Rezensions-Blog 227: The Wonderful Wizard of Oz

Posted Juli 31st, 2019 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

heute reiche ich euch mal wieder ein kleines Schmankerl, das ich kürzlich für eine Neuveröffentlichung in den ANDROMEDA-NACHRICHTEN bearbeitet habe.1 Hier bekommt ihr die – freilich um die damaligen Illustrationen bereinigte – Ur­sprungsfassung zu sehen. Das scheint mir einfach gescheiter zu sein, so könnt ihr besser nachvollziehen, wie die Veröffentlichung dieses Artikels in BWA 275 im Jahre 2006 wirkte. Mit dieser Ausgabe begann meine seither andauernde, langjährige Chefredakteurszeit im Science Fiction-Club Baden-Württemberg. Und ich dachte mir einfach, als der SFCD Interesse an meiner philosophischen Hausarbeit zu Alternativwelten zeigte2, dass auch dieser Beitrag vielleicht für ein breiteres Publikum geeignet war.

War er definitiv.

Ihr werdet sehen, dass ich den Artikel literaturhistorisch aufgezogen habe und so meine Profession des Historikers, insbesondere des Biografiehistorikers, mit der des Rezensenten und Autors verschmolzen habe. Und ich hoffe, ihr genießt die Zeitreise ins Ende des 19. Jahrhunderts und alles, was ihr hier über Lyman Frank Baum und seine Welt erfahren könnt.

Vorhang auf:

The Wonderful Wizard of Oz“

oder

Ein Mythos wird geboren

Artikel von Uwe Lammers

Einleitung:

Wie entsteht ein Mythos?

Diese schlichte Frage soll einleiten in das Phänomen eines der wohl bekanntes­ten und doch zugleich in den Kreisen der Phantasten oft gering geschätzten Bu­ches, das heutzutage weltberühmt ist und Generationen von Phantasten inzwi­schen wesentlich geprägt hat.

Die Rede ist von L. Frank Baums Klassiker „The Wonderful Wizard of Oz“ (dt.: „Der Zauberer von Oz“), der das 20. Jahrhundert einleitete und zahlreiche in­teressante Dinge vorwegnahm, die kommen würden. Zugleich ist er auch als eine von tiefer, ernster Moral getragene Geschichte zu lesen, wenn man sie recht zu lesen versteht. Zahllose Anspielungen darin rekurrieren auf den Le­benslauf des Schöpfers L. Frank Baum und auf allgemeine kulturgeschichtliche Details des Lebens in Amerika gegen Ende des 19. und zum Beginn des 20. Jahr­hunderts. Vieles davon ist heutzutage schlichtweg unbekannt, aber es lohnt meines Erachtens eine Wiederentdeckung. Man sollte sich als neugieriger Leser also gewiss nicht von dürftigen Kommentaren wie diesem hier leiten lassen: „Obwohl man L. Frank Baums Klassiker The Wonderful World of Oz (sic!) kaum als Klassiker der SF bezeichnen kann, scheint er doch wie ein heller, neuer Tag auf das strahlende neue Jahrhundert.“3

In sechs Schritten soll, basierend auf dem Buch „Alles über den Zauberer von Oz“4, der Versuch unternommen werden, das Werk dem geneigten phantasti­schen Leser näherzubringen. Zunächst gilt es, ein wenig über die Welt des Jah­res 1900 zu erzählen, um einige zeitnahe Anspielungen zu verstehen, die im Werk vorhanden sind (insbesondere bezogen auf das Porzellanland). Dann wird auf Baums Biografie eingegangen, bevor sich der Fokus dem Buch selbst zuwen­det und die Entstehungsgeschichte beleuchtet, den Inhalt des Romans skizziert und den Aufschwung des Werkes und seines Autors nach 1900 nachzeichnet.

Wie das mit Büchern häufig so ist, geraten sie, wenn noch nicht zu Lebzeiten, so doch gerne nach dem Tode ihres Verfassers ins Schussfeld von Kritikern, und das geschah in den USA insbesondere durch Bibliothekare in der Zeit der soge­nannten „McCarthy-Ära“ in den frühen 50er Jahren. Warum das Buch (bzw. ge­nauer gesagt: die Bücher, denn „Der Zauberer von Oz“ steht durchaus nicht al­leine!) diesen Sturm überstanden hat und wie er überhaupt aussah, leitet dann direkt über in die Gegenwart.

Schritt 1: Die Welt um 1900

Die Welt des Jahres 1900 unterschied sich in signifikanter Weise von unserer heutigen Zeit. Vieles, was uns heute selbstverständlich ist, wäre, und das ist durchaus sinnig, den damaligen Zeitgenossen buchstäblich als „Zauberei“ vor­gekommen. Im Jahre 1900, als die Weltbevölkerung höchstwahrscheinlich gera­de die Schwelle von einer Milliarde Individuen überschritten hatte, bestanden die schnellsten Beförderungsmittel in den Eisenbahnen und den Dampfschiffen. Unterseeboote galten als untaugliche, plumpe Gebilde, die man zwar schon kannte, aber nicht sonderlich schätzte. In realiter gerade mal im Konföderati­onskrieg eingesetzt, faszinierten sie allenfalls in ihrer optimierter Version die Le­serschaft eines Jules Verne im fernen Europa. Daran, dass diese Erfindung ir­gendwann einmal perfektioniert werden könnte und es dafür einen GRUND ge­ben würde, mochte man kaum denken.

Am 2. Juli 1900 brach relativ unspektakulär mit einem 9-Kilometer-Flug das Zeitalter des Zeppelins an und der Mensch schickte sich an, die Lüfte zu er­obern.5 Die Gebrüder Wright sollten noch mehr als drei Jahre benötigen, bis sie mit Motorkraft über dem Strand von Kitty Hawk aufstiegen.6 Überhaupt war die Motorisierung noch nicht weit vorangekommen. Die Automobile wurden so­wohl auf dem Kontinent als auch in Amerika in äußerst geringen Stückzahlen gefertigt, da Henry Fords Erfindung des Fließbandes noch in weiter Ferne lag.

Und ansonsten? Was geschah in Amerika und in der Welt im Jahre 1900 noch? Paris feierte seine grandiose Weltausstellung, zeitgleich fanden in Athen die ers­ten modernen Olympischen Spiele statt.7 Amerika registrierte, wie die Briten in die 11. Woche des Burenkrieges „schlitterten“8 und beteiligte sich auch nicht an der blutigen Niederschlagung des sogenannten „Boxeraufstandes“ in Peking.9 Der Grund lag in der Befürchtung des Präsidenten McKinley, es könne innenpolitisch gesehen negative Auswirkungen auf seine Wiederwahl in diesem Jahr haben. Diese Zurückhaltung half ihm allerdings wenig – er starb an den Folgen eines anarchistischen Attentats am 6. September 1901.10

Dass Baum von dem Boxeraufstand und überhaupt von China wusste – mögli­cherweise natürlich auch über die in Amerika inzwischen etablierten „China­towns“, die ihm regional näher waren – , das belegen die Geschehnisse von Do­rothy und ihren Gefährten im Porzellanland übrigens nachdrücklich, wie auch Michael Patrick Hearn mit seinen Anmerkungen schlüssig nachweist.11

Die amerikanische Regierung arrivierte ihre geografischen Besitzungen mit dem Erwerb der beiden letzten spanischen Inseln im Pazifik, Cagayan und Sibutu, die für 100000 Dollar an die Vereinigten Staaten abgetreten wurden.12 Fernerhin geriet New Jersey durch ein verheerendes Feuer in die Schlagzeilen, bei dem drei Schiffe am Hoboken-Dock vernichtet wurden. Dabei starben zweihundert überwiegend deutsche Seeleute.13 Und dann gab es noch das häufig zu vermel­dende, diesmal aber katastrophale Ausmaße erreichende Phänomen von Hurri­kans: „Im September verwüstete ein Hurrikan die Küste von Texas und erzeugte eine Flutwelle, die den Hafen von Galveston traf; über viertausend Menschen fielen ihm zum Opfer.“14 Wer eine literarische Bearbeitung dieser Naturkatastro­phe nachlesen möchte, sei ausdrücklich verwiesen auf die Geschichte „Der gro­ße Knall“ von Joe R. Lansdale.15

Der Durchschnittsamerikaner jedoch kommunizierte mit der Außenwelt, zumal in ländlichen Regionen, überwiegend über die Tageszeitungen und kam kaum über die Grenzen seines Landes hinaus. Das ging auch dem zu diesem Zeitpunkt nicht eben vom Glück begünstigten Amerikaner L. Frank Baum so. Und so muss es auch niemanden wundern, wenn er ein „typisch amerikanisches Leben“ führ­te.16

Schritt 2: Das Leben des L. Frank Baum, 1. Teil

Lyman Frank Baum wurde am 15. Mai 1856 in Chittenango im Staate New York geboren. Das Talent zur Vielseitigkeit erbte Baum vermutlich von seinem Vater Benjamin Ward Baum, der nach dem Aufbau einer Fassfabrik ein Vermögen in der noch jungen Ölindustrie von Pennsylvania machte und schließlich nach Sy­racuse bei New York zog, um dort den Landsitz Rose Lawn zu erbauen, wo sein Sohn mit seinen Geschwistern behütet und in wohlhabender Atmosphäre auf­wuchs.17 Es ist unbezweifelbar, dass diese Jugend seine Neigung zur Träumerei und zur sprudelnden Phantasie beflügelte und begünstigte. Und er bekam viel Zeit dafür: „Er galt als sensibles und phantasievolles, etwas kränkelndes Kind. Seine Eltern, die vier ihrer neun Kinder verloren hatten, liebten ihn abgöttisch und schlugen ihm keinen Wunsch ab“, wie der Biograph Hearn schreibt.18

Baum neigte, durchaus tagträumerisch veranlagt, anfangs dem Journalismus zu und publizierte eine Reihe von Zeitschriften in seiner Jugend (bis 1873), etwa die Literaturzeitschrift The Rose Lawn Journal, dann The Engineer und schließ­lich The Stamp Collector (für sein Hobby des Briefmarkensammelns).19 Als es dann daran ging, sich den Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitete er zunächst höchst erfolgreich in der Geflügelzucht, insbesondere bei den Hamburgern… nein, um Missverständnissen vorzubeugen, er war nicht Lieferant für McDonalds-Vorläufer, sondern „Hamburger“ sind eine Geflügelrasse. Über sie schrieb er auch ein Buch.20

Das hätte es nun sein können, das Tor ins Berufsleben und zwar für den Rest seines Lebens… aber die Sprunghaftigkeit, die Baum zu eigen war und ihn ge­wissermaßen in den Untergang führen sollte, brachte ihn von der äußerst lukra­tiven Geflügelzucht ab. Bereits 1881 wandte er sich einer neuen Leidenschaft zu, dem Theater.21 Doch während er sich selbst für schauspielerisch sehr befä­higt hielt und seinen Vater dazu bringen konnte, im Staate New York ein eigenes Theater zu erbauen, wo Baum auch selbstgeschriebene Stücke auf die Bühne bringen konnte, wurde er vom Unglück verfolgt: am 29. Dezember 1881 eröff­net, fiel Baum’s Opera House schon am 8. März 1882 einem Brand zum Opfer.22 Es wurde nicht wieder aufgebaut.

Nur wenige Monate später heiratete Baum die zwanzigjährige Maud Gage, die Tochter einer der Begründerinnen der Suffragetten-Bewegung, Matilda Joslyn Gage, die gegen diese Verbindung war.23 Sie sah sich aber außerstande, die von beiden Seiten gewollte Heirat aufzuhalten.

Baum und seine energische Frau zogen als Schauspielerehepaar durchs Land, doch als sich das erste Kind ankündigte, kehrten sie nach Syracuse zurück, wo Baum nun in das Ölgeschäft seines Vaters einstieg. Wenig später begeisterte er sich für die immer perfekter werdende Fotografie. Sie wurde später zu einem Hobby, das er für den Rest seines Lebens beibehalten sollte, doch anfangs be­mühte er sich, daraus – wie eigentlich aus allem, was er hobbymäßig begann – einen Beruf zu machen. Zusammen mit einem Gemischtwarenladen, Baum’s Bazaar, den er 1888 eröffnete, sollte die Amateurfotografie ein berufliches Standbein werden.

Doch er blieb weiter vom Pech verfolgt: ausgerechnet Aberdeen/Dakota, der Standort von Baum’s Bazaar24, litt unter Dürre und Wirtschaftsflaute, die lang anhaltend war. Baum musste sein Geschäft am Neujahrstag 1890 schließen. Zeitgleich war jedoch bereits in dem Aberdeen Saturday Pioneer, einer der örtli­chen Zeitungen, als Autor und Verleger publizistisch aktiv25, und zweifellos wur­de so eine seiner Kindheitsneigungen wieder aktiviert, die Leidenschaft für das Schreiben, die er nie ganz aufgegeben hatte. Heute würde man konstatieren müssen, dass dies, das Schreiben, seine wahre Leidenschaft und Berufung war.

Die Beschäftigung mit den wirtschaftlich und besonders landwirtschaftlich kata­strophalen Umständen in Dakota sollten später prägenden Charakter für das Anfangskapitel seines Buches „The Wonderful Wizard of Oz“ haben. Er übertrug sie schlicht von Dakota auf Kansas.26

Das Desaster von Baum’s Bazaar wurde gefolgt von rascher Desillusionierung beim Aberdeener Saturday Pioneer, dessen Herausgeberschaft Baum im April 1891 abgab. Stattdessen zog Baum, der inzwischen mit seiner Frau vier Söhne besaß, nach Chicago, wo er wieder als Journalist anfing, aber in der Redaktion der Evening Post bereits nach einem Monat wieder kündigte. Stattdessen schlug er sich nun als Vertreter für Porzellan durch.27

Obgleich man das als nun als definitiven Tiefpunkt seines Lebens ansehen könn­te, gab es doch einen faszinierenden Nebeneffekt, der ihn schließlich zur Be­rühmtheit emporführte: aufgrund der Tatsache, dass Baum so selten zuhause war, war er froh um jeden Tag, den er mit seinen Kindern zubringen konnte. Und um den jüngeren von ihnen die Welt zu erklären, erfand er Geschichten um ein Kinder-Schlaraffenland namens „Phunniland“. Eines Abends hörte seine Schwiegermutter Matilda Gage das mit an und drängte ihn nun dazu, diese Geschichten doch niederzuschreiben.

Glücklicherweise kam Baum diesem Ratschlag nach und verfasste die Geschich­ten für zwei Storysammlungen: „Tales from Mother Goose“ und „Adventures in Phun[n]iland“. Ersteres erschien 1897 unter dem Titel „Mother Goose in Prose“ und wurde zum ersten Kinderbuch Baums, dem rasch noch zahlreiche folgen sollten.28 Der Versuch war zwar nicht übermäßig erfolgreich, doch er bereitete den Weg. Zunächst freilich ging Baums berufliche Odyssee weiter: so gründete er 1897 mit The Shop Window in Chicago eine Zeitschrift für Schaufensterdeko­rateure, worin er auch seinem Hobby als Fotograf frönen konnte. Auf diese Wei­se geriet er mit seinem Kompagnon und Verleger Williams in den Chicagoer Presseklub. Und hier lernte er den trunksüchtigen Bohemien und Zeichner Wil­liam Wallace Denslow kennen.29 Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die­se Begegnung sein Leben von Grund auf veränderte und die Weichen für die Zukunft stellte.

Zunächst arbeiteten Baum und Denslow in dem Folgeprojekt von „Mother Goo­se“ zusammen, nämlich in „Father Goose. His Book“, das ganz überraschend zum erfolgreichsten Kinderbuch des Jahres 1900 wurde. Die erste Auflage von 5700 Exemplaren war schlagartig ausverkauft, prominente Autoren wie Mark Twain (!) lobten das Buch.30

Nach vielen Jahren der Entbehrung und des Herumwanderns konnte sich die Familie Baum nun endlich so etwas wie Luxus leisten. Baum kaufte ein Sommer­haus am Michigansee, das er „Sign of the Goose“ nannte und, Multitalent, das er war, auch selbst ausstattete.

L. Frank Baum war an seinem Ziel angekommen: er war Schriftsteller. Und er hatte noch weit ehrgeizigere Pläne als bislang umgesetzt.

Schritt 3: Oz entsteht

Was dann geschah, beschreibt L. Frank Baum selbst später so: „Ich saß auf der Kommode in der Eingangshalle und erzählte den Kindern gerade eine Geschich­te, da kam es plötzlich und nahm von mir Besitz. Ich schickte die Kinder fort, nahm ein Blatt Papier, das auf der Kommode herumlag, und begann zu schrei­ben. Es schrieb sich wie von selbst. Als ich kein normales Papier mehr finden konnte, nahm ich, was herumlag, sogar einen Stapel alter Briefumschläge…“31

Im Grunde genommen kann es also niemanden wundern, wenn der Akt des Schreibens bei Schriftstellern gelegentlich auch von ihnen selbst als ein Akt göttlicher Intervention wahrgenommen wird. Schriftsteller aller Zeiten – den Verfasser ausdrücklich eingeschlossen – kennen dieses Phänomen zur Genüge, ohne es indes erklären zu können.

Faktum ist, dass Baum, als er mit 40000 Wörtern das Manuskript zu „The Eme­rald City“ (so der ursprüngliche Titel, andere Entwürfe sprechen von „The Great City of Oz“ oder „The Fairyland of Oz“) schließlich einreichte, vom Erfolg dieser Geschichte keineswegs überzeugt war. Das liegt natürlich daran, dass das Ma­nuskript bereits am 8. Oktober 1899 fertig war, lange vor seinem Erfolg von „Father Goose“. Selbst Anfang 1900, als sich letztgenanntes Buch bereits gut verkaufte, zeigt er sich noch skeptisch. Nun – aus der Biografie her ist das ver­ständlich. Hatte nicht so vieles schon gut begonnen und schlimm geendet, was er angefangen hatte?

Aber in gewisser Weise täuschte er sich: schon nach der Ankündigung des Bu­ches in The Bookseller schrieb diese Zeitschrift, dass alleine bis jetzt (Juni 1900) „bereits über 5000 Exemplare bestellt“ wurden.32 Das ist erst der Anfang. Zwar differieren die Angaben über die Höhe der Auflagen, aber realistische Schätzun­gen gehen von 35000 Exemplaren fürs Jahr 1900 aus, womit es schnell eines der am weitesten verbreiteten Kinderbücher in den USA in jenen Tagen wurde.

In den Literaturkritiken wurde es oft in einem Atemzug mit Lewis Carrolls „Alice in Wonderland“ genannt, aber viele Kritiker stellten den „Zauberer von Oz“ ganz klar über die üblichen Kinderbücher. Symptomatisch dafür mag die Bespre­chung von The Bookseller and Latest Literature zitiert werden: „Die Kleinen werden ganz wild danach sein, und die Älteren werden es ihnen mit Freude vor­lesen, da es ein angenehmes Zwischenspiel in der ernsthafteren Literatur dar­stellen wird.“33 Andere Zeitschriften nannten es „für anspruchsvolle Leser ein­fach unwiderstehlich“34, und The Minneapolis Journal urteilte am 18. November 1900, vielleicht ein wenig voreilig, es sei schlicht „die beste Kindergeschichte des Jahrhunderts“.

Der Mythos Oz war geboren.

Schritt 4: Was im Buch passiert

Weithin bekannt dürften Anspielungen aus dem Buch sein. Eine, die der deut­sche Zuschauer des Films „Matrix“ freilich nicht mitbekam, weil sie in der Syn­chronisation verlorenging, wird in dem Aufsatz „Der Bau eines besseren Simula­krums: Literarische Einflüsse auf Matrix35 wiedergegeben und dankenswerter­weise vom Übersetzer des Artikels kommentiert. Die Stelle lautet: „Wenn Cy­pher zu Neo sagt: ‚Das bedeutet: Schnall dich an, Dorothy, denn jetzt heißt’s Ab­schied nehmen von Kansas‘, legen wir automatisch diese berühmte Schablone [des Buches „Der Zauberer von Oz“] über den Film.“ Der Übersetzer Peter Ro­bert bemerkt dazu: „In der deutschen Synchronfassung – ‚Das bedeutet, dass du dich lieber anschnallen solltest; hier wird’s nämlich gleich sehr ungemütlich werden‘ – wurde diese Anspielung weggelassen.“

Der detaillierte Inhalt des Buches ist den meisten Lesern vermutlich weitgehend unbekannt.

The Wonderful Wizard of Oz“ beginnt etwa im Jahre 1900 im grauen und tris­ten Bundesstaat Kansas im amerikanischen Mittelwesten. Die kleine Dorothy, deren Alter nirgends genannt wird, die aber etwa zwischen 6 und 10 Jahre alt sein muss, ist ein Waisenkind, das bei seiner Tante Em und dem Onkel Henry lebt, die beide ein wenig vermögendes Farmerpaar in der Prärie von Kansas sind.36 Dorothys bester und einziger Freund ist der kleine, treue Hund Toto, den Denslow als eine Art von Promenadenmischung zeichnete.37 Welcher Rasse Toto genau entstammt, wird nie geklärt, und die Zeichner stellen ihn später stets unterschiedlich dar (vom Cairn Terrier bis zum Boston Bulldog).38

Eines Tages nun geschieht es, dass ein Wirbelsturm – in Kansas ein recht häufi­ges Phänomen – das Haus der Farmer packt und in die Luft reißt. Während Tan­te und Onkel sich in den Keller in Sicherheit bringen können, wird Dorothy mit­samt Hund und Haus durch die Lüfte entführt und findet sich nach einer wun­dersamen Reise in einer farbenprächtigen, schönen Gegend wieder, die rasch als Land Oz entpuppt.

Sie ist im Land der Munchkins gelandet und hat bei ihrer Landung zufällig die böse Osthexe erschlagen und die Bevölkerung so befreit. Auf diese Weise gerät Dorothy an die silbernen Wunderschuhe der Hexe, die noch eine wichtige Rolle spielen sollen.

Doch obwohl das Land so wunderschön ist, ersehnt sich Dorothy – ganz Kind! – nichts mehr, als zu ihrer Tante und ihrem Onkel zurückzukehren, die sich inzwi­schen zweifellos schreckliche Sorgen um sie machen müssen. Doch wie zurück­kommen, wenn niemand in Oz jemals auch nur von Kansas gehört hat?

Da wisse wohl nur einer Abhilfe: der große Zauberer Oz, der in der Smaragden­stadt (im Original The Emerald City) regiere. Dorothy, erklärt ihr die gute Nord­hexe, solle sich einfach nur an die Straße aus gelben Ziegelsteinen halten, sie führe direkt ins Zentrum des Landes und zur Smaragdenstadt. Und so macht sich das kleine Mädchen mit seinem Hund auf den langen Weg zur Smaragden­stadt, um den Zauberer von Oz zu bitten, den Heimweg nach Kansas zu ermögli­chen.

Auf dem Weg zur Stadt trifft Dorothy eine belebte Vogelscheuche und einen ro­botergleichen Holzfäller, den „Wooden Tinman“ (als „Blechholzfäller“ übersetzt) sowie den feigen Löwen, die zu ihren Begleitern werden und zahlreiche Aben­teuer zu überstehen helfen. Um nur ein paar zu nennen: das tödliche Mohnfeld, die Königin der Feldmäuse, die böse Westhexe und ihre furchtbaren Gesandten, die geflügelten Affen sowie die Kampfbäume.

In der Smaragdenstadt stellt sich allerdings heraus, dass Oz seltsam unwillig ist, dem kleinen Mädchen zu helfen. Er verlangt stattdessen, sie solle die böse Westhexe töten – etwas, wozu sich Dorothy außerstande sieht. Dass es den­noch gelingt, ist wieder eher einem Zufall zuzuschreiben. Bei der Rückkehr zur Smaragdenstadt entlarven sie dann auch noch den „schrecklichen Zauberer Oz“ als einen Schwindler und müssen die Hilfe für das Mädchen anderweitig su­chen. Erst die gute Hexe Glinda ermöglicht Dorothy schließlich die Rückkehr in ihre Heimat.

Schritt 5: Ein Buch wird berühmt…

(oder: Das Leben des L. Frank Baum, 2. Teil)

Mit dem überwältigenden Erfolg des Buches über den Zauberer von Oz (der, wenn man ehrlich ist, eigentlich eine Nebenrolle spielt, es geht in dem Buch im Grunde genommen zentral um Dorothy) gerät L. Frank Baum ganz überra­schend in eine andere Zwickmühle, die man als die dunkle Kehrseite des Ruh­mes ansehen muss: er ist plötzlich im Zugzwang. Die Leser sehnen sich danach, mehr über jene Plätze und Regionen zu erfahren, die es im magischen Land Oz noch geben mag und die auch auf Karten eingezeichnet zu finden waren, über die Baum aber noch nichts schrieb.

Und schlimmer noch: im März 1902 musste das Verlagshaus Hill Konkurs anmel­den, so dass an eine Fortsetzung der Arbeit vorerst nicht zu denken war. Der Verlag Ogilvie Company, der die Konkursmasse Hills übernahm, kündigte zwar an, er werde Baums Buch weiterhin herausgeben, erhielt dazu aber vom Autor keine Genehmigung. Baum selbst gedachte nämlich inzwischen, sprunghaftes Multitalent, das er war – der Bühne hatte er nie ernstlich abgeschworen, unge­achtet seiner dort eher geringen Erfolge – , The Wizard Of Oz als musikalische Revue auf die Bühne zu bringen. Zudem zerstritten sich zu allem Überfluss etwa zur gleichen Zeit auch noch Baum und Denslow, der Illustrator. Ideale Voraus­setzungen, einen Mythos direkt nach der Geburt sterben zu lassen, nicht wahr? Doch es kam anders.

Die Revue, die heute in Europa fast unbekannt ist, war es schließlich, die Baums eigentlichen Ruhm begründete und ihn bekannt machte. Aus dieser Quelle speiste sich sein zeitweiliger Reichtum. Er hielt allerdings nie lange an, weil der Autor wirklich mit Geld nicht umgehen konnte und immer wieder Finanz in un­ausgegorene Projekte steckte.

Eines davon war, auch hier zeigte er sich seiner Zeit bedauerlicherweise weit voraus, eine Verfilmung des Wizard Of Oz. Die erstaunlichen Fortschritte der Ki­nematografie brachten den fotovernarrten L. Frank Baum, bestärkt durch die Wucht der Revue, wo er seine eigenen Figuren lebendig auf der Bühne agieren sehen konnte, dazu, Unsummen in eine Verfilmung zu investieren. All das resul­tierte schließlich 1910 in einer Stummfilmversion des Buches, wobei sich aller­dings – wie bereits in der Revue – die Handlung immer mehr vom Original ent­fernte. Kaum nötig zu erwähnen, dass auch das Schwierigkeiten mit sich brach­te, von denen hier nicht berichtet werden soll.

Inzwischen war Baum hoch verschuldet und schrieb, auch um die Schulden ab­zutragen, weitere Oz-Bücher. Obwohl er schon 1910 befand, er habe nach sechs Oz-Büchern genug über diese Welt geschrieben (eine Meinung, die die Leser verständlicherweise nie teilten). Bis zu seinem Tode zwangen ihn die Schulden, sein „jährliches Oz-Buch“ zu verfassen, wobei freilich die Qualität durch den Druck immer weiter litt. Man kann ähnliche Effekte bei verschiedenen anderen Schriftstellern beobachten, die derartige Fallen ersinnen und sich darin fan­gen.39 Es ist ein durchaus gängiges Phänomen.

Der Ruhm des L. Frank Baum war also eine Falle, in der er sich wie die Fliege im Honig fing und die ihn letzten Endes in den Ruin zwang. Am Morgen des 6. Mai 1919 starb L. Frank Baum schließlich, schon seit mehreren Jahren geplagt von Angina Pectoris und heftigen Schmerzattacken, die ihn dem Morphium verfal­len ließen. Er war 63 Jahre alt geworden.40 Von solchen Triumphen wie der Ver­filmung von Oz als Tonfilm mit Judy Garland in der Rolle der kleinen Dorothy – was sie weltberühmt machte – , konnte Baum nicht einmal mehr träumen.

Doch wenn er geglaubt hätte, seine Schöpfung könne nun endlich unbestritten Bestand haben, so sollte er sich gründlich irren. Der wahre Kampf stand dem Lande Oz erst noch bevor.

Schritt 6: …und gerät in die ideologische Schusslinie

Die Kinder ließen die Oz-Bücher nicht sterben“, schreibt Michael Patrick Hearn in „Alles über den Zauberer von Oz“41, im Gegenteil verkauften sich die Bücher nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und nach dem Tode des Autors eher bes­ser als je zuvor. Mehr noch: mit der Autorin Ruth Plumly Thompson, der Her­ausgeberin der sonntäglichen Kinderseite des Philadelphia Public Ledger, wurde jemand gefunden, der insgesamt neunzehn weitere Fortsetzungen von Baums Oz-Zyklus schuf (in Deutschland allesamt unbekannt geblieben, Oz ist im We­sentlichen ein amerikanischer Mythos, selbst heute noch).42

Der Krieg der Bibliothekare und Verleger gegen Oz begann hingegen schon zu Baums Lebzeiten, es ist freilich unklar, ob er sich dessen bewusst war: indem sich Baum dafür entschied, das ursprüngliche Buch in einem kleinen Verlag er­scheinen zu lassen, riskierte er nicht nur, sich zu ruinieren oder zu blamieren. Es gab schlimmere Folgen, die man nur erkennen kann, wenn man sich im ameri­kanischen Buchhandel ein wenig auskennt:

So wurde etwa im Literaturmagazin St. Nicholas nichts besprochen, was der ei­gene Verlag – Bobbs-Merrill – nicht auch herausgab. Damit waren seine bei Hill erschienenen Titel automatisch ausgeschlossen.43 Mit der Quintessenz, dass The Wizard Of Oz dort nie gewürdigt wurde. Nachteil: was nicht hinreichend rezensiert wurde, wurde entsprechend auch nicht hinreichend im Verkauf gefördert. Zwar war Baum zu Lebzeiten von größeren Verlagen nach seinen ersten Erfolgen umworben worden, doch der Autor war den kleineren Verlagshäusern im Wesentlichen treu geblieben, was ihm die großen Verleger lange nachtrugen.

Diese Ignoranz seitens der Verlage stellte jedoch nicht das eigentliche Problem dar. Viel schlimmer waren die Meinung der Bibliothekare und, in gewisser Wei­se im Verein mit ihnen, die Patrioten. Wie das?

Zahlreiche Bibliotheksleiter und Bibliothekare verbannten die Oz-Bücher bald nach Baums Lebzeiten aus ihren Regalen oder sogar in abgeschlossene Magazi­ne. Die Begründungen, die dafür gegeben wurden, waren unterschiedlichster Natur. Die wohl meisten hielten die Bücher einfach für „billigen Schund“, der Leiter der Detroit Public Library, Ray Ulveling, gab sogar offen an, die Bücher be­säßen „keinen Wert“ und in einem Brief sagte er im Oktober 1957 zur Rechtfer­tigung seiner Position sogar offen: „Vor über dreißig Jahren wurde die Entschei­dung gefällt, dass die Bibliothek jetzt, da es so viele bessere Kinderbücher gibt… die alten Exemplare [des „Wizard Of Oz“] einfach nicht ersetzen würde. Drei Ex­emplare sind jederzeit für die jungen Leser verfügbar. Das ist keine Verbannung, das ist Auswahl.“44

Wer den Lesehunger junger Menschen kennt, weiß, dass diese Begrenzung der Buchmenge nahezu gleichbedeutend mit Verbot ist. Man sehe sich nur an, wie das mit den Harry Potter-Büchern in öffentlichen Büchereien gehandhabt wird. Der Gedanke, eine Bücherei könne auf den Gedanken kommen, „nur“ 3 Potter-Exemplare bereitzustellen und nicht bei Verschleiß zu ersetzen, kann heute nur Kopfschütteln auslösen. Im Falle des „Wizard Of Oz“ wurde aber ganz genau so verfahren. Naheliegend, dass dieser Schuss letztlich nach hinten losging – wie im Falle der Prohibition ließ sich dieses indirekte Verbot letztlich nicht aufrecht­erhalten.

Noch übler war freilich der Vorwurf der patriotisch gesinnten Buchleser in den USA, die Oz-Bücher stellten die verkappte Glorifizierung eines „sozialistischen Staates“ dar.45 Zwar gibt es, wie richtig analysiert wurde, in Oz kein Geld46, auch ist die Farbe des Munchkin-Landes nun einmal erwiesenermaßen rot. Aber die Interpretation ging entschieden zu weit – „The Wizard Of Oz“ wurde im Jahre 1900 gedruckt, zu einem Zeitpunkt, wo an einen marxistischen, geschweige denn sozialistischen Staat noch nicht mal zu denken war. Zudem handelt es sich um ein in vielen Belangen allegorisch gehaltenes Kinderbuch, und die Vorstel­lung der sozialistischen Indoktrination des Nachwuchses der Nation mutet nun wirklich abenteuerlich an, zumal um die Jahrhundertwende.

Das hielt übereifrige Patrioten in den 50er Jahren nicht ab, die Oz-Bücher kon­sequent auf den Index zu setzen. Im Staate Florida begann das im Februar 1959, und das Verbot hielt sich bis 1966. Man sollte allerdings hinzufügen, dass wäh­rend der McCarthy-Ära sogar „die Legende von Robin Hood als marxistisches Traktat betrachtet wurde“, wie Hearn zu berichten weiß.47 Es ist aber ziemlich sicher, dass die ohnehin despektierliche Sicht vieler Bibliothekare auf Baums Werk solche politisch-irrationalen Tendenzen förderten.

Schließlich mussten Schriftsteller und Fans zur Verteidigung von L. Frank Baums Welt antreten. Den Anfang machte schon 1929 Dr. Edward Wagenknecht mit seinem Sachbuch „Utopia Americana“, und endgültig den Durchbruch der Oz-Werke als Kultbücher schaffte schließlich die Ausstellung des Kurators Roland Baughman an der Columbia University. Kritische Ausgaben der Oz-Reihe er­schienen, und heutzutage werden die Bücher nahezu unablässig immerzu neu aufgelegt.48

Betrachtet man also L. Frank Baums Leben und seine Werke, so kommt man nicht umhin, ihn wie die Inkarnation des – freilich nicht völlig geglückten – ame­rikanischen Traumes zu begreifen. Jemand, der aus durchaus nicht unproblema­tischen Verhältnissen kam, getragen von träumerischen Hoffnungen und Schwärmereien, um schließlich einen Mythos zu schaffen, der sich in einer Weise verselbständigte, dass er bis heute im Wesentlichen unvergessen ist. Es gibt sowohl in Europa als auch in Amerika zahlreiche ähnliche Phänomene, die den Vergleich lohnten. Für die Phantastik Amerikas soll hier einzig auf das wechselvolle, ähnlich krisenhafte Leben des Rhode Islanders Howard Phillips Lovecraft und seines Cthulhu-Mythos hingewiesen sein.

Und vielleicht weist irgendwann einmal jemand nach, dass auch Lovecraft als Kind nicht nur düstere Geschichten eines Edgar Allan Poe gelesen hat, sondern vielleicht einst auch nach jenem verführerisch grünen Buch griff, auf dem in grünen Lettern „The Wonderful Wizard Of Oz“ geschrieben stand…

ENDE

© 2005/2006 by Uwe Lammers

Puh, ich glaube, das war mit weitem Abstand der längste Blogbeitrag, den ich je geschrieben habe… und ja, ich überlegte, ob ich ihn teile. Aber ich entschied mich dann dagegen. Es ist doch ein wenig lästig, wenn man bis zum Ende des Argumentationsganges eine oder zwei Wochen warten muss.

Versprochen, nächste Woche bin ich sehr viel kürzer! Vertraut mir!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Vgl. dazu ANDROMEDA-NACHRICHTEN 264, Januar 2019.

2 Ebd.

3 Vgl. John Clute: „Science Fiction. Die illustrierte Enzyklopädie“, Heyne-Hardcover, München 1996, S. 42. Der Schreibfehler des Titels ist vermutlich ein redaktionelles Versehen, er bleibt indes peinlich genug.

4 Vgl. Michael Patrick Hearn: „Alles über den Zauberer von Oz“, Europa-Verlag, Hamburg 2003 (künftig mit Hearn: „Oz“, a. a. O. abgekürzt).

5 Vgl. Martin Gilbert: „Geschichte des 20. Jahrhunderts, 1. Band: 1900-1918“, München 1997, S. 53 (künftig: Gilbert: „Geschichte“, a. a. O. abgekürzt).

6 Vgl. Fred E. C. Culick & Spencer Dunmore: „Den Himmel stürmen“, Collection Rolf Heyne, München 2001.

7 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 50.

8 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 17.

9 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 31f.

10 Vgl. DIE ZEIT: „Welt- und Kulturgeschichte Bd. 18“, Hamburg 2006, S. 455.

11 Vgl. Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. 295-310.

12 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 41.

13 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 48f.

14 Vgl. Gilbert: „Geschichte“, a. a. O., S. 48.

15 Vgl. Joe R. Lansdale: „Der große Knall“, in: Douglas E. Winter (Hg.): „Offenbarungen“, Bastei 14193, Bergisch-Gladbach 1999, S. 37-116.

16 Eine ähnliche Biografie wie die von L. Frank Baum ist auch aus dem Fall des zufällig zum SF-Schriftsteller avancierten Amerikaners Ward Moore bekannt. Vgl. Ward Moore: „Es grünt so grün“, Moewig 3516, Mün­chen 1981, Nachwort, S. 382-384.

17 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XV.

18 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XVI.

19 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XVII.

20 Vgl. L. Frank Baum: „The Book of the Hamburgs. A Brief Treatise Upon The Mating, Rearing and Manage­ment of the different Varieties of Hamburgs“, Hartfort, Conn. 1896. Es kann natürlich dennoch sein, dass die­se Vögel in irgendeiner Weise etwas mit der Entwicklung des späteren Fastfood-Artikels zu tun haben, doch das entzieht sich meiner Kenntnis.

21 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XVIII.

22 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XIX.

23 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXf.

24 Dorthin waren sie gezogen, weil Mauds Verwandte sich in Dakota angesiedelt hatten. Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXI.

25 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXIII.

26 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. 11-22.

27 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXIV. Vielleicht ist das „Porzellanland“ in Oz auch ein satirischer Abglanz jener Zeit.

28 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXVIIf. Es scheint übrigens nicht ausgeschlossen, dass ein Mann namens Walt Disney deshalb eine Ente als Vorbild für seine Comicstrips nahm, weil er in der Kindheit mit „Father Goose“ Bekanntschaft geschlossen hatte. Insofern wäre also L. Frank Baum einer der Gründerväter für Donald Duck & Co.

29 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXIXf.

30 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXXIII.

31 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XXXVIf.

32 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XLI.

33 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. XLIV.

34 Ebd.

35 Vgl. Paul di Filippo: „Der Bau eines besseren Simulakrums: Literarische Einflüsse auf Matrix“, in: Karen Haber (Hg.), Das Geheimnis der Matrix, Heyne 6447, S. 60-80, hier S. 68.

36 Die Parallelen zu den Angehörigen der Familie Gage in Dakota sind hier sehr deutlich.

37 Wenn ich mich recht entsinne, wird der Name „Toto“ später in einer Comicserie als Indianername recycelt. Aber ich kann mich da auch täuschen. Ob es irgendwelche Zusammenhänge zwischen „The Wizard Of Oz“ und der späteren Popgruppe „Toto“ gibt, ist mir unbekannt, aber durchaus denkbar.

38 Vgl. Hearn: „Oz“, a. a. O., S. 21.

39 Als Beispiele seien hier nur die Thriller-Autoren Colin Forbes – mit seinen Romanen um den Geheimdienst­chef Tweed – und Jon Land – mit dem Helden Blaine McCracken genannt. In beiden Fällen sind die Autoren wie Figuren nach neunzehn bzw. 8 Romanen vollkommen ausgebrannt. Bei den klassischen Detektivge­schichten landet man in diesem Fall automatisch bei Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes, den er ja extra in den Reichenbach-Fällen sterben ließ, um die Figur „los“ zu sein und sich anderen Charakteren wie etwa Professor Challenger zu widmen, was jedoch kläglich fehlschlug. Das Leserinteresse zwang ihn zu Holmes zu­rück.

40 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. LXXXV.

41 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. LXXXV.

42 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. LXXXVI.

43 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. LXXXVIII.

44 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. XCVIIf.

45 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. XCVII.

46 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. XCV.

47 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. XCVII.

48 Vgl. Hearn, „Oz“, a. a. O., S. C.

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