Liebe Freunde des OSM,
von Anbeginn meiner E-Book-Aktivitäten stand ich vor einem fundamentalen Problem, das ich aus eigener Kraft nicht lösen konnte, und aktuell erlebt das gerade eine wenig erfreuliche Neuauflage. Es steht zu befürchten, dass mich das noch eine ganze Weile verfolgen wird, und leider behindert das auch sehr den Fortschritt meines ganzen E-Book-Programms. Ich dachte mir darum, es sei heute mal an der Zeit, im Rahmen meines Blogs darüber zu sprechen.
Es gibt mehrere zentrale Hürden, die man nehmen muss, wenn man ein ambitioniertes schriftstellerisches Geschichtenprojekt wie den Oki Stanwer Mythos ans Licht der Öffentlichkeit befördern möchte. Das hat mit solchen Dingen wie Zeit zu tun, es hat mit Geld zu tun und mit der Wahl der Mitarbeiter. Denn zuvorderst verstehe ich den OSM als Teamwork. Ich bin nicht der Egomane, der die totale Kontrolle haben muss, der unbedingt alles selbst machen will. So bin ich nicht gestrickt.
Mein Wunsch ist es, das, was ich selbst schon seit Jahrzehnten für mich selbst erschaffen habe, an die Öffentlichkeit zu tragen, wobei es mir sehr darauf ankommt, auch andere Leute mit ins Rampenlicht zu ziehen und sie an dem Erfolg partizipieren zu lassen. Mein Grafikdesigner Lars Vollbrecht ist ein Beispiel dafür, der den Titelschriftzug für den OSM entworfen hat. Oder, ein weiteres aktuelles Beispiel, ist die Braunschweiger Illustratorin Jenny Seib, die freundlicherweise das Titelbild für TI 17 „Zurück zu den Sargkolonnen“ beisteuerte.
Das sind dann aber leider schon die Ausnahmen. Ein weiterer Illustrationsversuch ist gerade gescheitert, was ich sehr bedauerlich fand. Und zahlreiche andere Geschichten, deren Publikation ich für die nahe und mittlere Zukunft plane, sind durch solche Schwierigkeiten ernstlich bedroht.
Die Hauptschwierigkeit liegt wahrscheinlich in zwei Komponenten. Zum einen haben die bisherigen Titelbilder der OSM-Serie mit ihrer kompositorischen Brillanz – ungeachtet der Tatsache, dass sie manchmal den Inhalt der Werke nicht wirklich treffen – eine Messlatte geschaffen, die den Erwartungshorizont sowohl bei euch Lesern als auch bei mir recht hoch anlegt. Zum zweiten, und das ist noch deutlich problematischer, gibt es dann diese inneren Bilder, die stets in massiven Konflikt mit den Kompromissbildern geraten, die ich beispielsweise bei Fotolia gekauft habe, um sie zu verwenden.
Ich nenne das die innere Bilderwelt. Ich habe schon verschiedentlich betont, dass ich meine Geschichten auf intuitive Weise erschaffe, d. h. es gibt einen „Strom der Bilder“, der mich mitreißt und dem ich folge. Diese Bilder formatieren natürlich das, was ich schreibe. Und sie bevölkern meine Vorstellung. Wenn also später eine solche Geschichte mit Titelbild versehen werden soll, dann ergibt sich eine mehr oder minder starke Dissonanz zwischen dem, was meine Vorstellung vorgibt und dem, was ich an Bildmaterial vorfinde.
Da ich selbst aber definitiv nicht in der Lage bin, meine inneren Bilder grafisch umzusetzen – soviel Realismus habe ich schon seit zwanzig Jahren verinnerlicht, ich bin einfach nicht sonderlich talentiert im Zeichnen und komme übers Amateurstadium nicht hinaus – , bin ich auf Talente von außerhalb angewiesen. Und wie ich schon vor gut 25 Jahren in enger Zusammenarbeit mit Lars Vollbrecht feststellen konnte (vgl. dazu die Artikelreihe „Der OSM im Bild“), kann daraus eine sehr fruchtbare, zielführende Zusammenarbeit werden… Voraussetzung ist natürlich, dass entsprechende Talente bereit sind, mitzuarbeiten.
Ich nenne mal drei Pläne, die ich für die kommenden Jahre habe und wo ich unbedingt der Mitarbeit von Illustratoren bedarf.
„Der Zathuray-Konflikt“ ist ein Roman, den ich 1991 geschrieben habe (vgl. dazu beizeiten auch den Blogartikel 118). In ihm beschreibe ich Oki Stanwers erstes Auftauchen und den ersten KONFLIKT des OSM, quasi die direkte Vorgeschichte der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), die ihr derzeit lesen könnt. Ich habe hier eine sehr klare Vorstellung, was ich auf dem Titelbild sehen möchte, aber leider niemanden, der sich dazu bereit erklären würde.
„Kämpfer gegen den Tod“, ein 1997 fertig gestellter Roman, der im KONFLIKT 24 des OSM spielt (Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“), aber vom eigentlichen Handlungsstrom ganz losgekoppelt ist, beschreibt das Leben und Nachleben des Geschäftsmannes Alan Bannister, der sich auf einer alptraumhaften Wanderung durch die verwüsteten Welten des ersten Netzuniversums befindet… ein Roman, den ich derzeit abschreibe und der natürlich noch stark ausgebaut werden muss. Aber ich würde ihn schon gern anno 2016, spätestens 2017 ans Roman in die modernen „Annalen der Ewigkeit“ integrieren und euch als Lektüre zugänglich machen.
Knackpunkt? Ganz besonders das Titelbild. Ohne Titelbild kann die Überarbeitung so ausgereift sein, wie sie will… es wird keine Veröffentlichung geben. Tut niemandem mehr weh als mir.
„Mein Freund, der Totenkopf“ ist ein weiteres Projekt, das ich auf diese Weise angehen will. Es stammt aus jüngster Vergangenheit (2010) und ist damit vergleichsweise solide stilistisch ausgearbeitet. Außerdem liegt der Roman vollständig digital vor. Die Geschichte spielt im KONFLIKT 25, in dem auch „Annalen 3: Die schamlose Frau“ handelt, ebenfalls in der Galaxis Beltracor. Hierzu habe ich eine Titelbildskizze entworfen. Aber auch hier fehlt mir, um das Projekt in die Zielgerade der Publikation zu bringen, definitiv ein Illustrator.
Ich meine, mir ist schon völlig klar: angesichts meiner aktuellen finanziellen Verhältnisse, die ja schon im April einen Aussetzer im E-Book-Veröffentlichungsprogramm erzwangen, kann ich Illustratoren finanziell nichts bieten. Hier wäre aber dann der Punkt, wo das ökonomische Denken, das stets ein kurzsichtiges ist, durch Idealismus überwunden werden könnte. Denkt mal ein wenig langfristig.
Es gibt Tausende von OSM-Werken. Das, was ihr gerade erlebt, ist lediglich der Auftakt zu atemberaubenden Abenteuern, und jeder talentierte Illustrator, der daran mithelfen möchte, zunächst aus Idealismus heraus, später sicherlich auch solide entlohnt, schreibt sich in diese Geschichte mit ein, wird Teil davon. Versteht das einfach auch als eine Form des Selbstmarketings.
Vor allen Dingen, und das ist eigentlich der schönste Effekt, finde ich, ist das ja im Gegensatz zu früheren Buchpublikationen keine zeitlich begrenzte Präsenz, sondern ihr seid im digitalen Buchhandel ständig und dauerhaft präsent mit eurem Namen, euren Bildern. Das ist etwas, was sowohl Ansporn zu bester Arbeit sein könnte wie auch Ansporn, den kurzfristigen Profit für eine Weile hintan zu stellen. So, wie ich das selbst ja auch tue.
Ich bin also nach wie vor auf der Suche nach solchen Talenten, die gern Mitarbeiter an dem Gesamtwerk des Oki Stanwer Mythos werden wollen, die daran mitwirken wollen, fremden Völkern, Welten und Technologie grafisches Leben einzuhauchen. Davon profitieren wir alle – ihr als Leser einerseits, ihr als Grafiker andererseits (ich hab’s eben gesagt) und letztlich eben auch ich selbst, weil die Bilder, die ich im Kopf hatte und die Geschichten, die weitgehend schon existieren bzw. noch geschrieben werden, auf diese Weise eine Chance erhalten, das Licht der Welt zu erblicken.
Drum lasst mich nicht hängen, Freunde! Schneidet euch nicht den Ast durch, auf dem ihr sitzt und auf dem ihr neuen, weiteren Leseerlebnissen entgegenfiebert, die ich euch versprechen kann – sofern die oben geschilderten Rahmenbedingungen stimmen.
Helft mir, talentierte Zeichnerinnen und Zeichner zu finden, und ihr erhaltet euch und mir den OSM und diese Schriftenreihe am Leben. Bringt mich in Kontakt mit den Talenten – ich freue mich drauf und gebe die Hoffnung nicht auf, dass der kreative Feuerfunke überspringt.
Soviel an Aufruf für heute – in der kommenden Woche erzähle ich euch, wieder gedanklich reflektierend zur aktuellen Handlung der TI-Serie zurückkehrend, ein wenig über „Stoffwechselmetamorphosen“. Und das ist interessanter Stoff, das kann ich euch hier schon versichern. Das solltet ihr nicht versäumen!
Bis dann, mit
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.