Blogartikel 632: Close Up: Der OSM im Detail – Teil 67

Posted September 14th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

schauen wir kurz zurück, ehe es in der turbulenten Handlung des KONFLIKTS 17 „Drohung aus dem All“ weitergeht:

Die Erde ist im Jahre 2092 Zentrum eines kleinen Kolonial-Ster­nenreichs. Kontakte mit Alien-Völkern hat es noch nicht gege­ben, so sind die Menschen auch ahnungslos, als durch ihre leichtsinnigen Handlungen die Galaxis zu erwachen beginnt und uralte Konflikte, die lange im Stillstand verharrten, wieder akut werden. Der alte Vielvölkerkrieg zwischen den Rontat, den hu­manoiden Weelon und den robotischen All-Hütern beginnt von neuem, und die Erde ist dabei in der Lage eines Getreidekorns, das zwischen den Mühlsteinen der galaktischen Politik zermah­len zu werden droht.

Terranische Prospektoren finden den Planeten DUSTY. Die Kolo­nie Deneb IV geht in einem Strahlenorkan unter. Raumschiffe der irdischen Raummarine treffen auf Alienstützpunkte und Raumflotten bzw. stranden durch eine Nottransition im Weelon-System LETZTE ZUFLUCHT … und das ist alles erst der Anfang.

Episode 11: Die Todesfestungen

(1983, digitalisiert 2006)

Handlungsort: DUSTY

Nachdem die beiden Raumprospektoren Hard Mender und Som Collon den versteckten Planeten DUSTY entdeckten und hier die Ruinenstadt der Rontat fanden sowie das Angriffsschiff des Vol­kes der Weelon, ist Mender ums Leben gekommen. Som Collon wurde auf rätselhafte Weise von der Persönlichkeit des Weelon-Ziir Hirtrak übernommen, der sich nun auf die Suche nach ge­landeten Weelon-Streitkräften macht. Doch diese sind mehrheit­lich seit Tausenden von Jahren tot, abgesehen von einer kleinen Gruppe im Tiefschlaf, die aber nicht geweckt wird – zurückge­blieben ist allerdings eine wachsame Robotarmee, die durch sei­ne Annäherung aktiviert wird … und fehlgesteuert reagiert. Er wird als ein Täuschungsmanöver der ebenfalls im Ruhemodus befindlichen Rontat-Planetenabwehr eingestuft und abgeschos­sen.

Daraufhin beginnen die Robotarmeen mit dem automatischen Angriff auf die Rontat-Festungen des Planeten DUSTY … der Krieg beginnt von neuem.

Episode 12: Der Warner

(1983, digitalisiert 2006)

Fortsetzung aus Band 11: Der Roboterkrieg auf DUSTY tobt mit gnadenloser Härte. Dabei wechselt das Kampfglück von Zeit zu Zeit. Allerdings vermag sich die Ruinenstadt mit dem „Warner“ zu behaupten. Die Weelon-Robotkontrollintelligenz kommt dar­aufhin zu dem Schluss, dass in dieser Stadt das Steuerzentrum der Raumkrümmung zu finden ist, die das ganze Sonnensystem von der Außenwelt hermetisch abschottet.

Als rein robotische Attacken keinen Erfolg zeitigen, entschließt sich die maschinelle Leitung auf der Weelon-Seite doch dazu, die schlummernde Restbesatzung zu wecken und Kommandant Scraskar mitzuteilen, dass die Ruhezeit über 4000 Jahre betrug.

Doch auch er hat kein Patentrezept, der scheinbar unbesiegba­ren Instanz des Warners beizukommen – er weiß nur zu gut, dass eine Annäherung von Weelon tödliche Zellstrahlung auslö­sen wird.

Der Zufall kommt ihnen allerdings zu Hilfe. Die Kämpfe haben dafür gesorgt, dass die technische Infrastruktur so beschädigt wurde, dass das Schirmfeld des Systems flackert. Es muss aus­geschaltet werden, um gründlich gewartet zu werden. Also schalten die Rontat-Robotintelligenzen es aus.

Aber seit 379 Jahren lauern jenseits der Raumkrümmung Kugel­raumer der All-Hüter auf genau diesen Moment. Und sie werden nun ihrerseits aktiv …

Episode 13: Brennpunkt Wüstenwelt

(1983, digitalisiert 2006)

Fortsetzung von Band 12: Während der Weelon-Ziir Scraskar im ersten Moment noch glaubt, dass der Ausfall der Raumkrüm­mung um das System ihnen eine Chance eröffnet, von DUSTY zu flüchten, wird der Anflug von Raumschiffen vermeldet.

Im ersten Moment denkt er naturgemäß, es handele sich um Rontat-Schiffe … doch dann wird der Raumschiffstyp identifi­ziert: 900-Meter-Kugelraumer! Schiffe der All-Hüter. Auch von ih­nen ist keine Gnade zu erwarten. Es werden rasch Hunderte, und sie beginnen mit einem Bombardement der Wüstenwelt.

Dabei handelt es sich allerdings um ein Täuschungsmanöver. Währenddessen aktivieren die All-Hüter eine ultimative Waffe – einen Zeitgenerator, der die Entstehung des Planeten in der Vorzeit verhindert. Und damit schreibt er automatisch die Ge­samtzeit um – es gibt keine Rontatbasen, keinen Warner, keine Weelon-Streitkräfte vor Ort. Und Som Collon und Hard Mender können gar nicht auf diesem Planeten landen, weil es ihn nie gegeben hat.

Am Ende des Bandes sind die beiden Prospektoren darum wie­der auf der Erde und am Leben und haben die Reise in Band 1 nie unternommen … aber die All-Hüter haben zwischenzeitlich schon eine weitere Aktion ins Leben gerufen, die „Operation Blauer Planet“ heißt.

Das bedeutet eine dramatische Gefahr für die Erde, von der noch niemand Kenntnis hat.

Episode 14: Die ultimate Waffe

(1983, digitalisiert 2006)

Schauplatzwechsel: Planet Slivvothh 84.

Der hekaronische Androiden-Späher Vlokkabb II ist auf dieser komplett nuklear verstrahlten Welt unterwegs, um in den Rui­nen der Vorfahren seines Volkes nach dem so genannten GE­HEIMNIS zu suchen. Die fassgestaltigen, Tentakel tragenden He­karoner, die über ein einziges großes Kuppelauge verfügen, kennen die Legende, dass einst ein Held ihres Volkes die Positi­on einer ultimaten Waffe ausfindig gemacht haben soll, angeb­lich „unter dem Augenstern“ gelegen.

Tatsächlich kann der Androide in den Ruinen die Koordinaten ausfindig machen, aber auch eine Warnung vor einem Wächter, der bislang jeden Zugriff auf die ultimative Waffe vereitelt ha­ben soll, schon seit Jahrtausenden.

Als die Koordinaten an das Forscherschiff der Hekaroner im Or­bit gefunkt werden, gehen sie von dort aus direkt weiter an das Oberkommando des Halum Ceselar, der die hekaronische Dono­ta-Flotte mit ihren tausend Einheiten befehligt.

Er setzt die Flotte in Marsch auf das Ziel in der sicheren Erwar­tung, die ultimaten Waffe erringen zu können – denn nach heka­ronischer Überzeugung werden sie nur dann gegen die wieder aus langem Schlummer erwachenden kosmischen Mächte der Galaxis sicher sein, denen sie sonst zum Opfer fallen werden.

Episode 15: Die Staubwolke

(1983, digitalisiert 2006)

Fortsetzung von Band 14: Die hekaronische Streitmacht unter Halum Ceselar erreicht ihr Flugziel – eine ausgedehnte Staub­wolke. Doch wie es die Legende sagt, gibt es Wächter, die die Waffe behüten. Die Hüter sind, wie die Kontaktaufnahme er­weist, fassförmige Roboter – All-Hüter! Und die ultimative Waffe, die sie beschützen, wird Ctaran (!) genannt. Colonel Jonathan Kendall von der ARES hätte den All-Hütern erzählen können, dass dieser Schutz der ultimativen Waffe der Rontat nicht wirk­lich geklappt hat. Aber Kendall ist bekanntlich tot (vgl. Bd. 7).

Es wird noch schlimmer – in der Kommunikation mit den All-Hü­tern sagen diese, dass sie die Hekaroner bestraft haben für den Angriff, den diese im Begriff sind zu unternehmen. Erst als die Hekaroner das Feuer eröffnen und von den Roboteinheiten gna­denlos dezimiert werden, beginnen sie zu begreifen, dass es die All-Hüter vor Jahrtausenden waren, die – vielleicht mittels einer Zeitreise – die hekaronische Heimatwelt zu einer Nuklearwüste machten (vgl. Bd. 14) … aufgrund jenes Angriffs, den sie nun durchführen, um die ultimative Waffe zu bergen.

Halum Ceselars letzte Einheiten können in die Staubwolke flüch­ten, aber ihnen ist auch zunehmend bewusst, dass sie sie wohl nicht mehr verlassen können, ohne restlos vernichtet zu wer­den.

Ebenfalls in der Staubwolke ist ein Raumschiff terranischer Her­kunft nach einer Nottransition materialisiert und fast zum Wrack geworden – die CESTOR unter Colonel Jackson (vgl. Bd. 8 und 9). Sie finden tiefer in der Staubwolke eine gigantische Raum­station, das QUANTAGORN. Und hier stoßen die Terraner und Hekaroner aufeinander. Dabei scheint das QUANTAGORN, ein Konglomerat aus zahllosen Raumschiffswracks, von den All-Hütern vor Gefahren aus dem Draußen beschützt zu werden.

Jackson und seine Männer sind hier nun ebenso Gefangene wie Halum Ceselar und die Überlebenden der Donota-Flotte …

Soweit für heute mit dem Einblick in den KONFLIKT 17. In der kommenden Woche schauen wir uns wieder die „Annalen der Ewigkeit“ genauer an.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 525: Das Panama-Attentat

Posted September 10th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

zeitgleich mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs, also Anfang August 1914, wurde der Panama-Kanal fertiggestellt. Ich musste im Nachgang zu diesem Roman erst einmal Näheres recherchie­ren und fand heraus, dass die offizielle Einweihungsfeier erst mehrere Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs stattfand. Histo­risches Wissen, das ich ohne diesen Roman vermutlich nicht re­cherchiert hätte.

Mit der vorliegenden Geschichte verlässt der Detektiv Isaac Bell für den Großteil der Handlung das amerikanische Stammland und hat sich in der Region der Welt durchzuschlagen, die wir später „Dritte Welt“ nannten, und er hat es hier mit zahlreichen Unwägbarkeiten direkt im Vorfeld der Fertigstellung des Pana­ma-Kanals zu tun, die äußerst strapaziös sind … manche davon erweisen sich aber auch als äußerst allgemein verbreitet. Da wäre etwa Korruption, käufliche Polizisten, Attentäter und Hin­terhalte … aber die Mischung macht es definitiv, und an man­chen Stellen der Geschichte wird die Luft für den findigen De­tektiv wirklich arg dünn.

Ich fühlte mich an manchen Stellen an halsbrecherische Verfol­gungsjagden a la James Bond erinnert, an anderen wiederum an die turbulente Action, die man von anderen Cussler-Helden wie Dirk Pitt kennt … in jedem Fall musste ich mich immer etwas zü­geln, nicht den Roman sofort zu verschlingen und alle anderen Aufgaben sein zu lassen. Was, wie ihr mich kennt, durchaus ein Indiz für eine packende Story ist.

Vertraut meinem Urteil: genau das erwartet euch. Schaut es euch am besten selbst mal näher an. Gerade als jemand, der sich ein wenig für die Politik im Vorfeld des Ersten Weltkriegs in­teressiert, ist das eine aufschlussreiche Lektüre. Und alle ande­ren können mit Isaac Bell Verbrecher jagen … oder Geister, je nachdem, wie man die Sache sieht.

Was das heißt? Schön weiterlesen, Freunde …!

Das Panama-Attentat

(OT: The Saboteurs)

Von Clive Cussler & Jack du Brul

Blanvalet 1056

512 Seiten, TB, 2021

Übersetzt von Wolfgang Thon

ISBN 978-3-7341-1056-6

Wenn revolutionäre Veränderungen Schifffahrtswege dauerhaft ändern, gibt es traditionell Gewinner und Verlierer. In der Regel denken wir darüber als Nachgeborene wenig nach, aber in den Tagen, in denen diese Veränderungen stattfinden, entwickelt sich der Raum für Gegner solcher Neuerungen, und es gibt Platz für Verschwörungen, um das Alte beharrlich zu verteidigen. So geschieht es – suggeriert wenigstens dieser Roman, der in die­sem Punkt vermutlich etwas dramatisierend reale Entwicklun­gen übersteigert – in jenen Tagen, als sich im Jahre 1913 die Fertigstellung des Panama-Kanals nähert.

In Buenos Aires treffen sich Argentinier und deutsche Industriel­le, um einen Plan zu entwickeln, den Kanalbau zu vereiteln oder mindestens deutlich zu verzögern. Gerade im Vorfeld des Ersten Weltkriegs, der schon finster am Horizont dräut, ist das für ei­nen Historiker wie mich ein faszinierendes Setting, das beson­deren Reiz entfaltet hat. Wie genau läuft das also ab, und was hat Jack du Brul nach den personellen Vorgaben von Clive Cuss­ler daraus für ein Abenteuer erschaffen?

Man schreibt das Frühjahr 1914, als Isaac Bell, der Chefermittler der Van Dorn-Agency, nach San Diego beordert wird, um dort den Senator von Kalifornien, William Densmore, zu schützen. Densmore, aus wirtschaftlichen Gründen ein starker Befürworter des Panama-Kanalprojekts, das die kalifornischen Häfen aufblü­hen lassen soll, trifft sich dort mit dem Abenteurer Major Court­ney Talbot. Dieser will den Senator davon überzeugen, dass das Kanalprojekt durch eine einheimische Terrorgruppe, die Viboras Rojas, ernsthaft gefährdet wird. Diese würden von sozialisti­schen Gedanken geleitet und würden zunehmend antiamerika­nische Stimmung verbreiten und auch vor Attentaten nicht zu­rückschrecken.

In der Diskussion sind sie gerade soweit gekommen, als eine Gruppe Angreifer das Hotel stürmt und mit einem schweren tragbaren Maschinengewehr ein Attentat auf den Senator ver­übt! Isaac Bell kann zwar das Schlimmste verhindern, aber allen wird durch diesen Zwischenfall mit zahlreichen Toten zuneh­mend klar, dass diese Terroristen nicht ein reines Gespenst dar­stellen, sondern offenbar handfeste Realität sind.

Talbot reist nach Panama, um dort George Washington Goethals, den Leiter der Panamakanalbehörde zu überzeugen. Isaac Bell macht sich dorthin ebenfalls auf den Weg … und wird von seiner hartnäckigen Ehefrau Marion begleitet, mit der er sich ei­gentlich ein paar schöne Tage in San Diego machen wollte. Sie kann wirklich sehr überzeugend sein, auch wenn Bell das zu­nehmend mit Sorge erfüllt … diese Sorge erweist sich bald als äußerst berechtigt.

In Panama angelangt treffen sie mit verschiedensten Personen zusammen, etwa den Mitgliedern von Talbots Team, das er schon zusammengetrommelt hat, mit Offiziellen der Baufirmen, die an dem gigantischen Projekt des Kanals tätig sind, mit ei­nem argentinischen Ingenieur, einem Schweizer Geschäftsmann und anderen Individuen, die für Bell unkalkulierbare Rollen spie­len. Er weiß, dass irgendwer hier der Mastermind hinter den Vi­boras Rojas, den Vipern, sein muss, und als er von Sprengstoff­diebstählen hört, wird ihm zunehmend klar, dass die Gerüchte, die Talbot aufgeschnappt hat, nicht aus der Luft gegriffen sind. Antiamerikanische Kommentare bekommt er von vielen Leuten vor Ort zu hören, und Talbots Behauptungen gewinnen zuneh­mend an konkreter Substanz. Der Verdächtigen gibt es also wirklich mehr als genug.

Und dann fangen die Sabotageaktionen an. Zahlreiche Men­schen sterben, die Bauarbeiten geraten partiell ins Stocken … und die Tatsache, dass Panama-Stadt einerseits und die Kanal­zone andererseits zwei getrennte Territorien mit unterschiedli­chen Befugnissen sind, erleichtert die Angelegenheit ebenso wenig wie das schwülheiße, regenreiche Klima, das Bell sehr auf die Kondition schlägt. Noch schwieriger wird es, als der Gegner, dem der Detektiv zunehmend zu nahe kommt, anfängt, seiner­seits die Daumenschrauben anzuziehen und korrupte Polizisten und Attentäter auf ihn loslässt.

Während Isaac Bell noch versucht, das Dickicht der Verschwö­rung zu durchdringen, schwebt er unvermittelt in Lebensgefahr – und seine Frau ebenfalls …

Ich habe mir zwar Zeit gelassen mit der Lektüre des Romans (insgesamt sechs Tage), aber die letzten 170 Seiten schmökerte ich buchstäblich in einer Nachtaktion weg, weil ich nicht mehr herauskam. Es ist aber auch wirklich ein beeindruckendes Garn, das besonders durch die monumentale Schilderung des Culebra Cut und des Kanalbaus insgesamt sehr beeindruckt. Wenn man heutzutage die Anlage des Panama-Kanals anschaut, macht man sich kaum ein Bild von der unmenschlichen Arbeitsleis­tung, die damals vollbracht wurde … das macht dieses Buch wirklich äußerst anschaulich klar. In diesem unübersichtlichen Terrain dann Saboteurjagd unter tropischen Verhältnissen zu schildern, packt den Leser einfach zusätzlich. Und dann zu erle­ben, dass die Gegner Isaac Bells äußerst verschlagene, heimtü­ckische Individuen sind, die weit voraus denken, macht die Sto­ry noch aufregender.

Besonders interessant fand ich jene raffinierte Volte gegen Schluss, als Bell Goethals von einem Faktum zu überzeugen suchte, mit dem er die ganze vorherige Romanhandlung schein­bar auf den Kopf stellte. Man stelle sich nämlich einfach nur mal vor, man hat es mit Saboteuren und Mördern zu tun, sieht die Leichen und Zerstörungen … und hört dann davon, dass es die­se Leute gar nicht geben soll?! Da zweifelt nicht nur Goethals an Bells Geisteszustand (und, zugegeben, zu dem Zeitpunkt, da Bell dies behauptet, leidet er unter Amnesie und ist nicht ganz zurechnungsfähig).

Was daran stimmt und was nicht, das stellt sich erst ziemlich spät heraus. Aber auf eine beeindruckende Art und Weise. Ob­wohl diesmal der Übersetzer gewechselt worden ist und der Ro­man insgesamt kürzer ausfällt als sonst üblich, ist zu konstatie­ren, dass der zwölfte Roman um Isaac Bell den Leser außeror­dentlich packt. Diesmal vielleicht noch mehr, als wenn er im ge­wohnten Setting mit zahlreichen Van Dorn-Agents in den USA spielen würde (was ebenfalls seinen Reiz hat). Hier ist Bell mehrheitlich auf sich gestellt und hat nahezu die ganze Welt ge­gen sich. Das zu lesen, hat wirklich großen Spaß gemacht.

Klare Leseempfehlung!

© 2025 by Uwe Lammers

In der kommenden Woche kommt dann wieder ein wenig deut­lich seichtere, nicht so melodramatische oder mörderische Kost, wir suchen mal wieder das Restaurant „Sugar & Spice“ auf und verfolgen eine dritte erotische Verkupplungsgeschichte.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

vor elf Wochen habe ich euch an dieser Stelle meinen mutmaß­lichen Romanerstling für den Zauberkreis-Verlag, „Dämon mit tausend Gesichtern“, vorgestellt. Dieser wurde am 1. Juli 1984 beendet und umgehend als Originalskript im Verlag für die dortige Horror-Heftromanreihe eingereicht. Man muss berück­sichtigen, dass ich damals stark im Horror-Fandom verankert war und mehrheitlich dort publizierte. Die Einflüsse der Lektüre von Howard Phillips Lovecraft und dessen Umfeld haben mich damals ähnlich stark geprägt wie Horror-Heftromane, weswegen es durchaus nahe lag, als erstes einen Heftroman aus diesem Sektor zu verfassen.

Allerdings war das nicht wirklich das Herzensanliegen. Denn in Wahrheit war die Horrorspur, so lange sie auch andauerte (etwa bis 1990) immer nur die zweite, vermutlich sogar die dritte Lei­denschaft bei mir. Das ist vielleicht erklärungsbedürftig und hat mit meiner literarischen Sozialisation zu tun:

Als ich Lesen lernte, tat ich das nicht wirklich mit Kinderbü­chern, sondern parallel mit historischen und phantastischen Werken. Neben Büchern über Dinosaurier verschlang ich Ge­schichten über Piratenschätze, wurde von dort hin zur klassi­schen Archäologie geleitet und konsumierte insbesondere C. W. Cerams Klassiker „Götter, Gräber und Gelehrte“. Wer mei­nem Blog schon ein paar Jahre folgt, weiß das natürlich.

Parallel dazu entdeckte ich allerdings auch das Genre der Co­mics und, von dort ausgehend, SF-Heftromane, wobei mich be­sonders die Ren Dhark-Serie stark ansprach. Das hatte wesent­lich mit der faszinierenden Verquickung mit Kosmo-Archäolo­gie zu tun. Warum, so suggeriert die Serie, sollte es unterge­gangene Kulturen, die mich ja hier auf Erden schon faszinierten, nur auf der Erde geben? Warum nicht auch im Weltraum? Und damit entstand eine bis heute dauerhafte gedankliche Verbin­dung zwischen Archäologie und SF, die ich nie als Widerspruch verstanden habe.

Nach der Einstellung der Ren Dhark-Zweitauflage stieg ich in die Terranauten-Serie ein (mit Band 83 erkennbar spät), nur um wenige Monate später auch hier das Serienaus erleben zu müs­sen. Erst im dritten Anlauf landete ich dann bei Perry Rhodan, einer Serie, der ich über 20 Jahre lesend treu blieb und die ich erst mit Band 2100 verließ.

Im Sommer 1984, als ich den Plan fasste, für den Zauberkreis-Verlag Heftromanskripte zu erstellen, drängte sich nun also nach dem Abschluss des ersten Romans aus dem Horror-Seg­ment ein weiteres Romanthema in den Vordergrund. Zweifellos hatte ich auch vor, damit eine thematische Vielfalt zu beweisen, indem ich diesmal ein SF-Thema aufnahm.

Der Sirenen-Stern“ wurde direkt im Anschluss an die Fertig­stellung des „Dämons mit tausend Gesichtern“ begonnen und, man kann das kaum anders nennen, in absoluter Rekord­zeit fertig gestellt. Den Romanerstling hatte ich am 1. Juli 1984 beendet, „Der Sirenen-Stern“ war tatsächlich am 24. Juli 1984 schon abgeschlossen!

Das ist umso bemerkenswerter, als er keinerlei Vorarbeit besaß. Und es ist bis heute zu bedauern, dass ich damals so töricht war, irgendwann 1985 dieses Romanskript (das vom Verlag ebenfalls abgelehnt wurde) an einen Brieffreund aus Walperts­kirchen zu versenden … natürlich im Original, wie ich das da­mals leichtsinnigerweise mit den meisten meiner Geschichten tat. Viele davon sind auf diese Weise für immer verschollen, aber bei keinem tat es mir so sehr leid wie bei diesem Roman­skript, das bis heute eine Fehlstelle in meinem Romanarchiv ist.

Deshalb ist dieser Beitrag etwas, was man eine Art von Luft­nummer nennen muss, da sie wesentlich auf diffusen Halberin­nerungen fußt und sich leider textlich so in gar keiner Weise ve­rifizieren lässt.

Soweit meine Erinnerungen noch vorhanden sind, geht es in „Der Sirenen-Stern“ um eine irdische Forschungsexpedition zu einem fremden, lebensfeindlichen Himmelskörper, der eigen­artige Signale aussendet und so Raumschiffe anlockt. Hier an­gelangt erweist er sich als eine bizarre Lebensform planetaren Formats, die auf eigentümliche Weise die Definition von Leben an sich in Frage stellt.

Ich weiß noch, dass ich damals, als ich ihn schrieb, von dem Phänomen der Induktion aus dem Physik-Unterricht fasziniert war (aber es ist zugleich zu sagen, dass ich weder in Physik noch in Mathematik jemals sonderlich erfolgreich war, weswe­gen es schon etwas vermessen zu nennen ist, dass ich mich ei­nes solchen Themas in einem Romanskript annahm).

Mehr über den Verlauf dieses Romans und die Konfrontation mit dieser planetaren Lebensform und ihren metallisch-induktiven Leitungsbahnen, die auf groteske Weise neuronale Verbindun­gen bei gängigem Leben imitieren, kann ich leider kaum bei­steuern. Es ist aber offensichtlich, dass mich damals die Gren­zen von Leben und Tod und biologischer Funktionsfähigkeit sehr faszinierten und ich dabei war, alternative Lebensformen argu­mentativ zu erkunden und zu begründen.

Auch von daher wäre es spannend, dieses Skript heute zu lesen. Schade, dass das wohl nie passieren wird. Mein damaliger Brieffreund hatte das Skript definitiv erhalten, hat aber später nie mehr etwas dazu gesagt, weshalb ich ihn in meinem damali­gen Zorn immer als „Romandieb“ charakterisiert habe. Ich war damals um einiges unduldsamer und hitzköpfiger als heute. Das ist ein gewisser Vorteil des Alters.

Was hatte ich damals für gedankliche Vorlagen, um diese Ge­schichte so schnell umzusetzen? Weder bei Ren Dhark noch bei den Terranauten kann man solche Themen finden … es gibt aber schon Vermutungen, woher ein Teil der Ideen kam.

Ich hatte damals beispielsweise zwei Romane von Stanislaw Lem gelesen, einmal „Der Stern des Todes“ (später als „Die Astronauten“ bei Suhrkamp neu aufgelegt) und „Der Unbe­siegbare“. Beide trafen bei mir den obigen Nerv, denn es geht in beiden Romanen um untergegangene Alienkulturen.

Im ersten Roman wird, ausgehend vom Tunguska-Ereignis von 1908, das mich bis heute nicht loslässt, von einer sowjetischen Venus-Expedition erzählt, die unter den Wolken der Venus auf die Reste der venusischen Zivilisation stößt (heute ist das natür­lich durch die moderne Raumfahrt ebenso angestaubt und ad absurdum geführt wie die Marskanäle Schiaparellis und Edgar Rice Burroughs daraus resultierende Marsromane; und verges­sen wir auch die Dinosaurier und Urwälder, die noch in den frü­hen Perry Rhodan-Romanen auf der Venus zu finden waren).

Im zweiten Roman wird eine gescheiterte Forschungsexpedition zu einem wüstenhaften Planeten verfolgt, wo das Wrack des Schiffes entdeckt wird – und eine schwarmartige Maschinenin­telligenz als letztes Relikt der untergegangenen dortigen Kultur.

Vielleicht hatte ich auch mit „Solaris“ schon einen weiteren Lem-Roman gelesen, der ebenfalls eine fremdartige Alien-Le­bensform projiziert, hier einen gallertartigen Planeten … es ist ziemlich deutlich erkennbar, dass ich meine dementsprechen­den Leseerinnerungen in den „Sirenen-Stern“ projizierte. Möglicherweise stammten die metallischen, induktiven Lebens­adern aus diesem Roman gedanklich aus dem Asporco-Zyklus der Perry Rhodan-Serie, wo Lebensformen vorkommen, die durch Metalladern aus PEW-Metall reisen können.

Außerdem kannte ich mit großer Gewissheit den Film „Die phantastische Reise“, wo mikrominiaturisierte Wissenschaft­ler in den menschlichen Blutstrom eindringen … das alles zu­sammen ergab einen höchst spannenden Nährboden, der in mir in Rekordzeit einen neuen Romanstoff sprießen ließ.

Well, man kann natürlich sagen, dass das ziemlich seltsamer Stoff ist, ungewöhnlich allemal. Aber ich war gewissermaßen angefixt und auf den Geschmack gekommen. Zu entdecken, dass ich parallel zum Schulstoff imstande war, binnen weniger Wochen ein 120-Seiten-Skript zu konzipieren und niederzu­schreiben, um es dann einzureichen, stellte einen ziemlichen Booster für meine Kreativität dar.

Ihr könnte euch denken, dass mich das natürlich nachhaltig be­einflusste. Nachdem ich im Januar 1984 die erste OSM-Serie „Oki Stanwer“ abgeschlossen hatte, stampfte ich am 7. August die nächste OSM-Serie aus dem Boden, „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Schergen“ (heute KONFLIKT 18 des OSM). Und natürlich machte ich mich parallel dazu daran, nachdem ich den zweiten Roman beim Zauberkreis-Verlag eingereicht hatte, gleich daran, einen dritten zu verfassen, wieder einen SF-Ro­man.

Von ihm erzähle ich euch im Blogartikel 640 am 9. November. In der kommenden Woche möchte ich allerdings erst einmal wie­der zurücklenken in den KONFLIKT 17 „Drohung aus dem All“, wo sich weiterhin dramatische Ereignisse anbahnen.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 524: Göttin vom Himmel

Posted September 3rd, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

wenn sich ausgesprochene Kurzgeschichten-AutorInnen an Ro­manen versuchen, mag das manchmal gutgehen. Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass das Ergebnis … sagen wir mal zurückhaltend … durchwachsen ausfällt. Eine solche Sorte Text haben wir hier heute vor uns.

Wie ich schon 2017, als ich den folgenden Roman rezensierte, schrieb, kannte ich die Verfasserin zuvor als ausgesprochene Kurzgeschichten-Autorin, deren Werke selten über 30 Seiten hinausgehen. Und da ist sie wirklich gut, unbestreitbar. Da hat sie ihre Figuren im Griff, die Storyline ist glatt und klar, größere Verwerfungen der Handlung sind mir da nie aufgefallen.

Bekanntlich gelten aber für Romane andere Regeln als für Kurz­geschichten. Sie sind nicht nur länger und brauchen mehr Zeit, auch die Storyline ist bei Romanen grundsätzlich anders. Es gibt sehr viel zu beachten und zu planen, wenn man nicht gerade ein intuitiv schreibender Verfasser ist, der gewissermaßen aus dem hohlen Bauch heraus formuliert.

Ganz schwierig wird es, wenn man sich relativ ungeniert an ak­tuell gängigen Topoi anderer erfolgreicher Literatur bedient und meint, man könne daraus mal eben einen erfolgreichen Roman zusammenbrauen. Im Zweifelsfall auch unter Ausblenden von Handlungslogik. Das ist immer sehr risky, gerade dann, wenn der Rezensent ein wenig logisch denken kann und historisches Hintergrundwissen besitzt (und die Romane, aus denen sich hier schamlos thematisch bedient wird, selbst gelesen hat!).

Schaut euch am besten mal an, was daraus entstanden ist:

Göttin vom Himmel

(OT: Bright Fire)

Von Maya Hess

Bastei 15996

272 Seiten, TB (2009)

ISBN 978-3-89941-488-2

Aus dem Englischen von Sandra Green

Die Lage ist wirklich verworren, und es wird dadurch nicht bes­ser, dass die freiberufliche Pilotin Jenna Bright versehentlich ein Handygespräch mithört. Das Handy gehört ihrer besten Freun­din Mel (die im ganzen Roman bedauerlicherweise keinen vollen Namen erhält und damit, ungeachtet all ihrer Aktivität, als klare Statistin geoutet wird). Und dummerweise hat sie vergessen, es auszuschalten, während sie sich munter von Hugh Vandenbrink von Vandenbrink Holdings Ltd. vernaschen lässt.

Wo ist das Problem?

Nun, Hugh ist Jennas Verlobter, und sie wollen bald im An­schluss an den Flug, den sie gerade nach Schottland unter­nimmt, heiraten. Begreiflicherweise kühlt Jennas Begeisterung angesichts dieser demonstrativen Untreue doch erheblich ab. Gut, sie weiß natürlich, dass Hugh einer dieser dominanten Ker­le ist, die mehrmals täglich Sex brauchen, weil sie sonst unge­nießbar sind. Und er ist auch wirklich gut im Bett, das kann man nicht leugnen, immerhin ist sie selbst üblicherweise Nutznieße­rin seiner verschärften Libido. Dagegen hat sie auch wirklich nichts einzuwenden. Aber dass er hinter ihrem Rücken ihre bes­te Freundin aufs Kreuz legt … muss man das billigen? Und dann unmittelbar vor der Heirat?

Jenna schäumt also begreiflicherweise, wünscht ihren untreuen Verlobten hinter den Mond und lenkt sich ab, indem sie mit ihrer Piper frustriert gen Schottland startet. Ein reicher Schlossbesit­zer hat auf einer Auktion eine Antiquität ersteigert, die sie in ihrem Laderaum bei sich hat und überbringen soll, und für ein Wochenende aufs Schloss eingeladen hat er sie zudem auch noch. Na, angesichts der Umstände ist das doch wohl genau die richtige Ablenkung für die temperamentvolle Jenna.

Zu dumm, dass sie dort nicht ankommt.

Während eines aus dem Nichts auftauchenden Sturms macht sie vielmehr eine Bruchlandung … irgendwo im Nirgendwo. Im Nirgendwann ist, wie ihr rasch deutlich wird, offensichtlich kor­rekter. Denn direkt nach der Landung, die das Flugzeug arg mit­genommen hat, pflügt sie erst mal fast eine Gruppe von aben­teuerlich kostümierten Leuten um. Kurz danach findet sie sich in bizarrer Gastfreundschaft wieder, die ihr in einem archaischen Dorf zuteil wird – inklusive einer unglaublichen Fruchtbarkeitsze­remonie, die sie nackt, gefesselt und geknebelt über sich zu er­gehen lassen hat, während die anwesenden Kerle ihr nachein­ander völlig ungeniert die Muschi ausschlecken …!

Also wirklich, das kann ja wohl alles gar nicht wahr sein!

Jennas Entsetzen ist allerdings maßlos, als ihr klar wird, dass es sich bei dem ganzen Spektakel durchaus nicht um ein bizarres, lüsternes Szenario handelt, das sich ihr millionenschwerer, dau­ergeiler Verlobter erlaubt hat (so etwas würde sie Hugh und sei­ner perversen Phantasie absolut zutrauen!), und auch nicht um einen verrückten Fiebertraum. Vielmehr ist Jenna auf uner­gründliche Weise durch die Zeit gestürzt und befindet sich nun im keltischen Britannien, wenigstens zweitausend Jahre von der Gegenwart entfernt. Sie wird als „Göttin vom Himmel“ verehrt und wechselt ohne Absicht recht schnell ihren Status von einer „Feuergöttin“ zu einer „Fruchtbarkeitsgöttin“, und ihr Aufenthalt hier ist auf Dauer geplant – gern auch gegen ihren Willen!

Auch in der Gegenwart bahnen sich derweil Verwicklungen an, die dazu führen, dass sich beide temporale Schienen annähern: denn der Zufall will es, dass der Schlossherr Euan Douglas und Hugh Vandenbrink auf derselben Auktion an demselben Gegen­stand interessiert waren – an der Statue einer keltischen Frucht­barkeitsgöttin Druantia. Just die Figur, die Jenna zu Euan Dou­glas nach Schottland transportieren sollte, wo sie nie ankam.

Hugh ist nicht bereit, die Statue in andere Hände zu geben, und so macht er sich mit seiner persönlichen Assistentin Rachel („in meiner Gegenwart hast du nackt zu sein!“, lautet Hughs un­missverständliche Ansage, und Rachel hält sich nur zu gern dar­an) und seiner Geliebten Mel ebenfalls auf den Weg nach Schottland, um die Statue zurückzuerobern. Dass sie dabei alle in ein Netz uralter Magie geraten, ist niemandem von ihnen klar …

Es ist ein seltsamer Roman, fand ich bei der zwar durchweg kurzweiligen Lektüre, einer, der sich nicht so recht entscheiden kann, ob er a) ein zeitgenössischer erotischer Roman, b) ein his­torischer Roman (mit erotischen Komponenten) oder c) ein durchweg erotischer Fantasy-Roman sein möchte. Dass er un­weigerlich im Fahrwasser von Diana Gabaldons „Highland“-Ro­manen schwimmt, ist jedenfalls unübersehbar bei all den „schottischen“ Anspielungen.

Wiewohl die erotischen Eskapaden schon ganz nett zu lesen sind, ist es doch einigermaßen auffallend, dass die Autorin sie so exzessiv einsetzte. Ich kenne Maya Hess bislang als Kurzge­schichtenautorin, wo sie deutlich konzentrierter arbeitete, und es kann nicht verblüffen, dass ich das Gefühl hatte, hier hätte sie eher angestrengt den Handlungsbogen zu halten versucht. Der Zufall wird sehr strapaziert, wesentliche Elemente der Ge­schichte kommen dagegen so flüchtig weg, dass man sich fragt, ob die Verfasserin ganz bei der Sache war. Nehmen wir nur zwei Details exemplarisch heraus:

Als Jenna bei Brogans Clan notlandet, wird ihr – die auf der Su­che nach dem noch gar nicht gegründeten Dundee ist – klar ge­macht, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft ein weiterer Clan existiert, der angeblich ganz, ganz schlimm sei (was sich nachher als üble Nachrede herausstellt). Da die Pilotin dennoch dorthin flüchtet, wäre jetzt eigentlich die logische Konsequenz gewesen, dass Brogan energisch seine „Göttin“ zurückholt. Was nicht passiert. Es gibt einen halbherzigen Versuch, der ins Leere läuft, daraufhin ist das Thema für die Autorin gegessen … nicht wirklich realistisch.

Punkt 2: Die Entführung des notgelandeten Flugzeugs. Jenna schleicht sich mit Angehörigen des zweiten Clans nicht nur klammheimlich zu dem Flugzeug, sondern die Männer nehmen es sogar auf die Schultern und tragen es munter durch den Wald davon … das mag mit einer Piper vom Gewicht her ver­mutlich funktionieren. Aber es ist kaum anzunehmen, dass es in der Wildnis Pfade gibt, die breit genug sind, um die Flügel eines Flugzeugs schadlos durchzulassen. Reden wir gar nicht mal davon, dass das alles völlig lautlos und ohne Entdeckung durch Brogans Leute geschehen muss … also, hier wurde so massiv idealisiert und schöngefärbt, dass ich schon fast Zahnschmer­zen bekam.

Schweigen wir mal ganz davon, wie problemlos der spätere Start ohne vorbereitete Landebahn funktioniert … da sind wir bei reiner Fantasy angelangt, und der Realismus verabschiedet sich schnell und nachdrücklich. Das gilt erst recht dann für den rosaroten Schluss des Romans. Die keltische Handlungsebene und deren Protagonisten sind doch eher schlicht gestrickt und gestaltet (und nicht zu vergessen: ignoriert einen Gutteil des Klappentextes, der mal wieder munter herumspinnt).

Den Grund für die Zeitreise kann man sich dann zwar recht schnell fast denken, aber diese Form der göttlichen Intervention ist doch, im Rückblick betrachtet, einigermaßen überflüssig, der direkte Zielkurs hätte es auch getan … aber dann hätte Frau Hess ja eine Kurzgeschichte gehabt, keinen Roman.

In einer gewissen Weise wird hier also aufreizende Schaum­schlägerei auf hohem Niveau versucht. Kritischer Lektüre hält die Storyline leider nicht wirklich stand. Für eine Novelle mag der Handlungsbogen akzeptabel sein, für das Volumen eines Ro­mans gilt das eher nicht. Da gelten doch deutlich andere An­sprüche, die man erfüllen muss.

Mein Fazit: Ja, man kann den Roman lesen, wenn man ein paar aufregende Spielchen miterleben möchte, aber die große Hand­lungslinie ist eigentlich für die Katz. Mal schauen, wie sich die Autorin in späteren Romanen schlägt. Der hier ist noch etwas unbeholfen ausgefallen.

© 2017 by Uwe Lammers

Oje, sagt ihr euch? Tja, dem ist kaum zu widersprechen. Wenn man den Roman nur wegen der erotischen „Stellen“ liest, kommt man als Leser vermutlich auf seine Kosten. Aber ansons­ten sollte man sein Hirn besser abstellen.

Wird das nächste Woche besser werden? Nun, da kehren wir im­merhin in den recht soliden Romankosmos von Clive Cussler zu­rück. Wir können also hoffen.

Nächste Woche seid ihr schlauer, Freunde.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

draußen hält das Böllern der Silvesterkracher derzeit noch an, wiewohl das neue Jahr 2025 bereits gut zwei Stunden alt ist … was für mich wie jedes Jahr zum 1. Januar bedeutet, dass es kei­nen Sinn hat, mich jetzt schon aufs Ohr zu hauen. Ich würde oh­nehin bei dem Lärm keine Ruhe finden. Also mache ich aus der Not eine Tugend und kümmere mich lieber gleich mal um die Auswertung des Monats Dezember 2024.

Ganz so, wie es zu erwarten war, kam ich mit 16 beendeten Werken nicht eben allzu weit. Das kann nicht verwundern, es galt schließlich auch, einiges an Zeit und Energie auf 35 Weih­nachtskarten und 60 Weihnachtsmails zu verwenden. Treffen mit Freunden und Verwandten sowie die Abfassung des gestern veröffentlichten Silvesterblogs führten zur weiteren Verknap­pung der frei verfügbaren Zeitkontingente. Schauen wir uns dennoch an, was möglich war und realisiert wurde:

(Die Kolonie Saigon II – Erotic Empire-Roman)

(OSM-Hauptglossar)

Blogartikel 625: Work in Progress, Part 144

(20Neu 29: Experimentalplanet Ziaf-III)

23Neu 43: Das Zeitteam

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(23Neu 46: Gott der Grabeslegionen)

(20Neu 30: Die Juwelengruft)

NK 63: In der Zwielichtzone

Anmerkung: In dieser Episode schrieb ich das Abenteuer der Tassiner auf dem Planeten Vesvynn fort, mit dem ich vor Mona­ten begonnen hatte. Ich brachte das Volk der raumfahrenden Rübenwesen, der Yolsh, in die Handlung und lenkte zudem den unheimlichen Riesen Soffrol, eine seit realen Jahrzehnten ge­heimnisumwitterte Gestalt mit schillernden Loyalitäten, wieder in die vorderste Reihe. Die Episode schrieb sich nicht zuletzt wegen der goldigen Dialoge wie von selbst. Und machte es zwingend erforderlich, dass ich meine Handlungsplanung dieser Serie änderte. Der nächste Band war eigentlich gar nicht ge­plant, aber wenn der Bilderstrom einfach weitergeht, bin ich fle­xibel, ihm zu genügen.

Die Alternative wäre gewesen, diesen Handlungsstrom der Epi­sode erst wieder in den 70er-Bänden der Serie aufzugreifen … aber eingedenk der Tatsache, wie langsam ich an KONFLIKT 24 in den letzten Jahren weitergeschrieben habe, erschien mir das Risiko unvertretbar, komplett den Kontakt zum Handlungsstrom zu verlieren. Also: Weiterschreiben. Gute Entscheidung.

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“)

(Glossar der Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“)

(Lexikon der Serie „Oki Stanwer – Der Neutralkrieger“)

(Lexikon der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Scher­gen“)

(Glossar der Serie „Kampf gegen TOTAMS Dämonen und Scher­gen“)

Anmerkung: Das ist eine der weiter unten erwähnten „Baustel­len“. Dieses Glossar ist ebenso wie das Lexikon noch unvoll­ständig, obgleich die Fertigstellung des Digitalisats 18Neu schon Jahre zurückliegt. Ich habe bei diesen Arbeiten aber in­zwischen Band 30 der Serie erreicht und komme in Schritten von jeweils 5 Episoden je Arbeitstag voran. Parallel dazu wer­den Lexikonseiten der Serie nachgeschrieben.

(NK 65: Reise nach Westai)

Anmerkung: Diese nächste Episode des KONFLIKTS 24 wird die Verbindung von zwei Handlungsebenen dieser Serie bringen, et­was, was mir schon sehr lange gedanklich vorschwebte. Und mit den Folgebänden dringen wir in das Mysterium ein, das zahllose Protagonisten auf allen Seiten dieses KONFLIKT-Univer­sums seit (realen) 30 Jahren in Unruhe versetzt: Wer um alles in der Welt hat das KONFLIKT-Universum 24 erschaffen, wenn es doch – wie es allgemein Realität zu sein scheint – keine Bau­meister mehr gibt? Eine sehr spannende Frage, deren Beant­wortung ich in diesem Jahr 2025 anstrebe. Es wird auch wirklich Zeit dafür.

Blogartikel 617: Fehlerlese: Kosmopolitismus im OSM anno 1984

Anmerkung: Dies hier ist, ebenso wie der Blogartikel 624, ein Ausfluss meiner Arbeiten am KONFLIKT 18. Zu diesem Zeit­punkt, wo ich diese Zeilen schreibe, habt ihr von diesen beiden Artikeln noch nicht mal gehört, und ich grinse jetzt schon be­züglich des Moments, wenn ihr sie lesen könnt. Wenn der vor­liegende Beitrag erscheint, seid ihr diesbezüglich natürlich längst im Bilde.

NK 64: Die Pfadfinder

Anmerkung: Das ist der eben erwähnte eingeschobene neue Band des KONFLIKTS 24. Der Titel klingt ja recht bieder. Aber das Problem hierbei ist: Diese Pfadfinder wurden im Vorgänger­band ermordet, und ihr Mörder sagt den nun als wütende Toten­köpfe zu ewiger Knochenexistenz wiedergeborenen Opfern, dies alles, Mord inklusive, habe von Anfang an zum Plan gehört … ihr könnt euch vorstellen, dass die Konsequenzen nicht allzu witzig sind. Ich habe es echt genossen, diesen Band zu schrei­ben, das könnt ihr mir glauben. Und dummerweise hat Soffrol völlig recht – sie BRAUCHEN unsterbliche Pfadfinder. Denn der Weg, der vor ihnen liegt, ist absolut tödlich.

Blogartikel 624: Fehlerlese: Hoffende Mumien, Fackeln und andere irre Einfälle

23Neu 44: Skarabäus-Fluch

Silvesterblog 2024

(23Neu 47: Massaker in Jerusalem)

Anmerkung: Auch wenn man auf finstere Weise glauben könn­te, diese Episode nähme Bezug auf den aktuellen Nahost-Kon­flikt, so ist das doch eine zufällige Analogie. Ich schrieb diese Geschichte 1990, und das Jerusalem der Schildwelt anno 2022 hat mit unserem Jerusalem – abgesehen von der geografischen Lage – nur recht wenig zu tun.

(Sarittas Hilflosigkeit – Archipel-Novelle)

Blogartikel 628: Aus den Annalen der Ewigkeit – alt und neu (LXVII)

23Neu 45: Die Nekropole

Damit war dann der Silvesterabend erreicht und das Jahr vor­über. Summa summarum habe ich in diesem Jahr zwar deutlich weniger geschrieben als 2023, aber ich denke, mit 280 fertig gestellten Texten kann ich immer noch ein recht solides Fazit ziehen. Nach wie vor entfällt natürlich vieles auf Blogartikel, Re­zensionen und Digitalisate älterer Werke, aber ganz gemächlich zeichnet sich hier eine Trendwende ab, hin zu mehr neuen Wer­ken.

Wieso sage ich das? Nun, Tatsache ist, dass es nur noch ver­gleichsweise wenige rein analoge OSM-Episoden gibt, um die ich mich zu kümmern habe – konkret betrifft das nur noch die Serien „Oki Stanwer – Der Dämonenjäger“ und „Oki und Cbalon – Das Ewigkeitsteam“. Wir reden hier also von ca. 180 Episoden. Gemessen an den Aberhunderten, die ich in den vergangenen Jahren durch Digitalisate erschlossen und gerettet habe, und wenn man berücksichtigt, dass ich allein 2024 rund 100 Episo­den weit im OSM vorangedrungen bin, dann kann man wohl mit einigem Optimismus konstatieren, dass in spätestens 2-3 Jahren diese im Jahre 2002 begonnene Arbeit der Vergangenheit ange­hört.

Ich bin darum zuversichtlich, mich schon auf dem Weg zu mehr neuen Werken zu befinden, dem zügigen Abbau der „Baustel­len“, dem Abschluss von Serien, Episoden, Romanen und zwei­fellos auch weiteren E-Books.

So gesehen blicke ich also absolut optimistisch auf das frisch angebrochene Jahr 2025. Wir werden sehen, wie weit ich mit meinen Plänen komme – ich halte euch weiter auf dem Laufen­den, Freunde!

Nächste Woche rede ich an dieser Stelle über ein verschollenes Frühwerk. Lasst euch mal überraschen, was ich dazu zu sagen habe.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

heute gönnen wir uns mal die volle Superhelden-Dröhnung. Ei­gentlich kennt man sie ja eher aus Comics und Kinofilmen, aber auf dem Romanpapier machen Superhelden auch keine schlech­te Figur – fand ich jedenfalls bei der Lektüre, die bisweilen so atemlos und actionlastig ausfällt, dass man leicht den Überblick verliert, wer jetzt wo und warum agiert und welcher Bedrohung nun noch einmal genau gegenübersteht.

Zudem gibt es eine interessante Interferenz zwischen den Film-Avengers und denen in den Comics, die mich anfänglich ver­wirrte. Ich kenne zwar die Filme recht gut und sehe sie gern auch zum vielfachen Mal an, aber mit den modernen Comics und ihrer bisweilen stark von der Verfilmung abweichenden Handlungsführung war ich nicht so vertraut.

Eins kann ich jedenfalls guten Gewissens voranschicken – was folgt, wird ziemlich turbulent, das werdet ihr rasch merken.

Also, auf ins Abenteuer …

Marvel Avengers:

Jeder will die Welt beherrschen

(OT: Avengers: Everybody wants to rule the world)

Von Dan Abnett

Panini Books, 2019

320 Seiten, TB

Übersetzt von Timothy Stahl

ISBN 978-3-8332-3772-0

Wir kennen die Haupthandlungsträger hinlänglich aus den Mar­vel-Kino-Blockbustern. Da wären etwa zu nennen: Steve Rogers alias Captain America, Natascha Romanov alias Black Widow, Clint Barton alias Hawkeye, Anthony Stark alias Iron Man, Thor, Gott des Donners, Wanda Maximoff alias Scarlet Witch1 und Bruce Banner alias Der Hulk. In den Nebenrollen, wenn man so will, treten dann noch Personen wie Nick Fury, Direktor von S.H.I.E.L.D., und Pietro Maximoff alias Quicksilver2 sowie Vision auf. Insgesamt kennt man sie als die Avengers, jene mächtigs­ten Helden der Welt, die die Erde vor globalen Gefahren schüt­zen.

Alle diese Helden werden, weitgehend unabhängig voneinander, in einem nicht klar benannten Jahr, beginnend am 12. Juni, in eine Kaskade von verschiedenartigen Katastrophenfällen verwi­ckelt, die alle auf der Einsatzskala der Avengers Alpha-Priorität beanspruchen. Und es zeigt sich schnell, dass auf sehr verschie­dene Weise die Existenz der Welt, die Freiheit der Menschheit oder gar der Fortbestand des Lebens, wie wir es verstehen, auf dem Spiel steht.

Gehen wir die Krisen mal im Schnellgang durch:

Captain America wird nach Berlin gerufen, weil hier Baron Wolf­gang von Strucker gesichtet worden ist, das Haupt von HYDRA. Er hat von einer Berliner Hightechfirma ein Gerät entwickeln lassen, das er nun offenbar sehr dringend braucht. Sein Ziel ist es, vordergründig, erst einmal eine Demonstration seiner Macht zu zeigen – indem er Berlins Bevölkerung ausrottet. Was Cap natürlich vereiteln muss und ziemlich viel Randale erzeugt, Au­tos zerschrottet, Gebäude demoliert und Menschen verletzt bzw. tötet … kurzum: Da ist eine Menge Trouble los und so schnell kein Ende in Sicht.

Das ist Krise 1.

Zeitgleich sind Hawkeye und Black Widow in einer Region der Antarktis unterwegs, die als „Savage Land“ bezeichnet wird und in der die beiden Helden zu meiner nicht geringen Verblüffung auf Dinosaurier stoßen … ich dachte, ich bin bei „Jurassic Park“, echt (oder bei „Doc Savage“, aber das ist wieder eine andere Geschichte). Aber das sind nur so die Sahnekringel auf der Ge­schichte – im Zentrum der urwüchsigen Landschaft ist ein Labor der verbrecherischen Organisation A.I.M., in die einzudringen schon ein echtes Problem darstellt. Aber als die beiden Avenger drin sind und ermitteln, woran die Organisation arbeitet und was definitiv die freie Menschheit bedroht, sind sie auf einmal außerstande, Kommunikation mit irgendwem außerhalb herzu­stellen.

Keine Verbindung zu S.H.I.E.L.D.

Keine Verbindung zu den restlichen Avengers.

Alle globalen Datenkanäle scheinen tot zu sein.

Das ist Krise 2.

Dies wiederum hat mit dem zu tun, was – zeitgleich – in Washington, D.C., geschieht. Iron Man hat hier die Fährte zu ei­nem von ihm so genannten Null Sechs-Ereignis aufgenommen. In einem geheimen Datenzentrum nahe Washington wird gera­de das Ende der Welt vorbereitet, indem sich eine Datenver­dichtung zu einer alles vernichtenden Künstlichen Intelligenz ak­kumuliert. Ihr Name – wie Iron Man feststellt, als er vor Ort ist und die Details ermitteln kann, während er um sein Leben kämpft – lautet, für ihn wenig überraschend: Ultron!

Die Künstliche Intelligenz, mit der er einstmals den Planeten Erde gegen eine Invasion von Aliens schützen wollte, ehe diese entschied, dass das größte Hindernis für die Evolution die menschliche Spezies sei und sich deren Vernichtung auf die Fah­nen schrieb (so anzusehen im Film „Avengers 2: Age of Ultron“).

Das also ist Krise Nummer 3.

Gleichzeitig (eigenartig, nicht wahr?) gibt es auch in Sibirien ein seltsames Alpha-Alarmsignal, das diesmal magischer Natur zu sein scheint. Also genau das Richtige für den nächsten Avenger, Thor Odinssohn. Er muss bestürzt entdecken, dass ein Teil der Erde geradewegs in eine andere Dimension abgesaugt worden ist, und er trifft mit einem Wesen zusammen, das vorgibt, Scar­let Witch zu sein, dann aber Anstalten macht, ihn kurzerhand umzubringen. Die echte Wanda Maximoff taucht gerade noch zeitig auf, um das zu vereiteln, aber daraufhin sitzen sie beide in der Falle … und es scheint nur noch eine Frage weniger Stun­den zu sein, bis der Finsterherrscher Dormammu die Erde aus­löscht.

Damit bahnt sich also Krise Nummer 4 an.

Und dann wäre da noch in asiatischen Gefilden eine Enklave der Gesetzlosigkeit, die Stadt Madripoor (bekannt aus der Marvel-Miniserie „Falcon and the Winter Soldier“). Hier treffen wir auf einen scheuen Wissenschaftler namens Bruce Banner, der nach besten Kräften versucht, nicht grün und damit zum unkontrol­lierbaren Hulk zu werden. Das ist nur schwierig, denn die Ange­legenheit, der er nachgehen soll, führt ihn geradewegs zu einer gigantischen Gamma-Bombe, mithin genau zu dem Gegen­stand, dessen Nähe er tunlichst vermeiden sollte.

Krise Nummer 5.

Und so gehen die Avengers, isoliert und weithin von allen Kom­munikationskanälen abgeschnitten und jeder Menge tödlicher Gegner ausgesetzt, dazu über, parallel diese Krisen zu lösen und die Bedrohungen niederzukämpfen …

Ich muss zugeben, Abnett versteht es durchaus, packend zu schreiben, und Stahl hat die Übersetzung nicht minder rasant ausgeführt. Man erkennt schön die einzelnen Marvel-Charaktere wieder inklusive ihrer manchmal nervigen Sprüche … aber mir kam diese Ballung an Krisen doch etwas sehr exaltiert vor. Zu­mal ich hier Schwierigkeiten mit den Verbindungslinien zu den Filmen hatte. Manches davon passt einfach nicht zusammen, und das hat vermutlich damit zu tun, dass Abnett wesentlich aus dem Ereignisraum der Marvel-Comics (!) kommt. Die Verfil­mungen gehen mit diesen Stoffen relativ frei um, und so kommt es zu zahlreichen Verwerfungslinien, die dem Leser des Buches, der die Filme kennt, doch zu schaffen machen. Ich deute mal ein paar davon an.

Wolfgang von Strucker und Pietro Maximoff kommen im Film „Avengers 2: Age of Ultron“ ums Leben. Hier sind und bleiben beide quicklebendig, was manches verwirrte Augenzwinkern auslöste.

Wir treffen Dormammu, den Finsterling aus „Doctor Strange“. Aber von Stephen Strange, dessen Eingreifen man unwillkürlich erwartet, fehlt jede Spur.

Wanda Maximoff nimmt den Namen „Scarlet Witch“ erst im zweiten Strange-Film „Doctor Strange in the Multiverse of Ma­dness“ an, und zwar hier ausdrücklich als Villain-Name einer ul­timativen Bedrohung. Davon ist im Buch überhaupt keine Spur zu entdecken. Wandas Name und der der Scarlet Witch wird un­geniert synonym verwendet.

Ultron, der hier vergleichsweise gut charakterisiert wird, wird am Ende des genannten Ultron-Films von Vision eliminiert. Hier ist er auf einmal wieder quicklebendig und so gut wie unkaputt­bar.

Na ja, und als wenn diese Ballung von Superschurken und den dazu gehörigen Armeen nicht reichen würde, gibt es „natürlich“ noch eine sinistre „Über-Bedrohung“ hinter den ganzen aufmar­schierten Bösewichtern, mit der es die Avengers dann ebenfalls zu tun bekommen.

Nein, ich verrate nicht, was da jetzt noch lauert, man kann das gern selbst nachlesen. Ich fand insgesamt jedenfalls, dass Ab­nett einfach zu viele Bedrohungen auf einem Haufen ausgelöst hat (die sich nicht mal, was völlig abwegig schien, ins Gehege kamen und gegenseitig bekämpften, wiewohl sie sehr ähnliche totalitäre und deshalb strikt konkurrierende Ziele verfolgten). So interessant also auch die Parzellierung der Avengers und ihre datentechnische Isolation sein mag … sie führte zu einem ziem­lichen Kuddelmuddel von unabhängigen Kämpfen, wodurch die große Stärke der Avengers, nämlich als ein Team zusammenzu­arbeiten, kurzerhand auf der Strecke blieb.

So unterhaltsam der Roman sich also auch lesen ließ – davon war ich rechtschaffen enttäuscht. Weniger Bedrohungen, mehr Teamwork, das hätte einen sehr viel weniger schematischen und wesentlich lebendigeren Roman ergeben. Auch hätte ein Hinweis nicht schaden können, dass dieser Roman grundlegend von den Filmversionen abweicht. Das hätte manches Stirnrun­zeln verhindern können.

So kann ich also leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung für ausgesprochene Fans aussprechen. Sorry.

© 2022 by Uwe Lammers

Ein ernüchterndes Fazit von jemandem, der Superheldenverfil­mungen im Grunde recht gern leiden kann? Wahr. Aber das ist schlicht meine Meinung. Wer die Schraube überdreht und denkt, mehr und mehr und mehr sei automatisch immer besser, be­nimmt sich so kurzsichtig wie jemand, der sich am Büffet voll­futtert, weil „all you can eat“ doch so preiswert ist … und nicht daran denkt, dass er sich damit womöglich trotz leckeren Es­sens massive gesundheitliche Probleme einhandeln könnte.

Maßhalten wäre auch in diesem Roman die deutlich bessere Va­riante gewesen. Aber dieser Zug wurde leider verpasst.

In der kommenden Woche machen wir an dieser Stelle eine ne­ckische kleine Zeitreise. Schnallt euch schon mal an, Freunde!

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

1 Nicht hier schon wundern, ich sage dazu noch etwas.

2 Auch hier: Noch nicht wundern … und ignorieren wir mal geflissentlich, dass Quicksilver eigentlich ein Heldenname ist, der von den X-Men her­stammt. Soweit ich das sehen kann, wird er Pietro in den Filmen gar nicht gegeben.

Blogartikel 629: Das Autoren-Nachlassarchiv-Projekt, Teil 16

Posted August 24th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

kommt ihr euch auch manchmal vor wie ein einsamer Rufer in der Wüste, den niemand vernimmt? Nun, mir geht das gele­gentlich schon so. Insbesondere, wenn es um dieses Herzensprojekt geht, in das ich leider gegenwärtig viel zu wenig Energie stecke, weil mich das Leben anderweitig so beansprucht, dass ich – und das hat jetzt nicht allein mit dem drückend-schwülen Wetter zu tun, das ich nicht gut vertrage – ständig auf anderen Baustellen unterwegs bin. Krisenmanagement könnte man das hochtrabend nennen. Wir brauchen an dieser Stelle nicht zu wiederholen, dass jenseits dieser persönlichen Baustellen die Welt insgesamt ziemlich am Rad dreht und jede Menge Fehllen­kung nicht nur in monetärer Hinsicht geschieht. Dazu braucht man sich nur die Nachrichten anzuschauen oder anzuhören.

Gelegentlich also habe ich das dumme Gefühl, ein einsamer Ru­fer in der Wüste zu sein, weil die ganze Welt anderswo hin­schaut und dieses Problem der Autorennachlässe vollkommen ausblendet … nun, aber dann gibt es Nachrichten wie diese, die ich kürzlich im Internet fand. Die seriöse Webseite des digitalen Börsenblatts des deutschen Buchhandels brachte einen Artikel des österreichischen STANDARD vom 8. Juli 2025, und darin dis­kutierte die Autorin Helen Slancar den aktuellen Fall Joan Didion.

Ich war schlagartig hellwach.

Gut, eingestanden sei an dieser Stelle, dass ich Joan Didion nur dem Namen nach kenne und meiner Erinnerung zufolge nichts von ihr gelesen habe. Doch darum geht es nicht. Die US-Autorin ist 2021 gestorben, und in der Meldung ging es um die posthu­me Veröffentlichung nachgelassener Schriften, insbesondere des Werks „Zeilen für John“.

Slancar schrieb: „Der Tod eines Autors – nicht bloß ein literatur­theoretisches Konzept, sondern auch ein Umstand, der vor al­lem eine Frage aufwirft: Was geschieht mit unvollendeten Wer­ken, den Aufzeichnungen und den Ideen, wenn unsere liebsten KünstlerInnen nicht mehr sind?“

Kommt euch diese Frage auch enorm vertraut vor? Seht ihr, dann geht es euch genau wie mir. Ich las also weiter, da das ja ganz genau den Kern des von mir in dieser Artikelreihe mit Recht aufgeworfenen Gedankens trifft.

Sie schweifte dann ein wenig exemplarisch ab und schockierte mich etwas, als sie etwa vom Fall Terry Pratchett erzählte. Ich wusste Folgendes etwa noch nicht: „Zehn unvollendete Romane befanden sich auf der Festplatte des britischen Fantasy-Autors Terry Pratchett, als sie von einer Dampfwalze überrollt wurde: Kein noch so kleines literarisches Überbleibsel sollte je an die Öffentlichkeit gelangen.“

Das fand ich – ganz wie sie – schon etwas drastisch. Dann kommt sie zum Fall Franz Kafka, den ich auch ganz gern als Bei­spiel für literarisches Nachleben erwähne. Ein Kommentar des Artikels stellte indes ergänzend sinngemäß klar, dass der Nach­lassverwalter Max Brod durchaus nicht, wie ich es auch immer annahm, „Verrat“ an Kafka begangen habe, als er seine Anwei­sung, seine Schriften zu verbrennen, missachtete. Korrekt sei vielmehr, dass er gar nicht berechtigt dazu war, weil das Eigen­tum an den Schriften mit dem Ableben des Autors an Kafkas Verwandte übergegangen war. Er hätte diese Handlungsanwei­sung also gar nicht umsetzen dürfen.

Das fand ich doch sehr erhellend.

Slancar thematisiert eine weitere Problematik, die damit ursäch­lich in Zusammenhang steht und die uns zweifellos langfristig auch beschäftigen wird: „Das moralische Dilemma [der Veröf­fentlichung nachgelassener Schriften, UL] verdichtet sich heute in der Frage nach dem Profit: Oft wird mit einem Vorteil für die Nachwelt argumentiert.“

Etwa dergestalt, dass Tagebücher oder sonstige Aufzeichnungen erhellende Informationen auf die Entstehungsprozesse der Wer­ke und das Leben liefern. Da sehe ich als archivgeschulter His­toriker eine definitive Parallele zu Akteneditionen, die meist Jahrzehnte nach historischen Geschehnissen die ganzen Hinter­gründe von politischen Entscheidungen transparent machen und, beispielsweise, auch verklärende oder verzerrende Memoi­renliteratur wieder relativieren.

Diese Dimension war für mich immer schon sehr schlüssig, das gilt natürlich auch für Autorennachlässe. Denn wie ich schon wiederholt schrieb: Um die veröffentlichten Werke kümmern sich die Verlage, die Literatur-Agenturen und im letztendlichen Fall die Deutsche Nationalbibliothek (DNB).

Für die meisten oben gemeinten Texte gilt das nicht. Was wäre, beispielsweise, mit dem Großteil meiner unveröffentlichten Wer­ke (schaut euch mal die OSM-Wiki an und versucht mal zu zäh­len, wie oft hinter den Einträgen „nicht publiziert“ steht … da bekommt ihr aber graue Haare). Ganze Serien und Universen sind hier noch nicht publiziert. Und vieles von meinen Kreativ­kladden, Notizen, Skizzen und Entwürfen, Listen, Kalendern und dergleichen wird, in Kombination mit den Werken, erst einen umfassenden Blick auf die Entstehungsprozesse ermöglichen. Flankiert von meinem umfangreichen Brief-Oeuvre. Das, ich brauche es nicht zu betonen, natürlich auch unveröffentlicht ist.

Doch kommen wir auf den Slancar-Artikel zurück. Natürlich gibt es neben euphorischen Stimmen, die solche posthumen Veröf­fentlichungen ausdrücklich positiv konnotieren, auch kritische Stimmen, die das für unmoralisch halten. Und dann wieder Stimmen, die dagegen argumentieren.

Zu letzteren gehört Didions Biografin Tracy Daugherty, die in dem Artikel auch indirekt zu Wort kommt. Ich zitiere noch ein­mal aus dem sehr lesenswerten Beitrag: „Die Autorin sei nicht naiv gewesen: Dass sie die Aufzeichnungen [Zeilen für John, UL] nicht selbst vernichtet habe, deute darauf hin, dass sie mit deren Publikation gerechnet habe.“

Slancar ergänzt allerdings nachdenklich: „Wie urteilsfähig Didi­on war, die an Parkinson litt, scheint Daugherty in ihre Rech­nung nicht einzubeziehen.“

Wir sehen: Der Fall ist alles andere als simpel. Und zum Schluss schlägt die Verfasserin eine Brücke zur Autorin Didion selbst. Slancar merkt an: „Tatsächlich hat Joan Didion der Nachwelt vie­les, aber keine Anleitung vermacht, wie mit ihrem Nachlass um­zugehen sei. Einen Hinweis könnte ihr Artikel in der New York Times aus dem Jahr 1998 geben. Darin schreibt sie über Ernest Hemingways Werke, die Jahre nach seinem Suizid veröffentlicht wurden. Der Diskurs scheint bis dato unverändert: Auch Didion kreist gedanklich um die moralische Thematik einer Veröffentli­chung ohne Erlaubnis seiner Verfasserin. Auch sie stellt kapita­listische Motiv einem Wert für die LeserInnenschaft gegenüber. Auch sie erwähnt Kafka. Eines jedoch legt sie mit auf die Waa­ge: Schreiben sei Arbeit, Schreiben sei Kunst. Indem man Un­vollendetes nach dem Tod einer Autorin bearbeite, spreche man ihr ein lebenslang erarbeitete Handwerk ab.“

Diesen letzten Punkt sehe ich durchaus anders. Ich stehe eher auf dem Standpunkt, dass man als Autor, der aus nachgelasse­nen Fragmenten eines verstorbenen Verfassers vollständige Werke erschafft, damit in gewisser Weise eine Form der persön­lichen Wertschätzung gegenüber den ins Unreine formulierten Ideen und Fragmenten offenbart. Eine Abschwächung der litera­rischen Präsenz der Verstorbenen sehe ich darin eher nicht.

Gleichwohl: Ihr versteht, warum mich der oben in Auszügen wiedergegebene Artikel so sehr elektrisierte. Und er zeigte mir, dass die anfängliche Vermutung, die ja für einige Unsicherheit sorgen könnte, gottlob durchaus nicht zutrifft.

Der Literaturbetrieb nimmt durchaus Kenntnis vom Ableben von Autoren und davon, dass sie Schriften hinterlassen, die später erst ans Tageslicht befördert werden. Man denke in diesem Zu­sammenhang auch aktuell an den Fall von Sebastian Haffner – hätte dieser Jahrzehnte vor seinem Ableben geschriebene Ro­man, der jetzt Furore macht, im Kamin landen sollen oder, sinn­bildlich, unter der Dampfwalze? Ich denke nicht.

Die Frage, ob man mit diesen Veröffentlichungen den Willen der Verfasser einen Gefallen tut oder ob dies nicht eher moralisch verwerflich wäre und reiner ökonomischer Gier geschuldet ist, kann auf diese Weise natürlich nicht beantwortet werden. Schätzungsweise würde uns hier nicht mal eine Seance weiter­bringen.

Ich kann an dieser Stelle nur erleichternd konstatieren: Das The­ma ist äußerst lebendig, und ich werde weiterhin die Augen of­fen halten nach Beiträgen, die in diese Richtung gehen – und ja, natürlich weiterhin versuchen, die Idee des Autoren-Nachlassar­chiv-Projekts mit Leben und Substanz zu füllen. Glücklicherwei­se fühle ich mich damit nicht alleine. Eine gut befreundete Auto­rin, mit der ich über dieses Thema rege diskutiere, brachte kürz­lich einen weiteren Aspekt dazu ein … aber davon erzähle ich euch beim nächsten Mal.

In der nächsten Woche reisen wir zurück in den Dezember 2024, und ich erzähle euch dann, was ich jenseits der Weih­nachtspost noch so kreativ auf die Beine stellen konnte.

Bis bald, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 522: Sugar & Spice 2: Wildes Verlangen

Posted August 19th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

vor vier Wochen machten wir den ersten Ausflug in das beschauliche Örtchen Crimson Bay nahe Los Angeles und lernten das Café „Sugar & Spice“ kennen, das dem vierteiligen Romanzyklus seinen Namen gab. Dieses Mal geht es um die Mit­inhaberin Siobhan Malloy und die bisweilen unkalkulierbaren Untiefen ihrer Seele und ihres Lebens.

Ich glaube, ich kann mit Fug und Recht sagen, dass es hier defi­nitiv nicht langweilig wird. Wie in der Rezension erwähnt, sind alle beteiligten Personen auf ihre Weise „tiefe Wasser“, und das macht sie ausgesprochen menschlich. Denn mal Hand aufs Herz: glatte Persönlichkeiten, die von Anfang an vollkommen aufrichtig sind, werden doch im Grunde genommen meist recht schnell langweilig. Davon ist hier definitiv keine Rede. Auch Siobhans romantisches Interesse sucht sich nicht einen 08/15-Ty­pen aus, sondern … nun, schaut am besten mal weiter:

Sugar & Spice 2: Wildes Verlangen

(OT: Sugar)

von Seressia Glass

Knaur 52162, Dezember 2017

400 Seiten (eigentlich nur 380), TB

Aus dem Amerikanischen von Christiane Sipeer

ISBN 978-3-426-52162-5

Das Café „Sugar & Spice“ liegt in der kleinen Ortschaft Crimson Bay an der Küste nahe Los Angeles, und hier haben sich Nadia Spiceland und ihre Kollegin Siobhan Malloy als stadtbekannte Bäckerinnen etabliert. Dass beide auf eine traumatische Sucht­karriere zurückblicken können, hat hier anfangs niemanden in­teressiert. In Wahrheit war Crimson Bay sogar so weitab von Schuss, dass es nicht mal so etwas wie Selbsthilfegruppen für Suchtkranke gab, weshalb die beiden Inhaberinnen kurzerhand selbst eine ins Leben gerufen haben. So lernten sie ihre Freun­dinnen Audie und Vanessa kennen, die ebenfalls diverse Schwierigkeiten haben. Insgesamt bilden sie eine Art Ersatzfa­milie. Abgesehen von Audie, die sich mit ihrer Sexsucht ständig in amouröse Abenteuer stürzt, entbehren die drei Frauen aber aufgrund der Arbeitstaktung ihres Alltags eines wichtigen Fak­tors zur Vollständigkeit ihres Lebens: Männer.

Das änderte sich vor kurzem für Nadia Spiceland, die für das „Spice“ im Cafénamen zuständig ist. Sie hat inzwischen mit dem dynamischen und erotisch sehr versierten Professor Kane Sullivan den Mann fürs Leben gefunden.

Und dann läuft auch Siobhan jemand über den Weg, der sie nicht kalt lässt: Charlie O’Halloran, ein Jungunternehmer aus der Stadt, der einen Kurierdienst gegründet hat und sich schnell to­tal in Siobhan verguckt. Auf dem Umweg, seine Kurierdienste für das Café anzubieten – was sich rasch für beide Seiten ren­tiert – , kommt er mit Siobhan zusammen, deren faszinierender Retrolook und deren atemberaubende Kurvigkeit ihn schlicht­weg um den Verstand bringt. Seiner Aussage zufolge könnte Siobhan einem PinUp-Kalender der 60er Jahre entstiegen sein.

Das ist nicht so abwegig, wie es scheint, denn sie ist seit ein paar Jahren hobbymäßig als Burlesque-Tänzerin „Sugar Malloy“ unterwegs und hat hier einen breiten Fankreis gewonnen. Tat­sächlich funkt es zwischen den beiden dann auch schnell heftig. Als sich Siobhan nach anfänglichem Zögern auf Charlie einlässt, vergisst sie auch relativ bald ihren Kummer wegen ihrer Tochter Colleen, die vor fünf Jahren jeden Kontakt zu ihr abgebrochen hat und ihre undankbaren Eltern, die ihr nach wie vor die einsti­ge Tablettensucht vorhalten.

Es ist rasch deutlich, dass Charlie gern mehr von ihr möchte als nur heiße Nächte … aber warum bleibt er dann niemals über Nacht? Nein, er habe keine Frau und auch keine andere Freun­din … aber er rückt mit der Sprache nicht wirklich heraus, wo bei ihm gewissermaßen der Hund begraben liegt.

Erst als Siobhans Freundinnen, allen voran Nadia, ihr vorhalten, sie verheimliche ihm doch auch noch so einiges, beschließen beide, reinen Tisch zu machen. Siobhan erzählt von ihrer Tablet­tensucht und der zerrütteten Beziehung zu ihrer Tochter. Und Charlie … berichtet davon, dass er eine Familie hat.

Siobhan ist völlig konsterniert, als sie das erfährt. Wie jetzt, eine Familie? Es dauert, bis ihr klar wird, dass die achtzehnjährige Lorelei und die beiden deutlich jüngeren Teenagerjungen nicht seine Kinder sind, sondern seine GESCHWISTER, um die er sich seit dem Unfalltod ihrer Eltern kümmert. Aber leider ist das noch nicht das einzige Geheimnis, das Charlie vor ihr hat. Das andere ist noch heftiger und fährt die aufkeimende Beziehung scheinbar vollends gegen die Wand.

Und dann taucht auch noch ihre leibliche Tochter Colleen im Café „Sugar & Spice“ auf, und das Chaos bricht aus …

Man kann sagen, was man möchte – die Frauen in Seressia Glass´ Vierteiler „Sugar & Spice“-Serie sind tiefe Wasser. Lei­denschaftlich, erotisch, sehnsüchtig und innerlich tief zerrissen. Gerade dann, wenn man glaubt, alles würde sich nun einrenken, kommt irgendwie der nächste Nackenschlag und zertrümmert das ohnehin fragile Selbstbewusstsein der Protagonisten und verunsichert sie gründlich. Manchmal ist das echt peinigend.

In diesem Fall fand ich, dass sich Siobhan buchstäblich bis zur vorletzten Seite so was von im Weg stand. Hohe Moral in allen Ehren, Familiensinn auch … aber ja, das hatte schon etwas durchaus Masochistisches an sich, was hier passierte. Interes­sant war allerdings der Faktor der Kinder, der auf eine wunder­schöne Weise die Geschichte belebt und die scheinbar unverrückbaren mentalen Standpunkte aufgeweicht hat. Ich glaube, besonders die kesse Lorelei werdet ihr lieben lernen. Die Volten gegen Schluss des Romans habe ich so nicht wirklich vorherge­sehen – und ich fand es mutig, in dem Roman dann auf einmal auch vom Jugendamt zu lesen und von so tief zerklüfteten Fami­lienbeziehungen, dass sie an Wahnsinn grenzten.

Natürlich wissen die Leser, die den ersten Band gelesen haben, dass Seressia Glass den Roman nicht verlassen kann, ohne die Verhältnisse zu kitten. Das ist nicht so ein Roman, sonst würde er sich zweifellos nicht so gut verkaufen. Für Romantiker, die auf nicht ganz so glatt geschmirgelte, emotional durchaus auf­wühlende Liebesromane mit heftigen erotischen Szenen stehen, ist dieses Buch unbedingt geeignet.

Von meinem Blickwinkel her: unbedingte Leseempfehlung! Ich bin sehr neugierig auf die nächsten beiden Bände und die Le­ben von Audie und Vanessa. Demnächst mehr dazu an dieser Stelle.

© 2019 by Uwe Lammers

Etwas viel Achterbahnfahrt auf einmal? Well, dann erde ich euch mal ein wenig in der kommenden Woche … jedenfalls dann, wenn ihr ein ausgesprochenes Faible für Marvel-Superheldenfil­me habt, denn dann werdet ihr jede Menge bekannter Charak­tere wieder treffen, diesmal zur Abwechslung auf Buchseiten, nicht im Comic oder auf der Leinwand.

Bis dann, Freunde, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Liebe Freunde des OSM,

es ist jetzt schon wieder neun Wochen her, dass ich den letzten Beitrag in dieser Artikelreihe veröffentlicht habe. Damals ging es um das erste Quartal des Kreativjahres 2023. Heute wenden wir uns den Monaten April, Mai und Juni 2023 zu und schauen uns an, auf welchen Themenfeldern ich mich dort bewegt habe und was es speziell mit dem Fokus auf die „Annalen“-Bände zu zeigen gibt.

Im Monat April befand ich mich, ganz wie zuvor schon im März, noch voll im Digitalisierungsfieber. Die OSM-KONFLIKTE 13 „Oki Stanwer Horror“ und 16 „Oki Stanwer – Der Mann aus dem Nichts“ füllten zusammen mit Rezensionen, Glossar- und Lexikonarbeiten an diversen OSM-Serien den Großteil der Zeit dieses Monats aus.

Es entstand zwar mit „Informationen zu KONFLIKT 11“ ein erster OSM-Hintergrundtext für die in diesem Monat startende Serie „Oki Stanwer – Verteidiger von Demor“, wo ich aus dem Stand die ersten vier Episoden bis Monatsende schrieb … aber ansonsten ist hier bezüglich der „Annalen“-Werke Fehlanzeige.

Wie schaut es dagegen im Mai aus? Nach 42 fertig gestellten Werken im April (zu einem sehr großen Teil Blogartikel und, wie erwähnt, Episoden-Digitalisate), kam ich hier nur noch auf 29 beendete Werke. Aber hier sah es nahezu genauso aus wie im Vormonat … mit dem Unterschied, dass ich hier schon bis Band 11 der VvD-Serie kam. Sie bewegte sich wirklich sagenhaft leichtfüßig vom Fleck und brachte meine Gedanken mächtig auf Touren. Das erklärt sicherlich zu einem Gutteil, warum ich an „Annalen“-Baustellen keinen Gedanken verschwendete.

Der Monat Juni kam dann wieder etwas interessanter herüber. Gesamtzahl fertiger Werke: 34. Mitte des Monats schloss ich das Digitalisat für KONFLIKT 13 ab, also die Serie „13Neu“. Und di­rekt einen Tag später stürzte ich mich planmäßig in die Digitali­sierung von KONFLIKT 20 „Oki und Cbalon – Das Ewigkeits­team“. Außerdem gingen die Digitalisierungsarbeiten natürlich im KONFLIKT 16 weiter voran, und es entstand ein bunter Strauß von Blogartikeln. Lexika wurden ergänzt, Glossare aus­gedehnt … doch sonst ist leider in diesem Monat auch nichts Relevantes zu vermelden, was die „Annalen der Ewigkeit“ ir­gendwie vorangebracht hätte. Das sollte noch geraume Zeit dauern.

So gesehen ist mein kreatives Portfolio in diesem Quartal zwar solide um 105 Werke gewachsen, doch ist der echte „Neuzu­wachs“ an frisch verfassten Episoden recht überschaubar. Allzu viel von Langzeitprojekten beendet wurde nicht, wenn man vom Digitalisat des KONFLIKTS 13 absieht.

Aber wer weiß, vielleicht wurde es ja im dritten Quartal 2023 besser? Das schauen wir uns in fünf Wochen an dieser Stelle ge­nauer an. In der nächsten Woche blicken wir wieder einmal zu der Langzeit-Baustelle des Autoren-Nachlassarchivs, an der ich natürlich auch anno 2025 weiterarbeiten werde.

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.

Rezensions-Blog 521: Geheimfracht Pharao

Posted August 13th, 2025 by Uwe Lammers

Liebe Freunde des OSM,

ich denke, es ist kein Geheimnis, dass ich Schatzsucherge­schichten liebe. Und wenn sie mit dem alten Ägypten zu tun ha­ben, sind sie mir umso lieber. Auf die Spitze getrieben wird mei­ne Leseneugierde zudem, wenn es sich bei dem entsprechen­den Buch, das zur Lektüre ansteht, um ein Werk aus der Auto­renschmiede des verstorbenen Clive Cussler handelt.

Damit landen wir beim Buch dieser Woche, das ich heute nach nur drei Schmökertagen auslas und bei dem ich gegen Ende we­gen einer abenteuerlichen Volte des Schicksals herzhaft lachen musste.

Es geht um verschollene Pharaonenschätze, die über tausend Jahre vor der Zeitenwende in Sicherheit gebracht wurden. Aber eben nicht ausschließlich. In gewisser Weise ist das eine Art von bizarrer Rahmenhandlung, sozusagen das, was man traditionell erwartet. Was dann aber tatsächlich geschieht bei dem mörderi­schen Geschehen, das viele Leute gewaltsam ins Jenseits beför­dert, das ist so kurios, dass ich es in der Rezension nicht verra­ten durfte.

Aber ich glaube, das, was ich schon enthüllen darf, macht neu­gierig genug. Darum Vorhang auf für:

Geheimfracht Pharao

(OT: Journey of the Pharaohs)

Von Clive Cussler & Graham Brown

Blanvalet 1055

Januar 2022,11.00 Euro

512 Seiten, TB

Übersetzt von Michael Kubiak

ISBN 978-3-7341-1055-9

Im Jahre 1074 vor Christus befindet sich das alte Ägypten in ei­nem krisenhaften Zeitabschnitt, der unter Archäologen heute die „Dritte Zwischenzeit“ genannt wird. Es ist eine problemati­sche Epoche, in der mindestens zwei Pharaonen gleichzeitig in Ägypten regieren, einmal Ramses XI., dann aber auch ein Re­gent, der scheinbar aus dem Nichts auftauchte und zunächst Hohepriester war, ein Mann namens Herihor (manchmal auch Hrihor genannt). Er ist es, der hier anordnet, die Gräber der al­ten Pharaonen im Tal der Könige zu räumen und die Schätze ab­transportieren lässt – ein Faktum, das historisch durchaus be­legt ist, wenn auch nicht unbedingt an diese Person geknüpft.

Dieser Raubzug wird aber beobachtet, und ein kleiner Diebes­junge namens Qsn verfolgt die vermeintlichen Plünderer bis zu einer Flotte von großen Schiffen, auf denen er sich als blinder Passagier einschleicht. Die Schiffe verlassen Ägypten und wer­den nie wieder gesehen.

1927 ist ein spannendes Jahr für die globale Luftfahrtgeschich­te. Es ist ein Preis ausgelobt worden für die erste Nonstop-Atlan­tiküberquerung. Ein Preis, der schließlich von Charles Lindbergh gewonnen wird und ihm Weltruhm beschert. Aber er hat einen Konkurrenten, der vorher startet und dasselbe Ziel verfolgt – ei­nen Meisterpiloten des Ersten Weltkriegs namens Jake Melbour­ne … doch er kommt nie in Paris an und gilt als über dem Ozean abgestürzt und tot. Was ihm wirklich widerfuhr, ist um einiges bizarrer, aber es dauert Jahrzehnte, ehe das ans Tageslicht ge­langt.

In der Gegenwart beobachten die NUMA-Männer Kurt Austin und Joe Zavala, die sich eigentlich zu Urlaubszwecken in Schottland aufhalten, wie ein Kutter während eines immer heftiger werden­den Sturmes unmittelbar vor ihrem Strandhotel auf Grund läuft und auseinander zu brechen droht. Es gelingt ihnen in einem waghalsigen Manöver, die Crew zu retten … aber nicht den Pas­sagier, der im Innern des Schiffes ertrinkt, weil er noch etwas von dort bergen wollte.

Wenig später taucht erst eine temperamentvolle Journalistin na­mens Morgan Manning auf, und wenig später auch eine Gangs­tertruppe, die den geretteten Kapitän entführt. Spätestens da wird dem Leser klar – und den beiden Freunden auch – , dass sie mitten in ein ziemlich bleihaltiges neues Abenteuer gestolpert sind.

Während sich die vermeintliche Journalistin sich als Agentin des MI-5 entpuppt und Kurt Austin das Leben rettet, wird ihnen zu­nehmend klar, dass sie dringend die Fracht von dem Schiff ber­gen müssen, ehe es auf den Klippen zerschmettert wird. Unter dramatischen Umständen gelingt es, eine schwere Metallkiste an Land zu bringen und einen weiteren Angriff der Gegner abzu­wehren. Laut Morgan gehören diese Leute einem Waffenhänd­lersyndikat an, der Bloodstone Group. Doch als der Koffer geöff­net wird, offenbart er … Steinplattenfragmente mit Hierogly­phen? Und offensichtlich das Logbuch eines Piloten. Alles in al­lem äußerst verwirrend.

Bald wird deutlicher, als sie den Ägyptologen Professor Henry Cross in London hinzuziehen, dass es sich bei den Tafelfragmen­ten mit ägyptischen Schriftzeichen um Teile eines größeren Tex­tes handelt, in dem davon berichtet wird, wie der Pharao He­rihor vor rund dreitausend Jahren einen unermesslichen Schatz außerhalb Ägyptens verborgen hat, der heute Hunderte von Mil­lionen oder sogar Milliarden von Dollar wert sein muss. Die Bloodstone Group hat augenscheinlich vor, den Schatz zu ber­gen und ihn anschließend sukzessive auf dem internationalen Antiquitäten-Schwarzmarkt zu verkaufen, um damit ihren welt­weiten Waffenhandel zu finanzieren. Leider können sich Kurt Austin und Morgan Manning ihres kurzfristigen Erfolges nicht lange erfreuen, denn die Gangster knöpfen ihnen wichtiges Fundmaterial bald wieder ab und liegen dann bei der Jagd nach dem Schatz klar in Führung.

Nun kommt es für das MI-5 und die NUMA-Mitarbeiter darauf an, unbedingt schnellstmöglich herauszufinden, woher diese Stein­platten stammten und wo, das vor allen Dingen, der dazu gehö­rige Schatz verborgen ist. Doch damit ist sogar der NUMA-Com­puter in den USA überfordert.

Um die allgemeine Verwirrung noch zu vergrößern, führt die Spur nach Spanien, an deren Grenze der nächste Zusammen­stoß mit den Gangstern erfolgt. Und damit wird die Sache noch eigenartiger. Denn von einer Pyramide oder einem Grabmal ist weit und breit nichts zu finden. Doch in dem Wrack von Jake Melbournes Flugzeug finden die Söldner der Bloodstone Group die restlichen Trümmer der Steininschrift und fügen sie mit Computerhilfe zusammen.

Als klar wird, wo der Schatz sich offenkundig befinden muss, so unfasslich das auch klingen mag, setzt ein hastiger, dramati­scher Wettlauf ein, und die Gangster sind absolut keine Vollidio­ten, sondern recht skrupellose Profis. Und die NUMA-Leute ste­hen dafür im Weg und sollen durch angeworbene Elite-Killer endlich liquidiert werden …

Eigentlich wollte ich mir mit der Lektüre dieses Buches etwas Zeit lassen, schließlich hatte ich ja erst kürzlich einen Cussler-Roman buchstäblich verschlungen … aber bei Graham Brown ist es tatsächlich unmöglich, langsam zu lesen – gerade wenn es dann auch noch um Schatzsuche und die Pharaonen geht, hört die Lesezeit bei mir einfach auf, limitiert zu sein und geht im­merzu weiter. So kam es, dass ich auch diesen Roman binnen von drei Tagen verschlang.

Und ja, gegen Ende gab es einen Moment, wo ich herzhaft ge­lacht habe, weil die Wendung, die darin vorkommt, so unglaub­lich witzig ist, dass man sie eigentlich nicht erwartet. Ich meine, ich könnte dazu jetzt Näheres ausführen, aber ich darf weder den hier genannten Namen hinschreiben noch eine räumliche Lokalisierung vornehmen, das wäre eindeutig des Spoilers zu viel. Was im Grunde genommen schade ist, aber so notwendig die Spannung aufrechterhält. Ich deute nur mal an, dass man am Schluss die Story völlig anders lesen wird, als es sowohl Kurt Austin und Co. als auch die Gangster tun.

Eins sagen kann ich dagegen durchaus: Das Cover ist mal wie­der in weiten Teilen frei erfunden, da – abgesehen vom antiken Prolog – nichts davon in Ägypten spielt und die Pyramiden da deshalb gar nicht hin gehören. Doch machen wir nichts vor – das sind wir als Leser von Clive Cussler-Romanen schon längst gewöhnt. Alles in allem haben wir sonst ein aufregendes, durch­aus an vielen Stellen überraschendes Buch vor uns, das uns Ka­pitel für Kapitel auf der Suche nach den verschlungenen Pfaden des historischen Rätsels voranpeitscht.

Und ich für meinen Teil kann auf alle Fälle konstatieren, dass die Lektüre enormen Spaß macht. Langeweile kommt hier über­haupt nicht auf, ganz gleich, ob man ein südfranzösisches Cha­teau verteidigen und einen Speiseaufzug benutzen muss, ob man sich in einem Canyon einen Schusswechsel mit Plünderern liefert, einen Helikopterkampf durchzustehen hat oder sich abenteuerliche Verfolgungsjagden liefert … Brown versteht es definitiv nach wie vor, packend zu erzählen. Und wer einmal in der Geschichte drinsteckt, so meine Einschätzung, der kommt so rasch nicht wieder zum Vorschein.

Gelungene Lektüre – klare Leseempfehlung.

© 2025 by Uwe Lammers

In der nächsten Woche kehren wir auf ein sehr viel beschauli­cheres Terrain ohne Feuergefechte zurück – in den privaten Be­ziehungskosmos des Cafés „Sugar & Spice“ …

Bis dann, mit

Oki Stanwers Gruß,

euer Uwe.