Wie jedermann leicht erkennen kann, ist dies ein Zitat, das ich nur leicht abgewandelt habe. Nachdem ich im ersten Blog-Artikel schon auf die Frage „Wer ist Oki Stanwer?“ eingegangen bin, sollte ich hier das Grundlagenwissen der neugierigen Leser, die den Weg zu meiner Homepage gefunden haben, konsequent etwas weiter ausdehnen. Und wie schon an der Nummerierung zu erkennen ist, wird das diesmal eine etwas längere Angelegenheit, die in mehreren Etappen, d. h. in mehreren Blog-Einträgen beantwortet werden soll. Heute kommt zunächst Teil 1, schauen wir mal, wie weit wir kommen werden.
Das obige Zitat lautet vollständig und ursprünglich in Wahrheit folgendermaßen: „Einzig hätte man dem unbedarften Leser mal erklären sollen, was denn der ‚Oki Stanwer Mythos (OSM)‘ eigentlich ist.“ Das sagte im Juli 2007 der Rezensent Dirk Ozanik im „Fanzine-Kurier 134“, und ich vermute mal, damit spricht er nicht nur damaligen Lesern, sondern auch den Neugierigen aus der Seele, die den Weg hierher gefunden haben und sich derzeit ganz dieselbe Frage stellen.
Nun, sowohl Dirk als auch euch kann geholfen werden.
Dirk rezensierte damals das Fanzine Baden-Württemberg Aktuell (BWA) 283, in dem ich – es handelt sich um ein Heft mit dem Schwerpunkt „Vampire“ – einen Beitrag verfasst hatte, der den etwas provokanten Titel trug: „Eigentlich sind Vampire langweilige Wesen… Vampire und ähnliche Kreaturen im Oki Stanwer Mythos (OSM)“. Es ging also nicht ursächlich darum, den OSM an sich zu erläutern, sondern dies war eben nur der „Background“ für die Erörterung.
Tja, was ist der OSM? Eine interessante Frage, die man entweder sehr kurz oder aber ziemlich ausufernd beantworten kann, je nachdem, wie viel Zeit man zur Verfügung hat. Ich gedenke, für diese Serie von Blog-Artikeln im Mittelfeld zu verbleiben und hoffe, das kann ich auch einhalten. Gewiss, wer mich länger kennt, dem ist natürlich klar, dass ich mich der „Langform“ verpflichtet fühle und schriftliche Länge eher nicht das Problem darstellt. Die Kürze ist das wirklich Knifflige. Jeder Literat unter euch, der nicht eben gerade Dichter ist, wird das sofort einsehen.
Zunächst einmal ist der OSM ein groß angelegtes Weltraumabenteuer, soviel ist recht schnell klar. Aber was heißt in diesem Kontext „groß angelegt“? Reden wir hier von Dimensionen, wie sie etwa „Perry Rhodan“ auszeichnen? Oder „Star Trek“? Oder eher „Star Wars“? Um mal so die gängigen, groß dimensionierten Zukunftsentwürfe heranzuziehen, an die man unwillkürlich in diesem Zusammenhang denkt… nun, ich schlage vor, ihr dehnt den Rahmen des Vorstellbaren noch etwas aus. Immerhin geht es, um von der schlichten „Maßeinheit“ auszugehen, um das Universum schlechthin. Jaja, genau das Universum: rund 15 Milliarden Lichtjahre Durchmesser, Alter etwa ebenso dimensioniert, mit einigen Millionen Sterneninseln und einer noch um einige Potenzen höheren Anzahl an Sonnen und Planeten.
Der OSM ist ziemlich ausgedehnt, um es mit britischem Understatement zu formulieren. Und man kann sich ihm in verschiedenen Weisen nähern. Es gibt da einmal die serielle Herangehensweise, das ist auch die, die ich bei der Publikation gewählt habe. Man betrachtet als Leser also zunächst die erscheinende Serie „Oki Stanwer und das Terrorimperium“ (TI), deren E-Books sich gut ohne Kenntnis der tieferen kosmologischen Hintergründe verstehen lassen. Das ist wohl für die meisten Leser der geeignetste Zugang, und wer sich dem OSM so nähert, der schleicht sich sozusagen an die kosmischen Rätsel heran. In diesem Kontext ist es völlig normal, die TI-Serie etwa mit gängigen anderen SF-Serien zu vergleichen, und dem Verständnis ist das in keiner Weise abträglich.
Wichtig ist nur, im Hinterkopf zu behalten, dass das durchaus nicht alles ist.
Jenseits des seriellen Zugangs gibt es nämlich die Form von… ja, nennen wir das mal „kosmologischen Zugang“. Relativ bald werden die Leser, die sich mit der TI-Serie beschäftigen, Kenntnis von einer Entität bekommen, die man den Baumeister nennt, und sie werden das Torsystem entdecken (oder, sagen wir es so, die rudimentäre Vorstufe dessen, was später einmal das Torsystem werden wird. Wir kommen beizeiten darauf zurück). Dann wird sich langsam immer deutlicher herausschälen, dass hier eben nicht nur eine klassische Space Opera am Werke ist, in der sich etwa galaktische Imperien befehden. Auf den ersten Blick mag das durchaus so scheinen, und das ist für sich genommen auch vollkommen gültig… aber das ist nur vordergründig alles.
Die wahren Untiefen des so genannten KONFLIKTS liegen erheblich tiefer. Sie sind geradewegs mit dem Schicksal des Universums selbst verbunden. Wie schon im ersten Blog-Artikel angedeutet, geht es um den antagonistischen Kampf zwischen der Macht TOTAM und den Sieben Lichtmächten, Oki Stanwers Auftraggebern.
Alles, was man in TI zunächst zu sehen bekommt, sind, ungeachtet ihrer Dramatik, gewissermaßen Flügelkämpfe. Wer sich also auf den kosmologischen Blick jetzt schon verlegen möchte – ich halte das noch nicht für ratsam, dafür liegt euch gegenwärtig zu wenig Material vor – , der mag unter Umständen die Handlung in der TI-Serie für ein wenig schlicht halten. Man täusche sich da nicht. Wer später auf diese Episoden zurückschaut, wird bestimmt entdecken können, dass da wesentlich mehr enthalten ist, als man auf den ersten Blick sehen konnte. Ich denke, TI lohnt ohne weiteres eine Zweitlektüre nach einer gewissen Zeitdistanz.
Nun gut, halten wir also fest, dass der OSM zunächst einmal eine Bühne besitzt, die den gesamten Kosmos (formell) in den Blick nimmt. Das bedeutet freilich nicht, dass auch überall der Schauplatz des KONFLIKTS ist. Der Raum der Auseinandersetzung ist schon recht klar konturiert und etwas übersichtlicher dimensioniert… und dummerweise gibt es hier schon Hinweise auf eine groß angelegte kosmologische Täuschung.
Die Yantihni im KONFLIKT 2 – also in der TI-Serie – sind durchaus keine schlechteren Astronomen als hier auf der heimischen Erde, und sie sind sehr ähnlicher Ansicht wie wir: dass nämlich das Universum eine riesige Ausdehnung besitzt und darin die Galaxien seit Anbeginn der Zeiten, ausgehend von einem kosmischen Urknall, mit enormer Geschwindigkeit auseinanderstreben. Alle Messwerte, die sie besitzen, besagen das, und aufgrund der Parameter der Lichtgeschwindigkeit und der Messergebnisse der Rotverschiebung der Galaxien haben die Yantihni wie wir das Alter des Kosmos mit rund 15 Milliarden Jahren ermittelt.
Zu dumm, dass sie sich täuschen.
Das reale Universum ist lediglich rund fünf Milliarden Jahre alt, und einen Urknall hat es nicht gegeben. Die Messergebnisse, die die Yantihni ermittelt haben, sind samt und sonders auf eine Weise manipuliert worden, die sie sich nicht einmal vorstellen können… und während die Gründe für diese Manipulation noch dunkel sind, sind es doch die Verantwortlichen durchaus nicht.
Die Anweisung, diese Täuschung zu inszenieren, erging direkt von den Sieben Lichtmächten an das mächtige Volk der Baumeister, und sie waren es, die die große Täuschung ins Werk setzten.
Mit diesem Gedanken machen wir dann den ersten Schritt in die kosmologischen Geheimnisse des OSM, und das wird dann wahrscheinlich Thema des zweiten Teils dieser mehrteiligen Artikelserie werden.
Demnächst an dieser Stelle…
Oki Stanwers Gruß,
euer Uwe.