Liebe Freunde des OSM,
am 5. April dieses Jahres ließen wir mit Teil 26 dieser Reihe das Schreibjahr 2004 hinter uns. Dringen wir jetzt also ins Jahr 2005 ein, das stark geprägt wurde durch die Lektüre von Peter F. Hamiltons „Armageddon-Zyklus“. Damals hatte ich (Ende November 2004) gerade ein neues OSM-Universum betreten, nämlich den KONFLIKT 4, in der die Serie „Oki Stanwer – Der Insel-Regent“ (IR) spielte. Da ich aber zur gleichen Zeit historisch sehr stark eingebunden war, außerdem wieder den Chefredakteursposten des Science Fiction-Clubs Baden-Württemberg (SFCBW) innehatte und fernerhin einen neuen Kreativrausch auslebte, zu dem ich gleich kommen werde, da stagnierte IR erst einmal nach den ersten paar Bänden.
Stattdessen verfolgte ich in KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) die Geschehnisse in der Galaxis Twennar weiter, die euch aus meinen aktuellen E-Books vertraut sind. Hier hatte ich inzwischen Band 27 „Späherin der Cestai“ erreicht und lernte ein neues faszinierendes OSM-Volk aus der Nähe kennen.
Gleichzeitig versetzte mich die gute Verdienstsituation zu jener Zeit in die Lage, mir einen kompletten Comic-Kosmos zu erschließen, nämlich die miteinander auf interessante Weise vernetzten Welten des CrossGenUniverse (CGU). Zahlreiche Rezensionen in dem Fanzine „Baden-Württemberg Aktuell“ (BWA) ab 2005 legen davon reges Zeugnis ab.
Die eifrige Lektüre Hamiltons tat ihr Übriges und lenkte mich gründlich weiter ab. Im Januar 2005 kam ich nach Stippvisiten für kommentierte Abschriften des KONFLIKTS 15 „Oki Stanwer“ schließlich in einer Welt zum Stillstand, die ich allmählich überhaupt nicht mehr verstand.
Wovon spreche ich? Von KONFLIKT 28.
Ende Januar 2005 erreichte ich mit Band 33 „Sündenbabel des Mittelalters“ in der Serie „Oki Stanwer – Der Siegeljäger“ (DSj) offensichtlich die levantinische Stadt Akkon im Jahre 1187 nach Christus. So sah das jedenfalls aus, aber ich musste sehr schnell begreifen, dass das ein Trugschluss war, einer der abenteuerlichsten Sorte. Vorangegangen war folgendes in früheren Schreibjahren:
Im Jahre 1999 wurde der Jesuit und Helfer des Lichts Pater Joseph Ghastor von der Kurie auf eine christliche Geheimsekte angesetzt, die auf Malta Zeitexperimente unternahm mit dem offensichtlichen Ziel, ins Mittelalter vorzustoßen und dort den Siegeszug des Islam aufzuhalten. Dabei bedienten sich die Mitglieder von PAX CHRISTI uralter, scheinbar „magischer“ Hinterlassenschaften der alten Megalithbauer.
Problem Nummer eins: Ghastor war ein Helfer des Lichts, allerdings war er sich dessen nicht bewusst.
Problem Nummer zwei: Das „Zeittor“ in der maltesischen Unterwelt war dem Anschein nach ein HEIMATSTÜCK, also ein Teil des Dämonenplaneten TOTAM, vor Urzeiten in die Megalithmetropole eingebaut.
Problem Nummer drei: Eine bizarre kybernetische Wesenheit half den PAX CHRISTI-Leuten, das Portal zu öffnen und sie hindurchzuschleusen. Dieses Wesen, das auch Ghastor so in die Vergangenheit schickte, war aber erkennbar ein GRALSJÄGER oder wenigstens ein Rest von ihm.
Problem Nummer vier: Als Ghastor und seine Entführer im Akkon der Vergangenheit landeten, wurden sie nicht nur von Kreuzrittern erwartet, sondern auch von Gestaltwandlern aus dem Volk der Berinnyer!
Problem Nummer fünf, an dem ich besonders zu knabbern hatte: Wiewohl sich alle eindeutig in Akkon und eindeutig im Mittelalter befanden, hatten sie KEINE Zeitreise durchgeführt.
Hä?, höre ich euch da jetzt rufen? Tja, Freunde, da geht es euch genauso wie mir damals. Ich verstand wirklich nur noch Bahnhof… aber im Gegensatz zu euch drängte mich der Bilderstrom weiter vorwärts. Und dieser Bilderstrom, der sich nicht um Verständnis kümmerte, sondern nur sagte: so musst du das beschreiben, kapieren kannst du das irgendwann später, der führte mich im Februar 2005 weiter ins Chaos.
Akkon wurde belagert, in der realen Historie wie auch jetzt in der Serie. Von Saladin, einwandfrei. Dummerweise nicht nur von ihm. Denn bei ihm waren monströse Kreaturen aus der Hölle, so genannte „RETTER“. Ungeheuer in schartigen Rüstungen, die in früheren KONFLIKTEN Totenköpfe genannt worden waren.
Noch schlimmer: Im Innern von Akkon trieb eine zwar sehr geschwächte, aber immer noch tödliche Dämonenwaffe namens Seth ihr Unwesen, und sie kannte Ghastor aus früheren Universen sehr gut und war sehr darauf aus, ihn kurzerhand entweder zu einer Sklavenkreatur zu machen oder zu ermorden. Beides gelang nicht, weil der Jesuit mit seiner Gefährtin wider Willen, Agnes Thorvald, Zuflucht in einem Kloster fand… wo sie schon erwartet wurden, und zwar von einem Wesen, das als „Fürstin der Matrix“ bezeichnet wurde. Alles gipfelte in der Erschaffung der „Zeitlosen Sphäre“, und die zielte direkt auf einen in der Serie schon in Erscheinung getretenen Planeten namens AKKON II.
Verdammte Hacke, dachte ich, das ist ja ein verrücktes Zeug!
Danach musste ich mich erst mal dringend abkühlen und reiste eine Weile an der Seite meiner goldenen Prinzessin Christina von Zhiongar im Archipel-Roman „Abenteuer im Archipel“ in unproblematischere Gefilde, gleich gefolgt von einer Heimkehr in die Metropole Asmaar-Len, zehn Jahre zuvor – also in den Roman „Rhondas Reifejahre“, der sich nur ganz langsam weiter entwickelte.
Im März 2005, da sind wir schon angelangt, kamen eigentlich fast nur Comicrezensionen zustande… und im unglaublichen April steckte ich schon wieder im KONFLIKT 28!
Das kann doch gar nicht sein, dachte ich. Und, schlimmer noch, es wurde noch konfuser. Auf einmal verfolgte ich die verrückte Spur eines weiteren Helfers des Lichts – der türkische Geheimagent Salid Khessem, der in die fürsorgliche Gefangenschaft von Grauhäutigen geraten war, erforschte „Versunkene Pyramiden“ (so der Titel von Bd. 37) auf dem Grund des Schwarzen Meeres… und ehe er begriff, was eigentlich passierte, erreichte er „Die Totenwelt“ (Bd. 38). Er stieg aus dem Meer und wanderte durch eine Totenstadt ohne Leben und ohne Leichen. Laut der mentalen Stimme von Sarai Stanwer, der Fürstin der Matrix, befand er sich „jenseits des RANDES“. In einer Welt, in der die Menschheit und offensichtlich alles Leben umgekommen war, niedergemäht von einer unbegreiflichen, mörderischen Gewalt.
Dummerweise war hier nicht alles tot…
Du lieber Himmel, dachte ich mir, das wird ja lustig!
Ich brauchte eine weitere Abkühlung. Die war allerdings nicht wirklich witzig – denn stattdessen entstand nun der OSM-Hintergrundtext „Eine Insel gegen das Chaos“, mit dem ich ein wenig Licht in die rätselhafte Welt des INSEL-Imperiums in KONFLIKT 4 brachte. Ich befand mich dort ja gerade mal in Band 3 und 4, die teilweise fertig gestellt waren. Außerdem arbeitete ich, weil ich mich sehr stark mit KONFLIKT 28 befasste, der – wie oben erwähnt – wirklich rätselhaft war, mit einem weiteren langen Hintergrundtext, der schließlich den Titel „Pfadfinder in der Grenzzeit“ tragen sollte (er wurde am 15. Mai fertig).
Das machte mir dann auf grässliche Weise klar, dass ich hier dringend ein Haltesignal akzeptieren sollte, um mich auf ungefährlicheren Feldern auszutoben, ehe ich völliges Chaos anrichtete.
Das war aber offensichtlich schwer möglich. Denn wo landete ich Anfang Mai 2005 einmal mehr? In KONFLIKT 28!
Und schon wieder in einem anderen Handlungsabschnitt: Diesmal kehrte ich auf die Welt AKKON II im Vorhof TOTAMS zurück, wo Oki Stanwer Realjahre zuvor auf einen monströs verwandelten Robot-Cyborg namens Pater Joseph Ghastor gestoßen war.
Ein vertrauter Name, nicht wahr?
Und ehe ihr jetzt denkt, dass dieser Ghastor und jener von oben, der aus der Stadt Akkon zum Planeten AKKON II transferiert war, identisch sein müsse, lasst euch korrigieren: Denkfehler! Das bekam Oki Stanwer hier auch zu spüren, und zwar unmittelbar nach seinem Beinahe-Todessturz in den erkalteten Vulkanschlund unterhalb der Stadt Akkon II auf dem gleichnamigen Planeten. Hier unten residierte die monströse Macht des BODDINUMS, das den regulären Verlauf der Zeit auf dem Planeten gewissermaßen versteinert hatte (ohne dass es sich dabei um eine Art von Stasisfeld gehandelt hätte – aber die Wesen im Einfluss dieses Feldes konnten nicht mehr sterben, egal, wie stark sie verletzt oder verwest waren; am Ende liefen selbst lebende Skelette von Haustieren hier herum…).
Der Kampf Oki Stanwers gegen das BODDINUM zerstörte die zeitlose Sphäre und vertrieb das BODDINUM. Der Tod kehrte zurück… und dann ereignete sich die „Invasion auf AKKON II“ (so der Titel von Bd. 41), und gigantische, fremdartige Weltraumsegler – die Transportschiffe so genannter RETTER – setzten ihre Landungsmannschaften ab.
RETTER, ja? Totenköpfe, oder was? Ja, allerdings. Und unter ihnen war einer, der sich Sketahr nannte – einstmals ein Helfer des Lichts. Er hatte von der „Flamme“, dem neuen Interimsregenten auf TOTAMS Leiche eine Botschaft für Oki Stanwer erhalten.
Und nun war der Moment gekommen, ihm dieses Orakel zu bringen. Ihm und zwei aus Tiefschlaf erwachten Menschen, die auf den Namen Pater Joseph Ghastor und Agnes Thorvald hörten…
Ich merke, euch schwirrt der Kopf, Freunde. Ging mir damals ganz genauso, und heute ist es, bezogen auf diese Fakten, noch nicht sehr viel besser. Aber ihr seht deutlich: da steppte der sinnbildliche Bär. Unglaublich wilde Action in einem höchst bizarren Setting. Und selbst wenn man das nicht im Mindesten als Space Opera a la Peter F. Hamilton ansehen kann, hatte doch genau diese Lektüre wesentlichen Anteil daran, dass ich begeistert hochkomplexe Handlungsverläufe zu realisieren begann. Und wie üblich wirkte der Lesestoff mit Verzögerung. Das merkte ich dann ab Mai zunehmend.
Mehr dazu berichte ich euch dann im kommenden Teil dieser Serie. Da braucht ihr noch ein wenig Geduld.
In der kommenden Woche nehme ich euch an einen anderen grässlichen Ort des Oki Stanwer Mythos – mit zur „Monsterjagd in der Hölle“! Das solltet ihr echt nicht versäumen, Freunde, das ist Gänsehaut pur!
Bis dann, mit Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.