Liebe Freunde des OSM,
es liegt für euch sieben Wochen zurück (für mich indes mehr als sechs Monate), seit ich den ersten Eintrag in dieser neuen Blogartikelreihe bringen konnte. Wir reisten dabei gemeinsam in die Frühzeit des OSM anno 1986 und konnten einige Informationen über den ersten legendären Schauplatz, alphabetisch gesprochen, teilen, den ich euch vorstellen wollte: die Baumeister-Galaxis Arc.
Da ich gern nach Möglichkeit in alphabetischer Reihenfolge bleiben will, kommen wir heute zum Buchstaben B. Da gäbe es einiges an Auswahl: Beltracor, Bool… aber meine Wahl fiel auf die Sterneninsel Bytharg. Ich denke, das kann euch nicht verblüffen.
Auch die Galaxis Bytharg ist schon so etwas wie ein eherner Stabilisierungspfeiler des Oki Stanwer Mythos (OSM), und mit Recht. Viele Details darüber, WARUM Bytharg so zentral ist, kann ich leider an dieser Stelle noch nicht enthüllen, dafür ist noch nicht genügend Vorarbeit geleistet worden. Aber vertraut mir, Freunde, das wird nachgeholt. Es ist allein eine Frage der Zeit.
Bytharg erschien nach meiner Erinnerung im Sommer 1987 auf der Bildfläche des OSM, und auf durchaus spektakuläre Weise. Damals befand ich mich in der Ausbildung zum Bürokaufmann im Rahmen des so genannten „Ausbildungsplatzprogramms des Landes Niedersachsen“ (APN), organisiert von der Oskar-Kämmer-Schule in Gifhorn.
Kreativ befasste ich mich damit, in KONFLIKT 18 Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen (KGTDUS) energisch voranzukommen, was auch gelang. Der KONFLIKT 14 Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa (FdC) neigte sich dem Ende zu (das dann Anfang 1988 auch tatsächlich kam). Und wie immer, wenn sich durch solche Serienenden neue kreative Freiräume ergeben, spross in meiner Seele das Szenario für KONFLIKT 12 Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos (BdC). Bis Jahresende sollte ich 12 Episoden geschrieben haben.
Inwiefern hatte das mit Bytharg zu tun?
Nun, die Sache war folgende, und irgendwann im Jahr 2017 könnt ihr das aller Wahrscheinlichkeit nach auch im E-Book-Format nachlesen: die Serie startete im Sternhaufen Pholyar. Und Pholyar liegt nun einmal direkt im Halo der Grünen Galaxis Bytharg. Für die reptiloiden Tasvaner, die hier leben, ist Bytharg das erste Fernflug-Raumfahrtziel, nur rund 2000 Lichtjahre entfernt von ihrem eigenen bescheidenen und kleinen Sternenreich.
Zu dumm, dass Bytharg dicht bevölkert ist. Noch dümmer, dass die Wesen, die dort leben, grundsätzlich untereinander verfeindet und darüber hinaus auch noch versklavt sind.
Die Berinnyer.
Ja, ihr kennt die Berinnyer bereits (etwa aus der Story „Der Platz der Steine“), und an gegebenem Ort sage ich euch noch deutlich mehr zu ihnen und ihrer geheimnisvollen, faszinierenden Geschichte. Doch heute geht es um ihre Heimat, Bytharg. Es ist eine gewaltige, rund 200.000 Lichtjahre durchmessende Galaxisspirale, die von einem rätselhaften und ursprungslosen grünen Glühen durchzogen wird, das ihr den Beinamen „Grüne Galaxis“ gegeben hat. Man kann sie vermutlich von überall im Universum mit geeigneten Teleskopen ausfindig machen.
Vor langer Zeit, soviel ist heute bekannt (damals natürlich noch nicht), wirkte hier ein Baumeister namens Maran und versuchte sich daran, ein ultimates Volk zu erschaffen – ein Plan, der durchaus funktionierte, aber gewisse… Schwächen aufwies, weswegen er seinen ursprünglichen Zweck nie erfüllte. Dazu sage ich mehr in KONFLIKT 19 Oki Stanwer – Der Missionar (DM), und auch dies sei heute nur angedeutet.
In KONFLIKT 12 erweist sich Bytharg nicht nur als Sehnsuchtsziel der tasvanischen Nation, sondern auch als ein Ort fundamentalen Schreckens. Sitz einer dämonischen Macht namens CROSSATH, die bereit ist, das Universum mit Terror und Entsetzen zu überziehen. Schauplatz eines erbitterten, aber unterdrückten Völkerkrieges, der in dem Moment wieder blutig und grauenhaft ausbricht, als ein Wesen, das man „Volksbefreier“ nennt, einen heroischen Tod stirbt.
Zugleich, und wir sind noch immer in KONFLIKT 12, stellte Bytharg das Invasionsziel der Heere Oki Stanwers aus der Galaxis Koopen dar… über die Gründe für diesen Feldzug lest ihr beizeiten in der genannten Serie Näheres, da möchte ich nicht vorgreifen. Als ich schließlich 1993 die letzten Zeilen an der Serie Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos schrieb, war Bytharg ein Ort ungeheuerlicher Schrecken und besaß zugleich eine Historie, die mehr als einhunderttausend Jahre in die Vergangenheit reichte.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits in einem zweiten KONFLIKT Bytharg als Austragungsort eines kosmischen Krieges entdeckt. Angefangen hatte das alles schon im Jahre 1988, also bald nach dem Start von BdC. 45 Milliarden Handlungsjahre von dem kleinen tasvanischen Sternenreich entfernt, buchstäblich in einem anderen Universum, schwelte im so genannten KONFLIKT 21 Oki Stanwer – Fürst von Leucienne (FvL) die Auseinandersetzung zwischen den bärengestaltigen Meshorern (ganz offensichtlich, aber das wurde mir erst später klar, mit den Sargoy aus Bytharg verwandt) und den humanoiden Sinarern und ihren Allianzvölkern. Dies geschah in Leucienne, 80,4 Millionen Lichtjahre von Bytharg entfernt.
Nun, für Baumeister-Technologie ist das keine Distanz, die unüberbrückbar wäre. So ergeht es dann auch dem Alassor Sesh-ghy-Taa, der sich durch eine Verkettung unglücklicher Umstände in eine Geheimstation des angeblich lange verblichenen Fürsten von Leucienne, Oki Stanwer, verirrt und von einem Grauhäutigen kurzerhand als Helfer des Lichts klassifiziert (leider ein Irrtum) und dann nach Bytharg expediert wird.
Vom Regen in die Traufe, muss man leider sagen. Denn hier ist Bytharg alles andere als ein sicherer Hafen. Vielmehr handelt es sich um die Heimat dreier Völker, die ihr wahrscheinlich auch bald als „legendär“ einstufen werdet, weil sie so oft auftauchen.
Welche Völker? Nun, zwei könnt ihr euch nach den obigen Worten schon denken: Berinnyer und Sargoy… wenigstens auf den ersten Blick. Irritierend scheint, dass die hiesigen Berinnyer sich als „Darassahuurer“ bezeichnen (diese Bezeichnung geht auf die Spätbände von KONFLIKT 12 zurück, mir fehlt hier der Raum, um das genauer zu erläutern, das tue ich etwas später).
Und dann ist da dieses Volk schwarzer Zwerge…
Schwarze Zwerge? Doch nicht etwa…? Doch, genau die: die Shonta, die ihr schon aus der Serie des KONFLIKTS 2 Oki Stanwer und das Terrorimperium (TI) kennt. Ich habe euch ja schon verschiedentlich gesagt, dass die tiefere Kenntnis des OSM mehr und mehr Aha-Effekte zutage fördern wird, das hier ist wieder so einer.
Die Shonta, in diesem KONFLIKT schon sehr viel weiter technologisch entwickelt, haben ein Gebilde geschaffen, das sie den „Erinnerungssender“ nennen und der es tatsächlich vermag, den grässlichen Krieg zwischen Darassahuurern und Sargoy einzudämmen. Dass er letztlich auch zu einem viel schlimmeren Zweck missbraucht wird, haben die Shonta-Konstrukteure um ihren Anführer namens Träumer nicht zu verantworten.
Ungeheuerlich wird dieser Handlungsschauplatz Bytharg in diesem Universum aber durch etwas ganz anderes: ein weiteres Hochtechnologievolk, die geheimnisvollen Veskoy (auch die werdet ihr in der Zukunft noch näher kennen lernen), hat es geschafft, die Wirklichkeit selbst zu spalten.
Ungeheuerlich? Ja, da steht ihr nicht alleine mit der Auffassung, der amtierende Matrixkoordinator, der HÜTER, findet das reichlich unheimlich.
Kosmologisch gesprochen drückt sich diese Spaltung folgendermaßen aus: es gibt einen Teilabschnitt des Universums nun zwei Mal. Und damit existiert auch die Galaxis Bytharg zwei Mal in diesem KONFLIKT. Einmal das Bytharg der Berinnyer, wo Oki Stanwer als Fürst der TAA PHESKOO seit langem einen erbitterten Krieg gegen die Heere des Ewigen Reiches führt… und dann das Bytharg der Darassahuurer, das gewissermaßen eine späte temporale Kopie ist.
Es gibt Verbindungsstellen zwischen diesen beiden „Seiten“ des Universums, und Bytharg ist auf beiden Seiten die Schnittstelle. Um die Sache noch deutlich zu verkomplizieren, laufen derzeit die Standardkampftruppen TOTAMS, die Totenköpfe, in dem Bytharg auf „dieser“ Seite aus dem Ruder. Nachzulesen ist Näheres dazu in der Story „Heimweh“, die ihr schon kennt, sowie in dem derzeit in Abdruck befindlichen Roh-Romanskript „Die Totenköpfe 1: Die Alte Armee“ (im Fanzine Baden-Württemberg Aktuell (BWA) ab Ausgabe 400, bestellbar bei Claudia Höfs, sfcbwkasse@online.de).
Ihr merkt: Bytharg ist stets ein heiß umkämpfter Schauplatz überall dort, wo die Galaxis in Erscheinung tritt, leider.
Und sie ist auch ein Sehnsuchtsort. Denn als in KONFLIKT 12 die Berinnyer gezwungen werden, aus der Grünen Galaxis zu flüchten, sehnen sie sich stets zurück dorthin, den Ursprungsort ihrer Spezies. Verstreut wie vom Wind fortgewehter Weizen sind sie nicht nur über das eine Universum verteilt, in dem Bytharg eines grässlichen Todes gestorben ist (man kann das nicht anders nennen… ihr werdet es verstehen, wenn ihr beizeiten die entsprechenden Geschichten dazu lest).
Die Berinnyer wurden vielmehr durch den Effekt der Matrixfehler auch über verschiedene Universen verstreut. Erinnert euch an den jungen Berinnyer Shaslacanyoorid auf dem Planeten Swamp/Shoneei/Dawson im Roman „Ian und der Stein der Götter“, der im Grunde genommen 35 Milliarden Jahre von seinem Aufbruchpunkt gestrandet ist.
Und Wesen wie er sehnen sich nach einem legendären Raumsektor zurück, dem Herzen ihrer Spezies – dem Totensektor von Maran-Ghaal in Bytharg. Es gibt weitere faszinierende Orte dort, das Calnier-System etwa, in dem die Käferspezies der Parsihner beheimatet ist. Oder der Sonnengarten Bythargs, in dem sich die paradiesischen Sternenfeen von ihren unglaublichen Reisen durch die Weiten der Galaxis ausruhen. Ihr kennt die Sternenfeen schon aus dem Roman „Die schamlose Frau“, und so etwas wie den Sonnengarten – in rudimentären Ansätzen – aus der TI-Serie. Aber zwischen dem Sonnengarten Quins in KONFLIKT 2 und dem in Bytharg in KONFLIKT 12 liegen immerhin ca. 50 Milliarden Handlungsjahre… die beiden Orte sind nicht wirklich vergleichbar. Den Sonnengarten in Bytharg werdet ihr, meiner optimistischen Planung zufolge, im Jahre 2018 kennen lernen können.
Ich könnte auch noch eine eisige Welt namens Yorlavoor in Bytharg erwähnen, die zentrale Bedeutung erlangt (Spoiler-Alarm!!). Oder auch Nooltykk… aber ich denke, das würde dann heute schon zu weit führen. Ein bisschen was sollt ihr ja auch noch entdecken und euch davon überraschen lassen.
Bytharg und seine Bewohner, die Erinnerung an die dortigen Geschehnisse und Gräuel… all das durchzieht ab KONFLIKT 12, also ab 1987, den OSM in einer Weise, die ich früher für unmöglich gehalten hätte… und egal, was ihr jetzt nach den obigen Zeilen vielleicht denken mögt – für mich ist die Grüne Galaxis immer ein Ort gewesen, an den ich gern dachte und immer gern denken werde.
Das ist vielleicht völlig begreiflich: Bytharg ist eine Sterneninsel mit einer unglaublichen historischen Dimension, und wenn ein George R. R. Martin schon über einen Kontinent namens Westeros mehrere tausendseitige Wälzer schreiben kann, wie würde er sich dann wohl gegenüber der Galaxis Bytharg verhalten? Gegenüber einer Sterneninsel mit einer Historie, die jedes menschliche Maß sprengt, Zehntausenden von besiedelten Welten, zahllosen Sternenreichen und Abermilliarden von nahezu unsterblichen Wesenheiten, die dort leben, lieben, intrigieren, paktieren und kämpfen?
Bytharg ist, wenn man es so betrachtet, ein Schauplatz, der Generationen von kreativen Schriftstellern ein Leben lang das Schreiben ermöglichen würde. Und doch ist diese wunderbare Galaxis nur eine von vielen weiteren im Oki Stanwer Mythos… mehr von diesen legendären Schauplätzen werdet ihr in dieser Artikelreihe noch kennen lernen. Und irgendwann direkt dahin aufbrechen können, wenn die dazu passenden Geschichten geschrieben und veröffentlicht sind.
Nächste Woche kehre ich mit Teil 42 in die Historie des Oki Stanwer Mythos ins Jahr 2011 zurück. Lasst euch mal überraschen, was da wohl so alles los war.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.