Liebe Freunde des OSM,
habt ihr euch jemals schon gefragt, wie es wohl sein kann, dass es so etwas wie Materie gibt? Und wenn ja, habt ihr weiter gegrübelt, wieso wir nicht einfach so durch sie hindurchfassen können?
Auf den ersten Blick hört sich das obskur an. Aber denkt mal an euren Physikunterricht zurück. An die Zeiten, als man noch als Pennäler auf das gute, alte Bohrsche Atommodell schauen konnte und vom Lehrer allmählich klargemacht bekam, dass nahezu der gesamte Raum eines Atoms aus einem besteht, nämlich aus Leere. Die Masse konzentriert sich quasi vollständig im Atomkern, und der Rest, mehr als 90 % in der Regel, besteht aus leerem Raum und ein paar herumjagenden Elektronen.
Gut, das heutige Atommodell sieht strukturell etwas anders aus, da geht es dann um orbitale Ladungen und dergleichen, und die Modelle sehen nicht mehr so aus wie Miniatur-Sonnensysteme… aber strukturell hat sich nicht viel daran geändert. Materie besteht im Wesentlichen aus Leere. Und dann fragt man sich doch, wenn man mit dem Kopf gegen die Wand stößt, warum zum Teufel noch mal die Leere so wehtun muss.
Schaut man sich den köstlichen Film „Männer, die auf Ziegen starren“ an, in dem George Clooney einen ziemlich schrägen „Jedi-Krieger“ spielt, einen Psychosoldaten der Ersten Erdarmee (diese Leute gab es übrigens wirklich, recherchiert mal ein bisschen, der Film ist nur zum Teil pure Erfindung), dann sieht man tatsächlich Leute, die mit dem Kopf durch die Wand wollen und fest davon überzeugt sind, dies auch zu schaffen.
Die Idee, gewissermaßen „Zwischenwelten“ zu erschließen, ist folgerichtig schon ziemlich alt. In der Science Fiction gibt es derlei Abenteuer ebenfalls. Imperien, die im Innern von Atomkernen existieren, Universen in der Hutschachtel, sinngemäß jedenfalls, ineinander verfaltete Wirklichkeiten, blaue Polizeinotrufzellen, die innen größer sind als außen… ihr kennt das zweifellos alles. Da fällt einem ein Geheimagent John Steed ein, der auf handliches Westentaschenformat geschrumpft wird oder ein Ärzteteam, das mit einem Mikro-U-Boot einen Patienten von innen heraus aufsucht, um ihn zu heilen.
Kann es euch überraschen, dass es derlei Visionen auch im Oki Stanwer Mythos (OSM) gibt? Wohl eher nicht. Aber ich habe noch nie davon erzählt, wie alt diese Ideen sind und wo sie sich ausdrücken.
Begonnen hat das – wie von euch sicherlich schon vermutet – einstmals in den 70er Jahren bei den „Gedankenspielen“ mit meinem lieben Bruder Achim. Da gab es die Idee eines Volkes, das die Materie auf diese Weise beherrschte, dass diese Leute buchstäblich durch Wände gehen konnten, indem sie ihre Körpermaterie in dieselbe Schwingung versetzten wie das Wandmaterial… eine wirklich raffinierte Form der Manipulation. Und es gab die Idee der „Universen im Würfel“, also einer ganzen Reihe von Paralleluniversen, die gewissermaßen in eine Raumzeitfalte der Wirklichkeit gepresst war.
Als ich dann – nach dem Ende der „Gedankenspiele“ zu derlei Ideen zurückkehrte, da geschah das erst anno 1984, dann aber mit Macht. Ich vermute tatsächlich, dass der wesentliche Auslöser damals im Comicbereich gelegen haben dürfte. Ein gewisser Dr. Hank Pym stand da zweifelsohne Pate. Heutzutage kennt man ihn als Kinohelden (bzw. seinen „Erben“, den „Ant-Man“). Einfach mal schrumpfen und die Welt in einer völlig neuen Perspektive sehen… eine spannende Idee. Denn wenn man schrumpft und imstande wäre, durch die Maschen der Materie in die Räume dazwischen und vielleicht auch dahinter zu schlüpfen, was würde man dort wohl vorfinden?
Die Frage stellten sich die Cranyaa Kama-Ke, Lasa-On und der Soogrer Goonex in KONFLIKT 14 „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC) mit Recht. Als sie nämlich entdecken mussten, dass ihr Freund, der Helfer des Lichts Klivies Kleines – in diesem KONFLIKT ein rätselhaftes und schwer erkranktes Kristallwesen – offensichtlich mit der Krankheit nicht fertig wurde, da wurde entschieden, dass die Heilung von innen herbeigeführt werden müsse.
Die Lichtfestung OREOC, in der sie sich alle befanden, verfügte über die Möglichkeiten, ein Kristallschiff so zu verkleinern, dass es buchstäblich in Kleines´ Körper hineingeschossen werden konnte, ständig schrumpfend, mit drei lebendigen Insassen.
Und schon wenige Minuten nach Beginn der Mission riss der Kontakt mit den Reisenden ab. Die Kapsel strandete im Reich der Mikroben, im Mikrouniversum. Und was war das für eine bizarre Welt! Ein Reich von kristallinen, elektrisch funkelnden Neuronen, zwischen denen man raumschiffgleich herumflitzen konnte. Kristallbrocken, Asteroiden und kleinen Monden gleich, waren zu einer komplexen dreidimensionalen Struktur verflochten.
Und zur nicht geringen Fassungslosigkeit der verkleinerten Freunde des Helfers des Lichts war dieser Mikrokosmos auch nicht leer und unbevölkert. Stattdessen wurden sie kurzerhand von einem Raumschiff abgeschossen und gleich darauf von einer zweiten Fraktion entführt.
Denn in Kleines´ Mikrokosmos tobte seit geraumer Zeit ein Kampf bis aufs Messer. Zwei rätselhafte Mächte standen sich gegenüber – zum einen ein mysteriöser Lenker einer Raumschiffstreitmacht, der so genannte Timor-Dol, ein DIGANT… und an seiner Seite noch unbegreiflichere Energiewesen, die NEGATIVEN, deren Herkunft völlig schleierhaft war.
Ihnen gegenüber existierte eine bedrohliche Form von Scheinleben, Wesen, die man einfach nur als „Steins“ bezeichnete, die amorphe Gestalt besaßen, mal fest, mal gallertartig sein konnten. Und ihr Herr im „Zentrum des Bösen“ war ein waschechter Dämon von TOTAM!
Wie der Kerl ins Innere von Klivies Kleines´ Kristallkörper gekommen war, begriff ich wirklich gar nicht.
Woher die NEGATIVEN gekommen waren und ihr Anführer Timor-Dol, der einem ganz anderen Volk entstammte, war womöglich noch schleierhafter. Dass mich das alles alsbald ins so genannte „Zeituniversum“ führen sollte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen…
Das ist der Punkt, an dem ich derzeit gerade mit der kommentierten Abschrift des KONFLIKTS 14 stehe, mitten in der Mikrouniversen-Trilogie, die dem Jahre 1984 entstammt. Aufregender, rätselhafter Stoff, der mich intellektuell bei der Überarbeitung ziemlich fordern wird.
Ihr könntet jetzt fragen: ist das das einzige Mal, dass der OSM sich mit Mikrokosmen befasst?
Nein, definitiv nicht.
Die Technologie, die für die künstliche Schaffung von Mikrouniversen und ähnlichen Strukturen erforderlich sind, ist natürlich absolute Hightech, und nur wenige Mächte im Universum verfügen über das notwendige Knowhow. Aber es wird schon eingesetzt.
Ich erinnere mich etwa an Raumzeitblasen, die man optisch nicht sehen kann, die aber in sich ganze Waffenarsenale bergen und die man mühelos durch den Zoll schmuggeln kann. So geschehen in KONFLIKT 22 „Oki Stanwer – Der Schattenfürst“ (DSf). Ebenso kann man mit Baumeister-Technologie Abwehrmechanismen offenkundig unsichtbar machen und dann wie aus dem Nichts auftauchen lassen. So passierte es bei einem tödlichen Showdown in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ (DM), wo vor ein paar Realjahren beinahe ein Helfer des Lichts umgenietet wurde.
Sein Glück, dass eine Sternenfee des Wegs kam und ihn geradewegs aus der Schusslinie beförderte… hinweg in einen Sonnengarten, um ihn dort so zu trösten, wie das nur eine Sternenfee vermag. Wer den Roman „Die schamlose Frau“ gelesen hat, weiß Bescheid.
Auch TOTAM ist Meister darin, den Raum innerhalb von Atomen auszunutzen, das deute ich hier und jetzt nur mal an. Das hat mit der ganz besonderen Struktur des Planeten TOTAM zu tun.
Doch, der Mikrokosmos, in den ich gerade wieder eingetaucht bin, während ich KONFLIKT 14 einer ausgiebigen Rettungsabschrift und Kommentierung unterziehe, ist ein Bereich, der im Oki Stanwer Mythos verschiedentlich noch eine zentrale Rolle spielen wird. Das größte Abenteuer, das sich in diesem Bereich abspielt, endete anno 1994 – das war der lange, lange Finalzyklus des KONFLIKTS 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj). Im Zuge eines zunehmend zerfallenden Universums verschlug es dort nämlich Oki Stanwer und seine Freunde der „Basis der Neutralen“ in den so genannten „Röntgenraum“ mit seinem weißen Weltraum und den gespenstischen, schwarzen Sonnen. Es sei nur mal angedeutet, dass Oki Stanwers… ja, nennen wir es mal „Vehikel“… für diese Reise die Osterinsel selbst gewesen ist.
Und da könnte ich dann von Cyborgs von HTT, Kybernoiden-Kollektiven, GRALEN, Splittern von TOTAMS Substanz, dem WAHREN LEBEN und vielem anderen erzählen, aber glaubt mir, das hebe ich mir wirklich besser für spätere Zeiten auf.
Denn es ist leider so, dass von dieser Serie noch keine digitale Abschrift existiert… ich arbeite zurzeit an drei verschiedenen Serienabschriften und komme kaum vom Fleck, und es gibt eine E-Book-Serie zu managen, ein Wissenschaftlerleben zu leben, einen Haushalt zu führen und Lesungen vorzubereiten… glaubt mir, meine Freunde, ich kann nicht alles auf einmal machen. Und KONFLIKT 23 muss wirklich noch mit der Erfassung warten. Das sind 147 Episoden, die mit zum Besten des OSM gehören, was ich je geschrieben habe. Aber es ist halt ein verdammter Haufen Papier, der mich Jahre der Erfassung kosten wird. Und dafür ist momentan schlicht keine Zeit vorhanden.
Näheres zum Mikrokosmos beizeiten, wenn ich wieder dazu komme. Dies ist nur so ein kleiner Appetithappen.
In der kommenden Woche fahre ich fort, euch etwas über die „Annalen der Ewigkeit“ zu erzählen. Wer gespannt ist, wird in sieben Tagen an dieser Stelle fündig werden.
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.