Monat nichts wirklich Bemerkenswertes entdecken.
Traurig? Ja. Doch der November sollte härter werden.
Hier kam ich nur noch auf 14 fertige Werke, von denen 5 auf Blogartikel entfielen, einer auf den Artikel „Abenteuer Buchmesse-Con“, den ich wesentlich für BWA schrieb. Zwei Einträge entfielen auf Teile der „Alten Armee“… aber ich konnte endlich „Die Sternenbaustelle“ vollenden! Damit hatte ich leider erst die Hälfte des E-Book-Zweiteilers um das RHONSHAAR-Desaster im Xoor’con-System geschafft.
Ich lenkte mich, soweit das irgend möglich war, durch zahlreiche Fragmentbearbeitungen weiter ab und hoffte, hier irgendwo einen inspirativen Funken zu finden, der mich tiefer in diese Welten tragen würde. Leider vergebens. Ich oszillierte zwischen Archipel und OSM hilflos hin und her.
Mal war ich im Archipel („Die zwei Provokateurinnen“), dann wieder im OSM („Auf Sklavenjagd“), danach sogar im Erotic Empire („Die Kolonie Saigon II“), dann wieder im Archipel („Sarittas Hilflosigkeit“)… und schlussendlich hatte ich dann noch zwei wissenschaftliche Projektvorträge für März und Mai 2017 in Arbeit, die mich weiterhin absorbierten. Hinzu kam die Vorbereitungsarbeit für das Jubiläumsheft BWA 400…
Ich war höllisch unglücklich, könnt ihr mir glauben, und ich sehnte mich nach dem Jahresende… freilich ohne Aussicht, dass dieses Trauerspiel alsbald enden würde. Irgendwie war ich schon Ende November arg ausgebrannt.
Der Dezember schloss schließlich mit 23 fertigen Werken, was auf den ersten Blick Erholung signalisiert. Das wäre ja auch zu erwarten gewesen, war doch die Universität ab Weihnachten geschlossen, so dass ich – wenigstens formell – Zeit genug für ausgelebte Kreativität haben würde.
Ah, so der erste Anschein. Aber wie üblich trügt er.
Von den 23 Werken entfallen wieder einmal 8 auf Blogartikel. Drei gehen zu Lasten der „Alten Armee“, einer für eine Neufassung eines wissenschaftlichen Artikels, hinzu kam, dass mich BWA 400 bis zum 21. Dezember in Atem hielt.
Eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass ich dann doch noch am 27. Dezember mit „Das Versteinerungs-Spiel“ eine kleine OSM-Vignette aus KONFLIKT 19 zu Papier bringen und in einem Rutsch abschließen konnte. Eigentlich war mit mir in diesem Monat nicht mehr viel anzufangen.
Das sieht man natürlich auch an dem sonstigen Material, das ich in dem Monat beenden konnte: kommentierte OSM-Episodenabschriften aus KONFLIKT 18, KONFLIKT 12 und KONFLIKT 14, what else?
Gut, ich machte auch weitere Gehversuche in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (was vermutlich den Impuls für „Das Versteinerungs-Spiel“ auslöste, wie ich aus der Ferne heute vermuten würde), auch vergrub ich mich ein wenig in KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ und in diversen längeren Erotic Empire-Fragmentnovellen („Drei Freundinnen“, „Brittanys Abenteuer“). Und ein paar Archipel-Fragmente wurden verlängert („Auf und nieder“, „Die Rollenspielerin“, „Mariannes Kursänderung“), ebenso wie das OSM-Fragment „Ungleiche Freunde“.
Sonderlich glücklich sah ich dennoch am 31. Dezember 2016 nicht aus, als ich auf diesen Monat und das Quartal zurückblickte.
Well, man kann sagen, ich hätte doch mit insgesamt 296 vollendeten Werken für dieses Jahr wirklich zufrieden sein können. Aber wenn ihr die letzten paar Artikel dieser Artikelreihe mal Revue passieren lasst, werdet ihr sicherlich ebenso denken: da wäre doch bestimmt noch sehr viel mehr drin gewesen.
Ich sehe das ganz genauso. Sicherlich ist es wichtig, dass die Blogartikel nicht stockten, denn hier ist es einfach essentiell, den steten Fluss am Laufen zu halten. Dasselbe gilt natürlich für die Episodenabschriften, von denen viele inzwischen arg verblasst sind, so dass die dringend einer digitalen Rettung bedürfen. Doch wie ist es mit neuen Werken? Wie ist es mit der Fertigstellung von Episoden, Romanen und Fragmenten? Es kann doch nicht sein, dass hier unablässig neue Ideen ausgebrütet und dann halbgar als Fragmente in Ordnern abgelagert werden, wo sie sich über Jahre und Jahrzehnte sedimentieren!
Wundert es euch, dass ich mit diesem Endergebnis des Jahres 2016 deswegen, wenn ich den Fokus auf innovative, neue Projekte lege, unzufrieden war? Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es mein E-Book-Programm quasi nicht mehr gab! Ich meine, das sollte eigentlich nicht die Schattenseite einer 40-Stunden-Arbeitswoche sein. Aber genau so sah das aus.
Das steuerte definitiv auf eine Explosion hin. Und die kam dann anno 2017 auch. Davon erzähle ich euch in den nächsten Beiträgen diese Artikelreihe, denn das kam alles nicht sofort, das baute sich nach und nach über Monate auf.
Mehr über das anstrengende Frühjahr 2017 sage ich im nächsten Abschnitt meiner Kreativbiografie.
Bis bald, Freunde, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.