Liebe Freunde des OSM,
heute breche ich mal kurzerhand die Reihenfolge meiner Berichterstattung über die Geschichtenreihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ auf, aus gegebenem Anlass.
Eigentlich war ja für den Monat August 2014 geplant, eine zweite Kurzgeschichtensammlung zu realisieren… aber ich kam zwischenzeitlich etwas von dieser Idee ab, und der Grund war folgender: Anfang 2014 konnte ich Gelder zusammenbringen, um neue Bildrechte bei der Fotodatenbank „Fotolia“ zu kaufen. Und bei der Suche nach Titelbildern für weitere Episoden der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI) stolperte ich dann auch über jenes phantastische Bild, das ihr im vergangenen Monat auf einem meiner E-Books bewundern durftet.
Ich wusste von dem Augenblick an, als ich es sah: das ist ein phantastisches Bild für meinen Roman „Die schamlose Frau“, ein sehr junger und zudem sehr umfangreicher OSM-Roman der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“. Allein das Manuskript hat deutlich mehr als 200 Seiten, damit ist es das längste bislang von mir publizierte Werk.
Natürlich, zum aktuellen Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe (Februar 2014), ist noch nichts davon realisiert worden, darum kann ich natürlich nicht sagen, wie ihr diese Geschichte aufgenommen habt, aber lasst mich darüber an dieser Stelle ein wenig erzählen und vielleicht auch für Newcomer auf meiner Homepage Neugierde für den Roman wecken.
„Die schamlose Frau“ spielt in der sehr fernen OSM-Zukunft. Wenn ihr Leser der Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ sein solltet, dann macht euch auf einen ziemlichen Handlungssprung gefasst: dieser Roman spielt im so genannten KONFLIKT 25, das ist von der TI-Handlung nicht weniger als 115 Milliarden Handlungsjahre entfernt, eine buchstäblich unvorstellbare zeitliche Distanz, die sich aber gut begründen lässt (das ist dann Teil unserer Kosmologie-Lektionen, damit befasse ich mich hier und heute nicht). Die Handlungswelt ist die Galaxis Beltracor, über die ich an anderer Stelle schon ein bisschen geschrieben habe. Und die Idee flog mich einfach so an… ich stand auf einmal zusammen mit dem jungen Tasvon Salgarin in diesem Kräutergarten der verstorbenen Bernadette Tasson, seiner Großmutter, und sah, wie er den Spaten in den Boden stach und er ihm fast aus den Händen geprellt wurde.
Ich befand mich auf dem Planeten Zhailon, im herrschaftlichen Anwesen von Devorsin-Tasson, und was ich atemlos und, ja, durchaus erregt verfolgte, war die Lebensgeschichte des alten Anton Devorsin, der nach außen das Leben eines energischen, erfolgreichen Gutsbesitzers geführt hatte, zusammen mit seiner Gattin Bernadette, mit der 50 Jahre verheiratet war und acht Kinder hatte. Ja, und auch der Enkel Tasvon nahm natürlich an, sie seien das harmonische Ehepaar schlechthin gewesen, was sollte er anderes denken?
In Wahrheit sah es völlig anders aus, und das hing mit einem Wesen zusammen, an das Tasvon nicht glauben konnte: mit einem Geschöpf von den Sternen, das den Namen Gloria bekommen hatte.
Eine Sternenfee.
Ein Wesen aus einer uralten Legende.
Schall und Rauch, wie sowohl der junge Anton Devorsin wie sein späterer Enkel Tasvon glaubten. Sie täuschten sich beide, und so gründlich, dass das, was sie dann schließlich erlebten, einfach atemberaubend war.
Sternenfeen, und damit komme ich aus dem Roman in die Gegenwart zurück, Sternenfeen sind im OSM ein recht altes Phänomen. Erstmals stieß ich auf sie in der Grünen Galaxis Bytharg im KONFLIKT 12, das heißt also, in der Serie „Oki Stanwer – Bezwinger des Chaos“ (1987-1993). Damals, im Dezember 1987, war es die gefangene Sternenfee Saan, auf die der Tasvaner Sketahr völlig überraschend stieß, und sie zeigte ihm gegenüber ihre Dankbarkeit sehr schnell. Er befreite diese wunderschöne, splitternackte und absolut schamlose menschenähnliche Frau, und was tat sie? Sie katapultierte sich mit ihm geradewegs in den Hyperraum, ohne Raumanzug und sonstigen Schutz!
Ihr versteht, dass Sketahr voller Panik war, nicht wahr?
Und ihr könnt euch sicherlich seine Überraschung vorstellen, als sie dabei nicht nur nicht starben, sondern vielmehr bald darauf einen legendären Ort erreichten: die Heimat der Sternenfeen, den „Sonnengarten“ von Bytharg.
Binnen weniger Episoden hatte mich die rätselhafte Geschichte der Sternenfeen gepackt, das zu bestreiten, wäre albern. Ich wollte zu gern wissen, woher diese göttlichen Geschöpfe kamen, welche Fähigkeiten sie besaßen, welchen Platz im OSM sie einnahmen. Und im Zuge des KONFLIKTS 12 wurde mir das allmählich deutlicher.
Dass ich soviel von ihnen so schnell erfuhr, lag auch daran, dass ich in diesen Jahren die Heimat der Baumeister besuchte, die legendäre Galaxis Arc, in der die Sternenfeen gewirkt hatten (beizeiten werde ich diese Romane, die zwischen 1987 und 1994 entstanden – die sechsteilige „Edward-Norden-Saga“ – auch euch im Rahmen der „Annalen der Ewigkeit“ vorstellen, zumindest ist das geplant).
Die Sternenfeen sind Geschöpfe der Baumeister, und ich bezeichnete sie einst als „Hyperraumgänger“. Das ist nicht ganz präzise. In Wahrheit, weiß ich heute, vermögen es die Sternenfeen, sich an Matrixfeldlinien zu orientieren und so etwas zu praktizieren, was ich „individuelle Raumfahrt“ nennen möchte. Sie sind, wenn man so will, ihre eigenen Ein-Personen-Raumfahrzeuge.
Was ich auch in all den Jahren herausfand, in denen ich am OSM arbeitete und in denen ich immer wieder über Sternenfeen stolperte, war, wie unglaublich resistent sie sind. Ich will nicht behaupten, sie seien unverwüstlich oder unsterblich, das ist nur bedingt der Fall. Aber sie verfügen über faszinierende Fähigkeiten, zu denen etwa das „Aktualisieren“ gehört, was direkt mit der Matrix zusammenhängt, aus deren Energie sie ihre Lebenskraft beziehen. Diese Tatsache, auf die ich in den Kosmologie-Lektionen noch detaillierter eingehen werde, ist der Quell vieler Rätsel, die Anton Devorsin nicht lösen konnte.
Aber er hat ganz andere Dinge im Kopf, die er mit seiner geliebten Gloria tun kann, um die physikalischen Mysterien kümmert er sich nicht sehr. Das kann jeder verstehen, der mal gesehen hat, wozu Sternenfeen fähig sind.
Ich muss immer schmunzeln, wenn mir wieder eines dieser himmlischen Geschöpfe über den Weg läuft und mich dazu verleitet, über ihre Amouren zu schreiben. Die Wesen, die sich mit ihnen einlassen, können einem schon mitunter leid tun. Ich denke da an Abenteuer, die beispielsweise menschliche Kolonisten in KONFLIKT 19 „Oki Stanwer – Der Missionar“ durchleben und durchleiden. Sternenfeen sind Himmel und Hölle auf Erden zugleich, absolute sinnliche Suchtmittel, und sie kokettieren und verführen für ihr Leben gern.
Als ich dann schließlich am 1. Oktober 2010 einen Blick in die Galaxis Beltracor warf, da riss dieses göttliche Geschöpf namens Gloria mich einfach mit sich fort und zwang mich (kann man nicht anders nennen!), diese bittersüße Liebesgeschichte von ihr und ihrem Galan Anton Devorsin zu erzählen. Und Anton berichtete noch sehr viel mehr, als ich je erwartet hätte. Auf einmal war ich mitten in einer ganzen dynastischen Familiengeschichte gefangen, mit ständischen Dünkeln, familiären Intrigen, Erbschaftsschleichern, kriminellen Brüdern, Saisonarbeitern, Kindern… und jeder Menge Sex.
Ein phantastisches Abenteuer, das ein halbes Schreibjahr andauerte und dann erst den Kulminationspunkt erreichte. Ah, und es war ein tolles Erlebnis, so vollständig in diese Welt Zhailon einzutauchen und die Protagonisten auf ihrem Weg zu verfolgen. Als ich dann im Februar 2014, bald nach der Entdeckung des Bildes, noch mal einen Blick in das Manuskript warf, da geschah etwas Wunderbares: Ich wurde einfach verschlungen.
Obwohl es schon recht spät am Abend war, sah ich mich vollkommen außerstande, aus dieser Geschichte wieder aufzutauchen, und es war dann deutlich nach Mitternacht, wenigstens drei Stunden später, als ich den Schluss des Romans erreichte und mir sagte: Wow! Ich bin immer noch total mit der Geschichte zufrieden… zu schade, dass meine Leser das auf absehbare Zeit nicht lesen werden, das ist wirklich verdammt noch mal bedauerlich!
Und dann hielt ich jählings inne und überlegte: Moment, das ist ja überhaupt nicht richtig!
Es war wirklich nicht korrekt. Gut, wenn ich strikt und stur nach meinem Arbeitsplan für 2014/15 vorgehen wollte, dann hatte ich bis weit ins Jahr 2015 hinein keine Gelegenheit, diese Geschichte zu publizieren… aber wer sagte denn, dass das zementiert sei? ICH schreibe diese E-Books, ich bestimme die Reihenfolge. Und ich wusste natürlich, dass ich jenseits der TI-Serie durchaus Raum hatte für andere Werke.
Für 2014 waren drei Anthologien bzw. Storysammlungen geplant. Okay. Und es war für jedes Jahr nur ein Band der Reihe „Aus den Annalen der Ewigkeit“ vorgesehen. Okay.
Aber wie gesagt: das waren keine ehernen Gesetze, die ich nicht ändern konnte. Und die Tatsache, dass für das vorliegende Werk, über das ich gerade spreche, also „Die schamlose Frau“, sogar schon ein Titelbild vorlag, sprach doch eigentlich sehr dafür, dass ich diese Geschichte im Publikationsplan vorziehen sollte. Gerade deshalb auch, weil ich damit trotz eines Schreibabstands von 3 Jahren noch immer so zufrieden war.
Was lag also näher, als die zweite Storysammlung für August kurzerhand zu suspendieren und hier nun „Annalen 3“ zu installieren, eben den Roman „Die schamlose Frau“?
Gar nichts sprach dagegen. Also tat ich es.
Mit diesem Roman bekommt ihr also eines der jüngsten Werke „Aus den Annalen der Ewigkeit“ zu sehen. Und ihr werdet darin auch einen kursorischen Hinweis entdecken, dass die Handlungslinie, die eigentlich zur Schaffung der Sternenfeen durch die Baumeister führte, in KONFLIKT 2 „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ begonnen hat. Was das genau bedeutet, werdet ihr im Frühjahr 2015 dort nachlesen können.
Und natürlich komme ich auch in meinen Blogartikeln beizeiten auf die Sternenfeen zurück, keine Frage… ich mache nur noch keine Versprechungen, wann das genau sein wird. Ihr könnt also jederzeit gespannt sein.
Für heute möchte ich damit wieder zum Schluss kommen. Wir verfolgen auch die Entwicklung der „Annalen“-Geschichten weiter, bald. Im kommenden Blogartikel der nächsten Woche könnt ihr mir in der Rubrik „Logbuch des Autors“ wieder in die aktuelle OSM-Arbeitswerkstatt folgen. Worum es dort im Detail geht, verrate ich hier noch nicht.
Wir sehen uns!
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.