Liebe Freunde des OSM,
so, heute müsst ihr mal die Tür eures Arbeitszimmers schließen, am besten noch den Schlüssel herumdrehen und mir hoch und heilig versprechen, niemandem etwas von dem zu erzählen, was ich euch hier heute enthüllen werde. Denn das ist etwas, was eigentlich noch „top secret“ ist oder unter der Rubrik „Ungelegte Eier“ läuft. Also bitte: striktes Stillschweigen und ebenso stillschweigende Vorfreude, denn nur dann funktioniert das hier wirklich.
Üblicherweise, das kennt ihr von mir, rede ich in der Rubrik „Logbuch des Autors“ von aktuellen Projekten, die mich heimsuchen, in denen ich mich akut verliere und an denen ich herumfeile, um sie – mal früher, mal später – auf das Veröffentlichungslevel zu heben. Auch heute geht es genau hierum… aber eben weil das alles noch nicht spruchreif ist, sondern „work in progress“ und tatsächlich erst in einigen Monaten tatsächlich soweit sein wird, dass ich ans Licht der Öffentlichkeit damit treten kann, hat das hier noch strikt inoffiziellen Status.
Es geht um ein Projekt, das mir und einem prominenten Fandomler, dessen Namen ich hier wohlweislich verschweigen werde, seit geraumer Zeit im Kopf herumspukt. Ich nenne mal die Gründe dafür, wie es überhaupt zu diesem Plan kam, der sich immer stärker konkretisiert und diese Tage die ersten Resultate erbracht hat:
Wenn ich mich recht entsinne, fing alles allerspätestens auf dem Buchmessecon des Jahres 2016 an, vermutlich noch etwas früher auf der Mailbasis. Vage Gespräche gab es sogar schon länger. Ausgangspunkt war eine schon sehr lange brach liegende „Baustelle“ meines Selfpublisher-Status. Bereits vor Jahren war ich gefragt worden: „Gibt’s eigentlich deine E-Books auch als Print? Ich lese die Geschichten lieber auf Papier.“ Eine Haltung, die ich sehr gut verstehen kann und grundsätzlich teile. Während man die digitalen Publikationen, die ich gespeichert habe, beinahe an zwei Händen abzählen kann, liegt der Bestand meiner gedruckten Bücher im vierstelligen Bereich, ungelogen. Und auch der Bestand ungelesener Bücher, die hier auf meine lesehungrigen Augen warten, liegt im vierstelligen Bereich.
Gleichwohl habe ich bislang noch nicht die Energie, Zeit und das Geschick aufgebracht, mich intensiv und vor allen Dingen erfolgreich darum zu kümmern, dass meine E-Books – etwa via CreateSpace oder BoD – ans Licht der lesehungrigen Öffentlichkeit im Printbereich kamen.
In diesem Punkt kam mir der oben genannte anonyme Fandomler entgegen, mit dem ich gelegentlich das persönliche Gespräch suchte. Er erzählte von einer Publikationsreihe, in der er sich vorstellen könnte, dass eine Storysammlung aus meiner „Feder“ sich sicherlich gut machen könne. Wir sollten beizeiten mal Genaueres besprechen.
Aus begreiflichen Gründen war ich Feuer und Flamme für diesen Plan. Und aus ebenso verständlichen Gründen verzögerte sich das alles… ich hatte schlicht keine Zeit. Während schon mein E-Book-Programm stagnierte, konnte ich ja wohl kaum konkurrierend dieses Projekt vorantreiben, fand ich. Und schob es erst mal auf die lange Bank, bis dann schließlich mein Arbeitskontrakt Ende August 2017 auslief.
Abgesehen davon, dass mich sogleich eine monstermäßige Erkältung umhaute, hatte ich nun gedanklichen Freiraum und Denkzeit gewonnen, mir über den obigen Plan ein paar Gedanken zu machen.
Eine Storysammlung, dachte ich. Ja, Geschichten von mir gibt’s genug, auch zahlreiche noch unveröffentlichte. Aber was mir noch fehlte, war so etwas wie ein zentrales Motto des Ganzen. Ein roter Faden, wenn ihr so wollt. Denn jede Storysammlung braucht so etwas, wenn sie ein wenig Stabilität besitzen soll. Selbst Anthologien werden immer unter einem charakteristischen Motto zusammengestellt.
Am 14. September 2017 zündete der Gedanke plötzlich, völlig spontan. Auf einmal dachte ich darüber nach, während ich nämlich darüber sinnierte, wie schnell ich die nie veröffentlichte Story „Der Handspiegel“ weiter überarbeiten sollte.
„Hm, das wäre doch einen Gedanken wert“, überlegte ich. „Die Geschichte hat einen phantastisch-erotischen Touch, und mehr als nur einen Touch… vielleicht wäre das ein interessanter Fokus für das Storysammlungs-Projekt?“
Ich überlegte weiter und sortierte in Gedanken, was ich denn in dem Bereich im Laufe der zurückliegenden 30 Schreibjahre schon verfasst hatte… das war überraschend viel.
Fünf dieser Geschichten kamen in die engere Wahl, und ich suchte mir zunächst die Ausdrucke aus den Ordnern seit 1991 heraus, die in meinem Bibliothekszimmer stehen, und dann schaute ich, welche davon mir schon in digitaler Form vorlagen. Bis auf eine alle… sehr schön. Und „Der Handspiegel“ befand sich sogar schon im Stadium der fortgeschrittenen Überarbeitung. Das war noch besser.
Ich las „Sylphengeflüster“ von 1991 und dachte mir: Ja, die muss man natürlich noch ziemlich nachschleifen, aber thematisch passt sie gut und ist ein ordentlicher Kontrast zu der erst genannten Geschichte.
Dann sah ich mir die beiden Geschichten an, die bereits einmal (2001) in einem Fanzine veröffentlicht und sicherlich seither völlig vergessen worden waren. „Das Portrait einer Lady“ (1999) und „Sexdrohne“ (2000) konnten echt verschiedener kaum sein. Und die andere, zwar schon digital vorhandene, aber noch nie publizierte Geschichte „Mission im Leben“ (1997) tangierte sogar den metaphysisch-religiösen Bereich sehr heftig und verband ihn mit unverhohlener Erotik.
Na, dachte ich mir, wenn das mal nicht reizvoll ist.
Ich kommunizierte also diese Textvorschläge und die thematische Ausrichtung an meinen Fandom-„Mitverschwörer“, wie ich ihn mal schelmisch-kollegial nennen möchte. Und ja, ich stieß hier nicht nur auf ein offenes Ohr, sondern auf ausdrückliche Neugierde. Natürlich, wurde mir beschieden, müssten ihm die in Frage kommenden Geschichten erst mal bekannt sein – verständlicherweise, niemand kauft die sinnbildliche „Katze im Sack“ – , aber grundsätzlich spreche nichts gegen eine solche thematische Ausrichtung der Storysammlung.
Seither bin ich also nebenbei damit beschäftigt, diese fünf Geschichten in eine Form zu bringen, dass man sie mit Genuss und Gewinn lesen kann. Ein genereller Titel der Storysammlung wird uns sicherlich später einfallen – nur für den Fall, dass wir nicht einen der fünf Storytitel nehmen wollen. Wichtig ist, dass wir inzwischen wissen, was wir wollen und was der Inhalt sein dürfte. Der Feinschliff kommt dann noch.
Dies ist also ausdrücklich noch ein Geheimprojekt für etwa Sommer 2018. Aber vielleicht ist es zugleich – wenn ich es nicht schaffen sollte, bis dahin Printausgaben meiner E-Books zu realisieren – das erste Printwerk, das dann alsbald sowohl auf den Tischen meiner Lesungen als auch auf den Clubtischen meines Fandomler-Kollegen ausliegen wird.
Gewiss, es ist keine OSM-Storysammlung, und es ist auch keine Archipel-Kurzgeschichtensammlung. Beides würde ich grundsätzlich schöner finden, aber… seht das mal folgendermaßen, Freunde: Wenn die obige Kurzgeschichtensammlung ein neugieriges, kopfstarkes Publikum findet, wäre dies ein Anreiz, alsbald danach vielleicht eine der beiden erwähnten Wunsch-Storysammlungen nachzuschieben. Ich halte das für sehr gut möglich und sehr wünschenswert.
Da drei dieser fünf Geschichten noch nie das Licht der Welt erblickt haben und durchaus gelungen sind, und da die anderen beiden schon seit über 15 Jahren nicht mehr veröffentlicht wurden, halte ich es für einen außerordentlich guten Plan, das jetzt zu realisieren.
Die Zeichen stehen gut, dass das Jahr 2018 publikationstechnisch ein sehr viel erfolgreicheres sein wird, als es das scheidende Jahr 2017 gewesen ist. Wenigstens sieht das aus der heutigen Warte des 24. September 2017 aus, an dem ich diese Zeilen niederschreibe.
Aber noch mal: Pssst! Bitte Stillschweigen über dieses Projekt bewahren und noch nicht herumtratschen. Ich gebe euch zu gegebener Zeit Bescheid, wenn wir das ändern können und alles wirklich spruchreif ist. Versprochen, Freunde!
In der nächsten Woche tauchen wir wieder ab in die „Work in Progress“-Rubrik. Ich werde dann was zum Monat Oktober 2017 sagen.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.