Liebe Freunde des OSM,

ja, ganz recht, heute gibt es mal eine schöne Überraschung, indem ich nämlich eine neue Rubrik eröffne. Ähnlich wie die OSM-Kosmologie-Lektionen werden auch die Einträge dieser Art sehr sporadisch kommen. Das hat seine Gründe in ganz banalen Ursachen – ich habe vor, euch so nach und nach im Laufe der nächsten Jahre mit dieser Artikelreihe einen Einblick in vernetzende Hinter­grundgedanken zum Oki Stanwer Mythos zu verschaffen.

Das bedeutet konkret, dass ihr es hier mit Beiträgen zu tun habt, die ich im Grunde genommen privatim für meinen eigenen Denkprozess geschrieben habe und die nicht ursprünglich für die Veröffentlichung gedacht waren. Und nein, das hat jetzt nichts mit „Tagebucheinträgen“ oder so zu tun, sondern ist ein we­nig komplizierter.

Im Vergleich zu euch umfasst mein Gedankenhintergrund gut 35 Schreibjahre und inzwischen über 1775 OSM-Werke. Die Hintergrundartikel verknüpfen die­ses Wissen über den gigantischen Zeitraum zahlloser Universen miteinander, und das bedeutet, ich spiele in den Zeilen und Fußnoten auf viele Werke und Zu­sammenhänge an, die mir völlig sonnenklar, für euch aber nahezu vollständig unbekannt sind.

Gleichwohl versteht diese Artikelreihe bitte nicht als eine Form der seelischen Grausamkeit, das ist nicht die Intention – ich möchte euch vielmehr an all den Welten und Kontexten teilhaben lassen, die ich noch nicht veröffentlichen konn­te. Diese Beiträge sind also quasi „Appetithappen“… und ihr werdet, so hoffe ich, auch beizeiten entdecken, dass es nach einem oder zwei Jahren durchaus er­hellend sein könnte, diese Beiträge im Lichte neuer Leseerfahrungen noch ein­mal zu lesen. Mir scheint es höchst wahrscheinlich, dass ihr dann faszinierende neue Facetten in bislang unbegreiflichen Passagen entdecken könnt.

Der erste Text dieser Art, den ich euch vorstelle, wurde von mir im Jahre 2007 explizit für ein Themenheft des Fanzines „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg geschrieben. Ich war damals Chefredakteur einer Vampir-Sonderausgabe, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, einen Beitrag zum Thema Vampire im OSM zu verfassen. Nun, wie ihr euch vielleicht denken könnt, kam dabei etwas Interessantes heraus. Dies hier ist das damalige Endergebnis:

Eigentlich sind Vampire langweilige Wesen…“

Vampire und ähnliche Kreaturen innerhalb des Oki Stanwer Mythos

Eine kleine Werkschau von Uwe Lammers

Das Problem:

Gelegentlich sagen Fandomler, das Sujet des Vampirs und des Vampirismus schlechthin sei irgendwie ein arg ausgetretener Pfad der Phantastik, das Thema sozusagen tot-dekliniert. Selbst Leute, die sich keine Vampirfilme antun oder Vampirromane lesen, kennen mit ziemlicher Sicherheit Graf Dracula (viele stel­len ihn sich gern mit Christopher Lees1 oder Peter Cushings Gesicht vor). Also mag es schon stimmen, dass es äußerst schwer ist, diesem Sujet neue Facetten abzugewinnen. Nennen wir diese Überrepräsentanz das Problem, dem wir uns zu stellen haben.

Eigene Lektüreerfahrungen (Bücher und Heftromane):

Ich für meinen Teil habe nur recht wenig Vampirliteratur gelesen, soweit es jetzt autonome Bücher und nicht Heftromane betrifft.2 Das meiste davon – vielleicht mal abgesehen von Bram Stoker selbst3 – entdeckte ich eher durch Zufall. Gut, in meinem Regal findet sich natürlich Barbara Hamblys „Jagd der Vampire“4 und noch einiges andere an ungelesener Literatur. Aber ein wirklich interessan­ter Tipp ist beispielsweise Tanith Lees Roman „Sabella oder Der letzte Vam­pir“5, der nach meiner Erinnerung wenigstens partiell auf dem Mars spielt. Recht exotisch für die Bastei-Fantasy-Reihe, wenn ich das mal andeuten darf.

Meine eher despektierliche Einstellung zu Vampiren kam wahrscheinlich über die intensive Heftromanlektüre in den frühen 80er Jahren zustande: damals ver­schlang ich beispielsweise die alten Vampir-Horror-Romane, in denen es ja reichlich Vampire unterschiedlichster Couleur zu bewundern oder besser zu be­mitleiden gab, die Gespenster-Krimi-Romane und die frühen John-Sinclair-Heftromane und Sinclair-Taschenbücher (von Tony Ballard oder Professor Za­morra, Damona King und anderen mal ganz zu schweigen).6

In solchen Werken lernte man natürlich Vampire und bisweilen bizarren Parallel­charaktere (Vampirkatzen, Vampireulen usw.) kennen als jene Kreaturen, denen man relativ mühelos mit Silberkugeln, Knoblauch, eichenen Pflöcken und Kreu­zen (oder fließendem Wasser) den Garaus machen konnte. Ganz zu schweigen davon, dass die Anfälligkeit für Sonnenlicht oder christliche Symbole mir eini­germaßen närrisch vorkam. Daraus kristallisierte sich meine Ansicht: mit Vam­piren kann’s so weit ja nicht her sein.

Kreative Umwandlung:

Aber da ich eben nicht nur Leser bin, sondern auch Hobby-Autor und seit über 25 Jahren an meinem Oki Stanwer Mythos (OSM) schreibe, kam mir anläss­lich der vorliegenden Themenausgabe „Vampire“ von BWA der Gedanke, ich könnte doch mal schauen, was sich in diesen Welten so an merkwürdigen Wesen tummelten. Da könnten doch auch Vampire drin sein, überlegte ich. Bei über 1450 OSM-Werken ist das äußerst plausibel. Und tatsächlich wurde ich fündig. Indes begann die „Reform“ des Vampirismus im OSM – das traditionelle Bild des seine Hauer in die Hälse argloser Menschen schlagenden Blutsaugers sagte mir ehrlich nicht sehr zu – schon sehr zeitig und führte zu eigenartigen autonomen Auswüchsen, die mit dem Vampirismus, wie er von Stoker und seinen Epigonen bis heute gedacht wird, nur noch recht wenig zu tun hat. Gehen wir mal chronologisch vor und schauen uns diesen Sachverhalt etwas genauer an:

Der Vampirismus und Quasi-Vampirismus7 im OSM:

Die früheste Erwähnung von Vampiren findet man in OSM-Band 37 „Der glü­hende Schädel“ (1983)8, und schon hier merkt man, dass mir der Vampirbegriff im OSM in der gängigen Form nicht gefiel: Der Helfer des Lichts und Jesuiten Joseph Ghastor wird während einer Auseinandersetzung durch einen magischen Kristall einem Strahlenschauer TOTAM-Energie ausgesetzt, die seinen Körper negiert und in einen Vampir verwandelt.9 Er wird also keineswegs altmodisch „gebissen“. So etwas kommt später zwar gelegentlich auch vor, aber es ist eher die Ausnahme.

Dieser Handlungsstrang setzt sich fort in OSM 45.10 Unter dem Titel „Die Vam­pir-Familie“ (1983) wird hier eine eigentlich schon „erlöste“ Vampirsippe von der Dämonenwaffe GOLEM rekrutiert und auf das Oki-Stanwer-Team losgelas­sen. Da das England des Jahres 2123, in dem das spielt, sich bis auf einige tech­nologische Errungenschaften nicht signifikant von unserer heutigen Welt unter­scheidet, spielt sich hier im wesentlichen eine Handlung ab, die man auch bei John Sinclair in ähnlicher Weise hätte finden können. Die Anlehnungen sind recht deutlich. Entlastend lässt sich freilich anführen, dass die Serie zwischen 1982 und 1985 entstand, als ich kreativ vergleichsweise wenig selbständig war.

In OSM 142/143: „Rookax´ Coup“ und „Unter der Knechtschaft des Bösen“ (beide 1983)11 macht der Leser die Bekanntschaft mit der Dämonenwaffe Roo­kax von TOTAM, die über durchaus vampiristische Fähigkeiten verfügt, aber keine Dienerwesen dadurch schafft. Auf sie trifft also mehr die Bezeichnung ei­nes Mentalessenz-Räubers zu als die eines Vampirs. Ich favorisierte derartige Wesen bald darauf ganz klar, ebenso, wie ich den „traditionellen“ Darstellungen des Vampirmythos abhold war.

Das nächste Mal taucht ein vampiristisches Wesen auf in OSM 260: „Der Vam­pir-Mönch“ (1984)12, der die Handlungslinie von OSM 45 im wesentlichen fortführt. Die Pikanterie an der Sache ist eben: der Vampir ist sowohl ein untoter Jesuit als auch ein Helfer des Lichts, und beide Seiten der Persönlichkeit sind in Pater Joseph Ghastor durchaus nicht abgestorben, er ist also bei aller „weltan­schaulichen Eindimensionalität“ als Dämonenwaffensklave eine intelligente Per­son und äußerst ambivalent.13

Abgeschlossen wird diese Handlungsebene mit den OSM-Bänden 270: „Die Blutquelle“ und 272: „Goldene Gladiatoren“ (beide 1984).14 Darin gelingt es, sowohl Pater Joseph Ghastor als auch den zwischenzeitlich ebenfalls zum Vam­pir gemachten15 Yard-Commander Brian Eldis durch ein Bad in TOTAMS Blut­quelle (die zugleich ein bizarres Ortungsinstrument für die Annäherung der dä­monischen Macht CLOGGATH darstellt) wieder ins Leben zurückzurufen.16 Die psychischen Schäden sind freilich angerichtet, sie erinnern sich beide sehr ge­nau, was sie im Zustand des Untot-Seins angerichtet haben, und Ghastor ist nachgerade traumatisiert, da er tot gewesen ist und keinerlei Indiz auf die Exis­tenz des christlichen Gottes hingedeutet hat…17

In OSM 423 – „Eine Königin in Ketten“ (1986)18 – kann man Zeuge eines er­neuten tragischen Charakters werden. Diesmal hat es die Cranyaa-Helferin des Lichts Sini-Ag19 erwischt. Sie ist auf der Sichelwelt Tehlorg im Hyperraum ge­strandet und wird hier von einem Dämon von TOTAM gefangen gehalten. Ihr Fluch ist, dass ihr Chitinkörper von einem Parasiten durchbohrt ist, der silbrige Tentakel besitzt, die ständig auf der Suche nach Nahrungsquellen sind. Und die­ser Silberparasit, der Sini-Ags Leben verlängert, ist dezidiert vampiristisch. Al­lerdings saugt er die Opfer vollständig aus.

Gespenstisch wird es dann in Band 543 des OSM („Invasion der Zeitschatten“, 1988)20, als die Zeitschatten die Erde überfluten. Oki Stanwer, halb wahnsinniges Opfer eines Baumeister-Plans, der ihn und seinen Sohn Mar­conius in einer Parallelwelt der Erde stranden ließ, wird mit den Folgen einer von ihm unabsichtlich herbeigeführten Zeitmanipulation konfrontiert: Myriaden von grässlich deformierten Menschen alternativer, ausgelöschter Zeitebenen materialisieren auf der Erde, und wo immer sie, die beständig schwach und frierend sind, normale Menschen berühren, saugen sie mit großer Geschwindigkeit deren Vitalenergie auf. Es ist allerdings nur ein kurzzeitiger Schub, der rasch abebbt, worauf die Zeitschatten sich von neuem auf die Suche machen. Die Zeitschatten-Invasion löscht diese Welt beinahe aus.21

In Band 606 stoßen wir endlich wieder auf einen leibhaftigen Vampir, allerdings einen, der nicht mal einen Namen bekommt. In dieser Episode mit dem Titel „Kleines, der Verdammte“ (1989)22 rettet der titelgebende Helfer des Lichts, Gefangener in einem morbiden Gebein-Bergwerk, eine leibhaftige Fee vor dem gierigen Zugriff des genannten Vampirs.23 Kleines ist hier ohnehin in einer selt­samen Kulisse gestrandet, dem sogenannten „Land Sethon“. Das liegt zwar auf unserer Erde, irgendwo in dem von einem (am Anfang des 20. Jahrhunderts ge­führten!) Nuklearkrieg verheerten Europa. Und seine Mitgefangenen im Berg­werk der Hexe Stefanya, hinter der sich die Dämonenwaffe Sardoon von TO­TAM verbirgt, sind leibhaftige Zwerge, Satyrn und Feen… von anderen seltsa­men Wesen ganz zu schweigen.24

Bald danach werden Oki Stanwer und seine ganz frischen Verbündeten von der Parabasis Athen in einer anderen Ebene von Vampiren attackiert. Das ist der we­sentliche Inhalt der Episoden 667 „Parabasis Athen“ und 669 „Ruf des Blutes“ (beide 1990).25 Oki Stanwers paramentale Kräfte können die Attacke des Blutdämons Hurmon und seiner Diener abwehren. Bis heute harrt aber der Abschluss dieser Ereignisse seiner Darstellung.26

In derselben Ebene, zeitlich nur wenige Tage danach angesiedelt, aber in Kairo, stoßen Oki Stanwer und seine Gefährten durch Hinweise einer präkognostischen Gefährtin auf ein unheimliches, offenbar auch vampiristisches Wesen, das Hüter magischer Geheimnisse ist (OSM 749: „Die Spur nach Marib“, 1990). Doch das ist nur anhand der Blutschale zu erkennen, die es als Opfer stets fordert. Es entschwindet, bevor es der Gruppe gefährlich werden kann.

Tja, und das war’s dann schon mit den Vampiren im OSM. Jedenfalls im enge­ren Sinne. Trotz gegenwärtig fast 1470 Episoden und Romanen bietet der OSM den Blutsaugern der Nacht und ihren direkt artverwandten Kreaturen also nur recht dürftige Unterschlupfmöglichkeiten. Das ist die für Vampir-Freunde viel­leicht etwas ernüchternde Bilanz von 25 Jahren geschriebener OSM-Episoden.

Fazit:

An der obigen Darstellung kann man ansonsten erkennen, dass die „klassische“ Behandlung des Vampirthemas als eines wesentlich erotischen Sujets für mich schon vor dem Kennenlernen der Urzelle des Vampirmythos in literarischer Form, also Bram Stokers „Dracula“, für mich nicht so richtig attraktiv war. Si­cherlich war ich verdorben durch die jahrelange Vulgarisierung der Vampir-Dar­stellung in Horror-Heftromanen und eher niveaulosen Taschenbuchhandlungen, wo Vampire eher zu belächelnde Gestalten darstellten. Diese Wesen fand ich nicht im Mindesten interessant und las diese Romane stets nur, weil ich halt der Ansicht bin, dass man Romanserien, die man sammelt, auch komplett gelesen haben sollte, anderenfalls man es ja auch sein lassen könnte, sie überhaupt zu registrieren.27

Ganz anders als im Fall der sichtlich unterrepräsentierten Vampire sieht das da schon mit belebten Skeletten oder Dämonen aus, von Gestaltwandlern mal ganz zu schweigen. Besonders das Sujet des Gestaltwandlers scheint mir in diesem Zusammenhang weitaus reizvoller zu sein als das des Vampirs. Diese ständige nervöse Frage „Bist du der, der du zu sein scheinst, oder bist du etwas ganz an­deres?“, die man eigentlich misstrauisch an fast alle Personen im OSM richten muss, erzeugt in mir einen ganz anderen prickelnden Reiz, der im übrigen auf unterschiedlichste Weise erreicht werden kann.

Zum anderen war die Konkurrenz mächtiger anderer und weitaus innovativerer dämonischer Entitäten, die eben mehrheitlich auf Mimikry und Unterwanderung und Verseuchung der Lebenden setzten, innerhalb des OSM von Anbeginn au­ßerordentlich groß. Die traditionellen Formen des Horrors und seine Ausdrucks­formen gerieten hier rasch ins Abseits. Das trifft auch solche Kreaturen wie Zombies oder Ghouls bzw. Geister aller möglichen Couleur.

Die Adaption vampiristischer Grundmuster, also der Verlust an Lebensenergie seitens der Opfer, um das zentrale Element zu nennen, wurde hingegen sehr wohl angewandt und ist bis heute ein konstitutives Element des OSM an sich. Bislang lässt sich davon aber noch nichts nachlesen. Dies ist – wie so vieles – noch ein Geheimnis meiner zahlreichen Reihen von Ordnern, gefüllt mit unpu­blizierten Manuskripten. Dereinst, so das Schicksal es will, wird das anders sein. Schaun mer mal.

Bis dahin jedoch kann konstatiert werden, dass der Vampir-Fan im OSM eher nicht auf seine Kosten kommen wird. Er sollte sich dann doch besser wappnen, seinen Geldbeutel zücken zu müssen und sich an die Klassiker halten oder im Buchhandel Ausschau halten nach neuen Vampir-Romanen wie etwa „Sanguis B. – Vampire erobern Köln“

© by Uwe Lammers, 2007

Natürlich, meine Freunde, sind manche dieser Anmerkungen zeitgebunden und inzwischen seit fast 10 Jahren überholt… aber sei’s drum, so bekommt ihr hier einen kleinen historischen Einblick, wie ich 2007 gedacht und geplant habe.

Ich hoffe, euch hat der kleine historische Rückblick gefallen und euch ein wenig neugierig gemacht auf kommende Sensationen im Rahmen des Oki Stanwer Mythos.

In der nächsten Woche bringe ich auch eine Art von Rückschau, aber von der ganz besonderen Art. Was genau das bedeutet? Schaut wieder rein, dann seid ihr schlauer!

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

 

1 Ich muss freilich, wenn ich Christopher Lee sehe, immer zuallererst an Scaramanga den­ken, den „Mann mit dem goldenen Colt“…

2 In meinen Leselisten finden sich hier, in chronologischer Auflistung, folgende Werke. Die meisten davon stammen aus der John-Sinclair-Taschenbuchreihe (Dark): „Die Vampirflot­te“ (Dark, 1982), „Disco Dracula“ (Dark, 1982, Oktober 1988), „Vampir-Express“ (Dark, März 1988), „Die Vampir-Polizei“ (Dark, Juni 1988), „Hüte dich vor Dracula“ (Dark, Juni 1989), „Todesküsse“ (Dark, Januar 1990), „Mein Flirt mit der Blutfrau“ (Dark, April 1990), „Dracula II“ (Dark, Mai 1990), „Vampire“ (Anthologie, Juni 1990), „Vampirnäch­te“ (Anthologie, April 1997). Weitere Vampirbegegnungen in Stories sind sehr wahrschein­lich. Auch Bücher vor 1987, wo noch nicht statistisch erfasst wurde, was ich las, sind sehr plausibel anzunehmen, insbesondere solche aus der Reihe Vampir Horror Taschenbücher.

3 Gelesen wurde Bram Stokers „Dracula“ von mir erst im Oktober 1987. Alle vormaligen Vampir-Adaptionen speisen sich deshalb offensichtlich aus Heftroman- oder trivialen Ta­schenbuchvorlagen.

4 Barbara Hamblys „Jagd der Vampire“ las ich im Oktober 1995.

5 Das Buch wurde zweimal gelesen, einmal (unpräzisiert, da damals noch keine Leselisten geführt worden sind) 1984, später noch einmal im März 1991.

6 Und jeder, der sich halbwegs mit diesen Serien auskennt, weiß, dass es hier quasi konstitu­tiv ist, jedes Jahr ein bestimmtes Quantum an Vampir-Romanen zu bieten. Da ich über 700 Sinclair-Romane gelesen habe, kann man sich ausmalen, wie viele „Pflicht“-Vampirroma­ne ich dabei konsumiert habe. Ein gewisser Frust war daher fast unvermeidbar. Eine kleine Auswahl von Vampir-Heftromanen aus meiner seit September 1987 geführten Lesestatistik mag hier genügen: November 1987: „Die Blutgräfin“ (Hugh Walker, Vampir Horror), Ja­nuar 1988: „Das Schloss der Vampire“ (Peter Saxon, Vampir Horror), „Der Blutjäger“ (Dark, Sinclair), „Teufelsspuk und Killer-Strigen“ (Dark, Sinclair, es geht um Vampir-Eu­len), April 1988: „Adelige Blutsauger“ (Dark, Sinclair), Mai 1988: „Drakulas Rache“ (Hugh Walker, Vampir Horror), Juni 1988: „Das Hochhaus der Vampire“ (Thomas B. Da­vies, Vampir Horror), Dezember 1988: „Der Vampir, die Mörderin und ich“ (Dark, Sinclair), „Tai-Lee, die Seelenfängerin“, „Vampirpiraten“ und „Das magische Duell“ (Mike Shadow, Damona King). Die Liste ließe sich nahezu beliebig fortsetzen.

7 Unter Quasi-Vampirismus verstehe ich an dieser Stelle eine Form der aus vampiristischen Fähigkeiten abgeleiteten Eigenheiten im OSM, etwa parasitischen Kräftetransfer. Der Ter­minus Q.-V. existiert so im OSM bisher nicht, er wurde eigens für diese Ausarbeitung for­muliert.

8 Nicht publiziert.

9 Im Laufe der Serie kristallisiert sich bald heraus, dass der genannte Kristall die teilweise inaktivierte Dämonenwaffe KIQUAA ist. Was indes GENAU passiert, wenn jemand auf diese Weise mittels TOTAM-Energie „umgepolt“ wird, ist erst seit Ende 2006 konkret be­kannt. Es gibt hier Parallelen zur Metamorphose in den ESSEN der Troohns. Vgl. dazu bei­zeiten den OSM-Hintergrundtext „Höhere Weihen“ (2006), der im Rahmen von FAN im OSM-NEWSLETTER #3 (voraussichtlich August 2007) publiziert werden wird.

10 Die – nicht publizierte – Episode entstammt wie die vorangegangene der Ebene 13 „Oki Stanwer Horror“ (OSH). Sie wird seit 1988 in Form des Buches DER CLOGGATH-KON­FLIKT umgearbeitet und ist bis heute – mit langen Schreibpausen dazwischen – gut halb fertig. Leider ist wegen der Länge der Bearbeitungszeit der Stil in hohem Maße reformbe­dürftig.

11 Die beiden Episoden entstammen der 14. OSM-Ebene „Oki Stanwer – Feldherr der Cranyaa“ (FdC). Sie wurden in ihrer stilistisch sehr ungenügenden Urform mit fantypi­schem Enthusiasmus in einer frühen OSM-Publikation im Fandom der Öffentlichkeit vor­gestellt. Dies geschah arg verfrüht im Januar und April 1988 in den Ausgaben 2 und 3 von „Feldherr der Cranyaa“, erschienen beim Weird Fiction Club „Die Hexer von Salem“ unter Regie von René Mostard, Düren. Soweit ich mich entsinne, war die Auflage geringer als bei BWA. Der Club existiert seit mindestens fünfzehn Jahren nicht mehr. René ist, glaube ich, im Fandom nicht mehr aktiv. Ich habe seine Spur lange verloren.

12 OSH, nicht publiziert.

13 Gedanklich angelehnt sein dürfte diese – damals freilich rudimentäre – Darstellung, die später in der Umarbeitung zum Buch „DER CLOGGATH-KONFLIKT“ wesentliche Ver­tiefung fand, an die Dracula-Romane von Hugh Walker in den frühen Vampir-Horror-Heftromanen sein, an die ich mich vage erinnere. Auch der dortige Protagonist war meiner Erinnerung nach ein äußerst tragischer, selbstreflexiver Charakter.

14 OSH, beide nicht publiziert.

15 Dies geschah im Rahmen der apokalyptischen Ereignisse von „Stanwers Blutnacht“, die einen erheblichen Teil Londons in Schutt und Asche legte. Eldis´ Verwandlung geschah auf dieselbe Weise wie die von Joseph Ghastor.

16 Auch hieran erkennt man das äußerst unkonventionelle Behandeln vampiristischer Struk­turmuster. Üblicherweise ist eine „Revitalisierung“ von Vampiren nicht möglich, sondern nur ihre – eindimensionale – Zerstörung respektive „Erlösung“. Wahrscheinlich hat mich auch diese eher schlichte Behandlung von Vampiren als „Nur-Gefahr“ bereits damals ge­nervt. Das Problempotential revitalisierter Vampire ist hingegen von ganz besonderem Ka­liber, zumal dann, wenn sie sich ihrer Taten entsinnen.

17 Dieser Aspekt wird zwar in den Episoden 1984 schon angedeutet, aber erst im Buch selbst intensiv ausgearbeitet. Es ist diese Erfahrung, die Ghastor das metaphysische Rückgrat bricht und ihn für den Rest seines Lebens seelisch zerrüttet.

18 Diesmal verschlägt es uns in eine reine SF-Ebene, wie schon in den Episoden 142/143. OSM 423 (nicht publiziert) entstammt der 20. OSM-Ebene „Oki und Cbalon – Das Ewig­keitsteam“ (OuC), geschrieben zwischen 1984 und 1997. Aus dieser Ebene sind die in ei­nem OuC-Paralleluniversum angesiedelten Abenteuer des Terraners Edward Norden wohl dem Leser am vertrautesten. Die ersten beiden Arc-Romane, „Odyssee in Arc“ und „Der Herrscher von Arc“ (beide 1987) wurden in BWA veröffentlicht: Der erste Roman in den BWA-Ausgaben 175-178 (April-Juli 1998), der zweite in den BWA-Ausgaben 185-189 (Februar-Juni 1999), 191 (August 1999), 193-195 (Oktober-Dezember 1999) und BWA 197 (Februar 2000). Die Zersplitterung der Publikation des zweiten Romans resultiert aus dazwischen liegenden, von mir initiierten Themenbänden von BWA. Die Länge der Publi­kation ist einer grundlegenden stilistischen Überarbeitung der einzelnen Kapitel des Ro­mans geschuldet und der Tatsache der Seitenbegrenzung innerhalb von BWA. Der erste Roman wurde plump als Skriptkopie in BWA publiziert.

19 Sini-Ag, ein Hauptcharakter der OSM-Ebene 14, FdC, ist hier ein Matrixfehler, dem durch Primärenergieentladung die Identität eines Helfers des Lichts aufgeprägt wurde. Dies nur zur Information für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich jemand wundert, warum eine Person, die eigentlich rund 30 Milliarden Jahre früher im OSM agierte, plötzlich wieder auftaucht.

20 Hier befinden wir uns in der – generell bislang nicht publizierten – Welt des KONFLIKTS 18 des OSM. Die Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (KGTDUS), die zwischen 1984 und 1989 geschrieben wurde, unterlag einer Reihe heftiger Schlingerbewe­gungen, die den OSM auf Kurs in Richtung Ebene 23 brachten, aber das soll hier nicht in­teressieren.

21 Da diese Ereignisse die Episoden 84-93 umfassen, hielt mich diese Schreckenswelt folge­richtig von Februar bis September 1988 im Griff. Solange dauerte es, bis ich diesen Zyklus vollendet hatte.

22 Hier sind wir jetzt in der – gleichfalls gänzlich unpublizierten – OSM-Ebene 23 „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ (DDj), an der ich zwischen 1988 und 1994 arbeitete. Sie handelt im wesentlichen auf einer Erde des frühen 21. Jahrhunderts, allerdings ebenso im irdischen Mittelalter, im Tahuantinsuyu der Inka, im Innern der Matrix und im 28. Jahrhun­dert. Außerdem in einem Dritten Reich, in dem leibhaftige Totenköpfe die Totenkopf-SS der Nazis darstellen. Man merkt schon an dieser Fülle bizarrer Handlungszeiten und -orte, dass es sich um einen Multiwelten-KONFLIKT handelt. Hier wurde das neue OSM-Kon­zept geboren, und der gesamte Mythos in vielen Bereichen um 180° gedreht. Das kann man freilich erst dann in seinen fundamentalen Wirkungen würdigen, wenn man das tradi­tionelle OSM-Konzept kennengelernt hat, das sich in früheren Ebenen ausdrückt.

23 Es mag an dieser Stelle die Andeutung genügen, dass auch er nicht gebissen wurde, um zu entstehen. Aber seine Entstehungsweise ist wirklich ziemlich abenteuerlich. Sie ist dieselbe wie bei den anderen Fabelwesen auch. Beizeiten, wenn die Serie mal publiziert wird, könnt ihr das alles nachlesen.

24 Es spielt für diese Erörterung keine Rolle, aber es mag genügen, zu sagen, dass diese We­sen alle vor relativ kurzer Zeit noch normale Menschen waren. Und nein, sie sind nicht verhext, sondern einem Mutationsvirus aus dem 28. Jahrhundert zum Opfer gefallen. Da­hinter stehen der Weltkriegskonzern HTT und sein geheimnisvoller Lenker im tibetischen Lhasa. Die Geschichte soll hier und heute aber nicht erzählt werden.

25 Dies geschieht in der derzeit zeitlich letzten OSM-Ebene, an der ich arbeite, in Ebene 28 „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj), begonnen 1989. Auch sie ist zur Gänze nicht publiziert. Sie spielt auf der Erde im Jahre 1999, das zum Jahr des Weltuntergangs wird. Dies wird Thema des Bandes 50 mit dem Titel „MATRIXPEST“ werden. Aber wie das im OSM so üblich ist – danach geht es eigentlich erst richtig los, sowohl auf der Erde als auch jenseits davon in ganz anderen, interessanten Gefilden.

26 Ich kam von Hurmon ab, der erst jetzt, kurz vor Band 50 der Serie, wieder eine Rolle zu spielen beginnt. Allerdings glaube ich kaum, dass er angesichts der Matrixpest und des RANDES eine Chance haben wird.

27 Was ein wesentlicher, aber nicht der alleinige, Grund ist, weshalb ich nach meinem Schlussstrich unter die Perry-Rhodan-Serie mit Band 2100 (nach 20 Jahren Lesens und Sammelns) auch nicht im Traum daran denke, mit ihr wieder anzufangen – Vorausbedin­gung wäre schließlich, dass ich die Bände der „Zwischenzeit“, die mir inhaltlich überhaupt nicht zusagen würden, allesamt lesen müsste. Was ich kategorisch ablehne.

Leave a Reply

XHTML: You can use these tags: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>